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G’SUNDHEIT
Ohren achten!
geräte-Unterversorgung Kosten
in Höhe von rund 710 Milliarden Euro pro Jahr entstehen –
etwa durch den Verlust kognitiver Fähigkeiten, Depressionen,
Verletzungen oder Berufsunfähigkeit.
„Umso wichtiger ist es, Aufklärungsarbeit zu leisten, um
das Stigma von Hörgeräten weiter abzubauen“, so Schinko. Er
fordert eine verstärkte Hörvorsorge. „Unser Gehör ist 24 Stunden pro Tag im Einsatz und damit eines der wichtigsten Sinnesorgane. Unsere Ohren sind
der Schlüssel zu gelungener
Kommunikation. Leidet das Gehör, leidet auch das Zwischen-
menschliche“, sagt der Hör­
akustiker. „Die Angst vor einer
Hörminderung beziehungsweise
vor Hörgeräten ist nach wie vor
groß – obwohl Hörgeräte von
heute sehr klein und einfach zu
bedienen sind.“
Gehörschutz
Empfohlen wird daher ein regelmäßiger Hörtest bei einem
HNO-Arzt oder einem Hörgeräteakustiker. „Je länger man
mit der Hörgeräte-Versorgung
wartet, desto schwieriger ist der
Weg zurück zu besserem Hören.
Denn das Gehirn verlernt das
Hören und Sprachverstehen zunehmend“, so Schinko.
APOTHEKERTIPP
Was kann man seinen Ohren
aus ärztlicher Sicht Gutes tun,
um die Hörfähigkeit bis ins Alter möglichst gut zu erhalten?
„Es ist wichtig, zum Schutz vor
Lärm in erforderlichen Situationen stets einen Gehörschutz zu
tragen“, betont Luttenberger. Da
unser Alltag immer lauter wird,
sollte man seinen Ohren regelmäßige Ruhepausen gönnen
und Zeiten in ruhiger Umgebung einplanen. Allgemein gesehen ist ein gesunder Lebensstil
zu empfehlen, „das schließt den
Verzicht auf das Rauchen ebenso ein wie eine vitaminreiche,
gesunde Ernährung“, so Luttenberger. Ist man immer wieder
Lärmbelastungen ausgesetzt, so
ist der Gehörschutz wesentlich.
Schinko: „Er hilft präventiv und
wird am besten individuell angepasst. Es gibt ihn für verschiedenste Lebensbereiche – das
reicht vom Konzertbesuch über
das Arbeiten im Großraumbüro
bis zur Jagd.“
Welttag des Hörens
Der „Welttag des Hörens“ („World
Hearing Day“ beziehungsweise „International Ear Care Day“) ist ein internationaler Aktionstag, mit dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
alljährlich am 3.3. auf die Bedeutung des Gehörs und die Versorgung von Hörminderungen
hinweisen möchte. Das Datum 3.3. ist nicht ohne Hintergrund gewählt: Es soll nämlich
an zwei Ohren erinnern. Der
Welttag des Hörens wurde erstmals im Jahr 2007 auf der „Ersten
Internationalen Konferenz zur Prävention und Rehabilitation von Hörminderungen“ in Peking ins Leben
gerufen. Er hat ein jährlich wechselndes Schwerpunktthema.
Foto: fotolia.com/Janina Dierks
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In Österreich ist
rund jeder
Fünfte von
einer Hörminderung betroffen.
Mag. pharm.
Dr. Gerhard
Kobinger,
Präsident
der Apothekerkammer
Steiermark.
Foto: Furgler
Fieber
Die normale Körpertemperatur des Menschen beträgt bei
Messung unter der Achsel, im
Ohr beziehungsweise unter
der Zunge bis zu 37,2°C und
bis zu 37,7°C bei Messung im
After. Bis 38°C spricht man
von erhöhter Temperatur, darüber von Fieber. Diese Werte sind morgens am niedrigsten und können abends um
bis zu 1°C ansteigen. Viel
trinken, etwa Linden- oder
Holunderblütentee stellt neben Bettruhe die wichtigste Gegenmaßnahme dar. Fieber ist eine Folge zahlreicher
Erkrankungen wie Infektionen, Entzündungen, Rheuma, Tumoren, aber auch
ein klassisches Symptom
bei starkem Flüssigkeitsverlust oder nach Operationen.
Quecksilber-Thermometer
haben ausgedient: Die digitalen Geräte ohne Quecksilber
sind bereits billiger und zeigen schon nach einer Minute die Körpertemperatur exakt
an. Wichtig ist dabei die richtige Handhabung: Der Temperaturfühler muss bei der Messung unmittelbaren Hautkontakt haben, da sonst falsche
Werte ermittelt werden. Daneben gibt es heute auch Geräte, die die Temperatur mittels Infrarotstrahl an der Stirn
oder am Trommelfell messen.
Fieber ist ein häufiger Grund, den Apotheken-Nachtdienst in Anspruch
zu nehmen. Bedenken Sie
aber, dass eine bloße Fiebersenkung nicht immer sinnvoll ist und dass Fieber eine
Abwehrmaßnahme des Körpers darstellt. Hohes Fieber
ab etwa 38,5°C oder unklare Fieberzustände mit extremer Mattigkeit bedürfen einer ärztlichen Abklärung und
eignen sich nicht für eine
Selbstmedikation mit klassischen Fiebersenkern wie
Aspirin oder Paracetamol.
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Donnerstag, 2. März 2017
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