Kreisverband Fürth Mathildenstraße 24 90762 Fürth [email protected] INFOBRIEF Februar 2015 Achtung: Die geplante Mitgliederversammlung am Donnerstag, 19. Februar 2015 entfällt bzw. wird verschoben! Der neue Termin wird voraussichtlich Mitte März sein. Die Termine der nachfolgenden MVs werden ebenfalls entsprechend angepasst und bald möglichst bekannt gegeben. Wir bitten für diese Terminverschiebungen um Verständnis. Liebe Freundinnen und Freunde, In dieser Ausgabe erwartet Euch: • Gerd Endres: Vielfältigeres Wohnen in Fürth • Lydia Bauer-Hechler: Energiewende als Ziel • Manuel Glaßner: Kommentar zum Red Hand Day • Neues von der Stadtratsfraktion: • Erhalt der Fürther Bahnhofsvorhalle • Wochenmarkt am Bahnhofsplatz • Uwe Kekeritz: TTIP hat negative Wirkung auf Entwicklungsländer Wohnen in der Genossenschaft erhalten die Bewohner ein Nutzungsrecht an der Wohnung. Es ist kein vollständiges Eigentum und doch mehr als Mieten. Es wird hohe Qualität bei fairem Preis geboten. Voraussetzung ist die Mitgliedschaft in der Genossenschaft. Zusätzlich werden wohnungsbezogene Anteile erworben und ein Nutzungsentgelt (mietähnlich) gezahlt. Eine Eigentumswohnung kann verkauft werden – entsprechend können die Genossenschaftsanteile zurückgegeben oder übertragen werden. Sie können vererbt und auch finanziert werden. Vielfältigeres Wohnen in Fürth Wohnprojekt erst 2014 fertiggestellt Das besichtigte Projekt in Burgweinting besteht aus drei Flügeln und ist zum Innenhof nach Süden geöffnet. Die Wohnungen sind zum größten Teil über Laubengänge erreichbar. Im inklusiven Mehrgenerationenwohnprojekt sind hier 35 Wohnungen und ein Gemeinschaftsraum entstanden. Es leben hier 4 Rollstuhlfahrer. Unter dem gemeinschaftlichen Garten befindet sich die Tiefgarage. Das Haus erreicht fast Passivhausstandard. Es wird mit einer Grundwasserwärmepumpe mit Unterstützung durch eine solarthermischen Anlage geheizt. Außerdem befindet sich auf dem Dach die größte eigengenutzte Photovoltaikanlange Bayerns. Besichtigung eines Mehrgenerationenwohnprojektes in Regensburg durch die Grünen Am 3. Februar ist eine vierköpfige Gruppe der Grünen Fürth, mit dabei die Stadtratsmitglieder Waltraud Galaske und Harald Riedel, mit dem Zug nach Regenburg-Burgweinting gefahren. Ziel war die Besichtigung des von der Nabau eG neu gebauten Wohnprojektes in Begleitung der beiden Geschäftsführer. Das Baugebiet Regenburg-Burgweinting hat sich als großflächiges neues Baugebiet auf der „Grünen Wiese“ herausgestellt. Dort sind neben Standardhäusern auch zwei besondere Projekte entstanden. Ein Mietobjekt mit generationsübergreifendem Wohnen des Kath. Wohnungs- und Siedlungswerk der Diözese Regensburg GmbH, www.urbanes-wohnen.de/typo3/uw/index.php?id=801, sowie ein genossenschaftlich organisiertes integratives Wohnprojekt, www.nabau-eg.de/ Die Genossenschaft Die Nabau eG ist eine Dachgenossenschaft zur Realisierung von Wohnprojekten. Sie wird von zwei ehrenamtlichen Geschäftsführern geleitet. Ein weiteres Organ, der Aufsichtsrat, steht Ihnen zur Seite. Beim Ratschläge Im Gespräch mit den Geschäftsführern wurde herausgestellt, dass bei der Gründung einer Wohngenossenschaft, oder auch einer Bauherrengemeinschaft, eine professionelle