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Ein TV-Kommissar kündigt – Matthias Brandt im Interview
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(SZ) Rekorde imponieren, haben in ihrer
Überdrehtheit nichtsdestoweniger oft etwas leicht Verrücktes an sich. Sehr gut
sieht man das an den Liegestütz-Weltrekorden. Der Japaner Minoru Yoshida hält mit
10 507 Liegestützen ohne Unterbrechung
die Spitze. 124 Liegestütze auf einem Finger schaffte der Brite Paul Lynch, wohingegen der Österreicher Johann Schneider
112 Liegestütze mit den Händen auf rohen
Eiern machte. Zum Vergleich: Auf 61 Liegestütze in einer Minute brachte es der Brite
Stephan Kristian, das allerdings auf drei
Medizinbällen balancierend. Charles Linster aus Chicago, der 1965 mit 6006 Liegestützen den ersten Guinness-Rekord erzielte, nannte sich selbst den Paten der Liegestütze, „the Godfather of push-ups“. In dieser Sphäre nimmt der Künstler Alexander
Karle eine Sonderstellung ein. Zwar ging
ihm schon nach dem 27. Liegestütz die
Kraft aus, doch machte er seine Leibesübungen auf dem Altar von Sankt Johann
in Saarbrücken und kassierte dafür nun
vom dortigen Amtsgericht eine Strafe von
700 Euro wegen Störung der Religionsfreiheit und Hausfriedensbruchs.
Der Liegestütz nimmt im Reich der Gymnastik, Abteilung Eigengewichtübungen,
ebenfalls eine Sonderstellung ein. Seiner
Natur nach ist er auf Positives gerichtet,
nämlich auf die Kräftigung der Schulter-,
Arm- und Brustmuskulatur, letztlich also
auf das, was man heute gern als knackigen
Körper bezeichnet. Wie er zu diesem Ziel
führt, ist freilich alles andere als schön. Die
leichte Eleganz, die dem Bodenturnen ja
durchaus zu eigen sein kann, sucht man
bei ihm vergebens – wer je einem der notorischen Kraftmeier dabei zugesehen hat,
wie er verzerrten Gesichts auf 100 Liegestütze noch einmal 50 drauflegt, der weiß,
wovon die Rede ist. Es hat seinen guten
Grund, dass es der Liegestütz auf dem Feld
der Körperstrafen so weit gebracht hat.
Was war das einst für ein Hallo, wenn ein
unbotmäßiger Bub zu 30 Liegestützen vergattert wurde und bereits bei Nummer 11
liegen blieb: Keinen Mumm in den Knochen, aber frech sein, das mögen wir!
Doch zurück nach St. Johann. Es gehört
zum Ritual solcher Fälle, dass der Künstler
sagt, er habe keine Gefühle verletzen wollen. Alexander Karle folgte diesem Brauch,
doch hätte er sich das schenken können.
Der „Leistungsdruck“ – so der Titel seines
Happenings – ist der Kirche schließlich keineswegs fremd. Einer der größten geistlichen Turnväter war Ignatius von Loyola,
dessen Übung „Besinnung über die Hölle“
vorsieht, dass der Schüler über den Geruchssinn Rauch, Schwefel und Faulendes
wahrnimmt – eine Aufgabe, für die sich
der Liegestütz förmlich anbietet. Auch von
Paulus sagen manche, er sei ein rechter Exerziermeister gewesen, doch ist von ihm
ein Wort überliefert, das Alexander Karle
gut hätte bedenken sollen. Es steht im ersten Brief an Timotheus und lautet: „Denn
die leibliche Übung ist wenig nütze.“
MÜNCHEN, DONNERSTAG, 19. JANUAR 2017
73. JAHRGANG / 3. WOCHE / NR. 15 / 2,70 EURO
Spritzig Frankfurts Apfelweinkneipen
sind herrlich altbacken. Das Getränk aber
wird gerade aufgefrischt
Seite 29
Prickelnd Hier liegt der Schampus in der
Luft: ein Vergleich zwischen Aspen und
St. Moritz
Seite 30
Erhitzt Öffentliche Saunen waren in Finnlands Hauptstadt Helsinki fast verschwunden. Nun kehren sie zurück
Seite 31
Regensburger OB
verhaftet
SPD-Politiker soll bei Bauprojekt
bestochen worden sein
Bundespräsident Joachim Gauck ist in Sorge um „das beste, das demokratischste Deutschland, das wir je hatten“.
