Führung 4.0 – Wie die Digitalisierung Führung verändert (PDF

Forthcoming in Hildebrandt, A. (Ed.), CSR und Digitalwirtschaft. Berlin Heidelberg: Springer. Do not
circulate without permission.
Führung 4.0 – Wie die Digitalisierung Führung verändert
Dipl.-Psych. Tanja Schwarzmüller, Lehrstuhl für Strategie- und Organisation, Technische
Universität München, München, Deutschland, Email: [email protected]
Dr. Prisca Brosi, Lehrstuhl für Strategie- und Organisation, Technische Universität München,
München, Deutschland, Email: [email protected]
Prof. Dr. Isabell M. Welpe, Lehrstuhl für Strategie- und Organisation, Technische Universität
München, München, Deutschland, Email: [email protected]
Abstract
Die digitale Transformation wird zu tiefgreifenden Veränderungen von Geschäftsmodellen,
Organisationen und Arbeitsgestaltung führen. Entsprechend werden auch gänzlich neue
Anforderungen an Führungskräfte gestellt. Um diese veränderten Anforderungen greifbar zu
machen haben wir eine großangelegte Befragung von ExpertInnen aus Wirtschaft,
Wissenschaft, Verbänden und Politik durchgeführt, deren Ergebnisse wir in diesem Kapitel
vorstellen. Dabei betonten die befragten ExpertInnen, dass durch die digitale Transformation
die Abgabe von Macht von Führungskräften an Mitarbeitende zunehmen, die Wichtigkeit von
beziehungsförderndem und coachenden Verhalten von Führungskräften gegenüber
Mitarbeitenden steigen und Führungskompetenzen wie Agilität, Veränderungsmanagement
und Führung auf Distanz eine stärkere Rolle einnehmen werden. Mitarbeiterleistungen
werden transparenter und sollten von Führungskräften daher entsprechend ergebnisorientiert
bewertet werden. Darüber hinaus wird durch die Digitalisierung auch mehr Druck auf
Mitarbeitende entstehen, welchen Führungskräfte durch gesundheitsbewusste Führung
abfedern sollten. Führung selbst wird insgesamt stärker technologisiert, d.h., durch digitale
Tools unterstützt, werden. Diese Veränderungen von Führung werden am Beispiel von
Organisationen verschiedener Größen und Branchen illustriert.
Keywords: Digitalisierung, Führung, digitale Transformation, Führung 4.0
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1. Die digitale Transformation: Stürmische Zeitn für Organisationen
Eine aktuelle ExpertInnenbefragung im Projekt „Digital Work Design – Turning Risks
into Chances“ (Schwarzmüller, Brosi, & Welpe, 2016) an der Technischen Universität
München, für die wir 58 Digitalisierungs-ExpertInnen aus Wirtschaft, Wissenschaft,
Verbänden und Politik interviewt haben, zeigt auf, dass die digitale Transformation
stürmische Zeiten für Organisationen verursachen wird: Sie verändert das
Wettbewerbsumfeld für Unternehmen dramatisch und in rasendem Tempo – immer neue
Wettbewerber entstehen, völlig neue, bis vor kurzem undenkbare Geschäftsmodelle entstehen.
Die Basis, auf der viele Global Player über Jahrzehnte hinweg erfolgreich waren, nämlich ihre
die Regulierungsdichte, Kapitalstärke und Kundenbasis, erodiert. So besitzen die größten
Telefongesellschaften (Skype) beispielsweise keine eigene Telefon-Infrastruktur mehr, die am
schnellsten wachsenden Kreditgeber (SocietyOne) haben kein eigenes Geld und die
berühmtesten Medienunternehmen der Welt (Facebook, Twitter) erstellen selbst keine Inhalte.
Daten werden zunehmend eine der wichtigsten Unternehmensressourcen und
Wertschöpfungsprozesse verändern sich radikal. Anstatt die Wertschöpfungskette etablierter
Unternehmen nachzubauen setzen sich die neuen Player an die attraktivste Stelle der
Wertschöpfungskette – die mit direktem Kontakt zum Kunden. Die Digitalisierung führt
nämlich auch dazu, dass individuelle Kundenbedürfnisse wichtiger werden, so dass
Unternehmen ihr Angebot passgenauer auf spezifische Bedürfnisse Einzelner ausrichten
(müssen). Dass Unternehmen gut darin beraten sind, dies auch umzusetzen, zeigt der Erfolg
von Unternehmen, deren Strategie sich konsequent an Kundenbedürfnissen ausrichtet. Nicht
umsonst stellt Amazon-Geschäftsführer Jeff Bezos in Management-Meetings einen leeren
Stuhl in die Runde, der die Perspektive des Kunden repräsentieren soll.