Begleitung sehr wichtig ist, damit z.B. das frühzeitige Scheitern verhindert wird oder die Kosten im geplanten Rahmen bleiben. Da das Kapital für den Grundstücksankauf erst durch die Werbung von Mitgliedern angesammelt werden muss, ist es positiv, wenn stadteigener Grund im Wege einer Ausschreibung angeboten wird. Gute Erfahrung wurde auch schon damit gemacht, ein Projekt mit dem Ziel des Bebauens eines konkreten Grundstückes zu gründen. Tatsächlich wurde dann auf einem anderen Grundstück gebaut. Der Vorteil dabei: es hatte sich eine vollständige Gruppe gebildet, die handlungsfähig war. Konkrete Ziele wie z.B. autofreies Wohnen oder ökologische Standards werden nach dem Prinzip des selbstbestimmten Wohnens gemeinschaftlich festgelegt. Weiteres Vorgehen in Fürth In der Folge ist geplant in Fürth eine Veranstaltung zur Gründung einer Bauherrengemeinschaft oder Baugenossenschaft anzubieten. Ziel ist der Austausch mit allen, die Interesse an diesem Thema haben oder gerade mit der Planung solcher Projekte beschäftigt sind. Wer über den Termin informiert werden möchte, kann Kontakt über [email protected] aufnehmen. Diese Bitte geht auch nochmals an die Teilnehmer der letztjährigen Veranstaltung in der Kofferfabrik mit „Der Hof e.V.“. Nicht zuletzt sind auch Vorschläge für Projekte oder geeignete Grundstücke sowie Bestandsimmobilien willkommen. Gerd Endres Energiewende als Ziel: Fürther Bündnis Atomausstieg Jetzt Auch 4 Jahre nach Fukushima und beschlossenem Atomausstieg für Deutschland bleibt das Fürther Bündnis Atomausstieg Jetzt (FBAJ) weiterhin aktiv. Zur Erinnerung, es handelt sich um einen losen Zusammenschluss von Personen und Organisationen (auch unser Kreisverband Grüne Fürth ist Mitglied). Von einer kleinen, aktiven Gruppe werden aktuell zwei Dinge aufrechterhalten: • öffentliche Aktivitäten und Informationen, vor allem als Mahnung, zu den Gedenktagen an Fukushima und Tschernobyl • ein Mailverteiler, über den kritische Informationen rund um die Energiewende verschickt werden Sporadisch gibt es noch Informationen auf der Homepage und in Facebook. Aktuell sind wir im Bündnis bei der Vorbereitung von Veranstaltungen: Organisationstreffen zur Vorbereitung: Rosenmontag, 16. Februar, voraussichtlich um 20 Uhr im andalusischen Hund Fukushima-Gedenktag Kundgebung am Mittwoch, 11. März, um 17:30 Uhr in der Fußgängerzone Zum Tschernobyltag: • Kerzenaktion mit Zeitzeugen am Vorabend am Grünen Markt, Samstag, 25. April ab 20 Uhr mit Kulturbeiträgen und Ansprachen • Ein Zeitzeugengespräch am Montag, 27. April 2015, um 15 Uhr in St. Christophorus • Ein Energiewendevortrag ist am Dienstag, 28. April 2015, um 19:30 Uhr im Gemeindehaus St. Michael mit Herrn Jessenberger von der EnergieER(H)langen als Referent geplant Der Atommeiler Grafenrheinfeld geht 7 Monate früher als geplant vom Netz: Neben den Aktionen in Schweinfurt plant das Bündnis auch ein Ausstiegsfest in Fürth am Samstag, 16. Mai, 15 Uhr in der Adenaueranlage Eine erfreuliche Neuerung ist die Zusammenarbeit mit Frau Auer, Koordinatorin der europäischen Aktionswoche (24.4.