Prof. Dr.-Ing. J¨org Raisch Dipl.-Ing. Vladislav Nenchev Dipl.-Ing. Anne-Kathrin Schmuck Dipl.-Ing. Thomas Seel Fachgebiet Regelungssysteme Fakult¨at IV Elektrotechnik und Informatik Technische Universit¨at Berlin Integrierte Lehrveranstaltung ”Grundlagen der Regelungstechnik” Reglerentwurf durch Vorgabe der komplement¨aren Sensitivit¨atsfunktion (Version: Februar 2015) Der Reglerentwurf erfolgt in drei Schritten: 1. Wahl einer komplement¨aren Sensitivit¨atsfunktion: pT (s) , wobei pT , qT teilerfremde Polynome sind; qT (s) T (s) = ¨ 2. Uberpr¨ ufen der Implementierbarkeitsbedingungen: T (s) 6≡ 1 heißt implementierbare komplement¨are Sensitivit¨atsfunktion f¨ur G(s), wenn eine ¨ Regler-Ubertragungsfunktion K(s) existiert, so dass gilt a) T (s) = G(s)K(s) 1+G(s)K(s) ist realisierbar, d.h. Grad(qT (s)) ≥ Grad(pT (s)); b) K(s) ist realisierbar, d.h. T (∞) 6= 1 und Grad(qT ) − Grad(pT ) ≥ Grad(qG ) − Grad(pG ) ; {z } | {z } | r(T )... Relativgrad von T (s) r(G)... Relativgrad von G(s) c) der Regelkreis (G, K) ist asymptotisch stabil, d.h. • Alle Wurzeln von qT (s) m¨ussen links der imagin¨aren Achse liegen, d.h. die vorgegebene komplement¨are Sensitivit¨atsfunktion ist asymptotisch stabil; • Jede m-fache Nullstelle von G(s), die auf oder rechts der imagin¨aren Achse liegt, muss auch m-fache Nullstelle von T (s) sein; • Jeder m-fache Pol von G(s), der auf oder rechts der imagin¨aren Achse liegt, muss eine m-fache Nullstelle von S(s) sein, d.h. Wurzel von qT (s) − pT (s). Falls die gew¨ahlte komplement¨aren Sensitivit¨atsfunktion nicht f¨ur G(s) implementierbar war, muss die Wahl angepasst werden und die Implementierbarkeit erneut u¨ berpr¨uft werden; ¨ 3. Die Regler-Ubertragungsfunktion K(s) f¨ur eine implementierbare Wahl von T (s) ergibt ich nun zu K(s) = T (s) . (1 − T (s))G(s) 1
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