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Fanggebietskarte für Seefische jetzt online
Posted By food-monitor On 19 . Januar 2009 @ 09:40 In Kommunikation | Comments
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Das Fisch-Informationszentrum (FIZ) hat eine interaktive Weltkarte mit den Fanggebieten für
die wichtigsten in Deutschland vermarkteten Seefische im Internet veröffentlicht.
Die Fanggebietskarte, die ab sofort im Internet unter www.fischinfo.de einsehbar ist, gibt
Auskunft, in welchem Ozean die bedeutendsten Seefische für den deutschen Markt
vorkommen. Darüber hinaus wird für diese Fischarten das genaue Fanggebiet bzw. die ÖkoFangregion dargestellt. Damit wird es für den interessierten Verbraucher auch einfacher zu
erkennen, dass eine Fischart nicht nur in einer Fangregion vorkommt, sondern aus
unterschiedlichen Fanggebieten stammen kann. Fischporträts mit weiteren Informationen zu
den einzelnen Arten runden das neue Informationsangebot des FIZ ab.
Dieses neue Informationsangebot des FIZ wird erstmals auf der Internationalen Grünen
Woche in Berlin vorgestellt. Vom 16. bis 25. Januar 2009 haben die Messebesucher in der
Halle 14.1 am Stand 101 täglich die Gelegenheit, sich über die Herkunft von Fischen bzw.
Fischereierzeugnissen zu erkundigen. Wissen-schaftler des Max Rubner-Institutes sowie des
Johann Heinrich von Thünen- Institutes sind vor Ort und beantworten weitere Fragen der
Besucher.
Bei der Erstellung dieser Karte ist das FIZ fachlich durch das Institut für Ostsee-fischerei
(OSF)/Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI), Bundesforschungsinstitut für Ländliche
Räume, Wald und Fischerei, unterstützt worden. Das Bundes-ministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat das Projekt finanziell gefördert.
Im Rahmen der „Erlebniswelt Fisch“ werden die meisten der in der Karte vorgestellten Fische
auf einem großen Eisbett präsentiert. Insgesamt zeigt das FIZ auf diesem Eisbett über 60
bekannte und weniger bekannte Arten an Fischen, Krebs- und Weichtieren aus allen Meeren.
Dafür, dass das kulinarische Vergnügen nicht zu kurz kommt, sorgen tägliche LiveKochvorführungen mit MSC-zertifiziertem Seelachs sowie Gratis-Verkostungen unter dem
Motto „…, immer wieder Hering“.
Die „Erlebniswelt Fisch“ wurde von der Europäischen Union mit Mitteln des Europäischen
Fischereifonds – Investitionen in eine nachhaltige Fischerei kofinanziert.
Fisch-Informationszentrum e.V., Dr. Matthias Keller, Sandra Kess, Große Elbstraße 133,
22767 Hamburg, Tel.: 040/389 25 97;
während der Messe: 0171/606 11 66, E-Mail: [email protected]
Quelle: FIZ
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Ausgabe Nr. 45/08 05.11.2008
269 Fischarten in deutschen Gewässern: AGRDEU - Online-Datenbank für Fische
(aid) - In deutschen Bächen, Flüssen, Seen und Meeren leben 269 verschiedene Fischarten.
Dazu kommen noch andere Wassertiere wie Muscheln, Krebse oder Rundmäuler. Erfasst sind
die Arten in der Online-Datenbank AGRDEU - Aquatische Genetische Ressourcen
Deutschland. Sie enthält neben einer Beschreibung und der biologischen Systematik
Informationen über die Verbreitung und im Süßwasserbereich auch über die Gefährdung der
jeweiligen Arten. Denn 70 Prozent aller Fischarten in Deutschlands Süßwasser sind gefährdet,
sechs Prozent der Arten gelten bereits als ausgestorben oder verschollen. Die Datenbank
ermöglicht zielgerichtete Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung der aquatischen
Ökosysteme. AGRDEU wird vom Informations- und Koordinierungszentrum für Biologische
Vielfalt in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) fortlaufend erweitert.
aid, Renate Kessen
Weitere Informationen: www.ble.de
URL: http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article3072407/Neuer-Einkaufsratgeber-fuerFische-als-Download.html
Meeresschutz
Neuer Einkaufsratgeber für Fische als
Download
(10)
22. Januar 2009, 16:13 Uhr
Welche Fische dürfen in die Pfanne und welche nicht? Die Umweltschutzorganisation WWF
hat einen neuen Einkaufsratgeber für Fische mit 35 Arten vorgestellt. Verbraucher können
nun durch die richtige Kaufentscheidung an der Fischtheke aktiven Meeresschutz betreiben.
