7 gewagte Prognosen zur Arbeit im Jahr 2025

7 gewagte Prognosen zur Arbeit im Jahr 2025
Keyfacts
- Arbeit wird bequemer
- Roboter werden Chefs
- lebenslanges Lernen wird zum Muss
22. November 2016
20% der Menschen arbeiten von ihrem Traumziel aus.
Wenn Unternehmen sich heutzutage als modern empfinden, schaffen sie gerade die
Grundlagen für das Home Office. Tatsächlich wird das Modell in wenigen Jahren Standard sein.
Alles, was es zum Arbeiten braucht, ist ein Laptop und eine Internetverbindung. Je bewusster
das den Menschen wird und je stärker das die Unternehmen als Kosten- und Motivationsvorteil
begreifen, desto rascher wird sich der Trend ausbreiten. Viele Menschen werden daher
dauerhaft in die Regionen ziehen, in denen sie heute nur zum Urlaub fahren. Ländergrenzen
spielen dabei kaum noch eine Rolle. Die Arbeitnehmerfreizügigkeit, ein Eckpfeiler der
Europäischen Union, wird dadurch in ungeahnt starkem Ausmaß genutzt. Der große Vorteil:
Das tägliche Pendeln wird abnehmen. Aktuell brauchen 26 Prozent der Berufspendler noch
mehr als 30 Minuten zur Arbeit.
2025 werden die Menschen staufrei zur Arbeit kommen.
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Die Pendelei könnte um einiges kürzer sein, wären da nicht die regelmäßigen Staus. Allein auf
den Autobahnen summierten sich im vergangenen Jahr die Staus auf 1,1 Millionen Kilometer.
341.000 Stunden standen Autofahrer somit im Verkehr. Künftig wird der Verkehr intelligenter
gelenkt werden. Die Autofahrer werden sich stärker auf ihre verbesserten Navis verlassen, oft
fährt das Auto gleich ganz selbst. Damit wird die Auslastung der Straßen optimiert. Zugleich
gibt es weniger Verkehr mittels Carpooling und weniger Pendler, die zu Stoßzeiten die Straßen
nutzen, weil die Arbeitszeiten und Arbeitsorte flexibler werden.
Die Regelarbeitszeit pro Woche beträgt nur noch 20 Stunden.
Mit der Unterstützung intelligenter Systeme wird die Produktivität einer Arbeitskraft deutlich
steigen. Das heißt, zum einen sinkt der Bedarf nach Arbeitskräften, zum anderen steigt der
durchschnittliche Verdienst. Allerdings wird die Spreizung zwischen den Top-Verdienern und
den Wenig-Verdienern, bzw. jenen, die keine Arbeit mehr finden, ebenfalls steigen. Das wird zu
einer stärkeren Umverteilung führen, aber auch kürzere Arbeitszeiten ermöglichen.
Um ein Viertel wird die Zahl der Mitarbeiter in den Dax-Konzernen gegenüber
2016 sinken.
Robotik und künstliche Intelligenz werden viele Jobs ausführen können, die heute noch
Menschen vorbehalten sind. In der industriellen Fertigung werden ganze Produktionslinien
ohne menschliches Zutun funktionieren. In der Logistik braucht es etwa wegen selbstfahrender
Lkw weniger Angestellte. Wer sich das neue Hafenterminal in Hamburg-Altenwerder anschaut,
bekommt davon einen ersten Eindruck. Dort werden die Container fahrerlos von Automated
Guided Vehicles zwischen Kran und Lagerplatz transportiert.
Bedeutender wird der Rückgang in der Zahl der Verwaltungsmitarbeiter sein. Viele ihrer
Aufgaben werden künftig von intelligenten Programmen erledigt. Dies gilt vor allem für die
Datenerfassung zum Beispiel von Rechnungen. Überall dort, wo repetitive Tätigkeiten
ausgeübt werden, macht sich der Roboter einfach besser. Alles was digitalisiert werden kann,
wird digitalisiert werden. Buchhalter und auch Controller wird es daher kaum noch geben. Dass
der Wandel im Dienstleistungssektor schon in vollem Gange ist, zeigt sich bei den Banken.
