EMPLOYEE FOUNDATION „FÜR DIE MITARBEITER UND DAS GEMEINWESEN IN UNSEREM UMFELD”. TH ANNIVERSARY Mitarbeiterstiftung der VKR Gruppe INHALT Vorwort 3 Finanzielle Unterstützung für Mitarbeiter und deren Angehörige 4 Ausbildungsförderung 6 Projektförderung im Nahbereich 8 25 Jahre Mitarbeiterstiftung der VKR Gruppe 12 Grundlegende Werte und Gründung der Stiftung 13 Die Satzung 14 Eigenkapital und Erträge 15 Zwei neue Stiftungszwecke 16 Großspenden und Gedenktage 17 Verwaltungsrat und Sekretariat 18 Lokale Empfehlungsausschüsse 20 Mindestdienstalter und neue Tochtergesellschaften 21 Kommunikation und Informationsarbeit 22 Tätigkeit vor Ort 24 Neue Konzernstruktur und Aktualisierung der Satzung 25 Anstieg der Zuwendungen 2015 27 Der Villum-Kann-Rasmussen-Preis 28 Zeitgemäß handeln und Veränderungen wagen 32 Feierlichkeiten zum 25-jährigen Stiftungsjubiläum 34 Wir sind füreinander da – auch in Zukunft 34 Herausgeber: Mitarbeiterstiftung der VKR Gruppe Breeltevej 18 2970 Hørsholm Dänemark Tel.: +45 39 69 11 44 www.employeefoundation.com Fotos: Carsten Andersen, Morten Fauerby, Shutterstock und eigene Fotos Übersetzung: Lionbridge Denmark A/S, Kopenhagen, Dänemark Grafikdesign, Layout und Illustrationen: Prolog Reklamebureau A/S, Vallensbæk, Dänemark Druck: Knudtzon Graphic A/S Die Jubiläumsfestschrift ist auf dem FSC-zertifizierten Papier Invercote Creato und MultiArt Silk gedruckt. VORWORT „Wir sind füreinander da und springen ein, wenn jemand Hilfe braucht. Das ist der Geist, der in der VKR Gruppe herrscht, denn so sollte es nach Ansicht meines Vaters Villum Kann Rasmussen in einem Musterunternehmen sein”. Dies waren die Worte von Lars Kann-Rasmussen anlässlich seines 75. Geburtstags im Jahr 2014. Der Kreis der Aktionäre hat die Arbeit der Mitarbeiterstiftung stets mit großem Interesse verfolgt und ihre Tätigkeit aktiv unterstützt. Das belegen die beträchtlichen Spenden, die über die Jahre von der Stiftung VILLUM FONDEN geleistet wurden und die ganz entscheidend dazu beigetragen haben, dass die Mitarbeiterstiftung in der Lage war und ist, den Umfang ihrer Tätigkeit aufrecht zu erhalten und weiter auszubauen. Es war eine große Ehre und eine ebenso große Freude für mich, in diesem Jahr den Vorsitz der Mitarbeiterstiftung zu übernehmen. In den 25 Jahren des Bestehens der Stiftung haben viele Tausend Mitarbeiter von den Kapitalerträgen profitiert, die durch vernünftige Investitionen erzielt wurden. Es ist wunderbar zu wissen, dass jede einzelne Spende für die Mitarbeiter und die Projekte, die Zuwendungen erhalten haben, tatsächlich etwas bewegt hat. In dieser Jubiläumsschrift stellen wir einige der Menschen und Projekte in den Mittelpunkt, die in den vergangenen Jahren finanziell unterstützt wurden, und fragen nach, wie es mit ihnen weiter gegangen ist. Außerdem erfahren Sie etwas über die Überlegungen, die der Gründung der Stiftung vorausgingen, und Sie können lesen, wie die Mitarbeiterstiftung sich über die Jahre entwickelt hat. Die wichtigsten Botschafter der Mitarbeiterstiftung sind die Empfehlungsausschüsse, denn sie leisten die Kernarbeit. Sie sind es, die den Puls der Mitarbeiter fühlen und wissen, was im Leben der Kolleginnen und Foto: Stig W. Jensen, VELUX A/S, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Mitarbeiterstiftung seit März 2016. Kollegen geschieht und wie es ihnen geht. Sie sind es, die erkennen, wo Unterstützung benötigt wird. Verwaltungsrat und Sekretariat streben stets eine klare Form der Kommunikation an, damit ihre Botschaften in allen Ländern verstanden werden und damit alle eine professionelle und faire Behandlung erfahren. Dies ist eine Herausforderung, die wir nicht die leichte Schulter nehmen. Der Verwaltungsrat der Stiftung arbeitet engagiert und lösungsorientiert und führt laufend Diskussionen darüber, wie bestimmte Probleme vor dem Hintergrund der unterschiedlichen nationalen Kulturen, in denen die VKR Gruppe tätig ist, am besten anzugehen sind. Die Welt um uns herum verändert sich. Das erkennen wir auch an den Fragen und Eingaben, die uns von den stets achtsamen Empfehlungsausschüssen vor Ort immer wieder zugetragen werden. Der Austausch mit den Empfehlungsausschüssen ist sehr wertvoll für die weitere Entwicklung der Mitarbeiterstiftung. Ich wünsche Ihnen allen viel Spaß bei der Lektüre der Jubiläumsfestschrift. Stig W. Jensen, Vorsitzender < 02 03 FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG FÜR MITARBEITER UND DEREN ANGEHÖRIGE Im Lauf der Jahre hat die Mitarbeiterstiftung eine wichtige Funktion ausgeübt und zahlreiche Mitarbeiter und deren Familien unterstützt. In vielen Fällen hatte diese Hilfe große Bedeutung dafür, dass die Betroffenen trotz schwerer Krankheit oder einem schlimmen Ereignis nicht auch noch finanziell unter Druck gerieten. Um die Vielfalt der Zuwendungen aufzuzeigen, die über die Jahre geleistet wurden, nennen wir hier einige Beispiele. JUREK IN POLEN Im Jahr 2012 erhielt Łukasz Borzyszkowski von DOVISTA Polska eine Zuwendung für seinen dreijährigen Sohn Jurek, der mit deformierten Füßen geboren wurde. Jurek benötigte viele Behandlungen, bei denen die Füße in korrigierter Stellung eingegipst wurden, und auch eine Operation war vonnöten. Die ersten Aussagen der Ärzte hatten gelautet, dass Jurek niemals ohne Hilfestellung würde gehen können. Doch dann fand die Familie eine Spezialklinik in Poznań, Von links: Elemér Borsetzki arbeitet in Ungarn. Den Verkehrsunfall von 2004 hat er glücklicherweise gut überstanden. Nach einer langwierigen Behandlung seiner fehlgebildeten Füße läuft Jurek heute fröhlich umher. wo man ihr Hoffnung auf eine bessere Zukunft für den Sohn machte. „Ohne die Unterstützung durch die Mitarbeiterstiftung wäre es für uns sehr schwierig geworden, die Operation und die Behandlung zu finanzieren, die Jurek so geholfen haben”, erzählt ein dankbarer Łukasz Borzyszkowski. CASPER UND VIOLET IN DÄNEMARK UND DEN NIEDERLANDEN Die vierjährige Casper mit Down-Syndrom erhielt 2008 eine Zuwendung, damit am Haus der Familie in Dänemark ein Spielplatz gebaut werden konnte. Casper bekam einen Sandkasten, ein Spielhaus, eine Schaukel und eine Rutschbahn, mit denen er in vertrauter, sicherer Umgebung spielen konnte. Die finanzielle Förderung war eine willkommene Hilfe für Caspers Eltern. Sein Vater war bei Rationel Vinduer tätig. Im Jahr 2014 ging eine Zuwendung an Violet van Kommer-Oosterwijk in den Niederlanden. Sie leidet an einer schweren Lungenerkrankung und schlimmer Gicht, die ihre Beweglichkeit sehr einschränken. Dank der Förderung durch die Mitarbeiterstiftung konnte im Haus der Familie ein Lift installiert werden, mit dem Violet das Schlafzimmer im 1. Stock erreichen und sich ausruhen kann, während Ehemann Fred seiner Arbeit bei VELUX Nederland nachgeht. ELEMÉR IN UNGARN Elemér Borsetzki und seine Familie hatten 2004 einen Verkehrsunfall. Dabei wurden Elemér und seine Frau schwer verletzt. Elemér lag für eine Woche im künstlichen Koma und dann einen Monat mit Arm-, Hüften- und Beinbrüchen im Krankenhaus. Erst nach einem ganzen Jahr Behandlung und Reha konnte Elemér seine Berufstätigkeit wieder aufnehmen. