Fall 3 TK 1: Der Schuss des B Strafbarkeit des B A. §§ 212 I, 211, 22, 23 I (durch Schuss auf X) I. Nichtvollendung, Versuchsstrafbarkeit (+) II. Tatentschluss 1) bzgl. 212 (+) § 16 I 1 (-), error in persona unbeachtlich, da Vorsatz auf getroffenes Opfer konkretisiert; 2) bzgl. Mord: Vorsatz bzgl. Heimtücke naheliegend (+) III. Unm. Ansetzen (+) IV. RW - § 32 (-), kein Angriff - § 34 (-), Dauergefahr genügt, eine solche aber objektiv (-) V. Schuld 1) § 35 I (-), keine tats. Gefahr,keine "Sympathieperson" 2) Vorsatzschuldvorwurf ? (-) bei vorgestellten SV bzgl. § 32 kein ggw. Angriff sowie bzgl. § 34 ggw.Gefahr anders abwendbar bzw. Hdlg. uvhm. à der zusätzl. Rechtsirrtum ist nur ein vermeidb. Erlaubnisirrtum (§ 17); andernfalls würde dem Täter zugute kommen, dass er sich zusätzl.noch über den SV irrt (Doppelirrtum) VI. Rücktritt (-), da beendeter Vers. u.kein ausr.Bemühen B. §§ 223 I, 224 I Nr.2, Nr.5 (+) C. § 315 b I Nr.3 (-), nicht im öffentlichen Verkehrsraum D. § 123 I (-); tatbestandsausschl. Einverständnis E. Konkurrenzen Tateinheit (§ 52) zw. vollendeter KV und versuchtem Mord (“Klarstellungsfunktion” des Tenors) Strafbarkeit des A A. §§ 223 I, 224 I Nr.2, 25 I 2. Alt bzgl. X I. TB 1 1. Obj. TB (P): Mittelbare Täterschaft bei strafbarem Vordermann? à grds. mögl.(hM)! Hier Tatherrschaft/Täterwille des A (+) wg. Erregens/Ausnutzens eines vermeidb. Verbotsirrtums 2. Subj. TB (P): error in persona des Vordermannes à Auswirkung auf Hintermann: § 16 I 1? - e.A.: immer beachtlich und damit § 16 I (+), da wie Fehlgehen eines mechanischen Werkzeugs à aberratio ictus, d.h. § 16 I 1 (+), Vorsatz (-) - a.A.: differenzieren, ob dem Tatmittler Individualisierung des Opfers überlassen wurde àhier: für B (+); daher für A unbeachtl. error in persona àStreitentscheidung zugunsten aberratio ictus à § 16 I 1(+) u. damit Tatentschluss des A bzgl. X (-) II. Ergebnis: §§ 223 I, 224 I Nr. 2, 25 I 2. Alt. (-) B. §§ 212 I, 211, 22, 23 I, 25 I 2. Alt. bzgl. C (+) Habgier mangels Unmittelb.(-), aber niedr.Beweggründe (+) àunm.Ans.unprobl.,da sogar Tatmittler unmittelbar ansetzte C. Fahrlässige Körperverletzung bzgl. X, § 229 (+), Fehlgehen d. Tat vorhersehbar und vermeidbar D. Verleumdung des C, § 187 (+) bezügl. angeblicher „Mafiamethoden“ des C TK 2: Der Schuss des D Strafbarkeit des D §§ 212 I, 211 (+) Heimtücke/Habgier § 16 I 1 (-)“error” unbeachtlich Strafbarkeit des A §§ 212 I, 211, 26 2 I.TB 1. Obj. TB (+);in jedem Fall Anstiftung zum Mord, da obj.MM 2. Subj. TB: doppelter Anstiftervorsatz (P): Error in pers. à Auswirkung für Anstifter: § 16 I 1? a) Preuß. Obertribunal im Rose/Rosahl-Fall: Unbeachtl. b) TdL: aberratio ictus § 16 I 1 (+) (Gemetzel-Argument) c) hL: Individualisierungstheorie: Hier ist Vordermann Indiv. überlassen worden, so dass der error in persona des Vordermanns dem Anstifter zugerechnet wird; § 16 I 1 (-) d) BGH: Irrtum des Täters grds. unbeachtlich, es sei denn Verwechslung liegt außerhalb der Grenzen der allgemeinen Lebenserfahrung à hier (-); damit § 16 I 1 (-) II. Rwk. und Schuld (+) TK 3: Der Schuss des A Strafbarkeit des A A. §§ 212 I, 211 bzgl. U durch Schuss I. TB 1. Bzgl. § 212 Obj.: Tod (+) /Trotz hoher Alkoholisierung kausale Hdlg. (+) Subj.: § 16 I 1 (-); error in persona unbeachtlich wegen Konkretisierung des Vorsatzes auf getroffenes Opfer 2. Bzgl. § 211: sonst. niedrige Beweggrund (+) II. RW (+) III. Schuld 1) Grds. (-), da schuldunfähig gem. § 20 ( > 3,3‰ ) 2) Anderes Ergebnis über Rechtsfigur der a.l.i.c. ? a) Vor. der vorsätzl. a.l.i.c. grds. (+) b) (P): Vorverlagerung des Anknüpfungspunktes für die Schuld über a.l.i.c. möglich ? àAusn.-/Ausdehnungsmodell bzw. SchuldvorverlagerungsT wg. Wortlaut des § 20 Verstoß gegen Art. 103 II GG IV. Erg: Bzgl.Schuss §§212,211(-), da schuldunfähig,§20 (+) 3 B. §§ 212 I, 211 bzgl. U durch Sich-Betrinken I. TB 1. Obj. TB (P): Abstellen auf Sich-Betrinken, als A schuldfähig war ? - e.A.: Sonderfall der mittelbaren Täterschaft = Täter macht sich selbst zum Werkzeug - a.A.: "TB-Lösung": Sich-Betrinken = TBHandlung à beide Ansätze kommen zum selben Erg.; nach aktueller Rspr. alic bei Erfolgsdelikten weiterhin anwendbar (anderes Ergebnis vertr, wenn man auch diese Theorien ablehnt) à insb. bei vors. alic kausal und obj. zurechenbar (+) àObj. TB durch Sich-Betrinken (+) 2. Subj. TB à bei vors. alic Vorsatz im ZP des Berauschens (+) à (P): § 16 I 1? Auswirkung des error in persona bei Tatbegehung im betrunkenen Zustand im maßgeblichen Tatzeitpunkt des Sich-Betrinkens Vorsatz allein auf C gerichtet; Treffen des U somit aberratio ictus; ebenso, wenn man alic als Fall der mittelb.T. sieht u.bei e.i.p des Tatmittlers für mittelb.T. immer aberratio ictus annimmt. II. Erg.: Subj. TB (-), § 16 I 1 (+) B. Versuchter Mord, §§ 212 I, 211, 22, 23 I bzgl. C (+) C. Fahrlässige Tötung, § 222 bzgl. U (+), da jedes bzgl.tb.Erfolgs ursächl. sorgfaltswidr. Verhalten ausreicht; hier Betrinken im schuldfähigen Zustand D. § 303 I mangels Schuldfähigkeit (-); a.l.i.c. (-), weil A im schuldfähigen Zustand keinen Vorsatz bzgl. § 303 hatte E. Vollrausch, § 323a I (+) bzgl. Sachbeschädigung; fehlender Vorsatz im Zeitpunkt des Sich-Berauschens unbeachtlich, da Rauschtat objektive Strafbarkeitsbedingung 4
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