Foto: WWF
Übersichtlich: WWF zeigt welche Fische gekauft werden dürfen und welche nicht
Als Download im Netz: Der neue Fisch-Einkaufsratgeber
mehr Bilder
Fischbestände
Welche Fische nicht in die Pfanne dürfen
Schwarmverhalten
Thunfische in den Weltmeeren
Die Umweltstiftung WWF will die Verbraucher zu Verbündeten gegen Überfischung und
Raubbau in den Meeren machen. „Wer an der Fischtheke die richtige Entscheidung trifft,
betreibt aktiven Meeresschutz“, sagte die WWF-Expertin Heike Vesper in Hamburg. „Die
Verbraucher sind das Zünglein an der Waage.“ Ein neuer Einkaufsratgeber „Fische &
Meeresfrüchte“ soll helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.
So sei Kabeljau aus der Nordostarktis eine gute Wahl, aus dem Nordostatlantik und der
Ostsee (auch Dorsch genannt) aber nicht, weil die Bestände dort überfischt seien. Verbraucher
sollten auf das blaue Siegel „Marine Stewardship Council“ (MSC) für nachhaltige Fischerei
achten. „Wenn die Kennzeichnung fehlt, sollte man generell auf Kabeljau verzichten.“
Inzwischen seien mehr als 300 Produkte mit dem MSC-Siegel in Deutschland erhältlich.
Als prominenten „Meeresanwalt“ hat der WWF den Hamburger Fernseh-Koch Steffen
Henssler gewonnen, der in seinen Restaurants künftig keinen Fisch mehr verwenden will, der
beim WWF als „rot“ gekennzeichnet und damit aus ökologischer Sicht nicht zu empfehlen ist.
„Roter Thunfisch beispielsweise ist unglaublich lecker. Aber den wird es bei mir nicht mehr
geben, weil er rücksichtslos geplündert wird“, sagte Henssler.
Weiterführende Links
Leergefischte Weltmeere nur eine Frage der Zeit
Wie Forscher die Fischbestände retten wollen
Nur die Kleinen werden überleben
Fischfarm kullert selbstständig durch Weltmeere
Weltmeere sind 21 Billionen Dollar jährlich wert
Der Mensch lebt weit über seine Verhältnisse
Der Mensch, das Super-Raubtier
Piratenfischer an den Pranger gestellt
Die Ozeane werden leer gefischt
Gesundheitsgefahr aus der Fischfarm
Frische Salzwasserfische aus dem Binnenland
Thunfische sind die schnellsten Schwimmer
Wer gezüchtete Fische kaufen will, soll nach Empfehlung des WWF zu Bio-Produkten
greifen. Das gelte zum Beispiel für Lachs aus Norwegen, Schottland oder Irland. Kritisch
sehen die Meeresexperten dagegen gezüchteten Lachs aus Chile, weil für die Anlagen „ganze
Küstenstriche zerstört“ würden. Auch bei Garnelen aus Zuchtanlagen seien nur Bio-Produkte
akzeptabel.
Ein großes Problem sind nach WWF-Angaben Fangmethoden, bei denen Fische oder ganze
Lebensräume zerstört werden. So sterben Kaltwasserkorallenriffe beim Einsatz von schwerem
Fanggerät ab. Allein in der Nordsee verenden jährlich rund eine Million Tonnen Fisch und
andere Meerestiere als Beifang. Nach Schätzung der Welternährungsorganisation werden
jedes Jahr fast 90 Millionen Tonnen Fisch aus den Meeren geholt. 77 Prozent der Bestände
sind bereits bis an ihre Grenzen ausgebeutet oder überfischt. Bis zum Jahr 2050 muss mit dem
Zusammenbruch der kommerziellen Fischerei gerechnet werden, wenn es nicht zu
Einschränkungen kommt, warnen Wissenschaftler.
Keywords
Meeresschutz
Überfischung
Einkaufsratgeber
Fische
WWF
Als Download im Netz: Der neue Einkaufsratgeber für Fische
Bedrohte Meerestiere
Völlerei und leere Meere
Kabeljau, Thunfisch, Shrimps: Ein Großteil der beliebtesten essbaren Meerestiere ist vom
Aussterben bedroht. Umweltschützer fordern, die Tiere darum aus dem Menü zu streichen.
Von Sebastian Beck
Auch wenn es noch so verlockend erscheint: Spaghetti mit
Scampi kommen bei Karoline Schacht nicht mehr auf den Tisch.
Schollenfilet in Weißweinsoße verschmäht sie ebenfalls,
Dornhai-Schillerlocken und Rotbarsch sind ohnehin tabu.
