Unternehmensnahe Stiftungen im Spannungsfeld

Anja Hirsch, Moritz Neujeffski, Dieter Plehwe
Unternehmensnahe Stiftungen im
Spannungsfeld zwischen Gemeinwohl und
Partikularinteressen
Eine Exploration im Bereich Wissenschaft
Discussion Paper
SP I 2016–201
November 2016
Forschungsschwerpunkt
Bildung, Arbeit und Lebenschancen
Forschungsabteilung
Ungleichheit und Sozialpolitik
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH
Reichpietschufer 50
D-10785 Berlin
www.wzb.eu
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Anja Hirsch, Moritz Neujeffski, Dieter Plehwe
Unternehmensnahe Stiftungen im Spannungsfeld zwischen Gemeinwohl
und Partikularinteressen. Eine Exploration im Bereich Wissenschaft
Discussion Paper SP I 2016–201
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (2016)
Affiliation der Autoren:
Anja Hirsch, M.A.
Institut für Vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften
an der Universität Köln
[email protected]
Moritz Neujeffski
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)
[email protected]
Dr. Dieter Plehwe
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)
[email protected]
Zusammenfassung
Unternehmensnahe Stiftungen im Spannungsfeld zwischen Gemeinwohl und Partikularinteressen. Eine Exploration im Bereich Wissenschaft
Über unternehmensnahe Stiftungen geben Unternehmer/innen und Unternehmen der
Gesellschaft etwas zurück, sie tun etwas für das Gemeinwohl – dies ist oft zu hören, wenn
man sich mit den als gemeinnützig anerkannten, unternehmensnahen Stiftungen befasst.
Andere Stimmen dagegen behaupten, unternehmensnahe Stiftungen seien nicht nur intransparent und elitär (wie andere Stiftungen auch), sondern zudem mit Unternehmensinteressen verflochten. Inwiefern das eine oder das andere tatsächlich der Fall ist, kann jedoch aus politikwissenschaftlicher Perspektive bisher nur sehr schwer beurteilt werden:
de facto besteht nämlich keine empirische Forschung zu unternehmensnahen Stiftungen
in Deutschland. Dies liegt unter anderem daran, dass es keine zuverlässige Datenbasis gibt,
da Stiftungen keiner gesetzlichen Transparenzpflicht unterliegen – und das, obwohl sie
steuerlich (indirekt) subventioniert sind und mit ihren Aktivitäten öffentliche Belange
beeinflussen. Aufgrund fehlender Transparenz und Forschung ist nicht nur ungeklärt, was
überhaupt unternehmensnahe Stiftungen sind und wer sie steuert, sondern auch, ob und
inwiefern die Stiftungen tatsächlich gemeinnützig agieren. Auf der Basis vergleichender
Forschung zu unternehmensnahen Stiftungen im Bereich Wissenschaft soll ein Beitrag
dazu geleistet werden, unternehmensnahe Stiftungen besser und differenzierter zu beurteilen.
Schlüsselwörter: Stiftungen, Wissenschaft, Politikberatung, Think-Tanks
Abstract
Corporate foundations between public and private interest - An Exploration in the
scientific field
Through corporate foundations, businesses and entrepreneurs give something back to the
community and contribute to the common good of society. These ideas are often presented
in debates dealing with corporate foundations that are doing charity work. Others point
out that these foundations are not only intransparent and elitist institutions but also affected by corporate interests. From a political science perspective, it is difficult to judge
which position holds true, as empirical studies on corporate foundations in Germany are
absent. Among other things, this is due to the lack of consistent data on corporate foundations. Although they enjoy indirect tax concessions and effect public interests, foundations
in Germany are not obliged to be transparent by law. As transparency amongst corporate
foundations is absent and a clear definition of what qualities characterize corporate foundations is not given, it remains unclear which foundations are actually close to business
and if they indeed work for the overall community. Taking a comparative approach, this
study sets out to analyse foundations having close ties to businesses, which are active in
the scientific field in Germany. In doing so, the study hopes to establish a more differentiated view on corporate foundations.
Keywords: Corporate Foundations, Science, Political Consulting, Think Tanks
Inhalt
1.
Einleitung ........................................................................................................................................................1
2.
Forschungsstand zu unternehmensnahen (Wissenschafts-)Stiftungen:
Eine kritische Bestandsaufnahme im Hinblick auf das Spannungsverhältnis
Gemeinwohl und Partikularinteressen ...............................................................................................6
3.
2.1
Unternehmensnahe Stiftungen und partikulare Interessen ...........................................6
2.2
Politischer Einfluss und institutionelle Strukturen ........................................................ 15
2.3
Transparenzstandards .................................................................................................................. 18
Exploration: Unternehmensnahe Stiftungen mit dem Stiftungszweck
„Förderung von Wissenschaft und Forschung“ ............................................................................. 21
3.1
Typen und Erscheinungsformen unternehmensnaher Stiftungen ........................... 21
3.1.1 Analyse ……………. ............................................................................................................................. 21
3.1.2 Zu unserem Sample: methodische Fragen .......................................................................... 23
3.1.3 Zwischenfazit: Existierende Typologie muss erweitert werden ................................ 38
3.2
Analyse von „klassischen“ unternehmensnahen Stiftungen mit dem
Stiftungszweck Förderung von Wissenschaft und Forschung ..................................... 39
3.2.1 Stiftungsgremien und ihre personelle Besetzung ........................................................... 40
3.2.1.1 Analyse .............................................................................................................................. 40
3.2.1.2 Zwischenfazit: Unternehmensnahe und elitäre Besetzung von
Stiftungsgremien sind keine Ausnahme ............................................................. 53
3.2.2 Stiftungstätigkeiten im Bereich Wissenschaft und
wissenschaftsnaher Politikberatung .................................................................................... 56
3.2.2.1 Analyse .............................................................................................................................. 56
3.2.2.2 Zwischenfazit: Umfangreiche Möglichkeiten zur Realisierung
von Partikularinteressen ........................................................................................... 74
3.2.3 Der Umgang mit Transparenz .................................................................................................. 76
3.2.3.1 Analyse.............................................................................................................................. 76
3.2.3.2 Zwischenfazit: Intransparenz ist vorherrschend…..……………………………………84
4.
Fazit: Unternehmensnahe Stiftungen - Unterschätzter Einfluss und Zweifel am
ausschließlich gemeinnützigen Charakter ..................................................................................... 85
Anhang: Tabellen ................................................................................................................................................. 89
Literatur ................................................................................................................................................................112
Internet-Quellen ................................................................................................................................................114
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Abbildung 2: Abbildung 3: Abbildung 4: Abbildung 5: Abbildung 6: Abbildung 7: Abbildung 8: Abbildung 9: Abbildung 10: Abbildung 11: Abbildung 12: Abbildung 13: Abbildung 14: Abbildung 15: Abbildung 16: Abbildung 17: Abbildung 18: Verfahren zur Stichprobengewinnung ....................................................................... 24 Verteilung der Typen unternehmensnaher Stiftungen im Sample ................ 26 Unternehmensträgerstiftung .......................................................................................... 27 Unternehmensbeteiligungsstiftung ............................................................................. 27 Unternehmensstiftung ...................................................................................................... 28 Unternehmer/innen-Stiftung ......................................................................................... 30 Unternehmensnahe Hybridformen .............................................................................. 32 Hybride aus öffentlicher und privater Finanzierung ............................................ 34 Akademische Titel der Mitglieder in Stiftungsgremien ....................................... 41 Beruflicher Hintergrund der Mitglieder in Stiftungsgremien .......................... 42 Personelle Verflechtungen unternehmensnaher Stiftungen
und Unternehmen................................................................................................................ 48 Personalunionen höchster Stiftungs- und Unternehmensposten ................... 50 Personelle Verflechtungen zwischen Unternehmen und Stiftungen
vom Typ „Unternehmensstiftung“ ................................................................................ 51 Vernetzung der Stiftungen durch Interlock-Positionen ...................................... 55 Überschneidung der Wissenschaftsförderung von Stiftungen und der
Geschäftsfelder der verbundenen Unternehmen.................................................... 58 (Advokatorische) Politikberatung durch Stiftungen.............................................. 65 Transparenzmerkmale der Stiftungen und Förderungstypen ........................... 77 Angaben zum Stiftungsvermögen, Mittelherkunft und Mittelverwendung 81 Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Tabelle 3:
Tabelle 4:
Tabelle 5:
Tabelle 6:
Tabelle 7:
Tabelle 8:
Tabelle 9:
Tabelle 10:
Tabelle 11:
Tabelle 12:
Überblick über Unternehmensbeteiligungsstiftungen ............................................. 28
Überblick über Unternehmensstiftungen....................................................................... 29
Überblick über Unternehmer/innen-Stiftungen ......................................................... 31
Unternehmensnahe Hybridformen: Stiftungen, die von Unternehmen,
Unternehmensverbänden und/oder unternehmensnahen Stiftungen
gegründet wurden .................................................................................................................... 33
Hybride aus öffentlicher und privater Finanzierung................................................. 35
Unternehmensnahe Stiftungen, fehlende Angaben zur Identifizierung
von Stiftungstypen................................................................................................................... 37
Einschlägige Medienvertreter/innen ............................................................................... 43
Einschlägige Vertreter/innen aus der Wissenschaftsgemeinschaft .................... 45
Personalunionen in Stiftungsorganen ............................................................................. 52
Stiftungen mit nur einem Stiftungsorgan ..................................................................... 53
Vertreter aus dem höheren Management mit Sitz in der dazugehörigen
Stiftung ......................................................................................................................................... 89
Überschneidung der Wissenschaftsförderung von Stiftungen und der
Geschäftsfelder der verbundenen Unternehmen; Politikberatung durch
Stiftungen .................................................................................................................................... 94 1.
Einleitung
Arbeiten unternehmensnahe Stiftungen gemeinwohlorientiert und werden sie
deshalb zu Recht als gemeinnützig anerkannt und steuerlich begünstigt? Diese
Frage wird in der jüngeren Zeit häufiger gestellt.1 Sie erlangt vor dem Hintergrund des Booms unternehmensnaher Stiftungen (vgl. Speth 2010, S. 392) zunehmende Relevanz: Denn mit deren steuerlichen Begünstigung entgeht dem öffentlichen Haushalt ein beträchtliches Steueraufkommen.2 Doch was bedeutet überhaupt „gemeinnützig“? Gesetzlich wird eine Einrichtung als gemeinnützig anerkannt, „wenn ihre Tätigkeit darauf gerichtet ist, die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos zu fördern. (…)“ (§ 52 Abgabenordnung/AO).3 Jedoch ist die Auslegung des Gemeinnützigkeitsrechts politisch umstritten: Erst vor Kurzem wurde dem Verein Attac die Gemeinnützigkeit aberkannt.4 Es stellt sich in der Praxis also immer wieder die Frage, welche Maßstäbe
angelegt werden, um einem Verein oder einer Organisation den Anspruch zu attestieren, im Interesse der Allgemeinheit zu wirken.
Seit geraumer Zeit wird der Vorwurf laut, dass als gemeinnützig anerkannte
Unternehmensstiftungen politische Interessen und Interessen der Eigentümer
verfolgen. So hat im April 2016 die Fraktion der Piratenpartei im nordrheinwestfälischen Landtag eine große Anfrage „zu Aktivitäten und politischen Initiativen der Landesregierung im mittelbaren und unmittelbaren Zusammenhang mit
der Bertelsmann Stiftung (…)“ gestellt, weil die Stiftung und der Konzern „auf politische und gesellschaftliche Debatten und die öffentlichen Meinungsbildungen
1
2
3
4
Zuletzt mit einem Schwerpunktheft „Helfen hilft und tut gut?“ in der Zeitschrift der Bildungsgewerkschaft GEW, Erziehung und Wissenschaft, sowie in dem großen Artikel „Vom Profit der
Philanthropie“ im Freitag (vgl. Erziehung und Wissenschaft 2016; der Freitag 2015).
Wie hoch dieses entgangene Steueraufkommen ist, dazu liegen bisher keine Zahlen vor. Für
einzelne Stiftungen, wie die Bertelsmann Stiftung, wird es in Milliardenhöhe geschätzt (vgl. Holland-Letz 2015, S. 22).
Der vollständige Absatz 1 §52 AO lautet wie folgt: „Eine Körperschaft verfolgt gemeinnützige
Zwecke, wenn ihre Tätigkeit darauf gerichtet ist, die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem
oder sittlichem Gebiet selbstlos zu fördern. Eine Förderung der Allgemeinheit ist nicht gegeben,
wenn der Kreis der Personen, dem die Förderung zugute kommt, fest abgeschlossen ist, zum
Beispiel Zugehörigkeit zu einer Familie oder zur Belegschaft eines Unternehmens, oder infolge
seiner Abgrenzung, insbesondere nach räumlichen oder beruflichen Merkmalen, dauernd nur
klein sein kann. Eine Förderung der Allgemeinheit liegt nicht allein deswegen vor, weil eine
Körperschaft ihre Mittel einer Körperschaft des öffentlichen Rechts zuführt.“ (Vgl. unter:
https://www.gesetze-im-internet.de/ao_1977/__52.html)
Bereits 2014 wurde dem Verein der Gemeinnützigkeitsstatus entzogen und der erste Einspruch
dagegen Anfang 2016 abgelehnt; im November 2016 wurde dem Verein schließlich der Gemeinnützigkeitsstatus zurückgegeben. Das Finanzamt Frankfurt hatte eine Zweckentfremdung aufgrund des Engagements für eine Finanztransaktionssteuer, die auf politische Einflussnahme
ziele, gesehen. Der Verein argumentierte dagegen, dass alle Aktivitäten mit der Satzung im Einklang stehen, welche vom Finanzamt ursprünglich und nachfolgend wiederholt als gemeinnützig anerkannt wurde. Das hessische Finanzgericht gab Attac nun Recht. (Vgl. unter:
www.attac.de/jetzt-erst-recht/, aber auch zur attac-kritischen und selbstkritischen Diskussion
www.tagesspiegel.de/themen/agenda/gemeinnuetzigkeitsrecht-in-deutschland-atta-cke-aufattac-mit-politischem-motiv/10896830.html)
1
Einfluss durch Modellprojekte, Initiativen, Veranstaltungen und Publikationen
sowie Partnerschaften mit anderen Stiftungen“ nähmen (vgl. Landtag NordrheinWestfalen, Große Anfrage 21 der Fraktion der Piratenpartei, 2016). War somit bei
Attac nicht recht, was bei der Bertelsmann Stiftung billig ist? Oder müsste auch
der Gemeinnützigkeitsstatus der Bertelsmann Stiftung infrage gestellt werden,
wenn das bei Attac berechtigt ist? Die Diskussion über die Gemeinnützigkeit von
unternehmensnahen Stiftungen wird unnötig eingeschränkt, wenn über einen
ganz bestimmten (politisch kontroversen), möglicherweise aber eben auch kleinen
Teil von Stiftungsarbeit diskutiert wird und das Gros der Stiftungsaktivitäten unbeachtet bleibt. Im Vergleich zur Arbeit der Bertelsmann Stiftung spielen deutlich
erkennbare politische Zwecke bei der Arbeit vieler unternehmensnaher Stiftungen aber gar keine prominente Rolle. Kann deshalb bereits vermutet werden, dass
die Arbeit tatsächlich im Interesse der Allgemeinheit erfolgt? Immer mehr unternehmensnahe Stiftungen arbeiten gemäß ihrer Satzungen offiziell anerkannt für
das Gemeinwohl; ist dies aber auch tatsächlich der Fall? Genau das stellt der Journalist Matthias Holland-Letz in seinem Buch „Scheinheilige Stifter: Wie Reiche und
Unternehmen durch gemeinnützige Stiftungen noch mächtiger werden“ infrage.
Er trägt die Aktivitäten vieler privater und unternehmensnaher Stiftungen zusammen und zeigt auf, welchen Nutzen Unternehmen aus der Gründung und der
Arbeit von Stiftungen ziehen können (vgl. Holland-Letz 2015).
Die Recherchen von Holland-Letz verweisen darauf, dass die öffentliche Debatte und Erregung etwa über die Bertelsmann Stiftung eher wie eine Blendgranate
und nicht wie ein Scheinwerfer wirken, wenn es um den gesamten Sektor der unternehmensnahen Stiftungen geht. In Anbetracht der wachsenden Zahl an unternehmensnahen Stiftungen ist ein genauerer Blick darauf, wie diese strukturiert
sind, von wem sie geführt werden und ob und inwiefern sie im Sinne von öffentlichen bzw. Allgemeininteressen agieren, berechtigt. Denn viele segeln im Windschatten der allseits diskutierten Bertelsmann Stiftung: zum Beispiel die Deutsche
Telekom Stiftung, die Robert Bosch Stiftung oder die Stiftung Mercator, um nur
einige zu nennen. Ihr Stiftungskapital stammt aus einem Unternehmen (Deutsche
Telekom Stiftung) bzw. aus Unternehmensbeteiligungen (Robert Bosch Stiftung)
oder aus dem Privatvermögen eines/einer Unternehmers/in (Stiftung Mercator).
Unternehmensnahe Stiftungen vergeben Stipendien, stiften Professuren, richten
Studiengänge oder gleich ganze Hochschulen ein, sie beauftragen wissenschaftliche Studien und Forschungsprojekte, richten Kongresse, Workshops und Podien
aus. Mit ihren Studien, Preisen und Fachtagungen können sie öffentliche Diskurse
anstoßen und politischen Einfluss über Politikberatungsaktivitäten ausüben; mit
ihrem Wirken in Forschung und Lehre prägen sie den Hochschulbereich.5
5
2
Das soziale Zusammenwirken von akademischen und nichtakademischen Akteuren, z.B. Universitätsinstituten und unternehmensnahen Stiftungen, bei der Herstellung von autoritativem,
wissenschafts- oder gesellschaftspolitisch relevantem Wissen ist ein zentraler Gegenstand der
Wissenschaftsforschung. Während manche Autoren in diesem Zusammenhang von Demokratisierung sprechen, thematisieren andere einseitigen, meist kommerziellen Einfluss und daraus
resultierende Probleme politischer – oder kommerzialisierter – Technokratie. Zur These der
Demokratisierung der Wissensproduktion vgl. Nowotny u.a. 2003. Kritisch demgegenüber: vgl.
