Schattenblick Druckausgabe

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MA-Verlag
POLITIK / KOMMENTAR
"Gefährder" - Kombattanten
in neuem Gewand
(SB) ­ Bekanntlich hat die Administration des damaligen US-Präsidenten George W. Bush den von
ihr inszenierten und exekutierten
Antiterrorkrieg mittels eigens zu
diesem Zweck angeheuerter
hochrangiger Juristen maßgeschneidert legalisieren lassen.
Diese Abkürzung, das benötigte
Recht, zu morden, zu foltern und
willkürlich gefangenzuhalten, gewissermaßen ... (Seite 3)
UMWELT / MEINUNGEN
Kohleverstromung ausgebremst
United Kingdom zeitweise ohne
Kohlestrom
Deutschlands "sozialverträgli­
cher" Kohleausstieg trägt zu ganz
und gar sozialunverträglichen
Verhältnissen bei
(SB) ­ Na bitte, geht doch! Im
United Kingdom (UK) ist die
Kohleverstromung zusammengebrochen, und die Lichter sind
nicht ausgegangen ... (Seite 5)
SPORT / BOXEN
Ambitionierte Pläne mit einem
Pferdefuß
Saul "Canelo" Alvarez will 2017
drei Kämpfe austragen
Elektronische Zeitung Schattenblick
Donnerstag, 29. Dezember 2016
Internationale Presseagentur Pressenza ­ München
Friedensnobelpreisträger unterstützen Verbot
von Atomwaffen
von Alex Rosen, ICAN, 22. Dezember 2016
München ­ 26.12.2016. Seit 1901
werden mit dem Friedensnobelpreis diejenigen geehrt, die "die
meiste oder die beste Arbeit für
die Verbrüderung zwischen Nationen, die Abschaffung oder Reduktion stehender Heere und die
Förderung von Friedenskongressen getan haben" und somit "der
Menschheit den größten Nutzen
erbracht" haben. Die Empfänger*innen des Friedensnobelpreises bilden eine illustre Gruppe
sehr unterschiedlicher Persönlichkeiten und Organisationen von Student*innen, Dichtern, revolutionären Einzelkämpfer*innen und Bänkern, über kleine und
große NGOs und transnationale
Organisationen bis zu Erzbischöfen, Parlamentariern, Präsidenten
und Oberhäuptern von Weltreligionen. Von jung bis alt, von konservativ bis links und quer durch
alle Weltreligionen und Kontinente repräsentieren die Friedensnobelpreisträger*innen die überwältigende Mehrheit der Menschen weltweit, die in Frieden leben wollen.
der Friedensnobelpreis-Organisationen auf Initiative von Michail
Gorbatschow einmal im Jahr zu
einem Gipfeltreffen, um über die
aktuellen friedenspolitischen
Themen zu diskutieren und Projekte und Initiativen zu unterstützen, die den Frieden fördern. Kein
Thema hat in den letzten 70 Jahren die Gemüter der Friedensnobelpreisträger*innen mehr bewegt und sie zu gemeinsamem
Handeln gedrängt als die unvorstellbare Zerstörungskraft von
Atomwaffen. Keine andere Waffengattung ist so grausam in ihren
Auswirkungen und so verheerend
in ihren globalen Folgen. Keine
andere Waffengattung verstößt so
grundlegend gegen unsere Vorstellungen von Menschlichkeit,
gegen das internationale humanitäre Völkerrecht und gegen den
Wunsch, Zivilisten in bewaffneten Konflikten zu schonen. Keine
andere Waffengattung birgt das
Potential, innerhalb kurzer Zeit
die gesamte menschliche Zivilisation zu beenden - ob aus Absicht oder aus Versehen.
Saul "Canelo" Alvarez ... Seit Ende des Kalten Krieges tref- Es ist daher nicht verwunderlich,
hat seine Pläne für das kommen- fen sich die Friedensnobelpreis- dass die Friedensnobelpreisträträger*innen und Vertreter*innen ger*innen die Entwicklung der
de Jahr offengelegt ... (Seite 6)
(SB) ­
Elektronische Zeitung Schattenblick
International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN)
und die humanitäre Initiative in
den letzten Jahren sehr genau beobachtet und unterstützt haben.
Anlässlich der aktuellen Verhandlungen über eine Verbotsvertragskonferenz in New York haben wir
von Seiten der Internationalen
Ärzt*innen für die Verhütung des
Atomkriegs (IPPNW) alle Friedensnobelpreisträger*innen gebeten, der Kampagne ihre Stimme
und ihr Gesicht zu leihen. Die
IPPNW wurden selbst für ihre
Bemühungen zur atomaren Abrüstung 1985 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. In Reaktion darauf haben insgesamt 15
Friedensnobelpreisträger*innen
zusätzlich ihre Unterstützung für
ein Atomwaffenverbot bekundet:
vom International Peace Bureau
(IPB), einer Friedensorganisation,
die 1910 den Friedensnobelpreis
erhalten hat, über prominente
Preisträger*innen wie der nordirischen Friedensstifterin Mairead
Corrigan Maguire (1976), dem
ehemaligen südafrikanischen
Erzbischof Desmond Tutu
(1984), der iranischen Rechtsanwältin Shirin Ebadi (2003), dem
ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Frederik Willem de
Klerk (1993), der jemenitischen
Revolutionärin Tawakkol Karman (2011) und dem ehemaligen
Präsidenten Ost-Timors Jose Ramos-Horta (1996) bis hin zum
Dalai Lama (1989). In ihrer gemeinsamen Botschaft, die seit einigen Wochen über das Internet
verbreitet wird, schreiben sie:
"Wenn wir es nicht schaffen,
einen Atomkrieg zu verhindern,
werden all unsere Bemühungen
für Frieden und Gerechtigkeit
nichtig sein. Wir müssen Atomwaffen stigmatisieren, verbieten
und abschaffen."
Seite 2
Die gesamte Botschaft, sowie die
Bilder und Namen aller unterstützenden Friedensnobelpreisträger*innen und -organisationen
findet man auf der Seite
http://www.icanw.org/campaignnews/nobel-laureates-urge-nations-to-support-a-ban/
zuwenden. In der direkten Auseinandersetzung mit Steinitz unterlag
Tschigorin jedoch zweimal. Die
Hoffnungen des russischen Schriftstellers Tolstoi - "Ich kann den
Schachpatriotismus in mir nicht
unterdrücken und wünsche, daß ein
Russe der beste Schachspieler der
Welt ist." - erfüllten sich mit TschiDer Text steht unter der Lizenz gorin nicht. Erst dessen Landsmann
Creative Commons 4.0
Alexander Aljechin sollte später
http://creativecommons.org/li- beweisen, wozu die russische
censes/by/4.0/
Schachschule, die in Tschigorin ihre geistigen Ziehvater sieht, fähig
*
war. Im heutigen Rätsel der Sphinx
Quelle:
soll eine von Tschigorins schönsten
Internationale Presseagentur
Angriffspartien zu Wort kommen.