Das Projekt „Digital Work Design - Turning Risks Into Chances“ (www.dwd.wi.tum.de)
wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und am Lehrstuhl
für Strategie und Organisation (Prof. Dr. Isabell M. Welpe) der Technischen Universität
München durchgeführt.
Das Ziel des Projekts ist es, ein umfassendes Modell zu entwickeln, das die Dimensionen
digitalisierter Arbeit und Führung abbildet und zu untersuchen, welche Risiken und
Chancen sich daraus für Organisationen und ihre Stakeholder ergeben. Anschließend sollen
Einflussfaktoren auf Führungs- und Organisationsebene identifiziert werden, die dazu
beitragen, dass identifizierte Risiken in Chancen verwandelt werden können.
Neben diesen veränderten Wettbewerbsstrukturen und neuen Geschäftsmodellen
wandeln sich auch Wertschöpfungsprozesse innerhalb von Organisationen drastisch. Ein von
der deutschen Telekom gemeinsam mit der Universität St. Gallen verfasstes Thesenpapier
(Telekom, 2015), für das ExpertInnen aus verschiedensten Branchen befragt wurden, zeigt
diesen Wandel im Detail auf. Eine zentrale These ist die „Auflösung der Organisation“, die
sich auf viele Arten und Weisen äußert. Die erste ist, dass Wertschöpfung immer mehr in
Netzwerken erfolgt, die sich über Abteilungs- und Organisationsgrenzen hinweg erstrecken.
So arbeitet beispielweise die M&A-Beratung Beyond the Deal bereits mit einem globalen
Pool von Associates, die zwar fest mit ihr verbunden, aber auch frei für andere Unternehmen
tätig sind. Auch werden zunehmend externe Mitarbeiter in Wertschöpfungsprozesse
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eingebunden. Hochqualifizierte Fachkräfte werden bedarfsgerecht beauftragt und sogenannte
„Clickworker“ übernehmen Aufgaben, mit denen bisher festangestellte Mitarbeitende betraut
waren. In manchen Fällen werden Aufgaben sogar unentgeltlich von Externen gelöst. So nutzt
beispielsweise Bosch regelmäßig Hackathons, bei denen externe Computerspezialisten der
Herausforderung willen für ein Wochenende zusammenkommen, um Lösungen für von Bosch
vorgegebene Themenstellungen zu erarbeiten. Dabei stehen solche Hackathons oftmals unter
dem Motto „Hack the organization“ – es geht also weniger um IT-Lösungen, sondern um die
Generierung neuartiger Organisationskonzepte sowie um Prozess- und Produktinnovationen.
Insbesondere für die Generierung von Innovation werden darüber hinaus selbst Kunden in
Wertschöpfungsprozesse mit einbezogen. Auf der „Tchibo Ideas“-Plattform werden Kunden
beispielsweise systematisch in die Generierung von neuen Produkten eingebunden. Sie
werden dazu ermutigt, eigene Produktvorschläge einzubringen, so dass Probleme, mit denen
die Kunden in ihrem Alltag regelmäßig konfrontiert sind, zu neuen Produktideen für Tchibo
führen können. Neu entwickelte Designs werden zudem auf der Homepage zur Abstimmung
gestellt – so bekommt Tchibo schnell ein Gefühl dafür, welches Produkt sich verkaufen und
welches eher zum Ladenhüter werden wird.
Darüber hinaus wandelt sich auch die Art und Weise, wie Menschen in Unternehmen
arbeiten. Durch die beschriebene Einbringung von externen Mitarbeitenden aber auch durch
die digitale Erbringung von Arbeitsleitung sind Mitarbeitende zunehmend nicht nur zeitlich
sondern auch räumlich flexibel. So können Mitarbeitende gemäß der Telekom-Studie
(Telekom, 2015) zunehmend von jedem Ort der Welt aus arbeiten, so dass der physische
Arbeitsplatz an Bedeutung verliert beziehungsweise sich seine Bedeutung hin zu einem
sozialen Ankerpunkt für zwischenmenschliche Interaktion und Netzwerken verschiebt. Mit
der räumlichen und zeitlichen Flexibilität von Mitarbeitenden geht auch die Vermischung der
Grenze zwischen Beruflichem und Privatem einher. Mitarbeitende können und müssen daher
die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zunehmend selbst gestalten.
Neben diesen Veränderungen in der Organisation von Unternehmen zeigt die
Telekom-Studie (Telekom, 2015) auch einen gravierenden Wandel in den eigentlichen
Arbeitsinhalten. Durch die zunehmende Automatisierung von Prozessen verlagern sich die
Tätigkeiten von Mitarbeitenden oftmals vom „Ausführen zum Überwachen“. Routinearbeiten
und belastende Tätigkeiten werden immer weiter ersetzt. Auf der anderen Seite nehmen
kognitiv fordernde und kreative Arbeiten sowie Dienstleistungen, welche komplexe
zwischenmenschliche Interaktionen erfordern, zu. Auf Grund der Zunahme dieser komplexen
Arbeitsinhalte und den resultierenden kontinuierlichen Veränderungen wird von
Mitarbeitenden immer mehr erwartet, dass sie sich flexibel und agil an die resultierenden
ständig neuen Anforderungen anpassen können. Dies führt indirekt auch dazu, dass
Mitarbeitende sich immer stärker weiterbilden und zu kontinuierlichem Lernen bereit sein
müssen.