-1.5.15) „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“. Die Europäischen Aktionswochen wurden vom Internationalen Bildungsund Begegnungswerk (IBB) entwickelt: "Die Europäischen Aktionswochen "Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima" sind ein Projekt des IBB Dortmund und zahlreicher Partner aus der Tschernobyl- und Umweltbewegung in Europa. Örtliche Trägerkreise organisieren selbstständig zahlreiche Veranstaltungen zum Themenkomplex Atomenergie und Energiewende. So werden mit zahlreichen Experten Denkanstöße vermittelt zu Energieeffizienz und nachhaltigem Lebensstil. Verbindendes Element sind Kerzenaktionen und Zeitzeugengespräche" (www.ibb-d.de/tschernobyl.html). Lydia Bauer-Hechler Kommentar von Manuel Glaßner: RED HAND DAY Am 12. Februar ruft das Deutsche Bündnis Kindersoldaten zur Red Hand Aktion auf. Unter anderem soll damit gegen den Einsatz von Kindersoldaten protestiert werden. Viele Grüne in Bayern beteiligen sich an dieser Aktion, unter anderem Beate Walter-Rosenheimer. Sie ist Mitglied der Kinderkommission und bittet um Unterstützung. Die Aktion sieht so aus, dass man mit Roter Farbe den eigenen Handabdruck auf ein Blatt Papier drückt und eine/n Satz/Bitte/Forderung gegen Kindersoldaten darunter schreibt. Sie sammelt die Handabdrücke und übergibt sie dann in Berlin an die UN-Sonderbeauftragte des Generalsekretärs für Kinder und bewaffnete Konflikte, Frau Leila Zerrougui Ein Grund für diese Aktion sind 250.000 Kinder. 250.000 Kinder sind nach groben Schätzungen des Schattenberichts „Kindersoldaten 2013“ weltweit als Soldaten eingesetzt. Eine so große Zahl ist nicht hinnehmbar, aber auch eine weitaus geringere Zahl wäre nicht hinnehmbar. Die deutsche Bundesregierung kritisiert regelmäßig den Einsatz von Kindersoldaten in Afrika, Asien und Lateinamerika. Aber wie passt es zusammen, dass sie einerseits den Einsatz kritisiert, aber andererseits massiv an Schulen für die Arbeit in der Bundeswehr geworben wird. Und im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern (z.B. Spanien, Finnland, Rumänien und vielen anderen) auch kein klarer Verzicht auf Rekrutierung von unter 18-Jährigen stattfindet. Ebenso wird der Bundesregierung empfohlen sicherzustellen, dass bei Waffenexport der endgültige Einsatzort kein Land ist, in dem Kinder rekrutiert werden. Man sieht, die deutsche Bundesregierung hat in diesem Bereich noch viel zu verbessern, bevor sie glaubhaft gegen den Einsatz von Kindersoldaten protestieren kann. Deswegen beteiligen wir uns an dieser Aktion und veranstalten am Freitag, den 13. Februar, von 12-14 Uhr in der Fußgängerzone Höhe Müller – Mr. Bleck einen Infotisch. Ich würde mich freuen, wenn Ihr dort vorbei kommen würdet und uns unterstützt. Solltet Ihr keine Zeit haben, könnt Ihr uns gerne Euren Händeabdruck per Post schicken oder in unserem Büro (Mathildenstr. 24) vorbeibringen. Weiterhin rufe ich Euch auf beteiligt Euch an den Protesten gegen den Einsatz und die Werbung von Kindern als Soldaten, in Deutschland und auf der ganzen Welt. Manuel Glaßner Kreisvorsitzender Neues von der Stadtratsfraktion: Die Stadtratsfraktion Die Grünen setzt sich für den Erhalt der Fürther Bahnhofsvorhalle ein! Die Fraktion unterstützt ausdrücklich die Stadt Fürth. Die Fronten zwischen der Deutschen Bahn AG und dem Landesamt für Denkmalschutz im Streitpunkt Fürther