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Mitarbeiterstiftung konnten Elemér und seine Frau die harte Zeit überstehen, ohne weitere Kredite aufnehmen zu müssen, z. B. um die Ausbildung der Kinder zu finanzieren. Elemér und seine Frau sind heute bei guter Gesundheit, und Elemér ist weiterhin bei VELUX Magyarország (LKR-H) in Ungarn beschäftigt. ERDBEBENOPFER IN JAPAN UND CHILE Finanzhilfen für Mitarbeiter, die ein Erdbeben miterleben mussten, gehören zu den eher seltenen Zuwendungen: Yoshihiro Amakawa von VELUX-Japan verlor bei dem großen Erdbeben in Kobe am 17. Januar 1995 seine Wohnung. Er selbst konnte sich im letzten Augenblick retten, doch sein Heim war völlig zerstört: „Ich war verzweifelt, doch die Mitarbeiterstiftung half mit einer großzügigen Zuwendung und ermöglichte mir so den Neuanfang. In jener Situation damals erkannte ich, welch unschätzbare Bedeutung hinter dem Wert ‚gegenseitiger Respekt’ steht. Seither trage ich Stolz und Dankbarkeit darüber im Herzen, dass ich ein Teil der VELUX Gruppe sein darf – und dieses Gefühl wird mich nie verlassen”, erzählt ein sichtlich gerührter Yoshihiro Amakawa. Ein ähnliches Erlebnis hatte die Familie Pérez in Chile am 27. Februar 2010, als ein schweres Erdbeben der Stärke 8,8 auf der Richterskala ihr Heim 115 km nördlich der Stadt Concepción fast ganz zerstörte. Carlos Vergara Pérez, der bei VELUX Chile beschäftigt ist, berichtet: „Wir lagen im Bett und schliefen, als plötzlich Lärm ausbrach und alles herunterfiel”. Alle Familienmitglieder konnten sich in Sicherheit bringen, erzählt er, doch dann musste die Familie 24 Tage lang ohne Wasser in einem stark beschädigten Haus auskommen. Dank einer Zuwendung der Mitarbeiterstiftung konnte die Familie jedoch nach einiger Zeit wieder zu einem halbwegs normalen Alltag zurückkehren. Diese Beispiele verdeutlichen, dass die Aufgabe, dort Hilfe zu leisten, wo sie am meisten ausrichten kann, niemals zur Routine wird. Sie zeigen auch, dass der Verwaltungsrat der Stiftung häufig schwierige Entscheidungen treffen muss, wenn es um die Beurteilung von Ereignissen und die Verteilung der Mittel geht. < 04 05 Anna aus Polen ging für einige Semester ins Ausland, um zu studieren – und fand ihr berufliches und privates Glück. AUSBILDUNGSFÖRDERUNG Die Förderung der Ausbildung der Kinder von Mitarbeitern ist ein zentrales Anliegen der Mitarbeiterstiftung. Über die Jahre wurden zahlreiche Ausbildungen in ganz unterschiedlichen Berufen gefördert, darunter Pädagoge, Friseur, Radiologieassistent, Landwirt, Arzt, Mechaniker, Ingenieur, Psychologe und viele weitere. STIPENDIUM FÜR LUDIVINE IN FRANKREICH Nathalie Ferriere arbeitet seit 1983 bei VKR France und ist seit 10 Jahren im dortigen Kooperationsausschuss tätig. Nathalie ist alleinerziehende Mutter zweier Kinder. Ihre älteste Tochter Ludivine ließ sich zur Bürokauffrau ausbilden, fand jedoch keine Stelle in ihrem Beruf. Neben der Ausbildung arbeitete sie bei der Freiwilligen Feuerwehr von Feuquières-en-Vimeu, und so entstand die Idee, sich zur Rettungsassistentin umschulen zu lassen. Dabei fielen Schulungskosten an, die Nathalie und ihre Tochter aus eigener Tasche nicht bestreiten konnten. Durch Zuteilung eines Stipendiums der Mitarbeiterstiftung gelang es Ludivine jedoch, ihren Traum wahr zu machen, und heute lenkt sie als voll ausgebildete Fachkraft einen Rettungswagen. Ludivine schrieb der Mitarbeiterstiftung: „Ich bin so glücklich, dass ich heute als Rettungsassistentin arbeiten kann, und danke der Mitarbeiterstiftung, dass sie die Familien der Betriebsangehörigen unterstützt, ganz besonders in Bezug auf die Ausbildung der Kinder. Dank der Stiftung gehen unsere Träume in Erfüllung”. ANNA AUS POLEN IM STUDIENAUSTAUSCH Anna Kaminska, deren Mutter bei NB Polska in Gniezno arbeitet, bewarb sich 2009 um finanzielle Hilfe für einen Austauschstudium an der Dänischen Technischen Universität (DTU). Der Studienaufenthalt in Dänemark hat ihr eine neue Welt eröffnet. Anna erzählt: „Dank der Förderung konnte ich mich voll auf mein Studium an der DTU konzentrieren, Dänisch lernen und den Aufenthalt in Dänemark genießen. Nach Ende des Studienaustauschs entschied ich mich dafür, meine Ausbildung in Dänemark zu Ende zu bringen. Im April 2012 erhielt ich an der DTU meinen Studienabschluss als Polymeringenieurin und bekam gleich darauf eine tolle Stelle bei Coloplast, wo ich auch heute noch arbeite. Während des Studiums lernte ich Simon kennen. Wir heirateten im November Von links: Der Beruf als Rettungsassistentin ist genau das Richtige für Ludivine. Janes Traum, Köchin zu werden, hat sich erfüllt. 2012, und im April 2015 kam unsere reizende Tochter Maja zur Welt. Wir sind eine sehr glückliche Familie”. JANES AUSBILDUNG ZUR KÖCHIN Jane Skov Grabow, die Tochter eines Mitarbeiters von Østbirk Bygningsindustri, erhielt 2010 ein Ausbildungsstipendium der Mitarbeiterstiftung. Im Zusammenhang mit Ihrer Kochlehre im Gasthof Molskroen in Ebeltoft, Dänemark, nahm sie an verschiedenen Wettbewerben teil, unter anderem an den Dänischen Meisterschaften für Kochlehrlinge unter 23 Jahren. Gemeinsam mit ihrem Partner gewann sie die Goldmedaille und qualifizierte sich dadurch für die Nordischen Meisterschaften, die das Azubi-Team ebenfalls gewann. Die Teilnahme an den Wettbewerben, die Kochausstattung und die Reisekosten waren eine kostspielige Sache, weshalb das Stipendium sehr gelegen kam. Im Anschluss an den Sieg bei den Nordischen Meisterschaften erzählte die glückliche und stolze Jane: „Es war aufregend und sehr lehrreich, an den Dänischen und Nordischen Meisterschaften teilzunehmen. Ich habe viel Zeit und Geld für die Wettbewerbe aufgewendet, und als wir bei den Nordischen Meisterschaften Gold gewonnen hatten, war es einfach toll zu erfahren, dass die Mitarbeiterstiftung mir ein Ausbildungsstipendium bewilligt hatte”. STIPENDIEN FÜR DANIEL AUS USA UND KARIN AUS DÄNEMARK Im Jahr 2012 erhielt der 20-jährige Daniel O’Shea, der an der Stanford University in Kalifornien studierte, ein Stipendium der Mitarbeiterstiftung. Er berichtet, dass das Stipendium ihm den Abschluss seines Maschinenbaustudiums als Bachelor of Engineering ermöglichte: „Es war eine schöne Überraschung, ein Stipendium vom Arbeitgeber meines Vaters, VELUX America, zu bekommen”. Karin Meinike Jørgensen, Tochter von Kirsten M. Bentzen, die bis zu ihrem Tod 2002 bei VKR Holding tätig war, studierte Biochemie an der Universität Kopenhagen und besitzt zwei Doktorgrade in Mikrobiologie und Biochemie. Als Tochter einer ehemaligen Mitarbeiterin bewarb sie sich 2007 bei der Mitarbeiterstiftung um ein Stipendium, um ein obligatorisches, jedoch unentgeltliches Praktikum am Staatlichen Seruminstitut finanzieren zu können. Sie schrieb einen Brief ans Stiftungssekretariat, in dem sie ihre Freude über die Ausbildungsförderung ausdrückte: „Dies ist eine Geste, die ich sehr zu schätzen weiß. Herzlichen Dank dafür!” < 06 07 PROJEKTFÖRDERUNG IM NAHBEREICH Seit einer Änderung der Satzung im Jahr 1998 hat die Mitarbeiterstiftung die Möglichkeit, gemeinnützige Zwecke in geografischer Nähe der Gesellschaften der VKR Gruppe finanziell zu fördern. Kristian Haugaard gab 1999 folgende Erklärung über die Förderungsmöglichkeiten im Nahbereich und das zugehörige Antragsverfahren ab: werden. Das macht einzelne Mitarbeiter stolz und motiviert andere. Dies stärkt zugleich die Präsenz des Unternehmens im gesellschaftlichen Umfeld. „Ab jetzt können wir auch gemeinnützige Projekte im geografischen Nahbereich aller Tochtergesellschaften der VKR Gruppe fördern. Dabei kann es sich um Projekte im Sozial-, Bildungs- oder Kulturbereich handeln. Entsprechende Anträge werden zunächst vom jeweiligen Empfehlungsausschuss vor Ort beurteilt. An diesen sollen sich die Mitarbeiter oder andere auch wenden, wenn sie ein Projekt vorschlagen möchten. Die endgültige Entscheidung über die Zuteilung von Fördermitteln trifft jedoch der Verwaltungsrat der Mitarbeiterstiftung”. Es ist sehr wichtig, dass