FakultätfürGesundheitswissenschaftenI Schoolof PublicHealth RundumGesundheit NewsletterderFakultätfürGesundheitswissenschaften Ausgabe8 IFebruar2017 LiebePartnerinnenundPartnerderFakultät,liebeInteressierte, sicher,anunseremdeutschenGesundheitssystemgibtesallerleizukritisieren:Esist unglaublichkomplexundselbstfürExpertInnen nurschwerzudurchschauen;esistteuer undkeineswegsimmeraufEvidenzbasiert.EineunsererAufgabenanderFakultätfür Gesundheitswissenschaftenistes,denFingerinsolcheWundenzulegenundBeiträgefür eineverbesserteGesundheitsversorgungzuleisten. Prof.Dr. OliverRazum Dekan AngesichtsderaktuellenpolitischenEntwicklungenineineranderenwohlhabenden NationsolltenwirbeiallerberechtigterKritikabereinenMomentinnehaltenund würdigen,wasunserGesundheitssystemimpositivenSinneleistet:Esschafftdem größtenTeilderBevölkerungZugangzuLeistungen,diedazubeitragen,dasssomanche gesundheitlichenUngleichheitengarnichterstentstehenodersichzumindestnichtnoch weitervergrößern. EinesolcheSichtweisescheintderneuenamerikanischeRegierungfremdzusein.Sie spieltmitdemGedanken,ObamaCare wiederabzuschaffenunddamit20Millionen Menschendefacto vongesundheitsbezogenenVersicherungsleistungenauszuschließen. Zugegeben:ObamaCare istallesanderealsperfekt– dieKritikpunkte„zukomplex“und „zuteuer“lassensichauchdorttrefflichanbringen.Abereinfachabschaffenals Radikallösung?Ohneeinalternatives,wissenschaftlichbasiertesKonzeptvorlegenzu können?DasistpopulistischePolitik,ausgetragenaufdemRückenderjenigen,diesicham wenigstendagegenwehrenkönnen. WennwiranderFakultätfürGesundheitswissenschaftenVorschlägezurGestaltungdes Gesundheitssystemsmachen,dannaufderBasiswissenschaftlicherEvidenz,undunter BerücksichtigungderWünscheundderMöglichkeitenderbetroffenenMenschen. BeispieledafürfindenSieindiesemNewsletter.BielefelderForscherInnen analysieren etwadieGesundheitskompetenzinderBevölkerungundzeigenWegeauf,wiediese systematischgefördertwerdenkann.AndereKollegInnen untersuchenneue VersorgungsformenwiedieTelemedizin,durchdieMenschenüberdenEinsatzvon KommunikationstechnologiendirektinihrerhäuslichenUmgebungversorgtwerden können.UndnatürlichbleibtdieGesundheitvonvulnerablenGruppenwiebeispielsweise geflüchtetenMenschenweiterhineinzentralesThemafüruns. IchwünscheIhneneineanregendeLektüre! Ihr OliverRazum è www.uni-bielefeld.de/gesundhw AKTUELLES AUS FORSCHUNG UND PRAXIS Ausgabe8I Ausgabe Februar2017I I März 2013 I S.2 S.2 Gesundheitskompetenzenfördern:FakultätfürGesundheitswissenschaften entwickeltPraxis-LeitfadenfürGesundheitsberufe EineneuepraxisnaheBroschüregibtHinweisefürdieBeratungvonPatientInnen.SiesollGesundheitsberufenund Beratungsstellenhelfen,BehandlungenundDiagnosenverständlichzuvermitteln.GefördertwurdedieBroschüre vomBundesministeriumderJustizundfürVerbraucherschutz. EinealltäglicheSituation:ÄrztInnen oderGesundheitsberaterInnen wollenDiagnosenundEmpfehlungensoverständlich wiemöglichmitteilen,redenaberandenPatientInnen vorbei.Dieseschreckenhäufigvor„dummenFragen“zurück. DamitdieseSituationgarnichterstentsteht,hatdasTeambestehendausProf.Dr.DorisSchaeffer,Dr.Eva-Maria Berens,Dr.AnnettHornundDominiqueVogtinKooperationmitDr.SebastianSchmidt-Kaehler derPatientenprojekte GmbHeineInstrumentensammlungzurbesserenBeratungerstellt.DiessolldieGesundheitskompetenzender Ratsuchendenfördern. IneinemGesundheitssystem,daszunehmendanKomplexitätgewinntundmehrundmehraufEigenverantwortungund