Bahnhofsvorhalle verhärten sich, nun muss die Stadt Fürth erneut in die Thematik einsteigen. Ziel sollte eine einvernehmliche Lösung des Konfliktes aller Beteiligten im Sinne der Denkmalstadt Fürth sein. Die Grüne Stadtratsfraktion weist darauf hin, dass der Hauptbahnhof einer der letzten denkmalgeschützten Relikte aus dem 19. Jahrhundert ist, nach dem Abriss der Alten Post und der Sahlmann-Villa in den 1980er. Wie die Stadt Fürth und das Landesamt für Denkmalschutz weisen wir nachdrücklich auf den Denkmalcharakter des Bahnhofsgebäudes mit der Vorhalle hin. Zum Gesicht des Bahnhofs gehört eben auch die Vorhalle. Die Grünen stimmen damit der Aussage des Landesamtes für Denkmalschutz zu, dass ein neuer Anbau das architektonische Erscheinungsbild beschädige. Das Landesdenkmalamt bezeichnet die Schalterhalle als einen „integralen historischen und baukünstlerischen Bestandteil der Gesamtanlage. Ein Abbruch würde dem Baudenkmal Hauptbahnhof einen „empfindlichen Schaden“ zufügen. Wir begrüßen daher den Vorstoß von Baureferent Joachim Krauße, der Argumentationslinie der Deutschen Bahn nicht einfach zu folgen, da diese aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten einen Abbruch der Vorhalle anstrebt. Stattdessen soll ein eigenes statisches Gutachten die Erhaltbarkeit der Vorhalle, auch bei einem unterirdischen Ausbau, aufzeigen. Das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude trägt viel mehr zu einen attraktiven Stadtbild bei als ein möglicherweise unsensibler neuer Anbau – es sei hierbei nur an das Ludwig-Erhard-Haus und den Erweiterungsbau des Jüdischen Museums erinnert. Gerade in Bezug auf den Ausbau der innerstädtischen Einkaufsachse Bahnhof - Bahnhofsplatz mit Wochenmarkt – Freiheit – Neue Mitte – Fußgängerzone – Rathaus – Gustavstraße ist das historische Gebäude der Denkmalstadt Fürth essentiell als Startund Zielpunkt an der Verkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof. Die Stadtratsfraktion spricht sich für einen Wochenmarkt am Bahnhofsplatz aus! Deutliche Mängel, eine Reihe von Fehlinterpretationen und falsche Schlussfolgerungen – so sieht die Grüne Stadtratsfraktion die im letzten Wirtschaftsausschuss vorgelegte Konzept- und Standortanalyse zum Wochenmarkt Fürth. Äpfel mit Birnen vergleichen Der grundlegende Fehler des Gutachtens liegt in der Tatsache, dass der untersuchte Bahnhofsplatz von dem bestehenden Marktstandort ausgeht. So wird die aktuelle provisorische Zwischenlösung mit einer unter großem baulichen und finanziellen Aufwand umgestalteten Konrad-Adenauer-Anlage verglichen – Äpfel mit Birnen eben! Es müsste jedoch, um zu vergleichbaren Aussagen zu kommen, ein baulich umgestalteter Bahnhofsplatz unter Einbeziehung der Rasenflächen betrachtet werden - siehe hierzu das Konzept „Centaurenmarkt“ von „Wir sind Fürth e.V.