1 KONFLIKT Konfliktmanagement 1 KONFLIKT Konflikt lat. conflictus, confligere = Zusammenstoß, Kampf 2 2 Skript S. 04 KONFLIKT Was ist ein Konflikt? Dr.Friedrich FriedrichGlasl Glasl Dr. • Interaktion zwischen Aktoren (Individuen, Gruppen, Organisationen) • Unvereinbarkeit im Denken/Wahrnehmen/Wollen/Fühlen bei mindestens 1 Aktor Friedrich Glasl Ökonom und Konfliktforscher Dr.DrKarl Berkel . Karl Berkel • 2 Elemente gleichzeitig, gegensätzlich oder unvereinbar • Störungen im Handlungsablauf • Konflikte sind alltäglich Karl Berkel Psychologe und Theologe 3 KONFLIKT Konfliktarten nach Streitgegenständen Zielkonflikt Zielkonflikt Beteiligte verfolgen unterschiedliche Ziele z.B. nach Rom oder Paris? Wegkonflikt Weg- oder (Strategiekonflikt) Strategiekonflikt gleiches Ziel soll auf unterschiedlichen Wegen erreicht werden z.B. Anreise per Bahn oder Fahrrad? 4 Skript S. 12 3 KONFLIKT Konfliktarten nach Streitgegenständen Skript S. 13 Wahrnehmungskonflikt Wahrnehmungskonflikt unterschiedliche Wahrnehmungen z.B. etwas persönlich oder sachlich auffassen etwas subjektiv als warm oder kalt wahrnehmen Beurteilungskonflikt Beurteilungskonflikt unterschiedliche Beurteilung der selben Situation z.B. jemand legt mehr Wert auf die fachliche Kompetenz, eine auf gute Umgangsformen. 5 KONFLIKT Konfliktarten nach Streitgegenständen Rollenkonflikt Rollenkonflikt 1. Streit um eine Rolle (Position) 2. Identifikation mit einer Rolle 3. Anerkennung in einer Rolle Beziehungskonflikt Beziehungskonflikt unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen treffen aufeinander z.B. jemand fühlt sich nicht anerkannt 6 Skript S. 13 4 KONFLIKT Konfliktarten nach Beteiligten Skript S. 14 Paar-//Beziehungs-Konflikte PaarBeziehungskonflikt zwischen 2 Partnern, bezogen auf 1 Thema z.B. unterschiedliche Wertvorstellungen und Bedürfnisse Dreieckskonflikte Dreiecks-Konflikte 3 Personen = 3 Beziehungen Kind 1. Eifersucht: 1 Person dringt in eine 2. Beziehung ein 2. Koalitionen: 2 Personen verbünden sich gegen eine andere 3. Delegation: 2 Personen kommunizieren über eine andere Vater Mutter 7 KONFLIKT Konfliktarten nach Beteiligten 2 Gruppen-Konflikte Gruppenkonflikte ab 4 Beteiligten - 2 Untergruppen möglich Ideale Gruppengröße 7-14 Personen o Untergruppenkonflikt: zwischen Untergruppen o Zugehörigkeitskonflikt: Kampf um Integration o Führungskonflikt: unklare Führungsrolle o Territorialkonflikt: Kampf um Ressourcen, Kompetenzen … 8 Skript S. 15 5 KONFLIKT Konfliktarten: Innere Konflikt Skript S. 15 Sigmund Freud Sigmund Freud • Tabu: Widerspruch zw. gesellschaftlichen Werten und persönlichen Trieben z.B. Ödipus-Komplex • Neurose (wörtlich "Nervenkrankheit") heute: Physische Störung, ohne somatische (körperliche) Ursache Sigmund Freud, 1856 - 1939 KurtKurt Lewin Lewin ambivalente (widersprüchliche) innere Kräfte bei mehreren, gleichzeitigen Verhaltensoptionen z.B. Change Management Kurt Lewin, 1890 - 1947 9 KONFLIKT Milgram Experiment - 1961 Experiment zum Widerspruch zw.zw. Autorität und Gewissen Widerspruch Autorität und Gewissen Vorgeblich ein Experiment zur "Lernfähigkeit". Eine Testperson (Lehrer) sollte einem "Schüler" (Schauspieler) Stromstöße versetzen, wenn sich dieser Wortpaare nicht gemerkt hatte. Original