Öisi Ziitig herunterladen - Seniorenzentrum Wiesengrund

Ausgabe 121,
Ende November 2016
GRÜEZI MITENAND
AKTUELLES
(offene Aktivitäten, Angebote in festen
Gruppen sind hier nicht aufgeführt)
Lismitreff im Konzertsaal am Montag,
12. Dezember 2016, ab 14.00 Uhr.
Die Gesprächsrunde um 15.00 Uhr mit
Frau A. Pfister im Aufenthaltsraum Eichgut
findet am Montag, 5. Dezember 2016 statt,
diejenige in der 6. Etage mit Herrn Christian
Stampa fällt im Dezember aus.
Jeden Dienstagnachmittag wird ab
14.00 Uhr im Speisesaal gejasst.
jetzt ist advent ein lichtlein brennt
am grünen kranz im stillen glanz
ein zweites licht bringt neuen schein
und stilles glück zu uns herein
Jeden Dienstag ab 14.30 Uhr Hundetherapie im Aktivierungsraum 9. Etage
(Frau Elmer mit Valou, Frau Erb mit Feeli
oder Herr Saller mit Saba).
nun leuchtet schlicht ein drittes licht
vermerkt den glanz an unserem kranz
„Manne-Gruppe“ um 08.45 Uhr am Mittwoch, 14. und 28. Dezember 2016, im Aufenthaltsraum 6. Etage.
ein viertes licht kommt nun hinzu
und dann ist im nu wienacht überall
und das chriskind kommt schon bald
Jeden Mittwoch um 10.00 Uhr im Konzertsaal Gottesdienst, abwechselnd reformiert
und katholisch.
unbekannt
Wir Schreibenden, Fotografierenden,
Korrigierenden und sonst an der Ziitig
Beteiligten wünschen Ihnen, unserer
geschätzten Leserschaft, von Herzen
wunderschöne Advents- und Feiertage.
Mögen die Tage zwischen den Jahren
friedlich und besinnlich sein, so dass wir
am Silvester dem alten Jahr zufrieden
‚Tschüss‘ sagen und das neue Jahr getrost
begrüssen dürfen.
Am Mittwoch, 28. Dezember 2016, können
Sie ab 14.00 Uhr mit Herrn Peter Frey im
Speisesaal Lotto spielen.
Am Mittwoch, 7. Dezember 2016, gemeinsames Singen im Konzertsaal um
15.00 Uhr mit Frau U. Bachofner und
Frau M. Waldvogel am Klavier, am 14.
und 21. Dezember mit Familie Bieri.
Am Donnerstag um 09.00 Uhr Apfelgruppe im Aktivierungsraum 9. Etage.
Die Französisch Konversation
findet am Freitag, 9. Dezember 2016, um 14.30 Uhr im
Aktivierungsraum 9. Etage
statt.
Spielnachmittag jeweils
am Freitag um 15.00 Uhr im Speisesaal.
Herzlich im
Namen von
uns allen
Maja Rhyner
Am Freitag um 15.00 Uhr können Sie im
Speisesaal jassen.
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Anlässe im Dezember 2016
Do, 1.12., um 15.00 Uhr im Konzertsaal
Wilhelm Busch
Eine Künstlergeschichte mit Vera Bauer
Samstag, 3.12., um 15.00 Uhr im Konzertsaal
Konzert des Vokaloktetts zap’N’dusta
aus Belp
Di, 6.12., ab 15.00 Uhr in der Cafeteria
Der Samichlaus besucht uns, Sylv und
Dölf sind mit dabei
Am Samstag, 31.12., verabschieden
wir uns wie immer bei Musik und
Tanz und speziellem Apéro vom alten
Jahr
Peter Hintermann und die Taxi Dancer‘s
sind mit dabei
Do, 8.12., ab 15.00 Uhr im Konzertsaal
Verkauf von Comfortschuhen
Sonntag, 11.12., um 15.00 Uhr Konzert
der Singfrauen Winterthur im Konzertsaal
Von Dienstag, 13.12., bis Freitag, 16.12.,
Festessen mit Gast in Konzertsaal und Cafeteria, jeweils Start um 11.00 Uhr in der
Halle mit Apéro
Samstag, 24.12., ab 15.00 Uhr, Weihnachtsfeier mit Seelsorgern Pia Keller
Bruhin und Pfarrer Karl Flückiger, musikalisch umrahmt von Mariam Poghosian am
Flügel
Anschliessend gemütliches Beisammensein mit feinem Apéro
Sonntag, 25.12., um 10.00 Uhr im Eichgut Aufenthaltsraum Parterre
Weihnachtssingen mit Frau E. Fankhauser und Herrn H. Huber
Mittwoch, 21.12., um 14.30 Uhr Freiwilligen-Weihnachtstreffen im Konzertsaal
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Herzlichen Glückwunsch zum
Dienst-Jubiläum:
Frau Mumina Mamow
arbeitet 10 Jahre bei uns 
Bewohnerinnen und Bewohner:
Wir heissen herzlich willkommen
Herrn Heinz Huber (313)
17.11.2016
Herrn Ernst Borter (10)
17.11.2016
Herrn Sandro Schweizer (913)
19.11.2016
Frau Nelly Keller (30)
23.11.2016
Wir nehmen Abschied von
Frau Gertrud Flach
Nach Hause
11.11.2016
Herrn Max Härry (313)
Frau Alma Bolli (303)
Frau Charlotte Czuk (406)
Herzlichen DANK für die gute Zusammenarbeit und DEINEN engagierten
Einsatz in unserem Betrieb. Wir
freuen uns auf weitere erfreuliche
gemeinsame Jahre.
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Mutationen
Mitarbeitende:
Wir heissen herzlich willkommen
Frau Tadeja Kusar (Service)
01.12.2016
Herrn Thupten Anne (Küche)
01.12.2016
Wir verabschieden uns von
Frau Ingrid Lischetti (Pflege)
Frau Fidan Caliskan (Pflege)
Frau Marty Hartmann (24)
Frau Erika Koblet (30)
Andere Institution
11.11.2016
11.11.2016
11.11.2016
12.11.2016
21.11.2016
Herrn Oskar Rutschmann (406)
23.11.2016
Frau Doris Ott (303)
24.11.2016
Frau Maria Wiesendanger (108)
25.11.2016
Herrn Hans Bloch (307)
25.11.2016
Frau Rosmarie Lutz (201)
Nach Hause
30.11.2016
04.11.2016
14.11.2016
Frau Fiyori Kesete (Pflege)
26.11.2016
Herrn Miroslav Obradovic (Pflege)
30.11.2016
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Mitarbeiterinfo-Abend vom
24.11.16:
Wieder einmal fand der MA-Abend statt
mit Informationen, Diskussionen, Unterhaltung und gemütlichem Zusammensitzen bei einem feinen Imbiss. Wir verzichten auf einen Mitarbeiter-Weihnachtsanlass – diese Form von lockerem Austausch
hat sich bewährt. In der Vorweihnachtszeit läuft auch sonst viel…

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wohnerinnen und Bewohner, umfassende Software für alle Bereiche, Gesundheitsprävention für Mitarbeitende
und so weiter.
