Was ist Prävention?

Was ist Kriminalprävention? - Eine Definition
Was ist Prävention?
(Andreas Böttger und Andrea Buskotte)
Wörtlich aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet der Begriff Prävention zunächst ein "Zuvorkommen" bzw. eine Vor
nach diesem Verständnis verhindern, dass individuell, sozial oder gesellschaftlich unerwünschte Zustände oder Entwic
Diskussion wird Prävention zumeist als Kurzform für den spezielleren Begriff der Kriminalprävention verwendet, unt
vorsorglichen Abwendung delinquenter Handlungen oder Aktivitäten dienen. Diese Maßnahmen können im Bereich d
Bereich der Rechtsprechung (z.B. gerichtliche Sanktionen), im Bereich des polizeilichen Handelns (z.B. Verhaftungen
außerhalb der formellen Kontrollinstanzen (z.B. Konfliktschlichtung oder "Täter-Opfer-Ausgleich").
Bei der Kriminalprävention werden insbesondere zwei Präventionsformen unterschieden:
Generalprävention soll bewirken, dass alle Mitglieder einer Gesellschaft darauf verzichten, delinquente Handlungen
angedrohte oder in Einzelfällen verhängte Strafen).
Spezialprävention verfolgt dagegen den Zweck, einzelne Personen entweder daran zu hindern, (weitere) strafbaren H
dazu zu motivieren, strafbare Handlungen zu unterlassen (z.B. durch die Ansetzung einer Haftstrafe zur Bewährung).
In der sozialwissenschaftlichen und -pädagogischen Diskussion ist der Präventionsbegriff weiter gefasst. Hier geht e
Verhinderung von delinquenten Handlungen, sondern zumeist generell darum, individuellen Problemlagen und soziale
Ausgrenzungen entgegenzuwirken. Dabei werden unter anderem drei Begriffe unterschieden (vergleiche Tabelle 1):
Primäre Prävention dient der Vermittlung von Werten und Normen, die eine gesellschaftliche Integration ermöglich
sozialen Kompetenzen, die der gesellschaftlichen Entwicklung im Sinne mehrheitlich geteilter Normen dienen , und z
der Zielgruppe realisiert worden sind.
Sekundäre Prävention leistet Hilfe bei der Bewältigung schwieriger Lebenssituationen und will problematischem un
entgegenwirken; sie setzt also an, wenn die Personen einer Zielgruppe bereits in irgendeiner Weise als "Problemfälle"
Tertiäre Prävention schließlich zielt auf Personen ab, die durch abweichendes oder delinquentes Handeln und seine g
bzw. Marginalisierung betroffen sind. Ihr ziel ist z.B. das Verhindern von "Rückfällen" bei Straftätern/innen durch Th
Wiedereingliederung in die Gesellschaft.
Alle drei Formen, primäre, sekundäre und tertiäre Prävention, wären nach rechtswissenschaftlicher Terminologie vorr
einzelnen Maßnahmen weniger einer generellen "Abschreckung " in bezug auf unerwünschte Handlungen dienen, son
Fällen.
Tabelle 1: Primäre, sekundäre und tertiäre Prävention
Zielgruppen
Primäre
Prävention
Erziehung
-
Alle Kinder und
Jugendliche und ihre
Eltern
Inhalte
Vermittlung
Werten und
Förderung s
Förderung s
Kompetenz
Entwicklun
förderlicher
Lebensbedi
Förderung v
gewaltfreier
Sekundäre
Prävention
Intervention
Tertiäre
Präventation
- Rehabilitation
-
Gefährdete Kinder und
Jugendliche...
z.B. Risikogruppen ...
Hilfen zur B
von schwier
Lebensbedi
Hilfe zur
Beendigung
Problemver
Krisen Inter
...
Betroffene Kinder und
Jugendliche
z.B. Abhängige,
Täter, Opfer..
Verhinderu
"Rückfällen
Spezifische
Trainigsthe
Wiedereing
...
Quellenangabe: "Abschlußbericht und Präventionsvorschläge" der Kommission "Rechtsextremismus" des Landesprä
Wir danken dem Landespräventionsrat Niedersachsen für die freundliche Genehmigung zur Verwendung des Artikels
http://www.greifswald.de/en/politik/kommunale-praevention/angebotestrukturen/strukturenschwerpunkte-kommunalp