Ihre aktuelle Online-Zeitung

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Ihre aktuelle Online-Zeitung
Nummer 1791 vom 30. Januar 2015
Lesen Sie heute: Wissenschaftsstadt Darmstadt
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Unterbrechung: Die nächste DATlj erscheint am
Dienstag
DGB will Rücknahme der Erhöhung der
Grundsteuer B
Am Montag Demo gegen Fremdenfeindlichkeit und
Rassismus
Bronzene Verdienstplakette für Stadtrat
Peter Schmidt
Februar-Programm des Jazzclubs
IHK erklärt „Industrie 4.0“
Aus dem AK Bürgerbeteiligung
Aus dem Umland
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Dr. Zimmermann MdB jetzt im NSA-Ausschuss
Alexander Ludwig führt Schul-, Kultur- und
Sportausschuss
Aktualisierung der Unterkunftskosten im Kreis
Odenwaldweite „Lärmfeuer“
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Eurogruppenchef trifft griechischen Finanzminister
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SPD persifliert Fluglärmpausen
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„Net Doktor“: Rauchen gefährdet ProstatakrebsTherapieerfolg
„Westfalen-Blatt“ zu Griechenland
Die „Mitteldeutsche Zeitung“ kommentiert „Pegida“
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EU empfiehlt Verkaufsstopp für 700 Medikamente
Codierung für Fahrräder
Themen des Tages
Bundes- und Landespolitik
Pressespiegel
Tipps und Trends
ARTE heute
Die nächste Online-Zeitung erscheint am Dienstag, 3. Februar 2015.
Klaus Wieland, Herausgeber
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Erhöhung der Grundsteuer B ab 2015 geht voll
auf Kosten der Mieter
Die Grundsteuer B-Bescheide wurden von der Stadt Darmstadt in den letzten Tagen verschickt.
Darüber haben sich erst einmal nur die Haus-und Grundbesitzer bzw. die Besitzer von
Eigentumswohnungen geärgert, da es die zweite Erhöhung seit 2012 ist, die damals 24,3
Prozent betrug. Mit der neuen Erhöhung steigen die Kosten seit 2011 um 45 Prozent an.
Mieterinnen und Mieter müssen zahlen
Leider trifft diese massive Erhöhung auch die Mieter, da die Vermieter die gestiegenen
Grundsteuerkosten über die Nebenkostenabrechnungen wieder von den Mietern zurückholen
werden. „Diese Mehrbelastung ist nicht hinnehmbar. Die Mieten in Darmstadt sind sowieso
schon sehr hoch und die Nebenkosten haben sich inzwischen zu einer zweiten Miete entwickelt“,
erklären der DGB Stadtverbandsvorsitzende Thomas Keller und Joachim Reus, Mitglied der IG
BAU im Vorstand des DGB-Stadtverbandes Darmstadt. Kämmerer Schellenberg freut sich
natürlich über die millionenschweren Mehreinnahmen, tut aber so, als hätte er die Erhöhung gar
nicht gewollt. Er sei durch den Erlass des hessischen Innenministeriums vom Herbst 2014 zur
Erhöhung der Grundsteuer B gezwungen worden. In diesem Erlass war verfügt worden: „Der
Haushalt einer defizitären Kommune ist grundsätzlich nicht genehmigungsfähig, wenn der
Hebesatz der Grundsteuer B nicht mindestens 10 % über dem Landesdurchschnitt in der
jeweiligen Gemeindegrößenklasse liegt.“ Darmstadt wird verglichen mit Kassel und Offenbach
und daraus ergibt sich der neue Hebesatz von 535. „Dieser Erlass zieht eine Spirale weiterer
Erhöhungen nach sich, denn sobald in den Vergleichsstädten der Hebesatz erhöht wird, muss
Darmstadt mitziehen – auf Kosten der Hausbesitzer und der Mieter“, so Keller und Reus.
Andere Lösung muss her
Der Stadtverband des DGB Darmstadt fragt: „Warum hat der Kämmerer nicht versucht, in
Verhandlungen mit dem RP eine andere Lösung zu erreichen, die nicht zulasten der Mieter gehen
würde und sozial gerechter wäre? Warum hat er beispielsweise nicht vorgeschlagen, stattdessen
den Gewerbesteuer-Hebesatz maßvoll anzupassen?“ Die Stadt schreibt selbst in ihrem
Internetauftritt, dass Darmstadt zu den prosperierenden Kommunen in Deutschland zählt (Platz
6 von 402 im Prognos-Städteranking) und mit 425 Punkten den günstigsten
Gewerbesteuerhebesatz der Rhein-Main Großstädte hat. Hier wäre eine Anpassung gut möglich
und würde wahrscheinlich sogar noch mehr Geld in die Kasse bringen.
Der DGB Stadtverband fordert den Kämmerer und die Stadt auf, möglichst schnell mit dem RP
zu verhandeln, damit die Stadt zu dem alten Grundsteuer B-Hebesatz zurückkehren kann, um
die Mieter wieder zu entlasten.
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Ehrung für langjähriges Engagement
Oberbürgermeister Jochen Partsch zeichnet ehemaligen
Berufsschullehrer Peter Schmidt mit der bronzenen
Verdienstplakette der Wissenschaftsstadt Darmstadt aus
Partsch: „Verdiente Ehrung für langjähriges Engagement in der Erinnerungskultur und
im Darmstädter Vereinsleben.“
Der Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Jochen Partsch, hat am Freitag (30.)
den ehemaligen Berufsschullehrer und heutigen Stadtrat Peter Schmidt im Neuen Rathaus
für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement unter anderem als Mitbegründer und Sprecher
der „Initiative Gedenkzeichen Güterbahnhof“ und Mitglied des Bezirksvereins Martinsviertel mit
der bronzenen Verdienstplakette der Wissenschaftsstadt Darmstadt ausgezeichnet. „Ich freue
mich, Peter Schmidt heute für seine langjährigen Verdienste rund um die Erinnerungsarbeit und
das Vereinsleben in unserer Stadt die bronzene Dienstplakette der Wissenschaftsstadt verleihen
zu können. Ich kenne Peter Schmidt bereits seit sehr langer Zeit und habe ihn sowohl in seiner
Funktion als Magistratsmitglied als auch bei seinen vielfältigen ehrenamtlichen Aktivitäten stets
als engagierten Arbeiter für wichtige Themen in der und rund um die Bürgerschaft erlebt“,
erklärte Oberbürgermeister Partsch im Rahmen der Verleihung.
