Sal maris mortuis (Totes-Meer-Salz) Sal maris mortuis hat Wesensähnlichkeit zu Bromum [Ö] und Calcium bromatum [Ö]. Es passt zu ernsten, moralischen Menschen, die sich schon früh mit Tod und Sterben auseinander gesetzt haben. Sal maris mortuis-Kinder wirken altgescheit [wie Calcium bromatum]. Sie sind extrem durstig, doch beim Wasserholen im Keller wird ihnen unheimlich: Im Halbdunkel und der Stille dort wähnen sie, Schatten und Tote würden sie beobachten. Sal maris mortuis wäscht sich zwanghaft die Hände. ’Trockenheit’ ist bei der Arznei ein ständiger Begleiter: Die Lippen sind trocken und reißen im Winter ein wie bei Natrium muriaticum; die Haut ist ähnlich spröde wie bei Aqua marina. Es schwitzt kaum; Salz brennt ihm im Hals; der Stuhl ist verdorrt und Darmentleerung nur mit Klistieren möglich. Sal maris mortuis geht gern im Meer schwimmen. Sich auf dem tragfähigen Wasser des Toten Meeres treiben zu lassen, übt einen besonderen Reiz aus, obwohl in seiner dunklen Tiefe das ’Tor zur Hölle’ offen stehen könnte. Hals und Kehlkopf sind besondere Angriffspunkte der Arznei, Globusgefühl und Räusperzwang dazugehörig. Schilddrüsenerkrankungen in der Familie häufen sich. Leseprobe aus: ’Wissmut’– Materia Medica Müller
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