Immobilienbarometer 4. Quartal 2016 Fakten und Trends zum Zürcher Immobilienmarkt Januar 2017 ► Im vierten Quartal 2016 steigen die Transaktionspreise für Wohneigentum im Kanton Zürich um 0,8 Prozent. ► Die Wohnungsmieten stagnieren im Kanton Zürich und auch schweizweit. ► Wegen des Anlagenotstands werden viele Mehrfamilienhäuser gebaut. ► Die Zinsen ziehen auf das Jahresende leicht an. Nach einer Stagnation im dritten Quartal wachsen die Transaktionspreise im Kanton Zürich im vierten Quartal wieder leicht. Damit ergibt sich ein immer noch solides Jahreswachstum von 2,8 Prozent, was etwas tiefer ist als im Jahr 2015 (3,7 Prozent). Im Mietmarkt beobachten wir seit gut zwei Jahren eine Entspannung: Die Wohnungsmieten sinken im Jahr 2016 leicht. Die Grosswetterlage am Immobilienmarkt hat sich kaum verändert. Die Kapitalmarktzinsen sind zwar Ende Jahr leicht angestiegen, was sich auf die Hypothekarzinsen ausgewirkt hat. Wir erwarten aber auch im Jahr 2017 sehr tiefe Zinsen. Damit bleibt die Finanzierung von Eigenheimen sehr günstig, was die Nachfrage nach Wohneigentum stützt. Trotzdem rechnen wir im Jahr 2017 nur mit leicht steigenden Eigenheimpreisen. Hauptverantwortlich dafür sind die strengen Tragbarkeits- und Eigenkapitalregulierungen in Kombination mit den hohen Preisen. Dass sich dies dämpfend auf die Nachfrage auswirkt, sieht man auch an der Entwicklung der neu abgeschlossenen Hypotheken. Lag das jährliche Hypothekarwachstum Anfang 2012 noch bei über 5 Prozent, hat es sich mittlerweile auf unter 3 Prozent reduziert. ZWEX – moderater Preisanstieg Der ZWEX ist der Index für die Transaktionspreise von Eigenheimen (Einfamilienhäuser und Stockwerkeigentum) im Kanton Zürich. Er steigt im vierten Quartal 2016 auf 291,16 Punkte (+0,8 Prozent). Im ganzen Jahr 2016 steigt der Index um 2,8 Prozent. Die Preise in den teuren Seegemeinden erhöhen sich 2016 nur halb so stark (+1,5 Prozent) wie in den übrigen Gemeinden (+3,3 Prozent). Weitere Informationen zum ZWEX See und dem ZWEX Regio finden Sie unter: www.zkb.ch/zwex. Der Zürcher Wohneigentumsindex (ZWEX) 320 2016 Q4: 291.16 300 280 260 240 220 200 180 160 140 120 100 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 Quelle: www.zkb.ch/zwex Stagnierende Marktmieten Die Angebotsmieten bewegen sich seit gut zwei Jahren seitwärts. Im Kanton Zürich wachsen sie im vierten Quartal um 0,2 Prozent, in der Schweiz verharren sie auf Vorquartalsniveau. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sinken die Mieten im Kanton Zürich und schweizweit sogar leicht. Dies ist eine Folge der erhöhten Bautätigkeit auf dem Mietwohnungsmarkt. Auf der Nachfrageseite hat sich die Zuwanderung in die Schweiz im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr um etwa 15% reduziert. Mietentwicklung Wohnungen 120 115 110 105 100 95 06 07 08 Kanton Zürich: Miete Öl 09 10 11 Schweiz: Miete 12 13 14 15 16 Quelle: homegate.ch, Zürcher Kantonalbank Weiterhin tiefe Zinsen erwartet Nach den Wahlen in den USA und den erhöhten Inflationserwartungen steigen die Kapitalmarktzinsen im November 2016 etwas an. Danach haben sich auch die mittel- und langfristigen Hypotheken in der