FOTO: MICHAEL KAPPELER/DPA
Gauck: Demokratie soll wehrhaft sein
In seiner Abschiedsrede warnt der Bundespräsident vor einem Kontrollverlust des Staates.
Wenn „die Regierenden nicht mehr Herr der Lage“ seien, könnten Populisten ihre Zweifel weiter säen
von constanze von bullion
Berlin – Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit hat Bundespräsident Joachim Gauck
Deutschland aufgefordert, die Werte der
offenen Gesellschaft entschlossener zu verteidigen. „Die liberale Demokratie und das
politische, normative Projekt des Westens,
sie stehen unter Beschuss“, sagte er in Berlin. „Die neue deutsche Demokratie sollte
nicht schwach, sondern wehrhaft sein“,
das hätten schon die Schöpfer des Grundgesetzes erkannt. „Mehr Sicherheit“ gefährde die Demokratie nicht, sondern sei
ein „Erfordernis zu ihrem Schutz“.
Gauck, der in seiner Abschiedsrede in
Schloss Bellevue am Mittwoch an die „republikanische Verteidigungsbereitschaft“ appellierte, warnte vor einem Kontrollverlust
des Staates. Entschlossenheit generiere
Vertrauen. „Wenn aber für Teile der Bevölkerung die Regierenden nicht mehr Herr
der Lage sind, haben Populisten einen
Grund mehr, Zweifel an der liberalen Demokratie zu säen.“ Aber auch Kritiker
müssten Platz im politischen Diskurs der
demokratischen Gesellschaft haben. Streit
sei „ein belebendes Element“.
In seiner Abschiedsrede nahm der Bundespräsident explizit Bezug auf seine Antrittsrede. „Wie soll es aussehen, unser
Land?“, hatte er 2012 gefragt. Heute müsse
man sich fragen, mit welcher Haltung das
freie und soziale Deutschland erhalten werden könne. „Wir leben in einer Republik,
die persönliches Glück und Fortkommen
ermöglicht und die Freiheit mit Chancengerechtigkeit und sozialem Ausgleich zu
verbinden sucht“, sagte der Bundespräsident am Mittwoch. Die Bundesrepublik sei
heute „das beste, das demokratischste
Deutschland, das wir je hatten“. Bei aller
Stabilität aber drohten auch Gefahren. Die
Bindekraft der EU habe „deutlich nachgelassen“. Unsicherheit im Innern werde von
außen angefacht. Islamistischer Terror
und der Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump stellten die Welt
„vor Herausforderungen für die internationale Ordnung und die transatlantischen Beziehungen, besonders die Nato“.
Einige Passagen der Rede aber konnten
auch als neuerliche Distanzierung von den
Entscheidungen der Bundeskanzlerin in
der Flüchtlingspolitik verstanden werden.
„Wir erleben vielfältige Bemühungen, die
Kontrolle zu behalten oder wiederzugewinnen“, so der Bundespräsident. Nötig sei
eine „effiziente Sicherung der europäischen Außengrenzen“ und eine „geregelte
europäische Einwanderungspolitik“. Manche europäische Gesellschaft könne sonst
mit der Aufnahme und Integration vieler
Flüchtlinge „überfordert“ sein. Umso wichtiger sei „entschlossenes und weitsichtiges
Handeln“ der Regierungen.