Einmal Uni – immer Uni: Uniabschlüsse erstrecken sich über das ganze Leben.
Schon heute wird viel vom lebenslangen Lernen gesprochen. Doch mehr als eine vage Idee ist
das für die meisten Menschen kaum. Die Möglichkeit, Bildungsurlaub zu nehmen, wird nur
selten genutzt. Doch je schneller der Fortschritt, desto stärker die Notwendigkeit sich selbst
weiterzuentwickeln. Die Lebenszyklen einzelner Jobs werden immer kürzer. Ein Schmied blieb
ein Schmied sein Leben lang. Für die meisten Telefonisten, die Anfang des 20. Jahrhunderts
an einer Steckwand Verbindungen herstellten, reichte es dazu nicht mehr. Denn bald wurden
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Telefonverbindungen automatisch vermittelt. Dieser Trend wird sich fortsetzen.
Daher wird die lebenslange Weiterbildung künftig institutionalisiert. Ein Masterabschluss wird
nicht das Ende der universitären Bildung sein. Stattdessen wird es zum Standard, fortlaufend
einzelne Kurse zu besuchen, größtenteils online. Die geringere Regelarbeitszeit verhilft dem
Prinzip zum Durchbruch. Für Arbeitgeber werden diese Kurse zu einem wesentliches Kriterium
in der Auswahl eines geeigneten Mitarbeiters.
30% der Angestellten haben einen Roboter als Vorgesetzten.
15 Prozent der US-Amerikaner und acht Prozent der deutschen Befragten würden einen
humanoiden Roboter-Chef als akzeptieren. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der TU
Darmstadt. Tatsächlich wird die Frage in den nächsten Jahren akut. Dabei muss der Chef nicht
ein Roboter sein, der den menschlichen Kollegen vorgesetzt ist. Viel häufiger wird es ein
physisch schwer greifbares Programm sein, auf dessen Weisung sie handeln müssen. Dass
Textverarbeitungsprogramme heute auf Schreibfehler hinweisen, ist dabei nur ein kleines Indiz,
wie die Entwicklung fortschreiten wird.
15% der Menschen tragen Maschinen im Körper
Was heute als Bodyhacking von wenigen „Freaks“ gemacht wird, ist bald relativ verbreitet. Mit
immer kleiner werdenden elektronischen Bauteilen überwachen die Menschen
Körperfunktionen, verbessern ihre Sinne oder erwerben ganz neue Fähigkeiten. Vorstellbar ist,
dass es 2025 marktreife Chips geben wird, die das Gehirn direkt mit dem Internet verbinden,
sodass das Allgemeinwissen des Trägers mit dem Wissen der Welt gleichzusetzen ist. Hinzu
kommen externe Apparaturen, sogenannte Exoskelette, die Bewegungen und somit
beschwerliche Tätigkeiten erleichtern. All das wird von den Trägern nicht nur in der Freizeit
genutzt, sondern auch um Geld zu verdienen. Damit werden Jobs entstehen, die es heute noch
nicht gibt.
Mehr zur Zukunft der Arbeit gibt es im Livestream auf KPMG – Klardenker live.
Zusammengefasst
»Alles, was es zum Arbeiten braucht, ist ein Laptop und eine Internetverbindung.«
In nicht mal zehn Jahren wird die Arbeitswelt eine komplett andere sein. Intelligente Systeme übernehmen
viele der Tätigkeiten, die heute noch Menschen machen, sie werden sogar zum Chef. Die Menschen
haben dafür mehr Zeit, müssen sich ständig weiterbilden und besitzen übernatürliche Fähigkeiten.
3/5
Thomas Erwin
Partner, Advisory
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