Schweiz leicht verteuert, wie die Richtzinssätze der Zürcher Kantonalbank zeigen. Durchschnittlich sind aber die Finanzierungskosten im Jahr 2016 tiefer als im Vorjahr. Und auch 2017 werden die Zinsen in Europa und damit in der Schweiz gemäss unseren Prognosen sehr niedrig bleiben und die Nachfrage nach Eigenheimen weiterhin stützen. Hypothekarzinsen 5% 4% 3% 2% 1% 0% 05 06 07 08 09 10 Festhypothek 2 Jahre 11 12 13 14 15 16 Quelle: Zürcher Kantonalbank Festhypothek 5 Jahre Festhypothek 10 Jahre Jährliche Wohnkosten Kanton Zürich Annahme beim Neuerwerb: 80% Belehnung, Abschluss einer 5-Jahres-Festhypothek 50 T 45 T 40 T 35 T 30 T 25 T 20 T 15 T 10 T 5T 0T 06 07 08 Miete 12 13 14 15 16 Quelle: homegate.ch, Zürcher Kantonalbank 18 T 16 T 14 T 12 T 10 T 8T 6T 4T MFH total (gleitender Ø über 4 Quartale) 2016 Q3 2016 Q1 2015 Q3 2015 Q1 2014 Q3 2014 Q1 2013 Q3 2013 Q1 2012 Q3 2012 Q1 2011 Q3 2011 Q1 2010 Q3 2010 Q1 2009 Q3 2009 Q1 2008 Q3 2008 Q1 2007 Q3 2007 Q1 2006 Q3 2006 Q1 0T 2005 Q3 2T Quelle: Baublatt Anzahl Freihandtransaktionen Kt. Zürich 2'500 2'000 1'500 1'000 EFH STWE total, saisonbereinigt 2016 Q3 2016 Q1 2015 Q3 2015 Q1 2014 Q3 2014 Q1 2013 Q3 2013 Q1 2012 Q3 2012 Q1 2011 Q3 2011 Q1 2010 Q3 2010 Q1 2009 Q1 2008 Q3 2008 Q1 2007 Q3 500 0 Zürcher Kantonalbank Engineering Immobilien Postfach, 8010 Zürich 044 292 46 14, [email protected] 044 292 47 15, [email protected] 11 Baugesuche Schweiz EFH Lebendiger Transaktionsmarkt Die Anzahl der Freihandtransaktionen im Kanton Zürich weist auf eine nach wie vor rege Marktdynamik hin. Bis zum dritten Quartal gibt es im Kanton Zürich rund 1‘760 Freihandtransaktionen bei den Einfamilienhäusern und rund 3‘520 beim Stockwerkeigentum. Dies sind hohe Werte im langjährigen Vergleich. Saisonbereinigt erreichen die Freihandtransaktionen damit sogar fast wieder die Spitzenwerte von 2009/2011. 10 20 T 2005 Q1 Bauboom im Mietwohnungsmarkt Die neuen Daten der Baugesuche bestätigen die Entwicklung: Es werden immer weniger Einfamilienhäuser (EFH) und dafür mehr Mehrfamilienhäuser (MFH) gebaut. Im vierten Quartal 2016 gibt es nur knapp 2‘200 Gesuche für EFHs, dies ist der tiefste Wert seit über 15 Jahren. Bei den MFHs werden Gesuche für fast 12‘400 Wohnungen eingereicht, was im langjährigen Durchschnitt sehr hoch ist. Innerhalb der MFH nimmt zudem der Anteil der Mietwohnhäuser gegenüber Stockwerkeigentum zu. Die tiefen Zinsen führen bei den Mietwohnhäusern zu einem neuerlichen Bauboom. 09 Eigentumswohnung Neuerwerb 2009 Q3 Wohneigentum bleibt attraktiv Die Grafik vergleicht die jährlichen Wohnkosten für Miete und Eigentum einer durchschnittlichen Wohnung im Kanton Zürich. Beim Wohneigentum wird von einer 5-JahresHypothek, einer 80 Prozent Belehnung sowie 1 Prozent Amortisation ausgegangen. Die Wohnkosten betragen aktuell beim Neuerwerb rund 21‘600 Franken pro Jahr, bei der Miete rund 32‘600 Franken. Die Differenz ist heute mit 11‘000 Franken gross. Ein allfälliger Zinsanstieg würde dazu führen, dass die Wohnkosten beim Kauf wieder steigen und die Miete vorteilhafter würde. Quelle: Stat. Amt Kt. ZH, Zürcher Kantonalbank
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