Neueste tagesaktuelle Berichte ... Interviews ... Kommentare ... Meinungen .... Textbeiträge ... Dokumente ... MA-Verlag POLITIK / KOMMENTAR "Gefährder" - Kombattanten in neuem Gewand (SB) Bekanntlich hat die Administration des damaligen US-Präsidenten George W. Bush den von ihr inszenierten und exekutierten Antiterrorkrieg mittels eigens zu diesem Zweck angeheuerter hochrangiger Juristen maßgeschneidert legalisieren lassen. Diese Abkürzung, das benötigte Recht, zu morden, zu foltern und willkürlich gefangenzuhalten, gewissermaßen ... (Seite 3) UMWELT / MEINUNGEN Kohleverstromung ausgebremst United Kingdom zeitweise ohne Kohlestrom Deutschlands "sozialverträgli cher" Kohleausstieg trägt zu ganz und gar sozialunverträglichen Verhältnissen bei (SB) Na bitte, geht doch! Im United Kingdom (UK) ist die Kohleverstromung zusammengebrochen, und die Lichter sind nicht ausgegangen ... (Seite 5) SPORT / BOXEN Ambitionierte Pläne mit einem Pferdefuß Saul "Canelo" Alvarez will 2017 drei Kämpfe austragen Elektronische Zeitung Schattenblick Donnerstag, 29. Dezember 2016 Internationale Presseagentur Pressenza München Friedensnobelpreisträger unterstützen Verbot von Atomwaffen von Alex Rosen, ICAN, 22. Dezember 2016 München 26.12.2016. Seit 1901 werden mit dem Friedensnobelpreis diejenigen geehrt, die "die meiste oder die beste Arbeit für die Verbrüderung zwischen Nationen, die Abschaffung oder Reduktion stehender Heere und die Förderung von Friedenskongressen getan haben" und somit "der Menschheit den größten Nutzen erbracht" haben. Die Empfänger*innen des Friedensnobelpreises bilden eine illustre Gruppe sehr unterschiedlicher Persönlichkeiten und Organisationen von Student*innen, Dichtern, revolutionären Einzelkämpfer*innen und Bänkern, über kleine und große NGOs und transnationale Organisationen bis zu Erzbischöfen, Parlamentariern, Präsidenten und Oberhäuptern von Weltreligionen. Von jung bis alt, von konservativ bis links und quer durch alle Weltreligionen und Kontinente repräsentieren die Friedensnobelpreisträger*innen die überwältigende Mehrheit der Menschen weltweit, die in Frieden leben wollen. der Friedensnobelpreis-Organisationen auf Initiative von Michail Gorbatschow einmal im Jahr zu einem Gipfeltreffen, um über die aktuellen friedenspolitischen Themen zu diskutieren und Projekte und Initiativen zu unterstützen, die den Frieden fördern. Kein Thema hat in den letzten 70 Jahren die Gemüter der Friedensnobelpreisträger*innen mehr bewegt und sie zu gemeinsamem Handeln gedrängt als die unvorstellbare Zerstörungskraft von Atomwaffen. Keine andere Waffengattung ist so grausam in ihren Auswirkungen und so verheerend in ihren globalen Folgen. Keine andere Waffengattung verstößt so grundlegend gegen unsere Vorstellungen von Menschlichkeit, gegen das internationale humanitäre Völkerrecht und gegen den Wunsch, Zivilisten in bewaffneten Konflikten zu schonen. Keine andere Waffengattung birgt das Potential, innerhalb kurzer Zeit die gesamte menschliche Zivilisation zu beenden - ob aus Absicht oder aus Versehen. Saul "Canelo" Alvarez ... Seit Ende des Kalten Krieges tref- Es ist daher nicht verwunderlich, hat seine Pläne für das kommen- fen sich die Friedensnobelpreis- dass die Friedensnobelpreisträträger*innen und Vertreter*innen ger*innen die Entwicklung der de Jahr offengelegt ... (Seite 6) (SB) Elektronische Zeitung Schattenblick International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN) und die humanitäre Initiative in den letzten Jahren sehr genau beobachtet und unterstützt haben. Anlässlich der aktuellen Verhandlungen über eine Verbotsvertragskonferenz in New York haben wir von Seiten der Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW) alle Friedensnobelpreisträger*innen gebeten, der Kampagne ihre Stimme und ihr Gesicht zu leihen. Die IPPNW wurden selbst für ihre Bemühungen zur atomaren Abrüstung 1985 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. In Reaktion darauf haben insgesamt 15 Friedensnobelpreisträger*innen zusätzlich ihre Unterstützung für ein Atomwaffenverbot bekundet: vom International Peace Bureau (IPB), einer Friedensorganisation, die 1910 den Friedensnobelpreis erhalten hat, über prominente Preisträger*innen wie der nordirischen Friedensstifterin Mairead Corrigan Maguire (1976), dem ehemaligen südafrikanischen Erzbischof Desmond Tutu (1984), der iranischen Rechtsanwältin Shirin Ebadi (2003), dem ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Frederik Willem de Klerk (1993), der jemenitischen Revolutionärin Tawakkol Karman (2011) und dem ehemaligen Präsidenten Ost-Timors Jose Ramos-Horta (1996) bis hin zum Dalai Lama (1989). In ihrer gemeinsamen Botschaft, die seit einigen Wochen über das Internet verbreitet wird, schreiben sie: "Wenn wir es nicht schaffen, einen Atomkrieg zu verhindern, werden all unsere Bemühungen für Frieden und Gerechtigkeit nichtig sein. Wir müssen Atomwaffen stigmatisieren, verbieten und abschaffen." Seite 2 Die gesamte Botschaft, sowie die Bilder und Namen aller unterstützenden Friedensnobelpreisträger*innen und -organisationen findet man auf der Seite http://www.icanw.org/campaignnews/nobel-laureates-urge-nations-to-support-a-ban/ zuwenden. In der direkten Auseinandersetzung mit Steinitz unterlag Tschigorin jedoch zweimal. Die Hoffnungen des russischen Schriftstellers Tolstoi - "Ich kann den Schachpatriotismus in mir nicht unterdrücken und wünsche, daß ein Russe der beste Schachspieler der Welt ist." - erfüllten sich mit TschiDer