aktuelle Ausgabe für Dezember

Dezember 2016
INFO
■ Petition: Pflichtabgabe für
Kunststoffprodukte
■ Interview: „Gemeinsam gegen
Plastik bleibt Thema im VSB“
■ Online-Kochserie:
Himmlischer Genuss
Gemeinsam erfolgreich gegen Plastik
G
emeinsam gegen Plastik: Ein Jahr lang hat
sich der VerbraucherService
Bayern im KDFB (VSB)
anlässlich seines 60-jährigen Bestehens intensiv dem
Kampf gegen die Kunststoffflut verschrieben, den
er zusammen mit dem Frauenbund schon seit Längerem führt.
Doch trotz vieler größerer
und kleinerer Erfolge (siehe
Interview Seite 40) gelangen auch hierzulande nach
wie vor Kunststoffprodukte
in großen Mengen in die
Umwelt, wo sie Jahrhunderte verbleiben und durch
Wind, Wellenschlag, Sonne
und andere Einflüsse zu
immer kleineren Teilchen
zerfallen. Für dieses Plastik
übernimmt bislang niemand
Verantwortung. Das will der
VerbraucherService Bayern
ändern. Zum Abschluss seines Jubiläumsjahrs hat er
auf der Petitionsplattform
„WeAct“ der Bürgerbewegung Campact eine OnlinePetition gestartet, die sich
an Bundesumweltministerin
Barbara Hendricks richtet.
Darin fordert der VSB eine
gesetzlich verankerte
Pflichtabgabe für jedes in
Verkehr gebrachte Kunst-
stoffprodukt. Das eingenommene Geld soll in Maßnahmen fließen, die Verunreinigungen durch Kunststoffe in Wasser, Boden und
Luft beseitigen.
Verursacher sollen Verantwortung übernehmen
Nach dem Vorbild der Abwasserabgabe will der VSB
damit die Verursacher der
durch Plastik entstehenden
Umweltprobleme in die
Pflicht nehmen: Zahlen sollen die geforderte Pflichtab-
Unterschreiben Sie!
Die Petition finden Sie im Internet unter
http://bit.ly/wir-fordern-pflichtabgabe
gabe alle, die in Deutschland Kunststoffprodukte
produzieren oder importieren. „Es gibt inzwischen
sehr genaue Analysemethoden, um festzustellen, woher Mikroplastik kommt“,
erläutert VSB-Umweltexpertin Marianne
Wolff. „Bei einem PlastikGartenstuhl ist die Wahrscheinlichkeit, dass er in
der Umwelt landet, geringer
als etwa bei einem Coffeeto-go-Becher oder einer
Plastiktüte.“ Bei manchen
Produkten sei die Entstehung von Mikroplastik
sogar unausweichlich.
Durch Reifenabrieb entstehen deutschlandweit beispielsweise jährlich 60.000
12/16 KDFB Engagiert
Foto: istock/grapestock
Kunststoffprodukte verursachen Umweltprobleme. Der VerbraucherService fordert,
dass sich an deren Lösung alle Verursacher beteiligen müssen. Unterschreiben auch Sie!
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Nur noch bis
31. Dezember 2016
MITMACHEN UND
GEWINNEN!
Anerkennung für Engagement: Die Aktion: „7 Wochen miteinander Plastikfasten“ von VerbraucherService
und KDFB wurde für den Deutschen Engagementpreis nominiert und erhielt den Augsburger Zukunftspreis
2015. Im Bild ist das Augsburger Organisationsteam bei der Preisverleihung zu sehen.
bis 111.000 Tonnen Mikroplastik, bei der Wäsche
von Kleidung aus Kunststofffasern etwa 80 bis 400
Tonnen!
Plastik muss wieder
aus der Umwelt
„Jedes Stück Plastik, das
in die Umwelt gelangt,
wird zu Mikroplastik“,
warnt Marianne Wolff.