In Anbetracht dieser Veränderungen in der Organisation und den Inhalten und Formen
von Arbeit und Zusammenarbeit durch die digitale Transformation werden sich auch neue
Anforderungen an Führungskräfte ergeben. Dies ist nicht überraschend, da eine zentrale
Aufgabe von Führungskräften in der Koordination von Arbeit in Unternehmen besteht.
Führungskräfte sind somit unmittelbar an der erfolgreichen Umsetzung der beschriebenen
Veränderungen in der Organisation von Arbeit beteiligt und mit für diese verantwortlich.
Auch verändert sich durch die beschriebenen Änderungen in den Inhalten der Arbeit die Rolle
von Führungskräften in Unternehmen und sie sind, neben Mitarbeitenden selbst, mit für die
immer relevanter werdende Weiterbildung und das Lernen von Mitarbeitenden
verantwortlich. Aus diesem Grund haben wir im Rahmen der eingangs dargestellten
ExpertInnenbefragung im Projekt „Digital Work Design – Turning Risks into
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Chances“ (Schwarzmüller et al., 2016) auch spezifisch die erwarteten Veränderungen für
Führungskräfte erfragt, deren Ergebnisse wir im Folgenden vorstellen.
2. Implikationen für Führung im digitalen Zeitalter
Im Rahmen der ExpertInnenbefragung (Schwarzmüller et al., 2016) ergaben sich die
folgenden acht zentralen Veränderungen von Führung durch die Digitalisierung:
Die zentralen Veränderungen von Führung im
digitalen Zeitalter
Veränderte Einflussmöglichkeiten von Führungskräften
(Abgabe von Macht, Demokratisierung)
89
Erhöhte Bedeutung beziehungsförderlichen Verhaltens
(Coaching, Enabling, Vernetzung)
62
Erhöhte Kompetenzanforderungen (Agilität,
Veränderungsmanagement, Führung auf Distanz)
57
Ergebnisorientierte Leistungsbewertung und Performance
Management
22
Verstärktes Gesundheits- und Wellbeingmanagement bei
Mitarbeitenden
19
Zunehmende Technologisierung von Führung
18
Zunehmender Druck auf Führungskräfte
14
Vermehrte Weiterbildung von Mitarbeitenden
8
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Nennungshäufigkeit durch die ExpertInnen; Mehrfach-Nennungen möglich
Abbildung 1: Zentrale Veränderungen von Führung durch die Digitalisierung; Antworten von 44
DigitalisierungsexpertInnen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Politik
2.1. Veränderte Einflussmöglichkeiten von Führungskräften
Durch die mit Digitalisierung einhergehende Komplexitätserhöhung ist es für
Führungskräfte zunehmend schwer, das für eine Aufgabenstellung relevante Wissen zu
besitzen, um Mitarbeitende im Detail anleiten und kontrollieren zu können. Daher müssen
Mitarbeitende stärker denn je von Führungskräften dazu befähigt werden, selbstständig zu
arbeiten.
Führungskräfte müssen daher lernen, Macht abzugeben und Eigenverantwortung
sowie Autonomie bei ihren Mitarbeitenden zu fördern. Dies erfordert zunächst einmal
Vertrauen in die eigenen Mitarbeitenden. Eine Vielzahl von Unternehmen hat die Bedeutung
von verteilter Führung (also der Übertragung von Führungsfunktionen auf Mitarbeitende)
bereits erkannt. Bei W. L. Gore beispielsweise gibt es keine festen Führungskräfte – es führt
jeweils die- oder derjenige, welche(r) für die aktuelle Aufgabenstellung die höchste
Kompetenz hat. Bei Buurtzorg, einem dänischen Dienstleister für mobile Pflege, sind Teams
von maximal 12 Pflegekräften eigenverantwortlich für die Versorgung ihrer Patienten
verantwortlich. Das Unternehmen ist von 4 Mitarbeitenden in 2006 auf mittlerweile über
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8.000 Mitarbeitende angewachsen. Eine aktuelle Studie (Drescher, Korsgaard, Welpe, Picot,
& Wigand, 2014) konnte wiederrum zeigen, dass verteilte Führung nicht nur Vertrauen
erfordert sondern dieses auch generiert: Je mehr Führung in virtuellen Teams zwischen den
Teammitgliedern verteilt war, desto mehr Vertrauen entwickelte sich zwischen diesen – was
auf längere Sicht wiederrum zu einer besseren Teamleistung führte.