ein Projekt gemeinnützig ist, d. h. wenn ein großer Bevölkerungsquerschnitt und eine Vielzahl von Menschen davon profitieren. Es sind somit nicht die Wohnorte der Mitarbeiter, die über die Förderfähigkeit eines Projekts entscheiden, sondern dessen geografische Nähe zur Niederlassung des Unternehmens. Die Stiftung hat ebenso beschlossen, dass die Fördermittel auf so viele gemeinnützige Projekte wie möglich verteilt werden sollen. Das bedeutet, dass einzelne Spenden in der Regel nicht sehr hoch sind; andererseits kommen so weitaus mehr Menschen in den Genuss einer Förderung. Ein Projekt kann mehrfach gefördert werden, jedoch sollen zwischen den einzelnen Zuwendungen mindestens fünf Jahre vergehen. Über die Jahre wurde eine lange Reihe von Projekten und Initiativen mit einer großen Vielfalt gefördert. EIN SCHÖNER SPIELPLATZ Allerdings wird es als positiv gesehen, wenn Mitarbeiter sich in den Projekten engagieren, die gefördert Eines der Projekte, die mit Mitteln der Mitarbeiterstiftung umgesetzt wurden, wurde von vielen Von links: Beim Fahrrad-Speedway kommen spezielle Räder ohne Gangschaltung und Bremsen zum Einsatz. Die Bürger von Ringkøbing können es sich in ihren Kinosesseln gemütlich machen und das Filmprogramm genießen. Die ehrenamtliche Wasserwacht von Tczew übt den Erste-Hilfe-Einsatz. Menschen vor Ort getragen. An einem Wochenende im September 1999 traten 200 freiwillige Erwachsene und Kinder an, um ein brachliegendes Gelände in Thyregod in Jütland, Dänemark, in einen großen Spielplatz mit zahlreichen Spielgeräten und -möglichkeiten zu verwandeln. Nach der Verwandlung erhielt das Projekt in der Umgebung schon bald den Namen „Dänemarks schönster Spielplatz”. torradclub eröffnete 2014 ein Technisches Museum, in dem neben den Oldtimern der Mitglieder auch historische Landmaschinen ausgestellt werden. Das Museum erfreut sich großer Beliebtheit und verzeichnete am Eröffnungstag über 400 Gäste. HAUSHALTSGERÄTE FÜR EIN HEIM IN BELGIEN In den darauf folgenden Jahren wurden in den Nahbereichen zahlreiche Zwecke ganz unterschiedlicher Art gefördert, und auch die Zahl der Projekte außerhalb Dänemarks nahm zu. Allein von 2000 bis 2004 verdoppelte sich die Zahl der Förderprojekte im Nahbereich. Unter den Spenden der letzten Jahre befinden sich die folgenden Beispiele, die die große Vielfalt der Projekte zeigen, die von der Stiftung als förderungswürdig angesehen werden: Ebenfalls 2014 erhielt der Verein Côte-à-Côte in Belgien Fördergelder für ein Behindertenwohnheim. Eine Elterninitiative hatte den Verein gegründet, der in einem Wohnviertel der Stadt Wavre ein behindertengerechtes Haus gebaut hat, in dessen Nähe die Universität, Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten sowie die Niederlassung von VELUX Belgien liegen. Das Wohnheim bietet Platz für acht Bewohner mit verschiedenen körperlichen Behinderungen und deren Betreuer. Die Mitarbeiterstiftung stellte die Mittel für den Kauf von Haushaltsgeräten bereit. VOM ROLLSTUHL BIS ZUR FEUERWEHR EIN BESONDERES KINO IN DÄNEMARK Im Jahr 2006 wurden Fördermittel für die Anschaffung von Rollstühlen für einen Basketballverein für Behinderte in Österreich sowie für die Dienstkleidung einer Freiwilligen Feuerwehr in der Nähe der VELUX Fabrik LKR-H in Ungarn zugeteilt, der übrigens weitere Spenden an Feuerwehren in mehreren Ländern folgten. Ein Projekt, das seit 2000 bereits mehrfach gefördert wurde, ist das ehrenamtlich betriebene Kino Ringkøbing Biograf. Die Geschichte des Kinos geht auf das Jahr 1909 zurück, womit es nicht nur eines der ältesten Lichtspieltheater Dänemarks, sondern der ganzen Welt ist, die heute noch in Betrieb sind. 2009 unterstützte die Mitarbeiterstiftung einen Behindertenverband in Tschechien und 2011 einen ehrenamtlichen Rettungsdienst in Tczew in Polen, der mit den Mitteln Boote anschaffen konnte: „Wir können dadurch einen weitaus größeren Bereich der Weichsel abdecken, die durch Tczew fließt”, berichtet der Verein, der seit 2011 als freiwillige Wasserwacht unterwegs ist und die Schüler vor Ort in Erster Hilfe und Sicherheit auf dem Wasser unterrichtet. RADSPORT UND OLDTIMER-MOTORRÄDER IN POLEN Im Jahr 2013 wurde ein polnischer Fahrrad-Speedwayclub unterstützt, und 2014 wurde ein Oldtimer-Motorradclub in Gniezno in der Nähe von NB Polska mit einer Spende bedacht. Der polnische Mo- Die Mitarbeiterstiftung hat über die Jahre die Anschaffung einer Leinwand, einen Zuschuss für die Filmprojektoren und zuletzt einen Zuschuss für ein elektronisches Kartenreservierungssystem finanziert. Neben dem Erhalt eines wichtigen Kulturguts haben die Fördermittel auch die Modernisierung des Kinos mit 3D-Bild und THX-Sound ermöglicht und so zur Erweiterung des kulturellen Angebots in der dänischen Westküstenstadt beigetragen. Die Förderung gemeinnütziger Initiativen im Nahbereich ist eine Erfolgsgeschichte. Was 1999 mit einigen wenigen Spenden begann, hat sich im Jahr 2015 auf insgesamt 123 gemeinnützige Fördermittelzuteilungen mit einem Gesamtwert von etwa 1,7 Mio. DKK (knapp 228.000 EUR) ausgeweitet. < 08 09 „ DIE MITARBEITERSTIFTUNG KANN HELFEN – OB ES IM LEBEN GUT GEHT ODER SCHLECHT ”. Stig W. Jensen, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Mitarbeiterstiftung Villum Kann Rasmussen am alten Hauptsitz der VKR Gruppe im Maskinvej 4 in Søborg (Kopenhagen). Von links: Lars Kann-Rasmussen, Kristian Haugaard, Villum Kann Rasmussen, Bendt Dantzer-Sørensen, Bjarne G. Thomsen und Flemming Pedersen. 25 JAHRE MITARBEITERSTIFTUNG DER VKR GRUPPE Es war 1991, als Lars Kann-Rasmussen und der frühere Konzernvorstand der VKR Holding, Kristian Haugaard, die Idee hatten, eine eigenständige Stiftung für die Mitarbeiter ins Leben zu rufen. Anlass war das 50. Firmenjubiläum der VKR Gruppe, das mit dem 20. Jahrestag der Gründung der VILLUM FONDEN zusammenfiel. Villum Kann Rasmussen – oder KR, wie er genannt wurde – machte nie einen Hehl daraus, dass er die Mitarbeiter als den wichtigsten Faktor des Unternehmens betrachtete: „Nicht ich, sondern tüchtige Menschen mit vielen Ideen haben das Unternehmen aufgebaut”, pflegte er zu antworten, wenn er nach seinem Erfolg als Geschäftsmann gefragt wurde. Für KR stand der Schlüssel zum Erfolg in engem Zusammenhang mit dem Respekt vor seinen Mitmenschen, weshalb er auch meinte: „Die Zehn Gebote sind vielen anderen Managementtheorien ebenbürtig”. GRUNDLEGENDE WERTE UND GRÜNDUNG DER STIFTUNG Den Wunsch, sich allen Anspruchsgruppen des Unternehmens gegenüber fair und korrekt zu verhalten, formulierte KR 1965 in seinem Ziel des Musterunternehmens. Das Ziel eines Musterunternehmens besagt schlicht und einfach, dass es erstrebenswert ist, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, indem Unternehmen auf vorbildliche Weise zusammenarbeiten und für die Gesellschaft nützliche Produkte anbieten. Zugleich ist es wichtig, dass die Unternehmen Erträge erwirtschaften und dass alle, die mit einem Unternehmen zu tun haben, ordentlich behandelt werden. DAS ZIEL EINES MUSTERUNTERNEHMENS: Ziel der VKR Gruppe ist es, eine Reihe von Musterunternehmen zu betreiben, die mustergültig zusammenarbeiten. Ein Musterunternehmen arbeitet an gesellschaftlich nützlichen Produkten und behandelt seine Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter auf allen Ebenen sowie Eigentümer oder Aktionäre besser als die meisten anderen Unternehmen. Ein Musterunternehmen erwirtschaftet einen Gewinn, der auch das Wachstum finanzieren und die wirtschaftliche Unabhängigkeit behaupten kann. Im Lauf der 1950er-Jahre führte KR – vermutlich als