Text steht unter der Lizenz gorin nicht. Erst dessen Landsmann Creative Commons 4.0 Alexander Aljechin sollte später http://creativecommons.org/li- beweisen, wozu die russische censes/by/4.0/ Schachschule, die in Tschigorin ihre geistigen Ziehvater sieht, fähig * war. Im heutigen Rätsel der Sphinx Quelle: soll eine von Tschigorins schönsten Internationale Presseagentur Angriffspartien zu Wort kommen. Pressenza - München Gespielt wurde sie mit dem KöJohanna Heuveling nigsgambit, und nachdem sein E-Mail: johanna.heuveKontrahent Dawydow zuletzt mit [email protected] 1...Sc6-e5? den entscheidenden Internet: www.pressenza.com/de Fehler beging, floß eine brillante Gewinnkombination aus der kreatihttp://www.schattenblick.de/ ven Ader Tschigorins. Also, Waninfopool/buerger/fakten/ derer, zwei schöne Pointen stecken bfam0715.html im achtzügigen Mattangriff. SCHACH - SPHINX Ein Leben fürs Gambit - Der russische Schachvordenker Michail Tschigorin war ein leidenschaftlicher Königsgambist. Mit heiligem Eifer vertrat er die Ansicht, daß das Suchen nach gewinnträchtigen Kombinationen in keinem anderen Spielsystem auf so gutem Boden fiel wie in dieser klassischen Eröffnung. Sein Faible stieß allerdings bei Wilhelm Steinitz, seinem großen Kontrapart im Westen, auf hellste Empörung. Überhaupt war Tschigorin ein Streiter alter Gambitsysteme. So pflegte er das Evans- Gambit in der Italienischen Partie mit demselben Feuer und Engagement an(SB) www.schattenblick.de Tschigorin Dawydow St. Petersburg 1874 Auflösung letztes SphinxRätsel: Mit 1.Tf5xc5! hob Steinitz das drohende Abzugsschach auf und verwertete nach 1...Te8xe1+ 2.Lg3xe1 b6xc5 3.Le1-c3 Kg7-g6 4.Lc3xd4 c5xd4 5.h2-h4 Kg6-f5 6.Kg1-f2 Kf5-e4 7.Kf2-e2 c7-c5 8.b2-b3 Ke4-e5 9.Ke2-d3 Ke5-f4 10.b3-b4 seinen Endspielvorteil. Zukertort hatte ein Einsehen und kam der langen Agonie durch eine Aufgabe zuvor. http://www.schattenblick.de/ infopool/schach/schach/ sph06063.html Do, 29. Dezember 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick POLITIK / KOMMENTAR / REPRESSION "Gefährder" - Kombattanten in neuem Gewand (SB) Bekanntlich hat die Admi- nistration des damaligen USPräsidenten George W. Bush den von ihr inszenierten und exekutierten Antiterrorkrieg mittels eigens zu diesem Zweck angeheuerter hochrangiger Juristen maßgeschneidert legalisieren lassen. Diese Abkürzung, das benötigte Recht, zu morden, zu foltern und willkürlich gefangenzuhalten, gewissermaßen aus einer Hand und einem Guß zu produzieren, fand zwangsläufig Gefallen in anderen westlichen Ländern, ließ sich aber angesichts der jeweils spezifischen Rechtsverständnisse und gesellschaftlichen Diskurse nicht eins zu eins übertragen. Die Bush-Ära wurde seither heftig kritisiert, was jedoch keineswegs dazu führte, daß die von ihr neu definierte Deutungsmacht der Weltverhältnisse, die Kette unendlicher Kriege und die innovative Ausgestaltung repressiver Staatlichkeit korrigiert worden wäre. Daß die sukzessive Anpassung exekutiver Verfügung und juristischer Unterfütterung an die Erfordernisse forcierter Zugriffsgewalt auch in Deutschland auf fruchtbaren Boden fiel, belegt die 2004 von der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Landeskriminalämter und des Bundeskriminalamts festgelegte Begriffsbestimmung des "Gefährders". Darunter fallen im Zusammenhang der öffentlichen Sicherheit und Gefahrenabwehr Personen, bei denen kein konkreter Hinweis vorliegt, daß sie Do, 29. Dezember 2016 eine Straftat planen, jedoch "bestimmte Tatsachen die Annahme der Polizeibehörden rechtfertigen, daß sie Straftaten von erheblicher Bedeutung, insbesondere solche im Sinne des § 100a der Strafprozessordnung (StPO), begehen" werden. Daß diese Begrifflichkeit rechtlich nicht verankert ist, liegt insofern auf der Hand, als "Gefährder" im juristischen Sinne nicht einmal Verdächtige sind, da gegen sie keine konkreten Hinweise vorliegen. Der Begriff gerät folglich in Konflikt mit der Unschuldsvermutung, wenn "Gefährder" wie Verdächtige oder Straftäter behandelt werden. Bekannt wurde dieses Konstrukt durch den damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, der in einem SpiegelInterview vom 7. Juli 2007 [1] gesetzliche Grundlagen zur restriktiven Behandlung solcher "Gefährder" forderte. Sie sollten wie Kombattanten nach dem Kriegsvölkerrecht behandelt und interniert werden. Die Rechtsgrundlage entspreche etwa dem Unterbindungsgewahrsam, mit dem Hooligans aus dem Verkehr gezogen würden. Wenngleich ähnliche Forderungen zur Errichtung des Lagers Guantanamo geführt hatten, machte sich Schäuble damals für die Schaffung eines Straftatbestandes der "Verschwörung", die "Internierung" von "Gefährdern" und deren Behandlung als "Kombattanten" stark. Selbst die www.schattenblick.de "gezielte Tötung von Verdächtigen" war für Schäuble kein vom Grundgesetz strikt verbotenes Tabu, sondern ein "rechtliches Problem", das seiner Ansicht nach noch "völlig ungeklärt" sei. Für unabdingbar erklärte er zudem die Legalisierung der sogenannten "Online-Durchsuchung", da sich Deutschland "im Fadenkreuz des islamistischen Terrorismus" befinde. Die "Überwachung der Kommunikation" sei aus diesen Gründen "lebensnotwendig". Mit diesen Äußerungen nahm Schäuble damals selbst unter den Vertretern des sogenannten "Feindstrafrechts" eine Extremposition ein, die nach Auffassung vieler Juristen nicht mehr von der Verfassung gedeckt wurde. Der Strafrechtler und Rechtsphilosoph Günther Jakobs hatte 2004 mit seinem Aufsatz "Bürgerstrafrecht und