Ausgabe 121, Ende November 2016 GRÜEZI MITENAND AKTUELLES (offene Aktivitäten, Angebote in festen Gruppen sind hier nicht aufgeführt) Lismitreff im Konzertsaal am Montag, 12. Dezember 2016, ab 14.00 Uhr. Die Gesprächsrunde um 15.00 Uhr mit Frau A. Pfister im Aufenthaltsraum Eichgut findet am Montag, 5. Dezember 2016 statt, diejenige in der 6. Etage mit Herrn Christian Stampa fällt im Dezember aus. Jeden Dienstagnachmittag wird ab 14.00 Uhr im Speisesaal gejasst. jetzt ist advent ein lichtlein brennt am grünen kranz im stillen glanz ein zweites licht bringt neuen schein und stilles glück zu uns herein Jeden Dienstag ab 14.30 Uhr Hundetherapie im Aktivierungsraum 9. Etage (Frau Elmer mit Valou, Frau Erb mit Feeli oder Herr Saller mit Saba). nun leuchtet schlicht ein drittes licht vermerkt den glanz an unserem kranz „Manne-Gruppe“ um 08.45 Uhr am Mittwoch, 14. und 28. Dezember 2016, im Aufenthaltsraum 6. Etage. ein viertes licht kommt nun hinzu und dann ist im nu wienacht überall und das chriskind kommt schon bald Jeden Mittwoch um 10.00 Uhr im Konzertsaal Gottesdienst, abwechselnd reformiert und katholisch. unbekannt Wir Schreibenden, Fotografierenden, Korrigierenden und sonst an der Ziitig Beteiligten wünschen Ihnen, unserer geschätzten Leserschaft, von Herzen wunderschöne Advents- und Feiertage. Mögen die Tage zwischen den Jahren friedlich und besinnlich sein, so dass wir am Silvester dem alten Jahr zufrieden ‚Tschüss‘ sagen und das neue Jahr getrost begrüssen dürfen. Am Mittwoch, 28. Dezember 2016, können Sie ab 14.00 Uhr mit Herrn Peter Frey im Speisesaal Lotto spielen. Am Mittwoch, 7. Dezember 2016, gemeinsames Singen im Konzertsaal um 15.00 Uhr mit Frau U. Bachofner und Frau M. Waldvogel am Klavier, am 14. und 21. Dezember mit Familie Bieri. Am Donnerstag um 09.00 Uhr Apfelgruppe im Aktivierungsraum 9. Etage. Die Französisch Konversation findet am Freitag, 9. Dezember 2016, um 14.30 Uhr im Aktivierungsraum 9. Etage statt. Spielnachmittag jeweils am Freitag um 15.00 Uhr im Speisesaal. Herzlich im Namen von uns allen Maja Rhyner Am Freitag um 15.00 Uhr können Sie im Speisesaal jassen. 2 Anlässe im Dezember 2016 Do, 1.12., um 15.00 Uhr im Konzertsaal Wilhelm Busch Eine Künstlergeschichte mit Vera Bauer Samstag, 3.12., um 15.00 Uhr im Konzertsaal Konzert des Vokaloktetts zap’N’dusta aus Belp Di, 6.12., ab 15.00 Uhr in der Cafeteria Der Samichlaus besucht uns, Sylv und Dölf sind mit dabei Am Samstag, 31.12., verabschieden wir uns wie immer bei Musik und Tanz und speziellem Apéro vom alten Jahr Peter Hintermann und die Taxi Dancer‘s sind mit dabei Do, 8.12., ab 15.00 Uhr im Konzertsaal Verkauf von Comfortschuhen Sonntag, 11.12., um 15.00 Uhr Konzert der Singfrauen Winterthur im Konzertsaal Von Dienstag, 13.12., bis Freitag, 16.12., Festessen mit Gast in Konzertsaal und Cafeteria, jeweils Start um 11.00 Uhr in der Halle mit Apéro Samstag, 24.12., ab 15.00 Uhr, Weihnachtsfeier mit Seelsorgern Pia Keller Bruhin und Pfarrer Karl Flückiger, musikalisch umrahmt von Mariam Poghosian am Flügel Anschliessend gemütliches Beisammensein mit feinem Apéro Sonntag, 25.12., um 10.00 Uhr im Eichgut Aufenthaltsraum Parterre Weihnachtssingen mit Frau E. Fankhauser und Herrn H. Huber Mittwoch, 21.12., um 14.30 Uhr Freiwilligen-Weihnachtstreffen im Konzertsaal 3 Herzlichen Glückwunsch zum Dienst-Jubiläum: Frau Mumina Mamow arbeitet 10 Jahre bei uns Bewohnerinnen und Bewohner: Wir heissen herzlich willkommen Herrn Heinz Huber (313) 17.11.2016 Herrn Ernst Borter (10) 17.11.2016 Herrn Sandro Schweizer (913) 19.11.2016 Frau Nelly Keller (30) 23.11.2016 Wir nehmen Abschied von Frau Gertrud Flach Nach Hause 11.11.2016 Herrn Max Härry (313) Frau Alma Bolli (303) Frau Charlotte Czuk (406) Herzlichen DANK für die gute Zusammenarbeit und DEINEN engagierten Einsatz in unserem Betrieb. Wir freuen uns auf weitere erfreuliche gemeinsame Jahre. -------------------------------------------- Mutationen Mitarbeitende: Wir heissen herzlich willkommen Frau Tadeja Kusar (Service) 01.12.2016 Herrn Thupten Anne (Küche) 01.12.2016 Wir verabschieden uns von Frau Ingrid Lischetti (Pflege) Frau Fidan Caliskan (Pflege) Frau Marty Hartmann (24) Frau Erika Koblet (30) Andere Institution 11.11.2016 11.11.2016 11.11.2016 12.11.2016 21.11.2016 Herrn Oskar Rutschmann (406) 23.11.2016 Frau Doris Ott (303) 24.11.2016 Frau Maria Wiesendanger (108) 25.11.2016 Herrn Hans Bloch (307) 25.11.2016 Frau Rosmarie Lutz (201) Nach Hause 30.11.2016 04.11.2016 14.11.2016 Frau Fiyori Kesete (Pflege) 26.11.2016 Herrn Miroslav Obradovic (Pflege) 30.11.2016 4 Mitarbeiterinfo-Abend vom 24.11.16: Wieder einmal fand der MA-Abend statt mit Informationen, Diskussionen, Unterhaltung und gemütlichem Zusammensitzen bei einem feinen Imbiss. Wir verzichten auf einen Mitarbeiter-Weihnachtsanlass – diese Form von lockerem Austausch hat sich bewährt. In der Vorweihnachtszeit läuft auch sonst viel… wohnerinnen und Bewohner, umfassende Software für alle Bereiche, Gesundheitsprävention für Mitarbeitende und so weiter. Ebenfalls geht es um die Einführung von Pflegediagnosen im ganzen Betrieb. Auch die moderne Produktion mit Sous-vide ist Thema. Wir sprachen wir über die neue Homepage – Hülfsgesellschaft/Sonnenberg/ Wiesengrund. Es wird Frühling 2017… Auch die Hospizzimmer, Palliative Care im Wiesengrund sowie die Unterstützung durch eine Stiftung und einen neuen Fonds wurden besprochen und diskutiert. Gerne können die Geschäftsleitungsmitglieder detaillierte Auskünfte zu den Themen geben oder melden Sie sich direkt bei mir, Maja Rhyner. Zuerst sprachen wir über Allgemeines, die Gesellschaft, die Politik – alles in Bezug auf die Entwicklung in Altersthemen. Das Thema Pflege versus Betreuung ist ein Politikum: Pflege wird von den Ergänzungsleistungen finanziert, die Betreuung nicht. Sogenannte „Kalte Betten“ gibt es in der ganzen Schweiz. Was ist nötig, dass der Wiesengrund alle Zimmer immer besetzt und somit genügend Einnahmen hat? Der Zielsetzungsprozess 2017 ist lanciert, Grundthemen sind: 1. Es ist uns wichtig, dass wir die sehr hohe Belegung auch längerfristig sichern können. 