partizipative,informierteEntscheidungsfindungsetzt,isteinhohesMaßebendieserGesundheitskompetenz unerlässlich,umkonstruktivmitFragenderGesundheitsinformation,derGesundheitserhaltung,Krankheitsbewältigung undVersorgungumgehenzukönnen.InternationalwirdGesundheitskompetenzals„Health Literacy“bezeichnet. Darunterwerdensowohlfunktionaleliterale FähigkeitenverstandenwieauchdieKompetenz,relevante(Gesundheits-) Informationensuchen,verstehen,einschätzenundnutzenzukönnen.FehltdieseKompetenz,sindMenschenhäufig nichtinderLage,fundiertegesundheitsbezogeneEntscheidungentreffen zukönnen. EineStudiederFakultätfürGesundheitswissenschaftenzurGesundheitskompetenzderMenscheninDeutschland ergab,dassnurjedesiebtePersoninDeutschlandübersolcheineausgeprägteKompetenzverfügt.Beimehralsder HälftederMenscheninDeutschlandstelltProf.Dr.DorisSchaefferundihrTeameineproblematischeodernicht ausreichendeGesundheitskompetenzfest.BesondershäufigbetroffensindMenschenmitMigrationshintergrund, MenschenmitniedrigerBildung,MenschenimhöherenLebensalterundMenschenmitchronischerKrankheit. Menschenwerdenaberbesondersdanngesundheitskompetenter,wennsiemotiviertundfähigsind, Gesundheitsinformationenzufinden,zuverstehenundanzuwenden.DamitdieHürdenhierfürsinken,habenProf.Dr. DorisSchaefferundihrTeamdieBroschürekonzipiert.SiekannvonMitarbeiterInnen derVerbraucherberatung,der Pflegeberatung,derKrankenkassen,SelbsthilfesowievonMedizinerInnen imBerufsalltageingesetztwerden. DieBroschüreisteinwichtigerSchrittzurbesserenAufklärungvonPatientInnen undVerbraucherInnen mitgeringer Gesundheitskompetenz.Ihmmüssenjedochweiterefolgen.DahersetztsichProf.Dr.DorisSchaeffer füreinen NationalenAktionsplanein,derimGesundheitswesen,BildungssektorundderForschungdafürsorgt,dassMenschen medizinischeMaßnahmenundMöglichkeitenbesseralsbislangverstehen. „OftmalsredenMedizinerInnen oderBeraterInnen überdenKopfderRatsuchendenhinweg.Dieneue BroschüresollprofessionelleHelferInnen aufdieses Problemaufmerksammachenundsieunterstützen, Gesundheitsthemenverständlichzuerläutern.“ Prof.Dr.DorisSchaeffer Prof.Dr.DorisSchaeffer (Foto:MichaelFuchs,Remseck) WeitereInformationenè http://www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag6/ AKTUELLES AUS FORSCHUNG UND PRAXIS AusgabeFebruar2017I I März 2013 I S.3 S.2 Ausgabe8I WennderArztperWebcamzurVisitekommt:Fakultätfür GesundheitswissenschaftenerforschtneueVersorgungsformen Televisiten,Videokonferenzen,Online-VideotelefonieoderdigitaleMedikationspläne– dieMöglichkeitendes EinsatzesvonInformations- undKommunikationstechnologiensindvielfältig.DerNutzenfürdiePatientInnen wirdim RahmenumfassenderwissenschaftlicherAnalysenmitmehralseineMillionEurogefördert.DieMittelkommenaus dembundesweitenInnovationsfondszurGesundheitsversorgunginDeutschland. DerneueInnovationsfondsförderterstmalsab2017Projekte,dieneueKonzeptefürdie RegelversorgungvonVersichertendergesetzlichenKrankenkassenentwickeln. PatientInnen sollenbesserversorgtwerden,ihreBehandlungundBetreuungsollen wirtschaftlicherwerden.DiewissenschaftlichenAnalysen,diedurchProf.Dr.Wolfgang GreinerundseinTeam geleitetunddurchgeführtwerden,betrachtenunterschiedliche AnwendungsbereichevonInformations- undKommunikationstechnologieninder Versorgung. Prof.Dr.WolfgangGreinerleitet diewissenschaftlicheAnalyseder dreiGesundheitsprojekte. (Foto:UniversitätBielefeld) DigitaleMediensetztdasProjekt„TELnet@nrw“ein,mitdemsichÄrztInnen untereinanderaustauschenundPatientInnen