Gerade angesichts der inneren und
äußeren Anfechtungen für Demokratien
dürften politische Eliten den Begriff Populismus aber nicht als Vorwand nutzen und
die Ansichten einfacher Bürger „pauschal
aus dem Diskurs ausgrenzen“, sagte
Gauck. Kritische Stimmen verschärften
die Debatte zwar, dies erhöhe mittelfristig
aber die Akzeptanz demokratischer Regierung. Der Historiker Timothy Garton Ash
habe für die Debattenkultur „robuste Zivilität“ gefordert. „Heftig streiten, aber mit Respekt und mit dickem Fell“ – diese Haltung teile er, sagte Gauck. Seite 3 und 4
HEUTE
Meinung
Mit der Begnadigung von
Chelsea Manning sendet Obama
auch ein Signal an Trump
4
Politik
Was ist erlaubt bei der
Bekämpfung von
Cyber-Angriffen?
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Wissen
Verdammte Wahrheit:
Wer häufig flucht,
ist aufrichtiger
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Wirtschaft
Die Stimmung gegen die
Globalisierung treibt die Suche
nach neuen Lösungen voran
13
Sport
17 schlaue Jäger des FC Bayern –
die Bundesliga-Konkurrenz
und ihre Pläne
Medien, TV-/ Radioprogramm
München · Bayern
Rätsel
Traueranzeigen
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23,24
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4 190655 802701
Feine Kinderhände, so erfährt man aus
Neapels Unterwelt, sind geeignet fürs Verpacken von Kokain. Ganz kleine Päckchen, das Stück 50 Euro. Anna soll es mit
der Zeit zu besonderer Fertigkeit gebracht haben, in Heimarbeit. Unterwiesen wurde sie von ihrer Mutter. Anna war
acht, als die Carabinieri bei ihren Ermittlungen zuhörten, wie sie sich wünschte,
dass man die Mutter verhafte: „Das wäre
wie ein Gewinn im Lotto“, sagte das Mädchen da, als sei ihm alles zu viel. Die ständige Anspannung zu Hause, die Geschichte mit dem weißen Pulver und dem Geld.
Nun ist die Mutter verhaftet worden, zusammen mit 42 weiteren Mitgliedern des
Clans Elia, einer Familie der Camorra, Neapels Mafia. 17 von ihnen sind Frauen:
Mütter, Tanten, Großmütter.
Bei den Elias, die den Drogenhandel im
zentralen Viertel Pallonetto di Santa Lucia beherrschten, war das Verbrechen offenbar im wahrsten Sinn ein Familien-
Eine Kindheit in Neapel
Die Camorra setzt beim Drogenhandel Minderjährige ein
business. Alle hatten eine Rolle darin,
auch die Kinder. Der kleine Giovanni Elia,
den sie „Giannino“ nennen, 13 Jahre alt,
empfing die Kunden auch schon mal mitten in der Nacht allein zu Hause, um ihnen die Ware zu übergeben. In Protokollen abgehörter Telefonate, die nun an die
Presse gelangt sind, liest man, wie Gianninos Mutter ihrem Sohn um drei Uhr morgens sagt, er solle den Stoff nicht rausgeben, bevor er das Geld dafür erhalten habe. „Ich weiß doch, Mamma“, antwortet
er. Einmal, als sie ihm in der Nacht einen
weiteren Kurierdienst in den Gassen aufträgt, sagt er müde: „Ein anderes Mal –
okay, Mamma?“
Die Camorra setzt gezielt Kinder unter
14 ein, weil man sie auf Anhieb nicht ver-
dächtigt, und weil sie, wenn sie erwischt
werden, nicht anklagt werden können.
Sie sind zu jung fürs Strafrecht. Doch natürlich sind sie die größten Opfer in dieser
trüben Welt. Staatsanwalt Giovanni Colangelo, der den Fall untersucht, sagt es
so: „Diese Kinder erleben das Verbrechen, als wäre es Normalität, als wäre es
Alltag.“ Das zeichne sie für immer.“
In der Zeitung La Repubblica schreibt
Roberto Saviano, der Autor des Weltbestsellers „Gomorra“, über die Kinder der Familie Elia. „I bambini della droga, sotto il
sole di Napoli“ heißt der Titel – die Kinder
der Droge unter der Sonne Neapels. Er
wirft der Stadt und dem italienischen
Staat vor, dass sie sträflich wegschauten
und beschönigten: „Diese Geschichte
zeigt uns, dass sich Neapel zum Schlimmeren gewandelt hat, dass die Camorra ihr
Durchschnittsalter dramatisch gesenkt
hat.“ Das ist auch das Thema seines jüngsten Buchs: Savianos erster Roman heißt
„La paranza dei bambini“, etwa: der Fischzug der Kinder. Seit einigen Wochen führt
es die Verkaufsranglisten an.