2. Es ist uns wichtig, dass wir uns sorgfältig und wertschätzend verhalten im Wiesengrund. Projekte 2030 – wir wollen gerüstet sein… Es geht um die Bearbeitung der Themen Demenz, junge Langzeitpatientinnen und –patienten sowie Kita. Im Weiteren werden wir uns um das Thema Medien kümmern, z.B. digitale Telefonie, Arbeitsinstrumente der Be- Die Unterhaltung fehlte auch dieses Mal nicht: Teamentwicklung in Form eines Kuhglockenkonzertes unter der Leitung von Stephan Rigert: …und zu guter Letzt gab es feine Bretzel vom Bretzelkönig! 5 Lebkuchenhäuser herstellen in der Bäckerei Lyner Am 22. November war es wieder soweit, wir – die Lernenden – durften in die Bäckerei Lyner, um die Lebkuchenhäuser herzustellen für unsere Bewohner. Jede Wohngruppe sollte ein solches Haus bekommen. Jetzt ist aber Teamwork angesagt, die Häuser müssen jetzt aufgestellt werden. Dazu brauchten wir mehr als zwei Hände und wir halfen uns gegenseitig. Bevor wir aber mit dem Aufbau der Wände beginnen konnten, mussten wir alle Innenseiten des Hauses mit Kakaobutter anstreichen, so dass das Haus stabil bleibt und auch lange steht. Es wäre schade, wenn das Lebkuchenhaus vor Weihnachten zusammenbrechen würde. Um 12.30 Uhr trafen wir uns in der Eingangshalle des Wiesengrundes und fuhren nach Wülflingen in die Bäckerei Lyner. Dort angekommen führte uns Herr Lyner in die Backstube, wo wir die Lebkuchenhäuser erstellen konnten. Gar nicht so einfach wie gesagt, doch bei jedem von uns entstand am Schluss ein süsses Häuslein. Er gab jedem von uns den vorgebackenen Lebkuchenboden und wir verteilten uns an unsere Arbeitsplätze. Beim Zuschneiden der Wände und dem Dach half uns Herr Lyner, denn die Formen müssen genau stimmen, ansonsten können wir kein Haus aufstellen. Als dann alle Häuser standen, kam der Teil, auf den wir uns alle am meisten gefreut haben, nämlich das Dekorieren. Jetzt konnten wir unserer Fantasie freien Lauf lassen. Smarties, Sugus, Schokolade und Gummibärchen, alles stand uns zur Verfügung. 6 Damit das Haus auch wirklich nach einem Lebkuchenhaus aussieht, bekamen wir noch Zuckerguss. Das half uns auch beim Befestigen der Süssigkeiten und natürlich für den Schnee, der bei Weihnachten ja nicht fehlen darf. Leider aber war der Guss am Anfang sehr flüssig, und nach wenigen Minuten fielen unsere Süssigkeiten wieder nach unten und der Schnee floss das Haus herab. Herr Lyner behob aber den Fehler sofort und brachte uns einen festeren Zuckerguss. Puhhh, hatten wir Glück! Nun sind wir fertig mit allen Häusern, und jedes sieht auf seine Art und Weise ganz besonders aus. Am Schluss war natürlich das Aufräumen angesagt, alle packten fleissig an, und schon bald sah die Backstube wieder blitzblank aus. Wir bedankten uns herzlich bei Herrn Lyner und konnten somit einen spannenden, abwechslungsreichen Tag zu Ende bringen. Wir hoffen, dass Ihnen alle Häuser gut gefallen und Sie grosse Freude daran haben. Da wir alle fleissig am Dekorieren waren, bemerkten wir nicht einmal die Unordnung, die wir anrichteten. Karin sagte uns, das sei keine Ordnung am Arbeitsplatz, nun gäbe es eine schlechte Bewertung. Natürlich hatte sie dies nur zum Spass gesagt, um uns zu erschrecken. Die Stimmung unter uns allen war super und der Tag war unvergesslich. 7 Das Interview Erwin Brunner, 9. Etage Noch nie habe ich mir genau überlegt, wie die Schweizer Armee eigentlich organisiert ist, und so habe ich von Herrn Brunner viel Neues erfahren. Es war bestimmt ermüdend für ihn, denn ich musste oft nachfragen, um möglichst alles zu verstehen. Am 1. September 1963 trat er seine Lebensstelle an als Kreiskommandant der Be- zirke Winterthur und Andelfingen. Herr Brunner, wie kann man sich die Arbeit des Kreiskommandos vorstellen? Als Kreiskommandant war ich kein Instruktionsoffizier, sondern übte einen zivilen Beruf als militärischer Chefbeamter aus. Für die vielen aufwendigen Aufgaben hatte ich einen Stab von 8 bis 10 Mitarbeitern zur Seite. Die einzelnen Gemeinden hatten je einen Sektionschef. Oft waren dies Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung. 1. Militärische Kontrolle Hier ging es darum, die Adressen der Dienstpflichtigen aufzunehmen und Adressänderungen in deren Heimatgemeinden bekannt zu geben. Es gab Familien mit bis zu fünf Heimatgemeinden. Wer ins Ausland gehen wollte, musste dafür bei uns ein Gesuch stellen und sich auch wieder zurück melden. Eine Freundin von mir, die früher bei Sulzer gearbeitet hat, wusste sofort, wer Herr Brunner ist. Wenn ein Mitarbeiter dringend für einen Einsatz im Ausland benötigt wurde und seinen WK verschieben musste, wendete man sich ebenfalls an ihn. 2. Rekrutierung Jedes Jahr wurden uns alle 19-jährigen Männer durch die Gemeinden gemeldet. Wir luden sie einzeln ein und kontrollierten ihre Papiere. Es kam vor, dass es sich dabei zeigte, dass sie adoptiert worden waren. Da gab es dann erboste Telefonate und Briefe von Vätern, die ihren Adoptivkindern diese Tatsache verheimlichen wollten. Das war jeweils sehr unangenehm für mich. Wenn die Personalien abgeklärt waren, bekamen die jungen Männer ihre Dienstbüchlein und waren von nun an meldepflichtig. Sie wurden jetzt über die verschiedenen Möglichkeiten, Militärdienst zu leisten, informiert. 