Feindstrafrecht" eine heftige Kontroverse ausgelöst. Straf- und Verfassungsjuristen diskutierten ein besonderes Strafrecht für "Staatsfeinde", denen bestimmte Bürgerrechte verwehrt werden sollen, damit sie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft werden können. Jakobs zufolge hätten Menschen, welche die staatliche Rechtsordnung ablehnen oder sie gewaltsam ändern wollen, ihre Bürgerrechte verwirkt. Das gelte nicht nur für Terroristen, sondern auch für Kriminelle, die nach den Regeln informeller Gesetze lebten. [2] Seite 3 Elektronische Zeitung Schattenblick Wurde der Begriff des "Gefährders" vor zehn Jahren noch kontrovers diskutiert, scheint er inzwischen zu einer nicht länger hinterfragbaren Faktizität geronnen zu sein. Am 10. September 2016 teilte Bundesinnenminister Thomas de Maizière mit, die Zahl der in Deutschland lebenden "Gefährder" sei mit 520 Personen so hoch wie nie zuvor. Hinzu kämen rund 360 "relevante Personen", nämlich Menschen im näheren Umfeld von "Gefährdern", die bereit seien, bei der Vorbereitung einer politisch motivierten Straftat von erheblicher Bedeutung logistisch zu helfen. "Gefährder" sind nicht automatisch Islamisten, doch stellen diese aus Sicht der Behörden die mit Abstand größte Gruppe. Als rechte "Gefährder" sind derzeit 20 Personen eingestuft, als linke fünf. lückenlose Observation aller "Gefährder" sei daher praktisch nicht umsetzbar und die Forderung nach einer Dauerüberwachung "absurd". [3] Abgesehen davon ist eine Dauerüberwachung ohne zeitliche Beschränkung rechtlich gar nicht möglich, da es sich bei einer Observation um einen Eingriff in die Grundrechte einer Person handelt, der jeweils für eine gewisse Frist gerichtlich genehmigt werden muß. Im Falle Anis Amris wurde die Observation und Überwachung der Kommunikation im September offiziell eingestellt, da es nach Angaben der Berliner Generalstaatsanwaltschaft keine Anhaltspunkte für eine Anschlagsvorbereitung gegeben habe. Auch soll im 2004 gegründeten Gemeinsamen Terrorabwehrzentrum in Berlin, wo 40 Behördenvertreter aus Polizei und NachrichtenDer Umstand, daß der Attentäter diensten zusammensitzen, über von Berlin, Anis Amri, in Nord- Amri gesprochen worden sein. rhein-Westfalen als "Gefährder" geführt und in Berlin zeitweise Wie kaum anders zu erwarten, observiert wurde, hat dem Ruf spricht sich auch Fiedler für den nach verschärften Maßnahmen Einsatz von elektronischen Fußgegen diese Personengruppe Tür fesseln für Gefährder aus. Diese und Tor geöffnet. Warum haben würden es der Polizei ermöglidie Behörden diese gut 500 Per- chen, einige "Gefährder" zu jesonen nicht lückenlos über- dem Zeitpunkt zu lokalisieren wacht, zumal sich einige von ih- und ihre Bewegungen nachzunen im Ausland befinden und vollziehen - mit wesentlich weniandere im Gefängnis sitzen? ger Personal. Allerdings gibt es Schenkt man der Version Glau- auch dafür keine rechtliche ben, Amri sei tatsächlich vor Grundlage. Gesetze lassen sich dem Anschlag vom Radar der jedoch ändern, wie schon SchäuSicherheitsdienste verschwun- ble 2007 vehement gefordert hat. den, könnte man der Erklärung Auch wenn ihm vieles versagt folgen, es seien etwa 40 Polizi- blieb, was er im Handstreich sten erforderlich, um eine Person durchsetzen wollte, weiß er doch 24 Stunden zu überwachen, wie um den Wert des steten Tropfens dies Sebastian Fiedler, stellver- auf dem Weg in den Sicherheitstretender Vorsitzender des Bun- staat. Vieles was damals empört des Deutscher Kriminalbeamter zurückgewiesen wurde, wird (BDK), geltend macht. Eine heute weithin akzeptiert. Seite 4 www.schattenblick.de Das gilt hierzulande vor allem für den Ausbau der Videoüberwachung, den jüngsten Umfragen zufolge 60 Prozent der Bundesbürger befürworten sollen. Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion Stephan Mayer (CSU) beklagt im Deutschlandfunk [4] einen "partiellen Kontrollverlust an der deutschen Grenze" im Jahr 2015 und spricht sich entschieden für die Ausweitung der Binnengrenzkontrollen in Deutschland aus. Außerdem sei er der festen Überzeugung, daß eine Ausweitung der Videoüberwachung, insbesondere an öffentlichen Plätzen und in privaten Einrichtungen, die öffentlich zugänglich sind wie beispielsweise Einkaufszentren oder Veranstaltungs- und Sporthallen, gefahrenabwehrend wirkt und die Aufklärung von Straftaten erleichtert. In Berlin drängt Innenminister Thomas de Maizière darauf, die Videoüberwachung auszuweiten, und fordert die Linkskoalition auf, ihre ablehnende Haltung zu überdenken. Der Chef der Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hält diese Form der Überwachung nach dem Anschlag vom Breitscheidplatz für wichtiger denn je und kritisiert die rot-rot-grüne Regierung an der Spree in scharfer Form. Unterdessen fordert die CSU, "Gefährder" sollten früher als bisher in Haft genommen werden können, die Abschiebehaft solle auf vier Wochen verlängert, gegebenenfalls danach eine Überwachung durch elektronische Fußfesseln erleichtert werden. Zudem bringen Unionspolitiker erneut eine erweiterte Datenspeicherung, etwa bei E-Mails und WhatsApp-Nachrichten, auf den Tisch. [5] Do, 29. Dezember 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick In Frankreich sind den Sicherheitskräften nicht nur zusätzliche Kontrollen an den Grenzen erlaubt. Sie dürfen Wohnungen ohne richterlichen Beschluß durchsuchen, mutmaßliche Dschihadisten leichter als zuvor unter Hausarrest stellen oder zum Tragen von elektronischen Fußfesseln verpflichten. Ex-Präsident