Peter Schmidt wurde am 26. Mai 1938 in Darmstadt geboren. Bis zur Versetzung in den
Ruhestand war Herr Schmidt Berufsschullehrer. Ehrenamtlich ist der 76-jährige schon seit
Jahrzehnten aktiv, unter anderem war er lange Jahre ehrenamtlicher Jugendleiter für Tischtennis
beim Sportverein 1898 Darmstadt e. V. und Vorsitzender des Stadtjugendrings sowie in
verschiedenen städtischen Jugendgremien aktiv. Während seiner Lehrertätigkeit engagierte sich
Herr Schmidt bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) unter anderem als
Vorsitzender und im Personalrat.
Vor allem ist Herr Schmidt auch als Mitbegründer und Sprecher der „Initiative Denkzeichen
Güterbahnhof“ ehrenamtlich in Erscheinung getreten. Diese Initiative wurde im Gedenken an die
Opfer der Deportationen während des Zweiten Weltkriegs gegründet. Die Mitte Januar
überraschend verstorbene Künstlerin Ritula Fränkel und ihr Mann Nicholas Morris verwirklichten
2004 die Konzeption für dieses Denkzeichen am Güterbahnhof, das den Sinti-Familien und den
jüdischen Opfern der 1942/1943 von Darmstadt ausgegangenen Deportationen in den
Völkermord gewidmet ist. Von einem Prellbock führen Eisenbahnschienen zu einem Glaskubus,
in dessen Inneren sich Glasscherben befinden, auf denen 450 Namen graviert sind,
stellvertretend für 3.400 Menschen aus Darmstadt und der Region, die von diesem Ort aus in die
Konzentrationslager Osteuropas gebracht wurden. Das Denkzeichen wurde 2006 schwer
beschädigt und 2013 unter großem finanziellem Aufwand mit Hilfe von Spenden und Mitteln aus
dem städtischen Haushalt wieder hergestellt. Herr Schmidt betätigt sich seit der Gründung in
vielfältiger Weise bei allen Aktionen und Projekten, die von der Initiative ausgehen.
Außerdem ist Herr Schmidt aktives Mitglied im Bezirksverein Martinsviertel. Seit dem Jahr 2000
ist er Redakteur der Vereins- und Stadtteilzeitschrift „Der Watzeverdler" sowie der Zeitung zur
Martinskerb. Bis zum Jahr 2007 war er jeweils alleiniger Redakteur beider Publikationen. Von
2000 bis 2006 gehörte Peter Schmidt als Schriftführer dem geschäftsführenden Vereinsvorstand
an. Er ist zudem Begründer des „Watze-Boule-Turniers“ zur Martinskerb und leitet es noch
heute. Außerdem nehmen er und seine Frau im Rahmen der Stadtteilverschwisterung zwischen
dem Martinsviertel in Darmstadt und dem Quartier St. Martin in unserer französischen
Partnerstadt Troyes regelmäßig Gäste des BVM aus Troyes auf. Für seine Verdienste erhielt er im
Jahr 2013 die Bürgerehrung des Bezirksvereins Martinsviertel für besondere Leistungen zum
Wohle des Stadtteils und seiner Bewohnerinnen und Bewohner.
Auch das Theaterlabor Darmstadt hat Herr Schmidt seit dem Jahr 2000 beim Start seiner
Theaterarbeit unterstützt, sowohl als Ansprechpartner für alle Probleme, als auch als Mitspieler
bei einigen Projekten. In diesem Zusammenhang sei vor allem das Stück „Ihr Lieben viel zu weit
entfernten/ Schöne Zeiten“ erwähnt, einer Collage aus Briefen eines jüdischen Mädchens und
Tätern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Das Stück wurde in Darmstadt und ganz
Hessen fast hundert Mal gezeigt und konnte durch Herrn Schmidts Einsatz als Zeitzeuge auch
viele junge Menschen erreichen. Auch an der neuen Ausrichtung als inklusives Theater ist Herr
Schmidt beteiligt:
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er stellte den Kontakt zur Theatergruppe der Lebenshilfe Dieburg her, die nun Partner bei dieser
Arbeit ist. Für seine vielfältigen ehrenamtlichen Verdienste wurde Herr Schmidt im Jahr 2007 mit
der Ehrenurkunde für verdiente Bürgerinnen und Bürger der Stadt Darmstadt ausgezeichnet.
INTEGRATED INDUSTRY
Industrie 4.0
Schöne neue Welt
Industrie 4.0, „Integrated Industry“ oder sich selbst organisierende Produktion bedeutet, dass
die am Produktionsprozess beteiligten Komponenten (Maschinen, Betriebsmittel, Lagersysteme,
Logistik) über Sensoren und Netzwerke selbstständig miteinander kommunizieren. Die
Werkstücke werden „intelligent“ – sie sind zum Beispiel mit einem Elektronikelement
ausgestattet, über das sie den Maschinen mitteilen, wie sie zu bearbeiten sind. So kann im
Prinzip jedes Produkt nach individuellen Kundenwünschen hergestellt werden, ohne dass die
Kostenvorteile einer Großserienfertigung aufgegeben werden müssten. Ein Schlüsselfaktor sind
dabei komplexe Softwarelösungen und internetbasierte Kommunikationstechniken, die ganze
Wertschöpfungsstufen miteinander vernetzen. So können neue Geschäftsmodelle und
Dienstleistungen im industriellen Umfeld entstehen, zum Beispiel, wenn sich Maschinen selbst
beim Wartungstechniker melden, bevor ein Teil defekt ist.