1300 bis 1400 Personen wurden pro Jahr im Kreis unseres Regimentes 25 zur Rekrutierung aufgeboten, 45 bis 50 pro Tag. Die Aushebung wurde von uns organisiert. Sie bestand aus einer Turnprüfung, dem Durchleuchten und einer Untersuchung durch einen unserer drei Ärzte, der zu entscheiden hatte, wer diensttauglich bzw. untauglich war und wer Hilfsdienst leisten konnte. Für die Diensttauglichen war nun der Aushebungsoffizier zuständig. Er verteilte den Nachwuchs in die verschiedenen Waffengattungen. Bei der Einteilung wurde der Beruf berücksichtigt. So brauchte es zum Beispiel bei der Kavallerie und dem Train einige Hufschmiede. Nicht alle angehenden Rekruten konnten ihren Wünschen entsprechend eingeteilt werden. Das Aufgebot zur Rekrutenschule und zu den Wiederholungskursen kam dann von der jeweiligen Einheit. Zweimal im Jahr besuchten wir die Rekrutenschulen, um zu sehen, ob die Instruktoren zufrieden waren mit der Auswahl und der Verteilung der Rekruten. Wir mussten auch darauf achten, dass jede Abteilung ungefähr gleich viele starke und schwächere Rekruten erhielt. 3. Inspektion In den Jahren, in denen ein Wehrmann keinen Dienst hatte, wurde er zur Inspektion aufgeboten. Uniform und Material wurden kontrolliert. Jeder musste jederzeit einsatzbereit sein. Was nicht mehr taugte, wurde ersetzt, zum Beispiel Hosen, die zu eng geworden waren. Die Ausrüstungskontrolle wurde durch das kantonale Zeughaus Zürich durchgeführt. 8 4. Entlassung aus der Wehrpflicht Das war meine Lieblingsaufgabe. Die ca. 500 Entlassenen eines Jahrgangs waren zu einem Fest ins Casino eingeladen. Ein Regierungsrat kam und bedankte sich bei jedem Einzelnen mit Handschlag. Das Militärspiel war dabei, und eine Schulklasse sang Lieder. Genau wie am ersten Tag der Rekrutenschule gab es einen Schüblig mit Brot, dazu Wein oder Traubensaft nach Wahl. Die Stadt spendierte Kaffee und Schwarzwäldertorte. Der Regierungsrat bedankt sich bei den entlassenen Soldaten. Hinter ihm steht Herr Brunner. Am Anfang meiner Tätigkeit dauerte die Dienstpflicht bis zum 60sten Altersjahr, dann wurde die Altersgrenze schrittweise auf 50 Jahre gesenkt. So entliess ich manchmal vier Jahrgänge in derselben Woche. 5. Militärpflicht-Ersatz Fälschlicherweise wird dieser oft als „Militärsteuer“ bezeichnet, es ist aber eine Ersatzleistung derjenigen, die keinen Militärdienst leisten. Unsere Aufgabe war es, diese Beträge einzufordern. 6. Dienstverweigerer Pro Jahr gab es etwa 10 bis 12 Fälle von jungen Männern, die keinen Militärdienst leisten wollten. Wir bildeten eine Kommission, bestehend aus einem Aushebungsoffizier, einem Arzt, einem Pfarrer und mir selbst als Kreiskommandant. Wir liessen den jungen Mann kommen und sprachen mit ihm über seine Gründe. Es war nicht einfach, herauszufinden, ob wirklich ein Gewissenskonflikt vorlag. Eine Zeitlang wurden von den jungen Leuten oft die passenden Sätze von Mao Tse-tung zitiert. Das betreffende rote Büchlein hatte ich selber auch studiert und konnte jeweils Stellen daraus vorzeigen, die etwas ganz anderes beinhalteten. Ungefähr die Hälfte der Gesuche wurde bewilligt. ---------------------------------------------Haben Sie selber auch Militärdienst geleistet? In meiner Funktion hätte ich mich eigentlich dispensieren lassen können. Das tat aber keiner von uns Kreiskommandanten, denn wir wollten sehen, wie in der Praxis aussah, was wir vom Büro aus organisierten. Dank dem geleisteten Militärdienst kenne ich die Schweiz nun in- und auswendig. Ich war gerne im Aktivdienst. Die Gebirgstruppen sind etwas Besonderes: Man ist selber für sich verantwortlich und darf nichts vergessen. Oft ist man stundenlang unterwegs – und es gibt keinen Kiosk. Der längste Marsch (10 Stunden) führte uns von Olivone über Campo Blenio, die Greinaebene und den Pass Diesrut bis ins Safiental. Bis Anfang September musste ich jeweils dafür sorgen, dass sämtliche militärischen Anlagen mit Holzvorräten und den Winterportionen versehen waren. Im Winter waren wir mit Skiern unterwegs, gruppenweise zu acht mit je einem Bergführer, der die Strecken jeweils vorher rekognoszieren musste. 50 Minuten Marschzeit wechselten regelmässig mit Pausen ab, damit alle mitkamen und der Abstand zwischen den Gruppen gleich blieb. Der Gebirgsdienst war jedesmal ein Erlebnis für mich. Wie sind Sie zum Kreiskommando gekommen? Ursprünglich war ich Bankangestellter, zuletzt bei der Gesellschaft für Bankrevisionen. Ich hatte mich damals im Militär bereits als Offizier bewährt und wurde nun von der Militärdirektion zum Kreiskommandanten berufen. Angefangen hatte ich bei der Infanterie, dann absolvierte ich die Quartiermeisterschule. Fünf Jahre lang war ich Quartierstellvertreter in der Festung Sargans und wechselte dann zu den Gebirgstruppen. Als Oberstleutnant hatte ich die Funktion als Logistikchef der Gebirgsdivision 9. Deren Einzugsgebiet reichte vom Zürichsee bis nach Chiasso. Mir war es recht, nun auch im zivilen Leben für das Militär zu arbeiten und von der Bank ins Kreiskommando zu wechseln. 