Nicolas Sarkozy macht sich dafür stark, die gefährlichsten "Gefährder" sofort unter strengen Hausarrest zu stellen und sämtliche in der entsprechenden Datei geführten Personen mit elektronischen Fußfesseln zu überwachen. Da es sich nach offiziellen Angaben jedoch bereits um mindestens 10.500 Personen handelt, bleibt Sarkozy nähere Angaben zur Umsetzung schuldig. nem Krieg, den man gegen den Terrorismus führe, um die Sicherheit der Franzosen zu garantieren: "Darum überprüfen wir alle Möglichkeiten und schließen keine Lösung aus." [6] Daß in Frankreich nun schon seit einem Jahr Ausnahmezustand herrscht, der nicht beendet, sondern erst kürzlich wieder verlängert worden ist, droht darüber fast in Vergessenheit zu geraten. UMWELT / MEINUNGEN Kohleverstromung ausgebremst United Kingdom zeitweise ohne Kohlestrom Deutschlands "sozialverträglicher" Kohleausstieg trägt zu ganz und gar sozialunverträglichen Verhältnissen bei Na bitte, geht doch! Im United Kingdom (UK) ist die Anmerkungen: Kohleverstromung zusammenge[1] http://www.spiegel.de/poli- brochen, und die Lichter sind nicht ausgegangen. Im Vergleich tik/deutschland/spiegel-interview-schaeuble-fordert-handy- zum vergangenen Jahr schrumpfund-internetverbot-fuer-terror- te der Kohleverbrauch bei unseren Noch-EU-Partnern um 70 bis verdaechtige-a-493094.html 80 Prozent. Damit zeigt sich das [2] https://www.heise.de/new- Land als Vorreiter im KlimaNoch rigoroser fordert der Front sticker/meldung/Schaeuble-for- schutz, zählen doch KohlekraftNational, alle Nicht-Franzosen, dert-Internierung-Internet-und- werke zu den stärksten Emittendie in der "Gefährder"-Datei auf- Handyverbot-fuer-Gefaehrder- ten des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid (CO2). Wie die Webgeführt sind, sofort abzuschieben. 148706.html site Carbon Brief unter Berufung Die Regierung von Francois Holauf Regierungsangaben meldete, lande hatte sich die Forderung des [3] https://www.tageshaben die Erhebung einer KohFront National zu eigen gemacht, schau.de/inland/umgang-gelenstoffsteuer, der Ausbau der erverurteilten Terroristen die fran- faehrder-101.html neuerbaren Energien und die zösische Staatsbürgerschaft zu Schließung mehrerer Kohlekraftentziehen, wenn diese noch eine [4] http://www.deutschlandzweite besitzen. Dieser Vorstoß, funk.de/schaerfere-sicherheits- werke zu diesem Klimaschutzerwar jedoch am Widerstand aus massnahmen-wir-haben-nicht- folg beigetragen. [1] den eigenen Reihen gescheitert. viel-zeit.694.de.html Wenngleich die wirtschaftlichen Georges Fenech von den Republiund politischen Rahmenbedinkanern schlägt vor, alle Rückkeh- [5] http://www.deutschlandrer aus dem Dschihad in einem In- funk.de/sicherheitsdebatte-csu- gungen von UK und Deutschland verschieden sind, gibt es doch so ternierungslager wegzusperren. und-staedte-dringen-aufviele Gemeinsamkeiten, daß sich Gegen ein solches "französisches mehr.1766.de.html die Frage geradezu aufdrängt, Guantanamo" hatte sich Manuel warum die Bundesregierung nicht Valls noch als Premierminister [6] http://www.deutschlandsehr viel mehr unternimmt, um ganz vehement ausgesprochen. funk.de/gefaehrder-in-franksich ebenfalls rasch von der KohInzwischen zieht der wahrschein- reich-politiker-fordern-ueberle zu verabschieden. An sozialverliche Präsidentschaftskandidat der wachung-mit.1773.de.html träglichen Ausstiegskonzepten Sozialisten offensichtlich entschiedenere Maßnahmen gegen http://www.schattenblick.de/ hierfür mangelt es jedenfalls nicht. Terrorverdächtige in Betracht und infopool/politik/kommen/ Im April 2015 hatte die britische bezeichnet die "Gefährder"-Datei repr1541.html Regierung die Kohlenstoffsteuer als Mittel der Überwachung in eiDo, 29. Dezember 2016 (SB) www.schattenblick.de Seite 5 Elektronische Zeitung Schattenblick auf fast 25 Euro die Tonne angehoben. Da die Kraftwerke dem Europäischen Emissionshandelssystem unterworfen sind, mußten sie fortan rund 30 Euro pro ausgestoßene Tonne CO2 bezahlen. Dadurch wurden Anreize geschaffen, den Kohleverbrauch zu senken und auf andere Energieträger umzusteigen. Prompt gingen im März dieses Jahres drei Kohlekraftwerke vom Netz. Das war auch der Monat, in dem in UK erstmals seit Beginn der industriellen Revolution vor über 150 Jahren überhaupt keine Kohle verstromt wurde! In den nächsten neun Jahren wollen die Briten sämtliche Kohlekraftwerke abstellen. Die deutsche Regierung hingegen hat einen "Klimaschutzplan 2050" aufgestellt, in dem die Weichen ihrer Klimapolitik festgelegt und in dem keinerlei konkrete Angaben zum Zeitpunkt des Kohleausstieg formuliert werden. [2] Aus anderen offiziellen Dokumenten und Verlautbarungen geht hervor, daß in Deutschland vermutlich auch 2040, 2045 noch Kohlestrom produziert werden wird. Hinzu kommt, daß ab dem Winterhalbjahr 2018/19 eine Kapazitätsreserve für den Notfall vorgehalten wird. Falls die Stromanbieter zu wenig Strom eingekauft haben und ihren Lieferverpflichtungen nicht nachkommen, werden Kohlekraftwerke hochgefahren, die lediglich als Reserve bereitstehen. Für die Kosten der Kapazitätsreserve werden die Steuerzahler mit 50 bis 100 Mio. Euro jährlich zur Kasse gebeten. In früheren Berechnungen war noch von 130 bis 260 Mio. Euro die Rede. [3] Seite 6 Die gegenwärtigen Veränderungen des globalen Klimas, insbesondere in der Arktis, zeigen sehr genau, daß es höchste Zeit ist, die Treibhausgasemissionen drastisch zu verringern, und das möglichst schon seit gestern. Die Vorstellung, man könne die 2015 im