“. Für uns steht fest, dass eine uneingeschränkte Erhaltung der Konrad-Adenauer-Anlage als Grünanlage das beste Alleinstellungsmerkmal für Fürth ist. Bereits heute liegen 2700 Unterschriften für den Erhalt der Anlage vor, die genau das fordern. Außerdem möchten wir eine eine projektbegleitende BürgerInnenbeteiligung von Anfang an. Fragwürdige Qualität des Gutachtens Zunächst fällt im Gutachten auf, dass immer wieder Aussagen und Rückschlüsse an Hand der Befragungsergebnisse getroffen werden, die häufig zu Gunsten der Konrad-Adenauer-Anlage interpretiert werden. Wir meinen, dieses Ergebnis lässt keine inhaltlichen wie statistisch verwertbaren Rückschlüsse zu und lässt insgesamt das Gutachten und dessen Empfehlung fragwürdig erscheinen. Für den Standort Adenaueranlage wurde dessen grundlegende charakterliche Veränderung nicht weiter erwähnt. Auch nicht, dass der Wochenmarkt an diesem Standort während der Kirchweih mit hoher Wahrscheinlichkeit umziehen müsste. Insbesondere, wenn er tatsächlich in die Moststrasse und RudolfBreitscheid-Straße hinein erweitert würde. Dass der Standort Bahnhofsplatz gegenüber der Adenaueranlage erhebliche infrastrukturelle Stärken als Nahverkehrsdrehkreuz mit Bus, U-Bahn und Eisenbahn hat, blieb im Gutachten vollkommen unberücksichtigt! Ergebnis im Wirtschaftsausschuss: 2 Standorte im Rennen Immerhin schickte der Wirtschaftsausschuss wohl wegen der deutlich erkennbaren Widersprüche des Gutachtens zwei Standort ins Rennen: neben der vom Gutachter präferierten Adenaueranlage nun auch den Bahnhofsplatz. Und dies zu Recht: Laut der Gutachterbefragung sind die Marktbeschicker, die Wochenmarktnutzer und die Passanten mit dem Standort Bahnhofsplatz sehr zufrieden oder zufrieden. Als negativ wurden vor allem die aktuellen baulichen und optischen Mängel gesehen, die aber bei einem dauerhaften Standort am Bahnhofsplatz im Rahmen der Umgestaltung allesamt beseitigt werden können. Unser Antrag in der Stadtratssitzung Die Stadtratsfraktion der Grünen beantragte deshalb die Konrad-Adenauer-Anlage als einzige Grünfläche in der Innenstadt in der heutigen Form zu belassen und stattdessen die zwei Standortalternativen Bahnhofsplatz und Fürther Freiheit im Rahmen der Machbarkeitsstudie zu untersuchen. Diesem Antrag wurde vom Stadtrat leider nicht zugestimmt. Aktuell kämpfen wir im Stadtrat dafür, dass die geplante Machbarkeitsstudie für die beiden Standorte Adenaueranlage und Bahnhofsplatz von einem externen Gutachter durchgeführt wird. Weitere Informationen zum Thema findet ihr auf unserer homepage: http://www.gruene-fuerth.de/2015/01/18/neuerwochenmarkt-fuerth/ Das Konzept Centauren-Markt findet ihr unter: http://www.wir-sind-fuerth.de/2014/12/wochenmarktkonzept-centauren-markt/ Uwe Kekeritz: TTIP hat negative Wirkung auf Entwicklungsländer Das Entwicklungsministerium hat eine eigene Studie zu den Auswirkungen des geplanten transatlantischen Handelsabkommens auf Entwicklungs- und Schwellenländer in Auftrag gegeben. Sie zeigt: Es gibt negative Wirkungen, die allenfalls mit großen Anstrengungen abgeschwächt werden können. Nur wer soll diese Anstrengungen unternehmen? Die Studie im Auftrag der Bundesregierung zu den Auswirkungen von TTIP auf Entwicklungsländer kommt zu dem Ergebnis, dass bis zu 80% der Drittländer, darunter viele Entwicklungs- und Schwellenländer, durch den geplanten transatlantischen Handelsblock deutliche Nachteile erfahren. Selbst in einem positiven Szenario mit Spill-Over-Effekten müssten bis zu 40% mit Nachteilen rechnen. Vor allem Handelsumlenkungen und der Verlust bisher gewährter Handelsvorteile wirken sich deutlich