„Wir müssen versuchen,
Kunststoffe so weit wie
möglich wieder aus der
Umwelt zu bekommen.“
Wichtig seien zum Beispiel Filter in Kläranlagen,
damit Mikroplastik nicht
in die Gewässer gelangt,
oder die Beseitigung herrenloser Fischernetze in
der Nord- und Ostsee.
„Unterstützen Sie unsere
Petition!“, appelliert Wolff.
„Jede Unterschrift verdeutlicht, dass wir Plastik aus
der Umwelt holen müssen.“
Gerti Fluhr-Meyer
Machen Sie mit! Gesucht wird
die beste Idee, Plastik zu vermeiden. Schicken Sie Ihren
Vorschlag mit Namen, Anschrift
und Telefonnummer per Mail an
[email protected] oder per Post
an VerbraucherService Bayern
im KDFB, Stichwort „Die beste
Idee, Plastik zu vermeiden“,
Dachauer Straße 5, 80335 München.
Es gibt viele tolle Preise zu
gewinnen. Die Gewinner werden am Weltverbrauchertag,
15. März 2017, bekanntgegeben.
Mehr unter
www.verbraucherservice-bayern.de/gemeinsamgegenplastik/
INTERVIEW: „Gemeinsam gegen Plastik bleibt Thema im VerbraucherService“
Welche Erfolge gibt es konkret? Plastikvermeiden ist „Thema“. In
vielen Geschäften gibt es Plastiktüten inzwischen nur gegen eine
Gebühr. Laut EU-Beschluss soll ihr Verbrauch bis Ende 2025 auf
40 Stück pro Kopf und Jahr reduziert werden. Die bayerische Staatsregierung hat bereits 2014 600 000 Euro für Forschung zu Mikroplastik
in bayerischen Gewässern bereitgestellt. Auch im Chiemsee sowie
40
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anderen Seen und Flüssen gibt es Kunststoffrückstände. Zudem lagern sich an Mikroplastik Schadstoffe an.
Seit 2014 gibt es kein Mikroplastik in Zahnpasta mehr. Der europäische Dachverband der Kosmetikindustrie empfiehlt zudem seinen
Mitgliedern, bis 2020 feste Kunststoffpartikel in Produkten wie Peelings durch alternative Stoffe zu ersetzen.
Was muss noch geschehen? Wir müssen nicht nur den Eintrag von
Plastik in die Umwelt mindern, sondern es auch wieder aus ihr
herausbekommen. Hier setzt unsere Petition „Pflichtabgabe für
Kunststoffprodukte“ an. Nötig sind auch eine klare Kennzeichnung
von Mehrweg- und Einwegverpackungen und die Erhöhung des
Recyclinganteils in Plastiktüten.
Gemeinsam gegen Plastik bleibt also weiter Thema im VerbraucherService? Ja. Wir werden weiter aufklären und genau beobachten.
Interview: Gerti Fluhr-Meyer
Fotos: VSB
Marianne Wolff leitet das Umweltteam
des VerbraucherService Bayern
Ein Jahr „Gemeinsam gegen Plastik“, das
Jubiläumsjahr des VerbraucherService
Bayern geht zu Ende. Was wurde erreicht?
Marianne Wolff: In Jubiläumsfeiern, Ausstellungen, im Auftritt auf der Landesgartenschau
und mit vielen anderen Aktivitäten haben wir
gemeinsam mit dem Frauenbund fortgesetzt,
was schon 2014 mit der Unterschriftenaktion
„Kein Mikroplastik in Alltagsprodukten“ sowie
der Aktion „7 Wochen miteinander Plastikfasten“ begann.