UNFCCC-Klimaschutzabkommen von Paris beschlossenen Grenzwerte von zwei oder gar 1,5 Grad Temperaturerhöhung gegenüber der vorindustriellen Zeit bis Ende des Jahrhunderts einhalten, weil nach einer Phase des Überschreitens dieser "Leitplanken" der Kohlenstoff wieder aktiv aus der Atmosphäre entfernt werden könnte, dürfte sich als folgenschwere Fehleinschätzung erweisen. In den Natursystemen existieren sogenannte Kippunkte, bei deren Überschreiten ein einmal begonnener Vorgang nicht mehr aufzuhalten ist. Das Abschmelzen des westantarktischen Eisschilds ist so ein Kippunkt, und er ist wahrscheinlich schon überschritten. Kommen im Laufe dieses Jahrhunderts noch weitere hinzu, platzt die Traumblase der "negativen Emissionen", wie die aktive CO2-Entnahme aus der Luft genannt wird. Das wird eine Zukunft sein, die alles andere als sozialverträglich ist, werden doch beispielsweise bei einem Meeresspiegelanstieg von ein, zwei oder noch mehr Metern Hunderte Millionen Menschen ihre Heimat verlieren und flüchten müssen. Ohne einen raschen Kohleausstieg in Deutschland und anderen Ländern und einen fundamentalen Wandel des Produzierens und Konsumierens läuft der Planet aufVerhältnisse zu, in denen Naturkatastrophen zur neuen Normalität werden. www.schattenblick.de Anmerkungen: [1] https://www.carbonbrief.org/two-charts-show-howuk-coal-use-is-collapsing [2] http://www.bmub.bund.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Klimaschutz/klimaschutzplan_2050_bf.pdf [3] http://www.capital.de/dasmagazin/gabriel-strompuffer-kraftwerk-reserve-energiewende-oekostrom-8123.html http://www.schattenblick.de/ infopool/umwelt/meinung/ umme260.html SPORT / BOXEN Ambitionierte Pläne mit einem Pferdefuß Saul "Canelo" Alvarez will 2017 drei Kämpfe austragen Saul "Canelo" Alvarez, ehemals Champion zweier Verbände im Halbmittelgewicht und von seinem Promoter Oscar de la Hoya zum Superstar der Branche überhöht, hat seine Pläne für das kommende Jahr offengelegt. Der 26 Jahre alte Mexikaner, für den 48 Siege, eine Niederlage sowie ein Unentschieden zu Buche stehen, will drei Kämpfe bestreiten und dabei gegen seinen Landsmann Julio Cesar Chavez jun., den Kasachen Gennadi Golowkin und den Puertoricaner Miguel Cotto antreten. Plan B sieht am 6. Mai eine Herausforderung des WBO-Weltmeisters im Mittelgewicht, Billy Joe Saunders aus England, ansonsten aber ebenfalls (SB) Do, 29. Dezember 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick dem Team des Kasachen. Sehr viel Geld wäre mit Saunders jedoch nicht zu verdienen, da er aus Sicht des US-Publikums kaum mehr als eine Neuauflage des Kampfs gegen den Briten Liam Smith verspräche, der auf mäßiDie Golden Boy Promotions ha- ges Interesse stieß. ben jedenfalls Chavez die kurze Frist von nur einer Woche einge- Der 27jährige Saunders gilt als räumt, ihr Angebot anzunehmen schwächstes Glied in der Kette oder die Segel zu streichen. Dem der Weltmeister im MittelgeVernehmen nach sieht der Kon- wicht, was sich Anfang Dezember trakt eine Garantiebörse von bei seiner mühsamen ersten Titelsechs Millionen Dollar vor. Da verteidigung gegen den AußenChavez zudem einen prozentua- seiter Artur Akavow bestätigte. len Anteil der Einkünfte aus dem Nach einem enttäuschenden AufPay-TV bei HBO bekäme, könn- tritt konnte der derangierte Brite te er insgesamt zehn Millionen froh sein, am Ende einen knappen Dollar verdienen, sofern die Punktsieg davonzutragen, in dem Übertragung mehr als eine Milli- nicht wenige Experten ein Geon Buchungen erzielt, was durch- schenk an das Heimpublikum saaus der Fall sein dürfte. Wenn- hen. "Canelo" sollte sich gegen gleich "Canelo" mit Sicherheit Saunders relativ problemlos wesentlich mehr Geld einstrei- durchsetzen, doch mehr als die chen würde, wäre diese Option mageren 300.000 Buchungen seifür Chavez dennoch eine Gold- nes Kampfs gegen Liam Smith grube, wie sie ihm kein zweites am 17. September sprängen dabei Mal in Aussicht stünde. Ein wohl nicht heraus. Wenngleich Kampf zweier namhafter Mexika- der Brite als Champion nach Arner, bei dem er von der ungleich lington angereist war, galt er in größeren Popularität "Canelos" den USA als völlig unbeschriebeprofitieren würde, wäre für die nes Blatt und klarer Außenseiter. Landsleute zu Hause und in den USA ein absolutes Glanzlicht, das Das wollen die Fans vermutlich nicht noch einmal sehen, zumal sie tief in Tasche greifen ließe. "Canelo" angesichts seiner AusHingegen ist Billy Joe Saunders wahl relativ schwacher Gegner ohausschließlich wegen seines Ti- nehin unter Beschuß steht. Seit tels von Interesse, den Alvarez 2015 hat er mit James Kirkland, und De la Hoya gerne haben wol- dem alternden Miguel Cotto, dem len. "Canelo" ist derzeit zwar körperlich unterlegenen Amir WBO-Champion im Halbmittel- Khan sowie Liam Smith im Ring gewicht, doch bleibt der Gürtel gestanden, nun soll Chavez oder dieses Verbands im höheren Limit Saunders folgen. Das mutet nicht die einzige Trophäe, die Gennadi gerade wie das Profil eines überraGolowkin noch zur Komplettie- genden Akteurs, sondern eher wie rung seiner Sammlung fehlt. Be- das sorgsam gepflegte Image eines säße Saul Alvarez diesen Gürtel, Boxers an, dessen Bilanz unter stärkte dieses Faustpfand seine Vermeidung der gefährlichsten Verhandlungsposition gegenüber Kontrahenten saubergehalten wird. Golowkin Mitte September und Cotto im Dezember 2017 vor. Von dem offensichtlichen Pferdefuß dieses Vorhabens, der Zweifel an dessen Ernsthaftigkeit wachruft, soll später die Rede sein. Do, 