Pestre 2003; Mirowski 2010.
Stiftungen fördern dabei stets „private Vision[en] der Gemeinwohlorientierung“ (Adloff 2010, S. 415) und befinden sich damit grundsätzlich in einem Spannungsverhältnis zwischen Partikular- und Gemeinwohlinteressen. Bei unternehmensnahen Stiftungen stellt sich dieses Spannungsverhältnis jedoch als besonders prägnant dar, denn diese Stiftungen sind eben (auf ganz unterschiedliche Art
und Weise) mit einem (oder mehreren) Unternehmen verbunden. Trotz dieses offensichtlichen Spannungsverhältnisses ist in den letzten Jahren ein allgemeiner
Stiftungsboom in Deutschland zu verzeichnen, bei dem gerade auch zahlreiche
unternehmensnahe Stiftungen neu gegründet wurden, für die wiederum der Wissenschaftsbereich einen zentralen Förderbereich darstellt.6 Der Boom ist auch eine
Folge einer zunehmend stiftungsfreundlichen Gesetzgebung, die Stiftungen in den
Jahren 2000 und 2007 zum wiederholten Male steuerlich begünstigt und gegenüber anderen Non-Profit-Organisationen bevorzugt hat (vgl. Adloff 2010, S. 405).
Der steuerlichen Begünstigung sollte ursprünglich auch eine Gesetzesänderung zur höheren Transparenz von Stiftungen folgen – bisher blieb diese jedoch
aus. Resigniert stellt der Journalist Thomas Schuler fest: „Die Öffentlichkeit wartet
bis heute darauf. Dabei war sie eigentlich eine Bedingung für die Steuererleichterungen“ (Schuler 2010, S. 245). Bis zum heutigen Tage fehlen daher basale Transparenzgrundlagen wie ein Stiftungsregister, das Auskunft über die als gemeinnützig anerkannten und deshalb steuerlich begünstigten Stiftungen gibt, die in
Deutschland wirken. So erklärt es sich dann auch, dass es zum Stiftungsengagement im Wissenschaftsbereich bisher kaum (aktuelle) empirische Analysen gibt,
obwohl in diesem Bereich besonders viele kapitalstarke unternehmensnahe Stiftungen wirken.7
Trotz der fehlenden gesetzlichen Transparenzstandards prüfte die Bundesregierung, wie im Armuts- und Reichtumsbericht von 2013 zu lesen ist, „wie weiteres persönliches und finanzielles freiwilliges Engagement Vermögender in
Deutschland für das Gemeinwohl eingeworben werden kann“ (BMAS 2013,
S. XLVIII). Dabei ging die Regierung von der Annahme aus, dass das Stiftungswesen
„ein Bereich [sei], in dem das finanzielle und persönliche Engagement Vermögender das Wohl der Allgemeinheit steigert” (ebd., S. XLVI). Das Zitat aus dem Armutsund Reichtumsbericht verweist auf eine grundsätzlich positive Einschätzung von
Stiftungsarbeit, die im öffentlichen wie fachlichen Diskurs vielfach zu finden ist.
Oft wird die positive Sicht auf Stiftungen von der Argumentation begleitet, dass
Stiftungen Bedarfe dezentral aufgreifen und innovative Impulse setzen könnten,
6
7
22 Prozent der unternehmensnahen Stiftungen geben als Hauptzweck „Wissenschaft und Forschung“ an (vgl. Junck 2007. S. 42).
Eine noch nicht veröffentlichte empirische Studie zum Thema „Positionierung und Beitrag deutscher Stiftungen“ des Centrums für Soziale Investitionen und Innovationen untersucht,
„[a]nhand der Wirkungsfelder Bildung und Erziehung, Wissenschaft und Forschung, Soziales sowie Kunst und Kultur (…) wie deutsche Stiftungen arbeiten und was sie bewirken.“ (RuprechtCarls-Universität Heidelberg 2015) Die Studie hat allerdings keinen dezidierten Fokus auf unternehmensnahe Stiftungen. Zudem sei noch auf die Studie von Horst Hanke verwiesen, die allerdings aus dem Jahr 1971 ist (vgl. Hanke 1971).
3
was nicht zuletzt zur Pluralität in liberalen Demokratien beitrage.8 Allerdings gibt
es mittlerweile auch Vorbehalte gegenüber dieser Position und die Einsicht, dass
das „Engagement Vermögender“ nicht nur mit Altruismus, sondern auch mit Eigennutz verbunden ist – zum Beispiel, wenn die Entscheidung des USamerikanischen Facebook-Gründers Mark Zuckerberg, 99 Prozent der FacebookAktien (45 Mrd. Dollar) in eine Stiftung zu transferieren, auf mögliche dahinterstehende eigennützige Motive hinterfragt wird (vgl. u.a. Süddeutsche Zeitung,
20.01.2016).
Inwieweit die positive Einschätzung von Stiftungshandeln als innovative Impulsgeber tatsächlich zutrifft, lässt sich unterdessen kaum ernsthaft beurteilen –
zumindest nicht auf Basis empirischer Befunde: Aufgrund der mangelnden Transparenz fehlt es an Daten im Stiftungsbereich, auf die sich die sowieso schon eher
rudimentäre (und zudem meist stiftungsfinanzierte) Forschung beziehen kann.
Adloff merkt dazu bereits 2010 an, man habe in Deutschland „per se Stiftungen in
den letzten zehn Jahren eine Legitimität und damit auch spezifische Funktionen
und Leistungen für die Gesellschaft unterstellt, die niemals einem kritischen und
empirischen Test unterzogen wurden“ (Adloff 2010, S. 417). Gleichzeitig ist offensichtlich, dass punktuelle Innovationen etwa im Gesundheits- oder Bildungssystem erst dann wirksam werden, wenn sie für die breite Bevölkerung zugänglich
sind. Echter Erfolg verlangt demnach nach politischem Einfluss, der aber außerhalb des Mandats der gemeinnützigen Organisation steht. Ein Widerspruch, der
viele Organisationen plagt. Während in den USA die Funktion von Stiftungen und
die Legitimität ihrer politischen Lobbyarbeit in der akademischen und in der breiteren Öffentlichkeit schon länger kontrovers diskutiert wird, ist dies in Deutschland bisher nicht der Fall (vgl. ebd.).
In Hinblick auf die Arbeit von unternehmensnahen Stiftungen ist grundsätzlich zu bemängeln, dass diese (wie auch die Stiftungen selbst) bislang kaum wissenschaftlich systematisch untersucht und bewertet werden. Wir nehmen diesen
Befund zum Anlass für eine explorative Analyse einer größeren Zahl von unternehmensnahen Stiftungen. Auch dieses Diskussionspapier kann die Forschungslücke keineswegs schließen. Wir wollen aber zum einen auf eklatante Defizite in der
Quellenlage und der Forschung zu unternehmensnahen Stiftungen aufmerksam
machen. Zum anderen wollen wir erste Vorschläge liefern, wie die Frage nach
Strukturmerkmalen und Aktivitäten von Stiftungen angegangen werden kann:
mit Fokus auf die unverkennbare Überschneidung von Gemeinwohl- und Partikularinteressen. Die Analyse von wissenschaftsnahen Aktivitäten kann im Hinblick
auf das Spannungsfeld von partikularen (Unternehmens-) und allgemeinen Interessen zudem als besonders aufschlussreich gelten, weil es etwa gegenüber den
8
4
Die Studie “European Foundations for Research and Innovation“ (EUFORI), die das Center for
Philanthropic Studies für die Europäische Kommission erstellt hat, hebt diese Eigenschaft explizit für Wissenschaftsstiftungen hervor: „(…) It is in this context, that foundations make their
truly distinct contribution to society: pluralism. By promoting diversity in thought, approaches
and practice they enable innovations and secure the problem-solving capacity of society. The
argument applies also for foundations that are active in the field of research and innovation.
These fields compromise high risks and low pay-off undertakings that other potential funders
or research institutions may not be willing to take on.” (Vgl. European Commission 2015a, S. 27)
Stiftungszwecken Sport und Kultur viele Überschneidungen von Geschäftsgebieten der Unternehmen und den Forschungs- und Themenfeldern der Stiftungen
gibt. Diese Überschneidungen wären u.E. bei einer Gesamtbewertung der Aktivitäten von unternehmensnahen Stiftungen zu berücksichtigen und auch unter wissenschaftspolitischen Gesichtspunkten zu bewerten.
Um im Rahmen einer begrenzten Exploration dem Stiftungswirken nachzugehen, eignet sich das Feld der Wissenschaftsförderung demnach aufgrund seiner
unternehmens- und gesellschaftspolitischen Relevanz. Inwiefern kann und muss
für unternehmensnahe Stiftungen, die diesen Stiftungszweck haben und in
Deutschland agieren, von einer Überschneidung von Geschäfts- und Stiftungsinteressen gesprochen werden? Wo gerät der gemeinnützige Zweck der Wissenschaftsförderung zum Eigennutz? Wie stellt sich der Zusammenhang dar, wenn nicht eine
einzelne Stiftung, sondern eine größere Zahl von finanzstarken unternehmensnahen Stiftungen untersucht wird?
Vor dem Hintergrund, dass im politischen und wissenschaftlichen Diskurs eine noch weitreichendere steuerliche Begünstigung von Stiftungen diskutiert wird,
halten wir darüber hinaus weitere allgemeine und vertiefende Fragen für relevant: Welche Formen von unternehmensnahen Stiftungen gibt es überhaupt? Von
welchen Personen werden diese Stiftungen geführt, wie sind ihre Gremien besetzt? Welche Aktivitäten verfolgen die Stiftungen im Bereich Wissenschaft und
Forschung? Welche Überschneidungen weisen die wissenschaftlichen Stiftungsaktivitäten mit den Geschäftsfeldern der Unternehmen auf? Welche unternehmensnahen Stiftungen praktizieren Formen der Politikberatung, die sie u.a. mit dem
Stiftungszweck der Förderung von Wissenschaft und Forschung legitimieren können? Und schließlich: Welche Transparenzstandards gibt es und wie transparent
sind diesen zufolge unternehmensnahe Stiftungen?
Um diesen Fragen nachzugehen werden in der nachfolgenden Explorationsstudie9 drei Untersuchungsschritte durchgeführt: Zunächst wird der bisherige
sozialwissenschaftliche Forschungsstand zu dem Spannungsverhältnis von Partikular- und Gemeinwohlinteressen skizziert, in dem sich unternehmensnahe (wie
zum Teil auch andere) Stiftungen befinden (Kapitel 2). Hierbei werden besonders
die Aktivitäten im Wissenschaftsbereich berücksichtigt. Eine kritische Bestandsaufnahme des Forschungsstandes macht deutlich, dass als gemeinnützig anerkannte Stiftungen unternehmensfern, demokratisch strukturiert und transparent
sein sollten, dies aber oftmals bezweifelt werden muss. Im Rahmen einer empirischen Analyse wollen wir deshalb diese drei Merkmale näher betrachten (Kapitel
3).
9
Die Studie ist aus einem dreimonatigen Forschungsprojekt im Sommer 2015 entstanden, das
von der Hans-Böckler-Stiftung im Rahmen einer Praktikums-Kofinanzierung unterstützt wurde. Die zugrunde gelegten Daten und Informationen wurden, sofern nicht anders ausgewiesen,
von August 2015 bis Oktober 2016 erhoben. Zur Durchführung haben wir auf Expertise im Stiftungs- und Wirtschaftsrecht zurückgegriffen, sind aber für weiterführende Hinweise, Ergänzungen und ggf. Korrekturen besonders dankbar. Wir verstehen dieses Papier in erster Linie als
eine Anregung für eine stärkere (politik)wissenschaftliche und öffentliche Diskussion über Stiftungen. An dieser Stelle bedanken wir uns besonders beim Maecenata Institut, das so freundlich
war, uns einen umfangreichen Stiftungsdatensatz bereitzustellen.
5
Dazu analysieren wir zunächst, welche unternehmensnahen Stiftungstypen
sich in unserer Stichprobe finden lassen (Kapitel 3.1). Dies ist wichtig zu klären, da
sich mit unterschiedlichen Stiftungskonstruktionen unterschiedliche Interessen
realisieren lassen. Zudem wird deutlich, dass es weitaus mehr unternehmensnahe
Stiftungen gibt als zunächst angenommen. Des Weiteren interessiert uns, welche
Stiftungsorgane unternehmensnahe Stiftungen haben und welche Entscheidungsträger/innen und Repräsentanten/innen in diesen Organen vertreten sind. Darauf
folgt eine Analyse der Stiftungsaktivitäten im Wissenschaftsbereich (3.2) und der
Erfüllung von Transparenzkriterien (3.3). Im Fazit fassen wir die wichtigsten Ergebnisse im Hinblick auf das Spannungsfeld von Gemeinnützigkeit und Partikularinteressen von unternehmensnahen Stiftungen zusammen, verweisen auf Forschungsdesiderate und bewerten die aktuelle politische Stiftungsdebatte.
2.
Forschungsstand zu unternehmensnahen (Wissenschafts-)
Stiftungen: Eine kritische Bestandsaufnahme im Hinblick auf das
Spannungsverhältnis Gemeinwohl und Partikularinteressen10
2.1 Unternehmensnahe Stiftungen und partikulare Interessen
Was ist eigentlich eine Stiftung? Dies ist nur scheinbar eine einfache Frage, auf die
es leider auch keine einfache Antwort gibt. Allen Stiftungen ist zwar gemeinsam,
dass sie über ein Stiftungskapital verfügen. Da aber das Label Stiftung „kein geschützter Rechtsbegriff des Handelsrechts“ (vgl. Wigand u.a. 2015, S. 22) ist, verbirgt sich dahinter ein Spektrum an höchst unterschiedlichen Rechtsformen, sei
es die Stiftung des bürgerliches Rechts oder die GmbH oder der Verein.11 Stiftungen
können also sehr unterschiedlich ausgestaltet sein und im Prinzip ist jede einzelne Stiftung eine eigene Konstruktion, ein Hybrid. Neben den Rechtsformen können auch funktionale Stiftungsarten identifiziert werden: So gibt es unter anderem kirchliche, parteinahe oder eben unternehmensnahe Stiftungen – sie können
in allen Rechtsformen organisiert werden sowie mit weiteren Stiftungen und
GmbHs verbunden sein.
Betrachtet man diese hier nur angedeutete Vielfalt an Stiftungen, so überrascht und irritiert es, dass in bestehenden Untersuchungen zu Stiftungen oftmals
10
11
6
Dieses Kapitel wurde von Anja Hirsch verfasst.
Vergleiche ausführlich das Kapitel “Stiftungsrecht”, in: Strachwitz/Mercker 2005. Der Jurist
Peter Lex führt dazu aus: „Grundzüge des Stiftungsrechts ausfindig zu machen, ist ein schwieriges Unterfangen. Wer unter Stiftungsrecht die Rechtsmaterie versteht, die sich auf Stiftungen
bezieht, wird an jeder Ecke unseres Rechtssystems fündig. Bundesrecht und Landesrecht, Verfassungsrecht, privates und öffentliches Recht, Kirchenrecht und Steuerrecht begleiten die Stiftungen von ihrer Errichtung bis zu ihrer Aufhebung.“ (Lex 2005, S. 205)
nur allgemein und wenig differenziert von „Stiftungen“ gesprochen wird.12 Die
Vielfalt an Stiftungen - und somit auch unternehmensnahe Stiftungstypen - werden überdeckt von einer Zahl: 95 Prozent. So hoch ist der Anteil der Stiftungen,
die in Deutschland als gemeinnützig anerkannt sind (vgl. Hartmann 2005, S. 381).
Doch die Gemeinnützigkeit ist eine steuerrechtliche Kategorie, die nichts über die
gesellschaftliche und politische Funktion von Stiftungen aussagt.13 Genau diese
aber interessiert aus politikwissenschaftlicher Perspektive, in der Akteure und
ihre Rolle im politischen Prozess analysiert werden. Im Hinblick auf die Frage
„who or what makes things happen or prevents things from happening“ (Roelofs
2015, S. 657) scheinen Politikwissenschaftler/innen Stiftungen nur wenig Relevanz zuzuschreiben – in Deutschland u.E. noch weniger als in den USA.14
In den Vereinigten Staaten wurde und wird z.B. anhand der Arbeit der Rockefeller Foundation, Ford Foundation oder Carnegie Foundation bzw. in jüngerer Zeit
auch am Beispiel der Stiftungen der Koch-Brüder (vgl. Mayer 2016) und der Gates
Foundation (siehe McGoey 2015) die Arbeit der „corporate foundations“ kritisch
untersucht. Dabei besteht kaum ein Zweifel am Erfolg großer US-Stiftungen, innen- wie außenpolitisch gezielt zu wirken und partikulare Interessen geschickt als
Gemeinwohlinteressen zu verallgemeinern (vgl. Roelofs 2003; dies. 2015; Arnove
1980; ders./Pinede 2007). Demgegenüber gibt es in Deutschland bislang nur vereinzelte Studien zum Wirken von unternehmensnahen Stiftungen: In die Kritik
gerieten sie zum Beispiel aufgrund einer marktliberal-ideologischen Ausrichtung
politischer und ökonomischer Bildungsangebote, die von unternehmensnahen
Stiftungen ko-finanziert werden (vgl. Wolf 2010; Möller/Hedtke 2015) oder, wie
eingangs erwähnt, aufgrund des Wirkens der Bertelsmann Stiftung als politischer
Think-Tank (vgl. Wernicke/Bultmann 2010). Zuletzt veröffentlichte Holland-Letz
(2015) eine kleine Studie mit Beispielen zur Überschneidung von Geschäftsinteressen und Stiftungsarbeit, etwa bei der Finanzierung der Logistikforschung und –
ausbildung der Kühne-Stiftung (siehe Holland-Letz 2015, S. 54ff.). Der Wirtschaftswissenschaftler Christian Kreiß hat die „Vernetzung von Industrie und Forschung in der deutschen Wissenschaft“15 untersucht und erwähnt, „dass sich viele
Stiftungen als unabhängig deklarieren, in Wirklichkeit jedoch industrienahe Partikularinteressen vertreten“ (Kreiß 2015, S. 178-179).
