Nr. 125 | März 2017 Das außenpolit ische J o ur n al Frauen global Frauen übernehmen Macht Proteste in Polen Journalistinnen weltweit Gleichstellung in Ostasien Konservatismus in Russland WeltBlick Wechsel im Auswärtigen Amt Syriengespräche in Astana Wahlen in Frankreich David McAllister Schottland und der Brexit ISSN 0944-8101 | 4,80 € ISBN 978-3-945878-51-4 Editorial W ir leben im Zeitalter einer großen sozialen Umwälzung, die mit jedem Tage weitere Fortschritte macht. Eine stets stärker werdende Bewegung und Unruhe der Geister macht sich in allen Schichten der Gesellschaft bemerkbar und drängt nach tiefgreifenden Umgestaltungen. Alle fühlen, daß der Boden schwankt, auf dem sie stehen. Eine Menge Fragen sind aufgetaucht, die immer weitere Kreise beschäftigen, über deren Lösung für und wider gestritten wird. Eine der wichtigsten dieser Fragen, die immer mehr in den Vordergrund tritt, ist die Frauenfrage.“ So optimistisch schrieb vor mehr als 130 Jahren ein Sozialdemokrat. 1879 erschien August Bebels wohl einflussreichstes Werk, Die Frau und der Sozialismus. Seitdem hat sich in der „Frauenfrage“ viel getan, vor allem im Kulturellen und Politischen. Bei einer Aktualisierung seines Buches hätte Bebel viel Neues zu berichten. Premierministerinnen oder Kanzlerinnen gehören heute zum politischen Alltag, global. Aber weltweit finden wir heute auch weiterhin die wirtschaftliche und soziale Diskriminierung der Frauen, ob in China, Japan, den USA, Russland oder Polen wie im Thema dieses Heftes beispielhaft gezeigt. Wenn es, wie Bebel schreibt, keine Befreiung der Menschheit ohne die soziale Unabhängigkeit und Gleichstellung der Geschlechter gibt, müssen dann nicht auch die heutigen sozialen Verhältnisse radikal geändert werden, um eine wirkliche Gleichheit der Frau jenseits von Gender-Mainstreaming zu erreichen? Die Sicherheit wanke, das Ende des „Westens“ sei nahe, so hierzulande der Tenor einer verstörten politischen Klasse und deren Medien. Das wird nicht mit dem Namen Putin, sondern Trump verbunden, dem 45. Präsidenten der USA. Nun müsse man sich „selbst retten“, so Wolfgang Ischinger, Chef der Münchner Sicherheitskonferenz. Ob eine militarisierte EU unter deutscher Führung die Lösung bringt, ist zu bezweifeln. Derweil wird in Kasachstans Hauptstadt Astana über die Beendigung eines internationalen Konfliktes, des syrischen Bürgerkrieges, geredet und „der Westen“ ist nicht dabei. Ein weiteres Indiz für die tektonischen Verschiebungen in der Weltpolitik. Potsdam, im Februar 2017 Dr. Raimund Krämer, Chefredakteur WeltTrends • Das außenpolitische Journal • 116 • Juni 2016 • 24. Jahrgang • S. 1–1 Inhalt 4 WeltBlick 4 Gabriel als Antwort auf Trump? Erhard Crome 8 Syriengespräche in Kasachstan Bulat Sultanov 11 16 Briefe aus … Wahlen in Frankreich Yann Wernert 22 London, Washington und Manama Thema: Frauen global 24 Frauen übernehmen Macht Farida Jalalzai, Catherine Bolzendahl, Amy Alexander 29 Proteste gegen Abtreibungsverbot in Polen Joanna Gwiazdecka 34 Zur Stellung der Frauen in Nordostasien Sook-Young Ahn 42 Frauenrechte in Russland Jelena Besrukowa 47 Journalistinnen weltweit unter Druck Anne Renzenbrink WeltTrends • Das außenpolitische Journal • 116 • Juni 2016 • 24. Jahrgang • S. 2–3 Impressum 53 Historie: Bismarck und Russland 54 Achim Engelberg Nachruf auf Haschemi Rafsandschani 60 Heinrich Schulz Bücherschau 64 Brief an die Redaktion 68 Kommentar: Schottland und der Brexit 70 David McAllister Wort und Strich 72
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