Anzeige aus Lokalzeitung von New Haven (Connecticut) 10 6 KONFLIKT Milgram Experiment - Ergebnis Testergebnis Vorgaben "Schüler " Vorgaben "Versuchsleiter" 11 KONFLIKT Einfluss-Faktor: Charakter Beispiele aus der antiken, griechischen "Temperamentenlehre" Sanguiniker (lat. Blut) Sanguiniker • heiterer, lebhafter und leichtblütiger Mensch • extrovertiert / emotionale Stabilität • phantasievoll, gesprächig und optimistisch • Leichtsinn, Skrupellosigkeit, exzessiv Choleriker (Galle) Choleriker • leicht erregbar, unausgeglichen, jähzornig • extrovertiert / emotional instabil • willensstark, furchtlos und entschlossen 12 Skript S. 17 7 Skript S. 17 KONFLIKT Einfluss-Faktor: Charakter Phlegmatiker (Schleim) Phlegmatiker • langsam, ruhig und schwerfällig • introvertiert / emotionale Stabilität • gleichgültig und friedliebend • ordentlich, zuverlässig und diplomatisch Melancholiker Melancholiker (schw. Galle) • schwermütig, trübsinnig und traurig • introvertiert / emotional instabil • voll Misstrauen, überkritisch • verlässlich, selbstbeherrscht 13 Skript S. 17 KONFLIKT Big 5 - Hauptdimensionen der Persönlichkeit = 5-Faktoren-Modell (FFM) 1. Neurozentrismus Neurozentrismus • emotional stabil / labil - Extraversion 2.Introversion Intro- vs. Extraversion Big5 - Selbsttest • reserviert / kontaktfreudig • reagiert nach innen / nach außen für für neueneue Erfahrungen 3.Offenheit Offenheit Erfahrungen weitere Einfluss-Faktoren: weitere Einflussfaktoren: • aufgeschlossen / vorsichtig • Selbstbeherrschung • progressiv / konservativ • Rechtsbewusstsein Verträglichkeit 4.Soziale Soziale Verträglichkeit • Ehrgefühl • freundlich / aggressiv • Macht und Einfluss • altruistisch / egozentrisch • persönliche Erfahrungen z.B. "gebranntes Kind" • strategische Überlegungen 5.Gewissenhaftigkeit Gewissenhaftigkeit • genau / tolerant 14 • organisiert / chaotisch KONFLIKT 8 Ein Abend, an dem sich alle Anwesenden völlig einig sind, Albert Einstein ist ein verlorener Abend. Ein Abend, an dem sich alle Anwesenden völlig einig sind, ist ein verlorener Abend. Albert Einstein 15 Skript S. 17/18/44/45 KONFLIKT Konflikte erkennen! Anzeichen Vorteile • Ängste, Aggressivität • unterschiedliche Bedürfnisse, • • mangelnde Kommunikation • Bedürfnisse und Defizite werden erkennbar • Vorurteile, Störungen Werteunterschiede, verletzte Normen und Werte • • verbale Attacken • Machtansprüche Gemeinsamkeiten werden sichtbar • Neid, Feindseligkeiten • begrenzte Ressourcen • Wünsche werden bewusst • Unfreundlichkeit • Manipulation • bessere Kommunikation • Ironie, Zynismus • Über- bzw. Unterforderung • gegenseitiges Verständnis • Sturheit, Desinteresse • unfaire Behandlung • Gruppen werden gefestigt • Widerstand, Sabotage • Zeitdruck, Abhängigkeiten • • Meinungsverschiedenheiten • fehlende Aufstiegschancen Kreativität und Innovation wird gefördert • verschärfter Wettbewerb • Lernprozesse ausgelöst • Leistungsunterschiede • Selbsterkenntnis • intransparente Entscheidungen • Persönlichkeitsentwicklung • • Hierarchie, unklare Strukturen Bereitschaft für Veränderungen steigt • Veränderungen • Komplexität wird bewusst Umschreibungen: 16 Ursachen • "Klärungsbedarf" • "Missverständnisse" • "offene Fragen" Konflikte haben meist mehr als 1. Ursache! 