Zudem wird durch die Digitalisierung auch eine stärkere Partizipation von
Mitarbeitenden sowie eine zunehmende Demokratisierung von Unternehmen ermöglicht und
von Führungskräften gefordert. Damit ist gemeint, dass Führungskräfte Strukturen einführen,
„die allen Mitgliedern einer Organisation Einfluss auf das Unternehmen, die Arbeit im
Unternehmen und die Formen der Zusammenarbeit gewähren“ (Welpe, Tumasjan, & Theurer,
2015, S. 79f). Dazu zählt beispielsweise, dass Mitarbeitende an (strategischen)
Entscheidungen beteiligt werden, ihre Führungskräfte selbst wählen können, aber auch, dass
sie finanziell am Unternehmen beteiligt sind. Eine kürzlich mit 1.000 deutschen
Arbeitnehmenden durchgeführte Studie (Boes, Sattelberger, & Welpe, 2015) demonstriert,
dass sowohl die Mitbestimmung der Unternehmensstrategie als auch die Wahl der eigenen
Führungskraft generell als attraktiv gesehen werden. Auch andere Facetten organisationaler
Demokratie, wie beispielsweise die Mitgestaltung betrieblicher Rahmenbedingungen durch
Ausschüsse oder eine hohe Arbeitsgestaltungsautonomie, werden überaus positiv bewertet.
Das Software-Unternehmen Haufe-umantis ist ein gutes Beispiel für organisationale
Demokratie: Hier wählen Mitarbeitende ihre Führungskräfte – und setzen sie wieder ab, wenn
sie mit deren Führungsleistung nicht zufrieden sind. Front, ebenfalls ein SoftwareUnternehmen, verwirklicht Demokratisierung über Transparenz und macht die beruflichen
Posteingänge und Social Media-Accounts seiner Mitarbeitenden und Führungskräfte für alle
anderen öffentlich.
Bei der vorgestellten Abgabe von Verantwortung an Mitarbeitende ist es nicht
überraschend, dass die ExpertInnen auch die zunehmende Bedeutung von Inspiration,
Motivation und Vorbildfunktion von Führungskräften betonten. Diese müssen nicht nur das
ausgediente Command-and-Control als Führungsprinzip ersetzen. Die jüngere Generation der
Arbeitnehmenden sucht auch verstärkt einen Sinn in ihrer Arbeit – diesen Sinn gilt es als
Führungskraft auch nach außen hin zu transportieren und mit besten Wissen und Gewissen
vorzuleben. In Übereinstimmung damit identifizierte die Global Chief Executive Officer
Study (IBM, 2012), für die mehr als 1.700 CEOs in 64 Ländern interviewt wurden, inspirative
Führung als eine der Top-Anforderung an Führungskräfte der Zukunft.
2.2. Erhöhte Bedeutung beziehungsförderlichen Verhaltens
In Anbetracht der Tatsache, dass die Digitalisierung einen umfassenden
Transformationsprozess darstellt, der viel von Mitarbeitenden fordert, ist es nicht
verwunderlich, dass von den ExpertInnen des Weiteren die steigende Bedeutung
beziehungsförderlichen Führungsverhaltens betont wurde.
Durch die hohe Mobilität von Arbeitnehmenden in der digitalen Arbeitswelt aber auch
im Einklang mit der beschriebenen Abgabe von Macht müssen Führungskräfte stärker in
Vertrauens- und Loyalitätsaufbau investieren, anstatt diese für Unternehmen überaus
wichtigen Faktoren für gegeben zu halten. Insgesamt muss Führung sich mehr denn je an
Mitarbeitenden orientieren und deren individuelle Bedürfnisse berücksichtigen. Dies gilt
natürlich gerade für Top-Talente, auf deren Innovationspotential und Leistung Unternehmen
im digitalen Zeitalter besonders angewiesen sind. Dies kann sogar in einen „Structure Follows
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Talent“ Ansatz münden, in dem die Organisation um die Talente „herumgebaut“ wird. Dabei
spielt auch die Vermittlung von Wertschätzung eine wichtige Rolle.
Darüber hinaus wurde von den befragten ExpertInnen auch die Neudefinition von
Führung als Coaching und Enabling in den Vordergrund gestellt. Dabei bieten
Führungskräfte ihren Mitarbeitenden Unterstützung an, zeigen sich für deren persönliche wie
fachliche Entwicklung verantwortlich und stellen sicher, dass ihre Mitarbeitenden alle
Ressourcen zur Verfügung haben, um erfolgreich agieren zu können. In Verbindung mit
dieser Führungsfunktion steigt auch die Bedeutung von eigenem Networking und der
Vernetzung von Mitarbeitenden an, denn gute Kontakte sind nötig, wenn Führungskräfte ihre
Mitarbeitenden befähigen möchten. Durch die zunehmende Arbeit in Teamstrukturen und
über Abteilungs- und Ländergrenzen hinweg gehört es zudem zu einer erfolgreichen Führung
im digitalen Zeitalter, aktiv in Teambuilding zu investieren und Kollaborationen zwischen
Mitarbeitenden zu fördern. Nur so lassen sich Bereichsegoismen und Silodenken abbauen und
Innovation maximieren.