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Vorteile im internationalen Standortwettbewerb
Deutsche Hersteller haben derzeit mit ihrem Know-how um industrielle Fertigungsprozesse und
Steuerungselektronik weltweit die Nase vorn. Experten schätzen, dass durch eine flexible
Produktion, durch Energieeinsparungen sowie über eine verbesserte Auslastung der
Produktionsstätten insgesamt Produktivitätssteigerungen von bis zu 30 Prozent möglich sind –
ein großer Wettbewerbsvorteil für deutsche Unternehmen. Wirtschaft und Politik müssen daher
gemeinsam daran arbeiten, dass die Industrie 4.0 kein Forschungsthema bleibt. Der
Veränderungsprozess kann in der Breite nur gelingen, wenn insbesondere auch kleine und
mittlere Zulieferunternehmen rechtzeitig in diese Entwicklung einbezogen werden.
Ohne Breitband keine Industrie 4.0
Der erforderliche unternehmensübergreifende Datenaustausch wird nur mit glasfaserbasierten
Breitbandanschlüssen reibungslos funktionieren. Vor allem im ländlichen Raum hapert es häufig
noch an leistungsfähigen Breitbandanschlüssen. Hauptgrund: Der Ausbau ist weniger attraktiv
als in Ballungsräumen, weil es weniger potenzielle Kunden und längere Wege gibt. Hier kann
Nachfragedruck den Ausbau beschleunigen helfen.
Standardisierung ist notwendig
Die technische Durchdringung ganzer Wertschöpfungssysteme und die zunehmende Vernetzung
können nur auf Basis technischer Standards realisiert werden. Denn der Roboter, der das zu
bearbeitende Werkstück zu einer Maschine bringen soll, muss es erkennen – Gleiches gilt für
Komponenten in anderen Unternehmen, die das Werkstück weiter bearbeiten sollen. Um in
Zukunft alle Potenziale der vierten industriellen Revolution nutzen zu können, muss die
technische Standardisierung mit Unterstützung der Politik vorangetrieben werden – ebenso der
flächendeckende Breitbandausbau.
Industrie 4.0 – aber sicher!
Mit zunehmender Standardisierung der Software und der Vernetzung nehmen auch die
Möglichkeiten zu, dass Schadsoftware eingeschleust wird, wichtige Betriebsgeheimnisse verloren
gehen oder Betriebssysteme geschädigt werden. Unternehmen sind gut beraten, sich schon
heute gegen Gefahren aus dem Internet zu wappnen, um nicht in der Welt der Industrie 4.0 ein
umso attraktiveres Ziel für Industriespione und Saboteure abzugeben.
Bürgerbeteiligung
Cover der Publikation "Leitlinien zur Bürgerbeteiligung"
Sechste Sitzung des Arbeitskreises Bürgerbeteiligung schließt
inhaltliche Diskussion des Leitlinienentwurfs ab
Leitlinien zur Bürgerbeteiligung werden im Februar dem Magistrat der
Wissenschaftsstadt Darmstadt übergeben / Oberbürgermeister Jochen Partsch: „Die
Umsetzung der Leitlinien zur Bürgerbeteiligung ist die Etablierung einer neuen
Beteiligungskultur in Politik, Verwaltung und Bürgerschaft“.
Der Arbeitskreis Bürgerbeteiligung kam am Donnerstag (22.) zu seiner sechsten und zugleich
abschließenden Sitzung zusammen, um die eingegangen Anregungen und Hinweise zum
Leitlinienentwurf aus Bürgerschaft, Verwaltung, Politik und Wissenschaft, bei denen ein
Klärungsbedarf bestand, zu besprechen. Die Übergabe der Leitlinien zur Bürgerbeteiligung an
den Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt zur Beratung und Beschlussfassung wird
Anfang Februar erfolgen.
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„Ich freue mich, dass wir mit den Leitlinien zur Bürgerbeteiligung auf der Zielgerade
angekommen sind. Damit stehen wir in Kürze am Startpunkt für die Umsetzung der Leitlinien
und damit für die Etablierung einer neuen Beteiligungskultur in Politik, Verwaltung und
Bürgerschaft. Wichtig ist nun, dass wir mit der Umsetzung von Maßnahmenempfehlungen aus
den Leitlinien und anhand von konkret anstehenden freiwilligen Bürgerbeteiligungsverfahren
erfahrbar machen, wie die Leitlinien angewandt werden. Ich danke allen Bürgerinnen und
Bürgern, die uns auf diesem gemeinsamen Weg begleitet haben und möchte sie ermutigen, sich
auch weiterhin für die Bürgerbeteiligung zu engagieren, denn wir werden diesen kontinuierlichen
Prozess fortsetzen“, so Oberbürgermeister Jochen Partsch.
Grundlage der sechsten Sitzung des Arbeitskreises Bürgerbeteiligung war der Textentwurf, in
den alle redaktionellen Änderungsvorschläge aus der Kommentierungsphase eingeflossen sind.
Diese Rückmeldungen zum Entwurf kamen aus der Bürgerwerkstatt am 4. November 2014, aus
der Online-Kommentierung und aus verschiedenen Runden. In der Sitzung wurde nach einer
Begrüßung durch Oberbürgermeister Jochen Partsch die einführende Präambel der Leitlinien
gemeinsam ausgestaltet. Hierzu bildeten sich Arbeitsgruppen, um aus verschiedenen
Perspektiven die Bedeutung von Bürgerbeteiligung zu formulieren. Hierbei flossen die
Erfahrungen und Erkenntnisse ein, die die Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung
und Bürgerschaft in den letzten zehn Monaten bei der gemeinschaftlichen Erarbeitung der
Leitlinien gesammelt hatten. Außerdem wurden in der Sitzung die Anmerkungen aus der
Kommentierungsphase ausführlich beraten. Diese Ergänzungen fließen noch in den Textentwurf
für die politischen Gremien ein. So hat sich der Arbeitskreis etwa für eine höhere Flexibilität bei
der Erstellung und Fortschreibung der Vorhabenliste ausgesprochen. Außerdem unterstützt der
Arbeitskreis die Anregung aus der Online-Kommentierung, Stadtteil- oder Gebietsbeauftragte
der Verwaltung zu ernennen, die auch ressortübergreifend Ansprechpersonen sind.