Schaut man sich die Leitbilder von gemeinnützig anerkannten, unternehmensnahen Stiftungen an, verstehen sich diese als Teil der Zivilgesellschaft und
tatsächlich in der Regel als unabhängige, überparteiische oder sogar als „weltanschaulich neutrale“ Akteure.16 Die empirische Forschungsliteratur in den USA, die
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15
16
Zum Beispiel nennt die europäische Studie über „European Foundations for Research and Innovation“ eine solche Differenzierung zwar, benutzt sie aber kaum als Analysekategorie
(vgl. European Commission 2015a).
So betont Hanke: „Aus dieser juristischen Zweckbestimmung läßt sich weder der wirtschaftliche
noch der politische Inhalt der Stiftungen ersehen.“ (Hanke 1971, S. 5)
Roelofs stellt für die USA fest, dass corporate foundations ein von Politikwissenschaftlern/innen
zu wenig beachteter Forschungsgegenstand seien (vgl. Roelofs 2003, S. ix).
Dieses Zitat wurde dem Bucheinband entnommen (vgl. Kreiß 2015).
Beispielsweise schreibt die Körber Stiftung: „Die Körber-Stiftung ist politisch unabhängig und
weltanschaulich neutral.“ (vgl. Körber Stiftung, Wir über uns, 15.10.2015)
7
sich mit der politischen Rolle von Stiftungen in liberalen Demokratien auseinandersetzt, bezieht sich deshalb auf die Kulturelle-Hegemonie-Theorie (vgl. u.a. Roelofs 2003), die ursprünglich auf Antonio Gramsci zurückgeht. Aus dieser Theorieperspektive werden scheinbar „neutrale“ zivilgesellschaftliche Akteure und ihre
gemeinwohlorientierten Aktivitäten auf ihre Politizität und dahinter stehende
partikulare Interessen befragt. Zivilgesellschaftliche Akteure sind nach Gramsci
nicht per se etwas Gutes und Zivilgesellschaft wird hier auch keineswegs als herrschaftsfreier Raum verstanden – sondern als ein umkämpftes Feld, auf dem unterschiedlich starke Akteure um Konsens oder Widerspruch zu den bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen ringen. Bei diesem „Ringen“ kommt dem Wissenschaftsbereich und seinen Akteuren eine zentrale Rolle zu, da zum Beispiel mit
wissenschaftlichen Studien Deutungskonzepte für aktuelle gesellschaftliche Debatten bereitgestellt werden (vgl. Becker u.a. 2013, S. 69).
Die These der politischen Funktion von unternehmensnahen Stiftungen belegt
z.B. die detaillierte Untersuchung von Thomas Schuler über die Bertelsmann Stiftung (vgl. Schuler 2010): Die Stiftung nutzt den gemeinnützigen Satzungszweck
„Förderung der Wissenschaft“ dazu, um Studien und Policy Papers zu gesellschaftspolitischen Themen zu erarbeiten und diese öffentlichkeitswirksam, z.B.
über Podien, Fachkongresse oder Kampagnen, in die Diskussion einzubringen.
Auch hat die Stiftung ein breites und hochkarätiges politisches Netzwerk aufgebaut, in dem zahlreiche Spitzenpolitiker/innen – bis zu Bundeskanzler/in oder
Bundespräsidenten – zu finden sind. Schulers Analyse verweist zudem auf die politische Orientierung der Stiftung, die sich zum Beispiel im Rahmen der Hartz-IVReformen mit wissenschaftlichen Expertisen für den Rückbau des Sozialstaates
einsetzte. Der Satzungszweck Wissenschaft ermöglicht es Stiftungen folglich, sich
als Think-Tank zu profilieren und Politikberatung zu betreiben – steuerbegünstigt
und damit subventioniert von Steuerzahler/innen, wie Kritiker/innen der Bertelsmann Stiftung seit Jahren bemängeln (vgl. Lindner 2015, zit. n. Schuler 2010,
S. 268). Bei der Bertelsmann Stiftung wird bis heute auf den Nutzen der Stiftungsarbeit für den Bertelsmann-Konzern verwiesen (vgl. u.a. Füller 2016, S. 13ff.). Dabei ist hervorzuheben, dass die Stiftung ausschließlich operativ tätig ist, das heißt,
keine Projekte anderer Institutionen oder Initiativen fördert; andere (unternehmensnahe) Stiftungen sind dagegen auch fördernd oder sogar ausschließlich fördernd tätig.
Neben der politischen Funktion von unternehmensnahen Stiftungen verweisen amerikanische wie deutsche Autoren/innen auf deren ökonomische Funktion
(vgl. Arnove 2007; Hanke 1971). Diese besteht vor allem in umfangreichen Steuererleichterungen: Je nach Stiftungskonstruktion werden Körperschafts-, Erbschafts-, oder Gewerbesteuern eingespart.17 Einige Stiftungen fungieren zudem als
„konzerneigene Bank […]“ (Hanke 1971, S. 19), da mit der Stiftung Gewinne im Unternehmen gehalten werden können. Im Hinblick auf den Satzungszweck Förde17
8
Die Familie Bertelsmann hat 2009 geschätzte 4,62 Milliarden Euro Erbschaftssteuer „durch die
Stiftungskonstruktion gespart“ (Schuler 2010, S. 223), auch bei der Gründung der Ford Foundation 1936 soll „die Vermeidung von der Erbschaftssteuern in Höhe von über 300 Millionen ausschlaggebend“ (Hanke 1971, S. 14) gewesen sein.
rung von Wissenschaft und Forschung sind weitere ökonomische Funktionen zu
ergänzen: die Ausbildung des eigenen betrieblichen Nachwuchses oder die Durchführung von Forschungsvorhaben, um neue Entwicklungen für das Unternehmen
zu erfassen.18
Sowohl die politischen als auch die ökonomischen Funktionen von unternehmensnahen Stiftungen verweisen auf Partikularinteressen, die mit der Gründung
einer als gemeinnützig anerkannten, unternehmensnahen Stiftung verknüpft
werden können. Damit werden dem offiziellen gemeinnützigen Stiftungszweck
entsprechende Aktivitäten keineswegs in Abrede gestellt, aber es erscheint dringend erforderlich, eine realistischere Analyse der Multifunktionalität von unternehmensnahen Stiftungen an die Stelle einseitiger Postulate im Sinne des Gemeinnutzens zu setzen.
Bislang wird der mitunter sehr enge Zusammenhang von Stiftungen und Unternehmen kaum analysiert und insofern ist dieser Zusammenhang „empirisch
kaum untersucht“ (Eulerich/Welge 2011. S. 9). Die Wirtschaftswissenschaftler Eulerich und Welge konstatieren in ihrer Studie über den Einfluss von Stiftungen auf
Unternehmen großen Bedarf an Grundlagenforschung (vgl. ebd., S. 93ff.). Ein Resultat der fehlenden Grundlagenforschung ist der feststellbare Mangel an konzeptioneller und begrifflicher Klarheit. In der Fachliteratur gibt es keine einheitliche
Verwendung von Begriffen: Zum Beispiel wird die Robert Bosch Stiftung in einer
Studie des Bundesverbands Deutscher Stiftungen (BDS) als Unternehmensbeteiligungsstiftung, von dem Wirtschaftswissenschaftler Matthias Fifka als Beteiligungsträgerstiftung bezeichnet (vgl. Junck 2007, S. 14; Fifka 2011, S. 121). Angesichts der fehlenden Grundlagenforschung wundert es auch nicht, dass selbst der
BDS als größte Interessenvertretung deutscher Stiftungen keine Angaben darüber
machen kann, wie viele Stiftungen unter den Begriff „unternehmensnah“ fallen
bzw. was eigentlich eine unternehmensnahe Stiftung ist.
Zwar hat der BDS bereits im Jahr 2007 eine Studie zu unternehmensnahen
Stiftungen beauftragt, in der nach Definition, Stiftungstypen und Anzahl von unternehmensnahen Stiftungen gefragt wird.19 Dazu wurde ein erster Datensatz zusammengestellt, in welchem drei Stiftungstypen (Unternehmensträger-, Unternehmensbeteiligungs- und Unternehmensstiftung) unterschieden wurden. Weil
die Kategorie „unternehmensnah“ damals zu „unkonkret“ gefasst worden sei, stellt
der BDS den Datensatz aber für weitere wissenschaftliche Analysen nicht zur Verfügung.20 Der Datensatz umfasst rund 1500 Stiftungen, wobei auch die rund 600
Sparkassenstiftungen aufgenommen wurden, die aber aus Sicht des BDS einen
„Sonderfall“ darstellen.21
18
19
20
21
Darauf wies bereits Hankes Studie von 1971 hin (vgl. ebd., S. 50). Den Hinweis der Forschungsförderung bezieht Hanke z.B. auf die Carl-Zeiss-Stiftung (vgl. ebd., S. 31).
Die Studie stellt damit einen Überblick über die zahlreichen Rechtsformen bereit, jedoch keine
Analyse der Stiftungsstrukturen und –funktionen unternehmensnaher Stiftungen.
Aufgrund der Schwierigkeit mit der Kategorie „unternehmensnah“ werde auch die Studie nicht
mehr öffentlich vertrieben bzw. stehe nirgends zum Download bereit. (Die Aussagen sind einem
Gespräch mit einer BDS-Mitarbeiterin im August 2015 entnommen.)
Junck 2007, S. 32. Die 600 Sparkassenstiftungen gehörten zu „den fünf kapitalstärksten Unternehmensstiftungen Deutschlands“ (ebd.), würde man von ihrem Gesamtvermögen i.H.v. 1,3 Mrd.
9
Die Mängel bei der Definition und die unterschiedlichen Abgrenzungen zählen
also zu den wichtigen Gründen, warum es bis heute keinen Datensatz zu unternehmensnahen Stiftungen in Deutschland und keine (darauf aufbauende) empirische Forschung gibt. Folglich besteht die erste Herausforderung zur Exploration
des Themas „unternehmensnahe Stiftungsarbeit im Bereich Wissenschaft“ darin,
einen Datensatz mit unternehmensnahen Stiftungen zusammenzustellen, die in
diesem Bereich als relevante Akteure gelten können, um die bisherigen Arbeiten
in Bezug auf Definitionen und Klassifikationen zu prüfen. Dabei sind eine Präzision der Definition des Begriffs „unternehmensnahe Stiftung“ und ggf. eine sachdienliche Erweiterung der existierenden Klassifikationssysteme anzustreben.
Während in Bezug auf die US-Fachliteratur schon mehrfach der Begriff „corporate foundation“ gebraucht wurde, ist in dieser Studie in Bezug auf Deutschland
nicht von „Unternehmensstiftungen“ oder „unternehmensverbundenen Stiftungen“ die Rede. Denn diese stellen u.E. nur bestimmte Typen dar, die wir (neben
anderen unternehmensnahen Stiftungsformen) unter dem Oberbegriff ‚unternehmensnahe Stiftungen‘ zusammenfassen. Wir lehnen uns dabei begrifflich an
die Typologie unternehmensnaher Stiftungen aus der BDS-Studie an, gehen jedoch
- wie wir im Folgenden begründen werden - über diese hinaus. Die Autorin Sibylle
Junck unterscheidet drei Typen; sie stützt sich dabei auf die bestehende Fachliteratur und verschiedene (meist vom BDS initiierte) Fachtagungen, die rund um das
Thema „Stiftung und Unternehmen“ stattfanden (vgl. Junck 2007, S. 9ff.):
-
Typ 1: die Unternehmensträgerstiftung, bei der die Stiftung selbst am Markt
agiert, Unternehmens- und Stiftungszweck fallen bei diesen Stiftungen zusammen (vgl. ebd., S. 14);
-
Typ 2: die Unternehmensbeteiligungsstiftung, die Anteile am Unternehmen
hält, bei der aber Stiftungs- und Unternehmenszweck getrennt sind (vgl. ebd.);
-
Typ 3: die Unternehmensstiftung (CSR-Stiftung), die ihr Vermögen vom Unternehmen erhält und in der Regel keine Unternehmensanteile besitzt, wie
Junck ausführt (vgl. ebd.). Als „Unternehmensstiftung i.w.S.“ (Junck 2007, S. 14)
versteht Junck zudem die Unternehmer/innen-Stiftung, bei der sich die Stiftung aus dem Vermögen eines/einer Unternehmers/in oder einer Unternehmensfamilie finanziert.
Adloff weist darauf hin, dass es insbesondere in den 1990er Jahren im Kontext der
Debatte um Corporate Social Responsibility („soziale Unternehmensverantwortung“) zu Neugründungen von Stiftungen kam (vgl. Adloff 2010, S. 375) und hebt in
dem Zusammenhang das Ergebnis der BDS-Studie hervor, wonach 37 Prozent der
vom BDS identifizierten 1500 unternehmensnahen Stiftungen „in den letzten zehn
Jahren errichtet“ wurden (Junck 2007, S. 36). Forschung zu den verschiedenen unternehmensnahen Stiftungstypen wäre wichtig, da aus unterschiedlichen Stif-
Euro ausgehen. Wir halten diese für einen relevanten Untersuchungsgegenstand, können ihn
aber in dieser Exploration nicht näher erfassen.
10
tungstypen unterschiedliche Spannungsverhältnisse von Gemeinwohl- und Partikularinteressen resultieren; dies sei an einigen Beispielen erläuert:
Die CSR-Stiftung, bei der die Stiftung ihr Vermögen vom Unternehmen erhält,
erfüllt für das Unternehmen die Funktion, mit gemeinnützigen Aktivitäten die
soziale Verantwortung des Unternehmens zu demonstrieren22 und ist dementsprechend in die Unternehmenskommunikation eingebunden (vgl. ebd., S. 14). Die
Verknüpfung der unternehmerischen mit gemeinnützigen Interessen gehört somit zur offiziellen Funktion der Stiftung. Das Beispiel der CSR-Stiftungen verweist
damit recht anschaulich auf die Notwendigkeit, den Einfluss von Unternehmen auf
Stiftungen genauer zu untersuchen. Bisher liegt aber nur die Untersuchung von
Eulerich und Welge zur umgekehrten Einflussnahme, nämlich von Stiftungen auf
Unternehmen, vor (die dort untersuchten Stiftungen sind im Übrigen keine CSRStiftungen).23 Die enge Unternehmensverbundenheit von CSR-Stiftungen und das
sich daraus ergebende Spannungsverhältnis von Gemeinnützigkeits- und Partikularinteressen werden in der (deutschen) Forschungsliteratur bisher nur vereinzelt
thematisiert.24 Der Bundesverband Deutscher Stiftungen hat 2010 zudem „Zehn
Empfehlungen für gemeinnützige Unternehmensstiftungen“ verabschiedet. Diese
Empfehlungen lassen jedoch viel Raum für Interpretation (z.B. wenn gefordert
wird, eine Unternehmensstiftung solle „vom Stifterunternehmen möglichst unabhängig sein“ (BDS 02.05.2016)) und sie sind zudem nicht verpflichtend – auch nicht
für die Stiftungen, die Mitglied im BDS sind.
Der Konflikt von Gemeinnützigkeits- und Partikularinteressen ergibt sich jedoch nicht nur aus der ökonomischen Funktion von Unternehmensstiftungen - als
einem speziellen Typ der unternehmensnahen Stiftung -, sondern dieser Konflikt
ist auch bei anderen Stiftungstypen zu finden: zum Beispiel bei Unternehmensbeteiligungsstiftungen. Diese können, wie bereits erwähnt, als „konzerneigene Bank
[…]“ (Hanke 1971, S. 19) fungieren oder - wie Schuler zuspitzt - als „Sparbüchse“
(vgl. Schuler 2010, S. 279), da mit ihnen Gewinne im Unternehmen gehalten werden können. Diese Tatsache sorgte in den USA für Stiftungsreformen, die Stiftungen „nur noch“ 20 Prozent Anteile an einem Unternehmen erlauben. In Deutschland gibt es demgegenüber bisher keine Beschränkungen. Darüber brachte die
Politikwissenschaftlerin Annette Zimmer im Kontext der Debatte um eine Reformierung der Stiftungsgesetzgebung ihre Verwunderung zum Ausdruck:
22
23
24
Junck schreibt dazu: „Errichtet ein Unternehmen eine gemeinnützige CSR-Stiftung, zeigt es
öffentlich, dass ihm gesellschaftliche Verantwortung wichtig ist.“ (Ebd., S. 27)
Vgl. Eulerich/Welge 2011. Zudem ist soeben von Eulerich erschienen: Eulerich, Marc, Stiftungsverbundene Unternehmen in Deutschland. Grundlagen, Ziele, Ausgestaltung, Berlin 2016.
