Das Buch des Monats Feber

Lesefutter gegen Winterdepressionen
Die wilden Piroggenpiraten
Maris Putnins
Der lettische Autor hat diesen Jugendroman zwar bereits 2012 geschrieben, er ist aber nach wie vor
vergnüglich zu lesen. Die ausgezeichnete Übersetzung stammt von Matthias Knoll, der es geschafft
hat, die ganz besondere Komik ins Deutsche zu übertragen. Das Besondere an diesem
umfangreichen Abenteuerroman ist nämlich, dass Maris Putnins alle seine Helden aus etwas
Essbarem gemacht hat.
So verheißt bereits der Untertitel dem Leser/der Leserin „Ein tollkühnes Abenteuer um eine
entführte Mohnschnecke und ihre furchtlosen Retter“. Und tatsächlich hat dieser umfangreiche
Roman alles, was ein Abenteuerroman braucht: Eine süße Mohnschnecke aus Marseille wird vor den
entsetzten Augen ihrer Verehrer entführt. Ihre Verehrer, das sind der reiche und angeberische
Hörnchen und der bitterarme Eclair, der im Geschäft von Apfelstrudel, Mohnschneckes Vater
arbeitet. Die Entführung geht auf das Konto der unerschrockenen Speckpiroggen (also Teigtascherln),
die aber nicht damit gerechnet haben, dass Mohnschnecke selber eine tollkühne Piratin sein will. Der
arme, jedoch mutige Eclair begibt sich gemeinsam mit seinem Freund Otto, einem Pelmen (das ist
eine gefüllte Teigtasche, jedoch eher sibirischer Herkunft), auf die Suche nach seiner süßen
Mohnschnecke. Die Reise führt übers Meer und auch Mozzarella-Zofen und Blutwürste spielen eine
nicht unwichtige Rolle.
Fazit: Ein vergnüglicher Abenteuerroman für Kinder, Jugendliche, bestimmt auch für Erwachsene, die
nicht vergessen haben, dass sie auch einmal Kinder waren. Ideal zum Selberlesen für Leseratten oder
zum Vorlesen an langen Winterabenden. Leinen los für Abenteuer auf hoher See!
Gabriele Basty