einer der ersten Unternehmer in Dänemark – jährliche Gespräche mit den Mitarbeitern ein, die dazu dienten, eine gute Verständigung zu fördern und die Erwartungen im Hinblick auf Löhne und Beschäftigungsbedingungen abzustimmen. Er nannte diese Gespräche später „Firmengeburtstage”, denn es freute ihn jedes Mal, wenn ein Mitarbeiter ein weiteres Jahr Betriebszugehörigkeit feiern konnte. KR wollte, dass die Werte, an die er sich stets gehalten hatte, als wichtiger Bestandteil der Firmenkultur verankert werden sollten, auch für die Zeit nach ihm. Im Zuge des Generationswechsels gründete KR 1971 die VILLUM FONDEN und machte diese zum Hauptaktionär der Unternehmensgruppe. Die Satzung der Stiftung enthielt eine Formulierung der Stiftungsziele, zu denen auch dieses gehörte: „In besonderen Fällen Personen finanziell zu unterstützen, die längere Zeit bei den Unternehmen, die der Gründer gegründet hat, ... angestellt gewesen sind”. Diese Formulierung der Möglichkeit, Mitarbeitern unter die Arme zu greifen, entstand zu einer Zeit, als die VKR Gruppe noch relativ klein war. Es gab zwar Tochtergesellschaften in 13 Ländern, doch lag die Gesamtzahl der Beschäftigten bei nur rund 1.000. Im Lauf der nächsten 20 Jahre wuchs die Firmengruppe infolge der Expansion, insbesondere im Bereich von VELUX, bedeutend an. 1991 gehörten Tochtergesellschaften in 25 Ländern mit etwa 3.000 Mitarbeitern zum Konzern. Das Unternehmen erzielte außerdem solide Erträge, und der Gewinn hatte sich von 1971 bis 1991 mehr als versechsfacht. Das zunehmende Engagement außerhalb Dänemarks erhöhte den Bedarf an zielgerichteten Spenden der Stiftung an die Mitarbeiter. Es war an der Zeit, hierfür eine eigenständige Stiftung einzurichten, die sich dieser Aufgabe annehmen konnte. Zudem waren Lars Kann-Rasmussen und Kristian Haugaard der Überzeugung, dass die Gründung einer Mitarbeiterstiftung eine feine Geste im Zusammenhang mit den Jubiläumsfeiern im Jahr 1991 sei. < 12 13 DIE SATZUNG Die Satzung ist die Gründungsurkunde einer Stiftung und beschreibt unter anderem, für welche Zwecke die finanziellen Mittel der Stiftung verwendet werden sollen. KR, der sich Mitte der 1980er-Jahre aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen hatte, befand die Idee, eine Mitarbeiterstiftung zu gründen, für gut. Er beteiligte sich mit Rat und Tat sowie konkreten Vorschlägen für den Rahmen und die Zwecke, die das Wirken der Stiftung bestimmen sollten. Auf diese Weise prägte er die Satzung der neuen Stiftung. Am 21. Dezember 1991 gründete die VILLUM FONDEN die neue Mitarbeiterstiftung der VKR Gruppe, die ihren Sitz fortan in den Räumen der Muttergesellschaft der Unternehmensgruppe im Tobaksvejen 10 in Søborg hatte. In der Satzung ist der Hauptzweck der Mitarbeiterstiftung genannt: „... finanzielle Zuwendungen zugunsten derzeitiger und ehemaliger Mitarbeiter der V. Kann Rasmussen-Firmengruppe im In- und Ausland zu leisten, insbesondere im Zusammenhang mit Unfällen oder Erkrankungen”. Zu den Stiftungszielen erklärte Kristian Haugaard, der erste Vorsitzende der Stiftung, 1992 in einem Interview ergänzend: „Darüber hinaus ist es möglich, Fördermittel für eine laufende Berufsausbildung der Kinder von Mitarbeitern zu beantragen, sofern ein wesentlicher Teil der Ausbildung bereits absolviert wurde. Die Satzung der Stiftung ermöglicht auch die Förderung anderer Mitarbeiterzwecke in dem Umfang, wie die Mittel es nach Erfüllung der sonstigen Ziele erlauben”. Lars Kann-Rasmussen und Villum Kann Rasmussen, 1979. EIGENKAPITAL UND ERTRÄGE Die Mitarbeiterstiftung wurde mit einem Grundkapital von 10 Mio. DKK (ca. 1,35 Mio. EUR) gegründet. Average Number of Employees vs. Foundation Capital 1992-2016 Von 1992 bis 1994 wuchs die VKR Gruppe um rund 1.000 Mitarbeiter. Um den Bedarf an Spenden weiterhin erfüllen zu können, musste die Stiftung ihr Kapital aufstocken. Auf der Verwaltungsratssitzung vom 25. August 1994 konnte Kristian Haugaard freudig verkünden, dass die Mitarbeiterstiftung zum 1. Juni desselben Jahres von der VILLUM FONDEN eine weitere Spende in Höhe von 10 Mio. DKK erhalten hatte. Das Grundkapital der Stiftung betrug nunmehr nominell 20 Mio. DKK, die in Hypothekenpfandbriefe investiert wurden, die zu jener Zeit beachtliche jährliche Erträge erzielten. Im Jahr 1995 nahm die Mitarbeiterstiftung insgesamt 42 finanzielle Zuwendungen in einem Umfang von rund 1,25 Mio. DKK (ca. 168.000 EUR) vor, was eine deutliche Steigerung gegenüber den Vorjahren bedeutete – sowohl im Hinblick auf die Anzahl als auch auf die Gesamthöhe der Förderungen. Von den Förderanträgen kamen 31 aus Dänemark, während Zahl der Mitarbeiter, Mittelwerte (linke Achse) Grundkapital (Mio. DKK) (rechte Achse) 18.000 450 16.000 400 14.000 350 12.000 300 10.000 250 8.000 200 6.000 150 4.000 100 2.000 50 0 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 19 96 97 19 19 94 95 19 19 92 19 93 0 19 Das Gesamtkapital wurde anfangs bei einer Bank mit einer Verzinsung von ca. 10% p.a. hinterlegt. Später wurden die Mittel in Anleihen investiert, um einen vernünftigen Ertrag bei minimalem Risiko zu gewährleisten. Im Verwaltungsrat herrschte einhellig die Meinung, dass die ersten Zuwendungen zugeteilt werden konnten, sobald das Stiftungskapital ausreichende Erträge zum Aufbau von frei verfügbaren Mitteln abgeworfen hatte. Dies war bereits Ende 1992 der Fall. Da das Grundkapital und damit auch die Nettoerträge anfangs noch relativ bescheiden waren, war es umso wichtiger, die Mittel mit großem Bedacht zu verteilen und dabei stets den Grundsatz zu beachten, dort zu fördern, wo der Nutzen am größten ist. Dieser Grundsatz ist seither eine der Grundlagen für die Tätigkeit der Stiftung. Zahl der Mitarbeiter der VKR Gruppe 1992-2016/ Entwicklung des Grundkapitals 1992-2016 (Mio. DKK) 11 Anträge von ausländischen Tochtergesellschaften stammten. Im Lauf der ersten 25 Jahre der Mitarbeiterstiftung hat sich die VKR Gruppe zu einer bedeutenden internationalen Unternehmensgruppe entwickelt, die über 13.500 Mitarbeiter in mehr als 40 Ländern beschäftigt. Die gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre haben dazu geführt, dass die Kapitalerträge auf Investitionen wegen dem niedrigen Zinsniveau relativ gering ausfallen. Angesichts dessen war es besonders erfreulich, dass die Mitarbeiterstiftung 2009 und 2014 weitere bedeutende Spenden von der VILLUM FONDEN erhalten hat. Diese Spenden belaufen sich auf insgesamt 175 Mio. DKK, die angesichts der zahlreichen Förderanträge von entscheidender Bedeutung für die Tätigkeit der Stiftung waren und sind. Die Spenden der VILLUM FONDEN haben es möglich gemacht, das Volumen der Zuwendungen zu erhöhen und künftige Förderungen sicherzustellen. < 14 15 ZWEI NEUE STIFTUNGSZWECKE Die Mitarbeiterstiftung begann ihre Tätigkeit mit einem einzigen Zweck. Seither sind zwei weitere hinzugekommen. Nach dem Tod von KR im August 1993 beschlossen die Verwaltungsräte der Mitarbeiterstiftung und der VILLUM FONDEN die Vergabe eines Ehrenpreises, der den Namen des Gründers trug, um auf die enorme Bedeutung hinzuweisen, die dieser für die Entwicklung des Unternehmens und die Verwirklichung seiner grundlegenden Werte gehabt hatte. Die VILLUM FONDEN spendete 10 Mio. DKK für diesen Zweck, und die entsprechende Satzungsänderung trat am 18. Januar 1996 in Kraft, woraufhin der Villum-Kann-Rasmussen-Preis bereits am 23. Januar 1996 erstmals verliehen werden konnte. Im Jahr 1998 beschloss der Verwaltungsrat der Mitarbeiterstiftung eine weitere Änderung der Satzung, damit fortan auch gemeinnützige Zwecke in