So hat beispielsweise Jörg Ultsch untersucht, wie die zehn Empfehlungen des BDS für gemeinnützige Stiftungen von Unternehmensstiftungen eingeschätzt werden (vgl. Ultsch 2011). Zu CSRAktivitäten (in Deutschland) allgemein gibt es bisher kaum sozialwissenschaftliche Analysen:
2011 legte Fifka eine erste Bestandsaufnahme über Corporate Citizenship vor (vgl. Fifka 2011).
Auch gibt es Handbücher, die jedoch eher praxisorientiert sind und sich an potentielle Stiftungsgründer/Unternehmen richten oder Sammelbände, die in denen kaum politikwissenschaftliche Analysen zu finden sind (vgl. u.a. Backhaus-Maul et al. 2008; Schneider/Schmidpeter
2015; Hardtke/Kleinfeld 2010).
11
„Wir sind eines der wenigen Länder, wo es möglich ist, dass Unternehmen und
Stiftungen in der Weise verkoppelt sind, wie es zum Beispiel bei der Bosch
Stiftung oder bei der Bertelsmann Stiftung der Fall ist. In den USA ist das verboten, und ich glaube, es gibt auch gute Gründe, dass man diese beiden Bereiche trennt. (…)“ (Zimmer, zit.n. Schuler 2010, S. 243)
Ein Vorschlag für eine Stiftungsreform sah 1997 den Grundsatz vor, dass Stiftungen keine Zwecke verfolgen dürften, die „auf einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb gerichtet sind“.25 Gegen die Reformvorschläge setzten sich die Bertelsmann
Stiftung und auch der Bundesverband Deutscher Stiftungen als Interessenvertretung deutscher Stiftungen erfolgreich zur Wehr: Die Reform verschwand von der
politischen Agenda.26 Das damals verhandelte Argument, dass Stiftungen keine
Geschäftsinteressen verfolgen sollten, wirkt vor dem heutigen Boom und zum Beispiel der steuerlichen Begünstigung von CSR-Stiftungen fast schon antik. Denn
CSR-Stiftungen sind als Botschafter für ihre Unternehmen – hochoffiziell und für
jeden auf Anhieb ersichtlich – mit den Geschäftsinteressen ihrer Eigentümer verbunden.
Es wird bei der Durchsicht der bestehenden Forschungsliteratur schnell deutlich, dass mit Stiftungsgründungen Eigeninteressen verfolgt werden, die Zweifel
an der ausschließlichen Gemeinnützigkeit von Stiftungen nähren. Dies wird aber
meist nur an Einzelfällen wie der Bertelsmann Stiftung gezeigt. Ist die Bertelsmann Stiftung aber vielleicht nur ein „schwarzes Schaf“? Oder werden Stiftungen
und der Stiftungszweck „Förderung von Wissenschaft und Forschung“ von einer
größeren Zahl von unternehmensnahen Stiftungen zur erweiterten politischen
Einflussnahme genutzt?
Nach unserem Kenntnisstand gibt es bisher keine Studie, die das Wirken unternehmensnaher Stiftungen in Deutschland in einem bestimmten Bereich, Themen- oder Politikfeld untersucht, also auch nicht im Bereich Wissenschaft(spolitik). In einer solchen Studie kann und muss dabei neben den weiterhin
unterstellten Gemeinnutzanliegen auch der grundsätzlichen Frage nachgegangen
werden, welche Möglichkeiten Unternehmen und Eigentümer haben, über Stiftungen weitere Interessen zu verfolgen.
Die aktuelle Forschungsliteratur über in Deutschland agierende Wissenschaftsstiftungen (in der unternehmensnahe Stiftungen nicht gesondert betrachtet werden) ist leicht zu überblicken: Die internationale Studie „European Foundations for Research and Innovation (EUFORI)“ aus dem Jahr 2015 untersucht die
Innovationsfähigkeit und Forschungsaktivitäten europäischer Stiftungen und hat
auch einen Länderreport zu Deutschland erstellen lassen (vgl. European Commission 2015a, dies. 2015b). Die Zusammenfassung der Forschungsergebnisse verweist auf die Relevanz des Wissenschaftsbereichs für Stiftungen: Er sei ein relativ
neuer und sehr stark wachsender Bereich, in den Stiftungen investieren – traditi25
26
12
Deutscher Bundestag, Gesetzentwurf der Abgeordneten Dr. Antje Vollmer, Gerald Häfner, Albert
Schmidt (Hitzhofen), Christine Scheel und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Entwurf eines
Gesetzes zur Förderung des Stiftungswesens (StiftFördG), Drucksache 13/9320, 01.12.97. S. 3.
In diesem Zusammenhang verweist Schuler auch auf die starken Lobbyverbände im Stiftungsbereich (vgl. Schuler 2010, S. 233ff.).
onell war das eher der soziale Bereich (vgl. ebd., S. 92). Im Jahr 2012 gaben Stiftungen mindestens 5 Milliarden Euro im Wissenschaftsbereich aus (vgl. ebd.,
S. 92ff.)
Zudem wird deutlich, dass es eine starke Fragmentierung gibt: Nicht nur gesamteuropäisch, sondern auch in den einzelnen Ländern gibt es eine Kluft zwischen ressourcenstarken und -schwachen Stiftungen: „A few very large foundations in Europe are responsible for the largest share of the total expenditure on
R&I [Research and Innovation; Anmerk. der Autoren/innen] in Europe“ (vgl. European Commission 2015a, S. 94). Da die Stiftungsformen in der Studie zwar eingangs kurz differenziert, dann aber weitgehend nicht gesondert analysiert werden, ist unklar, ob es sich bei den besonders kapitalstarken um unternehmensnahe Stiftungen handelt. Allerdings wird als ein Beispiel für die Dominanz in einem
Land die unternehmensnahe Stiftung Wellcome Trust in Großbritannien genannt.27
Interessant ist der Befund, dass 18 Prozent der untersuchten Stiftungen von Unternehmen und 54 Prozent von Individuen/Familien gegründet wurden (vgl. European Commission 2015a, S. 10); bei letzteren wird aber nicht differenziert, inwiefern es sich hier um das Privatvermögen (zu dem ggf. Unternehmensanteile und
Aktien gehören können) von Unternehmer/innen und Unternehmensfamilien
handelt.
Des Weiteren haben Donsbach und Brade 2013 „Forschungsfördernde Stiftungen in der Wahrnehmung ihrer Stakeholder“ (Donsbach/Brade 2013) erforscht, um
zu prüfen, ob Stiftungen durch ihre Förderpolitik „eine wahrnehmbare und insgesamt wichtige Rolle einnehmen“ (ebd. S. 83). Dazu haben sie die Einschätzung der
„wichtigsten Anspruchsgruppen“ der Stiftungen mittels einer Befragung erhoben
und Presseartikel analysiert (vgl. ebd.). Drei ihrer vier Partnerstiftungen in der
Studie sind unternehmensnahe Stiftungen (Fritz Thyssen Stiftung, Robert Bosch
Stiftung, Stiftung Mercator). In der Studie werden zwar explizite Fragen zur Wahrnehmung unternehmensnaher Stiftungen gestellt, aber auf die Strukturen und
Funktionen unternehmensnaher Stiftungen gehen die Autoren/innen nicht ein.
Als Ergebnis wird festgehalten, dass Stiftungen „nicht stark im Bewusstsein der
Bevölkerung verankert“ (ebd.) seien. Speziell im Hinblick auf die Wahrnehmung
unternehmensnaher Stiftungen wird zusammengefasst: „Stiftungen, die (zumindest vom Namen her) mit bedeutenden Unternehmen verbunden sind“ seien bekannter, jedoch gehe damit
„auch die Vorstellung vieler Stakeholder [einher], dass die Unabhängigkeit der
Stiftungsarbeit nicht immer gewährleistet ist. Besonders die beiden wichtigen
Gruppen der Wissenschaftsgemeinschaft und der Journalisten haben hier
Zweifel. Zu dem etwas diffusen und schillernden Bild, das die Menschen von
Stiftungen haben, trugen sicher auch die nicht immer legalen Aktivitäten einiger weniger Stiftungen bei: Immerhin ein Drittel der Bürger denkt bei Stiftungen an ‚Steuersparmodelle‘.“ (ebd.)
27
Nach der hier angewandten Typologie ist der Wellcome Trust eine Unternehmer/innen-Stiftung
(vgl. Kapitel 3.1); die Stiftung hält bis heute 3 Prozent an dem Pharmaziekonzern GlaxoSmithKline, in dem die Anteile des Pharmazie-Unternehmers Henry Wellcome aufgegangen sind
(vgl. Wellcome Trust, 20.01.2016).
13
Die Autoren/innen ordnen diese Wahrnehmung als diffuses Bild ein und legen
damit nahe, dass diese Wahrnehmung auf ein Wissensdefizit in der öffentlichen
Wahrnehmung zurückgehe (vgl. ebd.). Hier taucht somit explizit die These vom
schwarzen Schaf auf, welches ein schlechtes Licht auf die Herde werfe. Ohne die
eingehende Analyse der Aktivitäten der Stiftungen selbst genauer zu untersuchen,
muss die Einschätzung der Autoren unterdessen als Meinungsäußerung gelten,
nicht selbst schon als Beitrag zur Verringerung eklatanter Wissensdefizite. Der
Studie von Donsbach/Brade zufolge, würden Stiftungen als Forschungsförderer
von Wissenschaftsjournalisten/innen „deutlich negativer“ beurteilt als von den
Wissenschaftlern/innen (ebd., S. 84). Dies spricht den Autor/innen zufolge „für eine Kommunikations-Offensive in Richtung Multiplikatoren“ (ebd.). Wissenschaftler/innen und Antragsteller/innen würden den Stiftungen insgesamt zugestehen,
eine „‚relevante‘ und ‚weltanschaulich neutrale‘ Förderung“ zu betreiben. Im Vergleich zur DFG werde jedoch „ein manchmal zu enges Spektrum dessen, was sie
fördern“ (ebd., S. 83) bemängelt.
Als dritte aktuelle Quelle zum Wirken von Wissenschaftsstiftungen in Deutschland ist auf einen „Ratgeber für die Praxis“ zu verweisen, den der BDS 2013 unter
dem Titel „Private Stiftungen als Partner der Wissenschaft“ (vgl. BDS 2013) herausgegeben hat. Die Beiträge sind überwiegend von Repräsentanten/innen unternehmensnaher Stiftungen verfasst; auch hier werden unternehmensnahe Stiftungen nicht als spezieller Stiftungstyp, der in einem besonderen Spannungsverhältnis zwischen Gemeinwohl- und Partikularinteressen steht, thematisiert.
Neben den genannten drei Beiträgen zu Wissenschaftsstiftungen gibt es zudem
Fachliteratur, die sich diesen Stiftungen unter dem breiteren Stichwort „zivilgesellschaftliche Wissenschaftsförderung“ widmet – so titelt ein Sammelband von
Kocka und Stock (siehe Kocka/Stock 2011). Der Band konzentriert sich nicht nur
auf Stiftungen (bzw. unternehmensnahe Stiftungen), erwähnt aber bereits im
Vorwort den historisch schon lange anhaltenden Einfluss von „Wirtschaft oder
durch einzelne Industrielle“ (ebd. S. 8). Der Sammelband entstand im Anschluss an
eine Tagung, die „in Zusammenarbeit mit dem Stifterverband für die Deutsche
Wissenschaft und dem Bundesverband Deutscher Stiftungen“ (Stock 2011, S. 7)
organisiert wurde; die Veranstalter der Tagung setzen sich für eine „Verstärkung
der zivilgesellschaftlichen Wissenschaftsförderung“ (Kocka 2011a, S. 13) ein. In
einigen Beiträgen werden Probleme im Stiftungssektor wie die fehlende Legitimität (vgl. Lingelbach 2011, S. 53), mangelnde Transparenz (vgl. Kocka 2011b, S. 201)
oder die Verknüpfung von Geschäfts- und Stiftungsinteressen bei Unternehmensstiftungen benannt (ebd., S. 200; Ders./Krull/Markschies, S. 187, 189). Ausgestattet
mit dem breiten Fokus auf „zvilgesellschaftliche Wissenschaftsförderung“ resümiert einer der beiden Herausgeber im Fazit dennoch, dass „an der grundsätzlich
positiven Wirkung zivilgesellschaftlicher Wissenschaftsförderung kein […] Zweifel“28 bestehe.
Die beiden genannten wissenschaftlichen Studien zu Wissenschaftsstiftungen,
wie auch der genannte BDS-Ratgeber oder der Sammelband von Stock/Kocka lie28
14
Als Beleg führt Kocka die Aufsätze des Sammelbandes an (vgl. Kocka 2011b, S. 198).
fern Anschauungsmaterial für das, was wir an der bestehenden Stiftungsforschung grundsätzlich problematisch finden:
Erstens werden Entwicklungen im Stiftungswesen, die unter demokratischen
Gesichtspunkten problematisch sind, - wenn überhaupt - nur kurz benannt, nicht
aber eingehend und hinreichend kontrovers diskutiert. Stattdessen liegt oftmals
der Schwerpunkt auf der Frage, wie eine umfangreichere, bessere und effizientere
Stiftungsarbeit aussehen könnte (vgl. Donsbach/Brade 2013). So weist zwar auch
EUFORI auf die elitäre Ausrichtung von Stiftungen und auf fehlende Stiftungsregister hin,29 empfiehlt aber dennoch, dass gesetzliche Barrieren für die Gründung
von europäischen Forschungsstiftungen beseitigt und die steuerlichen Bedingungen verbessert werden müssen (vgl. ebd., S. 18). Stiftungsregister und Transparenzstandards werden somit nicht als Voraussetzung für solche Erleichterungen
genannt, erscheinen vielmehr als fakultative Verzierung.
Zweitens werden Forschungsprojekte zum Stiftungswirken oft von unternehmensnahen Stiftungen finanziert oder stammen aus einem stiftungsnahen Umfeld. So wurde der Länderbericht Deutschland für die EUFORI-Studie vom Centrum
für Soziale Investitionen (CSI) erstellt, das unter anderem von der Robert Bosch
Stiftung, der Fritz Thyssen Stiftung, der Deutschen Bank Stiftung und der HertieStiftung finanziert wird. Der Länderreport stützt sich bei der Frage nach „innovativen Beispielen“ wiederum auf Studien, die von unternehmensnahen und privaten Stiftungen (ko-)finanziert wurden (vgl. European Commission 2015b, S. 32). Als
ein innovatives Beispiel für Stiftungstätigkeit im Forschungsbereich wird die
Gründung innovativer Forschungseinrichtungen genannt, worunter das CSI selbst
falle und sich als solches auch benennt (vgl. ebd., S. 36). Die stiftungsfinanzierte
Stiftungsforschung verweist somit recht eindringlich auf Probleme mangelnder
Distanz der Forschung zum Gegenstand sowie auf eine wenig pluralistische Landschaft der Stiftungsforschung: Philanthropie-kritische (notabene: nicht per se ablehnende) Positionen, die nicht a priori von der Legitimität von Stiftungen ausgehen, sind in der Forschung über Stiftungen (in Deutschland) bislang eher selten zu
finden.
2.2 Politischer Einfluss und institutionelle Strukturen
In der Stiftungsforschung wird oft betont, dass Stiftungen nicht sehr einflussreich
seien – zu klein sei ihr Budget für strukturelle Reformen. So konstatiert der Germany Country Report der EUFORI-Studie: “Science foundations provide only about
1 % of public science funding” (ebd. S. 38). Auch Kocka befindet im Jahr 2011:
„Hier und heute stehen wir nicht vor der Notwendigkeit, übermäßigen Einfluss
nichtstaatlicher Akteure auf die Wissenschaft einzudämmen oder zu begren-
29
Vgl. European Commission 2015a, S. 119. So wird u.a. festgestellt: “Throughout history, foundations in Europe have been established primarily by members of the elite: by entrepreneurs, the
nobility and members of the upper class.” Ebd.
15
zen; denn weder existiert solch übermäßiger Einfluss, noch droht er auf absehbare Zeit.” (Kocka 2011b, S. 201.)
Diese Sicht (entweder auf Stiftungen im Allgemeinen oder eben auf nicht staatliche Akteure, von denen Stiftungen ein Teil sind) berücksichtigt jedoch nicht die
hohe Konzentration an Stiftungskapital30 und die damit potentiell einhergehenden
Möglichkeiten zur politischen Einflussnahme. Der ausschließliche Fokus auf das
Geldvermögen kann dazu führen, dass die Steuerungskapazitäten und der Einfluss
von Stiftungen im Allgemeinen und von unternehmensnahen Stiftungen im Besonderen systematisch unterschätzt werden. So sind beispielsweise Agenda Setting und die Herausbildung von strategischen Koalitionen zur Durchsetzung von
bestimmten Orientierungen nicht – zumindest aber nicht alleine – durch den Anteil der verfügbaren finanziellen Mittel in einem Arbeitsgebiet bestimmt.31
Bei der Frage, wie einflussreich unternehmensnahe Stiftungen sind, ist zudem
zu beachten, dass diese als besondere Institutionen zu erachten sind. Denn sie vereinen meist alle komplementär wirkenden Kapitalformen (im Sinne Pierre Bordieus):32 Sie sind finanziell sehr gut ausgestattet und verfügen somit über ein hohes
ökonomisches Kapital; sie können (über Stiftungsgremien, Veranstaltungen, Projektkooperationen usw.) ein hohes soziales Kapital, z.B. in Form von Netzwerken,
sowie ein hohes kulturelles Kapital erlangen, z.B. Wissen darüber, welche Verhaltensregeln in einem sozialen Feld als anerkannt gelten. Aus diesen drei Kapitalien
generiert sich (jeweils und besonders im Zusammenspiel) zudem ein hohes symbolisches Kapital, in Form von Reputation und gesellschaftlicher Anerkennung,
das auch durch die anerkannte Gemeinnützigkeit und ggf. das Image einer Wissenschafts-, Bildungs- oder Kulturstiftung befördert wird. Schließlich können ressourcenstarke unternehmensnahe Stiftungen als „ein spezieller Ort der Vermittlung besagter Kapitalien an andere Akteure“ (Höhne 2012, S. 243) gelten.
