Der Gemeinderat soll kleiner werden

Bezirk Hinwil l 3
ZO/AvU
Montag, 30. Januar 2017
Der Gemeinderat soll kleiner werden
FISCHENTHAL Weil
mindestens zwei
Gemeinderatsmitglieder
am Ende der Legislatur ihre
Ämter niederlegen, spielt der
Fischenthaler Gemeinderat
mit dem Gedanken, die
Anzahl der Mitglieder von
sieben auf fünf zu reduzieren.
Es steht fest, dass Gemeinde­
präsident Josef Gübeli (SVP) und
Finanzvorstand Herbert Müller
(SVP) sich altershalber in einem
Jahr aus der Fischenthaler Ge­
meindepolitik
verabschieden
werden. Mindestens zwei weitere
Gemeinderatsmitglieder überle­
gen sich ebenfalls, aufzuhören.
Diese Entwicklung veranlasste
den Gemeinderat, über die Zu­
kunft der Gemeindebehörde
nachzudenken. Die Idee liegt auf
der Hand, die Anzahl der Ge­
meinderatsmitglieder von sieben
auf fünf zu verkleinern. Laut Ge­
meindepräsident Gübeli hat die
Reduktion zwei entscheidende
Vorteile. «Damit könnte erstens
die bereits geplante Neuordnung
der Ressorts angegangen wer­
den. Zweitens würde bei gleich­
bleibender Gesamtentschädigung
eine Kürzung des Pensums an
der Arbeitsstelle für einzelne Ge­
meinderatsmitglieder möglich.»
Aufgaben sind anders
Eine Neuanordnung der Ressorts
sei angebracht, da diese nicht
mehr zeitgemäss seien, so Gübeli.
«Die Aufgaben und Schwerpunk­
te auf der Verwaltung haben sich
verändert. Vor 20 Jahren waren
gewisse Ressorts mehr bean­
sprucht als heute.» Viele Auf­
gaben würden zudem von Ver­
waltungsmitarbeitern übernom­
men. So erledige heute etwa das
Bausekretariat viele Arbeiten,
die früher vom zuständigen Ge­
meinderat ausgeführt wurden,
sagt Gübeli.
«Ressorts, die früher mehr
Aufgaben hatten, könnten zum
PENDENZEN ERLEDIGT
Baugesuche stapeln
sich nicht mehr
Die Bau­ und Liegenschaftsabtei­
lung der Gemeinde Fischen­
thal merkte im Sommer 2016,
dass sich viele unerledigte Bau­
kontrollen und offene Bauge­
suche angehäuft haben. Einige
waren bereits verjährt oder über
sechs Jahre alt (wir berichteten).
Das Bauamt wusste nicht, ob bei
allen unerledigten Baugesuchen
die Kanalisationsgebühren von
1,2 Prozent der Gebäudeversiche­
rungssumme plus 8 Prozent
Mehrwertsteuer rechtzeitig er­
hoben wurden.
Von sieben auf fünf: Fischenthal soll künftig mit weniger Gemeinderatsmitgliedern auskommen.
Beispiel zusammengelegt wer­
den.» Ein Gemeinderat könnte
sich somit um mehr als ein Res­
sort kümmern. Wie die Neuord­
nung genau aussehen wird und
welche Ressorts und Bereiche
zusammengelegt werden könn­
ten, wisse der Gemeinderat der­
zeit aber noch nicht, sagt Gübeli.
Er betont: «Es handelt sich erst
um eine Idee und noch nicht um
ein konkretes Vorhaben.»
Arbeitspensum reduzieren
Die Verkleinerung des Gemein­
derats soll laut Gübeli nicht
«Die
Besoldung wollen
wir beibehalten.»
Josef Gübeli,
Gemeindepräsident (SVP)
mit einer Reduktion der Behör­
denentschädigung einhergehen.
«Die Besoldung des Gemein­
derats von jährlich insgesamt
121 000 Franken möchten wir
beibehalten», sagt Gübeli. Da­
durch hätten die Milizpolitiker
die Möglichkeit, ihr Pensum an
der Arbeitsstelle zu reduzieren,
da sie für ihr politisches Amt
besser entlöhnt würden. Ein
weiterer positiver Effekt: «Die
Gemeinderatsmitglieder könn­
ten sich so mehr auf ihre Auf­
gaben für die Gemeinde konzen­
trieren.»
Archivbild Seraina Boner
Einzig auf die Meinungs­
bildung könnte die Reduktion
der Anzahl der Gemeinderats­
mitglieder einen negativen Ein­
fluss haben, sagt Gübeli. «Mehr
Mitglieder bedeuten mehr Mei­
nungen und damit eine breitere
Abstützung im Dorf.»
Urnengang entscheidet
Damit der Gemeinderat verklei­
nert werden kann, muss aber
noch die Gemeindeordnung ge­
ändert werden. Dafür ist ein
Urnengang notwendig.