geografischer Nähe der Gesellschaften der VKR Gruppe finanziell gefördert konnten. Dadurch würde die Präsenz der Unternehmen in ihrem Umfeld steigen, und ihr soziales Engagement käme besser zum Tragen. Der Aspekt des stärkeren sozialen Engagements war besonders auf die Produktionsbetriebe gemünzt, die zumeist abseits der Ballungsgebiete angesiedelt sind. Im Aufsichtsrat der Muttergesellschaft der VKR Gruppe fand man diese Idee lobenswert und wünschte die Initiative und die Möglichkeiten der Mitarbeiterstiftung, die neue Aufgabe wahrzunehmen, zusätzlich zu fördern. So wurde auf der Aufsichtsratssitzung vom November 1998 die Zusage gemacht, der Mitarbeiterstiftung eine Spende in Höhe von 20 Mio. DKK zukommen zu lassen, die an die „Förderung gemeinnütziger Zwecke im VELUX-Umfeld” gebunden war, wie es hieß. Die finanzielle Förderung der Mitarbeiterstiftung durch die VKR Holding setzte sich in den Jahren 2011 bis 2015 in Form eines jährlichen Zuschusses in Höhe von 1 Mio. DKK (ca. 135.000 EUR) für gemeinnützige Projekte im geografischen Nahbereich der Gesellschaften der Firmengruppe fort. GROSSSPENDEN UND GEDENKTAGE In der VKR Gruppe werden traditionell die wichtigen Gedenktage gefeiert. So wurde 2009 in allen Teilen der VKR Gruppe dem 100. Geburtstag von KR gedacht. Aus diesem Anlass beschloss der Verwaltungsrat der Stiftung VILLUM FONDEN, eine Summe von 100 Mio. DKK an die Mitarbeiterstiftung zu spenden, wodurch die Stiftungsmittel beträchtlich aufgestockt wurden. Nur fünf Jahre später nahm die Mitarbeiterstiftung eine weitere große Spende in Höhe von 75 Mio. DKK entgegen. Anlass war der 75. Geburtstag von Lars Kann-Rasmussen, der zu diesem Zeitpunkt satzungsgemäß sein Amt als Vorsitzender des Verwaltungsrats der VILLUM FONDEN niederlegte. Die Spenden der Jahre 2009 und 2014 lagen Lars Kann-Rasmussen sehr am Herzen. Im Namen des Hauptaktionärs und der Anteilseigner wollte er einerseits den Mitarbeitern Lob und Anerkennung für ihr langjähriges Engagement zollen und andererseits die wichtige, bedeutungsvolle Arbeit der Mitarbeiterstiftung hervorheben. 75-JÄHRIGES FIRMENJUBILÄUM Die Tradition, bedeutende Gedenktage mit ebensolchen Spenden zu feiern, wurde 2016 fortgeführt. Am 1. April dieses Jahres feierte die Unternehmensgruppe ihr 75-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass übermittelte die VILLUM FONDEN ihre Glückwünsche an alle Mitarbeiter in Form einer weiteren Spende in Höhe von 75 Mio. DKK an die Mitarbeiterstiftung. In seiner Eigenschaft als Vorsitzender der VILLUM FONDEN stellte Jens Kann-Rasmussen im Jubiläumsjahr klar, dass damit seitens des Hauptaktionärs gewürdigt werde, dass die Grundlage für die gesamte Tätigkeit der VILLUM FONDEN in dem unermüdlichen, täglichen Engagement aller Mitarbeiter der VKR Gruppe zu finden sei. Das Jubiläumslogo zum 75. Jahr des Bestehens der VKR Gruppe, 2016. Der ehemalige Vorsitzende des Verwaltungsrats der Mitarbeiterstiftung, István Kónya, drückte seinen Stolz und seine Dankbarkeit darüber aus, dass die Stiftung allein in den vergangenen sieben Jahren 250 Mio. DKK von dem Hauptaktionär erhalten hat. Dies hat die Arbeit der Mitarbeiterstiftung entscheidend gestärkt und ermöglicht, die Zuwendungen an Mitarbeiter und deren nächste Angehörige in den Bereichen „unerwartete Notlagen”, „Ausbildung der Kinder” sowie „gemeinnützige Zwecke im näheren Umfeld der VKR Gruppe” zu erhöhen. Die großzügigen Spenden der VILLUM FONDEN und der VKR Holding A/S haben dazu geführt, dass das Grundkapital der Mitarbeiterstiftung 2016 auf 350 Mio. DKK angewachsen ist. < 16 17 VERWALTUNGSRAT UND SEKRETARIAT Im Zusammenhang mit der Konstituierung des ersten Verwaltungsrats der Stiftung wurde beschlossen, dass dessen Zusammensetzung so vielfältig wie möglich sein soll. Die Hälfte der Verwaltungsratsmitglieder wird vom Verwaltungsrat der VILLUM FONDEN ernannt, die andere Hälfte vom Aufsichtsrat der Muttergesellschaft. Die Satzung sieht außerdem vor, dass mindestens die Hälfte der Verwaltungsratsmitglieder ihren Wohnsitz in Dänemark haben muss. Durch seine Tätigkeit als Vorstand der Muttergesellschaft lag es nahe, Kristian Haugaard zum Vorsitzenden zu ernennen. Zu weiteren Mitgliedern wurden Svend Caspersen, Geschäftsführer des Bereichs Fassadenfenster, Jaques Pagot, Geschäftsführer von VELUX France, sowie Ejner Pedersen, Facharbeiter bei Gelsted Bygningsindustri, berufen. In seiner konstituierenden Sitzung hob der Verwaltungsrat der neuen Stiftung hervor, dass die Verwaltung der Mittel mit möglichst geringen Kosten verbunden sein solle, „damit möglichst hohe Überschüsse für die Leistung von Zuwendungen zustande kommen”, wie Kristian Haugaard es ausdrückte. Es erwies sich dann als praxisgerecht, ein Stiftungssekretariat einzurichten, das die Anträge bearbeitet, die Finanzen verwaltet, die Fördermittel auszahlt, Sitzungen einberuft und durchführt, Protokolle anfertigt und weitere administrative Aufgaben wahrnimmt. Für diese Aufgabe wurde Villy J. Rasmussen, ehemaliger Abteilungsdirektor in der heutigen VKR Holding, auserkoren, der zudem auf die Dienste einer externen Wirtschaftsprüfungsfirma zugreifen konnte. Laut Satzung sollten sich die Verwaltungsratsmitglieder alle zwei Jahre zur Wahl stellen. Eine Rolle als Vorsitzender oder Mitglied des Verwaltungsrats wurde auf maximal acht Jahre beschränkt. Im Jahr 1997 wurde die Satzung um eine Klausel ergänzt, die das Höchstalter für die erste Berufung in den Verwaltungsrat auf 65 Jahre festlegt; sie gilt auch heute noch. Im selben Jahr wurde bestimmt, dass die VILLUM FONDEN ihre Ratsmitglieder in geraden Jahren und die Muttergesellschaft ihre Ratsmitglieder in ungeraden Jahren ernennt. Die erste personelle Veränderung im Verwaltungsrat erfolgte 1996, als Sven Caspersen und Jaques Pagot von Villy J. Rasmussen und Benoît de Stoop, Von links: Die Vorsitzenden des Verwaltungsrats der Mitarbeiterstiftung, Kristian Haugaard (1992-2000), Benoît De Stoop (2000-2005), Bjarne G. Thomsen (2005-2008), István Kónya (2008-2016), Stig W. Jensen (2016-). Geschäftsführer von VELUX Belgien, abgelöst wurden. In den nachfolgenden Jahren veränderte sich die Zusammensetzung des Verwaltungsrats laufend, wie von der Satzung vorgesehen. Nach dem Eintritt Villy J. Rasmussens in den Verwaltungsrat übernahm Leif Jensen, der bis zum damaligen Zeitpunkt als Vorstand der VILLUM FONDEN agierte, die Leitung des Sekretariats. Zum damaligen Zeitpunkt war Gitte Hemmingsen bereits im Sekretariat der Mitarbeiterstiftung tätig und übernahm dessen Leitung, die sie bis heute innehat. Im Vorsitz wurde Kristian Haugaard von Benoît De Stoop abgelöst, auf den später der Konzernvorstand Bjarne G. Thomsen folgte. Im Jahr 2008 wurde der Geschäftsführer von VELUX Magyarország (LKR-H) in Ungarn, István Kónya, zum neuen Vorsitzenden der Mitarbeiterstiftung gewählt. Zeitgleich wurde beschlossen, dass Verwaltungsratsmitglieder nach ihrer achtjährigen Tätigkeitsperiode in besonderen Fällen zu Beiräten ernannt werden können. In diesem Zusammenhang wurde Bjarne G. Thomsen mit einer solchen Rolle betraut. István Kónya verließ 2016 den Verwaltungsrat der Mitarbeiterstiftung. Zum neuen Vorsitzenden wurde Stig W. Jensen, Senior Director der VELUX A/S, ernannt. Die Skulptur „Tankevækker“ („Gedankenwecker”) am Eingang zum Hauptsitz der VKR Holding A/S in Hørsholm, Dänemark. Die Skulptur war ein Geschenk der Mitarbeiter an Villum Kann Rasmussen anlässlich des 50. Firmenjubiläums im Jahr 1991. < 18 19 LOKALE EMPFEHLUNGSAUSSCHÜSSE Im Interesse eines guten Informationsaustauschs und der