HA 023-2015 - Kreis Ostholstein

STADT FEHMARN
Der Bürgermeister
Vorlage HA 023-2015
Hauptausschuss am 13. Januar 2015
Atommüllendlagersuche in Dänemark, Grenzüberschreitendes SUP-Verfahren zum dänischen Plan zur Errichtung eines Endlagers und Beteiligung deutscher Öffentlichkeit bis
zum 23. Januar 2015
Hier: Beteiligung Stadt Fehmarn
Sachverhalt:
Das dänische Gesundheitsministerium entwickelt einen Plan für die Errichtung eines
Endlagers für die dänischen schwach- und mittelradioaktiven Abfälle
Dänemark hat der Bundesrepublik Deutschland die Durchführung eines Endlagerstandortauswahlverfahrens am 3. Juni 2014 notifiziert und am 13. November 2014 den "Plan
zur Einrichtung eines Endlagers für dänische schwach- und mittelradioaktive Abfälle"
mit Umweltbericht vorgelegt. Zusätzlich wurden auch die Karten der für ein Endlager
vorgeschlagenen
Standorte
übersandt.
Zu
den
Standorten
zählt
auch
Rødbyhavn/Lolland.
Stellungnahmen bzw. Eingaben können die deutsche Öffentlichkeit und die deutschen
Behörden in deutscher Sprache bis zum 23. Januar 2015 einreichen.
Zwei vom Regionalmanagement für die Stadtverwaltung in diesem Zusammenhang aufgesetzte Schreiben
(1) an das Bundesumweltministerium (D)
(2) an das Gesundheitsministerium (Dä)
sind im Entwurf als Anlage beigefügt.
Das Regionalmanagement empfiehlt diese Schreiben, neben der formellen Stellungnahme an die zuständige dänische Behörde, zu versenden.
Es wird um Beratung gebeten.
Beschlussvorschlag:
siehe
(1) beigefügte Schreiben (Entwurf) sowie
(2) Ausdruck der Aufforderung zur Beteiligung vom Bundesumweltministerium vom
21.11.2014 via Pressemitteilung
Beratungsergebnis
<
>
Ja
<
> Nein
<
>
Enthaltung
Bemerkung:
Aufgrund des § 22 GO waren keine/folgende Ausschussmitglieder von der Beratung und Abstimmung
ausgeschlossen; sie waren weder bei der Beratung noch bei der Abstimmung anwesend.
Fehmarn, den 18. Dezember 2014
(Schmiedt)
Bürgermeister
Sachbearbeiterin: 900 RM - Dr. J. Heitmann (Tel.: 04371/506-182)
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http://www.bmub.bund.de/themen/atomenergie-strahlenschutz/n...
26.11.2014 11:45
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http://www.bmub.bund.de/themen/atomenergie-strahlenschutz/n...
26.11.2014 11:45
Stadt Fehmarn
Der Bürgermeister
Stadt Fehmarn ⋅ Postfach 11 40 ⋅ 23763 Fehmarn
Frau Bundesministerin
Barbara Hendricks
Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
11055 Berlin
Regional- und Projektmanagement
im Zuge des Baus einer
Festen Fehmarnbeltquerung
Frau Dr. Johanna Heitmann
Rathaus
Zimmer
: Burg auf Fehmarn
Am Markt 1
23769 Fehmarn
: 6
Telefon (Zentrale)
Telefax
: +49 (0) 4371 / 506 – 182
: +49 (0) 4371 / 506 – 147
Dienststelle
Auskunft erteilt
E-Mail
900
Dr. Johanna Heitmann
[email protected]
+49 (0) 4371
Datum
506-182
18.12.2014
Sehr geehrte Frau Bundesministerin Hendricks,
seit geraumer Zeit wird in Dänemark ein Atommüllendlager gesucht. Die Stadt Fehmarn ist
äußerst verwundert, dass Ihr Ministerium bzw. andere zuständige Behörden auf dänischer wie
deutscher Seite, die Stadt Fehmarn im Zusammenhang mit der Strategischen
Umweltverträglichkeitsprüfung SUP weder direkt und frühzeitig informiert noch beteiligt haben:
− Die Stadt Fehmarn ist unmittelbarer Nachbar des potenziellen Standortes auf Lolland.
