MAIN-ECHO VOM MITTWOCH, 14. JANUAR 2015 SERVICEMAGAZIN Kunst Antike Helden in »Gladiatoren: Tod und Triumph in der Arena« in Frankfurt S. 7 Veranstaltungen Die Termine vom 14. bis 21. Januar S. 2 bis 6 Kino Sönke Wortmanns Film über das komische Potenzial von Elternabenden S. 8 Superkarts bringe Top-Geschwindigkn die eit Die Firma AMZ-Karts in Werbach (Main-TauberKreis) bietet solche Superkarts an und zeigt sie auch auf de r Messe am 17. und 18. Janua r in Offenbach. Dieses Kart ha t 100 PS und fährt 300 km/h. gen Ins Babykart stei e schon Dreijährig . Auch Vizemeister der Junioren (im grünen Kart) Schumacher, ist aktueller Deutscher Kartael Mich ende r-Leg fahre Renn ht. von dusc unge Mick Schumacher, der 15-jährige Sohn ahren so faszinierend. Es ist wie Fahren Härte und Präzision machen das Kartf Nähe zur Formel Eins und die absolute sein . Die Vater hatte im Kart die Karriere begonnen Archivfoto: dpa hat immerSolch ein Mini-Kart und fährt PS hin drei bis fünf ältlich über erh /h, km bis zu 60 AMZ in Werbach. Die Kartbahn in Schaafheim Das ist wie Fahren ungeduscht! Und darüber spricht man Auf dem Odenwaldring in Schaafheim hat bereits Formel-Eins-Ass Michael Schumacher Runden gedreht. Auch Sebastian Vettel und Timo Glock (DTM) trainierten hier. Seit einigen Jahren wird die Strecke unter dem Namen Fahrwerk von einer Heinz-HaraldFrentzen-Agentur vermarktet, dazu gehört auch die Indoorbahn in Großzimmern. Hier kann sich jeder probieren. www. fahrwerk.de Leidenschaft: Kartfahren ist schnell und hart, Hobby und Sport – Weltgrößte Kartmesse am Wochenende in Offenbach Das sind die Top-Themen im Umfeld der Offenbacher Messe: Elektro-Kart. In den Karthallen wird bereits mit Strom gefahren, jetzt soll es auch draußen E-Karts geben. Die sind so schnell, dass über alternative Reifen nachgedacht werden muss. Menschen, denen Motorengeräusche keine Musik in den Ohren ist, atmen auf. Allerdings wird den geräuschlosen Karts wohl ein künstlicher FerrariSound verpasst – darüber schmunzelt die Szene. Die neuen Fahrgestelle für die nächsten drei bis fünf Jahre bestimmt derzeit sozusagen eine Kart-Weltbehörde, vorgestellt werden die Chassis in Offenbach auf der Messe. Ein Schumi-Ferrari stand in den vergangenen Jahren sogar auch mal in Offenbach, ein Aussteller hatte ihn als Attraktion mitgebracht. Ob und welche Rennwägen diesmal zu sehen sind und ob auch dieses Jahr wieder Promis zum Motorsport-Familientreffen nach Offenbach kommen, wird sich zeigen. Angekündigt sind jedenfalls Kart-Weltmeister der vergangenen Jahre. Rennkarts sind echte Geschosse aus dem Dieses Fahrgestell h, ist ac Hause AMZ, Werb rfah nn Re ausgelegt für igind hw sc Ge t ten mi keiten bis zu 200 km/h. Fotos AMZ-Modelle: privat Von unserer Redakteurin MANUELA KLEBING Reinsetzen, in drei Sekunden auf 100, die Strecke fühlen. Du gibst alles, Deine ganze Konzentration, die Fliehkräfte ziehen an Dir, Du kannst die Arme kaum gerade halten. In einem Kart auf Geschwindigkeit gehen, ist Fahren ungeduscht. Karts sind klein, kompakt, pur, aber verdammt schnell und verdammt Hightech! Seit die Schumacher-Brüder in Deutschland dem Formel-EinsSport zu ungeahnten Höhen verholfen haben, stehen die flitzigen Brüder der großen Wagen immer weiter hoch im Kurs. Am Wochenende des 17. und 18. Januar findet in Offenbach an der Mainbrücke wohl die weltweit größte Kartmesse statt. Die IKA-Kart2000 Kartsport im Verein Auf der Kartmesse in Offenbach präsentieren sich 500 Hersteller aus 30 Ländern, auch Nees Racing aus Kahl (Kreis Aschaffenburg) ist vertreten. Archivfoto: privat erstreckt sich über acht Hallen, im nächsten Jahre werden es neun. Was vor 23 Jahren klein begonnen hatte, ist nun Mekka für 500 Hersteller aus 30 Ländern. Veranstalter Botho Wagner (79) aus Offenbach fuhr selbst Rennen, hörte dann aber nach einem tödlichen Unfall im Team komplett damit auf. Er ist Buchautor, Streckensprecher und mit der Familie um Michael Schumacher befreundet. Mittlerweile engagieren sich auch Autofirmen mit großen Namen wie Subaru und Audi im Kart-Bereich, Mercedes