9 Skript S. 20 KONFLIKT Eisberg-Modell ~20 % Rationale Ebene Ebene rationale Fakten, Argumente EmotionaleEbene Ebene emotionale ~80 % Erfahrungen, Assoziationen, Wahrnehmung 17 KONFLIKT Konflikt-Verhalten logisch - sachlich logisch - sachlich ~ 15% [+] klares Denken, Fähigkeit zum Betrachten aus der Distanz [-] problematisch in Beziehungen (gefühlskalt) emotional emotional [+] selten nachtragend oder rachsüchtig [-] reduzierte Selbstbeherrschung, unkontrollierte Emotionen erhöhte Stimmlage, Wutausbrüche, unbedachte Äußerungen beziehungsorientiert beziehungsorientiert [+] hohe Kompromissbereitschaft, häufig FriedensstifterInnen [-] geringe Konfliktfähigkeit, Streben nach Harmonie, leiden unter eigenen und fremden Konflikten 18 Skript S. 20 10 KONFLIKT Arten der Konfliktbeziehung Skript S. 20 nebeneinander nebeneinander • abgegrenzte Aufgaben nacheinander nacheinander • Abhängigkeit im Arbeitsverlauf miteinander miteinander • aufeinander angewiesen • Schwächen im Team hierarchisch hierarchisch • vorgesetzt oder untergeordnet 19 KONFLIKT Konfliktaustragungsarten Heißer Konflikt Heißer Konflikt Konflikt ist sichtbar Konflikt wird offen ausgetragen Kalter Konflikt kalter Konflikt Konfliktgrund ist bekannt Konflikt wird verdeckt ausgetragen Stellvertreter-Konflikt Stellvertreter-Konflikt Konflikt wird über Dritte ausgetragen indirekte Steuerung 20 Skript S. 15 11 Skript S. 09/10/25 KONFLIKT 6 Grundmuster der Konfliktlösung Gerhard Schwarz Typ. Lösungsstrategien Lösungsstrategien Progression (Entwicklung) • • • • • • • sich durchsetzen Kapitulation Fair Play Koexistenz Kooperation Nachgeben Trennung 21 KONFLIKT Grundmuster der Konfliktlösung Flucht 1.1.Flucht Skript S. 09/10/25 Vermeidungsverhalten, oft instinktiv z.B. Bagatellisieren, Bilanzieren, Resignieren, Umdeuten, Intellektualisieren, Uminterpretieren, Wahrnehmung verzerren, Aufschieben, Verleugnen, verdrängen … [+] rasch, schmerzlos, kein Verlust [-] keine Weiterentwicklung, unbefriedigend, keine endgültige Lösung Vernichtung 2.2.Vernichtung z.B. Ausgrenzung, Ausschluss, Mobbing, Krieg, Mord [+] rasch, gründlich, dauerhaft, Sieger gestärkt [-] keine Weiterentwicklung, unumkehrbar, inhuman Unterwerfung 3.3.Unterwerfung z.B. Überzeugen, Überreden, Nachgeben, Manipulieren, Bestechen, Drohen, Intrigieren, Abstimmen 22 [+] keine Vernichtung, umkehrbar, schnell, wiederholbar, Arbeitsteilung [-] unausgewogen, umkehrbar, ständige Kontrolle (z.B. Aufstand) 12 KONFLIKT Grundmuster der Konfliktlösung Skript S. 09/10/25 Delegation 4.4.Delegation z.B. Fremdentscheidung z.B. durch Gericht, (privates) Schiedsgericht, Mediation, Weisenrat, Kommission … [+] energiesparend, anonym, kein Gesichtsverlust, Teileinigung, keine Eigenverantwortung [-] kein Zugewinn an Bewältigungskompetenz, keine Mitsprache Kompromiss /(Teileinigung) 5.5.Kompromiss Teileinigung [+] alle beteiligt, kein Gesichtsverlust, Eigenverantwortung, [-] Verschiebung der Machtverhältnisse möglich, graduelle Zufriedenheit (fauler Kompromiss) Konsens 6.6.Konsens z.B. gemeinsame, tragfähige Lösung z.B. Fusionen, Integration [+] Interessen(s)austausch, besseres Kennenlernen [-] Zeitaufwand, anstrengend, Rückfallgefahr, hohe soziale Kompetenz erforderlich 