EY Unternehmensbarometer 2017

Medienmitteilung
Michael Wiget
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«EY Unternehmensbarometer 2017»
Mittelständische Schweizer Unternehmen wieder zuversichtlicher –
Zugang zur EU wegen Fachkräftemangel vital
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Geschäftsklima hat sich gemäss dem EY-Unternehmensbarometer zum ersten Mal
seit drei Jahren verbessert
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Mittelständische Unternehmen rechnen mit besserer Konjunktur, Sorgen bleiben
Starker Schweizer Franken grösste Gefahr für das eigene Unternehmen
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Investitionsbereitschaft deutlich gestiegen
Fachkräftemangel spitzt sich zu, Zugang zum europäischen Arbeitsmarkt vital
ZÜRICH, 7. FEBRUAR 2017 – Das Geschäftsklima in der Schweiz hat sich gemäss dem
Unternehmensbarometer des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY zum ersten Mal seit
Jahresbeginn 2014 wieder etwas verbessert. 87 Prozent der Unternehmen bewerten ihre
aktuelle Geschäftslage positiv. Und auch die Prognosen zur Umsatz- und
Geschäftsentwicklung bleiben bei den 700 befragten Unternehmen zuversichtlich. Besonders
gut ist die Geschäftslage aktuell im Sektor Life Sciences. Die grosse Mehrheit (93 Prozent)
aller Unternehmen bewertet ihren aktuellen Zustand als insgesamt stabil. Der Anteil sehr
stabiler Unternehmen ist allerdings um drei Prozentpunkte, auf aktuell 35 Prozent gesunken.
Weiter rechnen die Schweizer Unternehmen mit einer Verbesserung der Konjunktur, die
Konjunkturpessimisten sind auf dem Rückzug: Ihr Anteil hat sich gegenüber dem Vorjahr von
26 auf 11 Prozent verringert. Gleichzeitig rechnen aktuell 27 Prozent (Vorjahr 23 Prozent) mit
einer anziehenden Wirtschaft. Trotz der steigenden Zuversicht sind die Unternehmen noch
immer weit zurückhaltender als zu Jahresbeginn 2014, als der Schweizer Franken gegenüber
dem Euro noch schwach war und jeder Zweite mit einer Konjunkturverbesserung rechnete.
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Trotz der positiveren Konjunkturaussichten bereitet deren mögliche weitere Entwicklung den
Unternehmen weiterhin Sorge. Als noch grössere Gefahr sehen sie einzig die anhaltende
Währungsstärke. Auch der wichtige aber kostspielige Umgang mit Cyber-Security fordert die
Unternehmen eindeutig mehr als in früheren Befragungen.
«Der noch immer starke Schweizer Franken bremst viele Unternehmen in deren Entwicklung.
Auch eine mögliche schwache Konjunkturentwicklung und die weltpolitischen Unsicherheiten
beschäftigen die Firmenleitungen sehr», schätzt Heinrich Christen, Managing Partner Regions
bei EY Schweiz, die Resultate ein. «Das weiterhin volatile, unsichere und komplexe Umfeld
fordert die mittelständischen Unternehmen besonders stark.»
Investitionsdynamik kehrt zurück
28 Prozent der Unternehmen in der Schweiz planen, ihre Gesamtinvestitionen in den
kommenden sechs Monaten zu erhöhen. So investitionsfreudig waren die Unternehmen zuletzt
zu Jahresbeginn 2014. Nur jedes elfte Unternehmen will die Investitionstätigkeit zurückfahren.
Die Beschäftigungsdynamik sinkt im Vergleich zum Vorjahr minim und bleibt positiv. Gut jeder
fünfte Betrieb (21 Prozent) will aktuell zusätzliche Mitarbeitende anstellen während weiterhin
nur jedes neunte Unternehmen Stellenstreichungen in Betracht zieht.
Fachkräftemangel verschärft sich
Der Fachkräftemangel entwickelt sich gemäss der aktuellen Befragung wieder zu einer
grösseren Herausforderung: Gut drei von fünf Unternehmen in der Schweiz fällt es schwer,
geeignete Fachkräfte zu rekrutieren. Davon betroffen sind 2017 besonders die Dienstleister.
65 Prozent von ihnen gaben an, eher oder sehr schwer neue und ausreichend qualifizierte
Mitarbeiter zu finden. Die meisten unbesetzten Positionen finden sich im technischen Bereich,
genauer in der Produktion.
«Der Fachkräftemangel spitzt sich zu. Die vielen vakanten Stellen im Technikbereich sind
alarmierend und ein klarer Aufruf dazu, stärker in die Ausbildung von Fachkräften zu
investieren. Angesichts der wachsenden Bedeutung der Digitalisierung braucht es eine
Stärkung der MINT-Fächer. Zudem sind flexible Arbeitszeitmodelle gefragt, um qualifizierte
Frauen und Männer im Arbeitsprozess zu halten», so Christen weiter.
Der ungehinderte Zugang zum europäischen Arbeitsmarkt ist für viele Schweizer Unternehmer
vital. Jeder Zweite gab dies in der aktuellen Umfrage an. «Dieses Resultat ist eindeutig: Nicht
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nur Grosskonzerne rekrutieren konsequent im europäischen Ausland, auch mittelgrosse
Unternehmen, die zwischen 50 und 2‘000 Mitarbeitende beschäftigen, sind für den
wirtschaftlichen Erfolg auf einen freien Zugang zum europäischen Arbeitsmarkt angewiesen.