Ignoriert man das Zusammenspiel der Kapitalformen, das oftmals bei den ressourcenstarken unternehmensnahen Stiftungen anzutreffen ist, dann bleiben
Machtpotentiale von Stiftungen unerkannt: zum Beispiel der Einfluss von Machteliten, die vielleicht nicht ein gesamtes Politikfeld dominieren, aber dafür in einem Teilbereich beträchtlichen Einfluss ausüben können. Auch der Germany
Country Report der EUFORI-Studie weist darauf hin, dass es einige wenige große
Stiftungen gibt,
„which control the majority of the financial means of the sector. These big
foundations can in fact influence a certain field of research by funding either
a specialised infrastructure or individuals that fit into the foundations‘ focus
programs.“ (European Commission 2015b, S. 37).
Beispiele für die These liefert auch die Analyse von Thomas Schuler zur Rolle der
Bertelsmann Stiftung, zum Beispiel in der Hochschulpolitik (vgl. Schuler 2010,
30
31
32
16
Vgl. European Commission (2015a), S. 94.
Kreiß benennt zudem „subtile Formen der Einflussnahme“ durch Konzerne auf Hochschulen und
Forschung, wozu er Stiftungsprofessuren zählt (vgl. ausführlich Kreiß 2015, S. 82-94).
Darauf weist der Erziehungswissenschaftler Thomas Höhne hin (vgl. Höhne 2012, S. 247).
S. 138ff.). Problematisch an solchem Einfluss ist, dass Stiftungen über keine - etwa
den politischen Parteien oder anderen Mitgliederorganisationen vergleichbare demokratische Legitimation und Rückbindung verfügen. Wie in der Stiftungsfachliteratur regelmäßig festgestellt wird, sind Stiftungen nicht rechenschaftspflichtig
gegenüber Mitgliedern, Wählern/innen oder Anteilseignern/innen – wie das zum
Beispiel bei einem Verein, einer Partei oder einem Unternehmen der Fall ist.33
Hinzu kommt, dass die die bestehende Stiftungsforschung das Stiftungswesen
als „Elitenphilanthropie“ (Adloff 2010, S. 405) beschreibt und die innere Organisation von Stiftungen insgesamt eher „vordemokratisch-dynastischen Entscheidungsstrukturen“ (Höhne 2012, S. 249) entspricht (was wiederum der Durchsetzung partikularer Interessen Vorschub leistet):
„Der Stiftungssektor ist per Definition und Gesetz weitgehend undemokratisch, denn wie sonst soll man eine wohlhabende Elite beschreiben, die steuerfreie Dollars verwendet, um ihre Vision des öffentlichen Wohls geschehen zu
lassen?“ (Prewitt 2011, S. 96, zit. n. Schuler 2010, S. 281).
Anheier/Appel gehen bei Stiftungen von „engen Verbindungen zur politischen und
gesellschaftlichen Elite“ (Anheier/Appel 2004, S. 10) aus und stellen fest, dass „(i)m
Falle Großbritanniens und der USA (…) Stiftungen von der Elite des Landes nicht
nur gegründet, sondern auch geführt und kontrolliert werden“ (ebd., S. 9). Umso
mehr überrascht, wie wenig die elitäre Ausrichtung von Stiftungen in Deutschland
zur Diskussion steht und Gegenstand einer empirischen Forschung ist, zum Beispiel mit Blick auf die Stiftungsorgane und Entscheidungsträger/innen.
Ein Blick auf die institutionelle Binnenstruktur und Gremien von Stiftungen
verrät, dass eine Stiftung nur ein einziges Organ besitzen muss: einen Vorstand,
der laut Gesetz sogar nur aus einer Person bestehen muss (s. Wigand et al. 2015,
S. 42). Der Vorstand wird manchmal auch als Stiftungsrat oder auch noch anderweitig bezeichnet, was die Transparenz nicht erhöht. Der Vorstand „entscheidet (…)
alleine über die Geschäftsführungsmaßnahmen“ und „verfügt damit über einen
großen Handlungsspielraum“ (ebd., S. 47). Die Geschäftsführung beinhaltet die „(…)
Verwaltung des Stiftungsvermögens und die Verwirklichung der Stiftungszwecke
im Rahmen der Stiftungssatzung durch die Erträge des Stiftungsvermögens“ (ebd.,
S. 47). Laut Gesetz darf also nur eine einzige Person über die Verwendung des Stiftungsbudgets bestimmen und ist gesetzlich nicht dazu verpflichtet, einem zweiten
kontrollierenden Organ Rechenschaft abzulegen. Oftmals wird der Vorstand um
ein zweites Organ, das Kuratorium, und ggf. um weitere Organe (z.B. einen Wissenschaftlichen Beirat) ergänzt. Diesen weiteren Organen wird in der Fachliteratur
eine Kontrollfunktion zugesprochen, da sie unter anderem den Vorstand beraten,
die Haushalts- und Wirtschaftsführung prüfen, den Vorstand be- und abrufen
können (vgl. ebd., S 49). Von Kontrolle kann indes kaum die Rede sein. Wie die Organe ausgestaltet sind, wird von dem/ der Stifter/in festgelegt. Hinzu kommt, dass
33
Vgl. u.a. Anheier/Appel 2004, S. 13. Eine gewisse demokratische Rückbindung kann hergestellt
werden, indem die Stiftung selbst als Verein organisiert wird oder sich erweiterte Mitbestimmungsstrukturen gibt.
17
- selbst wenn es ein Kuratorium gibt – dort auch Personen aus dem Stiftungsvorstand in Personalunion vertreten sein dürfen. In manchen Stiftungen fallen Stiftungsvorstand und Kuratorium in einem Organ zusammen (z.B. bei der Robert
Bosch Stiftung oder der Haniel Stiftung). Aus Sicht des/der Stifters/in ergibt das
(wie auch Personalunionen zwischen Vorstand und Kuratorium) Sinn, um sich und
den Nachfolgenden Einfluss zu sichern. Aus demokratietheoretischen Überlegungen dagegen erscheint die fehlende öffentliche Kontrolle über das steuerlich begünstigte Vermögen, das zu gemeinnützigen Zwecken eingesetzt werden soll,
problematisch. Die „Legitimationsprobleme“ von gemeinnützig anerkannten Stiftungen stellen sich jedoch „besonders deutlich“, wenn sie ihre Tätigkeiten
„eng mit der Verfolgung kommerzieller Interessen ihnen nahestehender oder
mit ihnen verknüpfter Wirtschaftsunternehmen verbinden (…); und (b) wenn
Stiftungen ihren Verantwortungsbereich sehr politisch definieren und mit ihren teilweise erheblichen, demokratisch nicht kontrollierten Mitteln gezielt
und praktisch (zum Beispiel in Form von Kampaganen und durch Einrichtung
von aktivierender Infrastruktur) zugunsten bestimmter politischideologischer Optionen in den politischen Wettbewerb eintreten.“ (Kocka
2011b, S. 200)
Diese zwei von Kocka genannten Punkte werden besonders für die Bertelsmann
Stiftung diskutiert (vgl. ebd.), doch trifft dies auch auf andere unternehmensnahe
Stiftungen zu? Um dieser Frage nachzugehen, werden wir bei der Analyse der Stiftungen in unserem Datensatz neben dem Fokus auf Stiftungsorgane (vgl. Kapitel
3.2.1) besonders auch die personellen und thematischen Überschneidungen zwischen Stiftungen und Unternehmen sowie Stiftungsaktivitäten im Bereich wissenschaftsnaher Politikberatung beleuchten (vgl. Kapitel 3.2.2).
2.3 Transparenzstandards
„Es ist ja nicht immer klar, wie viel Stiftungen mit Unternehmen zu tun haben, die
einen ähnlichen Namen tragen“ (Donsbach/Brade 2013, S. 31). Damit leiten Donsbach und Brade eine der Fragen ein, mit der sie die Wahrnehmung forschungsfördernder Stiftungen bei deren Stakeholdern erheben wollen. Doch warum ist das
eigentlich „nicht immer klar“? Auf die Frage könnte man mit einem gängigen
Bonmot über die mangelnden gesetzlichen Transparenzverpflichtungen von Stiftungen antworten: „Jeder Betreiber einer Würstelbude muss mehr offenlegen als
eine Stiftung.“34 Jedoch lässt sich – im Gegensatz zur Würstelbude - ein essenzielles öffentliches Interesse an der Mittelherkunft und -verwendung von Stiftungen
begründen, wie es auch gegenüber anderen gemeinwohlorientierten (oder auch
öffentlich finanzierten) Institutionen formuliert wird (vgl. Schuler 2010, S. 17).
Zum einen sind als gemeinnützig anerkannte Stiftungen in öffentlich relevanten
34
18
Dieser Vergleich kursiert unter Wirtschaftsprüfern/innen und Steuerberatern/innen (vgl. Schuler 2010, S. 218).
Bereichen (wie in der Wissenschaft, im Bildungs-, Sozial- und Kulturbereich) aktiv
und beeinflussen damit öffentliche Belange. Zum anderen sind Stiftungen aufgrund der steuerlichen Vergünstigungen als „öffentlich subventioniert“ (Adloff
2010, S. 415) zu betrachten. So hebt Adloff hervor, dass ein
„Teil des sonst anfallenden Steueraufkommens der politischen Entscheidung
entzogen wird. Stiftungen nehmen also Einfluss auf die öffentliche Ressourcenallokation und setzen eigene Förderschwerpunkte, die völlig abweichend
von denen des Staates sein können“.35
Dass Stiftungen völlig andere Förderschwerpunkte als der Staat setzen, muss dabei keineswegs problematisch sein bzw. dies wird sogar oftmals als Chance gesehen. Jedoch könnte für Stiftungen dann trotzdem das gelten, was auch für öffentliche Einrichtungen (wie Bundesbehörden) gilt: das Informationsfreiheitsgesetz,
das Bürgern/innen das Recht auf Akteneinsicht gewährt.36 Das Gesetz beinhaltet
ein verbrieftes Recht für Bürger/innen, Unterlagen einsehen zu dürfen. Bei gemeinnützigen Stiftungen können Bürger/innen das nicht – obwohl sie ja dem Anspruch nach gemeinnützig sind und entsprechend nichts zu verbergen haben sollten. Wie die stiftungsabhängige „private Vision des Gemeinwohls“ (Adloff 2010,
S. 415) aussieht, kann (zumindest ohne größeren Rechercheaufwand) momentan
nur anhand der Materialien beurteilt werden, die Stiftungen im Rahmen ihrer
eigenen Öffentlichkeitsarbeit bereitstellen. Dass dies unzureichend ist, zeigt
Schuler an zahlreichen Beispielen (vgl. u.a. Schuler 2010, S. 75).
Wie transparent sind Stiftungen also im Allgemeinen und unternehmensnahe
Stiftungen im Besonderen? Nicht besonders und besonders wenig könnte die Antwort auf die Frage lauten, zumindest wenn wir den wenigen Untersuchungen
Glauben schenken, die sich bislang um eine Antwort bemüht haben. So zeigt
Schulers wissenschaftsjournalistische Analyse der Bertelsmann Stiftung beispielhaft die fehlenden Transparenzstandards im Stiftungssektor auf: Es verlangt umfangreiche Recherchearbeiten, wenn man sich für das Stiftungsvermögen, die
Herkunft der Stiftungseinahmen und deren Verwendung interessiert. Doch trifft
das nur auf die Bertelsmann Stiftung zu oder auf den Großteil der Stiftungen, die
große Vermögen verwalten?
Diese Frage ist kaum zu beantworten, weil als gemeinnützig anerkannte Stiftungen in Deutschland nicht dazu verpflichtet sind, ihre Satzung zu veröffentlichen, Rechenschaft über ihre Aktivitäten, ihr Stiftungsvermögen, ihr jährliches
Stiftungsbudget, ihre Mittelherkunft und -verwendung abzulegen. Ein großes
Transparenzdefizit ist dabei, dass es bis heute kein öffentlich gefördertes (und
damit auch öffentlich zugängliches) Register gibt, das alle Stiftungen, die in
Deutschland wirken, erfasst.37 Ein solches Register wurde u.a. in einem Gesetzent35
36
37
Ebd., S. 378. Adloff verweist hierbei auf Münkler (vgl. Münkler 2007, S. 205).
Diesen Hinweis entnehmen wir der Analyse von Thomas Schuler (vgl. Schuler 2010, S. 17). Lobbyiert wurde das Informationsfreiheitsgesetz, das mittlerweile für Bundesbehörden, nicht aber
für als gemeinnützig anerkannte Stiftungen gilt, ironischerweise von der Bertelsmann Stiftung.
Der Bundesverband Deutscher Stiftungen und das Maecenata Institut haben zwar ein Gesamtregister, jedoch muss man sich den Zugang käuflich erwerben. Auf den jeweiligen Webseiten wird
19
wurf aus dem Jahr 1997 vorgeschlagen, seine Notwendigkeit also auf politischer
Ebene nun schon seit fast 20 Jahren erkannt. In den USA gibt es ein Stiftungsregister mit Informationen, die Stiftungen gegenüber der Steuerbehörde machen
müssen, darunter auch die Gehälter hoher Stiftungsmitarbeiter/innen (Schnurbein et al. 2012, S. 14). Allerdings muss auch hier (ähnlich wie für vorhandene,
nicht öffentlich finanzierte deutsche Stiftungsregister) der Zugang käuflich erworben werden. Obwohl in den letzten Jahren Stiftungen (und damit auch unternehmensnahe Stiftungen) in Deutschland steuerlich stark begünstigt wurden und
dies in Zukunft noch stärker der Fall sein soll, wie es z.B. im Armuts- und Reichtumsbericht von politischer Seite angedeutet (vgl. BMAS 2013, S. XLVIII) oder in
der EUFORI-Studie von wissenschaftlicher Seite gefordert wird (vgl. European
Commission 2015a, S. 18), gibt es immer noch kein Stiftungsregister.
In der Regel unterliegen Stiftungen der Stiftungsaufsicht des jeweiligen Bundeslandes. Diese überprüft jedoch nur, ob die Stiftungen in den angegebenen Stiftungszwecken engagiert sind. Sie ist eine rechtliche, keine inhaltliche Aufsicht:
„Die Stiftungsaufsicht ist eine reine Rechtsaufsicht. Die Aufsichtsbehörde darf daher nicht an Stelle der Stiftungsorgane Entscheidungen treffen“ (Wiegand et al.
2015, S. 55). Des Weiteren diene die Aufsicht „dem Interesse des Stifters, nicht dem
Interesse des Staates. Sie hat den Zweck, die Stiftung vor Schäden zu bewahren.
Die Behörden prüfen, ob der Stifterwille verwirklicht wird und ob die Gesetze eingehalten werden“ (vgl. ebd.). Von daher werde der Stiftungsaufsicht zwar „eine
Kontroll- und Überwachungsfunktion dahingehend zugesprochen, die Gemeinwohlverträglichkeit einer Stiftung zu überprüfen” (vgl. BDS, 21.01.2016). Doch da
sich der Blick der Aufsicht nur auf die Stiftung, nicht aber auch auf die Unternehmen richtet, die mit der Stiftung (auf unterschiedliche Weise) verbunden sind,
können Überschneidungen nicht in den Blick geraten (vgl. der Freitag 2015, S. 7).
Etliche große Stiftungen sind zudem als GmbH organisiert, wie die Stiftung Mercator oder die Robert Bosch Stiftung, und unterliegen gar nicht der Stiftungsaufsicht. Zur Letztgenannten merkt der Stiftungsexperte Adloff an:
„Bei der Robert Bosch Stiftung hat die Rechtsform dezidiert mit der Ablehnung
der Stiftungsaufsicht zu tun. Sie geht auf den Willen Robert Boschs zurück, der
keine staatliche Kontrolle wünschte und die Stiftungstätigkeit als Verlängerung der Unternehmensführung betrachtete.“ (Adloff 2010, S. 389)
Eine höhere Transparenz wäre nicht nur wünschenswert im Hinblick auf das Argument der öffentlichen Kontrolle, sondern auch in Bezug darauf, dass erhobene
Daten und gewonnene Erkenntnisse als öffentliches Gut und nicht nur „privatisiert“ den Stiftungen zur Verfügung stehen sollten. Denn die zunehmende steuerliche Begünstigung von gemeinnützigen Stiftungen bringt genau das mit sich: die
Privatisierung von öffentlichen Gütern. Dies hat der Erziehungswissenschaftler
Thomas Höhne am Beispiel eines Bildungsprojektes herausgearbeitet – wiederum
für die Bertelsmann Stiftung, auf die sich das wissenschaftliche und öffentliche
jeweils nur ein Teil der Stiftungen bzw. der Informationen angezeigt; nicht angezeigt wird z.B.
die für die Öffentlichkeit relevante Information, wer die Stiftung gegründet hat.
20
Interesse zu fokussieren scheint. Bei dem Schulevaluationsprojekt „Selbstevaluation an Schulen (SEIS)“ wurde der Stiftung „mit der Erhebung, Auswertung und
Rückspiegelung der Daten an Schulen und lokale Schulbehörden eine zentrale
Aufgabe der Schulaufsicht übertragen“ und damit „staatliche Steuerungskompetenz ‚ausgelagert‘“ (Höhne 2012, S. 252). Über die sensiblen Schuldaten, die erhoben wurden, kann die Bertelsmann Stiftung auch nach Projektende frei verfügen
und sie weiterverwenden (vgl. ebd., S. 252f.). Die Privatisierung, die Höhne anhand
der Untersuchung eines speziellen Projekts beispielhaft problematisiert, wirft
nicht nur Fragen für zahlreiche weitere Projekte der Bertelsmann Stiftung auf,
sondern auch für alle anderen privaten und/oder unternehmensnahen Stiftungen,
die im öffentlichen Bereich agieren. Über das, was Stiftungen „privat“ gehört,
können sie frei verfügen.