auchausderFernebehandelnkönnen.In demProjektberatenundbetreuendiezweiUniversitätsklinikeninAachenundMünster überdigitaleMedien17KrankenhäuserderGrundversorgungundzweiÄrztenetzein BündeundKölnmitinsgesamtrund130ÄrztInnen.DieUniversitätsklinikenstellenihr WissendurchTelevisiten,ExpertenchatsundFortbildungenviaInternetzurVerfügung.Für dieseVernetzungsetztdasProjekteinesichereunddatenschutzkonformeTechnikein.In denkommendendreiJahrensollenrund40.000ambulanteundstationärePatientInnen vondemProjektprofitieren. WerfünfodermehrMedikamentenimmt,mussmitWechselwirkungenrechnen. Arzneien,dienichtzueinanderpassen,könnenetwadasGleichgewichtstörenunddie WirksamkeitderArzneimittelsenken.DasProjektAdAM sollmitdigitalenMedikamentenplänenAbhilfeschaffenundPolypharmazievermeiden.DerNamestehtfür„Anwendung fürdigitalunterstütztesArzneimitteltherapie- undVersorgungsmanagement“.Dankdes neuenSystemssollbehandelndeHausärztInnen künftigdieArzneitherapiekoordinieren undoptimieren.DamiterkennenÄrztInnen Doppelverordnungen,Wechselwirkungenoder Dosierungsfehlerundkönnensofortreagieren.PartnerdesProjektssindnebender FakultätfürGesundheitswissenschaftendieKassenärztlicheVereinigungWestfalen-Lippe, dieBARMER,dieUniversitätenKöln,FrankfurtamMain,BochumunddieUniversitätsklinik Köln. DasProjektNetzWerk LebenPlus (NWLP)willselbstbestimmtesLebenauchimhohenAlter ermöglichen– wennmöglichundgewünschtindeneigenenvierWänden.Ausgangspunkt desNetzwerksistdieAnalysederRessourcenundGesundheitsrisikenvonälteren Menschen.GeplantsindzumBeispieldieOnline-VideotelefoniemitAngehörigenund ÄrztInnen,eindigitalerMedikationsplanundOnline-Coachings.IndemProjektNetzWerk LebenPlus kooperiertProf.Dr.WolfgangGreinerundseinTeammitderTechniker Krankenkasse,derBARMER,derDAKGesundheit,derKnappschaft,demAlbertinenKrankenhausunddemAlbertinen-Haus,derJohanniter-Unfall-Hilfe,demUnternehmen CIBEKtechnology +trading undderForschungsabteilungfürKlinischeGeriatrieam Albertinen-HausderUniversitätHamburg. DieProjektezurErforschungneuerVersorgungsformenanderFakultätfür GesundheitswissenschaftenbeginnenindiesemJahr. WeitereInformationenè http://www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag5/ AKTUELLES AUS FORSCHUNG UND PRAXIS AusgabeFebruar2017I I März 2013 I S.4 S.2 Ausgabe8I FortschrittNRW:LandfördertForschungzurGesundheitvonGeflüchteten FlüchtlingsmigrationstellteinkomplexesPhänomendar,welchesinvielerleiHinsichtmitGesundheitverbundenist. Geflüchtetesindvor,währendundnachderFluchtverschiedenenRisiken(z.B.TraumatadurchGewalt,Unterdrückung, FolterundVertreibung,aberauchInfektionskrankheiten)ausgesetzt.HäufigbestehenindenAufnahmeländernjedoch BarrierenbeiderInanspruchnahmevonGesundheitsdienstleistungensowiebeimZugangzumsozialen Versorgungssystem.ZurkörperlichenundpsychischenGesundheitvonGeflüchtetenoderihrerBedarfefürdenZugang zuunseremGesundheitssystemgibtesbishernurunzureichendDaten. AusdiesemGrundstarteteim2016dasFortschrittskolleg„FlüGe – ChancenundHerausforderungenglobaler FlüchtlingsmigrationfürdieGesundheitsversorgunginDeutschland“,welchesüberviereinhalbJahrevomMinisterium fürWissenschaft,InnovationundForschungdesLandesNordrhein-Westfalengefördertwird.IndiesemKollegsindan derUniversitätBielefeld13PromovierendederNatur- undSozialwissenschaftenbeschäftigt.Dabeisindinnerhalbdes interdisziplinärausgerichtetenFortschrittskollegsdieGesundheitswissenschaften,Molekularbiologie,Kognitive