Ein Großteil der
kommerziell genutzten
Arten ist stark überfischt.
Das gilt auch für Kabeljau.
Foto: AP
Die Fisch-Expertin der Umweltorganisation World Wild Fund
of Nature (WWF) gönnt sich allenfalls einen teuren Wildlachs
aus Alaska - nicht nur, weil er besser schmeckt als Zuchtlachs.
Sondern vor allem deshalb, weil er mit dem blauen Logo des
Marine Stewardship Council (MSC) ausgezeichnet worden ist,
das für nachhaltige Fischerei steht. "Wir müssen Seefisch
wieder wie eine Delikatesse behandeln", fordert Karoline
Schacht.
Der WWF hofft, dass immer mehr Verbraucher dem Beispiel
folgen. Deshalb präsentiert die Organisation an diesem
Donnerstag eine neue Auflage ihres Einkaufsratgebers, in dem die gängigen Speisefische
nach Herkunft und Gefährdung aufgeführt sind.
Die Zusammenschau wirkt alles andere als appetitanregend: Ein Großteil der kommerziell
genutzten Arten ist stark überfischt und sollte daher entweder ganz vom Speiseplan gestrichen
oder wenigstens streng nach Fanggebiet ausgewählt werden.
20 Kilo Futterfische für ein Kilo Thunfischfleisch
Das gilt mittlerweile selbst für Allerweltsarten wie Kabeljau und Thunfisch. Obwohl sie vom
Aussterben bedroht sind, werden beispielsweise lebend gefangene Blauflossen-Thunfische im
Mittelmeer in Aquafarmen gemästet und schließlich vor allem in Japan zu Sushi verarbeitet.
Um ein einziges Kilo Thunfischfleisch herzustellen, benötigen die Züchter allerdings etwa
20Kilo Futterfische.
Ähnlich schlecht sieht die Umweltbilanz der Garnelenzucht aus: Auf ein Kilo Shrimps
kommen hier 2,5 bis fünf Kilo Wildfische; für die Zuchtteiche werden überdies
Mangrovenwälder entlang der tropischen Küsten abgeholzt.
Aber auch der Fang wildlebender Garnelen, Schollen und Seezungen hat für Ökosysteme
verheerende Folgen: Große Schiffe pflügen den empfindlichen Meeresboden mit ihren
Grundschleppnetzen regelrecht um. Darin verfangen sich alle möglichen Tiere - von Haien bis
zu Walen und Meeresschildkröten. Sie gelten als unerwünschter Beifang und werden tot oder
schwer verletzt über Bord geworfen.
Nach Angaben des WWF wird allein in der Nordsee jedes Jahr eine Million Tonnen Fisch auf
diese Weise vergeudet - bei einer angelandeten Fangmenge von insgesamt zwei Millionen
Tonnen.
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Abgespeist
Mittlerweile hat auch die Europäische Union dieses Problem erkannt, zumal da Fischer für
jeden verkauften Kabeljau einen über Bord schmeißen, nur weil er nicht die gewünschte
Größe hat. Zumindest diese Praxis wurde nun verboten. Bis 2012 will die EU mit der Reform
ihrer Fischereipolitik den Rückwurf sogar ganz untersagen und neue Fangmethoden
vorschreiben.
Immerhin, ein paar Fischarten können noch bedenkenlos konsumiert werden: Hierzu zählt der
Pangasius aus Vietnam, der im Mekongdelta lebt und schonend gezüchtet werden kann, weil
er ein Allesfresser ist.
Auch Seelachs und Heringe sind unproblematisch, wobei es aber auch hier auf das Fanggebiet
ankommt. Von Heringen aus der westlichen Ostsee rät der WWF ab, weil diese Bestände
überfischt sind. Auf den Packungen in den Tiefkühltruhen sind die Fanggebiete oft noch
unzureichend ausgewiesen. So bleiben für diejenigen, die ganz sichergehen wollen, nur die
zertifizierte MSC-Ware oder heimische Fluss- und Seefische. Denn im Geschmackstest kann
ein Zander in Weißwein locker mit einer Scholle mithalten.
http://www.sueddeutsche.de/wissen/876/455551/text/
WWF unterstützt Edeka-Gruppe bei Umstellung auf Fisch aus nachhaltiger Fischerei /
Partner fordern Umdenken der Politik
Der WWF und die Hamburger Edeka-Gruppe haben auf der Internationalen Grünen Woche in
Berlin ihre Kooperation für nachhaltige Fischprodukte vorgestellt. Mit Unterstützung der
Umweltschützer will der größte deutsche Lebensmittelhändler bis Ende 2011 nur noch Fisch
aus nachhaltiger Fischerei anbieten. “Diese Partnerschaft ist wegweisend für einen
schonenden Umgang mit der Ressource Fisch. Die Edeka-Gruppe hat sich ehrgeizige Ziele
gesetzt. Der WWF steht Edeka beratend zur Seite und begleitet die Umstellung des FischSortiments”, erläutert WWF-Geschäftsführer Eberhard Brandes.
