Krisenstab der Landesregierung Zur Bewältigung von landesweiten Katastrophen und Großschadenslagen Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, in Zeiten permanenter weltweiter Gefahren ist es meine Aufgabe, in allen Bereichen des öffentlichen Lebens Vorsorge zu treffen. Der Krisenstab der Landesregierung ist bei Katastrophen und Großschadenslagen von landesweiter Bedeutung seit Dezember 2005 die Spitze des Krisenmanagements in Hessen. In seinem Krisenzentrum laufen alle Informationen ein und werden von Polizei, Feuerwehr, Katastrophenschutz, Vertretern der Staatskanzlei und der Ministerien, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Fachberatern bearbeitet, bewertet und zu einem einheitlichen Lagebild für politischstrategische Entscheidungen der Leitungsebene verdichtet. Von hier werden sodann die Umsetzung der Entscheidungen und die einheitliche Krisenkommunikation der Landesregierung gesteuert. Von der ressortübergreifenden Zusammenarbeit im Krisenstab gehen auch wichtige präventive, verfahrensmäßige und technische Impulse für das Krisenmanagement der gesamten Landesverwaltung aus. Der Krisenstab der Landesregierung ist ein wichtiger Baustein der Sicherheit in Hessen. Er ist bundesweit einmalig. Hessen ist damit gut für den Ernstfall gewappnet. Peter Beuth Staatsminister, Hessischer Minister des Innern und für Sport Was ist der Krisenstab? Entwickelt sich eine Gefährdungslage zu einer Krise von landesweiter Bedeutung, so beruft der Innenminister mit Zustimmung des Ministerpräsidenten den Krisenstab der Landesregierung ein. Der Innenminister leitet den Krisenstab und hat bei Konflikten auch die letzte Entscheidung. Er sorgt in der Krise für ein abgestimmtes und koordiniertes Handeln zwischen der Staatskanzlei und den acht Ministerien, die Krisenkommunikation „aus einer Hand“ und die Zusammenarbeit mit anderen Ländern und dem Bund. Was ist das Krisenzentrum? Das Krisenzentrum sind die Arbeitsräume im Innenministerium, die ausschließlich für den Krisenstab der Landesregierung zur Verfügung stehen. Es wurde im Jahr 2005 für 2,3 Millionen Euro mit modernster Technik gebaut und verfügt auf 400m2 über 58 Arbeitsplätze und Informations- Kommunikations- und Medientechnik. Ein Informations- und Dokumentationssystem für komplexe Lagen unterstützt die Arbeit. Das Krisenzentrum wird auf dem Stand der Technik und rund um die Uhr einsatzbereit vorgehalten. Für Notfälle hat der Krisenstab seinen Ausweichsitz an der Landesfeuerwehrschule in Kassel. Wie arbeitet der Krisenstab? Seine rund 170 Mitglieder verteilen sich im Drei-Schicht-Betrieb auf eine Leitungsebene mit allen politischen Entscheidungsträgern (Staatsminister und Staatssekretäre) und ein integriertes Einsatzmanagement. In ihm sitzen Experten aus Brand- und Katastrophenschutz, Polizei, der Staatskanzlei und aller anderen Fachministerien sowie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Fachberater an einem Tisch. Informationen werden hier bearbeitet, bewertet und ergeben ein einheitliches Lagebild für wichtige Grundsatzentscheidungen der Leitungsebene. Landesbranddirektor oder Inspekteur der Polizei leiten das Einsatzmanagement mit den Stabsbereichen für Personal, Lage, Einsatz, Logistik, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Informationund Kommunikationswesen und Recht. Einheitliche Prozessdarstellungen für die wichtigsten Gefährdungslagen beschreiben die Zuständigkeiten und die Abläufe zwischen den Ressorts und dem Krisenstab der Landesregierung, der die Lage übernimmt. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des vernetzten Krisenmanagements der Landesregierung. Wie übt der Krisenstab? Stabsrahmenübungen: 2005 länderübergreifende Übung (LÜKEX), 2006 Vogelgrippe, 2007 Havarie, 2008/09 Influenza-Pandemie und LÜKEX 2011 (IT-Sicherheit). Hinzu kommen regelmäßi- ge Alarmierungsübungen und seit 2014 verstärkt stabsbereichsspezifische Übungen. 2013 übte das IT-Krisenmanagement im Krisenzentrum. Der Führungsstab Hessen arbeitete 2007 (Orkan Kyrill), 2013 (Hochwasser Sachsen) und 2014 (Eis-Katastrophe Slowenien) im Krisenzentrum. 2015/2016 arbeitete der Führungsstab Flüchtlinge im Krisenzentrum. Wie wird die Öffentlichkeit informiert? Informationen, auch fremdsprachige, über den Krisenstab, Übungs- und Jahresberichte sind im Internet abrufbar. Gerade in der Krise gilt: Information der Öffentlichkeit und Presse aus einer Hand! Sie werden direkt aus dem Krisenzentrum im Internet unter www.akut.hessen.de eingestellt. Die Konferenzräume des Innenministeriums werden zum Pressezentrum. Ein Bürgertelefon mit bis zu 71 Plätzen gibt Auskünfte. Wird der Krisenstab nachgefragt? Seit 2006 suchten und erhielten 200 Gruppen von Fachleuten aus dem In- und Ausland im Krisenzentrum Informationen und Anregungen für ihre eigene Krisenbewältigung. Das rumänische Innenministerium hat Arbeitsweise und Technik für sein Nationales Krisenzentrum in Bukarest übernommen. Sie wollen mehr wissen? Bitte wenden Sie sich an: Dr. Tobias Bräunlein Leiter des Referates Katastrophenschutz, Krisenmanagement, Krisenstab der Landesregierung Stellv. Abteilungsleiter Brand- und Katastrophenschutz, Landeskoordinierungsstelle Digitalfunk, Verteidigungswesen, Krisenmanagement Tel.: +49 (0) 611 353-1402 E-Mail: [email protected] Impressum Hessisches Ministerium des Innern und für Sport Friedrich-Ebert-Allee 12 65185 Wiesbaden www.hmdis.hessen.de Verantwortlich: Dr. Tobias Bräunlein © Text und Fotos: Hessisches Ministerium des Innern und für Sport 1. Auflage 2012 2. aktualisierte Auflage Oktober 2014 3. aktualisierte Auflage Februar 2016 4. aktualisierte Auflage Februar 2017
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