In Summe scheint eine stärker beziehungsorientierte Führung auch in Anbetracht einer
Studie von Gallup aus dem Jahr 2013 sinnvoll. Diese zeigt auf, dass jeder sechste
Arbeitnehmende in Deutschland bereits innerlich gekündigt hat. Fehlendes Interesse der
eigenen Führungskraft an ihren Mitarbeitenden, zu geringe individuelle Förderung,
mangelnde Wertschätzung und wenig konstruktives Feedback wurden als Hauptgründe für
diesen frappierenden Befund genannt.
2.3. Erhöhte Kompetenzanforderungen an Führungskräfte
Wie für Mitarbeitende allgemein beeinflusst die Digitalisierung auch das nötige
Kompetenzprofil von Führungskräften in verschiedenen Dimensionen maßgeblich.
Dadurch, dass Mitarbeitende ihren Arbeitsalltag flexibler gestalten und im Homeoffice
oder Café arbeiten können, aber auch weil Konzerne immer internationaler werden und
Teams rund um den Globus verstreut sind, wird Führung auf Distanz immer relevanter.
Teams zu koordinieren und zu steuern, mit denen man sich nicht einfach kurz face-to-face
treffen kann, bringt Herausforderungen mit sich, beispielsweise eine höhere Notwendigkeit
von „Zeitzonenmanagement“ oder die Frage, über welche Kanäle gerade schwierige Themen
an die Teammitglieder kommuniziert werden sollten. Auch der Aufbau von Loyalität und
Bindung zwischen den oft weit voneinander entfernten Teammitgliedern stellt besondere
Anforderungen an Führungskräfte. Durch die notwendige Kommunikation über verschiedene
Medien spielen bei Führung auf Distanz auch die IT-Kompetenzen von Führungskräften eine
Rolle.
Mit der Führung auf Distanz, aber auch mit der eingangs dargestellten
Zusammenarbeit über Abteilungs- und Organisationsgrenzen hinweg, geht ebenfalls einher,
dass Führungskräfte im digitalen Zeitalter häufiger diverse Teams führen. Studien zeigen,
dass diverse Teams kreativere Leistungen vollbringen und eine höhere finanzielle
Performance erzielen können (Miller & Triana, 2009; Post & Byron, 2015). Dies geht darauf
zurück, dass Mitglieder diverser Teams unterschiedliche Blickwinkel und Herangehensweisen
pflegen – ein Faktor, der jedoch auch erhöhtes Konfliktpotential mit sich bringt. Um die
Vorteile von Diversität, d.h. Innovation und Leistung, abschöpfen zu können, müssen
Führungskräfte diese daher aktiv managen. Dadurch nimmt für Führungskräfte diverser
Teams auch die Bedeutung von interkulturellen und sprachlichen Kompetenzen zu.
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Eine weitere Kompetenz, die in Zukunft für Führungskräfte an Bedeutung gewinnt, ist
es, (auch disruptive) Veränderungen zu initiieren. Dies folgt insbesondere aus der verstärkten
Wettbewerbssituation und der daraus resultierenden Notwendigkeit, bewährte
Geschäftsmodelle kontinuierlich zu hinterfragen und anzupassen. Wie es Hermann Simon,
Vorstandsvorsitzender des Beratungsunternehmens Simon-Kucher & Partners, einmal
formulierte: „Die Reform beginnt an der Spitze. Die Treppe muss von oben gekehrt
werden“ (Simon, 2000, S. 269). Entsprechend nimmt auch die Bedeutung von Agilität und
Flexibilität für Führungskräfte zu.
Zuletzt wird es auf Grund dessen, dass das Marktumfeld durch die Digitalisierung
volatiler und somit weniger berechenbar wird, immer wichtiger für Führungskräfte, mit
Unsicherheit und Komplexität umgehen zu können. Dies erfordert eine hohe Risikotoleranz
und -akzeptanz.
2.4. Ergebnisorientierte Leistungsbewertung und Performance Management
Die Digitalisierung der Arbeitswelt bedeutet auch, dass die Art und Weise, auf welche
die Leistungen von Mitarbeitenden durch Führungskräfte bewertet und gemanagt werden, sich
verändern. Zunächst einmal wird die Arbeitsleistung von Mitarbeitenden durch digitale Tools
immer transparenter. Viele Dienstleistungsunternehmen nutzen beispielsweise bereits
automatisierte Systeme, die ihren Sachbearbeitern ähnlich eines Ampelsystems in grün, gelb
und rot signalisieren, wie lange eine Kundenanfrage bereits in ihrem Posteingang liegt. Ist
eine Kundenanfrage rot markiert bekommt der Vorgesetzte eine Meldung und kann bei
Bedarf intervenieren. Die bei der Erledigung von Aufgaben anfallenden Meta-Daten (z.B.
bezüglich der Dauer bis zur erfolgten Rückmeldung) ermöglichen zudem einen deutlich
leichteren Vergleich zwischen verschiedenen Mitarbeitenden.