Laut einer vom WWF in Auftrag gegebenen repräsentativen Forsa-Umfrage entspricht die
Edeka-Gruppe mit ihrer Nachhaltigkeits-Strategie dem Willen der Verbraucher. 85 Prozent
der 1002 Befragten sind der Auffassung, dass Supermärkte und Fischgeschäfte keinen Fisch
mehr anbieten sollten, bei dessen Fang oder Zucht die Meeresumwelt geschädigt wird.
Auf Dauer setzt Edeka vor allem auf Fischprodukte, die das Siegel des Marine Stewardship
Council (MSC) tragen oder aus nachhaltiger Aquakultur stammen. “Als Marktführer sehen
wir uns in einer besonderen Verantwortung, auch künftig das Fischangebot zu sichern. Und
dies geht nur, wenn wir zum Schutz der weltweiten Fischbestände beitragen und uns für
umweltschonende Fangmethoden einsetzen”, betont Markus Mosa, Vorstandsvorsitzender der
EDEKA AG.
Auch die Politik müsse umsteuern, fordern die Partner. 94 Prozent der Bürger sind laut
WWF-Umfrage der Auffassung, die Regierungen sollten die Meere durch strengere Gesetze
und stärkere Kontrollen besser schützen. Der WWF und Edeka setzen sich für eine neue,
umweltfreundliche Fischereipolitik ein. Gemeinsam fordern die Umweltschützer und der
Lebensmittelkonzern die drastische Verringerung des Beifangs von Meeresschildkröten,
Haien, Delfinen und Fisch. Diese Fänge werden meist noch auf See wie Müll wieder über
Bord geworfen (sogenannter “Rückwurf”). Die Beifangvermeidung und ein Rückwurfverbot
müssten ein zentrales Ziel der anstehenden EU-Fischereireform sein, fordern Edeka und der
WWF.
Nach Angaben des WWF wird allein in der Nordsee jedes Jahr ein Drittel des Fanges - das
entspricht etwa einer Million Tonnen Fisch und Meerestiere - wieder über Bord geworfen.
Besonders betroffen ist der stark überfischte Nordsee-Kabeljau. Fast die Hälfte des
gefangenen Kabeljau verendet als Rückwurf. Die Edeka will durch eine Sortimentsumstellung
sowie durch politische Initiativen in Berlin und Brüssel dazu beitragen, den Kabeljaubeifang
in der Nordsee zu drosseln.
Pressekontakt:
Marliese Kalthoff, Leiterin Edeka-Unternehmenskommunikation, Tel. 040 - 63772533
Dr. Christine Kolmar, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit und Politik, WWF Deutschland, Tel.
0162-2914400
Quelle: WWF
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10.10.2008 | 08:56 Uhr
Überfischung kostet 1,5 Billionen Euro.
WWF zu Weltbank-Report: Der Raubbau
in den Meeren kennt nur Verlierer
Hamburg (ots) - Der WWF fordert angesichts der dramatischen wirtschaftlichen Verluste
durch die Plünderung der Meere ein konsequentes Umsteuern in der Fischereipolitik. Nach
einer in dieser Woche von der Weltbank und der UN-Welternährungsorganisation FAO
veröffentlichten Studie gehen der globalen Fischerei wegen schwindender Fischbestände
jährlich mindestens 50 Milliarden US-Dollar (36,6 Milliarden Euro) verloren. Für die
vergangenen drei Dekaden summiert sich der wirtschaftliche Verlust auf zwei Billionen USDollar (1,46 Billionen Euro). Dies entspricht in etwa dem Bruttoinlandsprodukt Italiens.
"Der Fischerei-Wahnsinn kennt nur Verlierer. Die Ozeane werden leer gefischt. Der
Lebensraum Meer wird zerstört. Fischer erleiden herbe wirtschaftliche Verluste oder verlieren
ihren Job. Eine Milliarde Menschen bangen um ihre wichtigste Nahrungsquelle. Dieses
Drama muss ein Ende haben", kommentiert WWF-Meeresexperte Stephan Lutter die neuen
Zahlen.