23 KONFLIKT Konfliktprävention = vorbeugen, verhüten Persönliche Prävention Persönliche Konfliktprävention Spannungen früh ansprechen konkret, konstruktiv und sachlich formulieren! Wahrnehmung schärfen Problem eingrenzen Bedürfnisse formulieren (ICH-Botschaften) Verbündete suchen Kontakt zu Vorgesetzten aufnehmen 24 Skript S. 30/31 13 KONFLIKT Konfliktprävention als Führungsaufgabe Skript S. 31/32 • Regelmäßig, offene Kommunikation z.B. "offene Tür", MitarbeiterInnen-Gespräche • Möglichkeiten zum Kennenlernen schaffen • Führungskräfte sensibilisiert • Übersichtliche Organisation • klare Entscheidungsbefugnisse und Verantwortlichkeiten • bekannte Gruppenregeln und Sanktionen • regelmäßige Kontrollen • laufende Anpassung an Veränderungen • Hilfsangebote schaffen z.B. Vertrauenspersonen, Beschwerde-Briefkasten … 25 • Rekrutierung und Schulung KONFLIKT Konflikt - Eskalation = eine schrittweise Verschärfung bzw. Abstieg Gefahren durch Eskalation: Gefahren durch Eskalation verzerrte Wahrnehmung des Konfliktpartners Emotionen und Gefühle gewinnen die Oberhand konstruktive Lösungen werden erschwert Handlungsspielräume werden eingeschränkt Gewalt nimmt zu gegenseitigen Vernichtung wird denkbar 26 Skriptum S. 05 14 Skript S. 06/07 KONFLIKT Eskalationsstufen nach Friedrich Glasl win - win gemeinsame Lösung möglich! win - lose meist äußerer Eingriff notwendig lose - lose gemeinsame Lösung unmöglich, Schaden begrenzen! Dimensionswechsel sind subjektiv unumkehrbar! 27 KONFLIKT Eskalationsstufe I: win - win Verhärtung 1.1.Verhärtung • schwindende Kompromissbereitschaft • Ausrutscher, verkrampfte Situation Polarisierung+ +Debatte Debatte 2.2.Polarisierung • Negative Eigenschaften werden auf andere projiziert • Ursache wird beim Gegner gesehen • s/w-Denken • gegenseitige Abwertungen Tatenstatt stattWorte Worte 3.3.Taten • Empathie geht verloren • Nonverbales dominiert • Absprachen werden gebrochen 28 Skript S. 06/07 15 KONFLIKT Eskalationsstufe II: win - lose Skript S. 06/07 4. 4.Images Images++Koalitionen Koalitionen • negative Rollenzuschreibung • Vorurteile, Gerüchte, Klischees • werben um Anhänger 5. 5.Gesichtsverlust Gesichtsverlust • Versuch den Gegner zu demaskieren • Isolation 6. 6.Drohstrategien Drohstrategien • Forderungen, Drohungen • Sanktionen, Ultimaten • Stolperdrähte werden gespannt 29 KONFLIKT Eskalationsstufe III: lose - lose BegrenzteVernichtung Vernichtung 7.7.Begrenzte • eigener Schaden wird in Kauf genommen • Unumkehrbarkeit • Verlust von Normen und Regeln • Gegner wird nicht mehr als Mensch wahrgenommen 8.8.Zersplitterung Zersplitterung • Gegner wird ausgegrenzt • Gegner soll zerstört werden Gemeinsamininden denAbgrund Abgrund 9.9.Gemeinsam • kein Weg zurück! • Selbstvernichtung wird einkalkuliert 30 Skript S. 06/07 16 KONFLIKT Skript S. 33 31 Die meisten Konflikte entstehen durch mangelnde Kommunikation und können nur durch Kommunikation gelöst werden Ralf Dahrendorf Soziologe und Politiker, 1929 - 2009 Skript S. 25 KONFLIKT Konflikt - Deeskalation AufsWesentliche Wesentlichekonzentrieren konzentrieren Aufs o nur Win-Win-Lösungen anstreben o strittige Themen vorerst ausklammern Deeskalation = schrittweiser Spannungsabbau oKonflikt Konfliktabkühlen abkühlenlassen