Ebenfalls geht es um die Einführung
von Pflegediagnosen im ganzen Betrieb. Auch die moderne Produktion
mit Sous-vide ist Thema.
Wir sprachen wir über die neue Homepage – Hülfsgesellschaft/Sonnenberg/
Wiesengrund. Es wird Frühling 2017…
Auch die Hospizzimmer, Palliative Care
im Wiesengrund sowie die Unterstützung durch eine Stiftung und einen
neuen Fonds wurden besprochen und
diskutiert.
Gerne können die Geschäftsleitungsmitglieder detaillierte Auskünfte zu den Themen geben oder melden Sie sich direkt
bei mir, Maja Rhyner.
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
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Zuerst sprachen wir über Allgemeines,
die Gesellschaft, die Politik – alles in
Bezug auf die Entwicklung in Altersthemen.
Das Thema Pflege versus Betreuung
ist ein Politikum: Pflege wird von den
Ergänzungsleistungen finanziert, die
Betreuung nicht.
Sogenannte „Kalte Betten“ gibt es in
der ganzen Schweiz. Was ist nötig,
dass der Wiesengrund alle Zimmer immer besetzt und somit genügend Einnahmen hat?
Der Zielsetzungsprozess 2017 ist lanciert, Grundthemen sind:
1. Es ist uns wichtig, dass wir die sehr
hohe Belegung auch längerfristig sichern können.
2. Es ist uns wichtig, dass wir uns
sorgfältig und wertschätzend verhalten im Wiesengrund.
Projekte 2030 – wir wollen gerüstet
sein…
Es geht um die Bearbeitung der Themen Demenz, junge Langzeitpatientinnen und –patienten sowie Kita.
Im Weiteren werden wir uns um das
Thema Medien kümmern, z.B. digitale
Telefonie, Arbeitsinstrumente der Be-
Die Unterhaltung fehlte auch dieses Mal
nicht: Teamentwicklung in Form eines
Kuhglockenkonzertes unter der Leitung
von Stephan Rigert:
…und zu guter Letzt gab
es feine Bretzel vom
Bretzelkönig!
5
Lebkuchenhäuser herstellen
in der Bäckerei Lyner
Am 22. November war es wieder soweit,
wir – die Lernenden – durften in die Bäckerei Lyner, um die Lebkuchenhäuser
herzustellen für unsere Bewohner. Jede
Wohngruppe sollte ein solches Haus bekommen.
Jetzt ist aber Teamwork angesagt, die
Häuser müssen jetzt aufgestellt werden.
Dazu brauchten wir mehr als zwei Hände
und wir halfen uns gegenseitig.
Bevor wir aber mit dem Aufbau der Wände
beginnen konnten, mussten wir alle Innenseiten des Hauses mit Kakaobutter anstreichen, so dass das Haus stabil bleibt
und auch lange steht.
Es wäre schade, wenn das Lebkuchenhaus
vor Weihnachten zusammenbrechen
würde.
Um 12.30 Uhr trafen wir uns in der Eingangshalle des Wiesengrundes und fuhren
nach Wülflingen in die Bäckerei Lyner.
Dort angekommen
führte uns Herr Lyner
in die Backstube, wo
wir die Lebkuchenhäuser erstellen konnten.
Gar nicht so einfach wie gesagt, doch bei
jedem von uns entstand am Schluss ein
süsses Häuslein.
Er gab jedem von uns
den vorgebackenen
Lebkuchenboden und
wir verteilten uns an unsere Arbeitsplätze.
Beim Zuschneiden
der Wände und
dem Dach half
uns Herr Lyner,
denn die Formen
müssen genau
stimmen, ansonsten können wir
kein Haus aufstellen.
Als dann alle Häuser standen, kam der
Teil, auf den wir uns alle am meisten gefreut haben, nämlich das Dekorieren. Jetzt
konnten wir unserer Fantasie freien Lauf
lassen. Smarties, Sugus, Schokolade und
Gummibärchen, alles stand uns zur Verfügung.
6
Damit das Haus auch wirklich nach einem
Lebkuchenhaus aussieht, bekamen wir
noch Zuckerguss. Das half uns auch beim
Befestigen der Süssigkeiten und natürlich
für den Schnee, der bei Weihnachten ja
nicht fehlen darf.
Leider aber war der Guss am Anfang sehr
flüssig, und nach wenigen Minuten fielen
unsere Süssigkeiten wieder nach unten
und der Schnee floss das Haus herab.
Herr Lyner behob aber den Fehler sofort
und brachte uns einen festeren Zuckerguss. Puhhh, hatten wir Glück!
Nun sind wir fertig
mit allen Häusern,
und jedes sieht auf
seine Art und
Weise ganz besonders aus. Am
Schluss war natürlich das Aufräumen angesagt, alle packten
fleissig an, und schon bald sah die Backstube wieder blitzblank aus. Wir bedankten uns herzlich bei Herrn Lyner und
konnten somit einen spannenden, abwechslungsreichen Tag zu Ende bringen.
Wir hoffen, dass Ihnen alle Häuser gut gefallen und Sie grosse Freude daran haben.
Da wir alle fleissig am Dekorieren waren,
bemerkten wir nicht einmal die Unordnung, die wir anrichteten. Karin sagte
uns, das sei keine Ordnung am Arbeitsplatz, nun gäbe es eine schlechte Bewertung. Natürlich hatte sie dies nur zum
Spass gesagt, um uns zu erschrecken. Die
Stimmung unter uns allen war super und
der Tag war unvergesslich.
7
Das Interview
Erwin Brunner, 9. Etage
Noch nie habe ich mir genau überlegt, wie die
Schweizer Armee eigentlich organisiert ist,
und so habe ich von Herrn Brunner viel Neues
erfahren. Es war bestimmt ermüdend für ihn,
denn ich musste oft nachfragen, um möglichst
alles zu verstehen.
Am 1. September 1963 trat er seine Lebensstelle an als Kreiskommandant der Be-
zirke Winterthur und Andelfingen.
Herr Brunner, wie kann man sich die Arbeit
des Kreiskommandos vorstellen?
Als Kreiskommandant war ich kein Instruktionsoffizier, sondern übte einen zivilen Beruf als militärischer Chefbeamter
aus. Für die vielen aufwendigen Aufgaben
hatte ich einen Stab von 8 bis 10 Mitarbeitern zur Seite. Die einzelnen Gemeinden
hatten je einen Sektionschef. Oft waren
dies Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung.