Die Initiative Transparente Zivilgesellschaft - unterstützt vom BDS und anderen Trägern - hat 2010 minimale Transparenzstandards für gemeinnützige Organisationen entwickelt, denen sich Stiftungen freiwillig anschließen können. Zu
den Kriterien gehören unter anderem die Veröffentlichung der Satzung, die Berichterstattung über die Tätigkeiten, Angaben zu Vermögen und zur Mittelverwendung und -herkunft (einschließlich Großspenden) sowie Name und Funktion
von Entscheidungsträgern/innen (vgl. Transparency International Deutschland,
28.01.2016). Einige dieser Minimalstandards werden wir nachfolgend (in Kapitel
3.3) als Analyseraster für die explorative Untersuchung der Transparenz von unternehmensnahen Stiftungen verwenden, um einen ersten Aufschlag für eine empirische Forschung über das vermutlich nach wie vor erhebliche und weit verbreitete Transparenzdefizit von Stiftungen zu leisten.
3.
Exploration: Unternehmensnahe Stiftungen mit dem
Stiftungszweck „Förderung von Wissenschaft und Forschung“
3.1 Typen und Erscheinungsformen unternehmensnaher Stiftungen
3.1.1 Analyse
Wie bereits in Kapitel 2.1 ausgeführt, ist in dieser Studie nicht von „Unternehmensstiftungen“ oder „unternehmensverbundenen Stiftungen“ die Rede, da diese
u.E. nur bestimmte Typen darstellen, die wir (in Anlehnung an Junck 2007) unter
dem Oberbegriff „unternehmensnahe Stiftungen“ zusammenfassen. Sibylle Junck
(2007) unterscheidet drei Typen von unternehmensnahen Stiftungen (vgl. Junck
2007, S. 9ff.), die wir der Vollständigkeit halber hier noch einmal aufzählen:
-
Typ 1: die Unternehmensträgerstiftung, bei der die Stiftung selbst am Markt
agiert, Unternehmens- und Stiftungszweck fallen bei diesen Stiftungen zusammen;
21
-
Typ 2: die Unternehmensbeteiligungsstiftung, die Anteile am Unternehmen
hält, bei der aber Stiftungs- und Unternehmenszweck getrennt sind;
-
Typ 3: die Unternehmensstiftung (CSR-Stiftung), die ihr Vermögen vom Unternehmen erhält und in der Regel keine Unternehmensanteile besitzt, wie
Junck ausführt.
In Ergänzung zu der Studie von Junck und in Orientierung an Adloff (vgl. Adloff
2010, S. 375) kann ein weiterer Typ ergänzt werden:
-
Typ 4: die Unternehmer/innen-Stiftung, bei der sich die Stiftung aus dem
Vermögen eines/einer Unternehmers/in oder einer Unternehmensfamilie finanziert. Junck fasst diesen Stiftungstyp als „Unternehmensstiftung i.w.S.“ und
subsumiert ihn unter Typ 3. Sie bezieht sich dabei auf „eine Diskussion über
Begrifflichkeiten“ bei einer Tagung der Arbeitsgruppe Unternehmensverbundene Stiftungen im Jahr 2007. Dort sei es „Tenor“ gewesen, „sich an der Praxis
zu orientieren und bei der Kategorisierung des Typs der Unternehmensstiftung
(i.w.S.) als Kriterien die Person des Stifters und die Vermögensquelle zu berücksichtigen“.38
Wir behandeln also Unternehmer/innen-Stiftungen als eigenen Typ (bei uns: Typ
4), weil das Vermögen i.d.R. nicht direkt aus dem Unternehmen, sondern aus dem
Privatvermögen von Unternehmer/innen stammt. Unseres Erachtens unterscheidet sich die Unternehmer/innen-Stiftung somit substanziell von dem Typ der Unternehmensstiftung, die direkt von einem Unternehmen eingerichtet wird. Stifter/innen, die ein Privatvermögen in eine Stiftung geben, mögen ihr Stiftungsengagement nicht selten als eine rein „private“ Angelegenheit betrachten - und
nicht als etwas, das im Zusammenhang mit ihren aktuellen oder ehemaligen unternehmerischen Tätigkeiten steht. Jedoch ist aufgrund fehlender Transparenzstandards oft nicht bekannt, wie sich das Vermögen dieser Stiftungen genau zusammensetzt; in der Regel gehören Aktien und Unternehmensbeteiligungen zu
dem privaten Vermögen von Unternehmer/innen und damit auch zum Stiftungsvermögen. Dies wiederum deutet u.E. auf eine Merkmalsüberschneidung mit Unternehmensbeteiligungsstiftungen – als einem eindeutig unternehmensnahen
Stiftungstypen - hin. Aus diesem Grund führen wir die Unternehmer/innenStiftung im Folgenden als unternehmensnahe Stiftung. Zudem gehen wir von der
Annahme aus, dass solche Stiftungen – aufgrund eines oder einer Stifters/in mit
Unternehmensvergangenheit – Eigentümer/innen-Interessen nahestehen (die
nicht automatisch mit Gemeinwohlinteressen gleichzusetzen sind) und eine weltanschauliche Nähe zu unternehmerischen Prinzipien haben (wie Wettbewerb, Eigentumsrechte, Selbstverantwortung etc.).
38
22
Ebd., S. 13. Junck führt einerseits aus, dass die „Unternehmer-Stiftung“ zur „Unternehmensstiftung i.w.S.“ gehört, andererseits steht bei der darauffolgenden Beschreibung nur noch die „Unternehmensstiftung (CSR-Stiftung)“ im Titel (vgl. Junck 2007, S. 14). Es scheint somit, als bedürfe es keiner näheren Betrachtung der „Unternehmer-Stiftung“.
Unterschiedliche Stiftungstypen können unterschiedliche politische und ökonomische Funktionen haben (vgl. Kapitel 2.1). In unserer Untersuchung werden
wir nachfolgend zeigen, dass die sorgfältigere Unterscheidung von Stiftungstypen
aber auch noch aus einem zweiten Grund wichtig ist: nämlich um überhaupt eine
Unternehmensnähe zu identifizieren und zu benennen. Wenn keine Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Stiftungstypen erfolgt - wie bisher in der öffentlichen Stiftungsdiskussion häufig der Fall -, so werden viele Stiftungen einfach
verallgemeinernd als „private Stiftungen“ beschrieben, obwohl an ihrer Gründung
und Finanzierung Unternehmen, Arbeitgeber- und Unternehmensverbände
und/oder unternehmensnahe Stiftungen beteiligt sind. Während jedoch Arbeitgeberinteressen nicht mit Allgmeininteressen in eins gesetzt werden können, sind
private Stiftungen i.d.R. positiv konnotiert.
3.1.2 Zu unserem Sample: methodische Fragen
Die Erstellung eines Datensatzes mit unternehmensnahen Stiftungen ist grundsätzlich schwierig, weil es kein staatliches Stiftungsregister gibt. Hinzu kommt,
dass es kaum Forschung zu unternehmensnahen Stiftungen gibt und es keinesfalls
eine triviale Frage ist, welche Stiftungen aus welchen Gründen als „unternehmensnah“ kategorisiert werden können. Bestehende Datenbanken erfassen zudem
nicht alle Stiftungen: So sammelt der BDS, dessen Stiftungsregister man käuflich
erwerben kann, zwar alle Namen in einer Datenbank und deckt damit den Großteil
der Stiftungen ab. Jedoch sind einige Stiftungen, die in Deutschland wirken, nicht
erfasst39 – zum Beispiel, weil sie im Ausland registriert sind. Auch kann in der
Stiftungsdatenbank des BDS, ebenso wie in der zweiten großen Stiftungsdatenbank des Maecenata Instituts,40 nicht gezielt nach unternehmensnahen bzw. Unternehmensstiftungen recherchiert werden – auch nicht nach denjenigen, die eindeutig unternehmensverbunden sind, da sie Träger eines Unternehmens sind, Anteile am Unternehmen halten oder ihr Budget von einem Unternehmen erhalten.
Zwangsläufig beruht unsere Vorgehensweise deshalb auf einem heuristischen
Verfahren. Wir haben im August 2015 einen Datensatz beim Maecenata Institut
angefragt, in dem alle Stiftungen der Maecenata-Datenbank aufgeführt sind, die
mindestens 200.000 Euro im Jahr ausgeben und die Förderung von Forschung und
Wissenschaft als einen ihrer Stiftungszwecke angeben.41 Wir stellten bei der
Durchsicht des Datensatzes fest, dass nicht alle Stiftungen erfasst sind, auf die dieses Merkmal in Deutschland zutrifft und einschlägige unternehmensnahe Stiftungen mit dem Stiftungszweck Förderung von Forschung und Wissenschaft fehlen
(beispielsweise die Bertelsmann Stiftung).42 Aus diesem Grunde haben wir noch 20
39
40
41
42
In unserem Datensatz trifft dies auf die L’Oréal-Unternehmensstiftung und die Jacobs Foundation zu.
Das Maecenata Institut erfasst in seiner Datenbank Stiftungen mit jeweils 80 Items, darunter die
Satzungszwecke, Angaben zum Vermögen und zu den jährlichen Ausgaben.
Das Maecenata Institut war freundlicherweise bereit, uns einen solchen Datensatz kostenfrei zur
Verfügung zu stellen.
Zu den Ursachen konnte das Maecenata Institut uns gegenüber keine Angaben machen.
23
weitere, von uns als unternehmensnah eingestufte Stiftungen dazu genommen,
die den Stiftungszweck Förderung von Forschung und Wissenschaft haben.43 Wir
betonen nachdrücklich, dass die Stiftungsauswahl eine Stichprobe darstellt.
Aus diesem so zusammengestellten Sample mit 164 Stiftungen (144 Stiftungen
aus dem Datensatz des Maecenata Instituts und 20 von uns hinzugefügten unternehmensnahen Stiftungen) wurden insgesamt 78 unternehmensnahe Stiftungen
identifiziert; dabei waren 58 von insgesamt 144 Stiftungen (also rund 40 Prozent)
aus dem Datensatz des Maecenata Instituts als unternehmensnah einzuordnen.
Allerdings lassen sich die insgesamt 78 als unternehmensnah identifizierten Stiftungen nicht alle den vier unternehmensnahen Stiftungstypen zuordnen, die wir
auf der Basis der Fachliteratur bestimmen konnten. Es mussten daher weitere Typen ergänzt werden. Bislang existierende Typologien zu unternehmensnahen Stiftungen legen vor allem das Kriterium einer mittelbaren und unmittelbaren Unternehmensverbindung zugrunde und unterscheiden bis zu vier verschiedene
Formen, die sich (u.a.) in der Reichweite und Art der Kontrolle der Stiftung durch
das Unternehmen oder die Eigentümer unterscheiden. Weitere Formen von Unternehmenseinfluss mit unterschiedlichen Stifterkonstellationen wurden in der bisherigen Diskussion noch nicht berücksichtigt.
Abbildung 1: Verfahren zur Stichprobengewinnung
164 Stiftungen (Maecenata: 144 + Eigene: 20)
78 Unternehmensnahe Stiftungen
61
„Klassisch“
Unternehmensnah
17
„Nicht klassisch“
Unternehmensnah
Quelle: Eigendarstellung
Basierend auf dem Kriterium, dass mehrere Unternehmen, unternehmensnahe
Stiftungen, Unternehmer/innen, Arbeitgeber- und Unternehmensverbände als
Stifter einer Stiftung auftreten können, schlagen wir daher eine neue Untertei43
24
Diese Namen haben wir größtenteils verschiedenen Studien entnommen (vgl. u.a. Eulerich/Welge 2011; BDS 2013). Um den Stiftungszweck „Förderung von Wissenschaft und Forschung“ bei den einzelnen Stiftungen zu identifizieren, haben wir uns an den Eintragungen zu
den jeweiligen Stiftungen und dem „Register nach Satzungszwecken“ im Verzeichnis Deutscher
Stiftungen orientiert (vgl. BDS 2014).
lung in sechs Typen vor, von denen sich die ersten vier Typen mit den vier bereits
in der Fachliteratur definierten Typen decken:
1)
2)
3)
4)
Unternehmensträgerstiftungen,
Unternehmensbeteiligungsstiftungen,
Unternehmensstiftungen (wozu auch die CSR-Stiftungen gehören) und
Unternehmer/innen-Stiftungen.
Diesen „klassischen“ unternehmensnahen Stiftungstypen konnten wir aus unserem Sample insgesamt 61 Stiftungen zuordnen. Des Weiteren wurden 17 „nicht
klassische“ unternehmensnahe Stiftungen identifiziert: Es handelt sich dabei um
5) „Unternehmensnahe Hybridformen“: Stiftungen, die von Unternehmen, Unternehmens- und Arbeitgeberverbänden gegründet wurden und
6) „Hybride aus öffentlicher und privater Finanzierung“: Stiftungen, an deren
Gründung neben öffentlich finanzierten Einrichtungen Unternehmen, unternehmensnahe Stiftungen, Unternehmens- und Arbeiternehmer/innenVerbände beteiligt waren.
Hinzu kommen einige Stiftungen, zu denen wir leider keine hinreichenden Angaben finden konnten, deren Unternehmensverbindung jedoch zum Beispiel anhand
des/der Stifters/in ersichtlich ist (zusammengefasst unter „Typ 7“ – von uns nicht
als wirklicher Typ, sondern vorläufig als Residualkategorie verstanden).
Die Typen-Zuordnung selbst ist rechercheintensiv, da herausgefunden werden
muss, wer die Stifter sind,44 woher das Vermögen der Stiftung stammt und wie
sich dieses (zumindest in etwa) zusammensetzt, also z.B. auch aus Aktien, Immobilien etc. Mangels Angaben ist eine Zuordnung nicht immer zweifelsfrei möglich.
Die nachfolgende Klassifizierung versteht sich daher ausdrücklich als vorläufig.
Sie dient insbesondere dem Zweck, der Vielfalt an Verbindungen zwischen Unternehmen und Stiftungen Rechnung zu tragen und damit eine höhere Vollständigkeit bei der Erforschung von unternehmensnahen Stiftungen zu erzielen. Ob und
wie stark sich ein mittelbarer Unternehmensbezug auf die Art der Kontrolle und
die Arbeitsweise einer unternehmensnahen Stiftung auswirken, gilt uns als empirische Forschungsangelegenheit. Wir gehen jedenfalls davon aus, dass der Einfluss
von Unternehmen auf Stiftungen in der öffentlichen Diskussion massiv unterschätzt wird, wenn wie bisher nur die direkteren Formen der Unternehmensbeteiligung als Indikator für Unternehmensnähe dienen. Abbildung 2 fasst die Verteilung der Typen in unserem Sample zusammen.
44
Bei der Identifizierung der Stifter war die Stiftungsdatenbank des BDS sehr hilfreich, auch wenn
sogar hier teilweise die Stifter/innen nicht angegeben werden (da diese Angabe auf der freiwilligen Auskunft der Stiftungen beruht).
25
Abbildung 2: Verteilung der Typen unternehmensnaher Stiftungen im Sample
30
28
25
20
18
15
12
10
7
5
5
5
3
3,8%
15,4%
23,1%
35,9%
6,4%
9,0%
6,4%
0
Quelle: Maecenata und eigene Ergänzung unternehmensnaher Stiftungen im Bereich Wissenschaft und Forschung, eigene Klassifikation. Die auf diese Weise gewonnenen Informationen werden i.F. als „Stiftungsample“ aufgeführt.
Die Typologie verweist auf den Zusammenhang von Unternehmen/ unternehmensnahen Stiftungen/ Arbeitgeber- und Unternehmensverbänden einerseits und
der jeweiligen Stiftung andererseits, die (außer bei der Unternehmensträgerstiftung) formal getrennte organisatorische Einheiten sind:
26
1) Unternehmensträgerstiftung
Abbildung 3: Unternehmensträgerstiftung (Eigendarstellung in Anlehnung an Junck 2007)
Stiftung
Unternehmen
Die „Stiftung ist selbst als Unternehmen am Markt aktiv“ – Träger des Unternehmens ist die Stiftung und es gibt „keine (weiteren) Gesellschafter des Unternehmens“, das heißt, „(w)irtschaftlich sind Stiftung und Unternehmen eins“ (Junck
2007, S. 14). In unserem Sample befanden sich drei Unternehmensträgerstiftungen: die SRH Holding, die unter anderem Hochschulen betreibt, die Stiftung Evangelisches Kranken- und Versorgungshaus zu Mühlheim an der Ruhr und die Stiftung Bildung und Handwerk.
2) Unternehmensbeteiligungsstiftung
Abbildung 4: Unternehmensbeteiligungsstiftung (Eigendarstellung in Anlehnung an
Junck 2007)
Stiftung
Unternehmen
Die Stiftung hält Anteile am Unternehmen,45 aber Stiftung und Unternehmen sind
getrennte organisatorische Einheiten und „unterschiedliche juristische Personen.
(…) Dabei kann ein Unternehmer der Stifter sein“ (ebd.). Klassische Beispiele hierfür sind die Bertelsmann Stiftung, die Robert Bosch Stiftung oder die KörberStiftung, jedoch sind auch diese drei Stiftungen jeweils unterschiedlich struktu-
45
Ebd. Junck (2007) führt aus: „Unternehmensanteile sind ggf. langfristig ein Teil des Stiftungsvermögens.“
27
riert.46 Insgesamt sind 15,4 Prozent Unternehmensbeteiligungsstiftungen in unserem Datensatz.