Abstimmung von Erwartungen zwischen den Gesellschaften der VKR Gruppe sind die lokalen Empfehlungsausschüsse ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt. Potenzielle Antragsteller sollten die Möglichkeit erhalten, sich direkt an diese Ausschüsse zu wenden, die wiederum die Anträge in erster Instanz prüfen sollten. Bjarne G. Thomsen äußerte sich dazu folgendermaßen: „Die Mitarbeiterstiftung strebt an, dass jedes Unternehmen über einen eigenen Empfehlungsausschuss verfügt, der den Kontakt zwischen der Stiftung und den unterstützungsbedürftigen Mitarbeitern herstellt”. In Unternehmen und an Standorten mit relativ wenigen Mitarbeitern wird natürlich kein groß angelegter Empfehlungsausschuss verlangt; vielmehr wird hier die Mitarbeiterstiftung meistens durch eine Einzelperson vertreten. Der Aufbau der lokalen Empfehlungsausschüsse hat sich als sinnvolles Vorgehen erwiesen und zu einer sorgfältigen und effektiven Bearbeitung der Anträge beigetragen. Heute gibt es über 100 Empfehlungsausschüsse. Über die Jahre wurden somit bedeutende Kompetenzen vor Ort aufgebaut, wenn es um die Bearbeitung und Verwaltung der Anträge geht. Diese werden in den Ausschüssen vorgeprüft, bevor sie an den Verwaltungsrat der Stiftung weitergeleitet werden, wo die endgültige Entscheidung getroffen wird. Diese Organisationsform im Zusammenhang mit einer Stiftung ist einzigartig. Es sind uns keine anderen Mitarbeiterstiftungen bekannt, die eine ähnliche Struktur aufweisen. MINDESTDIENSTALTER UND NEUE TOCHTERGESELLSCHAFTEN Wegen der anfangs relativ begrenzten Stiftungsmittel war 1991 allen Beteiligten klar, dass im Interesse einer fairen Behandlung der Antragsteller eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt sein mussten. Bereits 1992 führte der Verwaltungsrat deshalb eine Mindestanforderung an die Betriebszugehörigkeit ein. Das bedeutete, dass das Dienstalter der Mitarbeiter in der VKR Gruppe fortan mindestens zehn Jahre betragen musste, damit sie in den Genuss einer regulären Zuwendung kommen konnten, wobei in besonderen Fällen auch Ausnahmen möglich waren. Das fortgesetzte Umsatzwachstum seit Beginn der 1990er-Jahre führte bald dazu, dass die Zahl der Mitarbeiter beträchtlich stieg. Zudem wurden in Mittel- und Osteuropa weitere Tochtergesellschaften gegründet. Die Forderung nach dem recht hohen Dienstalter bedeutete somit, dass die Zuwendungen der Mitarbeiterstiftung zwischen den bestehenden Gesellschaften im Westen und den neuen Tochterunternehmen im Osten sehr ungleich verteilt würden, was dem Zweck als nicht gerecht erschien. Mitte der 1990er-Jahre wurde das geforderte Dienstalter deshalb auf fünf Jahre herabgesetzt. Diese Regelung gilt noch heute. In Fällen schwerer oder lebensbedrohlicher Erkrankungen besteht jedoch auch heute die Möglichkeit, nach gründlicher Beurteilung Ausnahmen zu machen. Fertigung bei BKR ČR, s.r.o. in Tschechien, 2014. < 20 21 KOMMUNIKATION UND INFORMATIONSARBEIT Die ersten Informationsmaterialien der Mitarbeiterstiftung wurden 1992 an die Mitarbeiter ausgegeben. In einem Schreiben wurde damals erklärt, wie Anträge auf Zuwendungen gestellt und bearbeitet werden. In den nächsten Jahren folgten laufend weitere Informationsschreiben. Darüber hinaus nutzte das Stiftungssekretariat bis zum Jahr 2000 die dänische Mitarbeiterzeitung „Lyspunktet” der Muttergesellschaft, um über die Tätigkeit der Stiftung zu informieren. In den Jahren 2001 bis 2011 gab die VKR Holding die Mitarbeiterzeitung „Vision” heraus, die auch die Mitarbeiterstiftung als Kommunikationsplattform benutzte. Auch in der VELUX Mitarbeiterzeitung „view” erscheinen seit 2001 regelmäßig Nachrichten über die Stiftung. Seit 1998 erscheinen die Informationsbroschüren der Mitarbeiterstiftung in mehreren Sprachen, und seit 2001 veröffentlicht die Stiftung ihre Jahresberichte. Besuch des Verwaltungsrats bei Arcon-Sunmark A/S in Dänemark, 2016. Das Stiftungssekretariat begann 2003 mit der Versendung von Informationen in digitaler Form, und seit 2007 gibt es eine Website mit Informationen über die Stiftungstätigkeit und der Möglichkeit, Antragsformulare, Jahresberichte und Informationsbroschüren herunterzuladen. Die Website wurde 2009 und zuletzt 2016 neu gestaltet und bietet heute gut strukturierte Menüs sowie zahlreiche Berichte über Spenden und Zuwendungen mit zugehörigen Fotos. Weitere Kommunikationsmittel sind verschiedene Newsletter, und in einigen Gesellschaften werden Informationen auch auf Bildschirmen bereitgestellt. Auch in den übrigen Geschäftsbereichen der VKR Gruppe findet seit einigen Jahren ein zielgerichteter Kommunikationseinsatz statt. Bei der dänischen DOVISTA A/S, zu der unter anderem die Firmen VELFAC, Rationel und Svenska Fönster gehören, werden die Nachrichten aus der Stiftung im Intranet veröffentlicht. Mehrere Gesellschaften geben vor Ort Mitarbeiterzeitungen oder Nachrichtenmagazine heraus. Bei DOVISTA Polska in Wędkowy, wo viele Mitarbeiter beschäftigt sind, erscheint eine Zeitung, in der regelmäßig Artikel und Nachrichten über die Mitarbeiterstiftung abgedruckt werden. Diese Initiative stößt auf positives Echo und hat nach Aussage des lokalen Empfehlungsausschusses den polnischen Mitarbeitern einen deutlich besseren Einblick in die Tätigkeit und die Fördermöglichkeiten der Stiftung vermittelt. Fertigung bei DOVISTA Polska Sp. z o.o. in Polen, 2014. < 22 23 Besuch des Verwaltungsrats bei Svenska Fönster AB in Schweden, 2015. TÄTIGKEIT VOR ORT Im Interesse einer besseren Abstimmung von Erwartungen und einer verstärkten Verankerung vor Ort hält der Verwaltungsrat der Mitarbeiterstiftung seit einigen Jahren eine seiner jährlichen Sitzungen bei einer der Gesellschaften der VKR Gruppe ab. Der Verwaltungsratsvorsitzende István Kónya erklärte dazu 2014, dass man auf diese Weise: „... Gelegenheit hat, unter anderem mit den Mitgliedern des jeweiligen Empfehlungsausschusses zu reden und Einblicke darin zu erhalten, wie die Mitarbeiterstiftung aufgefasst wird, darunter, wie die geltende Praxis lokal erlebt wird. Vor diesem Hintergrund erörtern wir dann, ob es zweckmäßig ist, diese Praxis zu ändern, natürlich unter Berücksichtigung der Satzung der Mitarbeiterstiftung. Tatsächlich hat dies zu kleineren Änderungen der Praxis beigetragen”. Else Nassar von BT Components A/S in Thyregod, Dänemark, die von 2007 bis 2015 im Verwaltungsrat saß, berichtet über diese Praxis und was sie aus den Besuchen vor Ort gelernt hat: „Einmal im Jahr war der Verwaltungsrat bei einem ausgewählten Unternehmen der VKR Gruppe zu Gast und hatte dort die Möglichkeit, mit dem Empfehlungsausschuss zu sprechen und einige der Vereine und Einrichtungen vor Ort zu besuchen, die von der Stiftung gefördert wurden. Es war interessant und packend zu sehen, wie ein Krebsberatungszentrum in Schottland funktioniert, wie junge Menschen Dudelsack spielen, wie eine freiwillige Feuerwehr in Ungarn arbeitet oder wie eine kleine Bibliothek in Italien gepflegt wird. Wir haben eine Frauenhochschule und ein Schulmuseum in Jütland in Dänemark, eine Schule in Polen, ein Freizeitzentrum in Tschechien und viele weitere Einrichtungen besucht. Ebenso schön ist es zu erleben, dass die Mitglieder der lokalen Empfehlungsausschüsse von ein und demselben Geist beflügelt sind – das schafft ein Gefühl von Gemeinschaft”. NEUE KONZERNSTRUKTUR UND AKTUALISIERUNG DER SATZUNG Im Jahr 2001 erhielt die VKR Gruppe eine neue Konzernstruktur. Die neue Struktur führte dazu, dass die VKR Holding eine Rolle als aktiver Eigentümer und Investor erhielt und eine Reihe neuer Gesellschaften ganz oder anteilig hinzukaufte. In diesem Zusammenhang präzisierte die Mitarbeiterstiftung für ihre Praxis, dass „... ein Unternehmen sich zu 100 Prozent im Eigentum der ,Familie‘ befinden muss, bevor dessen Mitarbeiter von der Mitarbeiterstiftung profitieren können”. Der neue Name der Muttergesellschaft erforderte außerdem eine Namensänderung, sodass der neue Name der Stiftung nun auf „Mitarbeiterstiftung der VKR Gruppe” lautet. < 24 25 Karin Meinike Jørgensen erhielt 2007 ein Ausbildungsstipendium. Geographische Verbreitung der VKR Gruppe. ANSTIEG DER ZUWENDUNGEN Aus einer Handvoll Spenden im Jahr 1992 waren im Jahr 2000 schon rund 100 jährliche Zuwendungen geworden. 