29. Dezember 2016 www.schattenblick.de "Canelos" ursprünglich für Februar geplanter nächster Auftritt wurde auf Anfang Mai verschoben, damit er den Bruch an seiner rechten Hand gründlich auskurieren kann, bevor er in den Ring zurückkehrt. Davon abgesehen ließe sich mit Saunders am 6. Mai noch am ehesten etwas verdienen, da die mexikanischen Fans am Wochenende ihres Feiertags Cinco de Mayo einfach einen Boxkampf im Fernsehen erwarten. Möglicherweise reicht der Publikumsliebling "Canelo" schon für sich genommen aus, um die Kasse klingeln zu lassen, selbst wenn er nur gegen den weithin unbekannten Briten antritt. Sehr viel spannender, aber auch ungleich gefährlicher wäre ein Kampf gegen Jermall oder Jermell Charlo, Demetrius Andrade, Erislandy Lara oder Julian Williams. Das sind zwar allesamt Halbmittelgewichtler, die aber stärker als die meisten Mittelgewichtler sein dürften, wenn man einmal von Gennadi Golowkin und Daniel Jacobs absieht. Unter dem Vorwand, er wolle künftig ohnehin im Mittelgewicht antreten, kann "Canelo" den genannten Konkurrenten aus dem Weg gehen, ohne das Gesicht zu verlieren. Der Plan, im kommenden Jahr drei Kämpfe zu bestreiten, mutet schon deshalb reichlich ambitioniert an, weil "Canelo" seit 2011, als er Matthew Hatton, Ryan Rhodes, Alfonso Gomez und Kermit Cintron besiegte, nie häufiger als zweimal pro Jahr im Ring gestanden hat. Weder Chavez noch Saunders würde den Mexikaner vor unlösbare Probleme stellen, doch käme danach Gennadi Golowkin an die Reihe, Seite 7 Elektronische Zeitung Schattenblick dem Alvarez kaum gewachsen sein dürfte. Selbst wenn er wie durch ein Wunder zwölf Runden mit dem Kasachen überstehen würde, wäre er anschließend reif für eine lange Erholungspause. Wie also sollte er nur drei Monate später gegen Miguel Cotto antreten? Er hat den Puertoricaner im November 2015 nur knapp besiegt, obwohl er damals frisch und mit einem enormen Gewichtsvorteil in den Ring steigen konnte. Cotto nimmt sich im Februar mit James Kirkland einen relativ leichten Gegner vor und wird danach mit Sicherheit keinen Kampf mehr bestreiten, bis er auf Saul Alvarez trifft. Sollte dieser zuvor durch Golowkin schwer lädiert worden sein, hätte der Puertoricaner gute Aussichten, sich für die Niederlage gegen "Canelo" zu revanchieren. Das könnte dazu führen, daß Oscar de la Hoya unter solchen Voraussetzungen den Kampf gegen Miguel Cotto verschiebt. [1] Denkbar wäre aber auch, daß man Golowkin trotz gegenteiliger Beteuerungen auch 2017 aus dem Weg gehen will und bereits einen Plan C in der Tasche hat, wie das funktionieren könnte. Da "Canelo" den WBC-Titel im Mittelgewicht niedergelegt hat, um sich nicht mit dem damaligen Pflichtherausforderer Golowkin messen zu müssen, und auch sonst um mehr oder minder fadenscheinige Ausflüchte nicht verlegen war, kann er sich eine offene Absage schlechterdings nicht mehr leisten. Deshalb entwarf De la Hoya die Version, man unterbreite dem Kasachen ein lukratives Angebot, so daß er nur noch einschlagen müsse. Tatsächlich wollte man ihn jedoch mit einer Pauschale Seite 8 von 10 Millionen Dollar abspeisen, während "Canelo" mindestens zehnmal so viel verdienen würde. Darauf konnte sich Golowkins Team unmöglich einlassen, was wiederum im Kalkül der Golden Boy Promotions gelegen haben dürfte. Ein ähnlich gelagerter Plan, der das Scheitern der Verhandlungen dem Kasachen in die Schuhe schiebt, könnte bereits in der Schublade liegen. So gesehen würde es wieder Sinn machen, daß "Canelo" für 2017 drei Kämpfe ankündigt, von denen er ohnehin nur zwei auszutragen gedenkt und einer der Fassade dient. Anmerkung: [1] http://www.boxingnews24.com/2016/12/plan-canelo-2017chavez-jr-golovkin-cotto/#more224110 http://www.schattenblick.de/ infopool/sport/boxen/ sbxm2081.html MUSIK / VERANSTALTUNG / FOLKLORE Kulturcafé Komm du Februar 2017 Sarah Beatty: "Bandit Queen" Country-Blues und Funky Jazz-Folk aus Kanada Samstag, 4. Februar 2017, 20:00 bis 22:00 Uhr im Kulturcafé Komm du Platzreservierungen per Telefon: 040 / 57 22 89 52 oder EMail: [email protected] Eintritt frei / Hutspende Das Komm du lädt ein zu einem Konzert am Samstag, den 04.02.2017, 20.00 bis 22.00 Uhr: Sarah Beatty - "Bandit Queen" Album Release Tour Europe 2017 CountryBlues und Funky Jazz Folk aus Kanada Nachdem ihr Debütalbum "Black Grammophone" in Übersee für den Hamilton Music Award nominiert und in den Top Ten der National Roots Charts vertreten war, gilt Sarah Beatty in Europa als absoluter Geheimtip. Sie hat www.schattenblick.de Do, 29. Dezember 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick die Bühne mit Ani Difranco und Bruce Cockburn geteilt, ist durch ganz Kanada getourt, auf bedeutenden Folkfestivals wie Summerfolk oder Mariposa aufgetreten und hat die USA bis ins Bluebird Café in Nashville, Tennessee mit ihrer Musik begeistert. 