Ein besonderes Augenmerk wird in den Leitlinien auf das Thema Inklusion gelegt. Eine
Kurzdarstellung mit Beispielen und eine Kurzfassung in leichter Sprache sind nach Beschluss der
politischen Gremien bereits geplant. Neben ausführlichen Spielregeln für die Durchführung
freiwilliger Bürgerbeteiligungsverfahren sind auch erste Ideen zur Anregung von Projektideen
durch die Bürgerschaft im Entwurf enthalten.
Weitere Informationen, Präsentationen und Protokolle zu den Sitzungen des Arbeitskreises
Bürgerbeteiligung sind im Internet unter www.darmstadt.de/leitlinien veröffentlicht.
Jens Zimmermann (SPD-MdB) wechselt in NSAUntersuchungsausschuss
Der Odenwälder Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Zimmermann verstärkt seit dieser Woche die
SPD-Fraktion im NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages. Zimmermann wurde in der
Fraktionssitzung am Dienstag (28.) als neues stellvertretendes Mitglied benannt. "Ich freue
mich sehr, dass ich schon nach etwas über einem Jahr im Bundestag in diesen wichtigen
Ausschuss geschickt werde", so Zimmermann.
Neben Obmann Christian Flisek, Susanne Mittag und Burkhard Lischka wird Zimmermann nun
jeden Donnerstag an den Ausschusssitzungen teilnehmen. "Es gibt hier immer noch viel Licht ins
Dunkel zu bringen, um das Ausmaß der Spionageaffäre aufzudecken. Deshalb werde ich diese
verantwortungsvolle Aufgabe selbstverständlich mit vollem Einsatz angehen", verspricht
Zimmermann.
Am 20. März 2014 hat der Deutsche Bundestag auf Antrag aller Fraktionen einen
Untersuchungsausschuss zur NSA-Affäre eingesetzt. Das Gremium soll Ausmaß und
Hintergründe der Ausspähungen durch ausländische Geheimdienste in Deutschland aufklären.
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Durch Veröffentlichung geheimer Dokumente der National Security Agency (NSA), einem der
US-amerikanischen Geheimdienste, wurde bekannt, dass die USA und Großbritannien schon
länger in großem Umfang Telekommunikationsdaten und das Internet überwachen.
Dem Untersuchungsausschuss gehören jeweils acht Abgeordnete des Deutschen Bundestages als
ordentliche Mitglieder und als Stellvertreter an. Damit ist Zimmermann nun in einem dritten
Ausschuss des Bundestages aktiv. Neben seiner stellvertretenden Mitgliedschaft im NSAAusschuss ist Zimmermann ordentliches Mitglied im Finanzausschuss und stellvertretendes
Mitglied im Ausschuss Digitale Agenda.
Weiterstädter Politikwissenschaftler folgt auf Martin Griga
Alexander Ludwig führt Schul-, Kultur- und Sportausschuss
Darmstadt-Dieburg – Der 39 Jahre alte Kreistagsabgeordnete Alexander Ludwig aus Weiterstadt
ist neuer Vorsitzender des Schul-, Kultur- und Sportausschusses des Darmstadt-Dieburger
Kreistags. Das Gremium wählte den Sozialdemokraten einstimmig zum Nachfolger von Martin
Griga (29), der den Ausschussvorsitz aus beruflichen Gründen abgegeben hat. Alexander Ludwig
gehört dem Kreisparlament seit 2011 an.
Künftig kann eine um 8,1 Prozent höhere Kaltmiete
berücksichtigt werden
Kreis aktualisiert seine Richtlinie zur Bewertung
angemessener Unterkunftskosten
Darmstadt-Dieburg - Der Kreisausschuss hat erneut die Aktualisierung seiner Richtlinie zur
Bewertung angemessener Unterkunftskosten im Landkreis Darmstadt-Dieburg beschlossen.
Hinter der äußerst sperrigen Bezeichnung verbirgt sich ein wegweisender Beschluss für
Leistungsberechtigte der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem Sozialgesetzbuch
Zweites Buch (SGB II) und der Grundsicherung nach dem Sozialgesetzbuch Zwölftes Buch (SGB
XII). Auf der Basis einer wiederum über zwei Jahre vorgenommenen
Wohnungsmarktbeobachtung mit diesmal rund 34.500 Datensätzen wurden die Kaltmieten für
alle 23 Städte und Gemeinden des Landkreises angepasst. Im Vergleich zu der vor zwei Jahren
beschlossenen Version fußt die neue Richtlinie damit auf einer annähernd gleich großen
Datenmenge.
Darmstadt-Dieburgs Sozialdezernentin, Erste Kreisbeigeordnete Rosemarie Lück: „Die jetzt
aktualisierte Richtlinie wird auf alle Fälle von Neubewilligungen und Weiterbewilligungen von
Leistungen der Grundsicherung nach dem SGB II und dem SGB XII im Hinblick auf die Prüfung
der Angemessenheit der Kosten der Unterkunft angewandt.“ Positiv sei für die
Leistungsberechtigten, dass im Kreisdurchschnitt eine um 8,1 Prozent höhere Kaltmiete
berücksichtigt werden kann. Das bedeutet für den Kreis allerdings auch deutliche Mehrausgaben.
Mit der neuen Richtlinie kommt der Landkreis der vom Gesetzgeber formulierten Verpflichtung
nach, die Werte für die Unterkunft alle zwei Jahre zu prüfen und gegebenenfalls neu
festzusetzen.
Sozialdezernentin Lück weist darauf hin, dass auch der jetzt vom Kreisausschuss gefällte
Beschluss in Hessen bislang einmalig ist:
„Wir sind landesweit der erste Sozialleistungsträger, der konsequent nach Ablauf von zwei
Jahren seine qualifizierte Richtlinie anpasst und erfüllen so die Vorgaben des
Bundesgesetzgebers“, so die Vize-Landrätin.
Die Richtlinie wird zum 1. Februar 2015 in Kraft treten.