Tabelle 1: Überblick über Unternehmensbeteiligungsstiftungen
Unternehmensbeteiligungsstiftungen Alfried Krupp von Bohlen und Halbach‐Stiftung Bertelsmann Stiftung Carl‐Zeiss‐Stiftung Dieter Schwarz Stiftung Else Kröner‐Fresenius‐Stiftung Freudenberg Stiftung Jacobs Foundation Körber‐Stiftung Possehl‐Stiftung Robert Bosch Stiftung Software AG‐Stiftung Wüstenrot Stiftung Quelle: Stiftungssample
3) Unternehmensstiftung (CSR-Stiftung)
Abbildung 5: Unternehmensstiftung (Eigendarstellung in Anlehnung an Junck 2007)
Unternehmen
Stiftung
Der Name „Unternehmensstiftung“ wird oftmals umgangssprachlich für alle Typen
von unternehmensnahen Stiftungen gebraucht. In der Fachterminologie steht er
jedoch für einen bestimmten Stiftungstyp, bei dem die Stiftung ihr Vermögen von
einem Unternehmen erhält. Junck führt aus, dass in der Regel keine Anteile am
46
28
So halten bei den Konzernen Bosch und Bertelsmann die Stiftungen den Großteil der Aktien am
Unternehmen, haben aber formal keine Stimmrechte. Da aber z.B. bei der Bertelsmann Stiftung
Liz Mohn nicht nur Mitglied im Stiftungsvorstand, sondern auch im Konzernvorstand ist, hat das
Unternehmen über diese personelle Verknüpfung ein Mitspracherecht.
Unternehmen gehalten werden.47 Ob das allerdings nicht doch der Fall ist, ist oft
nicht ohne Weiteres ersichtlich. Zu den Unternehmensstiftungen zählen auch die
sogenannten CSR-Stiftungen. Bekannte Unternehmensstiftungen sind die Telekom
Stiftung, die BMW Stiftung Herbert Quandt oder die Vodafone Stiftung; insgesamt
sind 23,1 Prozent in unserem Sample Unternehmensstiftungen.
Tabelle 2: Überblick über Unternehmensstiftungen
Unternehmensstiftungen Allianz Umweltstiftung Altenheim‐Stiftung der Stadtsparkasse Duisburg Aventis Foundation Bertelsmann Wissenschaftsstiftung BMW Stiftung Herbert Quandt Boehringer Ingelheim Fonds. Stiftung für medizinische Grundlagenforschung Daimler und Benz Stiftung Deutsche Telekom Stiftung Eberhard von Kuenheim Stiftung Haniel Stiftung Koenig & Bauer‐Stiftung zur Förderung des kulturellen Lebens in Würzburg L'Oréal‐Stiftung McDonald's Kinderhilfe Stiftung Museumsstiftung Post und Telekommunikation RWE Stiftung Siemens Stiftung SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn Vodafone Stiftung Quelle: Stiftungssample
47
Vgl. Junck, S. 14. Unseres Erachtens wäre es wichtig zu prüfen, ob und in welchem Umfang Unternehmensstiftungen auch Anteile halten und was daraus für die Stiftungsarbeit folgt.
29
4) Unternehmer/innen-Stiftung
Abbildung 6: Unternehmer/innen-Stiftung (Eigendarstellung)
Unternehmer/in Stiftung
Wie bereits erwähnt, ist dieser Stiftungstyp schwierig zu bestimmen. Weil das
Vermögen dieser Stiftungen i.d.R. zu einem großen Anteil aus dem Privatvermögen eines/r Unternehmers/in oder einer Unternehmensfamilie (und eben nicht
direkt aus dem Unternehmen) stammt, ist der Einfluss eines Unternehmens auf
die Stiftung – sofern überhaupt gegeben - keineswegs so direkt gestaltet wie bei
der Unternehmensstiftung. Wie bereits erwähnt, weist die Unternehmer/innenStiftung vielmehr Überschneidungen mit der Unternehmensbeteiligungsstiftung
(vgl. Abb. 4) auf, weil zum Privatvermögen auch Aktien bzw. Unternehmensanteile
gehören können. Inwiefern und wie häufig das bei Unternehmer/innenStiftungen der Fall ist, kann jedoch aufgrund fehlender Transparenzstandards
nicht gesagt werden: Unternehmer/innen sind nicht verpflichtet, öffentlich anzugeben, in welcher Form sie ihr Vermögen in eine Stiftung einbringen und geben
dies dementsprechend oftmals nicht an. Dies lässt sich am Beispiel der Stiftung
Mercator verdeutlichen: Sie wurde von der Familie Schmidt gegründet, die zu den
Hauptanteilseignern der Metro Group gehört, und ist „mit erheblichen finanziellen
Mitteln“ (Stiftung Mercator, FAQ zur Stiftung, 28.10.2015) aus dem Vermögen der
Familie ausgestattet. Mehr Information gibt die Stiftung über die Herkunft ihres
Vermögens von 276 Millionen Euro nicht preis (Stiftung Mercator, Jahresbericht
2014, 21.01.2016). Folglich kann auch über die „Unternehmensnähe“ der Stiftung
Mercator nur spekuliert werden, da nicht bekannt ist, ob und in welchem Umfang
Aktien an der Metro Group zum Teil des Stiftungsvermögens gehören.
Verbindungen zum Unternehmen können bei der Unternehmer/innenStiftung unterschiedlich aussehen: Sofern nicht verstorben, kann der/die Unternehmer/in zum Beispiel auch noch im Unternehmen tätig sein. Dies war zum Beispiel beim SAP-Gründer Dietmar Hopp der Fall, der 1995 eine Stiftung gegründet
hat und parallel dazu bis 1998 Vorstandsvorsitzender der SAP AG und bis 2005
Mitglied im Aufsichtsrat war. Ein weitere mögliche Verbindung zum Unternehmen
zeigt der Fall der Auerbach Stiftung: Sie wurde aus dem Privatvermögen von Tjark
Auerbach, Gesellschafter des IT-Unternehmens AVIRA, gegründet. Die Stiftung be-
30
zieht 5 Prozent aus jedem verkauften AVIRA-Online-Produkt48 und der Umfang
eines Teils ihres Budgets hängt damit unmittelbar vom Umsatz des Unternehmens
ab. Da das Stiftungsvermögen einer Unternehmer/innen-Stiftung aus Privatvermögen stammt, könnten darin auch Aktien von unterschiedlichen Unternehmen
enthalten sein.
Tabelle 3: Überblick über Unternehmer/innen-Stiftungen
Unternehmer/innen-Stiftungen
Alfred Toepfer Stiftung F.V.S Auerbach Stiftung Carlo und Karin Giersch‐Stiftung an der TU Darmstadt Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) Deutsche Wildtier Stiftung Dietmar Hopp Stiftung Dräger‐Stiftung Friede Springer Stiftung Fritz Thyssen Stiftung Fürst Donnersmarck‐Stiftung zu Berlin Gemeinnützige Hertie‐Stiftung Georg Ludwig Rexroth‐Stiftung Gerda Henkel Stiftung G. u. L. Powalla Bunny's Stiftung Hasso Plattner Förderstiftung Heidehof Stiftung Herbert Quandt‐Stiftung Hermann Reemtsma Stiftung Joachim Herz Stiftung Klaus Tschira Stiftung Rut‐ und Klaus‐Bahlsen‐Stiftung Schader‐Stiftung Schwarzkopf‐Stiftung Junges Europa Stiftung Deutsche Schlaganfall‐Hilfe Stiftung Mercator Stiftung van Meeteren Wilhelm und Else Heraeus‐Stiftung ZEIT‐Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius Quelle: Stiftungssample
48
„Von den Produkten für Privatanwender, die über den Onlineshop der Avira verkauft werden,
fließen jeweils fünf Euro in Stiftungsprojekte.“ (Auerbach Stiftung, Die Stiftung, 28.10.2015)
31
Des Weiteren kann es vorkommen, dass die Unternehmen auch nicht mehr existieren oder kaum eine Verbindung zur Stiftung bestand bzw. mittlerweile nicht
mehr besteht. Es wird deutlich, dass im Falle von Unternehmer/innen-Stiftungen
immer Forschungsbedarf besteht, um Art und Umfang der „Unternehmensnähe“
zu ermitteln. Nur solche Unternehmer/innen-Stiftungen dürfen unterdessen eindeutig als nicht unternehmensnah gelten, die ihre Vermögensstruktur offenlegen
und damit nachweisen, dass tatsächlich keine Unternehmensnähe zu konstatieren
ist. In unserem Sample lassen sich mit 28 der größte Teil des Samples, nämlich
35,9 Prozent der Stiftungen, dem Typen der UnternehmerInnen-Stiftung zuschreiben.
5) Unternehmensnahe Hybridformen: Stiftungen, die von Unternehmen, Unternehmens- und Arbeitgeberverbänden gegründet wurden
Abbildung 7: Unternehmensnahe Hybridform (Eigendarstellung)
Unternehmen
Unterschiedliche
Konstellationen
von Stiftern
Unternehmens‐
verbände
Stiftung
Arbeitgeber‐
verbände
Unseres Erachtens gehören zu einem weiteren unternehmensnahen Stiftungstypen solche Stiftungen, an deren Gründung Unternehmen, Unternehmens- und Arbeitgeberverbände beteiligt sind. Die unten stehende Tabelle gibt einen Überblick
über Gründungskonstellationen von Stiftungen, auf die wir bei der Durchsicht
unseres Stiftungsdatensatzes gestoßen sind; insgesamt machen sie einen Anteil
von 6,4 Prozent aus.
32
Tabelle 4: Unternehmensnahe Hybridformen: Stiftungen, die von Unternehmen, Unternehmensverbänden und/oder unternehmensnahen Stiftungen gegründet wurden
Stiftung
Stifterkonstellation
Namen der Stifter
Papiertechnische
Stiftung (PTS)
Zwei Unternehmensverbände und ein Arbeitgeberverband
Verband Deutscher Papierfabriken e.V.
(VDP), Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung e.V. (HPV), Forschungsvereinigung Papiertechnik
e. V. (FPT)
Stiftung Stipendien-Fonds des Verbandes der Chemischen Industrie
Ein Unternehmensverband
Verband der Chemischen Industrie
23 Unternehmen, ein
Unternehmensverband,
ein Arbeitgeberverband
Airbus Group, Allianz SE, Axel Springer
AG, Bayer AG, Bayerische Hypo- und
Vereinsbank AG, Bayerische Motoren
Werke AG, Bundesverband der Deutschen Industrie e.V., Bundesvereinigung
der Deutschen Arbeitgeberverbände
e.V., Daimler AG, Deutsche Bank AG,
Deutsche Lufthansa AG, Deutsche Post
AG, Deutsche Telekom AG, E.ON SE, GAZPROM Germania GmbH, KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, MAN SE,
McKinsey & Company Inc., Münchener
Rückversicherungs-Gesellschaft AG,
Robert Bosch GmbH, RWE AG, SAP SE,
Siemens AG, The Boston Consulting
Group, ThyssenKrupp AG
Zwei Unternehmen
von der Aesculap AG & Co KG und der
Carl Zeiss AG gegründet. Zustiftungen
erfolgen durch die Richard Wolf GmbH
(seit 1993), die KaVo Dental GmbH
(1997-2010) und das Universitätsklinikum Ulm (seit 1999)
Neun Unternehmen
Siemens AG, Dresdner Bank, Schering
AG, Deutsche Bank, Commerzbank,
Berliner Bank, Willy Vogel AG,
Cornelsen Verlag, Arthur D. Little
European School of
Management and
Technology
Stiftung (ESMT)
Stiftung für Lasertechnologie in der
Medizin und Meßtechnik an der
Universität Ulm
TSB Technologiestiftung Innovationszentrum
Berlin
Quelle: Eigene Recherche, Stiftungssample
33
6) Hybride aus öffentlicher und privater Finanzierung
Abbildung 8:
Hybride aus öffentlicher und privater Finanzierung
(Eigendarstellung)
Unternehmensnahe Stiftungen
Unternehmens‐
verbände
Unterschiedliche
Konstellationen
von Stiftern
Unternehmen
Stiftung
Öffentliche
Einrichtungen
Weitere Organisationen
Schließlich sind wir noch auf Stiftungen gestoßen, an deren Gründung öffentlich
finanzierte Einrichtungen, Unternehmen, unternehmensnahe Stiftungen, Unternehmens- und Arbeiternehmer/innen-Verbände beteiligt sind. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über solche Stiftungen; insgesamt sind es 7 von 78 (9 Prozent) Stiftungen in unserem Sample.
34
Tabelle 5: Hybride aus öffentlicher und privater Finanzierung
Stiftung
StifterKonstellation
Namen der Stifter
Unterfränkische
Gedenkjahrstiftung
für Wissenschaft
Bundesland,
Landkreise,
Unternehmen
Freistaat Bayern, Unterfränkische Sparkassen
und Landkreise
Institut für Mikroelektronik Stuttgart
Bundesland,
Unternehmen
Das Land Baden-Württemberg ist als einziger
Stifter im BDS-Verzeichnis eingetragen. Wikipedia ist zudem der folgende Hinweis zu
entnehmen: „Das Institut für Mikroelektronik
Stuttgart wurde am 18. Juli 1983 auf Veranlassung der damaligen baden-württembergischen Landesregierung unter Beteiligung der Unternehmen Daimler-Benz, IBM,
SEL und Siemens als Stiftung des öffentlichen
Rechts in Stuttgart gegründet.“49
Forschungsinstitut
für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung Ulm
Deutsches Bundesland, österreichisches Bundesland, acht
Unternehmen
Baden-Württemberg, DaimlerChrysler AG,
Jenoptik AG, Kärnten, Deutscher Sparkassenverlag, Hewlett-Packard GmbH, Robert Bosch
GmbH, Stadtsparkasse Köln, Tecomac AG, ZF
Friedrichshafen AG
Stiftung Deutsches
RheumaForschungszentrum
Berlin
Unternehmen,
Bundesland
Immanuel-Krankenhaus GmbH, Land Berlin
Bundesministerium,
Bundesländer,
Unternehmen
Die Stiftung wurde 2005 auf Initiative und
unter Moderation des Bundesministeriums
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) mit Unterstützung der deutschen
Küstenländer und der Wirtschaft (Betreiber
und Hersteller von Offshore-Windenergieanlagen) gegründet (vgl. Stiftungshomepage).
Allerdings werden die genauen Stiftungsgründer nicht im Verzeichnis Deutscher Stiftungen aufgeführt.
Stiftung OffshoreWindenergie
49
Wikipedia, Institut für Mikroelektronik Stuttgart, 21.01.2016
35
Stiftung Neue
Verantwortung
Unbekannt, gefördert durch
öffentlich finanzierte Einrichtungen, Unternehmen und
Stiftungen
RAG-Stiftung
Unternehmen,
Gewerkschaft,
Universität,
Stadt, Unternehmensverband, Arbeitnehmer/innenVerband
Gefördert von: Allianz SE, A.T. Kearney, Auswärtiges Amt,
Bertelsmann Stiftung, BSH Bosch und Siemens
Hausgeräte GmbH, Bundesverband Deutscher
Stiftungen, Egon Zehnder
Evonik Industries AG, Hewlett-Packard
Deutschland, IBM Deutschland, Knauf Gips KG,
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Lanxess AG, Medienanstalt BerlinBrandenburg, Netflix, Omydiar Network, Open
Society Foundations (OSF), ORRICK HÖLTERS &
ELSING, Otto Beisheim Holding GmbH, PricewaterhouseCoopers AG WPG, Robert Bosch
Stiftung, RWE Stiftung, Stiftung Erneuerbare
Freiheit,
Stiftung Mercator, Twitter Deutschland, TUI
Stiftung, United Internet AG, Universität Siegen, Vodafone Institut für Gesellschaft und
Kommunikation
RAG Aktiengesellschaft, DMT Gesellschaft für
Lehre und Bildung mbH, IG Bergbau, Chemie,
Energie, Unternehmensverband Ruhrbergbau,
Essen, Ruhr-Universität Bochum, Stadt Bochum
Quelle: Eigene Recherche, Stiftungssample
7) „Fehlende Angaben, aber Unternehmensverbindungen ersichtlich“
Zu einigen Stiftungen sind kaum Angaben zu finden, jedoch ist eine Unternehmensverbindung ersichtlich, z.B. anhand der Stifter/innen. Für diese haben wir
uns mit einer Arbeitsdefinition beholfen und diese unternehmensnahen Stiftungen vorläufig unter einem Residualtypen subsumiert. Die insgesamt fünf Stiftungen, die wir diesem Residualtypen zuordnen, haben in unserem Sample einen Anteil von 6,4 Prozent.
36
Tabelle 6: Unternehmensnahe Stiftungen, fehlende Angaben zur Identifizierung von
Stiftungstypen
Stiftung
Stifter/innen
Weitere Angaben
Stiftung zur
Förderung der
European Business School
Klaus Evard ist als
Stifter eingetragen;
über das Stiftungsvermögen liegen
keine genaueren
Angaben vor.
Die Stiftung wird öffentlich subventioniert
(Quelle: Lobbypedia) und von zahlreichen Unternehmen gefördert; der Stifter ist nur im BDSVerzeichnis ersichtlich.
Stiftung Lesen
Unbekannt
Das Vermögen besteht u.a. aus Zustiftungen von wem diese stammen, ist nicht bekannt. Im
Stiftungsvorstand sitzt u.a. ein Vertreter der
Unternehmen DHL und Random House sowie des
Arbeitgeberverbands Verband Deutscher Zeitschriftenverleger.
