Der Boden als Archiv

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WiSe
Der Boden als Archiv
30.
Nov.
2016
18.00
Uhr c.t.
des prähistorischen
Landschaftswandels
Prof. Dr. Eileen Eckmeier
Ludwig-Maximilians-Universität München,
Department für Geographie
Seit Jahrtausenden verändert der Mensch die stoffliche Zusammensetzung der Böden,
durch Einträge von Siedlungsabfällen, Düngemitteln oder Brandrückständen. Die
in den Boden eingetragenen Substanzen hinterlassen Spuren, spezifische elementare
oder molekulare Muster. Diese Muster können über Jahrtausende in den ehemaligen
Oberböden gespeichert werden, so dass Bodenkundler sich diese in den Böden gespeicherten Informationen zu Nutze machen können, um Rückschlüsse auf die Aktivitäten innerhalb und außerhalb prähistorischer Siedlungen zu gewinnen und die Intensität des menschlichen Einflusses zu erfassen. Ein Bespiel für eine bodenkundliche
Analyse des Wandels von Natur- zu Kulturlandschaft ist die Untersuchung dunkler,
fossiler Böden aus der Niederrheinischen Bucht. Durch die Anwendung verschiedener
Analyse- und Datierungsmethoden konnte gezeigt werden, dass diese Böden Relikte
einer spät- bis endneolithischen Brandwirtschaftsweise sind und, zumindest lokal,
auch Zeugen einer frühen Bodenerosionsphase im Rheinland sind.
Der Vortrag findet im Luftbildraum (O18-105),
Ostenstr. 18, 85072 Eichstätt statt.
Öffentlicher
Gastvortrag
im Rahmen des
Eichstätter
Geographischen
Kolloquiums
Veranstalter: Mathematisch-Geographische Fakultät, Fach Geographie