Pressenza - München
Gespielt wurde sie mit dem KöJohanna Heuveling
nigsgambit, und nachdem sein
E-Mail: johanna.heuveKontrahent Dawydow zuletzt mit
[email protected]
1...Sc6-e5? den entscheidenden
Internet: www.pressenza.com/de Fehler beging, floß eine brillante
Gewinnkombination aus der kreatihttp://www.schattenblick.de/
ven Ader Tschigorins. Also, Waninfopool/buerger/fakten/
derer, zwei schöne Pointen stecken
bfam0715.html
im achtzügigen Mattangriff.
SCHACH - SPHINX
Ein Leben fürs Gambit
- Der russische Schachvordenker Michail Tschigorin war ein
leidenschaftlicher Königsgambist.
Mit heiligem Eifer vertrat er die
Ansicht, daß das Suchen nach gewinnträchtigen Kombinationen in
keinem anderen Spielsystem auf
so gutem Boden fiel wie in dieser
klassischen Eröffnung. Sein Faible
stieß allerdings bei Wilhelm Steinitz, seinem großen Kontrapart im
Westen, auf hellste Empörung.
Überhaupt war Tschigorin ein
Streiter alter Gambitsysteme. So
pflegte er das Evans- Gambit in
der Italienischen Partie mit demselben Feuer und Engagement an(SB)
www.schattenblick.de
Tschigorin Dawydow
St. Petersburg
1874
Auflösung letztes Sphinx­Rätsel:
Mit 1.Tf5xc5! hob Steinitz das
drohende Abzugsschach auf und
verwertete nach 1...Te8xe1+
2.Lg3xe1 b6xc5 3.Le1-c3 Kg7-g6
4.Lc3xd4 c5xd4 5.h2-h4 Kg6-f5
6.Kg1-f2 Kf5-e4 7.Kf2-e2 c7-c5
8.b2-b3 Ke4-e5 9.Ke2-d3 Ke5-f4
10.b3-b4 seinen Endspielvorteil.
Zukertort hatte ein Einsehen und
kam der langen Agonie durch eine Aufgabe zuvor.
http://www.schattenblick.de/
infopool/schach/schach/
sph06063.html
Do, 29. Dezember 2016
Elektronische Zeitung Schattenblick
POLITIK / KOMMENTAR / REPRESSION
"Gefährder" - Kombattanten in neuem Gewand
(SB) ­ Bekanntlich hat die Admi-
nistration des damaligen USPräsidenten George W. Bush den
von ihr inszenierten und exekutierten Antiterrorkrieg mittels eigens zu diesem Zweck angeheuerter hochrangiger Juristen maßgeschneidert legalisieren lassen.
Diese Abkürzung, das benötigte
Recht, zu morden, zu foltern und
willkürlich gefangenzuhalten,
gewissermaßen aus einer Hand
und einem Guß zu produzieren,
fand zwangsläufig Gefallen in
anderen westlichen Ländern,
ließ sich aber angesichts der jeweils spezifischen Rechtsverständnisse und gesellschaftlichen Diskurse nicht eins zu eins
übertragen. Die Bush-Ära wurde
seither heftig kritisiert, was jedoch keineswegs dazu führte,
daß die von ihr neu definierte
Deutungsmacht der Weltverhältnisse, die Kette unendlicher
Kriege und die innovative Ausgestaltung repressiver Staatlichkeit korrigiert worden wäre.
Daß die sukzessive Anpassung
exekutiver Verfügung und juristischer Unterfütterung an die
Erfordernisse forcierter Zugriffsgewalt auch in Deutschland
auf fruchtbaren Boden fiel, belegt die 2004 von der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Landeskriminalämter und des Bundeskriminalamts festgelegte Begriffsbestimmung des "Gefährders". Darunter fallen im Zusammenhang der öffentlichen
Sicherheit und Gefahrenabwehr
Personen, bei denen kein konkreter Hinweis vorliegt, daß sie
Do, 29. Dezember 2016
eine Straftat planen, jedoch "bestimmte Tatsachen die Annahme
der Polizeibehörden rechtfertigen, daß sie Straftaten von erheblicher Bedeutung, insbesondere solche im Sinne des § 100a
der Strafprozessordnung (StPO),
begehen" werden.
Daß diese Begrifflichkeit rechtlich nicht verankert ist, liegt insofern auf der Hand, als "Gefährder" im juristischen Sinne
nicht einmal Verdächtige sind,
da gegen sie keine konkreten
Hinweise vorliegen. Der Begriff
gerät folglich in Konflikt mit der
Unschuldsvermutung, wenn
"Gefährder" wie Verdächtige
oder Straftäter behandelt werden. Bekannt wurde dieses Konstrukt durch den damaligen Bundesinnenminister Wolfgang
Schäuble, der in einem SpiegelInterview vom 7. Juli 2007 [1]
gesetzliche Grundlagen zur restriktiven Behandlung solcher
"Gefährder" forderte. Sie sollten
wie Kombattanten nach dem
Kriegsvölkerrecht behandelt und
interniert werden. Die Rechtsgrundlage entspreche etwa dem
Unterbindungsgewahrsam, mit
dem Hooligans aus dem Verkehr
gezogen würden.
Wenngleich ähnliche Forderungen zur Errichtung des Lagers
Guantanamo geführt hatten,
machte sich Schäuble damals für
die Schaffung eines Straftatbestandes der "Verschwörung", die
"Internierung" von "Gefährdern"
und deren Behandlung als
"Kombattanten" stark. Selbst die
www.schattenblick.de
"gezielte Tötung von Verdächtigen" war für Schäuble kein vom
Grundgesetz strikt verbotenes
Tabu, sondern ein "rechtliches
Problem", das seiner Ansicht
nach noch "völlig ungeklärt" sei.
Für unabdingbar erklärte er zudem die Legalisierung der sogenannten
"Online-Durchsuchung", da sich Deutschland "im
Fadenkreuz des islamistischen
Terrorismus" befinde. Die
"Überwachung der Kommunikation" sei aus diesen Gründen
"lebensnotwendig".
Mit diesen Äußerungen nahm
Schäuble damals selbst unter den
Vertretern des sogenannten
"Feindstrafrechts" eine Extremposition ein, die nach Auffassung vieler Juristen nicht mehr
von der Verfassung gedeckt
wurde. Der Strafrechtler und
Rechtsphilosoph Günther Jakobs
hatte 2004 mit seinem Aufsatz
"Bürgerstrafrecht und Feindstrafrecht" eine heftige Kontroverse ausgelöst. Straf- und Verfassungsjuristen diskutierten ein
besonderes Strafrecht für
"Staatsfeinde", denen bestimmte
Bürgerrechte verwehrt werden
sollen, damit sie mit allen zur
Verfügung stehenden Mitteln
bekämpft werden können. Jakobs zufolge hätten Menschen,
welche die staatliche Rechtsordnung ablehnen oder sie gewaltsam ändern wollen, ihre Bürgerrechte verwirkt. Das gelte nicht
nur für Terroristen, sondern auch
für Kriminelle, die nach den Regeln informeller Gesetze lebten.