Ab Anfang Februar ist sie im Internet abrufbar unter
www.ladadi.de/gesellschaft-soziales/arbeitsmarkt/downloadcenter.html
Eine Idee setzt sich durch
Odenwaldweite Lärmfeuer
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Das Lärmfeuer-Projekt ist der Versuch, eine historische Kommunikationsmethode vor dem
Vergessen zu bewahren. Alle Unterlagen über die historischen Lärmfeuer sind 1944 verbrannt,
und wir wissen nur aus den Aufzeichnungen des Heimatforschers Friedrich Höreth von den
Signalfeuern. Warum gibt es im Odenwald seit einigen Jahren wieder Lärmfeuer? Die
ursprüngliche Idee war es, die Frühlingsfeuer im ganzen Odenwald wieder aufleben zu lassen.
Sie kam im Jahr 2000 während einer Vorstandssitzung des Fördervereins Odenwälder Apfel e.V.
auf und kam von dort in die Öffentlichkeit. Feuer ist ein archaisches Element, das auf alle
Menschen Faszination ausübt, und so nimmt es nicht Wunder, dass der Gedanken aufgenommen
wurde und nach einigen Recherchen wurde die Veranstaltung der Odenwaldweiten Lärmfeuer
geboren. Es gab im Jahr 2007 auf der Raidelbacher Höhe in Lautertal das erste moderne
Lärmfeuer, und jährlich folgten weitere. Die Kontakte zu den inzwischen etwa dreißig
Veranstaltungsorten wurde von Marieta Hiller hergestellt, sie baute auch den touristischen
Rahmen für die Lärmfeuer auf, denn sie sollten nicht nur Spaß an knisternden Feuern darstellen,
sondern der Region auch einen Nutzen in der Vorsaison bringen. So können am 28. März 2015
zum neunten Male auf den Odenwaldhügeln die Feuer leuchten. Der Termin muss jedes Jahr
sorgfältig gewählt werden: das Wetter sollte wenigstens schon ein bisschen freiluft-geeignet
sein, die Brut- und Setzzeit darf aber noch nicht begonnen haben, und direkt an Ostern soll es
auch nicht sein.
Das flächendeckende Open Air kann nur stattfinden, weil viele Gemeinden und weitere Förderer
dazu beitragen - für jeden Einzelnen ist das nicht viel, aber gemeinsam kann das Projekt
finanziert werden. Die Lärmfeuer reizen nicht nur durch den Spaß am Feuer, sondern sie sind
auch wertvolle Anregung zu historischen Recherchen und heimatkundlichen Erkenntnissen. Jedes
Jahr werden neue in Vergessenheit geratene Details entdeckt, so dass sich bei den Lärmfeuern
durchaus von experimenteller Archäologie sprechen lässt. Alle Unterstützer des Projektes sind in
der Broschüre genannt, die nun an vielen touristischen Verteilstellen erhältlich ist.
Die Befeuerung der Odenwaldberge zum Zweck der Signalgebung geht sicherlich in
vorgeschichtliche Zeiten zurück. Auch die Römer benutzten dieses optische
Kommunikationssystem aus Licht und Rauch vermutlich zwischen den Wachttürmen am Limes
und den Kastellen im Hinterland. Auch in den Kriegen des 16., 17, und 18. Jahrhunderts wurden
die Lärmfeuer auf den Bergen des Odenwaldes gezündet, desgleichen in den Revolutionsjahren
anfangs und Mitte des 19. Jahrhunderts. Ein 502 Meter hoher Berg bei Ober-Mossau, der den
historisch überlieferten geografischen Namen "Lärmfeuer" trägt, erinnert an dieses System von
Signalketten, das zur Warnung vor dem vorwiegend aus Westen heranrückenden Feind diente.
Weithin waren diese Feuer, zumal bei Nacht, sichtbar. Sie wurden auf den Bergkuppen
angezündet, um Alarm zu geben, daher der Name "Lärmfeuer", um die Bevölkerung und die
Soldaten zu "alarmieren", eben um "Alarm zu schlagen". Mit Einbruch der Dunkelheit werden die
Feuer entzündet und das Signal immer weitergegeben von Hügel zu Hügel. Die genaue Uhrzeit
der Entzündung richtet sich nach Wetter und Rahmenprogramm der einzelnen FeuerVeranstalter. Das reizvolle Rahmenprogramm lässt die Entscheidung schwer werden, zu
welchem Feuer man geht.... Die Lärmfeuer werden von verschiedenen Veranstaltern organisiert,
diese tragen selbst die Verantwortung. Um die Veröffentlichung in der Broschüre, im Internet
und über die Presse kümmert sich Marieta Hiller. Die Broschüre mit den Veranstaltungen am 28.
März 2015 kann gerne per Post zugesandt werden gegen Einsendung von 2 Euro in Briefmarken
und der eigenen Adresse an Marieta Hiller, Waldstraße 2, 64686 Lautertal.
Auch im Internet sind die Veranstaltungen rund ums Lärmfeuer zu finden: unter
www.felsenmeerdrachen.de.
