Neue Medien – soziale Netzwerke

Neue Medien
Christina Bruchhagen & Alina Martelock
Schulpsychologischer Dienst der Stadt Leverkusen/ Regionale
Schulberatungsstelle
Inhalt
• Die neuen Medien – Einführung
• Internetnutzung – Was gibt es da so?
• Gefahren des „Online-Lebens“
– Sucht
– Cybermobbing
– Weitere Gefahren
• Medienerziehung
• Anlaufstellen
1. Die neuen Medien – Einführung
• In fast jedem Beruf muss man mit neuen
Medien umgehen können.
• Wir nutzen neue Medien häufig in unserem
Alltag als Berater.
• Man kann mit neuen Medien kreativ arbeiten
und gestallten.
• Man kann Medien gemeinsam nutzen und
über Medienkonsum sprechen.
2. Internetnutzung: Was gibt es da so?
• Instant Messenger
– WhatsApp
– Telegram
– Threema, etc.
• Internet Plattformen
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Facebook
Instragram
Snapchat
Musical.ly
Twitter
• Youtube
• Browser-/ Handyspiele (z.B. farmville, clash of clans)
• PC-Nutzung (Musik, Filme, Wikipedia, Surfen/ Newsseiten)
2. Internetnutzung: Motive
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Mittel gegen Langweile
Probleme und Sorgen vergessen
Stolz auf Leistungen
Neue Dinge lernen
Von anderen beneidet werden
Gewalttätig sein ohne Folgen
Im Freundeskreis mitreden können
3. Gefahren des „Online-Lebens“
• 3.1 Mediensucht
• 3.2 (Cyber-)Mobbing
• 3.3 Weitere Gefahren
3.1 Mediensucht
• Ab wann ist mein Kind mediensüchtig?
• Verändertes Mediennutzungsverhalten
– Stetige Steigerung der (Spiel)zeit
– Ausdehnung der Zeiten trotz Verbot
– Verheimlichung/Kleinreden des Medienkonsums
3.1 Mediensucht
• Veränderungen im Sozialleben
– Rückzug aus dem Freundeskreis/ zunehmendes
Alleinsein
– Mangelndes Interesse an Familienaktivitäten
– Vernachlässigung bisheriger Interessen und
Hobbies
3.1 Mediensucht
• Schulische/Berufliche Veränderungen
– Auffällige Verschlechterung der Schulnoten
– Zunehmende Fehlzeiten in der Schule/auf der
Arbeit
– Drohender Schulverweis oder Arbeitsplatzverlust
3.1 Mediensucht
• Veränderungen des Gesundheitsverhaltens
– Häufige Übermüdung durch Schlafmangel oder
Schlafen zu unpassenden Zeiten
– Vernachlässigung der Körperhygiene
– Veränderung des Essverhaltens
– Ungewöhnliche Stimmungswechsel (Depression
oder Aggressivität)
3.1 Mediensucht
• Was kann ich tun?
• Vermeiden:
– Medien sabotieren
– Moralpredigt oder Vorwürfe (weniger ist mehr)
– Unerwünschtes Verhalten ignorieren
3.1 Mediensucht
• Sondern:
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Zuwendung und Verständnis
Zeit nehmen und zuhören
Dem Kind erklären, wie sie die Lage sehen
Zu alten oder neuen Hobbys motivieren
Einheitliche Front bilden
Klare Regeln aufstellen
Kind auch Verantwortung/Mitbestimmung geben!
3.2 (Cyber-)Mobbing
• Vier Kennzeichen
1. Kräfteungleichgewicht: Es besteht ein seelisches,
körperliches oder zahlenmäßiges Ungleichgewicht.
2. Häufigkeit: Mindestens einmal pro Woche oder häufiger.
3. Dauer: Es finden über Wochen oder sogar Monate
Übergriffe statt.
4. Konfliktlösung: Das Opfer kann das Mobbing nicht aus
eigener Kraft beenden.
Was ist Mobbing?
Mobbing ist häufig ein schleichender Prozess, der
eine Eigendynamik entwickeln kann.
Je früher eine Reaktion erfolgt, desto besser.
Was ist Cybermobbing?
• Absichtliches Beleidigen, Bedrohen,
Bloßstellen oder Belästigen anderer mithilfe
moderner Kommunikationsmittel
• Kanäle:
– Internet: E-Mails, Instant Messenger, soziale
Netzwerke, Twitter, Videoportale etc.
