20161205-zol-seite-1-umstrittenes-fischenthaler

ZO/AvU
Montag, 5. Dezember 2016
Bezirk Hinwil l 3
Pro Fischenthal am Ende
FISCHENTHAL Der Verein Pro Fischenthal hat sich aufgelöst.
Grund dafür soll das Wiedererwachen der ehemaligen
Ortsparteien SP und FDP sein. Die Parteien wollen davon
allerdings nichts wissen.
Den Verein Pro Fischenthal gibt
es nicht mehr. Mitte November
hat sich das Bürgerforum nach
eineinhalbjährigem Bestehen
aufgelöst. Der Grund für das
Ende von Pro Fischenthal sei die
Wiederauferstehung ehemaliger
Ortsparteien und damit der
­Pluralität, schreiben die Akteure
des Vereins in einer Mitteilung,
die auf dem Blog Pro Fischenthal
veröffentlicht wurde. Diese
Erklärung erscheint nicht nur
­
dem Fischenthaler Gemeinderat, sondern auch dem SP-Poli­
tiker Martin Weisskopf Engler
und dem Präsidenten der FDP
Wald, Stefan Schweingruber, fadenscheinig.
Gegen Machtposition von SVP
Im Frühjahr 2015 bildete sich
das Bürgerforum Pro Fischen­
thal. Die Entwicklung und Zukunft der Tösstaler Gemeinde
bereitete den Initianten Sorgen. Vor allem die Abwesenheit
einer demokratischen Kontrolle
durch kommunalpolitische Akteure habe zur Gründung des
Vereins geführt, schreibt Pro
­Fischenthal in einer Mitteilung.
Die Parteien FDP und SP seien
von der Bildfläche verschwunden, was die Machtposition
der SVP im Dorf gefestigt habe.
Die Gründer wollten mit der
Veröffentlichung von Informationen gegen dieses Ungleich­
gewicht ankämpfen. Dazu diente den Vereinsmitgliedern, die
anonym agierten, der gleich­
namige Blog.
Laut Pro Fischenthal erübrigt
sich diese Aufgabe nun, da die
FDP und die SP in Fischenthal
auferstanden seien und neue
Gesichter bekommen hätten.
In der Mitteilung nennen die
ehemaligen Vereinsmitglieder
die neuen Akteure: der Walder
FDP-Präsident Stefan Schweingruber und der SP-Mann Martin
Weisskopf Engler aus Gibswil.
«Damit wird Pro Fischenthal
überflüssig», erklärt das Bürgerforum.
Mit dieser Begründung kann
der in der Mitteilung angesprochene Martin Weisskopf Engler
wenig anfangen. «Die Auflösung
des Vereins Pro Fischenthal nur
damit zu begründen, dass die
SP und die FDP wiedererstarkt
sind, ist leider ein Trugschluss»,
schreibt Martin Weisskopf
­Engler in einer Stellungnahme,
die auf dem Blog Pro Fischen­
«Dank dem Blog
kamen Themen
auf den Tisch,
die bisher höchstens
am Stammtisch
diskutiert wurden.»
Martin Weisskopf Engler (SP)
thal publiziert wurde. Seine
­A ktivitäten in den letzten zwölf
Monaten hätten nichts mit einer
wiedererstarkten SP zu tun,
sondern seien persönliches Interesse und hingen direkt mit
dem Strategieprozess und den
besorgniserregenden Verlautbarungen rund um die Schule
Gibswil zusammen. «Aus beruflichen und persönlichen Gründen werde ich dieses Engagement aber in Zukunft wieder
reduzieren müssen», schreibt
­
Weisskopf Engler. Die von ihm
und auch von Pro Fischenthal
gewünschte Pluralität in Fischenthal sei nach wie vor nicht
vorhanden. Die Auflösung des
Vereins werde daran kaum etwas ändern.
FDP existiert nicht
Auch Stefan Schweingruber ist
irritiert von der Argumentation
von Pro Fischenthal. «Es ist eine
Fehlinformation, dass die FDP
in Fischenthal wieder auferstanden ist.» Die FDP Fischen­
thal sei nie offiziell aufgelöst
worden, existiere aber seit mehreren Jahren nicht mehr. Ende
2015 habe er im Auftrag der Bezirkspartei allen eingetragenen
Mitgliedern der FDP Fischen­
thal eine Einladung für ein Treffen verschickt. Gekommen sei
aber niemand.