[2]
Seite 3
Elektronische Zeitung Schattenblick
Wurde der Begriff des "Gefährders" vor zehn Jahren noch kontrovers diskutiert, scheint er inzwischen zu einer nicht länger
hinterfragbaren Faktizität geronnen zu sein. Am 10. September
2016 teilte Bundesinnenminister
Thomas de Maizière mit, die
Zahl der in Deutschland lebenden "Gefährder" sei mit 520 Personen so hoch wie nie zuvor.
Hinzu kämen rund 360 "relevante Personen", nämlich Menschen
im näheren Umfeld von "Gefährdern", die bereit seien, bei
der Vorbereitung einer politisch
motivierten Straftat von erheblicher Bedeutung logistisch zu
helfen. "Gefährder" sind nicht
automatisch Islamisten, doch
stellen diese aus Sicht der Behörden die mit Abstand größte
Gruppe. Als rechte "Gefährder"
sind derzeit 20 Personen eingestuft, als linke fünf.
lückenlose Observation aller
"Gefährder" sei daher praktisch
nicht umsetzbar und die Forderung nach einer Dauerüberwachung "absurd". [3]
Abgesehen davon ist eine Dauerüberwachung ohne zeitliche Beschränkung rechtlich gar nicht
möglich, da es sich bei einer Observation um einen Eingriff in die
Grundrechte einer Person handelt,
der jeweils für eine gewisse Frist
gerichtlich genehmigt werden
muß. Im Falle Anis Amris wurde
die Observation und Überwachung der Kommunikation im
September offiziell eingestellt, da
es nach Angaben der Berliner Generalstaatsanwaltschaft keine Anhaltspunkte für eine Anschlagsvorbereitung gegeben habe. Auch
soll im 2004 gegründeten Gemeinsamen Terrorabwehrzentrum
in Berlin, wo 40 Behördenvertreter aus Polizei und NachrichtenDer Umstand, daß der Attentäter diensten zusammensitzen, über
von Berlin, Anis Amri, in Nord- Amri gesprochen worden sein.
rhein-Westfalen als "Gefährder"
geführt und in Berlin zeitweise Wie kaum anders zu erwarten,
observiert wurde, hat dem Ruf spricht sich auch Fiedler für den
nach verschärften Maßnahmen Einsatz von elektronischen Fußgegen diese Personengruppe Tür fesseln für Gefährder aus. Diese
und Tor geöffnet. Warum haben würden es der Polizei ermöglidie Behörden diese gut 500 Per- chen, einige "Gefährder" zu jesonen nicht lückenlos über- dem Zeitpunkt zu lokalisieren
wacht, zumal sich einige von ih- und ihre Bewegungen nachzunen im Ausland befinden und vollziehen - mit wesentlich weniandere im Gefängnis sitzen? ger Personal. Allerdings gibt es
Schenkt man der Version Glau- auch dafür keine rechtliche
ben, Amri sei tatsächlich vor Grundlage. Gesetze lassen sich
dem Anschlag vom Radar der jedoch ändern, wie schon SchäuSicherheitsdienste verschwun- ble 2007 vehement gefordert hat.
den, könnte man der Erklärung Auch wenn ihm vieles versagt
folgen, es seien etwa 40 Polizi- blieb, was er im Handstreich
sten erforderlich, um eine Person durchsetzen wollte, weiß er doch
24 Stunden zu überwachen, wie um den Wert des steten Tropfens
dies Sebastian Fiedler, stellver- auf dem Weg in den Sicherheitstretender Vorsitzender des Bun- staat. Vieles was damals empört
des Deutscher Kriminalbeamter zurückgewiesen wurde, wird
(BDK), geltend macht. Eine heute weithin akzeptiert.
Seite 4
www.schattenblick.de
Das gilt hierzulande vor allem
für den Ausbau der Videoüberwachung, den jüngsten Umfragen zufolge 60 Prozent der Bundesbürger befürworten sollen.
Der innenpolitische Sprecher der
Unionsfraktion Stephan Mayer
(CSU) beklagt im Deutschlandfunk [4] einen "partiellen Kontrollverlust an der deutschen
Grenze" im Jahr 2015 und
spricht sich entschieden für die
Ausweitung der Binnengrenzkontrollen in Deutschland aus.
Außerdem sei er der festen
Überzeugung, daß eine Ausweitung der Videoüberwachung,
insbesondere an öffentlichen
Plätzen und in privaten Einrichtungen, die öffentlich zugänglich
sind wie beispielsweise Einkaufszentren oder Veranstaltungs- und Sporthallen, gefahrenabwehrend wirkt und die
Aufklärung von Straftaten erleichtert. In Berlin drängt Innenminister Thomas de Maizière
darauf, die Videoüberwachung
auszuweiten, und fordert die
Linkskoalition auf, ihre ablehnende Haltung zu überdenken.
Der Chef der Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hält diese
Form der Überwachung nach
dem Anschlag vom Breitscheidplatz für wichtiger denn je und
kritisiert die rot-rot-grüne Regierung an der Spree in scharfer
Form. Unterdessen fordert die
CSU, "Gefährder" sollten früher
als bisher in Haft genommen
werden können, die Abschiebehaft solle auf vier Wochen verlängert, gegebenenfalls danach
eine Überwachung durch elektronische Fußfesseln erleichtert
werden. Zudem bringen Unionspolitiker erneut eine erweiterte Datenspeicherung, etwa bei
E-Mails und WhatsApp-Nachrichten, auf den Tisch. [5]
Do, 29. Dezember 2016
Elektronische Zeitung Schattenblick
In Frankreich sind den Sicherheitskräften nicht nur zusätzliche
Kontrollen an den Grenzen erlaubt. Sie dürfen Wohnungen ohne richterlichen Beschluß durchsuchen, mutmaßliche Dschihadisten leichter als zuvor unter Hausarrest stellen oder zum Tragen von
elektronischen Fußfesseln verpflichten. Ex-Präsident Nicolas
Sarkozy macht sich dafür stark,
die gefährlichsten "Gefährder" sofort unter strengen Hausarrest zu
stellen und sämtliche in der entsprechenden Datei geführten Personen mit elektronischen Fußfesseln zu überwachen. Da es sich
nach offiziellen Angaben jedoch
bereits um mindestens 10.500
Personen handelt, bleibt Sarkozy
nähere Angaben zur Umsetzung
schuldig.
nem Krieg, den man gegen den
Terrorismus führe, um die Sicherheit der Franzosen zu garantieren:
"Darum überprüfen wir alle Möglichkeiten und schließen keine
Lösung aus." [6] Daß in Frankreich nun schon seit einem Jahr
Ausnahmezustand herrscht, der
nicht beendet, sondern erst kürzlich wieder verlängert worden ist,
droht darüber fast in Vergessenheit zu geraten.