Wer noch mitmachen möchte, wendet sich so schnell wie möglich an Marieta Hiller, E-Mail
[email protected]. Es gibt gesetzliche Bestimmungen wie eine Veranstaltung mit Feuer gestaltet
werden muss. Am besten, Sie arbeiten gleich mit Ihrer örtlichen Feuerwehr zusammen. Für alle
gilt: die Lärmfeuer sind eine “anarchische” Veranstaltung, das heißt jeder darf mitmachen. Für
die Öffentlichkeitsarbeit wird jedoch ein Budget benötigt, zu dem viele Sponsoren beitragen. Wer
sich jetzt entschließt, am 28.3.15 oder im nächsten Jahr mitzumachen, sorgt dafür, dass die
Veranstaltung noch weiter in die Runde getragen wird. (Marieta Hiller)
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* Eurogruppenchef Dijsselbloem trifft Griechenlands Finanzminister
Will Griechenland weitere Kredite erhalten, muss auch die neue Regierung mit der Troika kooperieren. Doch
nach ersten Gesprächen mit der EU ist unklar, wie es weitergeht. Nun trifft Eurogruppenchef Dijsselbloem
Athens neuen Finanzminister Varoufakis. [mehr]
* Athens Russland-Kurs: "Wir sind nicht die bösen Jungs"
Die EU hat Teile ihrer Sanktionen gegen Moskau verlängert - mit Zustimmung der neuen Regierung in
Athen. Außenminister Kotzias betonte dennoch, sein Land wolle keine Spaltung zwischen Brüssel und
Moskau. Kritik an Griechenlands Russland-Haltung wies er zurück. [mehr]
* Schwere Gefechte überschatten Ukraine-Krisengespräche
In der Stadt Debalzewo haben die Separatisten nach eigenen Angaben Tausende ukrainische Soldaten
eingekesselt. Die Regierung dementiert. Gefechte, Tote und gegenseitige Beschuldigungen - trotzdem
wollen sich die Konfliktparteien heute in Minsk treffen. [mehr]
* Mindestlohn für Lkw-Fahrer bei Transitfahrten vorerst ausgesetzt
Vor allem aus Polen und Tschechien war die Kritik am Mindestlohn für ausländische Lkw-Fahrer beim
Transit durch Deutschland besonders laut: Nun reagiert die Bundesregierung und setzt den Mindestlohn bei
reinen Durchgangsfahrten vorerst aus. [mehr]
* Verbraucherpreise in der Eurozone erneut gefallen
Weil die Energiekosten weiter sinken, sind die Verbraucherpreise in den Eurostaaten zum zweiten Mal in
Folge zurückgegangen. Im Januar lag das Preisniveau um 0,6 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Das
erneute Minus dürfte die Angst vor Deflation schüren. [mehr]
* Steuereinnahmen auch 2014 auf Rekordniveau
593 Milliarden Euro hat der Staat an Steuergeldern 2014 eingenommen - so viel wie nie. Bund und Länder
können sich laut Finanzministerium über ein Plus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr freuen: Mehr
als von den Steuerschätzern zuletzt vorhergesagt. [mehr]
* E.ON klagt gegen Ende des Zwischenlagers Gorleben
Der Energiekonzern hat Verfassungsbeschwerde gegen das Ende des Zwischenlagers in Gorleben eingelegt.
E.ON will nicht dafür aufkommen, dass 26 Castoren nun woanders untergebracht werden müssen und
kritisiert den Beschluss der Regierung. [mehr]
* Bundestag berät über Attraktivität der Bundeswehr
Ministerin von der Leyen will die Bundeswehr zu einem attraktiveren Arbeitgeber machen, mit geregelten
Arbeitszeiten und besseren Altersbezügen. Heute berät der Bundestag darüber. Doch ein Gesetz allein wird
nicht genügen. [mehr]
* AfD-Parteitag in Bremen: Euro, "Pegida" und eigene Sorgen
Der Streit um die Parteiführung, die Frage, ob der Euro-Austritt noch das richtige Leitthema ist und die
Positionierung zur islamkritischen "Pegida": Der heutige AfD-Parteitag in Bremen bietet viel Gesprächs- und
vor allem Zündstoff. [mehr]
* Videoplattform YouNow: Live aus dem Kinderzimmer
Die Nutzerzahl der Videoplattform YouNow wächst nun auch in Deutschland kräftig. Dort senden vor allem
Jugendliche in Echtzeit aus dem Schlafzimmer, der Küche oder der Schule und reagieren auf Fragen.
Manche haben Tausende Zuschauer. [mehr]
* Der Winter ist zurück - vor allem im Südwesten
Der Winter ist zurück, zumindest in einigen Regionen Deutschlands. Besonders der Südwesten ist betroffen.
Im Schwarzwald überraschte starker Schneefall selbst die Behörden. Auch Nordrhein-Westfalen und der
Norden kämpfen mit Schnee und Glätte. [mehr]
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Prostatakrebs: Rauchen gefährdet Therapieerfolg
München (netdoktor.de) - Diagnose Prostatakrebs - spätestens jetzt sollten Männer auf
Zigaretten verzichten. Rauchen begünstigt nicht nur die Nebenwirkungen der Bestrahlung, es
verschlechtert auch die Heilungschance enorm.
Bereits mehrere Studien haben gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen Rauchen und
Prostatakrebs gibt. Jetzt prüften Forscher des Memorial Sloan Kettering Cancer Center, welchen
Einfluss Rauchen auf die Wirksamkeit einer Strahlentherapie bei Prostatakrebs hat.
Rauchen verdoppelt das Sterberisiko
Die Gefahr, an ihrem Krebs zu sterben, war für Patienten, die zum Zeitpunkt der Bestrahlung
rauchten, mehr als doppelt so hoch wie für die Nichtraucher. Außerdem kehrte der Krebs bei
ihnen mit um 40 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit wieder zurück.
Auch das Risiko für Nebenwirkungen war für Männer, die während der Behandlung rauchten,
deutlich höher als für die Nichtraucher. Ungeachtet der Dauer und Menge ihres Tabakkonsums
entwickelten sie zu 80 Prozent häufiger Urogenitaltraktbeschwerden infolge der Bestrahlung.
Darunter fallen zum Beispiel Harninkontinenz oder Blut im Urin. Für ehemalige Raucher war
dieses Risiko mit 45 Prozent zwar niedriger, aber immer noch höher als für Patienten, die nie
geraucht hatten.
Unempfindliche Krebszellen
"Die schlechtere Tumorkontrolle bei Rauchern lässt sich möglicherweise durch eine geringere
Sauerstoffkonzentration innerhalb des Krebsgeschwürs erklären. Dadurch nimmt die
Empfindlichkeit der Tumorzellen gegen die Bestrahlung ab“, erläutert Michael Zelefsky, Co-Autor
der Studie. In diesem Fall würden mehr kranke Zellen überleben. Den genauen
Wirkungsmechanismus kennen die Forscher jedoch noch nicht.
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Insgesamt nahmen 2358 Probanden an der Studie teil. Diese hatten zwischen 1988 und 2005
eine Bestrahlung gegen Prostatakrebs erhalten. 2156 waren zum Zeitpunkt der Krebstherapie
Raucher gewesen oder hatten im Laufe ihres Lebens geraucht.
