Was bedeutet Intuition für dich, werde ich oft gefragt ... Meine Antwort: Mein Bauchgefühl, meine innere Stimme, mal laut, mal leise. Manchmal kaum zu hören, aber immer da. Und ja, ich habe es schon oft fertig gebracht, nicht auf die Intuition zu hören, wenn mir eine Situation komisch – merkwürdig vorkam. Wenn ein Mensch zu nett war und ich innerlich zurückschreckte, weil es zu viel war, was da kam – zu unnatürlich. Warum habe ich nicht auf mich gehört? … Weil ich mit aller Macht etwas erreichen wollte, was noch nicht dran war. Weil ich gierig war auf das, was der Andere hatte und vermeintlich mit mir teilen wollte? Eines wird mir schnell klar: Intuition hat auch immer etwas mit Vertrauen zu tun. Und mit Verzeihen. Mir selbst und anderen Fehler zu verzeihen. Mir und dem Universum zu vertrauen. Menschen vertrauen normalerweise, vor allen bei schwierigen Entscheidungen, ihrem analytischen Verstand und nicht ihrer Intuition. Viele Menschen glauben, dass mit Logik eine bessere Entscheidung getroffen wird. Doch Tests haben gezeigt, dass diese Einschätzung nicht unbedingt richtig ist. Bei einer guten Intuition wird jedoch Information ignoriert. Wer intuitiv handelt, darf also keine Zeit haben, über seine Handlung nachzudenken. Manchmal fehlt die Gelegenheit sowie-so, wie bei Feuerwehrleuten, wo jede Minute zählt. Doch sollten wir unseren Verstand bei Entscheidungen immer ausschalten und Nachdenken unterbinden? Unser Gehirn muss dem intuitiven Entscheider etwas bereit stellen, was es braucht: Informationsteilchen, die es zu diesem Thema gesammelt hat. Obgleich selbst Laien sich auf ungewohntem Gebiet auf ihr intuitives Wissen verlassen können, sollten Sie besonders dort auf ihre Intuition vertrauen, wo Sie schon viel Erfahrung besitzen. Entscheidungen auf völlig neuen Gebie-ten sollten anfangs lieber in Ruhe überlegt und alle möglichen Konsequenzen des Handelns gründlich analysiert werden, bis der unbewusste Erfahrungs-schatz unserer Intuition uns die richtige Antwort als Bauchgefühl übermittelt. Kann Intuition (weiter)entwickelt werden? Entscheiden müssen ohne ausreichende Informationen. Und nun? Einfach in die Sache einspüren? Klingt zu esoterisch? Wirklich? Ich möchte Sie auffordern zu üben. Was sagt zu einer bestimmten Entscheidung Ihr Kopf, was sagt Ihr Bauch? Oder Sie kommen zu einer guten Freundin und müssen gar nicht erst erzählen, was los ist – sie sieht es an Ihrer Nasenspitze. Woher? Warum? Weil wir alle miteinander verbunden sind? Und wenn wir uns auf das Wagnis einlassen mal hinzuhören, was die innere Stimme sagt, dann bekommen wir eventuell auch etwas von unseren Verbindungen mit. Wenn wir zu unseren Kindern eine enge Beziehung haben, ist das für uns normal. Warum sollten wir nicht eine ähnliche Beziehung zu unserer Nachbarin haben. Wir müssen es ja nicht ausleben, in dem sie eine Dauerkuhle in unser Sofa sitzt. Aber es könnte doch sein, dass wir von Ihren Schwingungen etwas mitbekommen. So wie sie von uns. Und wenn ich dann denke: “Guten Morgen, guten Weg”, lächelt es in mir und sie lächelt zurück. Also ist Intuition mehr als eine “Entscheidungskompetenz”? Und dann gibt es noch die Weibliche Intuition … und Männer arbeiten mit Logik. Wie gut dass wir in einer dualen Welt leben und immer so gut orientiert sind um zu wissen, wer was besser kann. Es ist an der Zeit, dieses Denken aufzugeben und Menschen zu begegnen. Der Klopfer bei meiner Suche im Internet war für mich der Begriff „Professionelle Intuition“. Ein Coach wollte auf seine Fähigkeiten aufmerksam machen. Professionell sollte er als Coach auch sein - aber sind denn die anderen unprofessionell? Und hat er ein Zertifikat, und wer hat es geprüft? Mit dem Begriff „Intuitives Denken“ konnte ich ähnlich wenig anfangen, denn für mich ist Denken Kopfsache … Intuition – Bauchsache. Aber ich denke gerne noch einmal – intuitiv – darüber nach. Text: Irina Modersitzki