negativ aus. Die „Friss-oder-Stirb-Logik“ von TTIP, die mit dem Gewicht von 800 Millionen Konsumenten 6,2 Milliarden Menschen in anderen Teilen der Welt vor vollendete Tatsachen stellen will, muss umgekehrt werden! Die gesamte Bundesregierung steht im Wort, dass es kein TTIP-Abkommen zum Nachteil von Entwicklungsländern geben wird (BMin Müller am 9.1.014 im Bundestag). Nimmt sie dies ernst, heißt das, TTIP in der jetzigen Form zu stoppen und den Charakter grundlegend zu verändern: Von einem exklusiven zu einem inklusiven Abkommen. Entwicklungsfreundliche Worthülsen in der Präambel des Abkommens reichen definitiv nicht aus. Die Autoren der Studie schlagen zur „Heilung“ der negativen Effekte für Entwicklungsländer genau das vor: Mehr Multilateralismus in einem bilateralen, seinem Wesen nach Dritte diskriminierenden Abkommen. Schizophrener geht es nicht! Minister Müller, der diese Studie initiiert hat, ist zudem bislang nicht als glühender Multilateralist aufgefallen. Dabei wäre das der besser Weg: Alle Energie für einen Abschluss der Doha-Runde zu nutzen statt viele nebeneinander existierender bi- und plurilaterale Verträge zu schließen. Die Bundesregierung muss sich im Rat der EU dafür einsetzen die massiven Nachteile für Entwicklungsländer zu verhindern, die durch das Abkommen drohen. Die Kommission muss dies zum Thema in den Verhandlungen machen. Drittländer müssen beispielsweise bei der Erarbeitung von Produktstandards einbezogen werden und dürfen ihren bevorzugten Zugang zum europäischen und USMarkt nicht verlieren. Das Wirtschaftsministerium gibt jedoch auf Nachfrage lakonisch zu, dass bei bilateralen Verträgen Dritte nicht einbezogen würden. Die Bundesregierung muss die Anliegen ihrer Partner in aller Welt - nichts anderes sind Entwicklungsländer – aber ernst nehmen und sich für sie einzusetzen, statt sie mit TTIP auszugrenzen. Stattdessen nehmen die Widersprüchlichkeiten innerhalb der Bundesregierung weiter zu. Während das Wirtschaftsministerium sich noch nicht einmal für die Betroffenheit der Entwicklungsländer zu interessieren scheint, gibt das Entwicklungsressort eine eigene Studie in Auftrag. Wie bei den Schiedsgerichten macht jeder Koalitionspartner, was er will. Gerade vom sozialdemokratischen Teil, der gerne die Solidarität der Völker im Munde führt, erwarten wir und die Wählerinnen und Wähler an dieser Stelle mehr. Nicht nur die Interessen der europäischen Bürgerinnen und Bürger stehen schließlich auf dem Spiel, sondern auch jene der Schwächsten auf dem Globus. Herzliche Grüne Grüße wünscht Euch Euer Kreisvorstand Terminvorschau Grüne Fürth: • • • • • • …immer aktuell auch unter www.gruene-fuerth.de/termine Mitgliederversammlung im Grünen Büro, Mathildenstraße 24: Die neuen Termine werden bald möglichst bekannt gegeben Vorstandssitzungen im Grünen Büro, Mathildenstraße 24: Sonntag 15.02.2015 (10 Uhr) / Sonntag 15.03.2015 / Mittwoch 15.04.2015 jeweils um 19:30 Uhr Öffentliche Fraktionssitzungen im Grünen Büro, Mathildenstraße 24: Di 24.02. / Di 24.02. / Mo 2.03. / Mo 9.03. / Mo 16.03. / Di 24.03. / Fr 27.03. (17 Uhr) jeweils um 18 Uhr AK Kommunalpolitik Donnerstag, 5.03.2015, ab 19:30 Uhr im Grünen Büro, Mathildenstraße 24, Fürth Infotisch und Aktion zum Red Hand Day – dem Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten Freitag, 13.02.2015, zwischen 12 und 14 Uhr in der Fußgängerzone Höhe Müller - Mr. Bleck, Fürth Film „Wer rettet wen?