2015 wurden 402 Zuwendungen mit einem Gesamtvolumen von 7,3 Mio. DKK (ca. 980.000 EUR) geleistet. In den letzten fünf Jahren wurden über 30 Mio. DKK (ca. 4 Mio. EUR) an Spenden und Förderungen vergeben. Über die Jahre ist der Anteil der Zuwendungen ins Ausland stetig angestiegen, was die Expansion der VKR Gruppe außerhalb Dänemarks widerspiegelt. Entwicklung der Zuwendungen 450 400 350 Anzahl 300 250 200 150 100 50 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 11 20 12 20 13 20 14 20 15 20 16 19 3 94 19 19 9 19 9 2 0 Unterstützung von Mitarbeitern Gemeinnützige Zwecke im Nahbereich Anzahl der Zuwendungen 1992 bis 2015. < 26 27 DER VILLUM-KANN-RASMUSSEN-PREIS Im August 1993 verstarb KR im Alter von 84 Jahren. Um auf die enorme Bedeutung hinzuweisen, die der Firmengründer für die Entwicklung des Unternehmens und die Verwirklichung seiner grundlegenden Werte gehabt hatte, beschlossen die Verwaltungsräte der Mitarbeiterstiftung und der Stiftung VILLUM FONDEN im Herbst 1995 die Vergabe eines Ehrenpreises, der den Namen des Gründers trug. Der Preis soll verliehen werden als „Ehrung an Mitarbeiter, die jeweils unter ihren eigenen Voraussetzungen besonders dazu beigetragen haben, das Ziel eines Musterunternehmens in der Firmengruppe zu verwirklichen”, wie Kristian Haugaard es ausdrückte. Auf der Verwaltungsratssitzung der VILLUM FONDEN am 21. Dezember 1995 wurde daher beschlossen, einen Betrag von 10 Mio. DKK (ca. 1,35 Mio. EUR) zu spenden, die für die Vergabe des Villum-Kann-Rasmussen-Preises (kurz „KR-Preis”) vorgesehen waren. Es wurde außerdem beschlossen, dass die Preisverleihung jedes Jahr an KRs Geburtstag am 23. Januar bzw. so nah an diesem Datum wie möglich stattfinden soll. Unter den Preisträgern befanden sich die beiden ehemaligen Vorstände Svend Kamman und Knud Klercke Andersen, die den Preis posthum erhielten. Die übrigen Preisträger waren Karen Magdalene Jørgensen, ehemals Finanzvorstand der Muttergesellschaft, Hans Niels Brandt, ehemals Vorstand der Muttergesellschaft, und Bendt Dantzer-Sørensen, Leiter der Entwicklungsabteilung. Kennzeichnend für alle Preisträger war, dass sie über viele Jahre hinweg eine enge, persönliche Zusammenarbeit mit KR gepflegt hatten. In den folgenden Jahren wurden die Preise lokal durch die Empfehlungsausschüsse oder die Personalverwaltungen der Gesellschaften verliehen, in denen die Preisträger beschäftigt waren. Auch die Bekanntgaben und die Feierlichkeiten fanden auf lokaler Ebene statt. DIE ERSTEN PREISTRÄGER Die erste Preisverleihung fand am Montag, dem 22. Januar 1996 im Tobaksvejen 10 in Søborg statt. In seiner Festrede betonte Kristian Haugaard, dass „... die Mitarbeiter das wichtigste Unternehmenskapital sind”. Er verlieh sodann den KR-Preis an fünf Mitarbeiter, die „... unter jenen besonders herausragen, die an der Schaffung des Fundaments für die Firmengruppe beteiligt waren”, wie es in der Begründung hieß. Im Jahr 1997 wurde der KR-Preis an 14 Mitarbeiter vergeben – acht dänische und sechs ausländische. Neben der Ehrung empfing jeder Preisträger eine Urkunde in seiner Muttersprache sowie eine Uhr und ein Schmuckstück aus Gold. Im Anschluss an die Verleihung fand ein Festessen für den Preisträger statt. Dieses Modell gilt im Großen und Ganzen unverändert. Nahaufnahme von der Anfertigung goldener Reversnadeln bzw. Anhänger, die zu den Geschenken für die Villum-Kann-Rasmussen-Preisträger gehören. < 28 29 FAKTEN Den Villum-Kann-Rasmussen-Preis zu erhalten ist vor allem eine Auszeichnung, doch neben der Ehre erhalten die Preisträger eine Uhr und ein eigens entworfenes, goldenes Schmuckstück mit Logo – die Herren eine Reversnadel und die Damen einen Anhänger. Die Schmuckstücke werden seit der ersten Verleihung des KR-Preises 1996 in einer kleinen dänischen Goldschmiede in Familienhand angefertigt, früher von dem Goldschmied Anders Mørck und heute von dessen Sohn Ole Mørck. zu erfüllen, die sich an den Preis knüpfen, und ich hoffe, dass auch andere meiner Kollegen von VELUX eines Tages die große Ehre erleben, die mir heute zuteil geworden ist”. Ejlif Olesen von VELFAC A/S in Dänemark sagte anlässlich seiner Preisverleihung 1998: „Ich war sehr überrascht – und froh, als man mir mitteilte, dass ich es sei, der dieses Jahr diesen ehrwürdigen Preis bekommen soll. Warum denn gerade ich? Ich habe doch nicht mehr getan als das, was man erwarten kann, und ich hatte die große Freude, an spannenden und herausfordernden Aufgaben zu arbeiten”. Mit dem KR-Preis ausgezeichnet zu werden, ist eine große Ehre und Anerkennung. Das spiegelt sich in den vielen Rückmeldungen wider, die die Mitarbeiterstiftung über die Jahre von den Preisträgern erhalten hat, und nicht zuletzt in den Festreden, die bei den zahlreichen Verleihungsfeiern gehalten wurden. An und für sich haben alle Mitarbeiter das Potenzial, für den KR-Preis nominiert zu werden. Wichtig für das besondere Engagement eines Mitarbeiters sind die individuellen Voraussetzungen am jeweiligen Arbeitsplatz. Ein Facharbeiter und eine Führungskraft haben angesichts der unterschiedlichen Aufgabengebiete auch unterschiedliche Voraussetzungen. Beide haben jedoch Gelegenheit, durch ihre Persönlichkeit und/oder Fachtätigkeit ihr Arbeitsfeld oder ihre Kollegen in eine positive Richtung zu beeinflussen und so die Arbeitszufriedenheit und damit letztendlich auch die Entwicklung ihres Unternehmens zu fördern. So sagte beispielsweise Jean Pierre Brisseau von VELUX France in seiner Rede von 1997: „Ich arbeite hier seit über 21 fantastischen Jahren. Ich habe das Glück gehabt, zu einer Firmengruppe zu gehören, die ein beträchtliches Wachstum erlebt und stets ihre Ziele erreicht hat und die uns dazu inspiriert, die Dinge jeden Tag ein wenig besser zu machen. Ich bin stolz darauf zu sagen: Ich arbeite für VELUX. ... Ich werde versuchen, die Erwartungen Für den Erhalt des KR-Preises wird keine bestimmte Zahl an Dienstjahren verlangt, doch eine ungeschriebene Regel lautet, dass die Nominierten bereits einige Jahre in der VKR Gruppe beschäftigt sein sollen, um für den Preis infrage zu kommen. Für die Nominierung sind nicht punktuelle Einzelleistungen entscheidend. Es ist vielmehr ein langfristiges, nachhaltiges Engagement über viele Jahre, das das besondere „Holz” zeigt, aus dem die Preisträger geschnitzt sind. STOLZ UND ANERKENNUNG Herstellung der Schmuckstücke für die Villum-Kann-Rasmussen-Preisträger. < 30 31 ZEITGEMÄSS HANDELN UND VERÄNDERUNGEN WAGEN Seit ihrer Gründung hat die Mitarbeiterstiftung eine bedeutende Entwicklung durchlaufen. Der erste Schritt hin zu einer eigenen Stiftung für die Mitarbeiter erfolgte durch die Gründung der Stiftung VILLUM FONDEN 1971. Dadurch gelang es KR, eine langfristige Symbiose von profitabler und mustergültiger Unternehmensführung, gesellschaftlichem Nutzen und mitmenschlichen Belangen zu schaffen, in der auch die Mitarbeiter eine Rolle