2016 hat Sarah Beatty auch das europäische Publikum in Clubs wie dem Berliner Lido, dem Kölner Gebäude 9 und dem Hamburger Molotow mit ihrem charakteristischen CountryBlues und Funky Jazz-Folk überzeugt. Nun kommt die Kanadierin mit ihrem Anfang 2017 erscheinenden Album "Bandit Queen" erneut nach Europa. Städte, musikalische Inspirationen von dort, wo Folk Roots Music zu Hause ist, wo jeder Song eine eigene Geschichte erzählt, eine eigene Welt öffnet. Dort muss man beginnen, will man die Vielschichtigkeit von Sarah Beatty verstehen - und es gibt viel zu sagen über die kanadische Musikerin. Vielleicht braucht man das aber auch gar nicht, denn der Klang ihrer Stimme lässt beim Zuhören viele Bilder sanft und mächtig zugleich aufsteigen: einmal klar und schwebend wie ein meditativer Kanutrip aufeinem ruhigen See, dann wieder warm und rauchig wie direkt aus einer kanadi- Forscherin im Bereich Umweltwissenschaften fortsetzen und nach der Beschreibung ihrer abenteuerlichen Art, das Leben mit Songs zu feiern, die von allem handeln, was es zu erleben gibt - die Welt des Unterbewussten eingeschlossen - noch lange nicht aufhören. Vielleicht kann die Musik von Dusty Springfield, Joan Baez, Billie Holiday und Bobbie Gentry dabei helfen, ein paar weitere Einblicke in die Welt von Sarah Beatty zu bekommen, wirklich erleben kann man sie aber nur mit ihren außergewöhnlichen Songs selbst. Wer sie einmal live gesehen hat, möchte das Erlebnis jedenfalls bald wiederholen. Viele Details und Feinheiten der Songs wollen ein weiteres Mal genossen werden, ebenso wie die außergewöhnliche Tiefe der Geschichten und Charaktere der modernen Folk-Märchen und das groovige Soul-Blues Bauchgefühl, das Sarah Beatty wie keine zweite in dieser Sparte heraufzubeschwören vermag. Wer sich bei einem ihrer Konzerte einmal in andere Welten hat entführen und wieder nach Hause bringen lassen, verlangt immer wieder nach diesem ErSarah Beatty: schen Country-Blues-Kneipe lebnis. Cold Night (Live in Studio) und manchmal auch kräftig und https://www.youtube.com/ intensiv wie die Niagarafälle watch?v=dhcPJi8BQSI selbst. Kein Wunder, dass Weitere Informationen: In Europa gilt Sarah Beatty als Künstlerinnen wie Shawna Caabsoluter Geheimtip spi sich so fühlen: "Wenn ich Sarah Beatty Homepage: Foto: © by Sarah Beatty Sarah Beatty's Stimme in mei- http://www.sarahbeatty.ca nen Koffer packen könnte, ich würde sie mit aufTour nehmen." Sarah Beatty bei Facebook: Über Sarah Beatty http://www.facebook.com/sarahWenn man etwas sagen müsste beatty.ca Einsame Wälder und Seen in der über Sarah Beatty, könnte man unberührten Natur Kanadas, bei ihrer Neugier und Lebenslust pulsierende nordamerikanische anfangen, mit ihrem Erfolg als Do, 29. Dezember 2016 www.schattenblick.de Seite 9 Elektronische Zeitung Schattenblick Zum Reinhören & Anschauen: Sarah Beatty: Boomerang Kid: https://www.youtube.com/watch?v=rEI4iWdLV0I Sarah Beatty Bandit Queen (Live Outdoors): https://www.youtube.com/watch?v=_siBbhcjMws Wild Rose (Live Show): Das neue Album "Bandit Queen" von Sarah Beatty wird Anfang des Jahres 2017 erscheinen. Fotos: © by Sarah Beatty Das neue Album von Sarah Beatty: "Bandit Queen" Rhythmische Grooves, feine und kräftige Melodien, inspirierende und überraschende Texte verpackt in Musik, die der Soundtrack für einen Italowestern made in Canada sein könnte, machen Sarah Beatty's Anfang 2017 erscheinendes Album "Bandit Queen" zu einer besonderen Entdeckung: Scharfsinnig, lustig, unverschämt, gefühlvoll, rau, poetisch,... die Liste ließe sich lange fortsetzen, schlüpft Sarah Beatty in jedem Song in eine andere Rolle: einmal strahlende und unnahbare Heldin, dann wieder verletzlich und über die Untiefen der Existenz nachsinnend. Auch vor der Wissenschaft macht die promovierte Hydrogeologin auf "Bandit Queen" nicht halt: sozial- und umweltkritische Texte, die so humorvoll-ironisch mit musikalischem funky-country Augenzwinkern klingen, findet man sicher kein zweites Mal. Genauso wie die exzellenten Musiker, die Beatty auf ihrem Album begleiten und sich als fixe BeSeite 10 standteile der kanadischen FolkSzene auch bereits in Europa einen Namen gemacht haben: Justine Fisher (Kontrabass) und Matty Simpson (E-Gitarre), beide Mitglieder der Fred Eaglesmith Band) und Dave Clarc an den Drums (The Woodshed Orchestra, Rheostatics). Gewürzt mit gefühlvollen bis bombastischen Bläserarrangements ist "Bandit Queen" ein klanglich ausgeklügeltes Werk, das man immer und immer wieder auflegen möchte um jedes Mal etwas Neues zu entdecken. Kulturcafé Komm du in der Buxtehuder Str. 13 in HamburgHarburg Foto: © 2013 by Schattenblick www.schattenblick.de https://www.youtube.com/watch?v=5ss_SR1mzs0 * Das Kulturcafé Komm du in Hamburg-Harburg: Kunst trifft Genuss Hier vereinen sich die Frische der Küche mit dem Feuer der Künstler und einem Hauch von Nostalgie Das Komm du in Harburg ist vor allem eines: Ein Ort für Kunst und Künstler. Ob Live Musik, Literatur, Theater oder Tanz, aber auch Pantomime oder Puppentheater hier haben sie ihren Platz. Nicht zu vergessen die Maler, Fotografen und Objektkünstler - ihnen Do, 29. Dezember 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick gehören die Wände des Cafés für regelmäßig wechselnde Ausstellungen. Britta Barthel und Mensen Chu geben mit ihrem Kulturcafé der Kunst eine Bühne und Raum. Mit der eigenen Erfahrung als Künstler und Eindrücken aus einigen Jahren Leben in der Kulturmetropole London im Gepäck, haben sie sich bewusst für den rauen und ungemein liebenswerten Stadtteil Harburg entschieden. Für Künstler und Kulturfreunde, für hungrige und durstige Gäste gibt es im Komm du exzellente Kaffeespezialitäten, täglich wechselnden frischen Mittagstisch, hausgemachten Kuchen, warme Speisen, Salate und viele Leckereien während der Veranstaltungen und vor allem jede Menge Raum und Zeit ... VERANSTALTUNG / KINDER Kulturcafé Komm du 28. Januar 2017 "Flupsi und das ewige Eis" MitmachKinderBuchKino mit Jochen Wildt Eine spannende Detektivgeschichte für Kinder ab 4 Jahren Samstag, 28. Januar 2017, 15:00 bis 17:00 Uhr Platzreservierungen per Telefon: 040 / 57 22 89 52 oder EMail: [email