Kanzlerkandidat Martin Schulz nach längerem Arbeitslosengeld

VhU zur Forderung von SPDKanzlerkandidat Martin Schulz nach
längerem Arbeitslosengeld
Pollert: "Längerer Arbeitslosengeldanspruch
führt nicht in Arbeit, sondern verfestigt
Arbeitslosigkeit."
21.02.2017
Frankfurt am Main. "Die Forderung von Herrn Schulz nach längerem Arbeitslosengeld I hört
sich sozial an, führt die angeblich Begünstigten aber in eine gefährliche Sackgasse: Ein langer
Arbeitslosengeld-I-Anspruch wiegt die Betroffenen in der falschen Annahme, sie könnten sich
noch Zeit lassen, um sich um einen neuen Job zu bemühen.
Dabei ist ein Arbeitsloser gut beraten, sofort alle Kräfte auf die Arbeitssuche zu verwenden.
Denn je länger er aus seinem alten Job heraus ist, desto mehr werden seine Berufskenntnisse
entwertet, einfach deshalb, weil er sie nicht mehr anwendet und deshalb nicht mehr übt und
aktualisiert. Schon heute ist der Arbeitslosengeldanspruch zum Beispiel für 55-jährige mit 18
Monaten zu lang. Denn leider zeigt die Praxis, dass ein längerer Arbeitslosengeldanspruch nicht
in Arbeit führt, sondern vielmehr Arbeitslosigkeit verfestigt. Statt einer weiteren Verlängerung sollte
der Anspruch für alle Altersstufen einheitlich auf 12 Monate festgesetzt werden, wie dies bis 1985
jahrzehntelang galt. Dies entspricht der Funktion der Arbeitslosenversicherung, den Übergang
in neue Arbeit abzusichern und nicht stattdessen in Frührente zu führen. Die Jobchancen aller
älteren Arbeitslosen ab 50 Jahren haben sich in den letzten 10 Jahren deutlich verbessert. Für die
50- bis 60-Jährigen haben sie sich sogar verdoppelt.
24.04.2017
http://www.vhu.de
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