Der VERBRAUCHERSERVICE berät Sie:
Online-Videotipp: Kochserie
„Himmlischer Genuss“
Öffnungszeiten: Mo–Fr 9–12, Mo, Di 14–16,
Do 14–17 Uhr (wenn nicht anders angegeben)
www.verbraucherservice-bayern.de
91522 ANSBACH
Kannenstr. 16, Tel. 09 81/97 78 97 93
Mo, Di 10–13, Do 10–17, Fr 10–14 Uhr
[email protected]
63739 ASCHAFFENBURG
Dalbergstr. 15, Tel. 0 60 21/3 30 12 18
Mo, Di, Do 9–12, 14–16, Fr 9–12 Uhr
86152 AUGSBURG
Ottmarsgässchen 8, Tel. 08 21/15 70 31
Hausw. Berufsbildung: Tel. 08 21/51 03 68
Mo, Do 9–16, Di 9–17, Mi, Fr 9–12 Uhr
[email protected]
96047 BAMBERG (Mittwoch geschlossen),
Grüner Markt 14, Tel. 09 51/20 25 06,
[email protected]
93413 CHAM
Obere Regenstr. 15, Tel. 0 99 71/67 53
Mo 13–17 Uhr, Di, Do, Fr 9–13,
[email protected]
86609 DONAUWÖRTH
Münsterplatz 4, Tel. 09 06/82 14, Mo 9–12 Uhr
Hauswirtschaftsmeisterin Iris Graus (unten) hat ein Festtagsmenü mit saisonalen Zutaten
kreiert, das gut vorzubereiten ist. Als Hauptgang gibt es Rinderfilet an Granatapfelsoße mit
Spätzle (auf dem Foto in einer Variante mit Kartoffelpüree).
Wollen Sie an den Festtagen Ihre
Liebsten mit etwas Besonderem
verwöhnen? Dann hilft vielleicht
ein Blick ins Internet:
Morchelsuppe mit Kumin,
Rinderfilet an Granatapfelsoße
mit Spätzle,
weiße Kaffee-Pannacotta mit
Schokoladensoße.
Diese Speisenfolge hat sich Hauswirtschaftsmeisterin Iris Graus für
Sie ausgedacht. Die Zubereitung ist
in der neuen Folge der OnlineKochserie „Himmlischer Genuss“
zu sehen, die der VerbraucherService Bayern seit Mai in Kooperation mit dem „Bistum TV“ der
Diözese Würzburg jeden Monat
anbietet. „Das Motto für die Festtage heißt ,Tradition trifft Moderne‘“,
erzählt Iris Graus. „Mit saisonalen
Zutaten habe ich ein Menü kreiert,
das gut vorzubereiten ist. So bleibt
der Kochaufwand am Feiertag
gering.“
Das Festtagsmenü und alle Folgen
von „Himmlischer Genuss“ finden
Sie unter: www.verbraucherservicebayern.de. In der Suchfunktion
„Kochserie“ eingeben.
gfm
91301 FORCHHEIM
St. Martin-Str. 8, Tel. 0 91 91/64 68 9,
Di 14–17, Do 9–12 Uhr,
85049 INGOLSTADT
Kupferstr. 24, Tel. 08 41/95 15 9 99–0
[email protected]
80335 MÜNCHEN (Mittwoch geschlossen)
Dachauer Str. 5, Tel. 0 89/59 62 78,
Mo, Di, Do, Fr 9–12, Do 14–17 Uhr
[email protected]
85375 NEUFAHRN
Bahnhofstr. 32, Tel. 0 81 65/9 75 11 90,
Mo, Di, Mi, Do 8–12 Uhr,
[email protected]
94032 PASSAU
Ludwigsplatz 4/I, Tel. 08 51/3 62 48
Umweltberatung: Tel. 08 51/3 34 92
[email protected]
93047 REGENSBURG
Frauenbergl 4, Tel. 09 41/5 16 04
Umweltberatung: Tel. 09 41/56 34 58
[email protected]
92421 SCHWANDORF
Spitalgarten 1 (Rathaus)
Tel. 0 94 31/4 52 90; Di 9.00–12.30 Uhr
83278 TRAUNSTEIN
Bahnhofstr. 1, Tel. 08 61/6 09 08; Di, Do, Fr
8.30–12 Uhr; und Di, Do 13–16 Uhr
[email protected]
97070 WÜRZBURG (Mittwoch geschlossen)
Theaterstr. 23, Roter Bau, Tel. 09 31/30 50 80
Mo, Fr 9–12, Di, Do 9–12 und 14–16 Uhr
[email protected]
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