Aufklärung tut not
Behandelnde Ärzte müssten ihre Patienten darüber aufklären, dass Rauchen die Wirksamkeit der
Therapie beeinträchtigt und das Risiko für Nebenwirkungen erhöht, fordern die Autoren der
Studie. Zudem sollten sie ihre Patienten zu einer Teilnahme an einem Rauchstoppprogramm vor
Therapiebeginn animieren.
Jedes Jahr erkranken nach Angaben des Robert Koch-Instituts in Deutschland über 63.000
Männer an Prostatakrebs – es ist die häufigste Krebsform bei Männern. Im Durchschnitt sind die
Patienten 70 Jahre alt. Da der Tumor erst in einem fortgeschrittenen Stadium Beschwerden
verursacht, bleibt er oftmals über einen langen Zeitraum unentdeckt. Aus diesem Grund sind
regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wichtig. Denn je früher der Tumor entdeckt wird, desto
größer sind die Heilungschancen. (lm)
Quellen:
Emily Steinberger et al.: Cigarette smoking during external beam radiation therapy for prostate
cancer is associated with an increased risk of prostate cancer-specific mortality an treatmentrelated toxicity. BJU International (2015). doi: 10.1111/bju.12969
Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Griechenland
Bielefeld (ots) - Europa wirkt wie paralysiert. Am Tag fünf nach der Griechenland -Wahl
hatte man sich regelrecht gerüstet für die absehbare Schlacht mit dem neuen Mann in
Athen. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz wusste schon vor seinem Treffen mit
Alexis Tsipras, dass er Tacheles reden werde und »keinen Bock« auf Ideologie hatte.
Heute ist Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem vor Ort. Was wie der Sturm der 27
Aufrechten auf die Akropolis wirkt, ist die Quittung für die Unprofessionalität der neuen
hellenischen Führung, die sich nur langsam von ihren Wahlkampf-Slogans trennen kann.
Erst gestern ruderte Tsipras in der Frage russischer Sanktionen zurück. Was in der
Union als außenpolitischer Schwenk Richtung Moskau interpretiert wurde, sei nur die
Kritik an der Fußnote einer offiziellen Stellungnahme gewesen. Dann legte sein
Außenminister wieder nach und machte unmissverständlich klar, man werde verschärfte
Strafmaßnahmen mit einem Veto stoppen. Auch wenn Tsipras neu im Amt ist: Was hätte
es Wichtigeres gegeben, als erste überlegte Signale an die zu senden, mit denen er
über die Zukunft seines Landes verhandeln will? Die Aufgeregtheit in den übrigen 27
EU-Hauptstädten schadet Griechenland. Aber sie wurde und wird in Athen gezüchtet.
Man hätte sich gewünscht, dass die Polemik im Vorfeld des Urnengangs schneller in
politische Nüchternheit umgeschlagen wäre - um Freunde und Verbündete, die die
Hellenen gerade jetzt brauchen, nicht zu verprellen. Und Ressentiments erst gar nicht
entstehen zu lassen. Es war ein schwerer Fehler, die Zerrbilder der neuen Führung nicht
schon im Keim zu ersticken - sollten es denn Zerrbilder sein. Wenn Tsipras seine
europäischen Partner nicht restlos verlieren will, muss er schnell Vertrauen schaffen sowohl in Sachen Euro-Mitgliedschaft wie auch in Fragen der Außenpolitik. Es ist
realitätsfern, das Gerede von der Bevormundung durch Brüssel, Berlin und andere
gebetsmühlenartig zu wiederholen. Dort sitzen die Geldgeber, die das Land bisher
gestützt haben. Beschädigt wurde Griechenland von anderen. Wenn Tsipras tatsächlich
der politische Hoffnungsträger sein will, als der er von seinen Wähler eingeschätzt wird,
dann wird er wissen (oder schnell lernen müssen), dass Athen starke Partner braucht,
die es nicht strategisch instrumentalisieren. Sich aus reinem finanziellen Interesse von
der starken europäischen Gemeinschaft ab- und einem undurchsichtigen System wie
Russland zuzuwenden, widerspricht allem, was der griechische Premier wollen müsste.
Dass Wahlversprechen wie die Rücknahme der Privatisierung, die Erhöhung der Renten
und Mindestlöhne sowie die Wiedereinstellung von Beamten im Westen Empörung
auslösen, ist nachvollziehbar. Jetzt wird es Zeit, dass Tsipras ohne Anfängerfehler und
ohne den Griechen Sand in die Augen zu streuen klarmacht, wofür er steht. Und was er
wirklich von und mit Europa will.
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Zu Pegida
Halle (ots) - Spreu und Weizen trennen sich? Schön wäre es. Mal abwarten, wo "das
Volk" zukünftig montags hin marschiert, wenn es zwei Abendeinladungen erhält. Mal
abwarten, ob Oertel überhaupt etwas auf die Beine stellt. Womöglich bleibt "das Volk"
beim Original und Oertel verwaltet nur kurzfristig die politische Resterampe. Mal
abwarten, ob überhaupt ein Unterschied erkennbar wird zwischen den Pegidas alt und
neu. Und dann Frau Oertel selbst: Noch vor Wochen hetzte sie gegen angebliche
Wirtschaftsflüchtlinge und die "Asylindustrie", zog über "Lügenpresse" und Politiker her,
verbreitete dumpfesten Nationalismus - und nun: Huch, war nicht so gemeint? Wenn sie
tatsächlich die gemäßigten Wutbürger organisieren will - wozu Pegida light? Für all
diese Leute wäre es höchste Zeit, den Kopf einzuschalten, aus dem Spuk auszusteigen
und sich dort einzuklinken, wo Politik wirklich gemacht wird.