77 Prozent der globalen Fischbestände gelten als bis an ihre Grenzen befischt oder
überfischt. Wird die rücksichtlose Ausbeutung nicht gestoppt, könnten die Meere im Jahr
2050 leer gefischt sein.
Fischer müssen immer mehr Geld aufwenden, längere Strecken zurücklegen und
aufwändigere Fanggeräte einsetzen, um ihre Erträge stabil zu halten. Laut FAO und Weltbank
gibt es zudem enorme Überkapazitäten - bei gesunden Beständen könnte mit halb soviel
Aufwand die gleiche Menge gefangen werden. Jährlich werden etwa 86 Millionen Tonnen
Fisch und Meersfrüchte aus den Ozeanen geholt.
Der WWF hatte bereits 2002 für die Kabeljau-Fischerei in Nord- und Ostsee
Einkommensverluste von über 415 Millionen Euro pro Jahr berechnet. Denn durch die
jahrzehntelange Plünderung sinken die Fangquoten dramatisch.
"Der gesamtwirtschaftliche Schaden rund um den Globus ist noch weitaus größer als von
Weltbank und FAO berechnet. Denn die Kosten für die Zerstörung wertvoller Korallenriffe
durch Schleppnetze, für Beifänge oder illegale Fischerei sind nicht eingerechnet", betont
WWF-Experte Lutter. Jährlich werden viele Millionen Tonnen Fisch und Meerestiere als
nutzloser Müll wieder über Bord geworfen - darunter zum Beispiel 250.000
Meeresschildkröten und 300.000 Wale. "Diese unglaubliche Verschwendung hat noch kein
Preisschild", so Lutter.
Weite Teile der Fischindustrie überleben nur noch, weil die Politik sie Jahr für Jahr mit
über 22 Milliarden Euro Steuergeldern am Leben hält. "Dieses kranke System braucht eine
Generalüberholung. Von einer nachhaltigen Fischerei werden alle Beteiligen profitieren - vor
allem aber die Meere", so Lutter. Die EU müsse jetzt beherzt die Reform ihrer bislang
gescheiterten Fischereipolitik in Angriff nehmen.
Info: Der Weltbank/FAO-Report "The Sunken Billions" unter: http://
siteresources.worldbank.org/EXTARD/Resources/336681-1215724937571/Sun
kenBillionsAdvanceWebEd.pdf
Pressekontakt:
Ralph Kampwirth, WWF-Pressestelle, Tel. 0162-2914473,
[email protected]
15. August 2008, 10:58 Uhr
FISCH-MASSENSTERBEN
Todeszonen in Weltmeeren breiten sich rasant aus
Verheerende Folgen von Überdüngung: Der Sauerstoffgehalt in den Weltmeeren sinkt, Fische
sterben massenhaft. Wissenschaftler schlagen Alarm: In den vergangenen zehn Jahren hat die
Zahl dieser Todeszonen um fast ein Drittel zugenommen.
Neben der Überfischung, der Zerstörung mariner Lebensräume und dem Auftreten
gefährlicher Algenblüten zählt der Sauerstoffmangel mittlerweile zu den größten
Umweltproblemen der Meere. Das berichten Wissenschaftler jetzt im Fachmagazin "Science".
Robert Diaz vom Virginia Institute of Marine Science im US-Bundesstaat Virginia und
Rutger Rosenberg von der Universität Göteborg in Schweden analysierten zahlreiche Studien
aus den vergangenen Jahrzehnten, in denen sich Angaben über Meeresgebiete mit
Sauerstoffmangel fanden. Erstmals wurde in den dreißiger Jahren von sogenannten
Todeszonen in der Ostsee berichtet. Das Problem weitete sich in den 1960er Jahren merklich
aus: Damals kam es zu einem steilen Anstieg des Düngemittelverbrauchs in der
Landwirtschaft, woraufhin über die Flüsse auch erheblich mehr Nährstoffe wie Stickstoff und
Phosphate in die Meere gelangten.
1995 waren 305 Meeresregionen von Sauerstoffarmut betroffen, heute sind es über 400. Seit
den 1960er Jahren bis zur Jahrtausendwende habe sich die Zahl der Todeszonen jedes
Jahrzehnt fast verdoppelt, berichten die Forscher weiter. Erst vor wenigen Tagen warnten
Meeresbiologen vor einer gigantischen Todeszone im Golf von Mexiko - ausgelöst von
starken Regenfällen in Nordamerika.
Die Gesamtfläche dieser biologisch faktisch toten Bereiche erreiche heute weltweit mehr als
245.000 Quadratkilometer, schreiben die Forscher. Das entspricht etwa zwei Dritteln
Deutschlands. Das größte Korallenriff der Welt, das Great Barrier Reef in Australien, umfasst
ein Gebiet von 230.000 Quadratkilometern.