− Eine offizielle Anfrage an die Stadt Fehmarn, bezüglich des Vorhabens Stellung zu
beziehen, steht noch aus. Auch eine amtliche Bekanntmachung hat hier bis jetzt nicht
stattgefunden.
− Eine Einsicht der Unterlagen der Strategischen Umweltverträglichkeitsprüfung SUP ist
bisher im Kreis Ostholstein nicht möglich.
− Die im Internet zur Verfügung stehenden Dokumente sind weitestgehend in dänischer und
englischer Sprache vorhanden. Der Hauptbericht mit 234 Seiten ist ausschließlich in
dänischer und englischer Sprache verfügbar, was eine erhebliche Barriere darstellt. Eine
deutsche Zusammenfassung des Hauptberichtes umfasst 17 Seiten.
Aufgrund der oben aufgeführten Sachverhalte bitte ich Sie dringlichst den Vorgang zu prüfen
und hierzu Stellung zu nehmen.
Auch wenn erst bei der konkreten Planung eines Endlagers ein Rechtsanspruch auf eine
grenzüberschreitende Beteiligung der deutschen Öffentlichkeit am Verfahren besteht, so bitte
ich Sie insbesondere um die Prüfung, inwiefern dennoch eine unmittelbare Beteiligung direkter
Nachbargemeinden wie der Stadt Fehmarn bei dieser und weiteren Vorplanungen erfolgen
kann. In diesem Zusammenhang möchte ich Sie freundlich an die Aussage in dem vom
Bundesumweltministerium an mich gerichteten Schreiben vom 18.08.2011 erinnern: Sollte
Rødby/Lolland in die engere Wahl kommen, wird mit der Stadt Fehmarn frühzeitig das
Gespräch gesucht (Aktenzeichen: RS III 2 - 18042 DK/0).
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Es ist mir ein wichtiges Anliegen, auch angesichts der großen Bedenken der Bürgerinnen und
Bürger von Fehmarn, zu dem Vorhaben eines neuen Atommüllendlagers in Rødby/Lolland
jetzt Stellung zu beziehen.
Es besteht eine große Gefahr, dass sich durch das Vorhaben gravierende und schädigende
direkte und indirekte Folgen für Natur und Bevölkerung ergeben könnten, u. a. für die örtliche
Lebensmittelproduktion, die Sozialstruktur ( drastische Abwanderung aus der Region) und
die Haupteinnahmequelle der Insel, den Tourismus (
drastischer Rückgang von
Besucherzahlen, auch mittelbar durch Negativimage).
Derzeit ist das Vorhaben Feste Fehmarnbeltquerung einschließlich Anbindungen eine
gewaltige Herausforderung für die Region. Ein Atommüllendlager als eine weitere
Mammutherausforderung in direkter Nähe – nur 20 km von einem der beliebtesten
Ferienstandorte Schleswig-Holsteins entfernt – wäre nicht tragbar und hätte mit großer
Wahrscheinlichkeit gravierende unmittelbare und mittelbare Folgen für Natur und Bevölkerung.
Zudem läge der Standort für das geplante Atommüllendlager laut Angaben in der SUP in
unmittelbarer Nähe der zukünftigen Tunneleinfahrt des Fehmarnbelttunnels – ein mögliches
Sicherheitsrisiko mit Gefährdungspotenzierung. Ferner wird in der Öffentlichkeit der Verdacht
geäußert, dass dieses Vorhaben im Zusammenhang mit dem Bau der Festen
Fehmarnbeltquerung steht. Insbesondere bitten wir Sie, zu den genannten Darstellungen in
diesem Absatz Stellung zu beziehen.
Die Stadt Fehmarn spricht sich entschieden gegen den Bau eines Atommüllendlagers in
Rødby/Lolland aus. Sie fordert die verantwortlichen Stellen in Dänemark, in Deutschland wie
auch auf europäischer Ebene auf, unverzüglich von diesem Standort abzusehen.