– Handy: SMS, WhatsApp, Anrufe etc.
Was ist Cybermobbing?
Besonderheiten:
• Es kann zu jeder Zeit, auch im Privatleben, stattfinden.
• Es besteht wenig Kontrolle über die
Verbreitungsmechanismen.
• Die Täter können leicht anonym bleiben.
• Der Täterkreis kann sehr schnell wachsen.
• Es kann zwischen Gleichaltrigen und unterschiedlichen
Generationen stattfinden.
• Da die Reaktionen des Opfers nicht sichtbar sind, sinkt
die Hemmschwelle oder es wird unabsichtlich verletzt.
Was ist Cybermobbing?
• 16,5% der befragten Schüler (Klasse 1-13) waren
bereits von Cybermobbing betroffen (auch einmalige
Vorfälle/ 40,5% bei direktem Mobbing).
• Hauptmedium Instant-Messaging (mittlerweile eher
Whats App/ Facebook)
• Überwiegend durch Mitschüler (über 50%)
• Altersstruktur gegenläufig dem „normalen“ Mobbing:
Die Primarstufe spielt eine untergeordnete Rolle. Mit
steigender Klassenstufe gibt es einen rasanten Anstieg.
• Hauptform: Beleidigungen oder Gerüchte über Handy/
Internet verbreiten
• Quelle: Universität Koblenz-Landau 2009
Woran erkenne ich, dass mein Kind
gemobbt wird?
• Warum wenden sich Opfer oft nicht an
Erwachsene?
– Sie haben Angst, dass die Erwachsenen die Situation
auch nicht lösen können und alles nur noch schlimmer
wird.
– Sie haben Angst nicht ernst genommen zu werden
und mit einigen Ratschlägen abgespeist zu werden.
– Durch die ständigen Beleidigungen fangen die Kinder
an zu glauben, sie seien selbst Schuld an der Situation.
Woran erkenne ich, dass mein Kind
gemobbt wird?
• Kommt bedrückt nach Hause oder wirkt launisch und aggressiv
• Zeigt ungewöhnliche Verhaltensweisen (Rückzug/ besonders hoher
Medienkonsum)
• Wird nicht zu Geburtstagen eingeladen
• Wirkt unsicher (Abfall schulischer Leistungen)
• Zieht sich zurück (Freunde/ Hobbies)
• Will nicht mehr zu Schule gehen / Schulangst
• Will nicht mit Bus und Bahn zur Schule fahren
• Kommt mit beschädigten Sachen nach Hause
• „verliert“ Geld
• Hat häufiger körperliche Beschwerden
• (Andere Ursachen sind möglich: Z.B. Mediensucht, Über- oder
Unterforderung)
Reaktionsmöglichkeiten
• Es ist für Mobbingopfer unglaublich schwer
sich selbst zu helfen, daher ist es sehr wichtig
als Eltern aktiv zu werden, sobald das Kind
sich einem öffnet.
Reaktionsmöglichkeiten: Was sollte
man nicht tun?
• Kind nicht zur Gegengewalt auffordern.
• Dem Kind nicht raten, auf Erpressung einzugehen.
• Nicht selbst mit Tätern oder Eltern von Tätern
sprechen oder schreiben.
• Dem Kind keine Schuld geben
• Nicht handeln, ohne das Kind zu informieren.
• Keine Gespräche mit Lehrern vor dem Kind über
das Kind führen
Reaktionsmöglichkeiten: Was sollte
man tun?
• Sich Zeit nehmen und eine ruhige Atmosphäre
schaffen, wenn Ihr Kind sich Ihnen anvertraut.
• Ruhig bleiben, auch wenn Ihr Kind Ihnen
schreckliche Dinge berichtet. Sonst erzählt Ihnen
Ihr Kind nichts mehr um sie zu schonen. (Das
heißt nicht, dass man sich nicht betroffen zeigen
darf.)
• Es ist sehr wahrscheinlich, dass Ihr Kind Ihnen
nicht direkt alles anvertraut. Machen Sie also
weitere Gesprächsangebote.
Reaktionsmöglichkeiten: Was sollte
man tun?
• Beweise sichern (http://www.take-ascreenshot.org/de/)
• Nicht antworten!