9 Wo sind Sie aufgewachsen? In Erlenbach am Zürichsee, zusammen mit einem Bruder. Mein Vater hatte eine Fuhrhalterei mit 7 bis 10 Pferden und einigen Fuhrleuten und Knechten. Am 1. April 1939 begann ich die Lehre bei der Bank Leu in Stäfa. Am 1. September desselben Jahres war Mobilmachung. Die Hauptverantwortlichen der Bank mussten einrücken. Nun waren wir noch zu fünft: ein Verwalter, ein Kassier, eine Sekretärin und zwei Stifte, die den Laden schmeissen mussten. Es galt, sich schnell überall einzuarbeiten. Nach der Lehre arbeitete ich noch 13 Jahre bei der Bank Leu. Aber zuerst kam die Rekrutenschule, nach der ich – mit einer Woche Pause – sofort zum Aktivdienst im Jura einrückte. Wir mussten alle zuerst nach Basel reisen, wo wir dann unseren Einsatzort erfuhren. Niemand durfte wissen, wer wo im Einsatz war. Haben Sie eine eigene Familie? Ich habe eine Tochter, drei Enkel und vier Urenkelkinder, an denen ich grosse Freude habe. Meine Enkel spielen alle Eishockey. Früher besuchte ich wenn möglich ihre Matches – das war sehr wichtig für sie -, und wenn ich einmal nicht dabei war und sie verloren, gaben sie mir die Schuld… Ich freue mich, dass sie einen Mannschaftssport pflegen. Hier müssen die Mitglieder zusammenhalten, und der Teamgeist wird gefördert. Mit den vier Urenkelkindern Hatten Sie auch Hobbies? Ich war im Turn- und im Pistolenschiessverein aktiv. Auch Musik war wichtig, besonders in meiner Jugend: Als Bub spielte ich Handorgel; später erlernte ich das Spiel auf der EsKlarinette. Während des Krieges waren auch viele Musiker im Aktivdienst, und so fragte mich der Dirigent im Stadttheater Zürich, der mich bereits kannte, ob ich aushelfen würde. Die erste Oper, bei der ich mitwirkte, war Aida. Ich habe aber nicht alles gespielt; ich musste doch auch schauen, was sich auf der Bühne abspielte… Nach meiner Heirat musste ich mit dem Klarinettenspiel aufhören. Es gab damals leider kaum Wohnungen, in denen das Musizieren erlaubt war. Die letzten 30 Jahre lebte ich in meiner Maisonnette-Wohnung an der Pflanzschulstrasse. Nach der Pensionierung hatte ich mehr Zeit für meine Enkel und Urenkel, kümmerte mich um meinen Haushalt und war vor allem sehr oft auf Wanderschaft. Wie geht es Ihnen gesundheitlich? Es ist jetzt erst der zweite Tag, dass ich wieder ohne Sauerstoffmaschine leben kann. Wegen meines schwachen Herzens war ich längere Zeit im Spital und bin nun seit Karfreitag hier im Wiesengrund. Im Spital wurde festgestellt, dass ich einen angeborenen Herzfehler habe, den man früher ohne Ultraschall nicht feststellen konnte. Der Arzt sagte sogar, heute würde ich damit als dienstuntauglich gelten. Mein Dienstbüchlein zeigt rund 2000 Diensttage! Herr Brunner hat in seinem Leben auch schwere Schicksalsschläge erlitten und ist froh, dass er seine Tätigkeit nie unterbrechen musste, denn die Arbeit war ihm sehr wichtig und hat ihm über vieles hinweggeholfen. Ich habe in ihm einen humorvollen, feinfühligen Menschen kennengelernt und gewann dabei eine neue Einstellung zur beruflichen Arbeit beim Militär. Nun wünsche ich Herrn Brunner, dass sein Herz wieder mitmacht und er eine gute Zeit im Wiesengrund erleben kann. Margrit Tenger 10 Neu aus der Gastro: Sous-vide Im SZW wird seit ca. 2 Monaten mit einer neuen Garmethode gearbeitet, dem Sousvide oder auch Vakuumgaren genannt. Das ist eine Methode, in der die Lebensmittel in einem Kunststoffbeutel luftdicht eingeschweisst werden, anschliessend im Dampf oder im Wasserbad gegart werden. Für Fleisch ist ein sogenannter Thermalisierer geeigneter. Er erhitzt das Wasser auf 0,1° genau, was das Fleisch und andere Lebensmittel auf den idealen Garpunkt bringt. Gemüse wird meist im Dampf gegart, dieser ist nicht so genau, aber reicht für das Gemüse aus. Diese Garmethode ist aber gar nicht so neu. Wenn man Sous-vide garen möchte ist es wichtig, dass die Rezeptur genau eingehalten wird. Denn durch das Vakuum dringen die Gewürze viel besser ein, schon zwei Gramm mehr Salz machen einen Unterschied und das Lebensmittel kann als versalzen empfunden werden. Sogar die Menge, die in einen Vakuumbeutel abgefüllt werden darf, ist definiert, pro Beutel darf man maximal 1,2 kg Gemüse abfüllen, um ein gleichbleibendes Ergebnis zu erzielen. Vorteile des Sous-vide garen sind: Frische, Farbe, Aussehen bleiben erhalten, kein Auslaugen von Nährstoffen, wenig bis gar keine Fettzugabe und geringerer Salzverbrauch. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Lebensmittel im Vakuumbeutel bis zu 21 Tagen haltbar sind, normal gegartes Gemüse ist jedoch nur drei Tage haltbar. Die Garmethode wurde in den 1970er Jahren in Frankreich entwickelt, konnte sich aber seinerzeit nicht durchsetzen, da es zu wenige geeignete Geräte gab. Im SZW wird hauptsächlich Gemüse Sousvide zubereitet. Das Gemüse wird mit Fettstoff und Gewürzen vermengt, in den Beutel gefüllt und danach wird dem Beutel die Luft entzogen. Anschliessend wird das Gemüse bei 96 ° im Dampf gegart. Bei Fleisch wird das Wasserbad auf die gewünschte Kerntemperatur eingestellt. So erhält das Fleisch einen gleichmässigen Garpunkt, beim normalen Garen hat man meist mehrere Garstufen bei einem Stück Fleisch. Optional können noch ein paar Aromastoffe beigegeben werden wie Kräuter oder andere Gewürze. Hat das Fleisch die Temperatur erreicht, wird das Fleisch auf beiden Seiten gewürzt und scharf angebraten. Nicola Bührer Koch in Ausbildung, 2. Lehrjahr 11 Ein Leuchtturm für Filmfans – das Kino CAMEO Im Tössfeld, auf dem ehemaligen Gelände der ehemaligen Weltfirma Sulzer, ist seit einigen Jahren neues Leben eingezogen. Ein vielfältiger Mix von kleineren und grösseren Betrieben hat sich den brachliegenden Hallen angenommen. Ob Handwerker, Studentin oder Künstler, der neue aufstrebende Stadtteil hat vieles zu bieten. Dazu gehört seit gut einem Jahr auch ein neues Kino auf dem Lagerplatz, das CAMEO. Es ist die alternative Spielstätte zu den kommerziellen Kinos, die hauptsächlich gängige Filme für ein Massenpublikum anbieten. Umfeld Lagerplatz Mit dem etwas verwegenen Slogan „Die verbrecherische Lust, ein Kino zu bauen“ haben die Initianten im Jahr 2013 für ein neues unabhängiges Kulturkino geworben. Mit viel Hoffnung und Enthusiasmus haben sie sich an die Öffentlichkeit gewagt und gewonnen! Wie alles begann: Ende der 1960er Jahre traf der Unmut vieler Jugendlicher und junger Erwachsener auf das Establishment mit seinen festgefahrenen Strukturen und dem ständigen Streben nach Prestige. Man wollte eine Öffnung besonders im kulturellen Bereich für neue Strömungen in der Musik, beim Theater und in der bildenden Kunst. In dieser Zeit revolutionierte sich auch das Filmschaffen; hauptsächlich in Frankreich und Italien wagten sich unerschrockene Regisseure an emotional stark wirkende Szenen. Winterthur blieb von dieser Entwicklung nicht verschont. Neben der Entstehung von Musikclubs, Konzertsälen für Rockund Popmusik und einer freien Kunstszene formierte sich auch eine Gruppe von Filmbegeisterten, die unter dem Namen „Filmfoyer“ ab 1972 als Verein auftrat. Erklärtes Ziel der Gruppe war, sich für den „künstlerisch wertvollen und fortschrittlich engagierten Film“ einzusetzen. Erste Filme konnten ab 1974 einmal wöchentlich im „Kellertheater“ gezeigt werden. Bereits 1977 zog das Filmfoyer weiter ins „Zentrum am Obertor“ und zu Beginn der 1980er Jahre in das „Kino Talgarten“. Dort, im grossen Kinosaal, eröffnete sich die Möglichkeit, das Programmangebot zu erweitern. Und etwas mehr als 10 Jahre seit der Gründung des Vereins „Filmfoyer“ gibt es 1983 erstmals eine finanzielle Unterstützung von der Stadt Winterthur. Als 1989 das ehemalige „Brinerhaus“ von 1865 zum „Kulturhaus Loge“ am Oberen Graben umgebaut wurde, entstanden neben dem Hotel und Restaurant auch zwei Studiokinos. Der Verein „Filmfoyer“ ergriff die Gelegenheit, sich in einem der Kinosäle einzumieten. Etwa zur gleichen Zeit erhielt der Verein einen Subventionsvertrag mit der Stadt Winterthur. Dieser Vertrag sicherte dem „Filmfoyer“ jährlich einen festen finanziellen Beitrag zu. Dies erlaubte dem Verein, die Programmierung und Organisation zu professionalisieren, mehr Werbung zu machen und damit den Auftritt nach aussen zu verbessern. In der Folge gelang es dem „Filmfoyer“, einmal wöchentlich ausgewählte Filme in einem vollbesetzten Saal zu zeigen. Immer dienstags konnten ältere, wenig bekannte 12 oder künstlerisch besonders eindrückliche Filme gezeigt werden. Mit den Jahren und zunehmender Bekanntheit zeichnete es sich ab, dass die Möglichkeit, einen Film nur einmal zu zeigen, sowohl zu aufwendig als auch zu teuer wurde. Und die Zuschauer hatten keine Datenwahl, verpasst war verpasst! Deshalb entstand der Wunsch, ein eigenes Kino zu betreiben. Das Bedürfnis lag auf der Hand, denn Winterthur war mittlerweile zu einer Stadt mit über 100'000 Menschen angewachsen. Wer anspruchsvolle Filme in der Originalfassung schauen wollte, musste sich schon nach Zürich in eines der Arthouse-Kinos begeben. Kino Cameo, Bar Zur Verwirklichung dieses Wunschtraums mussten zuerst einige Hürden überwunden werden. Vom Verein „Filmfoyer“ wurde eine Projektgruppe eingesetzt, die für die Planung des neuen Kinos verantwortlich war. Als Leiter und Koordinator zeichnete der langjährige Präsident des Vereins, Rolf Heusser, als Initiant und Wegbereiter des Projekts. Nachdem in einem ersten Schritt ein idealer Standort für das Kino gefunden wurde, meldete sich die Projektgruppe gegen Ende 2013 in der Öffentlichkeit. Denn bevor das Projekt weiter verfolgt werden konnte, musste die Finanzierung gewährleistet sein. Auch sollte der Verein nach 44 Jahren einen neuen Namen erhalten. An der Vereinsversammlung vom 27. April 2015 wurde der Verein „Filmfoyer“ in den Verein „Kino Cameo“ umgewandelt; Vereinsname und Spielstätte wurden somit identisch. Cameo werden kurze Auftritte von Prominenten in einem Film genannt. Oft ist es der Regisseur, der im eigenen Film durch das Bild läuft. Hitchcock war bekannt dafür. Ebenfalls im Frühjahr 2015 war es dann soweit, auf dem Lagerplatzareal unter dem Dach der ehemaligen Sulzer-Lagerhalle 192 konnte gebaut werden. Ermöglicht wurde der Bau des Kinos mit breiter finanzieller Unterstützung durch den Kanton Zürich, die Stadt Winterthur, Stiftungen und viele Privatpersonen. Der Standort am Lagerplatz 19 wurde von der Stiftung Abendrot zur Verfügung gestellt, diese investiert seit Jahren in den Lagerplatz. Der viereckige Baukörper des Kinos besteht aus Holz, dessen dunkler Anstrich dem Gebäude etwas geheimnisvolles verleiht. Weil durch das bestehende Dach das Volumen vorgegeben war, musste das Architektenkollektiv aus dem knappen Platz das Maximum herausholen. Die grosse gläserne Eingangstüre zum Foyer und der Bar sowie die überaus grosszügige Fensterfront lassen neugierige Blicke nach innen wie nach aussen zu. Das Highlight aber ist der Kinosaal mit seinen 6 Sitzreihen, die 84 Plätze in bequemen Sesseln bieten. Die Reihen haben einen weiten Abstand zueinander, sodass auch extrem langbeinige Wesen komfortabel sitzen können. Der Spielplan ist auf einen 6-wöchigen Zyklus angelegt, in dem jeweils Filme aus verschiedenen Epochen der Filmgeschichte vorgeführt werden. 