UMWELT / MEINUNGEN
Kohleverstromung
ausgebremst
United Kingdom zeitweise
ohne Kohlestrom
Deutschlands
"sozialverträglicher"
Kohleausstieg trägt zu ganz
und gar sozialunverträglichen
Verhältnissen bei
Na bitte, geht doch! Im
United Kingdom (UK) ist die
Anmerkungen:
Kohleverstromung zusammenge[1] http://www.spiegel.de/poli- brochen, und die Lichter sind
nicht ausgegangen. Im Vergleich
tik/deutschland/spiegel-interview-schaeuble-fordert-handy- zum vergangenen Jahr schrumpfund-internetverbot-fuer-terror- te der Kohleverbrauch bei unseren Noch-EU-Partnern um 70 bis
verdaechtige-a-493094.html
80 Prozent. Damit zeigt sich das
[2] https://www.heise.de/new- Land als Vorreiter im KlimaNoch rigoroser fordert der Front sticker/meldung/Schaeuble-for- schutz, zählen doch KohlekraftNational, alle Nicht-Franzosen, dert-Internierung-Internet-und- werke zu den stärksten Emittendie in der "Gefährder"-Datei auf- Handyverbot-fuer-Gefaehrder- ten des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid (CO2). Wie die Webgeführt sind, sofort abzuschieben. 148706.html
site Carbon Brief unter Berufung
Die Regierung von Francois Holauf Regierungsangaben meldete,
lande hatte sich die Forderung des [3] https://www.tageshaben die Erhebung einer KohFront National zu eigen gemacht, schau.de/inland/umgang-gelenstoffsteuer, der Ausbau der erverurteilten Terroristen die fran- faehrder-101.html
neuerbaren Energien und die
zösische Staatsbürgerschaft zu
Schließung mehrerer Kohlekraftentziehen, wenn diese noch eine [4] http://www.deutschlandzweite besitzen. Dieser Vorstoß, funk.de/schaerfere-sicherheits- werke zu diesem Klimaschutzerwar jedoch am Widerstand aus massnahmen-wir-haben-nicht- folg beigetragen. [1]
den eigenen Reihen gescheitert. viel-zeit.694.de.html
Wenngleich die wirtschaftlichen
Georges Fenech von den Republiund politischen Rahmenbedinkanern schlägt vor, alle Rückkeh- [5] http://www.deutschlandrer aus dem Dschihad in einem In- funk.de/sicherheitsdebatte-csu- gungen von UK und Deutschland
verschieden sind, gibt es doch so
ternierungslager wegzusperren. und-staedte-dringen-aufviele Gemeinsamkeiten, daß sich
Gegen ein solches "französisches mehr.1766.de.html
die Frage geradezu aufdrängt,
Guantanamo" hatte sich Manuel
warum die Bundesregierung nicht
Valls noch als Premierminister [6] http://www.deutschlandsehr viel mehr unternimmt, um
ganz vehement ausgesprochen. funk.de/gefaehrder-in-franksich ebenfalls rasch von der KohInzwischen zieht der wahrschein- reich-politiker-fordern-ueberle zu verabschieden. An sozialverliche Präsidentschaftskandidat der wachung-mit.1773.de.html
träglichen Ausstiegskonzepten
Sozialisten offensichtlich entschiedenere Maßnahmen gegen http://www.schattenblick.de/ hierfür mangelt es jedenfalls nicht.
Terrorverdächtige in Betracht und
infopool/politik/kommen/
Im April 2015 hatte die britische
bezeichnet die "Gefährder"-Datei
repr1541.html
Regierung die Kohlenstoffsteuer
als Mittel der Überwachung in eiDo, 29. Dezember 2016
(SB) ­
www.schattenblick.de
Seite 5
Elektronische Zeitung Schattenblick
auf fast 25 Euro die Tonne angehoben. Da die Kraftwerke dem
Europäischen Emissionshandelssystem unterworfen sind, mußten
sie fortan rund 30 Euro pro ausgestoßene Tonne CO2 bezahlen.
Dadurch wurden Anreize geschaffen, den Kohleverbrauch zu
senken und auf andere Energieträger umzusteigen. Prompt gingen
im März dieses Jahres drei Kohlekraftwerke vom Netz. Das war
auch der Monat, in dem in UK
erstmals seit Beginn der industriellen Revolution vor über 150
Jahren überhaupt keine Kohle
verstromt wurde!
In den nächsten neun Jahren wollen die Briten sämtliche Kohlekraftwerke abstellen. Die deutsche Regierung hingegen hat
einen "Klimaschutzplan 2050"
aufgestellt, in dem die Weichen
ihrer Klimapolitik festgelegt und
in dem keinerlei konkrete Angaben zum Zeitpunkt des Kohleausstieg formuliert werden. [2]
Aus anderen offiziellen Dokumenten und Verlautbarungen
geht hervor, daß in Deutschland
vermutlich auch 2040, 2045
noch Kohlestrom produziert
werden wird. Hinzu kommt, daß
ab dem Winterhalbjahr 2018/19
eine Kapazitätsreserve für den
Notfall vorgehalten wird. Falls
die Stromanbieter zu wenig
Strom eingekauft haben und ihren Lieferverpflichtungen nicht
nachkommen, werden Kohlekraftwerke hochgefahren, die lediglich als Reserve bereitstehen.
Für die Kosten der Kapazitätsreserve werden die Steuerzahler
mit 50 bis 100 Mio. Euro jährlich zur Kasse gebeten. In früheren Berechnungen war noch von
130 bis 260 Mio. Euro die Rede.
[3]
Seite 6
Die gegenwärtigen Veränderungen des globalen Klimas, insbesondere in der Arktis, zeigen sehr
genau, daß es höchste Zeit ist, die
Treibhausgasemissionen drastisch zu verringern, und das
möglichst schon seit gestern. Die
Vorstellung, man könne die 2015
im UNFCCC-Klimaschutzabkommen von Paris beschlossenen
Grenzwerte von zwei oder gar 1,5
Grad Temperaturerhöhung gegenüber der vorindustriellen Zeit bis
Ende des Jahrhunderts einhalten,
weil nach einer Phase des Überschreitens dieser "Leitplanken"
der Kohlenstoff wieder aktiv aus
der Atmosphäre entfernt werden
könnte, dürfte sich als folgenschwere Fehleinschätzung erweisen. In den Natursystemen existieren sogenannte Kippunkte, bei
deren Überschreiten ein einmal
begonnener Vorgang nicht mehr
aufzuhalten ist. Das Abschmelzen
des westantarktischen Eisschilds
ist so ein Kippunkt, und er ist
wahrscheinlich schon überschritten. Kommen im Laufe dieses
Jahrhunderts noch weitere hinzu,
platzt die Traumblase der "negativen Emissionen", wie die aktive
CO2-Entnahme aus der Luft genannt wird.