1. Militärische Kontrolle
Hier ging es darum, die Adressen der
Dienstpflichtigen aufzunehmen und
Adressänderungen in deren Heimatgemeinden bekannt zu geben. Es gab Familien mit bis zu fünf Heimatgemeinden.
Wer ins Ausland gehen wollte, musste dafür bei uns ein Gesuch stellen und sich
auch wieder zurück melden.
Eine Freundin von mir, die früher bei Sulzer
gearbeitet hat, wusste sofort, wer Herr Brunner ist. Wenn ein Mitarbeiter dringend für einen Einsatz im Ausland benötigt wurde und
seinen WK verschieben musste, wendete man
sich ebenfalls an ihn.
2. Rekrutierung
Jedes Jahr wurden uns alle 19-jährigen
Männer durch die Gemeinden gemeldet.
Wir luden sie einzeln ein und kontrollierten ihre Papiere. Es kam vor, dass es sich
dabei zeigte, dass sie adoptiert worden
waren. Da gab es dann erboste Telefonate
und Briefe von Vätern, die ihren Adoptivkindern diese Tatsache verheimlichen
wollten. Das war jeweils sehr unangenehm für mich.
Wenn die Personalien abgeklärt waren,
bekamen die jungen Männer ihre Dienstbüchlein und waren von nun an meldepflichtig. Sie wurden jetzt über die verschiedenen Möglichkeiten, Militärdienst zu
leisten, informiert.
1300 bis 1400 Personen wurden pro Jahr
im Kreis unseres Regimentes 25 zur Rekrutierung aufgeboten, 45 bis 50 pro Tag.
Die Aushebung wurde von uns organisiert.
Sie bestand aus einer Turnprüfung, dem
Durchleuchten und einer Untersuchung
durch einen unserer drei Ärzte, der zu
entscheiden hatte, wer diensttauglich bzw.
untauglich war und wer Hilfsdienst leisten
konnte.
Für die Diensttauglichen war nun der Aushebungsoffizier zuständig. Er verteilte den
Nachwuchs in die verschiedenen Waffengattungen. Bei der Einteilung wurde der
Beruf berücksichtigt. So brauchte es zum
Beispiel bei der Kavallerie und dem Train
einige Hufschmiede. Nicht alle angehenden Rekruten konnten ihren Wünschen
entsprechend eingeteilt werden.
Das Aufgebot zur Rekrutenschule und zu
den Wiederholungskursen kam dann von
der jeweiligen Einheit.
Zweimal im Jahr besuchten wir die Rekrutenschulen, um zu sehen, ob die Instruktoren zufrieden waren mit der Auswahl und der Verteilung der Rekruten. Wir
mussten auch darauf achten, dass jede
Abteilung ungefähr gleich viele starke und
schwächere Rekruten erhielt.
3. Inspektion
In den Jahren, in denen ein Wehrmann
keinen Dienst hatte, wurde er zur Inspektion aufgeboten. Uniform und Material
wurden kontrolliert. Jeder musste jederzeit einsatzbereit sein. Was nicht mehr
taugte, wurde ersetzt, zum Beispiel Hosen, die zu eng geworden waren. Die Ausrüstungskontrolle wurde durch das kantonale Zeughaus Zürich durchgeführt.
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4. Entlassung aus der Wehrpflicht
Das war meine Lieblingsaufgabe. Die ca.
500 Entlassenen eines Jahrgangs waren
zu einem Fest ins Casino eingeladen. Ein
Regierungsrat kam und bedankte sich bei
jedem Einzelnen mit Handschlag. Das Militärspiel war dabei, und eine Schulklasse
sang Lieder. Genau wie am ersten Tag der
Rekrutenschule gab es einen Schüblig mit
Brot, dazu Wein oder Traubensaft nach
Wahl. Die Stadt spendierte Kaffee und
Schwarzwäldertorte.
Der Regierungsrat bedankt sich bei den entlassenen Soldaten. Hinter ihm steht Herr
Brunner.
Am Anfang meiner Tätigkeit dauerte die
Dienstpflicht bis zum 60sten Altersjahr,
dann wurde die Altersgrenze schrittweise
auf 50 Jahre gesenkt. So entliess ich
manchmal vier Jahrgänge in derselben
Woche.
5. Militärpflicht-Ersatz
Fälschlicherweise wird dieser oft als „Militärsteuer“ bezeichnet, es ist aber eine Ersatzleistung derjenigen, die keinen Militärdienst leisten. Unsere Aufgabe war es,
diese Beträge einzufordern.
6. Dienstverweigerer
Pro Jahr gab es etwa 10 bis 12 Fälle von
jungen Männern, die keinen Militärdienst
leisten wollten. Wir bildeten eine Kommission, bestehend aus einem Aushebungsoffizier, einem Arzt, einem Pfarrer und mir
selbst als Kreiskommandant. Wir liessen
den jungen Mann kommen und sprachen
mit ihm über seine Gründe. Es war nicht
einfach, herauszufinden, ob wirklich ein
Gewissenskonflikt vorlag. Eine Zeitlang
wurden von den jungen Leuten oft die
passenden Sätze von Mao Tse-tung zitiert.
Das betreffende rote Büchlein hatte ich
selber auch studiert und konnte jeweils
Stellen daraus vorzeigen, die etwas ganz
anderes beinhalteten. Ungefähr die Hälfte
der Gesuche wurde bewilligt.
---------------------------------------------Haben Sie selber auch Militärdienst geleistet?
In meiner Funktion hätte ich mich eigentlich dispensieren lassen können. Das tat
aber keiner von uns Kreiskommandanten,
denn wir wollten sehen, wie in der Praxis
aussah, was wir vom Büro aus organisierten.
Dank dem geleisteten Militärdienst kenne
ich die Schweiz nun in- und auswendig.
Ich war gerne im Aktivdienst. Die Gebirgstruppen sind etwas Besonderes: Man ist
selber für sich verantwortlich und darf
nichts vergessen. Oft ist man stundenlang
unterwegs – und es gibt keinen Kiosk. Der
längste Marsch (10 Stunden) führte uns
von Olivone über Campo Blenio, die
Greinaebene und den Pass Diesrut bis ins
Safiental.
Bis Anfang September musste ich jeweils
dafür sorgen, dass sämtliche militärischen
Anlagen mit Holzvorräten und den Winterportionen versehen waren. Im Winter waren wir mit Skiern unterwegs, gruppenweise zu acht mit je einem Bergführer,
der die Strecken jeweils vorher rekognoszieren musste. 50 Minuten Marschzeit
wechselten regelmässig mit Pausen ab,
damit alle mitkamen und der Abstand zwischen den Gruppen gleich blieb.
Der Gebirgsdienst war jedesmal ein Erlebnis für mich.