Es ist wichtig, dass die an der Realpolitik orientierte Vorlage zur Umsetzung der
Masseneinwanderungsinitiative in Kraft treten kann und mit möglichst geringem bürokratischen
Aufwand angewandt wird», kommentiert Christen die aktuellen Herausforderungen.
Branchen: Life Sciences besonders zufrieden
Ein Blick auf die Branchenergebnisse zeigt, dass Life-Sciences-Unternehmen nicht nur mit der
aktuellen Geschäftslage sehr zufrieden sind. Auch hinsichtlich ihrer Entwicklung in den
kommenden sechs Monaten führen sie die Rangliste an. 52 Prozent erwarten eine
Verbesserung der Geschäftslage, nur 3 Prozent eine Eintrübung. «Der Standort Schweiz mit
den Life-Sciences-Clustern in Basel, Zürich und am Genfersee ist für mittelgrosse Pharmaund Biotechunternehmen äusserst attraktiv, das zeigen nicht zuletzt die vielen Neugründungen
im vergangenen Jahr. Eine sinnvolle Besteuerung des geistigen Eigentums hilft, die
Wertschöpfung des Sektors auch in Zukunft zu sichern», kommentiert der langjährige EY-LifeSciences-Partner Jürg Zürcher.
Hinter der Life-Sciences-Branche liegen Industrie und Dienstleistung beide auf Rang zwei. 37
Prozent erwarten eine Verbesserung, 5 Prozent eine Verschlechterung ihrer Lage. Weiter folgt
der Handel, dessen Branchenvertreter zu 30 Prozent zuversichtlich sind und zu 7 Prozent von
einer Eintrübung ihres Geschäfts ausgehen. Auf dem letzten Rang findet sich die Bau- und
Energiebranche. 29 Prozent gehen zwar noch von einer positiveren Geschäftslage in den
kommenden sechs Monaten aus, allerdings rechnet auch jeder zehnte Befragte mit einem
negativeren Umfeld für die eigene Geschäftstätigkeit.
Weiterhin moderates Umsatzwachstum erwartet
Trotz des weiterhin herausfordernden Umfelds rechnen nur 11 Prozent der 700 befragten
Unternehmen mit tieferen Umsätzen für das Jahr 2017. Immerhin 42 Prozent prognostizieren
steigende Umsatzzahlen. Das stärkste Umsatzplus erwartet im aktuellen Jahr die Branche Life
Sciences – durchschnittlich 1.9 Prozent. Das erwartete Umsatzplus von Industrie und
Dienstleistungsbranche liegt bei 1.4 Prozent, der Handel liegt bei plus 1.3 Prozent und Bau
und Energie rechnen mit 1.2 Prozent mehr Umsatz.
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Während im vergangenen Jahr noch 65 Prozent der Unternehmen in der Schweiz ihren Fokus
auf Stabilität gelegt haben, beabsichtigen dies aktuell nur noch 59 Prozent. Der Anteil der
Firmen mit wachstumsorientierten Strategien ist hingegen von 28 auf 35 Prozent angestiegen.
Insbesondere die Branche Life Sciences richtet die eigene Unternehmensagenda 2017 nach
dieser Strategie aus. «Kunden halten, Umsatzzahlen stabilisieren und die eigene Strategie
überdenken steht nach wie vor im Fokus vieler Unternehmen. Die Ergebnisse der aktuellen
Umfrage lassen aber darauf schliessen, dass diverse Unternehmen bereits einen Schritt weiter
gegangen sind, ihre Strategie bereits überarbeitet und wieder klar auf Wachstum ausgerichtet
haben», sagt Christen.
EY | Assurance | Tax | Transactions | Advisory
Über die globale EY-Organisation
Die globale EY-Organisation ist eine Marktführerin in der Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung,
Transaktionsberatung und Rechtsberatung sowie in den Advisory Services. Wir fördern mit unserer
Erfahrung, unserem Wissen und unseren Dienstleistungen weltweit die Zuversicht und die
Vertrauensbildung in die Finanzmärkte und die Volkswirtschaften. Für diese Herausforderung sind wir
dank gut ausgebildeter Mitarbeitender, starker Teams sowie ausgezeichneter Dienstleistungen und
Kundenbeziehungen bestens gerüstet. Building a better working world: Unser globales Versprechen ist
es, gewinnbringend den Fortschritt voranzutreiben – für unsere Mitarbeitenden, unsere Kunden und die
Gesellschaft.
Die globale EY-Organisation besteht aus den Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited
(EYG). Jedes EYG-Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für
das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen. Ernst & Young Global Limited
ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht und erbringt keine Leistungen für
Kunden. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website: www.ey.com.
Die EY-Organisation ist in der Schweiz durch die Ernst & Young AG, Basel, an zehn Standorten sowie in
Liechtenstein durch die Ernst & Young AG, Vaduz, vertreten. «EY» und «wir» beziehen sich in dieser
Publikation auf die Ernst & Young AG, Basel, ein Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global
Limited.