LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 16. Wahlperiode Drucksache 16/13933 09.01.2017 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 5416 vom 1. Dezember 2016 des Abgeordneten Rolf Seel CDU Drucksache 16/13668 SPD-Imagekampagne auf Kosten der Steuerzahler? Vorbemerkung der Kleinen Anfrage Die Rheinische Post titelt in ihrer Ausgabe vom 01. Dezember 2016 „Grüne werfen der SPD Steuergeld-Verschwendung vor“. Hintergrund der Berichterstattung ist eine Veranstaltung des Bündnisses für Infrastruktur, das von den SPD-Ministern Michael Groschek, Garrelt Duin und Dr. Norbert Walter-Borjans beworben wird. In dem Bericht wird dargestellt, dass sich die Grünen nicht nur von dem Bündnis distanzieren, sondern auch ausdrücklich die Kosten für den Steuerzahler kritisieren. Der finanzpolitische Sprecher der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Martin-Sebastian Abel, wird in dem Artikel im Zusammenhang mit einer Veranstaltung der drei SPD-Minister wie folgt zitiert: „Ich werfe denen Verschwendung von Steuermitteln vor. Es sind öffentliche Gelder, damit die drei alten Herren ihr Profil schärfen und gegen Bürgerbeteiligung und Naturschutz schießen“. Nach Ansicht von Herrn Abel handelt es sich „nicht um die Darstellung der Politik der Landesregierung“. Der Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr hat die Kleine Anfrage 5416 mit Schreiben vom 5. Januar 2017 namens der Landesregierung im Einvernehmen mit dem Finanzminister und dem Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk beantwortet. Datum des Originals: 05.01.2017/Ausgegeben: 12.01.2017 Die Veröffentlichungen des Landtags Nordrhein-Westfalen sind einzeln gegen eine Schutzgebühr beim Archiv des Landtags Nordrhein-Westfalen, 40002 Düsseldorf, Postfach 10 11 43, Telefon (0211) 884 - 2439, zu beziehen. Der kostenfreie Abruf ist auch möglich über das Internet-Angebot des Landtags Nordrhein-Westfalen unter www.landtag.nrw.de LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 16. Wahlperiode Drucksache 16/13933 1. Wie bewertet die Landesregierung die Aussage des finanzpolitischen Sprechers der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Martin-Sebastian Abel, dass es sich um Verschwendung von Steuergeldern handelt? 2. Wie bewertet die Landesregierung die Aussage des finanzpolitischen Sprechers der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Martin-Sebastian Abel, dass die Kosten nicht für die Darstellung der Politik der Landesregierung eingesetzt werden, sondern zur Profilschärfung der drei SPD-Minister? Es ist das selbstverständliche Recht von Mitgliedern des Landtags die politischen Initiativen von Mitgliedern der Landesregierung öffentlich zu bewerten. Ebenso selbstverständlich steht es einem oder mehreren Ministerien frei, Vorhaben zu initiieren und mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln der Öffentlichkeitsarbeit zu kommunizieren. 3. Dürfen auf Grundlage der persönlichen Profilbildung rechtlich Haushaltsmittel, also Gelder von Steuerzahlern, eingesetzt werden? 4. Welche Kosten entstehen dem Landeshaushalt (Bitte genaue Angabe von Kapitel, Titel, Höhe) Haushaltsmittel für das Bündnis für Infrastruktur werden ausschließlich zweckentsprechend nach den Vorgaben der Landeshaushaltsordnung verausgabt. Für Veranstaltungen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit stellt der Haushaltsgesetzgeber den Ministerien und dem Landesbetrieb Straßenbau NRW Haushaltsmittel zur Verfügung (z.B. bei Titel 09 010/541 00), über die die Ressorts in eigener Verantwortung verfügen können. Für die Aktivitäten des Bündnisses für Infrastruktur wurden bislang Haushaltsmittel in Höhe von schätzungsweise 38.500 Euro veranschlagt. Die Rechnungslegung steht noch aus. Der Mittelbedarf für das Jahr 2017 kann erst beziffert werden, wenn der Rahmen dafür abgesteckt ist. 5. Welche inhaltliche und finanzielle Konzeption steht hinter dem Bündnis für Infrastruktur? Die in Rede stehende Initiative beschäftigt sich mit der Infrastrukturthematik (im Zuständigkeitsbereich des Ministers Groschek), Ihrer herausragenden Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes (Zuständigkeitsbereich des Ministers Duin) und der Sicherstellung von Infrastrukturinvestitionen unter den Bedingungen des künftigen Verbots eines Haushaltsausgleichs durch Kredite (Zuständigkeit des Ministers Walter-Borjans). Im Vorfeld der Erstellung des Bundesverkehrswegeplans 2030 haben die drei Minister schon seit Oktober 2014 Vertreterinnen und Vertreter der größten in Nordrhein-Westfalen ansässigen Unternehmen eingeladen, um die verkehrlichen, volkswirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen und mögliche Lösungswege zu diskutieren. Dabei wurde verabredet, dass sich die Teilnehmenden gemeinsam für mehr gesellschaftliche Akzeptanz von Infrastrukturprojekten einsetzen. Die Gründung des Bündnisses ist direktes Ergebnis dieser Verabredung. Zur Frage der finanziellen Konzeption siehe Antwort zu den Fragen 3 und 4. 2
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