Direktion Soziales und Sicherheit Zentralstrasse 60 2501 Biel T: 032 326 12 11 www.biel-bienne.ch Beilage zur Medienmitteilung vom 21. Februar Bieler Kindersprachhaus: Kanton erhöht seine Unterstützung - Das Bieler Pionierprojekt startet in sein zweites Jahr Kurzüberblick über das Projekt Kindersprachhaus Das Bieler Kindersprachhaus beinhaltet drei Säulen: Alltagsintegrierte Sprachförderung (Säule I) In den bestehenden Regelstrukturen für Kleinkinder wie Kitas, Spielgruppen, Kinderbetreuungsangeboten und weiteren Angeboten der Frühförderung wird während des Alltags das Erlernen von Deutsch oder Französisch intensiviert. Dies geschieht durch Schulung der Mitarbeitenden und Bezugspersonen sowie durch fachliche Praxisbegleitung. Offene Sprachförderung (Säule II) Die offene Sprachförderung ist eine Mischform der alltagsintegrierten und expliziten Sprachförderung. Während den Sprachkursen von erwachsenen Migrantinnen und Migranten bietet die Volkshochschule Biel-Lyss Kinderbetreuung. Diese wird mit der Einführung des Kindersprachhauses genutzt, damit die Kinder – gleichzeitig zu den Eltern – ebenfalls von gezielter und professioneller Sprachförderung profitieren können. Letztes Jahr waren dies 122 Kinder aus Biel und Umgebung. Da die Eltern in unterschiedlichen Kursen die Sprache lernen, setzt sich dies Gruppe jeden Tag neu zusammen – dem trägt die Lernmethode durch eine Mischung der alltagsintegrierten und expliziten Sprachförderung Rechnung. Ebenfalls zur offenen Sprachförderung zählen wir das Angebot Eltern/Kind Sprachtreff in den Quartieren. Die Eltern haben einmal in der Woche Gelegenheit gemeinsam mit ihren Kleinkindern erste Schritte in einer der lokalen Sprache zu machen und auf dem Niveau der Kleinkinder durch Lieder, Versli und Spiele ein Grundwissen aufzubauen. Explizite Sprachförderung (Säule III) Mit der Kindergarteneinschreibung können Eltern die Kinder, welche die zukünftige Unterrichtssprache noch zu wenig gut verstehen und sprechen, für einen intensiven Sprachkurs im zukünftigen Schulquartier anmelden. Die Kinder lernen und üben mit altersgemässen Methoden über 18 Wochen, zwei Mal in der Woche ihre zukünftige Unterrichtssprache. Das Angebot ist für die Eltern und ihre Kinder kostenlos. Letztes Jahr profitierten 74 Kinder von diesem Angebot. In diesem Jahr starten die Kurse Anfang März. Zurzeit sind 75 Kinder eingeschrieben. Für die Erstellung der Unterrichtsmaterialien sowie die Schulung und fachliche Begleitung der Betreuungs- und Lehrpersonen konnte das Institut für spezielle Pädagogik und Psychologie der Pädagogischen Hochschule Nordwestschweiz gewonnen werden. Für die Adaptation ins Französische wurde eine emeritierte und profilierte Professorin der Universität Neuenburg gewonnen. Das "Kindersprachhaus" soll den Kindern aus Migrationsfamilien einen chancengerechten Schuleintritt und Freude an der Schule ermöglichen. Mit dem Projekt soll zudem eine frühe und verstärkte Einbindung der Eltern aus Migrationsfamilien ermöglicht und das Schulsystem entlastet werden. Die Kinder sollen so bessere Berufs- und Bildungschancen erhalten, was langfristig auch eine Senkung der Sozialhilfequote bewirken soll.
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