Fischenthal Fischenthaler Bürgerforum ist Geschichte Der Verein Pro Fischenthal hat sich aufgelöst. Grund dafür soll das Wiedererwachen der ehemaligen Ortsparteien SP und FDP sein. Die Parteien wollen davon allerdings nichts wissen. von Sibylle Egloff, 04.12.2016, 19:30 Uhr «Alles, was die Gemeinde machte, wurde kritisiert und in den Dreck gezogen»: Gemeindepräsident Josef Gübeli ist froh über die Auflösung des Vereins Pro Fischenthal. (Archivbild: Nicolas Zonvi) Den Verein Pro Fischenthal gibt es nicht mehr. Mitte November hat sich das Bürgerforum nach eineinhalbjährigem Bestehen aufgelöst. Das könnte Sie auch interessieren Der Grund für das Ende von Pro Fischenthal sei die Wiederauferstehung ehemaliger Ortsparteien und damit der Pluralität, schreiben die Akteure des Vereins in einer Mitteilung, die auf dem Blog Pro Fischenthal veröffentlicht wurde. Diese Erklärung erscheint nicht nur dem Fischenthaler Gemeinderat, sondern auch dem SP-Politiker Martin Weisskopf Engler und dem Präsidenten der FDP Wald, Stefan Schweingruber, fadenscheinig. Gegen Machtposition der SVP Die Entwicklung und Zukunft der Tösstaler Gemeinde bereitete den Abo-Access Initianten des Bürgerforums Sorgen. Vor allem die Abwesenheit einer demokratischen Kontrolle durch kommunalpolitische Akteure habe Fischenthal zur Gründung des Vereins geführt, schreibt Pro Fischenthal in einer Vandalen demolieren wiederholt Mitteilung. Schilder Die inParteien Gibswil FDP und SP seien von der Bildfläche verschwunden, was die Machtposition der SVP im Dorf gefestigt habe. Die Gründer wollten mit der Veröffentlichung von Informationen gegen dieses Ungleichgewicht ankämpfen. Dazu diente den Vereinsmitgliedern, die anonym agierten, der gleichnamige Blog. Laut Pro Fischenthal erübrigt sich diese Aufgabe nun, da die FDP und die SP in Fischenthal auferstanden seien und neue Gesichter bekommen hätten. Neue Akteure Abo-Access In der Mitteilung nennen die ehemaligen Vereinsmitglieder die Fischenthal neuen Akteure: der Walder FDP-Präsident Stefan Schweingruber und der SP-Mann Martin Weisskopf Engler aus Gibswil. «Damit wird Pro «Fischenthal ist gut aufgestellt» Fischenthal überflüssig», erklärt das Bürgerforum. Mit dieser Begründung kann der in der Mitteilung angesprochene Martin Weisskopf Engler wenig anfangen. «Die Auflösung des Vereins Pro Fischenthal nur damit zu begründen, dass die SP und die FDP wiedererstarkt sind, ist leider ein Trugschluss», schreibt Martin Weisskopf Engler in einer Stellungnahme, die auf dem Blog Pro Fischenthal publiziert wurde. Seine Aktivitäten in den letzten zwölf Monaten hätten nichts mit einer wiedererstarkten SP zu tun, sondern seien persönliches Interesse und hingen direkt mit dem Strategieprozess und den besorgniserregenden Verlautbarungen rund um die Schule Gibswil zusammen. «Aus beruflichen und persönlichen Gründen werde ich dieses Engagement aber in Zukunft wieder reduzieren müssen», schreibt Weisskopf Engler. Die von ihm und auch von Pro Fischenthal Abo-Access gewünschte Pluralität in Fischenthal sei nach wie vor nicht vorhanden. Fischenthal FDP existiert nicht Das Fischenthaler Wasser wird teurer Auch Stefan Schweingruber ist irritiert von der Argumentation von Pro Fischenthal. «Es ist eine Fehlinformation, dass die FDP in Fischenthal wieder auferstanden ist.» Die FDP Fischenthal sei nie offiziell aufgelöst worden, existiere aber seit mehreren Jahren nicht mehr. Ende 2015 habe er im Auftrag der Bezirkspartei allen eingetragenen Mitgliedern der FDP Fischenthal eine Einladung für ein Treffen verschickt. Gekommen sei aber niemand. Die Vereinsmitglieder von Pro Fischenthal hätten sich bei ihm erkundigen können, ob die FDP in Fischenthal tatsächlich wieder aktiv sei. Er habe seinen Kontakt auf der Gemeinde-Website hinterlegen lassen, damit liberale Einwohner eine Ansprechperson hätten. «Das Vorgehen von Pro Fischenthal ist unprofessionell.» Auch für den Fischenthaler Gemeinderat macht die Begründung des Vereins keinen Sinn. «Die Argumentation ist fadenscheinig. Es gibt nicht mehr politische Parteien in der Gemeinde als vor eineinhalb Jahren», sagt Gemeindepräsident Josef Gübeli (SVP). Bedauern über das Aus Dass die Beweggründe zweifelhaft erscheinen, kümmert die ehemaligen Vereinsmitglieder wenig. «Es kann nicht das Problem der ehemaligen Akteure von Pro Fischenthal sein, was wie wo in Zukunft in Fischenthal mit den anderen Parteien läuft oder nicht.» Das Ende von Pro Fischenthal scheidet die Geister. Martin Weisskopf Engler etwa bedauert das Aus des Bürgerforums. Das Auftreten von Pro Fischenthal habe die politische Landschaft im Dorf belebt. «Dank dem Blog kamen Themen auf den Tisch, die bisher höchstens am Stammtisch diskutiert wurden», schreibt Weisskopf Engler. Unter der Gürtellinie Ganz anderer Meinung ist Gemeindepräsident Josef Gübeli: «Der Blog von Pro Fischenthal hat die Gemeinde durcheinandergebracht.» Von einer gesunden Kritik könne man profitieren. Die Kritik von Pro Fischenthal sei aber immer unter der Gürtellinie gewesen. «Alles, was die Gemeinde machte, wurde kritisiert und in den Dreck gezogen.» Das sei nicht fair und total kontraproduktiv. Hinzu komme, dass die Akteure sich stets in sicherer Anonymität wägten. Er sei froh, dass das Gebärden von Pro Fischenthal bei der Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr goutiert werde. «Die Auflösung ist für mich ein Zeichen dafür, dass den Vereinsmitgliedern die Ideen ausgegangen sind.» Aufatmen kann der Gemeinderat jedoch nicht ganz. Der Verein ist zwar Geschichte, aber der Blog Pro Fischenthal lebt weiter. Beitrag merken «Räbeliechtli» ziehen durch Fischenthal Elektronische Klänge aus Fischenthal
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