13 Es ist das Ziel der Kinobetreiber, künstlerisch anspruchsvolle Filme, Reprisen oder auch Studiofilme als Premiere und wenn immer möglich in der Originalsprache zu zeigen. IN EIGENER SACHE IN EIGENER SACHE Zu verkaufen: zwei sehr schöne und praktische Schreibtische: Rahmenveranstaltungen wie Diskussionen oder Regisseurgespräche zu einzelnen Filmen geben Hintergrundinformationen. Weitergeführt wird auch die Zusammenarbeit mit anderen Kulturinstitutionen. Einnahmen erzielt das Kino Cameo durch Mitgliederbeiträge und Eintritte, durch Kino-Werbung sowie Vermietung der Lokalität. Zudem arbeiten freiwillige HelferInnen an der Kinokasse und der Bar. Masse: 80 cm breit und 215 cm lang Alles in allem ist das Kino CAMEO ein wunderbarer Ort, an dem sich Unterhaltung, Kunst und Genuss stilvoll die Hand reichen. Inge Ghelfi Einer der Tische ist anders herum abgeschrägt. Abholpreis pro Stück = Fr. 280.— Kontakt: Hanspeter Willi (052 264 54 08) oder Marco Lischetti (052 264 54 48) 14 Food Waste Hier einige Beispiele und Anmerkungen sowie Fakten zur Lebensmittelverschwendung auf unserer Erde. Weltweit gehen rund 805 Millionen Menschen am Abend hungrig ins Bett. Paradoxerweise geht dennoch ungefähr ein Drittel der für den menschlichen Konsum produzierten Lebensmittel auf dem Weg vom Feld zum Teller verloren oder wird verschwendet. Dies entspricht in etwa 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittelverluste pro Jahr. Alleine in der Schweiz fallen jährlich rund 2,3 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an. Produktes benötigt wird) miteinberechnet, so benötigen wir in der Schweiz 80 Prozent des Wassergebrauchs für Lebensmittel. Pro Person und Tag macht dies rund 3400 Liter von insgesamt 4200 Litern. Was bedeutet Food Waste Als Food Waste gilt derjenige Teil aller für den menschlichen Konsum bestimmten essbaren Produkte, welcher innerhalb der Wertschöpfungskette weggeworfen wird, verloren geht, verdirbt oder von Schädlingen gefressen wird. Lebensmittelverluste und Verschwendung haben weit reichende negative Auswirkungen auf Mensch und die natürliche Umwelt. Eine aktuelle Studie schätzt alleine die direkten finanziellen Verluste weltweit auf 950 Milliarden Franken. Werden noch Umweltkosten und soziale Kosten addiert, belaufen sich die Verluste auf rund 2,5 Billionen Franken. Zudem bedeuten Nahrungsmittelabfälle eine beträchtliche Verschwendung von wichtigen Ressourcen wie Wasser und Energie, aber auch Anbaufläche, auf welcher (unnötigerweise) Lebensmittel produziert werden. Wird virtuelles Wasser (jenes Wasser, welches für den gesamten Herstellungsprozess eines 15 Anhand verschiedener Tabellen und Grafiken kann man verdeutlichen, wodurch und wieviel Food Waste entsteht. Was macht das SZW zu diesem Thema? Vieles können wir dazu beitragen, z.B. kaufen wir so gut es nun mal geht saisonal und regional ein. Erdbeeren im Frühjahr und Sommer aus der Region. Spargel gibt es von Mai bis Juni, unser Spargel kommt aus Flaach, das bedeutet kurze Wege und somit frisches Gemüse. Im Winter kommen uns diese Produkte nicht auf den Tisch, wie Sie, liebe Bewohner, Gäste und Mitarbeiter, bestimmt schon bemerkt haben. Sobald im Frühling die Saison losgeht, kauft dass SZW nur Frischware von unseren Lieferanten aus Winterhur und Frauenfeld ein. Planung ist im Vermeiden von Lebensmittelresten das A und O. Überschüsse, die leider nicht immer zu vermeiden sind, werden von uns frisch und umgehend weiterverarbeitet, z.B. wenn an einem Tag Fruchtsalat übrig ist, lässt sich am nächsten Tag eine feine Fruchtcreme herstellen. Sind Teigwaren übrig, kann man sehr gut einen Teigwarengratin daraus zubereiten. Wichtig ist, dass Überschüsse frisch weiterverarbeitet werden. Gerne offerieren wir auch unseren Bewohnern, die Köstlichkeiten, die nach einem Apéro auf dem Tisch stehen, mit auf das Zimmer zu nehmen, sprechen Sie uns doch darauf an. Wir hoffen, Ihnen mit diesem Bericht ein wenig Einsicht geben zu können und das Bewusstsein zu diesem Thema erweitert zu haben. Gastronomie Dieter Göbel, Koch 16 Adventszeit: Von Gewohnheiten, Bräuchen und Ritualen Gewohnheiten führen uns durch den Alltag. Ja sie halten die Tage zusammen. Wie wir den Tag beginnen, das Zubettgehen gestalten, wann wir den ersten Kaffee trinken, wie wir die Zeitung lesen, wann wir den Fernseher anstellen, der Freundin telefonieren, zum Fenster hinausschauen, einen Spaziergang machen – alles Gewohnheiten. Gewohnheiten geben Sicherheit, Struktur und auch Geborgenheit. Geraten sie einmal durcheinander, kann der ganze Tag aus dem Kurs geraten. Freudige Überraschungen, die uns ein wenig aus dem Trott bringen, begrüssen wir gern. Wenn