Die Tatsache, dass Mitarbeitende durch digitale Tools zu flexiblen Zeiten und an
flexiblen Orten arbeiten können, beeinflusst darüber hinaus, welche Kriterien Führungskräfte
zur Leistungsbewertung heranziehen können. Während das Engagement und die Leistung von
Mitarbeitenden in Unternehmen mit klassischer Präsenzkultur zu einem gewissen Grad über
die Anwesenheit am Arbeitsplatz approximiert werden konnte, ist dies bei flexiblen
Arbeitsmodellen nicht mehr möglich. Führungskräfte müssen daher eine höhere
Ergebnisorientierung an den Tag legen, bei der weniger die Frage zählt, wie viel Zeit und
Ressourcen investiert wurden, als die Frage, wie erfolgreich der Ressourceneinsatz
letztendlich war. Dies beeinflusst naturgemäß auch die Inzentivierung von Mitarbeitenden, da
Anreize und Belohnungen sich mehr als bislang an den erzielten, objektiv quantifizierbaren
Ergebnissen orientieren werden. So besteht die Gefahr, dass gerade schwer messbares, aber
für Organisationen überaus wertvolles Verhalten, wie organisationales Hilfeverhalten, in
Zukunft zu wenig honoriert werden.
2.5. Verstärktes Gesundheits- und Wellbeingmanagement bei Mitarbeitenden
Wie eingangs beschrieben bringt die Flexibilität von Arbeit und die damit verbundene
Vermischung von Arbeit und Privatem nicht nur Gestaltungspotentiale mit sich, sondern birgt
auch einen zusätzlichen Stressfaktor. Eine Studie der Techniker Krankenkasse (2013) stellte
fest, dass 6 von 10 Deutschen sich am Arbeitsplatz gestresst fühlen. Nach den Gründen
gefragt nannten die Befragten viele Faktoren, die durch die Digitalisierung noch verstärkt
werden: Häufige Arbeitsunterbrechungen (z.B. durch Emails), Informationsflut, ungenaue
Arbeitsaufträge sowie eine gefühlte „ständige“ Erreichbarkeit. Der Blick auf diese Befunde
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unterstreicht das Ergebnis der ExpertInnenbefragung, dass Führungskräfte im digitalen
Zeitalter besonderen Wert auf Gesundheits- und Wellbeingmanagement bei ihren
Mitarbeitenden legen sollten.
Dazu gehört das Ermöglichen neuer Arbeitszeit- / Arbeitsortmodelle, welches das
Verfolgen individueller Lebensziele vereinfacht und zu einer besseren Work-Life-Balance
beitragen kann. Damit flexible Arbeitsmodelle jedoch nicht dazu führen, dass Mitarbeitende
sich genötigt fühlen, rund um die Uhr zu arbeiten, ist es zudem zentral, dass Führungskräfte
Erwartungen hinsichtlich der Erreichbarkeit ihrer Mitarbeitenden klar kommunizieren und
diese auch selbst vorleben, beispielsweise indem sie ihre Angestellten nach bestimmten
Uhrzeiten oder am Wochenende nicht (mehr) mobil kontaktieren. Der Automobilbauer
Volkswagen machte Schlagzeilen, als er in diesem Sinne veranlasste, dass die
Weiterleitungen von E-Mails auf die Blackberry-Handys der nicht in Führungspositionen
beschäftigten Mitarbeitenden nach Feierabend abgeschaltet werden.
Auch wurde von den befragten ExpertInnen eine höhere Verantwortung von
Führungskräften für die Gesundheit ihrer Angestellten betont. Dazu gehört der Schutz vor
Überlastung und das Achten auf die Work-Life-Balance und die Ausgeglichenheit von
Mitarbeitenden.