lassen o Konfliktfenster abwarten o unparteiische Dritte einbeziehen oBedürfnisse Bedürfnissebeachten beachten o Gefühle respektieren o keine Empfindlichkeiten o Gegenüber nicht verletzen o keine Ultimaten oder Pedanterie oHart "Hartininder derSache, Sache –aber weichweich zum Menschen" zum Menschen 32 17 KONFLIKT Deeskalations Tipps Skript S. 25 Positive, Positive,gewaltfreie gewaltfreieSprache! Sprache • KEINE Kampf-Rhetorik oder "Stacheldrahtbegriffe" • ABER durch UND ersetzen • offene Körpersprache • Ton vom Inhalt trennen (versachlichen) • Eigenen Standpunkt sachlich und nachvollziehbar vertreten Unbedingt Vermeiden! Vermeiden! • Schuldige suchen! • vollendete Tatsachen schaffen • "Öl ins Feuer gießen" • Drohungen, Gewalt, Machtdemonstrationen 33 Skript S. 27/28 KONFLIKT Mobbing Mob = (engl.) Pöbel, mobbing = jemand angreifen 34 18 Skript S. 27/28 KONFLIKT Was ist Mobbing? Anzeichen Anzeichen • Konflikteskalation • systematische, feindselige Angriffe • über einen längeren Zeitraum • verschiebt Kräfteverhältnis • führt zu maßgeblichen betrieblichen und individuellen Schäden Dr. Christa Kolodej Entwicklung Entwicklung 1963: Konrad Lorenz beschrieb Gruppenangriffe gegen Fressfeinde im Tierreich (Gänse auf Füchse) 1969: Peter-Paul Heinemann überträgt den Begriff auf Gruppen die, sich von der Norm abweichende Person attackieren. 35 Skript S. 27/28 Bossing KONFLIKT Mobbing-Arten durch Vorgesetzte ~ 40 % durch KollegInnen ~ 40 % Kollegen und Vorgesetzten +15% Bullying Bullying Stuffing durch Untergebene ~ 5 % 36 19 Skript S. 28 KONFLIKT Mobbing Phasen 37 1.1.Konflikt als als Anlass Konflikt Anlass / Konfliktentstehung 2.2.Übergang zumzum Mobbing Übergang Mobbing z.B. Sticheleien, dumme Sprüche, Auffälligkeiten, kleine Fehler etc. • kein Ansprechen • keine Aufarbeitung über einen längeren Zeitraum • keine Gegenwehr durch das Opfer • Opfer wird zur Zielscheibe • zunehmende Kritik • "Psycho Terror" Leistungsabfall 3.3. Leistungsabfall Ausschluss 4.4.Ausschluss • • • • • • • halbherzige Lösungsversuche • Image nachhaltig beschädigt • keine Basis für weitere Zusammenarbeit Leistung sinkt häufige Krankheit Fehlzeiten wird bei Vorgesetzten angeschwärzt mangelnde Zusammenarbeit negatives Bild entsteht KONFLIKT Mobbing Tagebuch Aufgabe Aufgabe Dokumentation Aufarbeitung der Situation juristische Beweissicherung Inhalt Inhalt Auflistung von nachprüfbarer Beweise genaue Beschreibung inkl. Datum und Uhrzeit TäterInnen, ZeugInnen und Abwesenheiten konfliktfreie Tage eigene körperliche und gesundheitliche Reaktionen Auflistung eigener Fehlzeiten und Begründung (z.B. Arztbesuch …) Belästigungen zu Hause (z.B. Anrufe …) 38 Skript S. 29 20 Skript S. 34 KONFLIKT Mediation = Ein strukturiertes Verfahren zur Vermittlung in Konflikten lat. mediare = vermitteln KONFLIKT 39 40 Ich zeige und erkläre dir meine Wahrheit und du zeigst und erklärst mir deine Wahrheit und dann versuchen wir Brücken zu bauen 21 KONFLIKT Voraussetzungen für MediatorInnen Skript S. 34/35 Grundannahme Grundannahme: Alle haben berechtigte Bedürfnisse, Interessen und Wünsche! Voraussetzungen Voraussetzungen 1. Allparteilichkeit 2. Freiwilligkeit aller Beteiligten 3. Verschwiegenheit 4. Empathie o Aufgaben Aufgaben o Deeskalieren o Kommunikation herstellen o Strukturieren und Prozessbegleitung o nur Win-Win-Lösungen anstreben o keine Ratschläge geben! 