Sibylle Egloff
189 Baugesuche abgearbeitet
Nun vermeldet der Gemeinde­
rat, dass von den 305 offenen
Baugesuchen 189 mithilfe des
Ingenieursbüros Wiesendanger
in Wetzikon und den Mit­
arbeitern des Bau­ und Liegen­
schaftssekretariats
erledigt
werden konnten. Bei den restli­
chen 116 offenen Baugesuchen
handle es sich um Bauvorhaben,
die noch nicht abgeschlossen
seien, sagt Gemeindepräsident
Josef Gübeli (SVP). «Wir halten
aber ein Auge darauf. Bei allen
wurden Zwischenkontrollen ge­
macht.» So wolle man solche
Verzüge künftig verhindern.
Der Gemeinderat rechnet da­
mit, dass die restlichen Penden­
zen wie Schlussabrechnungen
und Archivierung bis im März
abgeschlossen sind.
Eine Übersicht habe man sich
auch über die ausstehenden
Bau­ und Kanalisationsschluss­
gebühren verschafft. «Wir
führen derzeit Gespräche mit
den Bauherren über die noch
nicht beglichenen Zahlungen.
Es könnte zu Abschreibungen
kommen», sagt Gübeli. sib
Schulinformatik
wird erneuert
FISCHENTHAL Die Informatik­
infrastruktur der Schule Fi­
schenthal wird für 71 800 Fran­
ken erneuert. Der Gemeinderat
hat auf Antrag der Schulpflege
einen entsprechenden Kredit be­
willigt, wie die Behörde mitteilt.
Die Schulpflege beabsichtigt, für
zwei Klassen Notebooks anzu­
schaffen sowie einen zentralen
Server zu installieren. Von den
eingeholten Offerten habe jene
der Firma Letec IT Solutions
den Bedürfnissen der Schule
Fischenthal am besten entspro­
chen, begründet die Behörde
ihren Entscheid. Da für dieses
Projekt im Voranschlag 2017
nur 30 000 Franken eingestellt
sind, konnte die Schulpflege den
Gesamtbetrag nicht in eigener
Kompetenz bewilligen. zo
Am Wochenende fand der Wetziker Traditionsanlass «Winterzauber» statt. Der Andrang auf die farbig beleuchteten Eiskristalle und das Festzelt war gross.
Mirjam Müller
«Winterzauber» in Rockerhänden ein voller Erfolg
WETZIKON Dass der
«Winterzauber»-Anlass zum
ersten Mal von Rockern
organisiert wurde, schien das
Publikum nicht abzuschrecken.
Im Gegenteil.
Der «Winterzauber» findet je­
weils am letzten Wochenende im
Januar im Kemptner Tobel statt.
Dieses Jahr wurde der Anlass
erstmals vom Evel­Rowdies­Mo­
torradclub durchgeführt.
Farbig beleuchtete Eiskristalle
und ein Festzelt mit Musik gehö­
ren seit 19 Jahren zu Wetzikon.
«Pumpenvolles» Festzelt
Sprecher Claudio Gabuzzini –
«Imker» ist sein Übername –
hatte befürchtet, dass das «Ro­
cker­Image» einige Besucher ab­
schrecken könnte. Doch das
Gegenteil war der Fall. Das 200
Sitzplätze umfassende Festzelt
war «pumpenvoll», wie es eine
der Besucherinnen ausdrückte.
Zum Sitzen gab es keinen Platz
mehr, und Würste konnten auf­
grund des grossen Andrangs
nicht mehr Take­away mitgege­
ben werden.
«Wir sind zufrieden»
Den Ansturm erklärt sich Ga­
buzzini einerseits mit dem Wet­
ter – die letzten zwei Jahre wa­
ren keine Kristalle zu sehen –,
andererseits mit der Neugier auf
die Rocker. «Wir sind sehr zu­
frieden und fühlen uns wunder­
bar», sagt Gabuzzini. Er und
seine Crew planen bereits die
20. Ausführung im Jahr 2018:
«Nächstes Mal werden wir einen
zusätzlichen Food­Stand draus­
sen aufbauen.» kle
Bilder und Video
www.zueriost.ch
Ausbau des
EDV-Netzes
FISCHENTHAL Die EDV­Vernet­
zung der Schulhäuser Schmitten­
bach, Burghalden und Bodmen
sowie der Kindergärten Unteres
Wiesli und Oberhof wird verbes­
sert. Der Gemeinderat Fischen­
thal hat dafür 45 000 Franken be­
willigt. Eine Bestandesaufnahme
habe gezeigt, dass die vorhandene
Vernetzung absolut ungenügend
sei, begründet die Behörde ihren
Entscheid. Der Auftrag wurde an
die Firma Elektro Honegger in
Wald vergeben. zo