Der Erfolg trägt Saviano allerdings
auch Kritik ein. Die heftigste kommt ausgerechnet vom Bürgermeister Neapels,
dem ehemaligen Staatsanwalt Luigi de
Magistris, der Saviano früher in seinem
Kampf gegen das organisierte Verbrechen unterstützte. Nun sagt er, Saviano
bereichere sich auf dem Rücken Neapels,
jedes Leid sei ihm dafür recht. Es ist ein
wüster Streit zwischen zwei berühmten
Neapolitanern, ein Gockelkampf, von
dem Anna, Giannino und die anderen Kinder der Camorra wahrscheinlich nichts
mitbekommen haben. Helfen tut er ihnen
nicht, im Gegenteil.
oliver meiler
Negativzinsen belasten Deutschlands Sozialkassen
Gesundheitsfonds und Rentenkasse erzielen mit dem Milliardenvermögen der Versicherten kaum noch Erträge
Berlin – Die extrem niedrigen Zinsen bereiten Deutschlands Sozialkassen, in die Milliarden-Beiträge der gesetzlich Versicherten fließen, immer größere Probleme. Der
Gesundheitsfonds, der die Krankenversicherungsbeiträge an die Krankenkassen
verteilt, musste im vergangenen Jahr bereits 5,1 Millionen Euro Negativzinsen an
Banken zahlen. 2015 waren es nach Angaben des Bundesversicherungsamts noch
1,8 Millionen Euro an Strafzinsen. Die Rentenversicherung und die Bundesagentur
für Arbeit haben 2016 für ihre Reserven gerade noch eine positive Verzinsung erreicht. Dies ergab eine Umfrage der Süddeutschen Zeitung.
Die Europäische Zentralbank (EZB) erhebt seit Juni 2014 einen negativen Zins
von derzeit 0,4 Prozent für Geld, das bei ihr
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kurzfristig geparkt wird. Die Notenbank
will so die Banken animieren, Kredite in
die Wirtschaft zu pumpen, statt es bei ihr
zu bunkern. Diese Negativzinsen geben die
Banken an ihre Kunden weiter. Somit wird
das Geschäft mit der Geldanlage auch für
die Sozialkassen immer schwieriger.
Der Gesundheitsfonds legt monatlich
zwischen 4,7 und neun Milliarden Euro maximal für gut zwei Wochen als Termingeld
an. Mit so kurzen Laufzeiten lassen sich
aber keine positiven Erträge mehr erzielen. Etwas besser sieht es bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV) aus, die
ihre Beiträge und Steuerzuschüsse sofort
an die 20,8 Millionen Rentner ausgibt,
aber über eine Reserve verfügt. Diese Rücklage belief sich Ende 2016 auf 32,4 Milliarden Euro. Um stets liquide zu sein, wird sie
zu mehr als 90 Prozent mit einer Laufzeit
von maximal zwölf Monaten sicher angelegt. Laut DRV wird jedoch bereits ein Viertel der Anlagen negativ verzinst. Insgesamt sei die Verzinsung gerade noch positiv und „knapp über null“. Die Vermögenserträge bezifferte die DRV für 2015 mit nur
65 000 Euro. „Bleibt es bei dem Zinsumfeld oder verschlechtert es sich sogar noch
weiter, ist nicht auszuschließen, dass die
Verzinsung insgesamt ins Negative kippt“,
teilte die Rentenversicherung mit.