Wie sind Sie zum Kreiskommando gekommen?
Ursprünglich war ich Bankangestellter, zuletzt bei der Gesellschaft für Bankrevisionen. Ich hatte mich damals im Militär bereits als Offizier bewährt und wurde nun
von der Militärdirektion zum Kreiskommandanten berufen.
Angefangen hatte ich bei der Infanterie,
dann absolvierte ich die Quartiermeisterschule. Fünf Jahre lang war ich Quartierstellvertreter in der Festung Sargans und
wechselte dann zu den Gebirgstruppen.
Als Oberstleutnant hatte ich die Funktion
als Logistikchef der Gebirgsdivision 9. Deren Einzugsgebiet reichte vom Zürichsee
bis nach Chiasso.
Mir war es recht, nun auch im zivilen Leben für das Militär zu arbeiten und von der
Bank ins Kreiskommando zu wechseln.
9
Wo sind Sie aufgewachsen?
In Erlenbach am Zürichsee, zusammen
mit einem Bruder. Mein Vater hatte eine
Fuhrhalterei mit 7 bis 10 Pferden und einigen Fuhrleuten und Knechten.
Am 1. April 1939 begann ich die Lehre bei
der Bank Leu in Stäfa. Am 1. September
desselben Jahres war Mobilmachung. Die
Hauptverantwortlichen der Bank mussten
einrücken. Nun waren wir noch zu fünft:
ein Verwalter, ein Kassier, eine Sekretärin
und zwei Stifte, die den Laden schmeissen
mussten. Es galt, sich schnell überall einzuarbeiten. Nach der Lehre arbeitete ich
noch 13 Jahre bei der Bank Leu.
Aber zuerst kam die Rekrutenschule, nach
der ich – mit einer Woche Pause – sofort
zum Aktivdienst im Jura einrückte. Wir
mussten alle zuerst nach Basel reisen, wo
wir dann unseren Einsatzort erfuhren. Niemand durfte wissen, wer wo im Einsatz
war.
Haben Sie eine eigene Familie?
Ich habe eine Tochter, drei Enkel und vier
Urenkelkinder, an denen ich grosse
Freude habe. Meine Enkel spielen alle Eishockey. Früher besuchte ich wenn möglich
ihre Matches – das war sehr wichtig für
sie -, und wenn ich einmal nicht dabei war
und sie verloren, gaben sie mir die
Schuld… Ich freue mich, dass sie einen
Mannschaftssport pflegen. Hier müssen
die Mitglieder zusammenhalten, und der
Teamgeist wird gefördert.
Mit den
vier Urenkelkindern
Hatten Sie auch Hobbies?
Ich war im Turn- und im Pistolenschiessverein aktiv.
Auch Musik war wichtig, besonders in meiner Jugend: Als Bub spielte ich Handorgel;
später erlernte ich das Spiel auf der EsKlarinette. Während des Krieges waren
auch viele Musiker im Aktivdienst, und so
fragte mich der Dirigent im Stadttheater
Zürich, der mich bereits kannte, ob ich
aushelfen würde. Die erste Oper, bei der
ich mitwirkte, war Aida. Ich habe aber
nicht alles gespielt; ich musste doch auch
schauen, was sich auf der Bühne abspielte…
Nach meiner Heirat musste ich mit dem
Klarinettenspiel aufhören. Es gab damals
leider kaum Wohnungen, in denen das
Musizieren erlaubt war.
Die letzten 30 Jahre lebte ich in meiner
Maisonnette-Wohnung an der Pflanzschulstrasse. Nach der Pensionierung hatte ich
mehr Zeit für meine Enkel und Urenkel,
kümmerte mich um meinen Haushalt und
war vor allem sehr oft auf Wanderschaft.
Wie geht es Ihnen gesundheitlich?
Es ist jetzt erst der zweite Tag, dass ich
wieder ohne Sauerstoffmaschine leben
kann. Wegen meines schwachen Herzens
war ich längere Zeit im Spital und bin nun
seit Karfreitag hier im Wiesengrund. Im
Spital wurde festgestellt, dass ich einen
angeborenen Herzfehler habe, den man
früher ohne Ultraschall nicht feststellen
konnte.
Der Arzt sagte
sogar, heute
würde ich damit
als dienstuntauglich gelten.
Mein Dienstbüchlein zeigt
rund 2000
Diensttage!
Herr Brunner hat in seinem Leben auch
schwere Schicksalsschläge erlitten und ist
froh, dass er seine Tätigkeit nie unterbrechen
musste, denn die Arbeit war ihm sehr wichtig
und hat ihm über vieles hinweggeholfen.
Ich habe in ihm einen humorvollen, feinfühligen Menschen kennengelernt und gewann dabei eine neue Einstellung zur beruflichen Arbeit beim Militär.
Nun wünsche ich Herrn Brunner, dass sein
Herz wieder mitmacht und er eine gute Zeit im
Wiesengrund erleben kann.
Margrit Tenger
10
Neu aus der Gastro:
Sous-vide
Im SZW wird seit ca. 2 Monaten mit einer
neuen Garmethode gearbeitet, dem Sousvide oder auch Vakuumgaren genannt.
Das ist eine Methode, in der die Lebensmittel in einem Kunststoffbeutel luftdicht
eingeschweisst werden, anschliessend im
Dampf oder im Wasserbad gegart werden.
Für Fleisch ist ein sogenannter Thermalisierer geeigneter. Er erhitzt das Wasser
auf 0,1° genau, was das Fleisch und andere Lebensmittel auf den idealen Garpunkt bringt. Gemüse wird meist im
Dampf gegart, dieser ist nicht so genau,
aber reicht für das Gemüse aus. Diese
Garmethode ist aber gar nicht so neu.
Wenn man Sous-vide garen möchte ist es
wichtig, dass die Rezeptur genau eingehalten wird. Denn durch das Vakuum dringen die Gewürze viel besser ein, schon
zwei Gramm mehr Salz machen einen Unterschied und das Lebensmittel kann als
versalzen empfunden werden. Sogar die
Menge, die in einen Vakuumbeutel abgefüllt werden darf, ist definiert, pro Beutel
darf man maximal 1,2 kg Gemüse abfüllen, um ein gleichbleibendes Ergebnis zu
erzielen.
Vorteile des Sous-vide garen sind: Frische, Farbe, Aussehen bleiben erhalten,
kein Auslaugen von Nährstoffen, wenig bis
gar keine Fettzugabe und geringerer Salzverbrauch. Ein weiterer Vorteil ist, dass
die Lebensmittel im Vakuumbeutel bis zu
21 Tagen haltbar sind, normal gegartes
Gemüse ist jedoch nur drei Tage haltbar.
Die Garmethode wurde in den 1970er Jahren in Frankreich entwickelt, konnte sich
aber seinerzeit nicht durchsetzen, da es
zu wenige geeignete Geräte gab.