• Blockieren (Infos z.B. bei http://www.klicksafe.de/)
• Im Zweifelsfall Anbieter anschreiben und Inhalte
löschen lassen
• Schule informieren
• Bei massivem Mobbing/ Straftaten bei der Polizei
Strafanzeige erstatten (Schule darüber informieren)
• Letzter Ausweg: E-Mail-Adresse, Profil oder
Handynummer ändern
3.3 Gefahren im Internet:
Gefährliche Inhalte
• Pornografie
• Gewalt
• Verherrlichung von Essstörungen,
selbstverletzendem Verhalten und
Drogenkonsum
• Politischer Extremismus
3.3 Gefahren im Internet:
Gefährliche Inhalte
• Angst auslösende Inhalte
• Starke Vorbildfunktion der „Stars“ im Internet
(Schleichwerbung)
• www.jugendschutz.net
• www.internet-beschwerdestelle.de
3.3 Gefahren im Internet:
Datenschutz und Urheberrechte
• Datenschutz ist im Gesetz verankert:
– Z.B. § 201 StGB: Recht am eigenen Bild oder § 22
Kunsturhebergesetz
• Ihre Kinder sollten vorsichtig mit den eigenen Daten
aber auch mit den Daten anderer umgehen!
• Vorsicht: Das Internet vergisst nicht!
• Man hinterlässt unbemerkt elektronische
Datenspuren, die die Polizei ermitteln kann (IPAdresse aber auch Cookies)
3.3 Gefahren im Internet:
Datenschutz und Urheberrechte
• Immer AGBs lesen (Was darf der Betreiber mit
meinen Daten machen)
• Achtung beim Herunterladen oder Filesharing!
• Es gibt keine einheitliche Rechtsprechung und oft
muss man trotz Unwissenheit haften!
• Im Zweifelsfall immer einen Anwalt hinzuziehen!
4. Medienerziehung
Rechtliche Aspekte
Mögliche Straftatbestände:
• Beleidigung
• Üble Nachrede
• Verleumdung
• Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes
• Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch
Bildaufnahmen
• Gewaltdarstellung
Zu den o.g. Straftatbeständen zählt auch die Nutzung von Handys als
Tatmittel!
4. Medienerziehung
• Höflichkeitsregeln vorleben und thematisieren, dass diese im
virtuellen Raum gelten.
• Klare Regeln zum Umgang mit Handy & Internet vereinbaren
und kontrollieren.
• Man kann auch technisch die Einhaltung sichern, aber das
beste Programm ersetzt nicht die elterliche Kontrolle.
• Eigenen Umgang mit neuen Medien reflektieren!
• Ab und zu Profile/ bzw. das Handy des Kindes zeigen lassen
• Aktiv teilnehmen und Interesse zeigen.
• Andere Familien sind nicht der Maßstab
4. Medienerziehung
• Sie haben die Geräte angeschafft, Sie stellen
die Regeln auf.
• Aber: Begleiteter Umgang und reflektierende
Gespräche anstatt Verbote
• Selbstbewusstsein des Kindes stärken
• Angebote außerhalb des virtuellen Raumes
schaffen.
• Gesprächsrituale schaffen
5. Anlaufstellen
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www.jugendschutz.net
www.internet-beschwerdestelle.de
www.klicksafe.de
www.polizei-beratung.de
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Erziehungsberatungsstellen
Schulpsychologischer Dienst
Suchtberatungsstelle
Jugendschutzstelle
Quellen
• www.klicksafe.de
• Baumgärtner,T.; (2009): „Jugendliche und Computerspiele – Erste
Ergebnisse der SCHULBUS-Sondererhebung 2009“;Büro für
Suchtprävention, Hamburg.
• Wlachojiannis, J. (2009): Vortrag: „Medienabhängigkeit“; Lost in
Space – Caristsverband für das Erzbistum Berlin e.V.
• Rehbein, F.; Kleinmann, M.; Mößle, T.; (2009):
„Computerspielabhängigkeit im Kindes und Jugendalter –
Empirische Befunde zu Ursachen, Diagnostuk und Komorbiditäten
unter besonderer Berücksichtigung spielimmanenter
Abhängigkeitsmerkmale.“; Kriminologisches Forschungsinstitut
Niedersachsen e.V.
• Broschüre: „Chatten ohne Risiko? – Sicher kommunizieren in Chat,
Messenger und Community“ (2009); jugendschutz.net