Systeme,Psychologie,Theologie,PhilosophieundRechtswissenschaftenvertreten. DieThemenschwerpunktegliedernsichinfolgendeArbeitsfelder: § BestandsaufnahmedesGesundheitszustandesvonFlüchtlingen,BarrierenbeiderGesundheitsversorgungund EntwicklungvonInterventionen § SozioökonomischeundgesundheitspolitischeAspektedergesundheitlichenVersorgungvonFlüchtlingen § Menschenrechte,ethischeÜberlegungenundgesundheitlicheChancengleichheitimKontextvonAsylundFlucht BeiderBearbeitungderThemenkommenimFortschrittskollegverschiedenewissenschaftlicheMethodenzur Anwendung.Eswerdensowohlqualitative(z.B.Experteninterviews,leitfadengestützteBefragungen,biografische Studien)alsauchquantitativeMethoden(z.B.epidemiologischeStudien,Modellierungen)verwendet.ImerstenSchritt wirdeineKohortenstudie mitderUnterstützungvonSozialämtern,KrankenhäusernundArztpraxendurchgeführt.Diese stelltdieDatengrundlagefüralleThemenschwerpunktedar.ZusätzlichwerdenweitereStudienmitthematisch relevantenSubpopulationendurchgeführt. FürdieUmsetzungderwissenschaftlichenErkenntnissesowiedererarbeitetenLösungsmöglichkeitenindiePraxisspielt dievonBeginnanaktiveEinbeziehungvonunterschiedlichenPraxispartnern(z.B.Sozialämtern,Krankenhäusern, Ärztepraxen,kommunalenOrganisationen,verschiedenen(Seelsorge-)Vereinen,etc.)einezentraleRolle.Die ErgebnissederPromotionsvorhabensollenkonkreteUmsetzungsmöglichkeitenindiePraxisenthaltenundeinen ModellcharakterfürandereBundesländerbesitzen. DenAuftaktfürdasFortschrittskollegbildeteeineinternationaleTagungimZentrumfürinterdisziplinäreForschung (ZiF),dievom12.bis14.Oktober2016miteinerBeteiligungvonmehrals120TeilnehmerinnenundTeilnehmernaus Wissenschaft,PolitikundPraxisstattfand.DieTagungdientedemAustauschüberaktuelleundzukünftige HerausforderungensowiederDiskussionvonLösungsmöglichkeiten. ForscherInnen amFortschrittskolleg„ FlüGe“unterLeitungvonProf.Dr.AlexanderKrämer (Foto:UniversitätBielefeld) WeitereInformationenè http://www.uni-bielefeld.de/fluege AKTUELLES AUS FORSCHUNG UND PRAXIS AusgabeFebruar2017I I März 2013 I S.5 S.2 Ausgabe8I MinisteriumfürInnovation,WissenschaftundForschungdesLandesNRWfördert ForschungsprojektezusozialerTeilhabeundGesundheitvonGeflüchteten GelingendesozialeTeilhabe,alsodiegleichberechtigteEinbeziehungvonMenscheningesellschaftlicheEntscheidungsundWillensbildungsprozesse,isteinewichtigeBedingungfürGesundheitinunsererGesellschaft.Einebesondere HerausforderungergibtsichdabeivordemHintergrundderIntegrationvongeflüchtetenMenscheninunsere Gesellschaft.ZweiimFebruar2017beginnendeForschungsprojektederFakultätfürGesundheitswissenschaftengreifen unterderLeitungvonProf.Dr.OliverRazum undJudithWennerAnsatzpunktezurFörderungvonsozialerTeilhabevon Geflüchtetenauf.Siewerdendabeimitinsgesamt365.000EURvomMinisteriumfürInnovation,Wissenschaftund ForschungdesLandesNRW(MIWF)fürdreiJahregefördert. ImRahmendeserstenProjektsanalysierendiebeteiligtenWissenschaftlerInnen,wiederZugangzugesundheitlicher VersorgungvonGeflüchtetenorganisiertwerdensollte,umderensozialeTeilhabezuermöglichen.Derzeitistder ZugangzugesundheitlicherVersorgungfürGeflüchteteinmehrfacherHinsichteingeschränkt.Einerseitsbeschränktdas Asylbewerberleistungsgesetz(AsylbLG)denAnspruchderGeflüchtetenaufbestimmteLeistungen.Andererseits erschwerenbürokratischeAbläufeihrenZugangdazu.SomüssenGeflüchteteinderRegelzunächsteinen BehandlungsscheinbeimSozialamtbeantragen,bevorsiezumArztgehenkönnen.DiesebürokratischenUmwege