Das wird eine Zukunft sein, die
alles andere als sozialverträglich
ist, werden doch beispielsweise
bei einem Meeresspiegelanstieg
von ein, zwei oder noch mehr
Metern Hunderte Millionen
Menschen ihre Heimat verlieren
und flüchten müssen. Ohne einen
raschen Kohleausstieg in
Deutschland und anderen Ländern und einen fundamentalen
Wandel des Produzierens und
Konsumierens läuft der Planet
aufVerhältnisse zu, in denen Naturkatastrophen zur neuen Normalität werden.
www.schattenblick.de
Anmerkungen:
[1] https://www.carbonbrief.org/two-charts-show-howuk-coal-use-is-collapsing
[2] http://www.bmub.bund.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Klimaschutz/klimaschutzplan_2050_bf.pdf
[3] http://www.capital.de/dasmagazin/gabriel-strompuffer-kraftwerk-reserve-energiewende-oekostrom-8123.html
http://www.schattenblick.de/
infopool/umwelt/meinung/
umme­260.html
SPORT / BOXEN
Ambitionierte Pläne mit
einem Pferdefuß
Saul "Canelo" Alvarez will
2017 drei Kämpfe austragen
Saul "Canelo" Alvarez,
ehemals Champion zweier Verbände im Halbmittelgewicht und
von seinem Promoter Oscar de la
Hoya zum Superstar der Branche
überhöht, hat seine Pläne für das
kommende Jahr offengelegt. Der
26 Jahre alte Mexikaner, für den
48 Siege, eine Niederlage sowie
ein Unentschieden zu Buche stehen, will drei Kämpfe bestreiten
und dabei gegen seinen Landsmann Julio Cesar Chavez jun.,
den Kasachen Gennadi Golowkin
und den Puertoricaner Miguel
Cotto antreten. Plan B sieht am 6.
Mai eine Herausforderung des
WBO-Weltmeisters im Mittelgewicht, Billy Joe Saunders aus
England, ansonsten aber ebenfalls
(SB) ­
Do, 29. Dezember 2016
Elektronische Zeitung Schattenblick
dem Team des Kasachen. Sehr
viel Geld wäre mit Saunders jedoch nicht zu verdienen, da er aus
Sicht des US-Publikums kaum
mehr als eine Neuauflage des
Kampfs gegen den Briten Liam
Smith verspräche, der auf mäßiDie Golden Boy Promotions ha- ges Interesse stieß.
ben jedenfalls Chavez die kurze
Frist von nur einer Woche einge- Der 27jährige Saunders gilt als
räumt, ihr Angebot anzunehmen schwächstes Glied in der Kette
oder die Segel zu streichen. Dem der Weltmeister im MittelgeVernehmen nach sieht der Kon- wicht, was sich Anfang Dezember
trakt eine Garantiebörse von bei seiner mühsamen ersten Titelsechs Millionen Dollar vor. Da verteidigung gegen den AußenChavez zudem einen prozentua- seiter Artur Akavow bestätigte.
len Anteil der Einkünfte aus dem Nach einem enttäuschenden AufPay-TV bei HBO bekäme, könn- tritt konnte der derangierte Brite
te er insgesamt zehn Millionen froh sein, am Ende einen knappen
Dollar verdienen, sofern die Punktsieg davonzutragen, in dem
Übertragung mehr als eine Milli- nicht wenige Experten ein Geon Buchungen erzielt, was durch- schenk an das Heimpublikum saaus der Fall sein dürfte. Wenn- hen. "Canelo" sollte sich gegen
gleich "Canelo" mit Sicherheit Saunders relativ problemlos
wesentlich mehr Geld einstrei- durchsetzen, doch mehr als die
chen würde, wäre diese Option mageren 300.000 Buchungen seifür Chavez dennoch eine Gold- nes Kampfs gegen Liam Smith
grube, wie sie ihm kein zweites am 17. September sprängen dabei
Mal in Aussicht stünde. Ein wohl nicht heraus. Wenngleich
Kampf zweier namhafter Mexika- der Brite als Champion nach Arner, bei dem er von der ungleich lington angereist war, galt er in
größeren Popularität "Canelos" den USA als völlig unbeschriebeprofitieren würde, wäre für die nes Blatt und klarer Außenseiter.
Landsleute zu Hause und in den
USA ein absolutes Glanzlicht, das Das wollen die Fans vermutlich
nicht noch einmal sehen, zumal
sie tief in Tasche greifen ließe.
"Canelo" angesichts seiner AusHingegen ist Billy Joe Saunders wahl relativ schwacher Gegner ohausschließlich wegen seines Ti- nehin unter Beschuß steht. Seit
tels von Interesse, den Alvarez 2015 hat er mit James Kirkland,
und De la Hoya gerne haben wol- dem alternden Miguel Cotto, dem
len. "Canelo" ist derzeit zwar körperlich unterlegenen Amir
WBO-Champion im Halbmittel- Khan sowie Liam Smith im Ring
gewicht, doch bleibt der Gürtel gestanden, nun soll Chavez oder
dieses Verbands im höheren Limit Saunders folgen. Das mutet nicht
die einzige Trophäe, die Gennadi gerade wie das Profil eines überraGolowkin noch zur Komplettie- genden Akteurs, sondern eher wie
rung seiner Sammlung fehlt. Be- das sorgsam gepflegte Image eines
säße Saul Alvarez diesen Gürtel, Boxers an, dessen Bilanz unter
stärkte dieses Faustpfand seine Vermeidung der gefährlichsten
Verhandlungsposition gegenüber Kontrahenten saubergehalten wird.
Golowkin Mitte September und
Cotto im Dezember 2017 vor. Von
dem offensichtlichen Pferdefuß
dieses Vorhabens, der Zweifel an
dessen Ernsthaftigkeit wachruft,
soll später die Rede sein.
Do, 29. Dezember 2016
www.schattenblick.de
"Canelos" ursprünglich für Februar geplanter nächster Auftritt
wurde auf Anfang Mai verschoben, damit er den Bruch an seiner
rechten Hand gründlich auskurieren kann, bevor er in den Ring zurückkehrt. Davon abgesehen ließe sich mit Saunders am 6. Mai
noch am ehesten etwas verdienen,
da die mexikanischen Fans am
Wochenende ihres Feiertags Cinco de Mayo einfach einen Boxkampf im Fernsehen erwarten.
Möglicherweise reicht der Publikumsliebling "Canelo" schon für
sich genommen aus, um die Kasse klingeln zu lassen, selbst wenn
er nur gegen den weithin unbekannten Briten antritt.