schwere Erfahrungen unser Dasein unterbrechen, brauchen wir Zeit, zum gewohnten Alltag zurückzufinden. Gewohnheiten können uns dabei helfen. Manchmal werden neue Gewohnheiten gefunden. Gewohnheiten sind sehr persönlich, bestimmen das persönliche Dasein eines jeden Menschen. Es gibt jedoch noch eine andere Art von Gewohnheiten: Die Bräuche. Bräuche, Traditionen, die durch ihre Regelmässigkeit die Gemeinschaft in einer Familie, in einem Dorf, in einem Land festigen. Wie wir Geburtstage feiern, Familienfeste begehen, hat meist eine längere Tradition. Auch im Wiesengrund gibt es Bräuche: Frühlingsbrunch, Festessen mit Gast im Advent etc. Bräuche schaffen nicht nur Gemeinschaft, sie ordnen auch den Jahreslauf, erinnern an wichtige Ereignisse wie zum Beispiel den ersten August, Silvester, den Tag der Arbeit, den Samichlaustag, den DankBuss- und Bettag, die Fasnacht etc. Auch wenn viele Menschen diesen Bräuchen keine Bedeutung mehr zumessen, man würde sie vermissen, gäbe es sie nicht, geben sie doch eine Art Stabilität. Die Advents- und Weihnachtsbäuche sind schon überall sichtbar. Da sind die Auslagen in den Schaufenstern. Da ist die grosse Krippe im Einkaufszentrum. Wir zünden Kerzen an. In den Quartieren leuchten die Adventsfenster. Es duftet nach Weihnachtsguetzli. Weihnachtslieder ertönen sogar in der Bahnhofhalle. Nicht zu vergessen: Die Topfkollekte der Heilsarmee. Es wird mehr an die Mitmenschen gedacht, für Notleidende gesammelt. Geschenke gehören auch zu den Weihnachtsbräuchen. Weihnachtsbräuche tun unserm Gemüt gut. Im Mitternachtsgottesdienst ist jeder Platz in der Kirche besetzt, auch von jungen Menschen, von Frauen und Männern, die sonst nichts am Hut haben mit der Kirche. Gewohnheiten, Bräuche können auch religiösen Gehalt haben, sie werden dann zu Ritualen. „Die Zigarette nach dem Essen ist mir heilig“, sagt jemand. Oder: „Meine Tennisstunde ist mir heilig.“ Da bekommt etwas Gewöhnliches einen religiösen Klang. Es ist da etwas Feierliches, etwas Ur-Notwendiges, wie es für manche Menschen das Gebet ist, das den Tag beschliesst. Tauf-, Hochzeits- und Beerdigungsrituale helfen uns, das Schönste und Schwerste zu feiern und zu bestehen, sich gemeinsam zu freuen und gemeinsam den Schmerz zu tragen. Es geht um das, was wir im Leben nicht einfach so in der Hand haben: Geborenwerden, Lieben, Sterben. Gewohnheiten können zu lebensbehindernden Zwängen werden. Viele Menschen haben den Bezug zum traditionellen 17 Brauchtum verloren. Weihnachten ist für viele Menschen, die schon früh die Erfahrung von Einsamkeit und Streit gemacht haben, eine schwierige Zeit. Und doch ist es wunderbar, dass wir an Weihnachten die Menschwerdung, das Geschenk des Lebens, den Glauben an das Leben, die einfache Menschlichkeit, als grösstes Geheimnis feiern, die Hoffnung und die Sehnsucht danach, das Vertrauen in sie, und die Gabe, einander menschlich und lebensspendend zu begegnen. Und damit den Frieden. „Augenschein“ von Ernst Ginsberg Zur Nacht hat ein Sturm alle Bäume entlaubt, sieh sie an, die knöchernen Besen. Ein Narr, wer bei diesem Anblick glaubt, es wäre je Sommer gewesen. Die Rätseldamen Frau L. Ehrat und S. Marriott wünschen wie immer viel Vergnügen. Rätsel zur Adventszeit: In einer Schachtel befinden sich rote, blaue und gelbe Kerzen. 20 Kerzen sind gelb, 1/3 sind rot und 1/4 blau. Wie viele Kerzen sind es insgesamt? Ein noch grösserer Narr, wer träumt und sinnt, es könnt‘ je wieder Frühling werden. doch grad diese gläubige Narrheit, Kind, ist die grösste Wahrheit auf Erden. Seraina Bisang Ankündigung An einem der Tage, die kommen, wird etwas geschehen, das du nicht kennst, noch nicht, du auch nicht verstehst, etwas, von dem du nur träumst, was du erwartest, so wie ein Wunder. Es wird etwas sein, auf das du nicht wartest, nein, das du suchst, und weisst auch nicht zu sagen, wonach, und du suchst es auch nicht, sondern findest, und nicht einmal das, es findet ja dich, dieses Lächeln, von dem du gefunden wirst, an einem der Tage, die kommen. (Lothar Zanetti) 18 Winterzauber Mondenschein, die Hellste aller Dunkelheit? Die zarten Eissterne an den Fenstergläsern, die filigranen Schneekristalle und die im Sonnenlicht glitzernde Pulverschicht auf der weissen Schneedecke? Die glänzenden Eiszapfen im milchigen Licht? Geduld, Geduld. Da, der Wind hat gedreht, die Luft wird rein, es riecht nach Schnee! Die schweren Wolken, nun gelb und grau, sie warnen vor dem Sturm, sehr bald, sehr bald! Die Sicht wird knapp, nun nichts wie heim. Herr Winter naht mit wehendem Saum, er deckt seinen Mantel über Feld und Wald. Der Holzofen bullert, die Wärme umhüllt, es riecht nach Orange, Zimt und Harz. Das Haus, es wird umtost, es ächzt und knarzt. Keine Angst, sein Gemäuer ist alt, die Balken stark, das Dach solid. Schon bricht die Nacht, verhüllt die wirbelnde Masse. Wo bleibt Herr Winter? Wo bist du, Väterchen Frost? Wo seid ihr, Eisprinzessin? Geduld, Geduld. Wann kommt der erste Schnee, der die Welt um uns verzaubert, die Konturen verwischt und zugleich neue zeichnet, die Geräusche dämmt und uns hinhorchen lässt? Wo bleiben das sanfte Rieseln der Flocken, das Knirschen des Schnees und das dumpfe Geräusch der vom Ast gefallenen Last? Der Morgen dämmert, das Licht ganz blau. Die Welt ist weiss, der Schnee so kalt. Der erste Schritt, die erste Spur, das Herz es hüpft, der Winter ist da! Geduld, Geduld. Wo bleibt die Pracht, welche die dunkle Jahreszeit erhellt? Die klirrend kalten, klaren Winternächte im Sternenglanz und Michèle Vogelsanger, auch Fotos inkl. Titelbild (Schweden) Umweltingenieurin BSC 19 Advent im Hochhaus Wiesengrund Wohngruppen 3+4 Wie jedes Jahr haben die Lernenden in der Advents- und Weihnachtszeit einige Aufgaben, die sie zusätzlich erledigen dürfen, z.B.: Die Lernenden im 1. Lehrjahr basteln den Adventskalender für alle unsere Bewohnerinnen und Bewohner. Lernende 1. Lehrjahr: WG 1+2 Dafina Berisha + Paloma Schaad WG 3+4 Tiziano Gut + Bahre Sengal plus Adventskalender Bild Titelseite WG 5+6 Sina Tüscher + Tamara Nüssli WG 7-9 Fabienne Binder + Muriel Fabech Wohngruppen 1+2 Wohngruppen 7-9 Wohngruppen 5+6 Die Adventskalender finden wir in den Stüblis. 