protected] Eintritt frei / Hutspende Das Komm du ist geöffnet: von Montag bis Freitag 7:30 bis 17:00 Uhr, Samstag von 9:00 bis 17:00 Uhr und an Eventabenden open end. Näheres unter: http://www.komm-du.de http://www.facebook.com/KommDu Kontakt: Kulturcafé Komm du Buxtehuder Straße 13 21073 Hamburg E-Mail: [email protected] Telefon: 040 / 57 22 89 52 Komm duEventmanagement: Telefon: 04837/90 26 98 E-Mail: [email protected] http://www.schattenblick.de/ infopool/musik/veranst/ folk1251.html Do, 29. Dezember 2016 www.schattenblick.de Seite 11 Elektronische Zeitung Schattenblick Bei den Kinderbuchlesungen von Jochen Wildt ist das Mitmachen ausdrücklich erwünscht. Fotos: © by Jochen Wildt Jochen Wildt über seine MitmachKinderBuchKinoVeranstaltungen: Ein MitmachKinderBuchKino ist eine multimediale Veranstaltung, bei der das Vorlesen aus meinen Detektivgeschichten, sowie die Faszination des Kinos und des Hörspiels zu einem besonderen Erlebnis zusammengeführt werden. Die wundervollen Bilder aus meinen Büchern werden mit einem Beamer auf eine Leinwand projiziert. Begleitend zu den Bildern, lese ich Ausschnitte aus meiner Geschichte vor. Zusätzlich wird die Geschichte mit Geräuschen untermalt und begleitet. Auf ganz neue Art lernen Kinder Mitmachlesung mit den 1. Klas die neuen Hamburger Detektive sen der HelenKellerSchule in kennen, die Kombination der Wahlstedt Veröffentlicht am großen Bilder mit dem Klang der 05.02.2016 Geräusche und meiner Erzählung https://www.youtube.com/watregt die eigene Phantasie an. ch?v=llrw1glIIRM&ebc=ANyPxKqo6XvXrAlle Zuschauer dürfen und sollen vLW9H6AjCvSaH3y1_YIel_Pv7 sich aktiv in die Geschichte ein- w_Lobringen, Geräusche machen, Rät- jZjEVJWgXhR2fO2CTsK9msel lösen, sich bewegen ... zHvmo2RUqLiGT So wird das MitmachKinderBuchKino für die ganze Familie zu einem unvergesslichen Erlebnis! Gemütlich ankommen, sich hinlümmeln und entspannt was vorlesen lassen. Nix da! Bei mir wird mitgerätselt, mitgereimt, sich bewegt und mitgesungen! Für kleine und große Spürnasen ab 4 Jahren. Anders als bei einer normalen Weitere Informationen: Vorlesestunde ergibt sich beim MitmachKinderBuchKino eine Jochen Wildt: Flupsi & die besondere Atmosphäre. Die Aus- Elbspürnasen Homepage: sagekraft der Illustrationen auf ei- http://flupsi.info ner Großleinwand kommt in besonderer Weise zum Ausdruck. Seite 12 www.schattenblick.de Die FlupsiGeschichten von Jochen Wildt haben stets einen sozialgesellschaftlichen Bezug. Buchcover: © by Katja Berling Do, 29. Dezember 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick MUSIK / VERANSTALTUNG / FOLKLORE Kulturcafé Komm du 28. Januar 2017 Hermann Lammers Meyer ClassicCountry Songs und Geschichten Samstag, 28. Januar 2017, 20:00 bis 22:00 Uhr Platzreservierungen per Telefon: 040 / 57 22 89 52 oder EMail: [email protected] Eintritt frei / Hutspende Plakat: © by Jochen Wildt, Grafiken Flupsi und Buchtitel: © by Katja Berling Über das Buch "Flupsi und das ewige Eis" In diesem Abenteuer finden drei Freunde am Elbstrand eine Flaschenpost mit dem Hilferuf eines in Seenot geratenen Eisbären. Gemeinsam mit ihrem Klimaschutzfreund Flupsi, den sie während eines Umweltprojektes in der Kita kennengelernt haben, und ihrer Freundin Yessi machen sie sich mit einem selbstgebauten Umweltfahrzeug auf die abenteuerliche und gefährliche Reise zum Nordpol. Werden die Freunde den Eisbären Nanoq noch retten können? Weitere Informationen: Buchtrailer Flupsi und das ewige Eis: https://www.youtube.com/ watch?v=j_7eXSk-4rc&ebc=ANyPxKqo6XvXrvLW9H6AjCvSaH3y1_YIel_Pv7w_LojZjEVJWgXhR2fO2CTsK9mzHvmo2RUqLiGT Der Elbspürnasensong Video: https://www.youtube.com/ watch?v=UMkXp4zgERU Do, 29. Dezember 2016 www.schattenblick.de Seite 13 Elektronische Zeitung Schattenblick __I n h a l t____Ausgabe 2053 / Donnerstag, den 29. Dezember 2016__ Hermann Lammers Meyer in Amerika ein echter Star, in Deutschland eher ein Geheimtip für eingefleischte CountryFans Foto: © by fotocarlo www.fotocarlo.de Weitere Informationen: Hermann Lammers Meyer Home Of The Damned: 1 FAKTEN: Friedensnobelpreisträger unterstützen Verbot von Atomwaffen (Pressenza) 2 SCHACH-SPHINX: Ein Leben fürs Gambit 3 KOMMENTAR: "Gefährder" - Kombattanten in neuem Gewand 5 UMWELT - MEINUNGEN: Kohleverstromung ausgebremst 6 SPORT - BOXEN: Ambitionierte Pläne mit einem Pferdefuß 8 VERANSTALTUNG: Sarah Beatty ... "Bandit Queen", 4.2.2017 11 VERANSTALTUNG: Jochen Wildt - Kinderlesung, 28.01.17 13 VERANSTALTUNG: Hermann Lammers Meyer, Country, 28.01.17 1 DIENSTE - WETTER: Und morgen, den 29. Dezember 2016 DIENSTE / WETTER / AUSSICHTEN Und morgen, den 29. Dezember 2016 +++ Vorhersage für den 29.12.2016 bis zum 30.12.2016 +++ http://www.youtube.com/watch?v=gBxhfZnt-No Hermann Lammers Meyer Homepage: Trüb und neblig, lichtversetzt, und Jean-Luc am Ziel der Träume, ganz von kühlem Naß benetzt, sonn'beschienen Bauch und Bäume. http://www.hermannlammersmeyer.de Ein Tag "on the road" mit Hermann Lammers Meyer und den Emsland Hillbillies: https://www.youtube.com/watch?v=In-AnZKbx3c Zum Reinhören & Anschauen: Hermann Lammers Meyer "Just when i need you most": https://www.youtube.com/watch?v=CvzZxse8mjs Hermann Lammers Meyer The Good Old Days: https://www.youtube.com/watch?v=gJirB-4I2KE&feature=youtu.be&t=14 http://www.schattenblick.de/ infopool/musik/veranst/ folk1250.html Seite 14 © 2016 by Schattenblick IMPRESSUM Elektronische Zeitung Schattenblick Diensteanbieter: MA-Verlag Helmut Barthel, e.K. 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