Im SZW wird hauptsächlich Gemüse Sousvide zubereitet. Das Gemüse wird mit
Fettstoff und Gewürzen vermengt, in den
Beutel gefüllt
und danach
wird dem
Beutel die
Luft entzogen.
Anschliessend
wird das Gemüse bei 96 °
im Dampf gegart.
Bei Fleisch wird das Wasserbad auf die gewünschte Kerntemperatur eingestellt. So
erhält das Fleisch einen gleichmässigen
Garpunkt, beim normalen Garen hat man
meist mehrere Garstufen bei einem Stück
Fleisch. Optional können noch ein paar
Aromastoffe beigegeben werden wie Kräuter oder andere Gewürze. Hat das Fleisch
die Temperatur erreicht, wird das Fleisch
auf beiden Seiten gewürzt und scharf angebraten.
Nicola Bührer
Koch in Ausbildung, 2. Lehrjahr


11
Ein Leuchtturm für Filmfans –
das Kino CAMEO
Im Tössfeld, auf dem ehemaligen Gelände
der ehemaligen Weltfirma Sulzer, ist seit
einigen Jahren neues Leben eingezogen.
Ein vielfältiger Mix von kleineren und
grösseren Betrieben hat sich den brachliegenden Hallen angenommen. Ob Handwerker, Studentin oder Künstler, der neue
aufstrebende Stadtteil hat vieles zu bieten.
Dazu gehört seit gut einem Jahr auch ein
neues Kino auf dem Lagerplatz, das
CAMEO. Es ist die alternative Spielstätte
zu den kommerziellen Kinos, die hauptsächlich gängige Filme für ein Massenpublikum anbieten.
Umfeld Lagerplatz
Mit dem etwas verwegenen Slogan „Die
verbrecherische Lust, ein Kino zu bauen“
haben die Initianten im Jahr 2013 für ein
neues unabhängiges Kulturkino geworben.
Mit viel Hoffnung und Enthusiasmus haben
sie sich an die Öffentlichkeit gewagt und
gewonnen!
Wie alles begann:
Ende der 1960er Jahre traf der Unmut vieler Jugendlicher und junger Erwachsener
auf das Establishment mit seinen festgefahrenen Strukturen und dem ständigen
Streben nach Prestige. Man wollte eine
Öffnung besonders im kulturellen Bereich
für neue Strömungen in der Musik, beim
Theater und in der bildenden Kunst. In
dieser Zeit revolutionierte sich auch das
Filmschaffen; hauptsächlich in Frankreich
und Italien wagten sich unerschrockene
Regisseure an emotional stark wirkende
Szenen.
Winterthur blieb von dieser Entwicklung
nicht verschont. Neben der Entstehung
von Musikclubs, Konzertsälen für Rockund Popmusik und einer freien Kunstszene
formierte sich auch eine Gruppe von Filmbegeisterten, die unter dem Namen „Filmfoyer“ ab 1972 als Verein auftrat. Erklärtes Ziel der Gruppe war, sich für den
„künstlerisch wertvollen und fortschrittlich
engagierten Film“ einzusetzen.
Erste Filme konnten ab 1974 einmal wöchentlich im „Kellertheater“ gezeigt werden. Bereits 1977 zog das Filmfoyer weiter ins „Zentrum am Obertor“ und zu Beginn der 1980er Jahre in das „Kino Talgarten“. Dort, im grossen Kinosaal, eröffnete
sich die Möglichkeit, das Programmangebot zu erweitern. Und etwas mehr als 10
Jahre seit der Gründung des Vereins
„Filmfoyer“ gibt es 1983 erstmals eine finanzielle Unterstützung von der Stadt
Winterthur.
Als 1989 das ehemalige „Brinerhaus“ von
1865 zum „Kulturhaus Loge“ am Oberen
Graben umgebaut wurde, entstanden neben dem Hotel und Restaurant auch zwei
Studiokinos. Der Verein „Filmfoyer“ ergriff
die Gelegenheit, sich in einem der Kinosäle einzumieten. Etwa zur gleichen Zeit
erhielt der Verein einen Subventionsvertrag mit der Stadt Winterthur. Dieser Vertrag sicherte dem „Filmfoyer“ jährlich einen festen finanziellen Beitrag zu. Dies erlaubte dem Verein, die Programmierung
und Organisation zu professionalisieren,
mehr Werbung zu machen und damit den
Auftritt nach aussen zu verbessern. In der
Folge gelang es dem „Filmfoyer“, einmal
wöchentlich ausgewählte Filme in einem
vollbesetzten Saal zu zeigen. Immer
dienstags konnten ältere, wenig bekannte
12
oder künstlerisch besonders eindrückliche
Filme gezeigt werden.
Mit den Jahren und zunehmender Bekanntheit zeichnete es sich ab, dass die
Möglichkeit, einen Film nur einmal zu zeigen, sowohl zu aufwendig als auch zu
teuer wurde. Und die Zuschauer hatten
keine Datenwahl, verpasst war verpasst!
Deshalb entstand der Wunsch, ein eigenes
Kino zu betreiben. Das Bedürfnis lag auf
der Hand, denn Winterthur war mittlerweile zu einer Stadt mit über 100'000
Menschen angewachsen. Wer anspruchsvolle Filme in der Originalfassung schauen
wollte, musste sich schon nach Zürich in
eines der Arthouse-Kinos begeben.
Kino Cameo, Bar
Zur Verwirklichung dieses Wunschtraums
mussten zuerst einige Hürden überwunden werden. Vom Verein „Filmfoyer“
wurde eine Projektgruppe eingesetzt, die
für die Planung des neuen Kinos verantwortlich war. Als Leiter und Koordinator
zeichnete der langjährige Präsident des
Vereins, Rolf Heusser, als Initiant und
Wegbereiter des Projekts. Nachdem in einem ersten Schritt ein idealer Standort für
das Kino gefunden wurde, meldete sich
die Projektgruppe gegen Ende 2013
in der Öffentlichkeit. Denn bevor das Projekt weiter verfolgt werden konnte,
musste die Finanzierung gewährleistet
sein.
Auch sollte der Verein nach 44 Jahren einen neuen Namen erhalten. An der Vereinsversammlung vom 27. April 2015
wurde der Verein „Filmfoyer“ in den Verein „Kino Cameo“ umgewandelt; Vereinsname und Spielstätte wurden somit identisch.
Cameo werden kurze Auftritte von Prominenten in einem Film genannt. Oft ist es
der Regisseur, der im eigenen Film durch
das Bild läuft. Hitchcock war bekannt dafür.