Sehr viel spannender, aber auch
ungleich gefährlicher wäre ein
Kampf gegen Jermall oder Jermell Charlo, Demetrius Andrade,
Erislandy Lara oder Julian Williams. Das sind zwar allesamt
Halbmittelgewichtler, die aber
stärker als die meisten Mittelgewichtler sein dürften, wenn man
einmal von Gennadi Golowkin
und Daniel Jacobs absieht. Unter
dem Vorwand, er wolle künftig
ohnehin im Mittelgewicht antreten, kann "Canelo" den genannten
Konkurrenten aus dem Weg gehen, ohne das Gesicht zu verlieren.
Der Plan, im kommenden Jahr
drei Kämpfe zu bestreiten, mutet
schon deshalb reichlich ambitioniert an, weil "Canelo" seit 2011,
als er Matthew Hatton, Ryan
Rhodes, Alfonso Gomez und
Kermit Cintron besiegte, nie häufiger als zweimal pro Jahr im
Ring gestanden hat. Weder Chavez noch Saunders würde den
Mexikaner vor unlösbare Probleme stellen, doch käme danach
Gennadi Golowkin an die Reihe,
Seite 7
Elektronische Zeitung Schattenblick
dem Alvarez kaum gewachsen
sein dürfte. Selbst wenn er wie
durch ein Wunder zwölf Runden
mit dem Kasachen überstehen
würde, wäre er anschließend reif
für eine lange Erholungspause.
Wie also sollte er nur drei Monate später gegen Miguel Cotto antreten?
Er hat den Puertoricaner im November 2015 nur knapp besiegt,
obwohl er damals frisch und mit
einem enormen Gewichtsvorteil
in den Ring steigen konnte. Cotto
nimmt sich im Februar mit James
Kirkland einen relativ leichten
Gegner vor und wird danach mit
Sicherheit keinen Kampf mehr
bestreiten, bis er auf Saul Alvarez
trifft. Sollte dieser zuvor durch
Golowkin schwer lädiert worden
sein, hätte der Puertoricaner gute
Aussichten, sich für die Niederlage gegen "Canelo" zu revanchieren. Das könnte dazu führen, daß
Oscar de la Hoya unter solchen
Voraussetzungen den Kampf gegen Miguel Cotto verschiebt. [1]
Denkbar wäre aber auch, daß man
Golowkin trotz gegenteiliger Beteuerungen auch 2017 aus dem
Weg gehen will und bereits einen
Plan C in der Tasche hat, wie das
funktionieren könnte. Da "Canelo" den WBC-Titel im Mittelgewicht niedergelegt hat, um sich
nicht mit dem damaligen Pflichtherausforderer Golowkin messen
zu müssen, und auch sonst um
mehr oder minder fadenscheinige
Ausflüchte nicht verlegen war,
kann er sich eine offene Absage
schlechterdings nicht mehr leisten. Deshalb entwarf De la Hoya
die Version, man unterbreite dem
Kasachen ein lukratives Angebot,
so daß er nur noch einschlagen
müsse. Tatsächlich wollte man
ihn jedoch mit einer Pauschale
Seite 8
von 10 Millionen Dollar abspeisen, während "Canelo" mindestens zehnmal so viel verdienen
würde. Darauf konnte sich Golowkins Team unmöglich einlassen, was wiederum im Kalkül der
Golden Boy Promotions gelegen
haben dürfte. Ein ähnlich gelagerter Plan, der das Scheitern der
Verhandlungen dem Kasachen in
die Schuhe schiebt, könnte bereits
in der Schublade liegen. So gesehen würde es wieder Sinn machen, daß "Canelo" für 2017 drei
Kämpfe ankündigt, von denen er
ohnehin nur zwei auszutragen gedenkt und einer der Fassade dient.
Anmerkung:
[1] http://www.boxingnews24.com/2016/12/plan-canelo-2017chavez-jr-golovkin-cotto/#more224110
http://www.schattenblick.de/
infopool/sport/boxen/
sbxm2081.html
MUSIK / VERANSTALTUNG / FOLKLORE
Kulturcafé Komm du ­ Februar 2017
Sarah Beatty: "Bandit Queen"
Country-Blues und Funky Jazz-Folk aus Kanada
Samstag, 4. Februar 2017, 20:00 bis 22:00 Uhr
im Kulturcafé Komm du
Platzreservierungen per Telefon: 040 / 57 22 89 52 oder
E­Mail: [email protected]
Eintritt frei / Hutspende
Das Komm du lädt ein zu einem
Konzert am Samstag, den
04.02.2017, 20.00 bis 22.00 Uhr:
Sarah Beatty - "Bandit Queen"
Album Release Tour Europe 2017
Country­Blues und Funky Jazz­
Folk aus Kanada
Nachdem ihr Debütalbum "Black
Grammophone" in Übersee für
den Hamilton Music Award nominiert und in den Top Ten der
National Roots Charts vertreten
war, gilt Sarah Beatty in Europa
als absoluter Geheimtip. Sie hat
www.schattenblick.de
Do, 29. Dezember 2016
Elektronische Zeitung Schattenblick
die Bühne mit Ani Difranco und
Bruce Cockburn geteilt, ist
durch ganz Kanada getourt, auf
bedeutenden Folkfestivals wie
Summerfolk oder Mariposa aufgetreten und hat die USA bis ins
Bluebird Café in Nashville, Tennessee mit ihrer Musik begeistert. 2016 hat Sarah Beatty auch
das europäische Publikum in
Clubs wie dem Berliner Lido,
dem Kölner Gebäude 9 und dem
Hamburger Molotow mit ihrem
charakteristischen CountryBlues und Funky Jazz-Folk
überzeugt. Nun kommt die Kanadierin mit ihrem Anfang 2017
erscheinenden Album "Bandit
Queen" erneut nach Europa.
Städte, musikalische Inspirationen von dort, wo Folk Roots
Music zu Hause ist, wo jeder
Song eine eigene Geschichte erzählt, eine eigene Welt öffnet.
Dort muss man beginnen, will
man die Vielschichtigkeit von
Sarah Beatty verstehen - und es
gibt viel zu sagen über die kanadische Musikerin. Vielleicht
braucht man das aber auch gar
nicht, denn der Klang ihrer
Stimme lässt beim Zuhören viele Bilder sanft und mächtig zugleich aufsteigen: einmal klar
und schwebend wie ein meditativer Kanutrip aufeinem ruhigen
See, dann wieder warm und rauchig wie direkt aus einer kanadi-
Forscherin im Bereich Umweltwissenschaften fortsetzen und
nach der Beschreibung ihrer
abenteuerlichen Art, das Leben
mit Songs zu feiern, die von allem handeln, was es zu erleben
gibt - die Welt des Unterbewussten eingeschlossen - noch lange nicht aufhören. Vielleicht
kann die Musik von Dusty
Springfield, Joan Baez, Billie
Holiday und Bobbie Gentry dabei helfen, ein paar weitere Einblicke in die Welt von Sarah Beatty zu bekommen, wirklich erleben kann man sie aber nur mit
ihren außergewöhnlichen Songs
selbst.