Die Vereinsmitglieder von
Pro Fischenthal hätten sich bei
ihm erkundigen können, ob die
FDP in Fischenthal tatsächlich
wieder aktiv sei. «Nur weil mein
Name unter der Angabe ‹FDP
Ortspartei Wald› auf der Gemeinde-Website von Fischen­
thal aufgeführt ist, heisst das
noch lange nicht, dass die FDP
in Fischenthal existiert», sagt
Schweingruber. Er habe seinen
Kontakt auf der Website hin­
terlegen lassen, damit liberale
Einwohner eine Ansprechperson hätten. «Das Vorgehen von
Pro Fischenthal ist unprofessionell.»
Auch für den Fischenthaler
Gemeinderat macht die Begründung des Vereins keinen Sinn.
«Die Argumentation ist fadenscheinig. Es gibt nicht mehr
politische Parteien in der Gemeinde als vor eineinhalb Jahren», sagt Gemeindepräsident
Josef Gübeli (SVP).
Dass die Beweggründe zweifelhaft erscheinen, kümmert
die ehemaligen Akteure von Pro
Fischenthal wenig. «Es kann
nicht das Problem der ehema­
ligen Akteure von Pro Fischen­
thal sein, was wie wo in Zukunft
in Fischenthal mit den anderen
Parteien läuft oder nicht», sagen
die ehemaligen Vereinsmitglieder.
Das Ende von Pro Fischenthal
scheidet die Geister. Martin
«Alles, was die
Gemeinde machte,
wurde kritisiert
und in den Dreck
gezogen.»
Josef Gübeli,
Gemeindepräsident (SVP)
SP kritisiert
Bubiker Budgets
Weisskopf Engler etwa bedauert
das Aus des Bürgerforums. Das
Auftreten von Pro Fischenthal
habe die politische Landschaft
im Dorf belebt. «Dank dem
Blog kamen Themen auf den
Tisch, die bisher höchstens
am Stammtisch diskutiert wurden», schreibt Weisskopf Engler.
Unter der Gürtellinie
Ganz anderer Meinung ist Gemeindepräsident Josef Gübeli:
«Der Blog von Pro Fischenthal
hat die Gemeinde durchein­
andergebracht.» Von einer gesunden Kritik könne man profi­
tieren. Die Kritik von Pro Fischenthal sei aber immer unter
der Gürtellinie gewesen. «Gemeinderäte, das Verwaltungspersonal der Gemeinde, die
Schulpflege und auch die Wasserversorgungsgenossenschaft
Fischenthal waren die Zielscheiben des Bürgerforums. Sie
seien permanent fertig gemacht
worden. «Alles, was die Gemeinde machte, wurde kritisiert und
in den Dreck gezogen.» Das sei
nicht fair und total kontra­
produktiv. Hinzu komme, dass
die Akteure sich stets in sicherer
Anonymität wägten.
Es sei nicht förderlich gewesen, Stellen auf der Gemeindeverwaltung zu besetzen, weil
sich niemand diesem Kreuz­feuer
aussetzen wollte, so Gübeli. Er
sei froh, dass das Gebärden von
Pro Fischenthal bei der Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr
goutiert werde. «Die Auflösung
ist für mich ein Zeichen dafür,
dass den Vereinsmitgliedern die
Ideen ausgegangen sind.»
Aufatmen kann der Gemeinderat jedoch nicht ganz. Der
­Verein ist zwar Geschichte, aber
der Blog Pro Fischenthal lebt
weiter. Sibylle Egloff
BUBIKON An der Parteiversammlung vom 25. November
diskutierten die Mitglieder der SP
Bubikon über die Geschäfte der
Gemeindeversammlung vom 6.
Dezember. Die Politische Gemeinde und die Schulgemeinde
rechnen mit grossen Defiziten.
Wie die Partei mitteilt, sind damit
die von der SP vor einem Jahr befürchteten Folgen der Tiefsteuerpolitik schnell eingetreten. Wohl
oder übel stimme die SP Bubikon
den Budgets 2017 trotzdem zu.