Ebenfalls im Frühjahr 2015 war es dann
soweit, auf dem Lagerplatzareal unter
dem Dach der ehemaligen Sulzer-Lagerhalle 192 konnte gebaut werden. Ermöglicht wurde der Bau des Kinos mit breiter
finanzieller Unterstützung durch den Kanton Zürich, die Stadt Winterthur, Stiftungen und viele Privatpersonen. Der Standort am Lagerplatz 19 wurde von der Stiftung Abendrot zur Verfügung gestellt,
diese investiert seit Jahren in den Lagerplatz.
Der viereckige Baukörper des Kinos besteht aus Holz, dessen dunkler Anstrich
dem Gebäude etwas geheimnisvolles verleiht. Weil durch das bestehende Dach das
Volumen vorgegeben war, musste das Architektenkollektiv aus dem knappen Platz
das Maximum herausholen. Die grosse
gläserne Eingangstüre zum Foyer und der
Bar sowie die überaus grosszügige Fensterfront lassen neugierige Blicke nach innen wie nach aussen zu.
Das Highlight aber ist der Kinosaal mit
seinen 6 Sitzreihen, die 84 Plätze in bequemen Sesseln bieten. Die Reihen haben
einen weiten Abstand zueinander, sodass
auch extrem langbeinige Wesen komfortabel sitzen können.
Der Spielplan ist auf einen 6-wöchigen
Zyklus angelegt, in dem jeweils Filme aus
verschiedenen Epochen der Filmgeschichte vorgeführt werden.
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Es ist das Ziel der Kinobetreiber, künstlerisch anspruchsvolle Filme, Reprisen oder
auch Studiofilme als Premiere und wenn
immer möglich in der Originalsprache zu
zeigen.
IN EIGENER SACHE
IN EIGENER SACHE
Zu verkaufen: zwei sehr schöne und praktische Schreibtische:
Rahmenveranstaltungen wie Diskussionen
oder Regisseurgespräche zu einzelnen Filmen geben Hintergrundinformationen.
Weitergeführt wird auch die Zusammenarbeit mit anderen Kulturinstitutionen.
Einnahmen erzielt das Kino Cameo durch
Mitgliederbeiträge und Eintritte, durch
Kino-Werbung sowie Vermietung der Lokalität. Zudem arbeiten freiwillige HelferInnen an der Kinokasse und der Bar.
Masse: 80 cm breit und 215 cm lang
Alles in allem ist das Kino CAMEO ein
wunderbarer Ort, an dem sich Unterhaltung, Kunst und Genuss stilvoll die Hand
reichen.
Inge Ghelfi
Einer der Tische ist anders herum abgeschrägt.
Abholpreis pro Stück = Fr. 280.—
Kontakt: Hanspeter Willi (052 264 54 08)
oder Marco Lischetti (052 264 54 48)
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Food Waste
Hier einige Beispiele und Anmerkungen sowie Fakten zur Lebensmittelverschwendung auf unserer Erde.
Weltweit gehen rund 805 Millionen Menschen am Abend hungrig ins Bett. Paradoxerweise geht dennoch ungefähr ein
Drittel der für den menschlichen Konsum
produzierten Lebensmittel auf dem Weg
vom Feld zum Teller verloren oder wird
verschwendet. Dies entspricht in etwa 1,3
Milliarden Tonnen Lebensmittelverluste
pro Jahr. Alleine in der Schweiz fallen
jährlich rund 2,3 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an.
Produktes benötigt wird) miteinberechnet,
so benötigen wir in der Schweiz 80 Prozent des Wassergebrauchs für Lebensmittel. Pro Person und Tag macht dies rund
3400 Liter von insgesamt 4200 Litern.
Was bedeutet Food Waste
Als Food Waste gilt derjenige Teil aller für
den menschlichen Konsum bestimmten
essbaren Produkte, welcher innerhalb der
Wertschöpfungskette weggeworfen wird,
verloren geht, verdirbt oder von Schädlingen gefressen wird.
Lebensmittelverluste und Verschwendung
haben weit reichende negative Auswirkungen auf Mensch und die natürliche Umwelt. Eine aktuelle Studie schätzt alleine
die direkten finanziellen Verluste weltweit
auf 950 Milliarden Franken. Werden noch
Umweltkosten und soziale Kosten addiert,
belaufen sich die Verluste auf rund 2,5 Billionen Franken. Zudem bedeuten Nahrungsmittelabfälle eine beträchtliche Verschwendung von wichtigen Ressourcen
wie Wasser und Energie, aber auch Anbaufläche, auf welcher (unnötigerweise)
Lebensmittel produziert werden. Wird virtuelles Wasser (jenes Wasser, welches für
den gesamten Herstellungsprozess eines
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Anhand verschiedener Tabellen und Grafiken kann man verdeutlichen, wodurch und
wieviel Food Waste entsteht.
Was macht das SZW zu diesem
Thema?
Vieles können wir dazu beitragen, z.B.
kaufen wir so gut es nun mal geht saisonal und regional ein.
Erdbeeren im Frühjahr und Sommer aus
der Region.
Spargel gibt es von Mai bis Juni, unser
Spargel kommt aus Flaach, das bedeutet
kurze Wege und somit frisches Gemüse.
Im Winter kommen uns diese Produkte
nicht auf den Tisch, wie Sie, liebe Bewohner, Gäste und Mitarbeiter, bestimmt
schon bemerkt haben.
Sobald im Frühling die Saison losgeht,
kauft dass SZW nur Frischware von unseren Lieferanten aus Winterhur und Frauenfeld ein.
Planung ist im Vermeiden von Lebensmittelresten das A und O.
Überschüsse, die leider nicht immer zu
vermeiden sind, werden von uns frisch
und umgehend
weiterverarbeitet, z.B. wenn an
einem Tag
Fruchtsalat übrig
ist, lässt sich am
nächsten Tag
eine feine Fruchtcreme herstellen.
Sind Teigwaren übrig,
kann man
sehr gut einen Teigwarengratin daraus zubereiten.
Wichtig ist,
dass Überschüsse frisch weiterverarbeitet werden.
Gerne offerieren wir auch unseren Bewohnern, die Köstlichkeiten, die nach einem
Apéro auf dem Tisch stehen, mit auf das
Zimmer zu nehmen, sprechen Sie uns
doch darauf an.
Wir hoffen, Ihnen mit diesem Bericht ein
wenig Einsicht geben zu können und das
Bewusstsein zu diesem Thema erweitert
zu haben.
Gastronomie
Dieter Göbel, Koch
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Adventszeit: Von Gewohnheiten, Bräuchen und Ritualen
Gewohnheiten führen uns durch den Alltag. Ja sie halten die Tage zusammen.
Wie wir den Tag beginnen, das Zubettgehen gestalten, wann wir den ersten Kaffee
trinken, wie wir die Zeitung lesen, wann
wir den Fernseher anstellen, der Freundin
telefonieren, zum Fenster hinausschauen,
einen Spaziergang machen – alles Gewohnheiten. Gewohnheiten geben Sicherheit, Struktur und auch Geborgenheit.