müssenseitAnfangdesJahres2016nichtmehralleGeflüchteteninNRWgehen.EinigeKommunenhabensich entschieden,vonBeginnanKrankenversicherungskarten(eGK)auchfürGeflüchteteauszustellen.WelchenUnterschied dieEinführungdereGK nunfürGeflüchteteundihresozialeTeilhabemacht,sollimRahmendesProjektsuntersucht werden.BerücksichtigtwerdendabeidiePerspektivenderKommunen,derLeistungserbringer,derKrankenkassenund derGeflüchtetenselbst.Währendder33-monatigenProjektlaufzeitwerdendieWissenschaftlerInnen daherzahlreiche GesprächeundInterviewsmitdenbeteiligtenAkteurenführen.DieAnalysederKostenentwicklungunddieArtder tatsächlichinAnspruchgenommenenVersorgungsleistungenbildeneinenweiterenzentralenBestandteildesProjekts. ZieldeszweitenProjektesistdieErstellungeinerVergleichsdatenbankfürquantitativeStudienzurGesundheitund VersorgungvonGeflüchteten.IndieserDatenbankkönnenForscherInnen oderauchPraktikerInnen sichschnelleinen ÜberblicküberrepräsentativeStudienverschaffen,dieVergleichezwischenderGesundheitvonGeflüchtetenmit andereninDeutschlandlebendenPersonengruppenermöglichen.AufGrundlagesolcherVergleichesindAnalysenzu gesundheitlicherUngleichheitmöglich.DieIdentifikationbestehenderUngleichheitenistwiederumderAnsatzpunktfür politischeMaßnahmen,diegesundheitlicheChancengleichheitundTeilhabeermöglichen.DieDatenbankwirdinenger AbstimmungmitProf.Dr.AlexanderKrämer(SprecherdesFortschrittskollegsFlüchtlingsgesundheitanderFakultätfür Gesundheitswissenschaften)undDr.FlorianFischer(KoordinierungsstelledesFortschrittskollegs)entwickelt. MitderZusagederFörderungwirdderForschungsschwerpunktzuFluchtundGesundheitanderFakultätfür GesundheitswissenschaftenderUniversitätBielefeldweitergestärktundausgebaut. DieelektronischeGesundheitskartekannGeflüchtetenhelfensichwenigerdiskriminiertzufühlen(Foto:UniversitätBielefeld) WeitereInformationenè http://www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag3/ AKTUELLES AUS FORSCHUNG UND PRAXIS Ausgabe8I AusgabeFebruar2017I I März 2013 IS.6 S.2 DFGfördertneueAnsätzezurUntersuchunggesundheitlicherUngleichheit Werarmist,hateinhöheresRisikozuerkrankenundvorzeitigzusterben.Aber machtauchdasLebenineinersozioökonomischbenachteiligtenGegendkrank, unabhängigvonindividuellerArmut?DieAuswirkungensolchersogenannter kontextuellerodernachbarschaftlicherEffekteaufdieEntstehunggesundheitlicher Ungleichheitsindmittlerweileempirischgutbelegt.Diezugrundeliegenden Mechanismensindabernochnichtausreichenduntersucht.Daherfördertdie DeutscheForschungsgemeinschaft(DFG)dieFakultätfürGesundheitswissenschaftenfürdreiJahre.DasProjektzurkleinräumigenUntersuchung gesundheitlicherUngleichheitwirdgeleitetvonProf.Dr.OliverRazum undDr.Odile Sauzet. DieForscherInnen betrachteninsbesonderekontextuelleEinflüsseauf gesundheitlicheUngleichheit.DieseEinflüssekönnenausganzverschiedenen Bereichenkommen,nichtnurausdemsozialenUmfeld,sondernbeispielsweiseauch ausdemWohnumfeld,etwabeiderLärmbelastungoderdenMöglichkeiten,sich wohnungsnahimGrünenbewegenzukönnen.Dabeikannsichdiedurchschnittliche LebenserwartungderMenschenineinerStadtvonStadtviertelzuStadtviertel,von NachbarschaftzuNachbarschaftmassivunterscheiden. DieForscherInnen betrachteninihrerAnalysenebensoauftretende(oderebennichtauftretende) KrankheiteninderNachbarschaftdieEss- undLebensgewohnheiten,die ArbeitsplätzeunddasFreizeitverhalten.AufdieserGrundlageführensie Computersimulationdurch. WeiterhinwerdenimProjektneuestatistischeAnsätzefürdieUntersuchungder