Der Erhöhung des jährlichen
Beitrags ans Ritterhaus stimmte
die Versammlung zu. Die von der
RPK beantragte Änderung, gemäss der 2020 eine Neubeurteilung erfolgt und Events kostendeckend oder gar gewinnbringend
sein sollen, sei überflüssig.
Die übrigen drei Vorlagen gaben
zu keinen Diskussionen Anlass
und stiessen auf einhellige Zustimmung. zo
Kredit für
neue Computer
WETZIKON Die IT-Infrastruktur der Primarschule Wetzikon ist
veraltet, so schreibt es die Stadt
Wetzikon in einer Mitteilung. Es
bestehe ein hohes Ausfallrisiko,
und ein störungsfreier Unterricht
könne nicht mehr gewährleistet
werden. Um einen stabilen Einsatz
der Schulinformatik zu ermöglichen, werden Internet- und Netzwerkanbindungen angepasst. Zudem müssen in den nächsten Jahren rund 690 Computer ersetzt
werden. Für dieses Projekt beantragt die Primarschulpflege dem
Grossen Gemeinderat einen Kredit von 1,7 Millionen Franken. Der
Stadtrat unterstützt den Antrag
der Primarschulpflege. zo
Krone
unter Schutz
GOSSAU Die
Liegenschaften
beim Wohnhaus Krone am
­Stampfiweg 1 in Bertschikon sollen unter Schutz gestellt werden,
schreibt der Gemeinderat Gossau.
Das Fabrikgebäude sei 1816 ans
­ältere Doppelwohnhaus angebaut
und in mehreren Phasen umgestaltet worden. Seit 1928 sei die
Umwandlung in die heutige Wohnnutzung erfolgt. Das Doppelwohnhaus sei 1964 abgetragen worden.
Aufgrund der Baugeschichte und
der Typologie als früher Industriebau mit Umnutzung zu Wohn­
zwecken sei die Schutzwürdigkeit
gegeben, so der Gemeinderat. zo
ANZEIGE
Werner Scherrer
Präsident Gewerbeverband Bezirk
Bülach, Vizepräsident
Kantonaler Gewerbeverband Zürich
« Mit dieser
Reform sichern wir
der Schweiz über
5 Milliarden Steuereinnahmen, auf
die ich keinesfalls
verzichten will.
Begleitet von Laternen, Fackeln und Glocken, hielten die Chläuse gestern auf dem Marsch vom Schulhaus Guldisloo zur St.-Franziskus-Kirche Einzug in Wetzikon.
Mirjam Müller
Chlauseinzug durchs Wetziker Guldisloo-Quartier
WETZIKON Gestern Sonntag,
am zweiten Advent, hielten die
Chläuse Einzug in Wetzikon.
Empfangen wurden sie von rund
80 Personen beim Schulhaus
Guldisloo. Um 17 Uhr zogen die
sechs Chläuse und Schmutzlis
der Samichlausgruppe Wetzikon
durchs Guldisloo-Quartier bis
zur St. Franziskus-Kirche – be-
gleitet von Ministranten und
Freiwilligen, die wunderschön
beleuchtete Laternen trugen,
sowie von vielen Eltern und
­
­Kindern mit Fackeln und Glo-
cken. Dort angekommen, er­
zählte einer der Chläuse den
­A nwesenden die Geschichte vom
Sankt Nikolaus. So erfuhren sie,
weshalb der Samichlaus jedes
Jahr Anfang Dezember die Kinder besucht. jam
Bildergalerie unter
zueriost.ch/galerien
»
www.steuerreform-ja.ch
Schweiz
stärken!
Steuerreform
Ja
Zürcher Komitee «Steuerreform JA», Stauffacherstrasse 16, 8004 Zürich
<wm>10CAsNsjY0MDQx0TUxMDcyNwcAdkGc7A8AAAA=</wm>
<wm>10CE2Kuw6AIBAEv-jIHt4DpDR0xMLY0xhr_78SrExmi8lOa0UDvm11P-tRGCxCAo_uhaMH1VxiWoKYDsfEVoZmpGVc_57MAQH6bIgjgTuD1EikmyA81_0C-CUED3IAAAA=</wm>