Wer sie einmal live gesehen hat,
möchte das Erlebnis jedenfalls
bald wiederholen. Viele Details
und Feinheiten der Songs wollen ein weiteres Mal genossen
werden, ebenso wie die außergewöhnliche Tiefe der Geschichten und Charaktere der
modernen Folk-Märchen und
das groovige Soul-Blues
Bauchgefühl, das Sarah Beatty
wie keine zweite in dieser Sparte heraufzubeschwören vermag.
Wer sich bei einem ihrer Konzerte einmal in andere Welten
hat entführen und wieder nach
Hause bringen lassen, verlangt
immer wieder nach diesem ErSarah Beatty:
schen Country-Blues-Kneipe lebnis.
Cold Night (Live in Studio)
und manchmal auch kräftig und
https://www.youtube.com/
intensiv wie die Niagarafälle
watch?v=dhcPJi8BQSI
selbst. Kein Wunder, dass Weitere Informationen:
In Europa gilt Sarah Beatty als Künstlerinnen wie Shawna Caabsoluter Geheimtip
spi sich so fühlen: "Wenn ich Sarah Beatty ­ Homepage:
Foto: © by Sarah Beatty
Sarah Beatty's Stimme in mei- http://www.sarahbeatty.ca
nen Koffer packen könnte, ich
würde sie mit aufTour nehmen." Sarah Beatty bei Facebook:
Über Sarah Beatty
http://www.facebook.com/sarahWenn man etwas sagen müsste beatty.ca
Einsame Wälder und Seen in der über Sarah Beatty, könnte man
unberührten Natur Kanadas, bei ihrer Neugier und Lebenslust
pulsierende nordamerikanische anfangen, mit ihrem Erfolg als
Do, 29. Dezember 2016
www.schattenblick.de
Seite 9
Elektronische Zeitung Schattenblick
Zum Reinhören & Anschauen:
Sarah Beatty: Boomerang Kid:
https://www.youtube.com/watch?v=rEI4iWdLV0I
Sarah Beatty ­ Bandit Queen
(Live Outdoors):
https://www.youtube.com/watch?v=_siBbhcjMws
Wild Rose (Live Show):
Das neue Album "Bandit Queen"
von Sarah Beatty wird Anfang des
Jahres 2017 erscheinen.
Fotos: © by Sarah Beatty
Das neue Album von
Sarah Beatty: "Bandit Queen"
Rhythmische Grooves, feine und
kräftige Melodien, inspirierende
und überraschende Texte verpackt in Musik, die der Soundtrack für einen Italowestern
made in Canada sein könnte, machen Sarah Beatty's Anfang 2017
erscheinendes Album "Bandit
Queen" zu einer besonderen Entdeckung: Scharfsinnig, lustig,
unverschämt, gefühlvoll, rau,
poetisch,... die Liste ließe sich
lange fortsetzen, schlüpft Sarah
Beatty in jedem Song in eine andere Rolle: einmal strahlende und
unnahbare Heldin, dann wieder
verletzlich und über die Untiefen
der Existenz nachsinnend. Auch
vor der Wissenschaft macht die
promovierte Hydrogeologin auf
"Bandit Queen" nicht halt: sozial- und umweltkritische Texte,
die so humorvoll-ironisch mit
musikalischem funky-country
Augenzwinkern klingen, findet
man sicher kein zweites Mal. Genauso wie die exzellenten Musiker, die Beatty auf ihrem Album
begleiten und sich als fixe BeSeite 10
standteile der kanadischen FolkSzene auch bereits in Europa
einen Namen gemacht haben: Justine Fisher (Kontrabass) und
Matty Simpson (E-Gitarre), beide Mitglieder der Fred Eaglesmith Band) und Dave Clarc an
den Drums (The Woodshed Orchestra, Rheostatics). Gewürzt
mit gefühlvollen bis bombastischen Bläserarrangements ist
"Bandit Queen" ein klanglich
ausgeklügeltes Werk, das man
immer und immer wieder auflegen möchte um jedes Mal etwas
Neues zu entdecken.
Kulturcafé Komm du
in der Buxtehuder Str. 13
in Hamburg­Harburg
Foto: © 2013 by Schattenblick
www.schattenblick.de
https://www.youtube.com/watch?v=5ss_SR1mzs0
*
Das Kulturcafé Komm du
in Hamburg-Harburg:
Kunst trifft Genuss
Hier vereinen sich die Frische der
Küche mit dem Feuer der Künstler
und einem Hauch von Nostalgie
Das Komm du in Harburg ist vor
allem eines: Ein Ort für Kunst und
Künstler. Ob Live Musik, Literatur, Theater oder Tanz, aber auch
Pantomime oder Puppentheater hier haben sie ihren Platz. Nicht
zu vergessen die Maler, Fotografen und Objektkünstler - ihnen
Do, 29. Dezember 2016
Elektronische Zeitung Schattenblick
gehören die Wände des Cafés für
regelmäßig wechselnde Ausstellungen.
Britta Barthel und Mensen Chu
geben mit ihrem Kulturcafé der
Kunst eine Bühne und Raum. Mit
der eigenen Erfahrung als Künstler und Eindrücken aus einigen
Jahren Leben in der Kulturmetropole London im Gepäck, haben sie
sich bewusst für den rauen und ungemein liebenswerten Stadtteil
Harburg entschieden. Für Künstler und Kulturfreunde, für hungrige und durstige Gäste gibt es im
Komm du exzellente Kaffeespezialitäten, täglich wechselnden frischen Mittagstisch, hausgemachten Kuchen, warme Speisen, Salate und viele Leckereien während
der Veranstaltungen und vor allem
jede Menge Raum und Zeit ...
VERANSTALTUNG / KINDER
Kulturcafé Komm du ­ 28. Januar 2017
"Flupsi und das ewige Eis"
MitmachKinderBuchKino mit Jochen Wildt ­ Eine
spannende Detektivgeschichte für Kinder ab 4 Jahren
Samstag, 28. Januar 2017, 15:00 bis 17:00 Uhr
Platzreservierungen per Telefon: 040 / 57 22 89 52 oder
E­Mail: [email protected]
Eintritt frei / Hutspende
Das Komm du ist geöffnet:
von Montag bis Freitag
7:30 bis 17:00 Uhr,
Samstag von 9:00 bis 17:00 Uhr
und an Eventabenden open end.
Näheres unter:
http://www.komm-du.de
http://www.facebook.com/KommDu
Kontakt:
Kulturcafé Komm du
Buxtehuder Straße 13
21073 Hamburg
E-Mail: [email protected]
Telefon: 040 / 57 22 89 52
Komm du­Eventmanagement:
Telefon: 04837/90 26 98
E-Mail:
[email protected]
http://www.schattenblick.de/
infopool/musik/veranst/
folk1251.html
Do, 29. Dezember 2016
www.schattenblick.de
Seite 11
Elektronische Zeitung Schattenblick
Bei den Kinderbuchlesungen von
Jochen Wildt ist das Mitmachen
ausdrücklich erwünscht.