GESUNDHEIT + KOSMETIK
Generika
EU-Behörde empfiehlt Verkaufsstopp für 700 Medikamente
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) empfiehlt einen Verkaufsstopp für Hunderte von Medikamenten, darunter auch 52 Arzneimittel
auf dem deutschen Markt. Betroffen sind Nachahmerpräparate,
sogenannte Generika. Deren Zulassungsstudien, durchgeführt von einer
indischen Firma, weisen laut behördlicher Überprüfung Mängel auf. Die
europäische Kommission muss nun über gesetzliche Schritte
entscheiden. Zur vollständigen Meldung
Diebstahlschutz-Codierung für Kinderwagen und Fahrrad
Schützen Sie Ihr Eigentum! So versehen Sie Fahrrad, Kinderwagen oder auch andere
Wertgegenstände mit einer Codierung und machen es Dieben schwer.
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Mehr Sicherheit, mehr Vergnügen für die ganze Familie
Einmal den neuen Kinderwagen vor der KiTa geparkt oder nur kurz das Fahrrad am
Supermarkteingang abgestellt und es ist passiert: Das gute Stück ist weg! Gerade teure Marken
sind bei Dieben gefragt, allein im Berliner Szeneviertel Prenzlauer Berg verschwinden laut Polizei
jeden Monat mehrerer Kinderwägen und statistisch etwa alle vier Stunden ein Fahrrad.
Als Schutzmaßnahme empfehlen die Behörden - neben einer Sicherung mit einem stabilen
Schloss - Kinderwagen und Fahrrad mit einer eindeutigen Codierung zu versehen. Dabei
wird zum Beispiel im Rahmen eines Fahrrads oder im Griff eines Kinderwagens eine Codierung
eingefräst oder mit Spezialschildern weitgehend unlösbar aufgeklebt. Die Kombination aus
Buchstaben und Zahlen ermöglicht es jedem Streifenpolizisten, bei Kontrollen - zum Beispiel auf
dem Flohmarkt -, den Besitzer durch einen Abgleich mit dem Ausweis zu identifizieren.
Ob Laie oder Beamter - die Codierung soll für jeden lesbar sein
Zum Beispiel liest sich die Codierung „M00002362001HM15“ auf einem Kinderwagen oder
Fahrrad so: Am Anfang der Codierung steht der Wohnort, wie auf dem Autokennzeichen, also
„M“ für München und die zwei Buchstaben gegen Ende sind die Initialen des Besitzers, also etwa
von Hans Mustermann. Die restliche Nummer verrät der Polizei oder dem Fundamt die genaue
Anschrift des Besitzers zum Zeitpunkt der Codierung im Jahr 2015 (die letzten zwei Stellen, die
in manchen Bundesländern aber auch fehlen). Zum Teil bietet die örtliche Polizei eine
Codierung in Aktionen kostenlos an, beim Neukauf ist oft auch beim Fahrradhändler die
Codierung inklusive, pro fremden Fahrrad oder Kinderwagen werden bis zu 20 Euro verlangt, die
sich aber lohnen können.
Fünf Vorteile der Codierung
Trägt ein Fahrrad oder Kinderwagen eine Codierung ist es für Diebe weniger wert, denn die
markierte heiße Ware lässt sich nur schwer verkaufen und wird oft erst gar nicht geklaut. Zudem
ist eine Anzeige bei der Polizei - die auch Voraussetzung für Versicherungsleistungen ist erheblich unkomplizierter, wenn neben einem Fahrradpass und Kaufbeleg eine Codierung
vorgelegt werden kann.
Im Gegensatz zur normalen Rahmennummer eines hochwertigen Fahrrads ist die Codierung,
die in der Regel gut sichtbar am Sattelrohr angebracht wird, auch für Laien gut zu erkennen und
vereinfacht der Polizei bei einer Verlustanzeige die Suche erheblich. Bei der Kontrolle von
Verdächtigen kann die Polizei mit einem Blick auf Codierung und den Ausweis auch bei einem
Kinderwagen feststellen, ob sie mit dem echten Besitzer spricht.
Wer ein Fahrrad oder einen Kinderwagen mit Codierung auf dem Flohmarkt kauft, muss
zunächst etwas mehr Zeit investieren: Etwa auf einen schriftlichen Kaufvertrag bestehen,
den Ausweis des Verkäufers überprüfen und möglichst auf die Aushändigung des Kaufbelegs
bestehen. Dafür ist er dann aber auch relativ sicher, keine gestohlene Ware gekauft zu haben.
Wird das Fahrrad nur mal kurz „ausgeliehen“ und später einfach abgestellt, kann das Fundamt
den Besitzer anhand der Codierung schnell ermitteln. Laut den Behörden finden sonst
erfahrungsgemäß 90 Prozent der gefundenen Vehikel nicht mehr zu ihrem Besitzer zurück.
Fahrräder mit Codierung bringen Rabatte bei manchen Fahrradversicherungen.
Fahrrad und Kinderwagen versichern
Extra Fahrradversicherungen lohnen sich für sehr hochwertige Drahtesel, allerdings
kosten die oft Jahresprämien von rund zehn Prozent des Kaufpreises. Dafür gewähren
Spezialanbieter wie P&P für ein Fahrrad mit Codierung einen Rabatt von zehn Prozent.
Günstiger für Gelegenheitsradler ist es oft, das Fahrrad über die gegen Diebstahl
abzusichern. Denn durch eine sogenannte Außenversicherung zahlen manche Anbieter nicht
nur bei Diebstahl eines Fahrrads aus einem abgeschlossenen Raum, sondern auch wenn das
Fahrrad unterwegs gestohlen wird. Achten Sie deswegen schon bei der Wahl der
Hausratversicherung auf die Gestaltung der Fahrradklausel oder wechseln Sie zu einem
Anbieter mit entsprechender Leistung. Den finden Sie mit unserem Vergleichsrechner für die
Hausratversicherung mit wenigen Klicks.
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20:15 Uhr
Impressum:
>Darmstadt Tous les jours<
Online-Zeitung
Herausgeber: Klaus Wieland
Stadtverordneter von 1985 – 2006
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Nur für die mit dem Kürzel kw gezeichneten Artikel ist der Herausgeber verantwortlich.
Der Herausgeber ist nicht für externe Links verantwortlich. Urteil vom 12. Mai 1998 - 312 O 85/98 "Haftung für Links" Landgericht (LG) Hamburg (AZ 312 O 85/98)