erwägt einzusteigen. Und auch aus dem Mainviereck sind zwei Aussteller mit dabei: Nees Racing aus Kahl (Kreis Aschaffenburg) und AMZ-Karts aus Werbach (Main-TauberKreis). Tatsächlich ist die Fangemeinde des Motorsports in der Region groß und deshalb dürfte wohl der Weg aus Spessart, Mainland und Odenwald für Fans nicht zu weit sein. Neben klassischem Motorsport (Bergrennen Eichenbühl) gab es in jüngster Zeit auch den Trend des Mofarennens mit Wettbewerben etwa in Laufach (Kreis Aschaffenburg) und Esselbach (Kreis Main-Spessart). Motoren, Männer, Abenteuer – »ein Kart zu fahren, fordert Dich komplett«, sagt einer, der es wissen muss. Hermann Joha (54), Deutschlands bekanntester Stuntman aus Lohr, fuhr früher selbst jeg- Das Mainviereck hat einige Hochburgen an Kartfahrern; etwa die Vereine MSC Großheubach, MSC Straßbessenbach, AMC Marktheidenfeld, Motorsportfreunde Frammersbach, MSC Wartturm Schaafheim, der auf dem Odenwaldring zu Hause ist. In Deutschland gibt es immerhin rund 20 000 Hobby-Kartfahrer. 1500 bis 2000 betreiben den Sport semiprofessionell. liche Autorennen und später mit seinem Team um die TV-Actionserie »Cobra 11« auf Kartbahnen zum Training und zum Spaß. »Das Kart reagiert sofort auf alles, was der Fahrer macht. Es verzeiht Dir nichts. Keinen Fehler, keinen Zentimeter. Es ist die direkteste Art zu fahren« Nicht zuletzt deshalb begann die Karriere so manches Formel-EinsFahrers im Trainingslager auf der Kartbahn. Kartfahren ist Sport, Spaß – und vor allem eben Fahren ungeduscht. b IKA-KART2000, Messe Offenbach, Samstag, 17. und Sonntag, 18. Januar, www.kartmesse.de, Karte ab 15 Euro • • • Hintergrund: Ein Kart – Wie funktioniert das eigentlich? Karts sind echt Rooaaaarrrrr...., aber wie funktionieren sie eigentlich? MainEcho-Redakteurin Manuela Klebing unterhielt sich mit Manuel Nees (29), der selbst Rennen fuhr und nun Geschäftsführer und Teamchef von Nees-Racing in Kahl (Kreis Aschaffenburg) ist. Ein Kart ist in der Regel rund zwei Meter lang und 1,40 Meter breit – und je nach Bauweise kann es bis zu 300 Stundenkilometer schnell fahren! Zum Vergleich: Die höchste Geschwindigkeit, die je in einem FormelEins-Rennen gefahren wurde, lag bei 369,9 Stundenkilometern (2004, Monza). Karts, die solche Tempos hinlegen, heißen Superkarts und sind die Kö- nigsklasse. In der Klasse darunter bringen es die Rennkarts im Durchschnitt auf 160/170 Kilometer in der Stunde. Das sind die, die dem Auto daheim in der Garage am ähnlichsten sind, sie haben eine 6-GangKupplung; der Hebel kann am Lenker Kart-Experte Manuel Nees. sein, zwischen den Beinen oder neben dem rechten Oberschenkel. Es gibt aber auch Karts, die mit Fliehkraftkupplung ausgestattet sind, ähnlich einem Roller. Die Kraft, die der Zweitakter-Verbrenn- unsgmotor erzeugt, wird über eine Kette übertragen. Gas ist rechts, Bremse links. Servo-Lenkung? Nein! Federung? Nein! Karts fordern ihre Fahrer körperlich als auch in ihrer Konzentration; durchtrainierte Manager, die den Sport zum Stressabbau und Abschalten nutzen, schaffen gerade mal 15 Minuten – und sind dann komplett ausgepowert und glücklich. Manuel Nees startet mit seinem Team bei Rennen, die 25 bis 30 Minuten dauern. Die Fahrer sitzen anderthalb bis zwei Zentimeter über dem Boden, in einer Schale. Sie tragen spezielle Rennanzüge, Helm, Rip- penschutz. Bei Nässe kommen Regenreifen drauf, ansonsten sind Slicks (profillose Reifen) montiert. Der Tank wird mit Rennsprit gefüllt, 95-OktanSuperbenzin geht auch, dazu kommt Mischöl. Für 15 bis 18 Runden braucht Nees zwei bis drei Liter. Boxenstopps wie in der Formel Eins gibt es keine. Das Kart, das Michael Nees auf der Messe in Offenbach ausstellt, hat ein Fahrgestell, das von Maranello in Italien gefertigt wurde, in der gleichnamigen Stadt, in der auch das Ferrari-Werk beheimatet ist und auch der Formel-EinsRennstall Ferrari. Michael Nees ist Generalimporteur für Maranello in Deutschland. Begehrt, auch weil Maranello draufsteht – zu haben bei Nees-Racing. Fotos: privat
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