Sauerstoffmangel wird zu spät entdeckt
Die Sauerstoffarmut entsteht, weil der erhöhte Eintrag von Nährstoffen das Wachstum von
Algen massiv fördert. Sinken abgestorbene Algen auf den Meeresboden, werden sie von
Bakterien zersetzt. Dabei wird Sauerstoff verbraucht und der Sauerstoffgehalt des Wassers
sinkt. Infolgedessen sterben zunächst die Lebewesen in Bodennähe, später auch die weiter
oben lebenden Fische und Meeresbewohner. Oft wird der Sauerstoffmangel erst dann
thematisiert, wenn die Fischerei unter den Folgen zu leiden beginnt, berichten die Forscher
weiter. Im Kattegat etwa sei das Problem der Sauerstoffarmut erst Jahre nach den ersten
Berichten darüber ernst genommen worden - als es zu einem massiven Fischsterben und dem
Zusammenbruch der norwegischen Hummerfischerei kam.
Um eine weitere Ausbreitung der Todeszonen zu verhindern und betroffene Regionen zu
regenerieren, müsse der Eintrag von Nährstoffen in Küstengewässer verhindert werden. Eine
Erholung der Gebiete sei möglich. Im Schwarzen Meer etwa habe sich ein sauerstoffarmer
Bereich zwischen 1973 und 1990 auf mehr als 40.000 Quadratkilometer ausgeweitet.
Nachdem 1989 staatliche Fördergelder für den Einsatz von Düngemitteln gestrichen wurden,
habe der Nährstoffeintrag rapide abgenommen. 1995 war die Todeszone dann wieder
verschwunden, hieß es weiter.
lub/ddp
URL:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,572172,00.html
ZUM THEMA AUF SPIEGEL ONLINE:
Golf von Mexiko: Forscher befürchten gigantische Todeszone (24.07.2008)
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,567773,00.html
Satellitenbild der Woche: Grüner Ozean vor Island (18.07.2008)
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,566713,00.html
Satellitenbild der Woche: Riesige Todeszone vor Afrikas Küste (23.11.2007)
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,519200,00.html
ZUM THEMA IM INTERNET:
"Science": Anzahl der Todeszonen nimmt rasant zu
http://www.sciencemag.org/cgi/content/abstract/321/5891/926
SPIEGEL ONLINE ist nicht verantwortlich für die Inhalte externer Internet-Seiten.
auch in NZZ
http://www.nzz.ch/nachrichten/wissenschaft/science_todeszonen_meere_sauerstoffarm_1.
806858.html
Ausgabe Nr. 45/08 05.11.2008
Artensterben unter Wasser: Weltnaturschutzkongress warnt vor Plünderung der Meere
(aid) - Sergio Cona betreibt ein Ein-Mann-Unternehmen. Er ist in der fünften Generation
Fischer auf einer kleinen Insel im Indischen Ozean, nur einige Kilometer von der
afrikanischen Küste entfernt. Nach seinem Auskommen befragt, schwärmt er über den
Fischreichtum vor seiner Insel und verrät gleichzeitig das Geheimnis "seines" Bazaruto
Archipels. Die den Inseln vorgelagerten Korallenriffe verhindern, dass sich die
internationalen industriellen Fischfangflotten der Inselgruppe vor Mosambik nähern und ihm
seine einzige Lebensgrundlage rauben. Während er und seine Kollegen mit Hilfe kleiner
Netze hier und da Beute machen, pflügen die Industrieschiffe mit ihren Schleppnetzen den
Meeresboden um und hinterlassen ökologische Wüsten.
Auf dem Kongress der IUNC-Weltnaturschutzunion in Barcelona Anfang Oktober warnten
Experten erneut vor den Folgen der Überfischung der Weltmeere. Die Experten des
Kongresses waren sich einig: die Meere erwärmen sich, der pH-Wert steigt,
Verunreinigungen nehmen zu und gleichzeitig nehmen die biologische Vielfalt sowie das
Wachstum von Plankton, die Lebensgrundlage alles Meereslebens, ab. Doch nicht nur
Wissenschaftler, sondern auch die Lebensmittelindustrie ist besorgt und unternimmt ihrerseits
Anstrengungen, nachhaltige Praktiken für den Fischfang zu propagieren. Doch um die
Weltmeere effektiv zu schützen, müssten umgehend die Vereinten Nationen aktiv werden und
Schutzgebiete auf Hoher See ausweisen. 64 Prozent der Weltmeere liegen in internationalen
Gewässern abseits der Küsten, wo nahezu unkontrollierte Ausbeutung möglich ist.