Geraten sie einmal durcheinander, kann
der ganze Tag aus dem Kurs geraten.
Freudige Überraschungen, die uns ein wenig aus dem Trott bringen, begrüssen wir
gern. Wenn schwere Erfahrungen unser
Dasein unterbrechen, brauchen wir Zeit,
zum gewohnten Alltag zurückzufinden.
Gewohnheiten können uns dabei helfen.
Manchmal werden neue Gewohnheiten gefunden.
Gewohnheiten sind sehr persönlich, bestimmen das persönliche Dasein eines jeden Menschen.
Es gibt jedoch noch eine andere Art von
Gewohnheiten: Die Bräuche. Bräuche,
Traditionen, die durch ihre Regelmässigkeit die Gemeinschaft in einer Familie, in
einem Dorf, in einem Land festigen.
Wie wir Geburtstage feiern, Familienfeste
begehen, hat meist eine längere Tradition.
Auch im Wiesengrund gibt es Bräuche:
Frühlingsbrunch, Festessen mit Gast im
Advent etc.
Bräuche schaffen nicht nur Gemeinschaft,
sie ordnen auch den Jahreslauf, erinnern
an wichtige Ereignisse wie zum Beispiel
den ersten August, Silvester, den Tag der
Arbeit, den Samichlaustag, den DankBuss- und Bettag, die Fasnacht etc. Auch
wenn viele Menschen diesen Bräuchen
keine Bedeutung mehr zumessen, man
würde sie vermissen, gäbe es sie nicht,
geben sie doch eine Art Stabilität.
Die Advents- und Weihnachtsbäuche sind
schon überall sichtbar.
Da sind die Auslagen in den Schaufenstern. Da ist die grosse Krippe im Einkaufszentrum. Wir zünden Kerzen an. In den
Quartieren leuchten die Adventsfenster.
Es duftet nach Weihnachtsguetzli. Weihnachtslieder ertönen sogar in der Bahnhofhalle. Nicht zu vergessen: Die Topfkollekte der Heilsarmee. Es wird mehr an die
Mitmenschen gedacht, für Notleidende gesammelt. Geschenke gehören auch zu den
Weihnachtsbräuchen.
Weihnachtsbräuche tun unserm Gemüt
gut. Im Mitternachtsgottesdienst ist jeder
Platz in der Kirche besetzt, auch von jungen Menschen, von Frauen und Männern,
die sonst nichts am Hut haben mit der Kirche.
Gewohnheiten, Bräuche können auch religiösen Gehalt haben, sie werden dann zu
Ritualen. „Die Zigarette nach dem Essen
ist mir heilig“, sagt jemand. Oder: „Meine
Tennisstunde ist mir heilig.“ Da bekommt
etwas Gewöhnliches einen religiösen
Klang. Es ist da etwas Feierliches, etwas
Ur-Notwendiges, wie es für manche Menschen das Gebet ist, das den Tag beschliesst.
Tauf-, Hochzeits- und Beerdigungsrituale
helfen uns, das Schönste und Schwerste
zu feiern und zu bestehen, sich gemeinsam zu freuen und gemeinsam den
Schmerz zu tragen. Es geht um das, was
wir im Leben nicht einfach so in der Hand
haben: Geborenwerden, Lieben, Sterben.
Gewohnheiten können zu lebensbehindernden Zwängen werden. Viele Menschen haben den Bezug zum traditionellen
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Brauchtum verloren. Weihnachten ist für
viele Menschen, die schon früh die Erfahrung von Einsamkeit und Streit gemacht
haben, eine schwierige Zeit.
Und doch ist es wunderbar, dass wir an
Weihnachten die Menschwerdung, das Geschenk des Lebens, den Glauben an das
Leben, die einfache Menschlichkeit, als
grösstes Geheimnis feiern, die Hoffnung
und die Sehnsucht danach, das Vertrauen
in sie, und die Gabe, einander menschlich
und lebensspendend zu begegnen. Und
damit den Frieden.
„Augenschein“ von Ernst Ginsberg
Zur Nacht hat ein Sturm alle Bäume entlaubt,
sieh sie an, die knöchernen Besen.
Ein Narr, wer bei diesem Anblick glaubt,
es wäre je Sommer gewesen.
Die Rätseldamen
Frau L. Ehrat und S. Marriott
wünschen wie immer viel Vergnügen.
Rätsel zur Adventszeit:
In einer Schachtel befinden sich
rote, blaue und gelbe Kerzen.
20 Kerzen sind gelb, 1/3 sind
rot und 1/4 blau. Wie viele Kerzen sind es insgesamt?
Ein noch grösserer Narr, wer träumt und
sinnt,
es könnt‘ je wieder Frühling werden.
doch grad diese gläubige Narrheit, Kind,
ist die grösste Wahrheit auf Erden.
Seraina Bisang
Ankündigung
An einem der Tage, die kommen,
wird etwas geschehen, das du nicht
kennst,
noch nicht, du auch nicht verstehst, etwas,
von dem du nur träumst, was du erwartest,
so wie ein Wunder. Es wird etwas sein,
auf das du nicht wartest, nein, das du
suchst,
und weisst auch nicht zu sagen, wonach,
und
du suchst es auch nicht, sondern findest,
und nicht einmal das, es findet ja dich,
dieses Lächeln, von dem du gefunden
wirst,
an einem der Tage, die kommen.
(Lothar Zanetti)
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Winterzauber
Mondenschein, die Hellste aller Dunkelheit? Die zarten Eissterne an den Fenstergläsern, die filigranen Schneekristalle und
die im Sonnenlicht glitzernde Pulverschicht auf der weissen Schneedecke? Die
glänzenden Eiszapfen im milchigen Licht?
Geduld, Geduld.
Da, der Wind hat gedreht, die Luft wird
rein, es riecht nach Schnee! Die schweren
Wolken, nun gelb und grau, sie warnen
vor dem Sturm, sehr bald, sehr bald! Die
Sicht wird knapp, nun nichts wie heim.
Herr Winter naht mit wehendem Saum, er
deckt seinen Mantel über Feld und Wald.
Der Holzofen bullert, die Wärme umhüllt,
es riecht nach Orange, Zimt und Harz.
Das Haus, es wird umtost, es ächzt und
knarzt. Keine Angst, sein Gemäuer ist alt,
die Balken stark, das Dach solid. Schon
bricht die Nacht, verhüllt die wirbelnde
Masse.
Wo bleibt Herr Winter?
Wo bist du, Väterchen Frost?
Wo seid ihr, Eisprinzessin?
Geduld, Geduld.