Fotos: © by Jochen Wildt
Jochen Wildt über seine
MitmachKinderBuchKinoVeranstaltungen:
Ein MitmachKinderBuchKino ist
eine multimediale Veranstaltung,
bei der das Vorlesen aus meinen
Detektivgeschichten, sowie die
Faszination des Kinos und des
Hörspiels zu einem besonderen
Erlebnis zusammengeführt werden. Die wundervollen Bilder aus
meinen Büchern werden mit einem Beamer auf eine Leinwand
projiziert. Begleitend zu den Bildern, lese ich Ausschnitte aus
meiner Geschichte vor. Zusätzlich wird die Geschichte mit Geräuschen untermalt und begleitet.
Auf ganz neue Art lernen Kinder Mitmachlesung mit den 1. Klas­
die neuen Hamburger Detektive sen der Helen­Keller­Schule in
kennen, die Kombination der Wahlstedt ­ Veröffentlicht am
großen Bilder mit dem Klang der 05.02.2016
Geräusche und meiner Erzählung https://www.youtube.com/watregt die eigene Phantasie an.
ch?v=llrw1glIIRM&ebc=ANyPxKqo6XvXrAlle Zuschauer dürfen und sollen vLW9H6AjCvSaH3y1_YIel_Pv7
sich aktiv in die Geschichte ein- w_Lobringen, Geräusche machen, Rät- jZjEVJWgXhR2fO2CTsK9msel lösen, sich bewegen ...
zHvmo2RUqLiGT
So wird das MitmachKinderBuchKino für die ganze Familie zu einem unvergesslichen Erlebnis!
Gemütlich ankommen, sich hinlümmeln und entspannt was vorlesen lassen. Nix da!
Bei mir wird mitgerätselt, mitgereimt, sich bewegt und mitgesungen!
Für kleine und große Spürnasen
ab 4 Jahren.
Anders als bei einer normalen Weitere Informationen:
Vorlesestunde ergibt sich beim
MitmachKinderBuchKino eine Jochen Wildt: Flupsi & die
besondere Atmosphäre. Die Aus- Elbspürnasen ­ Homepage:
sagekraft der Illustrationen auf ei- http://flupsi.info
ner Großleinwand kommt in besonderer Weise zum Ausdruck.
Seite 12
www.schattenblick.de
Die Flupsi­Geschichten
von Jochen Wildt haben stets
einen sozialgesellschaftlichen
Bezug.
Buchcover: © by Katja Berling
Do, 29. Dezember 2016
Elektronische Zeitung Schattenblick
MUSIK / VERANSTALTUNG / FOLKLORE
Kulturcafé Komm du ­ 28. Januar 2017
Hermann Lammers Meyer
Classic­Country Songs und Geschichten
Samstag, 28. Januar 2017, 20:00 bis 22:00 Uhr
Platzreservierungen per Telefon: 040 / 57 22 89 52 oder
E­Mail: [email protected]
Eintritt frei / Hutspende
Plakat: © by Jochen Wildt,
Grafiken Flupsi und Buchtitel:
© by Katja Berling
Über das Buch
"Flupsi und das ewige Eis"
In diesem Abenteuer finden drei
Freunde am Elbstrand eine Flaschenpost mit dem Hilferuf eines in Seenot
geratenen Eisbären. Gemeinsam mit
ihrem Klimaschutzfreund Flupsi, den
sie während eines Umweltprojektes in
der Kita kennengelernt haben, und ihrer Freundin Yessi machen sie sich mit
einem selbstgebauten Umweltfahrzeug auf die abenteuerliche und gefährliche Reise zum Nordpol. Werden
die Freunde den Eisbären Nanoq noch
retten können?
Weitere Informationen:
Buchtrailer ­
Flupsi und das ewige Eis:
https://www.youtube.com/
watch?v=j_7eXSk-4rc&ebc=ANyPxKqo6XvXrvLW9H6AjCvSaH3y1_YIel_Pv7w_LojZjEVJWgXhR2fO2CTsK9mzHvmo2RUqLiGT
Der Elbspürnasensong ­ Video:
https://www.youtube.com/
watch?v=UMkXp4zgERU
Do, 29. Dezember 2016
www.schattenblick.de
Seite 13
Elektronische Zeitung Schattenblick
__I n h a l t____Ausgabe 2053 / Donnerstag, den 29. Dezember 2016__
Hermann Lammers Meyer ­
in Amerika ein echter Star, in
Deutschland eher ein Geheimtip für
eingefleischte Country­Fans
Foto: © by fotocarlo ­
www.fotocarlo.de
Weitere Informationen:
Hermann Lammers Meyer ­
Home Of The Damned:
1 FAKTEN: Friedensnobelpreisträger unterstützen
Verbot von Atomwaffen (Pressenza)
2 SCHACH-SPHINX: Ein Leben fürs Gambit
3 KOMMENTAR: "Gefährder" - Kombattanten in neuem Gewand
5 UMWELT - MEINUNGEN: Kohleverstromung ausgebremst
6 SPORT - BOXEN: Ambitionierte Pläne mit einem Pferdefuß
8 VERANSTALTUNG: Sarah Beatty ... "Bandit Queen", 4.2.2017
11 VERANSTALTUNG: Jochen Wildt - Kinderlesung, 28.01.17
13 VERANSTALTUNG: Hermann Lammers Meyer, Country, 28.01.17
1 DIENSTE - WETTER: Und morgen, den 29. Dezember 2016
DIENSTE / WETTER / AUSSICHTEN
Und morgen, den 29. Dezember 2016
+++ Vorhersage für den 29.12.2016 bis zum 30.12.2016 +++
http://www.youtube.com/watch?v=gBxhfZnt-No
Hermann Lammers Meyer ­
Homepage:
Trüb und neblig, lichtversetzt,
und Jean-Luc am Ziel der Träume,
ganz von kühlem Naß benetzt,
sonn'beschienen Bauch und Bäume.
http://www.hermannlammersmeyer.de
Ein Tag "on the road" mit Hermann
Lammers Meyer und den Emsland
Hillbillies:
https://www.youtube.com/watch?v=In-AnZKbx3c
Zum Reinhören & Anschauen:
Hermann Lammers Meyer ­
"Just when i need you most":
https://www.youtube.com/watch?v=CvzZxse8mjs
Hermann Lammers Meyer ­
The Good Old Days:
https://www.youtube.com/watch?v=gJirB-4I2KE&feature=youtu.be&t=14
http://www.schattenblick.de/
infopool/musik/veranst/
folk1250.html
Seite 14
© 2016 by Schattenblick
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