spielen. Lars Kann-Rasmussen und Kristian Haugaard führten diesen Gedanken weiter und ergriffen 1991 die Initiative zur Gründung einer eigenständigen Mitarbeiterstiftung für die VKR Gruppe, die ihre Tätigkeit dank substanzieller Spenden der VILLUM FONDEN hat ausbauen können. Seit 25 Jahren macht die Mitarbeiterstiftung einen Unterschied im Leben von Mitarbeitern und deren Angehörigen, die plötzlich und unerwartet von Krankheit und Notlagen betroffen sind. Ebenso hat die Stiftung die Ausbildung der Kinder von Mitarbeitern gefördert. Diese Unterstützung hat zweifelsohne etwas im Leben jedes Menschen bewegt, der sich in einer prekären Lage wiederfand – nicht nur, weil die finanzielle Zuwendung die Situation mildern konnte, sondern auch, weil die Menschen sich wahrgenommen fühlen und eine Form der Anerkennung seitens ihres Arbeitgebers erfahren. Die vielen Zuwendungen der Stiftung haben über die Jahre ein Volumen von rund 90 Mio. DKK (ca. 12 Mio. EUR) erreicht. Für die Mitarbeiterstiftung ist und bleibt es wichtig, Prioritäten zu setzen und zeitgemäß zu handeln. Bestimmte Bereiche müssen in den kommenden Jahren heraufgestuft werden, während andere weniger Aufmerksamkeit erfahren werden. Der Ver- waltungsrat der Stiftung ist sich dieser Problematik sehr bewusst, weshalb 2015 beschlossen wurde, die Vergabepraxis neu auszurichten. Das bedeutet unter anderem, dass bestimmte Formen von Erkrankungen künftig nur noch mit begrenzten Zuwendungen bedacht werden. Dazu äußert sich der ehemalige Verwaltungsratsvorsitzende István Kónya wie folgt: „Einige Erkrankungen und Leiden haben mittlerweile leider den Charakter von ,Volkskrankheiten‘, und wir verzeichnen eine zunehmende Zahl an Anträgen, die sich auf Allergien, Rücken- und Schulterleiden und so weiter beziehen. Die Mitarbeiterstiftung ist generell zurückhaltend, wenn es um Zuwendungen in Situationen geht, die nicht als außergewöhnlich einzustufen sind. Jedoch können auch dann in bestimmten Situationen kleinere Zuwendungen erfolgen”. Eine der Erkrankungen, die hier gemeint sind, ist die Zuckerkrankheit oder Diabetes, die leider weit verbreitet ist, bei der jedoch durchaus Chancen auf ein gutes Leben vorhanden sind, sofern die Krankheit erkannt und behandelt wird. Die Mitarbeiterstiftung hat deshalb beschlossen, dass bei Diabetes Zuwendungen grundsätzlich nur Diabetikern unter 30 Jahren und zu einem konkreten Zweck gewährt werden, z. B. für die Anschaffung einer Insulinpumpe oder die Teilnahme an einem Familienseminar. Auf der anderen Seite gibt es lebensbedrohliche Krankheiten, die zweifelsohne besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Darüber hinaus hat die Ausbildungsförderung weiterhin hohe Priorität. Die Pfadfinder in Gadbjerg, Dänemark, erhielten 2010 finanzielle Hilfe für den Kauf von Kletterausrüstung. < 32 33 FEIERLICHKEITEN ZUM 25-JÄHRIGEN STIFTUNGSJUBILÄUM INHALT Zu Beginn des Jubiläumsjahrs der Mitarbeiterstiftung erfolgte im Januar 2016 der Launch der neuen Website im zeitgemäßen Look mit neuen Farben und neuem Layout. Vorwort 3 Finanzielle Unterstützung für Mitarbeiter und deren Angehörige 4 Ausbildungsförderung 6 Projektförderung im Nahbereich 8 25 Jahre Mitarbeiterstiftung der VKR Gruppe 12 Grundlegende Werte und Gründung der Stiftung 13 Die Satzung 14 Die Website ging am 22. Januar 2016 online, dem DaEigenkapital und Erträge 15 tum, an dem auch der Villum-Kann-Rasmussen-Preis Zwei neue Stiftungszwecke des Jahres vergeben wurde. Die neue16 Farbgebung und Gestaltung finden sich auch im Plakat Großspenden und Gedenktage 17 zum KR-Preis, im Jahresbericht und in den Newslettern sowie auf Verwaltungsrat und Sekretariat 18 dem neuen Briefpapier der Stiftung wieder. Lokale Empfehlungsausschüsse 20 Mindestdienstalter undDer neueVerwaltungsrat Tochtergesellschaften 21 der Mitarbeiterstiftung beschloss Kommunikation und Informationsarbeit außerdem, das Jubiläumsjahr durch22 einen Jubiläumswettbewerb zu feiern. Alle Gesellschaften der VKR Tätigkeit vor Ort 24 Gruppe wurden eingeladen, Anträge zur Förderung Neue Konzernstruktur und Aktualisierung der Satzung 25 besonders unterstützenwerter Projekte in ihrem geoAnstieg der Zuwendungen 2015 27 Der Villum-Kann-Rasmussen-Preis grafischen Nahbereich einzureichen, die Aussicht auf einen ansehnlichen Fördermittelbetrag haben – bis zu 20.000 EUR. Der Verwaltungsrat der Mitarbeiterstiftung wurde daraufhin drei bis fünf Projekte auswählen. Das Interesse in den Gesellschaften der Unternehmensgruppe war groß. Der Wettbewerb war spannend und lehrreich und zeitigte eine ganze Reihe von Fragen an das Sekretariat. Aus den eingereichten Vorschlägen wurden vier Projekte ausgewählt, die sehr unterschiedlich sind und sich an ganz verschiedene Personengruppen richten – vom Heimkindern bis hin zu normalen Bürgern – und die innovative Wege dafür aufzeigen, wie man Dinge tun kann. Es wird erwartet, dass diese konkreten Projekte nun durchgeführt werden und dass sie andere Menschen dazu inspirieren, sich auf ähnliche Weise zu engagieren. Wir werden in der nächsten Zeit in Wort und Bild über die Jubiläumsprojekte berichten, die gewonnen haben. 28 32 WIR SIND FÜREINANDER DA Feierlichkeiten zum 25-jährigen Stiftungsjubiläum 34 – AUCH IN ZUKUNFT Wir sind füreinander da – auch in Zukunft 34 Zeitgemäß handeln und Veränderungen wagen Der Bedarf an Unterstützung hat sich im Lauf der Jahre verändert. Daran knüpfen sich auch gestiegene Anforderungen Herausgeber: Grafikdesign, Layout und Illustrationen: an die Handhabung vonA/S, Anträgen Mitarbeiterstiftung der VKR Gruppe Prolog Reklamebureau Vallensbæk,und die AbstimBreeltevej 18 Dänemark mung von Erwartungen mit den Mitarbeitern hin2970 Hørsholm sichtlichDruck: der Knudtzon erforderlichen Setzung von Prioritäten, Dänemark Graphic A/S Tel.: +45 39 69 11 44 Die Jubiläumsfestschrift ist auf dem denn die Fördermittel schaffen dort den größten www.employeefoundation.com FSC-zertifizierten Papier Invercote undam MultiArt Silk gedruckt. Nutzen,Creato wo sie meisten gebraucht werden. Fotos: Carsten Andersen, Morten Fauerby, Shutterstock und eigene Fotos Die zahlreichen Rückmeldungen, die die Stiftung von persönlichen Briefen und Berichten der lokalen Empfehlungsausschüsse erhält, zeugen von dem großen Wert ihrer Arbeit. Die Unterstützung Übersetzung: Lionbridge Denmark A/S, in Form Kopenhagen, Dänemark gemeinnütziger Zwecke in geografischer Nähe der Gesellschaften der VKR Gruppe seitens der Stiftung trägt zur Förderung von Projekten bei, die sonst vielleicht nicht realisiert werden könnten. Die Worte Lars Kann-Rasmussens, dass „wir füreinander da sind” gelten auch heute noch. In diesem Sinne können wir einander für das Wirken der Mitarbeiterstiftung durch 25 Jahre hindurch beglückwünschen und uns auf deren zukünftiges Engagement freuen. 251 Preisträger des Villum-Kann-Rasmussen-Preises „EINE KLEINE HILFESTELLUNG KANN GROSSE BEDEUTUNG HABEN”. István Kónya, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Mitarbeiterstiftung 2008 bis 2016 TH ANNIVERSARY FO192-1116DE EMPLOYEE FOUNDATION In dieser Festschrift zum 25-jährigen Bestehen stellen wir einige der Menschen und Projekte in den Mittelpunkt, die von der Stiftung in den vergangenen Jahren finanziell unterstützt wurden, und fragen nach, wie es ihnen seither gegangen ist. Außerdem erfahren Sie etwas über die Überlegungen, die der Gründung der Stiftung vorausgingen, und Sie können lesen, wie die Mitarbeiterstiftung sich über die Jahre entwickelt hat. www.employeefoundation.com
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