Mit freundlichen Grüßen
Otto-Uwe Schmiedt
Bürgermeister
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Stadt Fehmarn
Der Bürgermeister
Stadt Fehmarn ⋅ Postfach 11 40 ⋅ 23763 Fehmarn
Herr Minister
Nick Hækkerup
Ministeriet For Sundhed og
Forebyggelse
Holbergsgade 6
1057 København K
Dänemark
Regional- und Projektmanagement
im Zuge des Baus einer
Festen Fehmarnbeltquerung
Frau Dr. Johanna Heitmann
Rathaus
Zimmer
: Burg auf Fehmarn
Am Markt 1
23769 Fehmarn
: 6
Telefon (Zentrale)
Telefax
: +49 (0) 4371 / 506 – 182
: +49 (0) 4371 / 506 – 147
Dienststelle
Auskunft erteilt
E-Mail
900
Dr. Johanna Heitmann
[email protected]
+49 (0) 4371
Datum
506-182
18.12.2014
Sehr geehrter Herr Minister Hækkerup,
seit geraumer Zeit wird in Dänemark ein Atommüllendlager gesucht. Die im Internet zur
Verfügung stehenden Dokumente über die Strategische Umweltverträglichkeitsprüfung SUP
sind leider weitestgehend nur in dänischer und englischer Sprache vorhanden. Auch der
Hauptbericht mit 234 Seiten ist ausschließlich in dänischer und englischer Sprache verfügbar,
was eine erhebliche Barriere darstellt. Eine deutsche Zusammenfassung des Hauptberichtes
umfasst 17 Seiten.
Auch wenn erst bei der konkreten Planung eines Endlagers ein Rechtsanspruch auf eine
grenzüberschreitende Beteiligung der deutschen Öffentlichkeit am Verfahren besteht, so bitte
ich Sie insbesondere um die Prüfung, inwiefern dennoch eine unmittelbare Beteiligung direkter
Nachbargemeinden wie der Stadt Fehmarn bei dieser und weiteren Vorplanungen erfolgen
kann.
Es ist mir ein wichtiges Anliegen, auch angesichts der großen Bedenken der Bürgerinnen und
Bürger von Fehmarn, zu dem Vorhaben eines neuen Atommüllendlagers in Rødby/Lolland
Stellung zu beziehen.
Es besteht eine große Gefahr, dass sich durch Ihr Vorhaben gravierende und schädigende
direkte und indirekte Folgen für Natur und Bevölkerung ergeben könnten, u. a. für die örtliche
Lebensmittelproduktion, die Sozialstruktur (
Abwanderung aus der Region) und die
Haupteinnahmequelle der Insel, den Tourismus (
drastischer Rückgang von
Besucherzahlen, auch mittelbar durch Negativimage).
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Derzeit ist das Vorhaben Feste Fehmarnbeltquerung einschließlich Anbindungen eine
gewaltige Herausforderung für die Region. Ein Atommüllendlager als eine weitere
Mammutherausforderung in direkter Nähe – nur 20 km von einem der beliebtesten
Ferienstandorte Schleswig-Holsteins entfernt – wäre nicht tragbar und hätte mit großer
Wahrscheinlichkeit gravierende unmittelbare und mittelbare Folgen für Natur und Bevölkerung.
Zudem läge der Standort für das geplante Atommüllendlager laut Angaben in der SUP in
unmittelbarer Nähe der zukünftigen Tunneleinfahrt des Fehmarnbelttunnels – ein mögliches
Sicherheitsrisiko mit Gefährdungspotenzierung. Ferner wird in der Öffentlichkeit der Verdacht
geäußert, dass dieses Vorhaben im Zusammenhang mit dem Bau der Festen
Fehmarnbeltquerung steht. Insbesondere bitten wir Sie, zu den genannten Darstellungen in
diesem Absatz Stellung zu beziehen.
Die Stadt Fehmarn spricht sich entschieden gegen den Bau eines Atommüllendlagers in
Rødby/Lolland aus. Aus diesem Grund fordern wir Sie auf, unverzüglich von diesem Standort
abzusehen.
Mit freundlichen Grüßen
Otto-Uwe Schmiedt
Bürgermeister
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