Ein Unternehmen, dass die Gesundheit und das Wohlergehen in Zukunft mehr in den
Vordergrund stellen will, ist der Technologieriese Samsung. Bislang nicht unbedingt für seine
entspannte Arbeitskultur bekannt, möchte dieser nun die Überstunden seiner Mitarbeitenden
abbauen und eine bessere Work-Life-Balance für diese erzielen. Software-Unternehmen wie
Moz und FullContact bezahlen Mitarbeitende dafür, die ihnen zustehenden Urlaubstage auch
wirklich in Anspruch zu nehmen, Netflix (Video-Streaming) und Hubspot (Software) bieten
unbegrenzte (unbezahlte) Urlaubstage an, damit Mitarbeitende sich erholen können. Die Robert
Bosch GmbH wurde 2016 für ihr Konzept „Lebensphasenorientiert arbeiten“, das
Mitarbeitenden insgesamt mehr als 100 Möglichkeiten anbietet, sich beruflich wie privat zu
verwirklichen (z.B. durch Homeoffice-Optionen, Job-Sharing-Möglichkeiten & auf
Betreuungszeiten abgestimmte Familienarbeitsplätze), mit dem XING New Work Award
ausgezeichnet.
2.6. Zunehmende Technologisierung von Führung
In Übereinstimmung mit der zunehmenden Automatisierung von Arbeit wird laut den
befragten ExpertInnen auch Führung immer weiter technologisiert.
So ist es für Führungskräfte erforderlich, immer stärker über neue Medien wie
Messaging-Dienste und Chats mit ihren Mitarbeitenden zu interagieren. Dies gilt vor allem
dann, wenn Mitarbeitende aus der Distanz geführt werden oder schnelle Rückmeldungen
erforderlich sind. Auch werden Führungskräfte durch neue technische Tools (wie
Assistenzsysteme, virtuelle Kollaborationstools oder Führungsinformationssysteme)
zunehmend in ihrer Tätigkeit unterstützt. Diese Tools dienen beispielsweise der
Talententwicklung und -beurteilung, der Sammlung und Interpretation großer Datenmengen
sowie der Entscheidungsfindung. In einem gewissen Grad mag es sogar zu einer vollständigen
Automatisierung von Führungsaufgaben kommen – auch wenn die befragten ExpertInnen in
dieser Hinsicht zurückhaltend waren.
2.7. Zunehmender Druck auf Führungskräfte
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So, wie viele Mitarbeitende sich durch gewisse Elemente der digitalisierten
Arbeitswelt gestresst zu fühlen scheinen (Techniker Krankenkasse, 2013), steigt im Rahmen
der Digitalisierung auch der Druck auf Führungskräfte.
Dies resultiert vor allem aus einer deutlichen Beschleunigung des Arbeitsalltags, die
sich durch erhöhten Wettbewerb, eine hohe Notwendigkeit zu kontinuierlicher
Transformation sowie neue Kommunikationsmedien ergibt. Führungskräfte kommen immer
mehr unter den Druck, schnell reagieren und proaktiv handeln zu müssen. Ebenso wie
Mitarbeitende sind Führungskräfte in der digitalen Welt immer länger und in immer mehr
(privaten) Situationen erreichbar, sie führen quasi „rund um die Uhr“. Häufig wird eine
solche Verfügbarkeit auch von außen, wie beispielsweise durch Kunden und
Geschäftspartner, erwartet. Insgesamt ist daher mit erhöhtem Stress für Führungskräfte zu
rechnen, welcher eine hohe Belastbarkeit als Grundvoraussetzung von Führung unverzichtbar
macht.
2.8. Vermehrte Weiterbildung von Mitarbeitenden
Um mit den Veränderungen durch die digitale Transformation Schritt halten zu
können müssen Mitarbeitende wie beschrieben kontinuierlich und mehr denn je weiter
qualifiziert werden. Dies bezieht sich natürlich auf die Förderung von IT-Kompetenzen, aber
auch auf die Stärkung von Fähigkeiten zum Selbstmanagement, welche Mitarbeitende bei
ihrer vermehrt eigenverantwortlichen Arbeit unterstützen kann. Die zielgenaue und
individuelle Weiterbildung ist damit auch zunehmend in der Verantwortung von
Führungskräften.
3. Fazit
Wie dieses Kapitel zeigt wird die digitale Transformation zu tiefgreifenden
Veränderungen von Geschäftsmodellen, Organisationen und Arbeitsgestaltung führen. Für
Führungskräfte bedeutet dies, dass sie zunehmend Macht abgeben und demokratischer führen
müssen. Damit geht einher, dass sie ihre Mitarbeitenden durch beziehungsorientiertes
Verhalten, Coaching und Vernetzung dazu befähigen, autonom und eigenverantwortlich zu
agieren. Darüber hinaus wird die Digitalisierung auch die für Führungsaufgaben nötigen
Kompetenzen verändern – so werden beispielsweise Agilität, Veränderungsbereitschaft und
Führung auf Distanz wichtiger. Die Digitalisierung führt zudem dazu, dass
Mitarbeiterleistungen für Führungskräfte transparenter sind und Anwesenheit am Arbeitsplatz
weniger als Proxy für Leistung genutzt werden kann als bisher. Ergebnisorientierung spielt
daher eine größere Rolle. Um zu verhindern, dass Mitarbeitende durch den im Rahmen der
Digitalisierung ansteigenden Druck in ihrer Produktivität gehindert werden, sollten sich
Führungskräfte der Bedeutung von gesundheitsbewusster Führung bewusst werden. Führung
selbst wird stärker technologisiert, d.h., durch digitale Tools unterstützt, werden. Aus diesen
Veränderungen folgt, dass sich das klassische Verständnis von Führung insgesamt wandeln
sollte, um eine erfolgreiche Gestaltung der digitalen Transformation durch Organisationen
sicherstellen zu können.