41 KONFLIKT Mediationsphasen • • • • • • • • 42 Skript S. 36 1.1.Vorgespräch Vorgespräch Freiwilligkeit sicherstellen / Anliegen + Lösungsbereitschaft erkunden Rollen und Verfahren darstellen / Rahmenbedingungen klären (Kosten $, €, Dauer, Regeln …) 2. Einstieg 2. Einstieg Jeder kommt zu Wort / Befürchtungen akzeptieren 3. Gespräch 3. Gespräch Konfliktthemen sammeln / Anhörung aller Konfliktparteien / Gemeinsamkeiten finden 4. Klärung 4. Klärung Sichtweisen klären / Prozess strukturieren / (Teil)Ergebnisse festhalten / Visualisieren 5.5.Verhandlung Verhandlung Lösungsoptionen entwickeln / Kreativitätstechniken einbeziehen nur win-win Ergebnis anstreben / verbindliche Regeln treffen 6. Abschluss 6. Abschluss Protokoll / Reflektion 22 KONFLIKT Konflikt-Diagnose Skript S. 19/23/24 Was sind die Streitpunkte ? • Was sind die typische bzw. legitime Bedürfnisse? • Was soll/kann mit den Positionen erreicht werden? • Welche Forderungen werden erhoben? / Gibt es verdeckte Interessen? Was ist sichtbar? • Konflikt-Symptome / Welche Behauptungen sind objektivierbar/überprüfbar? Wer ist beteiligt ? • Individuen /Gruppen / Organisationen / Stellvertreter bzw. "graue Eminenzen" • Gefühle / Ängste / Erfahrungen Konfliktverlauf ? • Reihenfolge der Ereignisse / Erstes Auftreten / Aktueller Stand / • Konkrete Auswirkungen / Perspektiven • Teileinigung möglich? / Was, wenn es zu keiner Einigung kommt? 43 KONFLIKT Tipps zur konstruktive Konfliktlösung Skript S. 33 • Fragen statt Unterstellungen • Respekt ausdrücken (u.a. Zeit geben) • Verständnis prüfen! • Motive würdigen • Notizen machen (Verbindlichkeit herstellen) • Visualisieren • Offenheit für neue Ideen • Sichtweise bzw. Perspektive wechseln • Wahrnehmungen als Wahrnehmungen wiedergeben • Alternativen vorbereiten: "Funktioniert etwas nicht, probieren wir etwas anderes" • Forderungen (Bedürfnisse) eindeutig formulieren • Wunderfrage: "Was, wenn über Nacht der Konflikt gelöst wäre … ?" 44 23 Skriptum S. 38/39 KONFLIKT Interventions-Techniken Intervention = Eingreifen Aufgabe • • • • Strukturieren des Gesprächsablaufes Dynamik ins Positive verschieben konstruktives Gesprächsklima schaffen Klärung herbeiführen Skript S. 38/39 45 KONFLIKT Normalisieren Aufgabe Aufgabe Übertreibungen, Emotionen und Dramatik entschärfen. Situation als verständlich und normal darstellen. "Herr / Frau …. ! Wir stehen im Moment alle sehr unter Druck und sind gereizt. Es ist ganz normal, wenn man da manchmal ungeduldig wird." Tipps Tipps • Schuldzuweisungen entfernen, Gemeinsamkeiten betonen • zukunftsorientiert formulieren • Von einer positiven Lösung ausgehen • Probleme relativieren (ins Verhältnis setzen) • ernst nehmen, NICHT bagatellisieren! 46 Skript S. 40 24 KONFLIKT Neutralisieren Skript S. 40 Aufgabe Aufgabe Wertungen und Schuldzuweisungen in Bedürfnisse umformulieren! A: "Meinen Vorschlag übergehen Sie also …" B: "Wenn ich Sie richtig verstehe, möchten Sie noch etwas zu Ihrem Vorschlag hinzufügen?