WirkungvonNachbarschaftenaufdieGesundheitentwickeltundgetestet.Das ermöglichteineneuePerspektivefürdieweitereForschungzuderThematik. Bild: Ausschnitt der Simulation der Verteilung von Gesundheit und Krankheit in Hamburg Prof.Dr.ClaudiaHornberg istneueVorsitzendedes SachverständigenratfürUmweltfragen(SRU) DerSachverständigenratfürUmweltfragen(SRU)gehörtzudenerstenInstitutionen wissenschaftlicherPolitikberatungfürdiedeutscheUmweltpolitik.ErwurdeimJahr 1972vonderBundesregierungeingerichtet.BesondereMerkmaledesSRUsindseine InterdisziplinaritätundseinefachlicheUnabhängigkeit. AufderkonstituierendenSitzungam29.August2016habendieMitgliederdesSRU Prof.Dr.ClaudiaHornberg vonderFakultätfürGesundheitswissenschaftenzuihrer neuenVorsitzendengewählt. „IchfreuemichaufdiegemeinsameArbeitindenkommendenvierJahren.Die UmweltpolitikstehtvorgroßenAufgaben.UmdienatürlichenLebensgrundlagenzu erhalten,bedarfeseinersozial-ökologischenTransformation.Gleichzeitigmüssen BelangederGesundheitsförderungunddesStädtebausstärkerberücksichtigtwerden. AlsUmweltratwerdenwirdieBundesregierungbeiderBewältigungdieser Herausforderungenberatenundunterstützen“,soProf.Hornberg anlässlichihrer Ernennung. Prof‘in Dr.ClaudiaHornberg leitetseit2001dieArbeitsgruppe„Umweltund Gesundheit“derFakultätfürGesundheitswissenschaften. Prof.Dr.ClaudiaHornberg (Foto:UniversitätBielefeld) è www.uni-bielefeld.de/gesundhw AKTUELLES AUS FORSCHUNG UND PRAXIS AusgabeFebruar2017I I März 2013 I S.7 S.2 Ausgabe8I „HumorhilftHeilen“:MedizinischesKabarettalsInstrumentder Gesundheitskommunikation? GesundheitskommunikationundHumor,wiepasstdaszusammen?AufdenerstenBlickscheinendieseThemenbereiche wenigBezugzueinanderzuhaben.BeinähererBetrachtungfindensichjedocheinigeGemeinsamkeiten.Humorkann einewichtigeRessourcefürGesundheitverstandenwerden– alseinesozialeKompetenz,dieResilienzfördert. MedizinischesKabarett,beidemmedizinischeundgesundheitsbezogeneInhalteaufhumorvolleWeisevermittelt werden,wirdinderbisherigenForschungallerdingsnochnichtimKontextvonGesundheitskommunikationbetrachtet. DiesistderAnlassederKooperationzwischenDr.EckartvonHirschhausenundderFakultätfürGesundheitswissenschaften.VonHirschhausensprachimDezember2016ineinerGastvorlesunganderUniversitätBielefeldüber Evidenzbasierung,GesundheitskommunikationsowieMaßnahmenderPräventionundGesundheitsförderung.Am selbenAbendfandauchdasBühnenprogramm„Wunderheiler“inderStadthalleBielefeldstatt. DiesebeidenAuftrittesindTeileinesProjekts,welchesanderFakultätfürGesundheitswissenschaftenunterderLeitung vonDr.FlorianFischerdurchgeführtwird.IndemVorhabensollenEffektedesmedizinischenKabarettsaufdie WahrnehmungundVerarbeitungvonGesundheitsinformationenempirischerfasstwerden.DafürwurdeeineBefragung vonZuschauerinnenundZuschauernvorBeginnderBühnenshowvonStudierendenderFakultätorganisiertund durchgeführt.DerzeitläuftnochdiezweiteBefragungswelle.ObundinwieweitmedizinischesKabarettalsInstrument derGesundheitskommunikationeingesetztwerdenkann,betrachtetendieForscherInnen derUniversitätBielefeld gemeinsammitDr.EckartvonHirschhausenbereitsineinemBeitrag,welcherunlängstinderZeitschrift„Prävention undGesundheitsförderung“erschienenist. TeamausStudierendenundForscherInnen derFakultätfürGesundheitswissenschaftenzusammenmitDr.EckartvonHirschhausen (Foto:UniversitätBielefeld) WeitereInformationenè http://www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag2/
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