Aber auch die Verbraucher sind gefragt. Zwar leistet Fisch auf dem Speisezettel einen
wichtigen Beitrag zur gesunden ausgewogenen Ernährung, jedoch sollte beim Einkauf darauf
geachtet werden, aus welcher Region der Fisch kommt. Die Umweltorganisation WWF gibt
einen Fisch-Führer heraus und das Label des "Marine Stewardship Council" (MSC), das auch
in Deutschland bereits auf vielen Produkten zu finden ist, gibt eine gute Orientierung. Wer als
Anbieter das Label nutzt, muss nachweisen, dass er nicht zu viel Fisch fängt und auf andere
Fischarten, Meeressäuger und Wasservögel Rücksicht nimmt. Großmaschige Netze bewirken,
dass Jungfische entfliehen können, weiter wachsen und sich vermehren. Unlängst haben sich
die deutschen Seelachsfischer an der Nordsee dieser MSC-Prüfung unterzogen.
Mit der Überfischung von Nutzfischen und der damit verbundenen Degradierung von
Lebensräumen am Meeresboden beschäftigt sich aktuell eine Konferenz in Stralsund, zu der
das Bundesumweltministerium eingeladen hat. Dort werden auch die Ergebnisse eines
Forschungsvorhabens "Ökosystemverträgliches Fischereimanagement in Schutzgebieten" des
Internationalen Rats für Meeresforschung in Kopenhagen vorgestellt und diskutiert.
aid, Friederike Eversheim
Weitere Informationen über Fisch gibt es unter www.was-wir-essen.de in der Rubrik
Lebensmittel von A bis Z sowie im aid-Heft "Fisch und Fischerzeugnisse" (Bestell-Nr. 1001)
im www.aid-medienshop.de
Informationen zur Konferenz unter www.bmu.de und zur Studie unter
www.ices.dk/projects/empas.asp
Bedrohte Arten Diese Fische gehören nicht
auf den Teller
Von Andrea Kummermehr
Die Fischbestände der Meere schrumpfen dramatisch – manche Fischarten sind bereits
vom Aussterben bedroht. Greenpeace und WWF fordern die Verbraucher zum
verantwortungsvollen Einkauf im Supermarkt auf: Greifen Sie lieber zu
Regenbogenforelle und Karpfen, statt zu Exoten wie Seeteufel oder Hoki (Blauer
Seehecht).
Aktuell
Greenpeace-Studie
Pestizide in Obst
und Gemüse
BILD fragt nach
Wie gesund ist
Leitungswasser?
Jeder Deutsche isst im Jahr durchschnittlich 16,4 Kilogramm Fisch – weltweit sind es jährlich
mehr als 100 Millionen Tonnen. Diese Mengen geben die Meere nicht mehr her: Weltweit
gelten mehr als drei Viertel der Bestände als bis an ihre Grenzen ausgebeutet oder überfischt.
47 Prozent des Bedarfs wird schon jetzt durch künstliche Fischzucht („Aquakultur“)
abgedeckt.
Nachteile der künstlichen Zucht: Die intensive Shrimps-Zucht in Asien und Südamerika hat
bereits jetzt die Laichplätze zahlreicher Fischarten zerstört. Zudem müssen viele Zuchttiere
mit Fischen gefüttert werden – was die Überfischung weiter voran treibt.
Beispiel: In der Thunfischmast werden allein 20 Kilogramm an wild gefangenem Fisch für
jedes Kilogramm Thunfisch benötigt!
Was kann der Verbraucher tun?
Zum Schutz der Fischbestände muss weniger Fisch und dieser mit schonenden Fangmethoden
aus den Meeren geholt werden. Der WWF fordert die Verbraucher auf, beim
Weihnachtseinkauf bevorzugt Fisch mit dem blauen Ökosiegel des „Marine Stewardship
Council“ (MSC) zu kaufen.
Darüber hinaus sollte man sich auch vor dem Kauf informieren: Wo kommt der Fisch
im Supermarkt her? Wie wurde er gefangen? Und wie sieht die Fisch-Einkaufspolitik
des Unternehmens aus?
Greenpeace hat einen Ratgeber herausgegeben, in dem Fischarten aufgelistet sind, die wir
bedenkenlos essen können und die, auf die wir lieber verzichten sollten.