“ Tipps: Tipps • Klima schaffen, wo Bedürfnisse artikuliert werden können • verdeckte Bedürfnisse freilegen • neutrale Sprache finden • Lösungs-Optionen sichtbar machen 47 KONFLIKT Konkretisieren Aufgabe Aufgabe Pauschalierungen und Verallgemeinerungen aufklären A: "Nie sagst Du etwas!" B: "Worüber würdest Du gerne sprechen?" A: "Du könntest öfter anrufen!" B: "Wie oft wäre Dir angenehm?" siehe: Fragearten für schwierige Gespräche >> klärende Frage 48 Skript S. 41 25 KONFLIKT Strukturieren Skript S. 41 Aufgabe Aufgabe Ordnung und Überblick im Gespräch herstellen Wenn ich Sie richtig verstanden habe, hat A absolute Priorität für Sie? Können wir über B sprechen, wenn A geklärt ist? Darf ich das so zusammenfassen …, Tipps Tipps • Wesentliches von Unwesentlichem trennen • Visualisieren - Überblick schaffen • Auf gemeinsame Strategie einigen • Punkt für Punkt zu klären 49 KONFLIKT Reframing Aufgabe Aufgabe Positiv Umdeuten in einen neuen Bezugs- oder Bedeutungsrahmen (Kontext) stellen. A: "Er redet immer so laut!" B: "Vielleicht möchte er sicher sein, dass man ihn gut versteht?" (Positive Absicht wird unterstellt) Tipps Tipps Von einer positiven Absicht ausgehen Wahrnehmung des Gegenüber hinterfragen 50 Skript S. 41 26 51 KONFLIKT Ich weiß nicht was ich gesagt habe, bevor ich die Antwort meines Gegenübers gehört habe. Paul Watzlawick KONFLIKT Spiegeln / Kontrollierter Dialog Aufgabe Aufgabe Sicherstellen, dass die Intention (Absicht) verstanden wurde. A: „Wir sehen uns kaum noch!“ B: „Wenn ich Dich richtig verstanden habe, möchtest du mehr Zeit mit mir verbringen?“ (Aussage wird mit eigenen Worten zusammen gefasst) A: „Ja, natürlich!“ (Verständnis wird bestätigt) B: „Wärst Du damit einverstanden, wenn …“ sparsam einsetzen - Spiegeln ist anstrengend und kann als unterschwellige Schuldzuweisung missverstanden werden ("Du kannst dich nicht klar ausdrücken") 52 Skript S. 42 27 Skript S. 39 KONFLIKT Aktives Zuhören Wozu ? Wozu? • Vertrauen herstellen / Informationen sammeln /andere Blickwinkel verstehen • Wortschatz erweitern / neue Formulierungen finden • als gute GesprächspartnerIn geschätzt werden Wie ? • ungeteilte Aufmerksamkeit (Körperhaltung!) • nicht unterbrechen • ICH-Botschaften fördern • Kongruente Körpersprache • Mimik (direkte Rückmeldung!) • Nonverbale Signale z.B. Nicken, Gesten • "Soziale Grunzer" z.B. "Ja", "Aha", "Uhm" … • Pausen aushalten 53 "Um uns zu vervollkommnen brauchen wir aufrichtige Freunde oder hartnäckige Feinde" KONFLIKT Diogenes von Sinope *410 - †323 v. Chr. Philosoph, Kyniker 54 28 KONFLIKT Johary-Fenster nach Joseph Luft und Harry Ingham, 1955 allgemein sichtbar Fremdbild mir bekannt Selbstbild öffentliche Person mein Geheimnis Blinder Fleck Unbewusstes KONFLIKT 55 Selbsterkenntnis ist der sicherste Weg, seine Mitmenschen zu verstehen. William McDougall *1871 - † 1938 Psychologe erforschte inneren Antriebe (z.B. Instinkte, Motive, Willen) 56 29 KONFLIKT Feedback geben Skript S. 28/29 • verhaltensbezogen, statt eigenschaftsbezogen • erwünscht, statt aufgedrängt • positiv beginnen (Sandwich-Methode) • wertschätzend, statt herablassend • persönlich, statt öffentlich • unmittelbar, statt verspätet • zielorientiert, statt vage • beschreibend, nicht wertend • konkret, statt pauschal • subjektiv, statt objektiv (ICH-Botschaften!) • realistisch, statt utopisch 57 KONFLIKT Feedback annehmen