Wann kommt der erste Schnee, der die
Welt um uns verzaubert, die Konturen
verwischt und zugleich neue zeichnet, die
Geräusche dämmt und uns hinhorchen
lässt? Wo bleiben das sanfte Rieseln der
Flocken, das Knirschen des Schnees und
das dumpfe Geräusch der vom Ast gefallenen Last?
Der Morgen dämmert, das Licht ganz
blau. Die Welt ist weiss, der Schnee so
kalt. Der erste Schritt, die erste Spur, das
Herz es hüpft, der Winter ist da!
Geduld, Geduld.
Wo bleibt die Pracht, welche die dunkle
Jahreszeit erhellt? Die klirrend kalten, klaren Winternächte im Sternenglanz und
Michèle Vogelsanger, auch Fotos inkl. Titelbild
(Schweden)
Umweltingenieurin BSC
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Advent
im Hochhaus Wiesengrund
Wohngruppen 3+4
Wie jedes Jahr haben die Lernenden in der
Advents- und Weihnachtszeit einige Aufgaben, die sie zusätzlich erledigen dürfen,
z.B.: Die Lernenden im 1. Lehrjahr basteln
den Adventskalender für alle unsere Bewohnerinnen und Bewohner.
Lernende 1. Lehrjahr:
WG 1+2 Dafina Berisha + Paloma Schaad
WG 3+4 Tiziano Gut + Bahre Sengal
plus Adventskalender Bild Titelseite
WG 5+6 Sina Tüscher + Tamara Nüssli
WG 7-9
Fabienne Binder + Muriel Fabech
Wohngruppen 1+2
Wohngruppen 7-9
Wohngruppen 5+6
Die Adventskalender finden wir in den
Stüblis.
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Verschiedenste Anlässe
erfreuten uns im November
Fondueplausch mit Jean-Luc
Erster Advent
„Die St. Johanner Wienacht“
Eine sennische Weihnachtsmusik
mit Hermann Bieri,
begleitet von Seelsorgerin
Pia Keller Bruhin
…ein sehr gelungener Start in die
Adventszeit…
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KURZINFORMATIONEN
Lösung:
48 Kerzen
Konzert:
Kiewer Gesang- & BanduraEnsemble Beriska
Pascha, Güwi,
Maximillian oder
Bianconero?
Wir haben viele Namens-Vorschläge für unseren neuen
Güggel erhalten. Sie haben
aus diesen 4 ausgewählt:
…unterhaltender Nachmittag mit interessanten Instrumenten…
Gewinner mit 54 Stimmen ist:
Pascha
…und toller Musik…
…so sieht er auch aus, oder?
PS: 143 Personen haben mitgemacht,
herzlichen Dank im Namen des Güggels
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SCHLUSSPUNKT
Meditation für eine Tulpenzwiebel
Eine Tulpenzwiebel in meiner Hand
klein eher unscheinbar braune Schale
sie wirkt tot und doch ruht in ihr das Leben lebt in ihr eine Blume
einpflanzen mitten im kalten Winter
in dunkle Erde voll Hoffnung dass sie Wurzeln schlägt und wächst und blüht
hoffen wider aller Hoffnungslosigkeit
das ist Advent: die Hoffnung auf das Leben in die dunkle Kälte pflanzen
sorgfältig einen Ort für diese Tulpenzwiebel suchen die Erde aufgraben
mir die Hände dreckig machen zupacken
und dann die Tulpenzwiebel in die aufgebrochene Erde legen mit Erde bedecken
dem Dunkel übergeben der Kälte aussetzen loslassen
vor meinen Augen das Bild einer blühenden Tulpe im Frühling und dann
mit der braunen Schale endet meine
Macht ich kann hoffen warten an sie denken aber ich kann nicht für sie blühen
was ich tun konnte habe ich getan
mit meiner Erwartung diese Tulpenzwiebel
muss blühen werde ich scheitern damit
verachte ich die Freiheit des Lebens diese
Blume kann sterben bevor sie geblüht hat
sie hat das Recht dazu
es ist ihr Leben nicht meines sie braucht
meine Hoffnungen und Erwartungen nicht
zu erfüllen sie ist nicht dazu da um mich
glücklich zu machen sondern um ihren eigenen Weg zu gehen
Ich kann an sie denken nach ihr schauen
ihr das geben von dem ich meine dass sie
es braucht
und vielleicht muss ich den Winter aushalten wenn ich im Frühjahr eine Tulpe blühen sehen will
(Andrea Schwarz,
Wenn ich meinem Dunkel traue. Auf der Suche
nach Weihnachten. Verlag Herder, Freiburg im
Breisgau 1993.)
warten
warten
warten
Warten das heißt nicht nichts zu tun
warten - das heißt an meine Tulpenzwiebel zu denken wird sie es schaffen
wird sie aus dem Dunkel wachsen um eines Tages zu blühen?
warten voll Sehnsucht sein
und doch die Realität nicht vergessen
meine Hoffnung kann scheitern mein
Traum wird nicht wahr meine Erwartungen
werden nicht erfüllt die Sehnsucht nicht
gestillt
ich kann diese Tulpenzwiebel nicht zum
Wachsen und zum Blühen zwingen
hier vor dieser unscheinbaren Zwiebel
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Neue Technologien
halten geistig fit
ÜBRIGENS:
Vielleicht haben Sie schon mal gehört,
dass manche Leute chaten, via Webcam
telefonieren oder via einem Tablet eine
E-Mail versenden.
Um Ihnen zu zeigen, was dies alles ist,
was Sie mit einem Tablet alles machen
und wie Sie damit umgehen können, organisieren wir Informationsanlässe zum
Thema Tablet. Die erste Infoveranstaltung
findet am Freitag, 02. Dezember, von
09:00h bis 11:30h statt. Weitere Anlässe
planen wir fortlaufend gemäss Interessenten.
Ob Computer, Handy, Smartphone oder
Tablet. Der Umgang mit neuen Technologien ist trotz ersten Berührungsängsten
„fast“ keine Hexerei und kann auch noch
Spass machen. Es gibt immer wieder
Neues zu entdecken und zu lernen.
Falls auch Sie sich über das Medium Tablet informieren möchten, geben Sie bitte
nebenstehenden Anmeldetalon am Empfang ab. Wir freuen uns über Ihr Interesse.
Zum Beispiel ein Tablet. Was ist das genau und wie nutzt man ein solches?
Anmeldetalon
Tablet-Informationsanlass
Quelle Bilder: egmondonline.nl/activitäten/tablet für senioren und Google search
Name: ………………………………………………………
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Vorname: …………………………………………………
Impressum
Bewohner: Zi.-/Whg.Nr.: …………………………
(kostenlos)
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Wülflingerstrasse 7, 8400 Winterthur
Tel. 052 264 54 54
Fax 052 264 54 00
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Geschäftsleitung Maja Rhyner
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