“; Veranstalter: Sozialforum, Wasserbündnis, Nicaraguaverein, attac und unser KV Dienstag, 3.03.2015, 19 Uhr, BABYLON Kino, Nürnberger Str. 3, Fürth; vorab ist noch eine Auftaktkundgebung in der Adenaueranlage (bedrohter öffentlicher Raum) geplant Grüne Bayern und bundesweit: • Politischer Aschermittwoch mit Cem Özdemir Mittwoch, 18.02.2015, 9:30 Uhr bis 12 Uhr, Bernlochner Stadtsäle, Ländtorplatz 2-5, Landshut • Frauen auf der Flucht: die Suche nach Schutz und Sicherheit Freitag, 6.03.2015, 19 – 22 Uhr, Bayerischer Landtag, Maximilianeum, Max-Planck-Straße 1, München • Kleidung ohne Ausbeute! Referenten: Uwe Kekeritz (MdB) und Frank Braun (Vorsitzender von Bluepingu) Dienstag, 10.03.2015, 18:30 Uhr, AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Termine mit Grünen Inhalten: • Ausstellung: TTIP Freihandelsfalle Donnerstag, 12.02.2015 bis Dienstag, 10.03.2015, Stadtbibliothek Erlangen, Marktplatz 1, Erlangen • Protest gegen TTIP: Sigmar Gabriel ein deutliches Zeichen setzen Freitag, 13.02.2015, 14:15 Uhr, „Grüne Halle“, Krautheimer Str. 11, Fürth • Internationale Tanzaktion gegen Gewalt an Frauen: „One Billion Rising“ Samstag, 14.02.2015, 11 Uhr, Musikpavillon in der Adenauer Anlage (Fürther Freiheit), Fürth • Agenda 21 Kino Spezial: Samstag, 14.02.2015, Künstlerhaus, Königstraße 93, Nürnberg ◦ „Viel Gutes erwartet uns“ mit Phie Ambo (Regisseurin) , um 17 Uhr ◦ „Live and let live“ mit Marc Pierschl (Regisseur) & Karin von H. (Vegetarierbund Nürnberg) um 18 Uhr • Nürnberg hält zusammen: Kehraus für Nügida am Rosenmontag • • • • • • • • • Mo, 16.02.2015, 19:30 Uhr (Kundgebung 20 Uhr), Frankenstr. 210, vor dem Haupteingang des BAMF, Nürnberg Arbeitstreffen zur geplanten Bebauung im Südstadtpark; Veranstalter: BUND Kreisgruppe Fürth-Stadt Donnerstag, 19.02.2015, 19 Uhr, Ort ist noch nicht bekannt Vortrag „Warum in Holland alle Fahrrad fahren“; Referent: Gert Wassenaar vom ADFC Montag, 23.02.2015, 19 Uhr, Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg 4. Arbeitstreffen der Fairen Metropolregion Donnerstag, 26.02.2015, 16 - 18 Uhr, Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstr. 64, Nürnberg Agenda 21 Kino: „Population Boom“ mit Werner Boote (Regisseur) Montag, 2.03.2015, 19 Uhr, BABYLON Kino, Nürnberger Str. 3, Fürth Stoppt CETA und TTIP; mit Hans Sterr (Leitung ver.di Grundsatzabteilung, Landesbezirk Bayern) Mittwoch, 4.03.2015, 17 Uhr, Gewerkschaftshaus, 7. OG – Raum Burgblick, Kornmarkt 5-7, Nürnberg Agenda 21 Kino: „Growing Cities“ Sonntag, 8.03.2015, 11:30 - 14 Uhr, Casablanca Kino, Brosamer Str. 12, Nürnberg Weltladentreffen zu Thema TTIP; Referent: Harald Klimenta (Autor und Attac-Beirat) Samstag, 14.03.2015, 9:30 – 15:30 Uhr, Eine-Welt-Laden Fürth, Königstr. 72, Fürth Filmvorführung „Plastic Planet“ Mittwoch, 18.03.2015, 19:30 Uhr, Bürgersaal, Norisstraße 19A, Behringersdorf Blockupy: Transnationale Aktionen gegen die EZB-Eröffnungsfeier – Let’s Take Over The Party! Mittwoch, 18.03.2015, Infos unter blockupy.org
© Copyright 2024 ExpyDoc