Welche das sind, lesen Sie hier:
http://www.bild.de/BILD/ratgeber/gesund-fit/2008/09/24/bedrohte-fische/diese-sorten-gehoerennicht-auf-den-teller.html
Der Fisch stirbt
VON HANNA GERSMANN
Die Deutschen haben 2007 mehr Fisch denn je gegessen - im Schnitt kaufte jeder
Bundesbürger 16,4 Kilo. Kabeljau, Thunfisch, Seezunge sind lecker - und bald rar in der
Küche. Denn gut drei Viertel aller Fischbestände seien von den hochindustrialisierten Flotten
bedroht, warnt die Umweltorganisation WWF. Am Montag listete sie die unappetitlichen
Seiten von Fischgerichten auf, in der Studie: "Fisch in Teufels Küche". Erstens: das "Kabeljau
Schlemmerfilet".
Kabeljau - lange Zeit vor allem zu Fischstäbchen verkocht - gilt als bestes Beispiel, wie
schlecht es dem Fisch geht. Früher zogen die Fischer Exemplare aus Nord- und Ostsee, die
stolze 100 Kilo auf die Waage brachten. Heute werden die Tiere nicht so groß. "Kleingefischt
und wegpaniert", so der WWF. Die Fische landen im Kühlregal, bevor sie sich fortpflanzen
konnten. Experten wie der Kieler Meeresbiologe Rainer Froese schätzen, dass 150.000
Tonnen Kabeljau in der Nordsee schwimmen müssen, damit sich der Bestand hält. Derzeit
sind es allenfalls 70.000 Tonnen. Zweitens: Seezunge, einer der teuersten Speisefische. Der
WWF spricht von "riesiger Verschwendung", wenn die Delikatesse gefangen wird.
So würden für ein Kilo Seezunge bis zu sechs Kilogramm Babyschollen weggeschmissen.
Das klingt paradox, in Zeiten, in denen Fisch schwindet. Seezunge lässt sich jedoch besonders
gut verkaufen. Fischer reservieren für sie den Laderaum - und schmeißen anderes
Meeresgetier, das sich im Netz verheddert hat, über Bord. Es stirbt dabei. Die Nordsee sei ein
"Grab für frischen Fisch", kritisiert der WWF. Ein Drittel des Fangs würden nicht an Land
gebracht, darunter viele leckere Fische - ihr Wert wird auf 60 Millionen Euro pro Jahr
geschätzt.
Drittens: Tunfisch, der in Sushi, Pizza oder Salat Niçoise landet. Im Jahr 2006 wurden
zehnmal so viel Tonnen Tunfisch gefangen wie noch in den 1950er Jahren. So sind die
Bestände in den letzten Jahren um bis zu 90 Prozent geschrumpft. Großes Problem: die
illegale Piratenfischerei. Gut 45.000 Tonnen Roter Tun kamen 2005 aus der Mittelmeerregion
auf den Markt - 40 Prozent mehr als genehmigt.
Der WWF rät, pazifischen Kabeljau zu kaufen, der das Siegel des Marine Stewardship
Council trägt, eines unabhängigen Unternehmens, das mal vom WWF und Unilever initiiert
wurde. Das Logo Fisch auf blauem Grund. Es soll garantieren, dass die Ozeane geschont
wurden. Auch Seezunge und Tunfisch gibt es mit dem Label. Vom Rotbarsch raten die
Umweltschützer ab, weil "beim Fang des Tiefseefischs mit Grundschleppnetzen Jahrtausende
alte Kaltwasserkorallen zerstört werden". Auch Schillerlocken sollten vom Speisezettel
gestrichen werden. Sie bestehen aus Dornhai, der vom Aussterben bedroht ist. Ebenso braucht
der Aal Erholung. Schrimps empfehlen die Umweltschützer nur aus Öko-Aquakultur.
Eismeergarnelen aus dem Nordostatlantik seien auch okay, ihr Fang und Bestand in Ordnung.
Falls weiter gefischt wird wie bisher, bricht die kommerzielle Fischerei bis 2050 zusammen es gibt einige Wissenschaftler, die so seit langem warnen. EU-weit hängen rund 500.000 Jobs
an der Fischerei, vor allem in Frankreich, Spanien und Dänemark. Am Donnerstag legen die
EU-Fischereiminister die Fanquoten für das Jahr 2009 fest. Umweltschützer hoffen, dass sie
verbieten, einmal gefangenen Speisefisch wieder über Bord zu werfen. WWF-Expertin
Karoline Schacht meint: "Nur wenn Fisch da ist, wird es Fischer geben."
http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digiartikel/?ressort=sw&dig=2008%2F12%2F16%2Fa0033&cHash=23534cf973
http://www.wwf.de/presse/details/news/fisch_in_teufels_kueche/
http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/pdf_neu/WWF_FITK08_web.pdf