nur annehmen, wenn ich mich dazu in der Lage fühle zuhören, ausreden lassen KEINE Rechtfertigungen (Verständnisfragen sind erlaubt) für Feedback danken! Ton und Inhalt trennen! entscheiden ob man das Feedback annehmen will! weitere Feedbacks einholen und vergleichen! So WIRKE ich, nicht so BIN ich! 58 Skript S. 29 30 Skript S. 26 Kommunikation KONFLIKT Teufelskreis Ein Konflikt bei dem die eigene Reaktion das unerwünschte Verhalten verstärkt. B nörgelt A ist genervt, steht unter Druck B fühlt sich allein gelassen A zieht sich zurück Hinter jedem Vorwurf steckt ein Bedürfnis! 59 Skript S. 27-28 Kommunikation KONFLIKT Metakommunikation Mit Metakommunikation wird versucht einen Teufelskreis in einen Engelskreis zu verwandeln META-EBENE Wie? + Warum? Voraussetzungen Voraussetzungen Ich Ich fühle mich schimpfe, unverstanden weil 1. Wunsch nach Problemlösung 2. Einsicht: Die Vergangenheit ist unveränderlich. Er flüchtet ständig Praxis Sie schimpft dauernd Metakommunikation • Gesprächsebene wechseln • aus der Distanz betrachten • Gefühle und Bedürfnisse ansprechen • Neuen Anfangspunkt (Interpunktion) setzen. 60 Was? GESPRÄCHS-EBENE 31 Skript S. 31 KONFLIKT Wer fragt, führt! Fragetechnik 61 K O N F L I K T Informationsfragen Offene Frage offene Frage Geschlossene FrageFrage geschlossene • W… -Fragen • "Ja" • Wer? - Was? • "Nein" • Wann? - Wo? …. • "Vielleicht" Hochöffnende FrageFrage hochöffnende z.B. "Was haben Sie zuletzt beruflich gemacht?" Fokussierend, fokussierend, öffnende öffnendeFrage Frage z.B. "Was waren Ihre Aufgaben als MarktleiterIn?" 62 Entscheidungsfragen Alternativfrage Alternativfrage schränkt Antwortmöglichkeiten ein: z.B. "Möchten Sie Kaffee oder Tee?" 32 KONFLIKT Fragearten für schwierige Gespräche Klärende Frage Frage Klärende soll Nachhaken, Präzisieren und Konkretisiert (z.B. Sachverhalt, Bedürfnisse, Motive) • Was meinst du genau, wenn du sagst ….? • Wie häufig ist für dich immer? Stimulierende FrageFrage Stimulierende soll Gespräche ankurbeln und neue Zugänge eröffnen • Welche Möglichkeiten hätten Sie gehabt …? • Welche Ideen gäbe es noch, …? Zirkuläre Zirkuläres FragenFrage soll gegenseitiges Verständnis fördern, motivieren die Perspektive zu wechseln bzw. sich in die andere hineinzuversetzen • Warum glauben Sie, hat Ihr Chef das gesagt? • Wie hätten Sie anstelle Ihrer Tochter reagiert? 63 KONFLIKT Fragearten für schwierige Gespräche Teilnehmende Teilnehmende FrageFrage fragt nach der emotionalen Befindlichkeit (Gefühle) • Wie geht es Ihnen damit? • Was bewirkt diese Aussage bei Ihnen? Abschließende Abschließende FrageFrage soll Vollständigkeit und Zufriedenheit aller Beteiligten absichern • Sind damit alle Angelegenheiten geklärt? • Haben Sie alles, um diese Aufgabe zu lösen? 64 33 KONFLIKT Besondere Fragetechniken Skript Kommunikation S. 33 Suggestivfrage Suggestivfrage nimmt Antwort vorweg, will manipulieren • "Sie werden mir zustimmen, wenn …" • "Sie wollen doch im Mai Urlaub nehmen, oder?" Rhetorische Rhetorische Frage Frage 1. soll Spannung bzw. Interesse erzeugen 2. es wird keine Antwort erwartet • "Was sagt uns das …?" • "Möchten Sie gut Aussehen?" 65 PS: wirkt nur durch Vorstellungskraft
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