Die Bundesagentur für Arbeit, die vom
deutschen Job-Boom profitiert, hatte Ende 2016 eine Rücklage von 11,5 Milliarden
Euro. Die Verzinsung belief sich auf plus
0,052 Prozent, so wenig wie noch nie. Die
Behörde schließt mittlerweile wegen der
Zinspolitik der EZB „die Möglichkeit einer
Negativverzinsung nicht mehr gänzlich
aus“. 2007 und 2008 hatte die Verzinsung
noch bei gut vier Prozent gelegen.
Die neuen Zahlen könnten die Diskussion über eine Senkung des Beitrags für die
Arbeitslosenversicherung weiter befeuern. Dafür hatten sich der Wirtschaftsflügel der Union und der Bund der Steuerzahler ausgesprochen. Der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Union, Karl Schiewerling, warnt jedoch davor, die Finanzreserve durch niedrigere Beiträge „unvorsichtig
aufzugeben“. Es gebe momentan, gerade
auch mit Blick auf die USA und den Brexit,
viele Unsicherheiten am Arbeitsmarkt und
in der Wirtschaft. „Die Situation kann sich
auch schnell wieder verschlechtern, und
dann werden wir auf die Rücklagen angewiesen sein“, sagte er. thomas öchsner
Regensburg – Der Regensburger Oberbürgermeister Joachim Wolbergs sitzt wegen
des Vorwurfs der Bestechlichkeit in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft
wirft dem SPD-Politiker vor, einen örtlichen Bauunternehmer bei der Vergabe
eines Neubaugebiets bevorzugt zu haben.
Im Gegenzug soll dieser dem SPD-Ortsverein des Oberbürgermeisters mehrere Hunderttausend Euro zukommen haben lassen und den Fußballklub Jahn Regensburg
unterstützt haben. Wegen Verdunkelungsgefahr bleiben auch der Bauunternehmer
sowie ein führender Mitarbeiter einer städtischen Baugesellschaft vorerst in Untersuchungshaft. sz
Seite Drei, Bayern
Grüne küren Özdemir
und Göring-Eckardt
Berlin – Die Grünen ziehen mit einer RealoDoppelspitze aus Parteichef Cem Özdemir
und Fraktionschefin Katrin GöringEckardt in den Bundestagswahlkampf. Damit ist erstmals kein Partei-Linker Teil des
Spitzenteams. Özdemir konnte sich bei der
Urwahl mit 75 Stimmen Vorsprung vor
dem schleswig-holsteinischen Umweltminister Robert Habeck durchsetzen. Fraktionschef Anton Hofreiter kam auf den dritten Platz. sz
Seiten 2 und 4
Merkel: EU muss beim
Brexit zusammenstehen
Berlin – Bundeskanzlerin Angela Merkel
hat die Europäer dazu aufgerufen, in den
bevorstehenden Brexit-Verhandlungen zusammenzustehen. „Das A und O ist, dass
Europa sich nicht auseinanderdividieren
lässt“, sagte sie in Berlin. Das werde durch
„intensive Kontakte“ sichergestellt und
auch mit den jeweiligen Wirtschaftsbranchen abgestimmt. Die verbleibenden 27
Mitgliedstaaten sollten sich auf die eigene
Zukunft konzentrieren. gam Seite 6
Empörung
über Höcke-Rede
Dresden – Der Thüringer AfD-Vorsitzende Björn Höcke hat mit massiver Kritik am
Holocaust-Gedenken der Deutschen Empörung ausgelöst. Offensichtlich mit Blick
auf das Holocaust-Mahnmal in Berlin sagte Höcke am Dienstag in Dresden: „Wir
Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der
Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.“ Auch die AfD-Spitze distanzierte sich davon. sz
Seiten 4 und 5
Dax ▲
Dow ▶
Euro ▼
Xetra 17 Uhr
11577 Punkte
N.Y. 17 Uhr
19820 Punkte
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An den Küsten bis zur Oder stark bewölkt
mit lokalem Nieselregen oder Schneegriesel. Sonst scheint nach Auflösung von Frühnebel die Sonne. Temperaturen minus
acht Grad bis plus sechs Grad. Seite 11
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