20 Verschiedenste Anlässe erfreuten uns im November Fondueplausch mit Jean-Luc Erster Advent „Die St. Johanner Wienacht“ Eine sennische Weihnachtsmusik mit Hermann Bieri, begleitet von Seelsorgerin Pia Keller Bruhin …ein sehr gelungener Start in die Adventszeit… 21 KURZINFORMATIONEN Lösung: 48 Kerzen Konzert: Kiewer Gesang- & BanduraEnsemble Beriska Pascha, Güwi, Maximillian oder Bianconero? Wir haben viele Namens-Vorschläge für unseren neuen Güggel erhalten. Sie haben aus diesen 4 ausgewählt: …unterhaltender Nachmittag mit interessanten Instrumenten… Gewinner mit 54 Stimmen ist: Pascha …und toller Musik… …so sieht er auch aus, oder? PS: 143 Personen haben mitgemacht, herzlichen Dank im Namen des Güggels 22 SCHLUSSPUNKT Meditation für eine Tulpenzwiebel Eine Tulpenzwiebel in meiner Hand klein eher unscheinbar braune Schale sie wirkt tot und doch ruht in ihr das Leben lebt in ihr eine Blume einpflanzen mitten im kalten Winter in dunkle Erde voll Hoffnung dass sie Wurzeln schlägt und wächst und blüht hoffen wider aller Hoffnungslosigkeit das ist Advent: die Hoffnung auf das Leben in die dunkle Kälte pflanzen sorgfältig einen Ort für diese Tulpenzwiebel suchen die Erde aufgraben mir die Hände dreckig machen zupacken und dann die Tulpenzwiebel in die aufgebrochene Erde legen mit Erde bedecken dem Dunkel übergeben der Kälte aussetzen loslassen vor meinen Augen das Bild einer blühenden Tulpe im Frühling und dann mit der braunen Schale endet meine Macht ich kann hoffen warten an sie denken aber ich kann nicht für sie blühen was ich tun konnte habe ich getan mit meiner Erwartung diese Tulpenzwiebel muss blühen werde ich scheitern damit verachte ich die Freiheit des Lebens diese Blume kann sterben bevor sie geblüht hat sie hat das Recht dazu es ist ihr Leben nicht meines sie braucht meine Hoffnungen und Erwartungen nicht zu erfüllen sie ist nicht dazu da um mich glücklich zu machen sondern um ihren eigenen Weg zu gehen Ich kann an sie denken nach ihr schauen ihr das geben von dem ich meine dass sie es braucht und vielleicht muss ich den Winter aushalten wenn ich im Frühjahr eine Tulpe blühen sehen will (Andrea Schwarz, Wenn ich meinem Dunkel traue. Auf der Suche nach Weihnachten. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 1993.) warten warten warten Warten das heißt nicht nichts zu tun warten - das heißt an meine Tulpenzwiebel zu denken wird sie es schaffen wird sie aus dem Dunkel wachsen um eines Tages zu blühen? warten voll Sehnsucht sein und doch die Realität nicht vergessen meine Hoffnung kann scheitern mein Traum wird nicht wahr meine Erwartungen werden nicht erfüllt die Sehnsucht nicht gestillt ich kann diese Tulpenzwiebel nicht zum Wachsen und zum Blühen zwingen hier vor dieser unscheinbaren Zwiebel 23 Neue Technologien halten geistig fit ÜBRIGENS: Vielleicht haben Sie schon mal gehört, dass manche Leute chaten, via Webcam telefonieren oder via einem Tablet eine E-Mail versenden. Um Ihnen zu zeigen, was dies alles ist, was Sie mit einem Tablet alles machen und wie Sie damit umgehen können, organisieren wir Informationsanlässe zum Thema Tablet. Die erste Infoveranstaltung findet am Freitag, 02. Dezember, von 09:00h bis 11:30h statt. Weitere Anlässe planen wir fortlaufend gemäss Interessenten. Ob Computer, Handy, Smartphone oder Tablet. Der Umgang mit neuen Technologien ist trotz ersten Berührungsängsten „fast“ keine Hexerei und kann auch noch Spass machen. Es gibt immer wieder Neues zu entdecken und zu lernen. Falls auch Sie sich über das Medium Tablet informieren möchten, geben Sie bitte nebenstehenden Anmeldetalon am Empfang ab. Wir freuen uns über Ihr Interesse. Zum Beispiel ein Tablet. Was ist das genau und wie nutzt man ein solches? Anmeldetalon Tablet-Informationsanlass Quelle Bilder: egmondonline.nl/activitäten/tablet für senioren und Google search Name: ……………………………………………………… ------------------------------------------------ Vorname: ………………………………………………… Impressum Bewohner: Zi.-/Whg.Nr.: ………………………… (kostenlos) Seniorenzentrum Wiesengrund Wülflingerstrasse 7, 8400 Winterthur Tel. 052 264 54 54 Fax 052 264 54 00 Mitarbeiter: Bereich: ………………………………… (kostenlos, Teilnahme Freizeit) Homepage E-Mail www.seniorenzentrum-wiesengrund.ch Bank IBAN UBS AG, CH-8098 ZUERICH CH32 0025 7257 7200 4201 C (Unkostenbeitrag sFr. 50.00) PC-Konto 84-8760-2 Datum: …………………………… Geschäftsleitung Maja Rhyner Trägerschaft Hülfsgesellschaft Winterthur Externe Öisi Ziitig Empfänger: Adresse & Tel.Nr. …………………………………………………………………… [email protected] 24
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