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circulate without permission.
4. Literatur
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T. Sattelberger, I. M. Welpe & A. Boes (Eds.), Das demokratische Unternehmen:
Neue Arbeits- und Führungskulturen im Zeitalter digitaler Wirtschaft (pp. 89-103).
Freiburg: Haufe.
Förderhinweis: Das diesem Kapitel zugrundeliegende Vorhaben wurde mit Mitteln des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 16I1644
gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen.
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Zu den Autorinnen:
Dipl.-Psych. Tanja Schwarzmüller
Dipl.-Psych. Tanja Schwarzmüller ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für
Strategie und Organisation der Technischen Universität München. Im vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt „Digital Work Design Turning Risks Into Chances“ forscht sie zu den Themen Arbeitsgestaltung, Führung und
Geschäftsmodelle in der digitalisierten Welt. Im Rahmen ihrer Promotion beschäftigt sie sich
darüber hinaus mit Emotionen bei Führungskräften sowie mit erfolgreicher Personalauswahl
und –beurteilung. Sie ist zudem als freiberufliche Trainerin tätig. Vor ihrer Tätigkeit am
Lehrstuhl für Strategie und Organisation studierte sie Psychologie an der Universität
Regensburg und absolvierte eine Coaching-Ausbildung.
Dr. Prisca Brosi
Dr. Prisca Brosi ist Habilitandin und Post-Doc am Lehrstuhl für Strategie und Organisation der
Technischen Universität München. Im Projekt „Digital Work Design - Turning Risks Into
Chances“ konzentriert sich ihre Forschung auf die Themen Arbeitsgestaltung und Führung in
der digitalisierten Welt. Außerdem beschäftigt sie sich mit Führungs- und
Managementsystemen in Unternehmen und richtet dabei einen besonderen Fokus auf
Emotionen. Sie hat zum Einfluss von positiven Emotionen auf Verhalten und Führung am
Lehrstuhl für Strategie und Organisation promoviert. Nach dem Studium des
Wirtschaftsingenieurwesens an der Technischen Universität Karlsruhe begann sie ihr
Berufsleben als Beraterin der Boston Consulting Group.
Prof. Dr. Isabell M. Welpe
Prof. Dr. Isabell M. Welpe ist Inhaberin des Lehrstuhls für Strategie und Organisation an der
Technischen Universität München und Direktorin des Bayerischen Staatinstituts für
Hochschulforschung und Hochschulplanung. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den
Bereichen Strategie, Führung und Innovation sowie der Digitalisierung von Wirtschaft und
Gesellschaft. Aktuelle Projekte von Prof. Dr. Isabell M. Welpe beschäftigen sich vor allem
mit dem digitalen Wandel von Unternehmen und der Arbeitswelt und der Zukunft von
Führung, Arbeits- und Organisationskonzepten unter diesem Einfluss. So veröffentlichte sie
Studien und Arbeiten aus dem Projekt „The Future of Work and Life Design“, „Social Media
as Information Markets“ sowie der Veränderung der Geschäftsmodelle in
(Medien)organisationen als Folge der Digitalisierung. Prof. Welpe ist u.a. Vorstandsmitglied
im Center for Digital Technology & Management (CDTM) und Mitglied im „Münchner
Kreis“ sowie Angehörige weiterer Beiräte. Sie ist zudem wiederholter Speaker auf der Digital
Life Design (DLD) Konferenz und durch die Zeitschrift Capital als Top 40 unter 40 der
„digitalen Elite“ gelistet. Prof. Dr. Isabell M. Welpe studierte Management an der LudwigMaximilians-Universität in München, Deutschland und am Massachusetts Institute of
Technology, Boston, USA. Sie beendete ein zusätzliches Masterstudium an der London
School of Economics vor der Promotion an der Universität Regensburg mit
Forschungsaufenthalt an der University of California at Berkeley. Sie war als Gastprofessorin
an der Keck Graduate Institute, Claremont, USA und als promovierte wissenschaftliche
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Forthcoming in Hildebrandt, A. (Ed.), CSR und Digitalwirtschaft. Berlin Heidelberg: Springer. Do not
circulate without permission.
Mitarbeiterin an der Carlson School of Management an der University of Minnesota tätig.
Bevor sie den Lehrstuhl für Strategie und Organisation an der Technischen Universität
München übernommen hat, arbeitete sie am Max-Planck-Institut für Ökonomik.
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