Alfred TeufelStiftung
Unbekannt
Alfred Teufel war Unternehmer (vgl. Wikipedia);
kein Eintrag im Stiftungsregister des BDS.
Unbekannt
Keine Angaben gefunden; die Stiftung hält einen
Anteil von 10,1 Prozent an der Metro Group (vgl.
Eulerich/Welge 2011, S. 53).
Unbekannt
Die Zeppelin-Stiftung „ist eine rechtlich unselbständige Gemeindestiftung. Das Stiftungsvermögen stellt somit ein städtisches Sondervermögen
dar“.50 „Die Zeppelin-Stiftung ist Hauptaktionärin der ZF Friedrichshafen AG und über die Luftschiffbau Zeppelin GmbH an der ZEPPELIN GmbH
beteiligt.“51
Prof. Otto
BeisheimStiftung
ZeppelinStiftung
Quelle: Eigene Recherche, Stiftungssample
50
51
Wikipedia, Zeppelin Stiftung, 18.07.2016
Zeppelin Stiftung, 18.07.2016
37
Weitere Hybridtypen
Neben diesen Hybridformen gibt es weitere als „unternehmensnah“ zu klassifizierende Typen, die jedoch vertiefter Analyse bedürfen, um sie hinreichend abzugrenzen. Zwei Formen, auf die wir gestoßen sind, sollen kurz genannt werden, um
einen Hinweis für künftige Forschung zu diesen vielfältigen Verbindungen zu geben:
-
Landesstiftungen, wie die Baden-Württemberg Stiftung, deren Vermögen von
2,2 Milliarden Euro „im Wesentlichen aus Investmentfonds, Immobilien und
Unternehmensbeteiligungen“ (Baden-Württemberg Stiftung, 28.10.2015) besteht;
-
öffentliche Stiftungen mit starker privatwirtschaftlicher Förderung, wie das
Deutsche Institut für Textil- und Faserforschung Denkendorf, das vom Württembergischen Arbeitsministerium gestiftet wurde, aber sein Forschungsvolumen von 18 Millionen Euro zu ungefähr 40 Prozent über „direkte Auftragsforschung aus der Industrie” (DITF, 22.01.2016) finanziert.
Wandel des Stiftungstyps im Laufe der Zeit
Neben den Hybridformen ist im Hinblick auf eine Operationalisierung von unternehmensnahen Stiftungstypen noch darauf hinzuweisen, dass manche Stiftungen
ihre institutionelle Struktur im Laufe der Zeit verändern. So war die Hertie Stiftung früher eine Unternehmensbeteiligungsstiftung, ist nach dem Verkauf von
Aktienpaketen aber mittlerweile eine Unternehmer/innen-Stiftung. Die CarlZeiss-Stiftung war bis 2004 eine Unternehmensträgerstiftung, ist jetzt jedoch dem
Typ der Unternehmensbeteiligungsstiftung zuzurechnen (vgl. Carl-Zeiss-Stiftung,
28.10.2015). Inwiefern sich dieser Wandel der Stiftungsform auf die Stiftungsaktivitäten und –gremien auswirkt, ist u.E. ein weiterer relevanter Untersuchungsgegenstand, kann aber im Rahmen dieser Studie leider nicht bearbeitet werden.
3.1.3 Zwischenfazit: Existierende Typologie muss erweitert werden
In Deutschland gibt es zahlreiche kapitalstarke private Stiftungen. Unsere Analyse
zeigt, dass von diesen privaten Stiftungen sehr viel mehr Stiftungen als „unternehmensnah“ gelten können als nur diejenigen, die eine direkte Unternehmensverbundenheit aufzeigen: Als unternehmensnah müssen u.E. auch Stiftungen eingeordnet werden, deren Vermögen aus dem Privatvermögen eines/einer Unternehmers/in stammt, zu der oft auch Unternehmensbeteiligungen und Aktien gehören – jedoch ist i.d.R. nicht bekannt, wie sich das Privat- und damit Stiftungsvermögen zusammensetzt. Weiterhin sind u.E. Stiftungen, die von mehreren Unternehmen, unternehmensnahen Stiftungen und Unternehmens- und Arbeitgeberverbänden (ggf. auch unter Mitfinanzierung durch andere private und öffentliche Geber) gegründet werden, als unternehmensnah einzuordnen. Schließlich gibt
es eine Reihe von Stiftungsformen, bei denen sich die „Unternehmensnähe“ über
38
das Stiftungsbudget erschließt; für eine genauere Aussage dazu bedarf es jedoch
weiterer Forschung.
Insgesamt waren in unserem Sample von 78 unternehmensnahen Stiftungen:
-
3 und damit 3,8 Prozent Unternehmensträgerstiftungen,
-
12 und damit 15,4 Prozent Unternehmensbeteiligungsstiftungen,
-
18 und damit 23,1 Prozent Unternehmensstiftungen (wozu auch CSRStiftungen gehören),
-
28 und damit 35,9 Prozent Prozent Unternehmer/innen-Stiftungen,
-
12 und damit 15,4 Prozent hybride unternehmensnahe Stiftungsformen,
-
5 und damit 6,4 Prozent Stiftungen, bei denen eine Unternehmensverbindung
ersichtlich, aber (mangels leicht öffentlich zugänglicher Informationen) nicht
näher bestimmbar ist.
3.2 Analyse von „klassischen“ unternehmensnahen Stiftungen mit
dem Stiftungszweck Förderung von Wissenschaft und Forschung
In der Diskussion über die Bertelsmann Stiftung wurde eine starke personelle
Verstrickung zwischen Unternehmen und Stiftung festgestellt, die obendrein mit
einem eklatanten Mangel an Transparenz einhergeht, z.B. im Hinblick auf die Stiftungsziele und die entsprechende Verwendung der Stiftungsmittel. Diese Befunde
verweisen darauf, dass Stiftungs- mit Unternehmensinteressen auf problematische Weise verbunden werden können: zum Beispiel wenn Stiftungsprojekte im
Bildungs- und Wissenschaftsbereich dazu genutzt werden, neue Geschäftsfelder zu
erschließen. Zudem ist die Bertelsmann Stiftung für ihre Politikberatungstätigkeiten bekannt, bei denen sie mit Hilfe von Studien und Tagungen Agenda Setting
betreibt, Politiker/innen Experten/innen-Kommissionen finanziert, politische
Netzwerke etabliert - und damit die Möglichkeit hat, Politik im Sinne der Stifterfamilie (und somit den Mit-Eigentümer/innen der Bertelsmann AG) zu beeinflussen. Formen der Politikberatung kann die Bertelsmann Stiftung mit ihren zahlreichen Stiftungszwecken rechtfertigen – darunter auch die Förderung von Wissenschaft und Forschung.
Kann die „Bertelsmannhypothese“ (deutliche Überlappung von Geschäftsinteressen des Unternehmens und Stiftungsarbeit im Bereich Wissenschaft und Forschung, die z.B. auch in der Personalverflechtung von Unternehmen und Stiftung
zum Ausdruck kommt) für viele weitere unternehmensnahe Stiftungen bestätigt
werden („Modell Bertelsmann“)? Oder wird die problematische Verquickung von
Partikularinteressen und Gemeinnützigkeit durch andere Stiftungen relativiert
(„Bertelsmann als schwarzes Schaf“)? Zur Beantwortung dieser Frage müssen im
Einzelnen die Besetzung der Stiftungsgremien (3.2.1), die Ferne bzw. Nähe der Tätigkeitsprofile der Stiftungen zu den Geschäftsfeldern der Unternehmen (3.2.2)
39
sowie die Praktiken von unternehmensnahen Stiftungen im Bereich Transparenz
untersucht werden (3.2.3). Die 61 klassischen unternehmensnahen Stiftungen (Typ
1-4) in unserem Sample scheinen für eine erste Exploration des Spannungsverhältnisses von Gemeinwohl- und Partikularinteressen besonders geeignet. Denn
i.d.R. weisen sie eine Verbundenheit oder Nähe zu nur (oder zumindest vor allem)
einem Unternehmen bzw. Großkonzern auf (vgl. Kapitel 3.2.1), während dies auf die
17 weiteren von uns identifizierten unternehmensnahen Stiftungstypen nicht in
der Klarheit ersichtlich ist (aufgrund ihrer Verbindung zu mehreren Unternehmen, Unternehmensverbänden etc.).
3.2.1 Stiftungsgremien und ihre personelle Besetzung
3.2.1.1 Analyse
Die Untersuchung der Stiftungsgremien ist in zweifacher Hinsicht interessant.
Einerseits geht es um die Frage der personellen Verstrickung von Unternehmen
und Stiftung. Andererseits kann dem Forschungsstand die These entnommen werden, dass unternehmensnahe Stiftungen von gesellschaftlichen Eliten gesteuert
werden. Im Folgenden ermitteln wir deshalb die Verflechtungsstrukturen für unser Sample mit unternehmensnahen Stiftungen, die in Deutschland wirken, und
zeichnen damit gleichzeitig ein detaillierteres Bild der Sozialstrukturen von Stiftungsgremien. Berücksichtigt werden die Mitglieder der Stiftungsvorstände (auch
Stiftungsräte genannt) und der Kuratorien (die bei manchen Stiftungen auch als
Vorstand fungieren).
Die Daten wurden zwischen dem 1. Oktober und dem 12. November 2015 erhoben, wobei Informationen zu 536 Personen zusammengetragen werden konnten.
Neben Vor- und Nachnamen wurden auch das Geschlecht, höchste Bildungstitel
(Professor/Doktor), die Gremienzugehörigkeit und der berufliche Hintergrund in
die Analyse aufgenommen. Im Folgenden werden zunächst die deskriptivstatistischen Ergebnisse aufgezeigt. Wir beginnen mit der allgemeinen Beschreibung der Gremienmitglieder. Anschließend präsentieren wir die Ergebnisse einer
Vernetzungsanalyse.
Geschlechterverhältnis
Die bestehende Elitenforschung verweist auf die männliche Dominanz bei gesellschaftlichen Eliten in Deutschland, die auch bei der Analyse der Stiftungsgremien
unseres Samples bestätigt wird. Der Frauenanteil liegt bei rund 21 Prozent. Das ist
bemerkenswert vor dem Hintergrund, dass unternehmensnahe Stiftungen im Wissenschaftsbereich auch Programme für Frauenförderung finanzieren und darauf
sogar teilweise einen Schwerpunkt legen (wie die L’Oréal-Stiftung oder die Robert
Bosch Stiftung). Bei der Stiftung Mercator scheint es diesbezüglich ein Problembewusstsein zu geben. In ihrem Jahresbericht weist sie auf den hohen Prozentsatz
40
an Frauen bei den Beschäftigten der Stiftung im Gegensatz zum deutlich geringeren Anteil bei hohen Ämtern hin:
„Zum 31. März 2015 arbeiten bei der Stiftung Mercator insgesamt 96 Mitarbeiter. Davon sind 33 Prozent männlich und 67 Prozent weiblich. Von den Führungskräften sind 62 Prozent männlich und 38 Prozent weiblich“ (Stiftung
Mercator 2015, S. 7).
Bildungsabschlüsse
Betrachtet man die höchsten Bildungsabschlüsse, so zeigt sich, dass mehr als die
Hälfte der Stichprobe einen Doktortitel bzw. einen Professorentitel tragen. Dabei
überwiegt die Bildungsgruppe der Professoren/innen, die i.d.R. habilitiert haben,
mit rund 29 Prozent sogar mit vier Prozentpunkten die der Doktoren/innen.
Verglichen mit der Gesamtbevölkerung sind die Personen in unserem Sample
deutlich besser gebildet, da „nur“ 1,1 Prozent der Bevölkerung in Deutschland eine
Promotion abgeschlossen hat (vgl. DESTATIS, 06.07.2016). Einerseits kann dieses
Ergebnis dadurch relativiert werden, dass Stiftungen, die Forschung und
Wissenschaft fördern, sich auch um akademische Vertreter/innen bemühen.
Andererseits haben viele Stiftungen in unserem Sample mehrere Stiftungszwecke,
worunter auch zahlreiche nicht wissenschaftsnahe Bereiche fallen.
Abbildung 9: Akademische Titel der Mitglieder in Stiftungsgremien
300
249
250
200
156
150
131
100
50
29,1%
24,4%
46,5%
Habilitation (Prof.)
Dr.
Andere Bildungstitel
0
Quelle: Stiftungssample, eigene Auswertung der Bildungsabschlüsse von Gremienmitgliedern
41
Berufsgruppen
Der Großteil der Gremienmitglieder in den von uns untersuchten unternehmensnahen Stiftungen rekrutiert sich aus der Privatwirtschaft (Abb. 10). Mit rund 44
Prozent liegt dieser Teil deutlich höher als bei Personengruppen, welche ihre
Hauptanstellung im Universitätsbereich (rund 13,6 Prozent), in Verbänden und
Stiftungen (11,6 Prozent) oder der Politik (rund 9 Prozent) haben.
Abbildung 10: Beruflicher Hintergrund der Mitglieder in Stiftungsgremien
250
236
44,0%
200
150
100
73
13,6%
50
62
11,6%
47
8,8%
27
5,0%
23
4,3%
20
3,7%
0
17
3,2%
14
2,6%
8
1,5%
6
2
1
1,1%
0,4%
0,2%
Berufsgruppen
Quelle: Stiftungssample, eigene Auswertung der Tätigkeiten der Gremienmitglieder
Unter den Gremienmitgliedern sind einige hochrangige Politiker/innen, darunter:
Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (im Kuratorium der Deutschen Telekom
Stiftung), NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (Alfried Krupp von Bohlen
und Halbach-Stiftung), die ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler (im Kuratorium der Friede Springer Stiftung) und Roman Herzog (im Kuratorium der Hertie
Stiftung), der ehemalige und mittlerweile verstorbene Bundeskanzler Helmut
Schmidt (im Kuratorium der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius), die ehemaligen EU-Kommissarinnen Monika Wulf-Mathies (im Beirat der Vodafone Stiftung)
und Michaele Schreyer (im Vorstand der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa).
Der Ehemann der Bundeskanzlerin, Joachim Sauer, ist Mitglied im Kuratorium der
Friede Springer Stiftung. Neben hochrangigen Politiker/innen sind auch hohe Re-
42
präsentanten/innen aus dem Medien- und Wissenschaftsbereich zu finden (vgl.
Tabelle 7 und 8).
Tabelle 7: Einschlägige Medienvertreter/innen
Stiftung
Personen
Alfried Krupp
von Bohlen und
HalbachStiftung
Dr. h. c. Fritz
Pleitgen
Bertelsmann
Stiftung
Rolf SchmidtHoltz
Deutsche
Stiftung Weltbevölkerung
(DSW)
Deutsche
Stiftung Weltbevölkerung
(DSW)
Berufsfeld
Von 1995 bis 2007 Intendant des Westdeutschen
Rundfunks; von 2001 bis 2002 Vorsitzender der
ARD; 2006 bis 2008 Präsident der Europäischen
Rundfunkunion EBU; 2007 Vorsitzender der Geschäftsführung der RUHR 2010 GmbH52
2001 bis 2011 Vorsitzender der Bertelsmann Music
Group (BMG) in New York (heute Sony Music Entertainment)53
Rolf SeelmannEggebert
Sonderkorrespondent des Norddeutschen Rundfunks54
Prof. Dr. Alfred
Biolek
Fernsehmoderator55
Dr. Wolfgang
Kaden
Von 1968 bis 1994 in der Redaktion "Der Spiegel"
tätig (Auslandsressort, Bonner Büro, Wirtschaftsressort, Chefredaktion); von 1994 bis 2003 Chefredakteur "manager magazin"56
Eberhard von
Kuenheim
Stiftung
Ulrich Wilhelm
Seit 2011 Intendant des Bayerischen Rundfunks;
zwischen 2005 und 2010 arbeitete er als Chef des
Bundespresseamts57
Freudenberg
Stiftung GmbH
Susanne
BiedenkopfKürten
Leiterin der Hauptredaktion Wirtschaft, Recht, Service, Soziales und Umwelt des ZDF58
Freudenberg
Stiftung GmbH
Dr. Petra
Lidschreiber
Leiterin der Redaktion Mittel und Osteuropa beim
RBB59
Gemeinnützige
Hertie-Stiftung
Petra Gerster
Hauptmoderatorin der heute-Nachrichten des ZDF60
Eberhard von
Kuenheim
Stiftung
52
53
54
55
56
57
58
59
60
Wikipedia, Fritz Pleitgen, 08.07.2016
Wikipedia, Rolf Schmidt-Holtz, 08.07.2016
Wikipedia, Rolf Seelmann-Eggebert, 08.07.2016
Wikipedia, Alfred Biolek, 08.07.2016
Kressköpfe, 27.05.2016
Wikipedia, Ulrich Wilhelm, 08.07.2016
ZDF Presseportal, Susanne Biedenkopf-Kürten, 27.05.2016
Wikipedia, Petra Lidschreiber, 08.07.2016
ZDF Presseportal, Petra Gerster, 27.05.2016
43
Gemeinnützige
Hertie-Stiftung
Dr. Helmut
Reitze
Von 2003 bis 2016 Intendant des Hessischen Rundfunks61
Haniel Stiftung
Dr. Uwe Jean
Heuser
Leiter des Wirtschaftsressorts der Tageszeitung DIE
ZEIT62
Körber-Stiftung
Dr. Peter Frey
Chefredakteur des ZDF63
Körber-Stiftung
Peter-Matthias
Gaede
Von 1994 bis 2014 Chefredakteur des Magazins
GEO64
SchwarzkopfStiftung Junges
Europa
Theo Koll
Seit 2014 Leiter des ZDF-Studios Paris65
SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn
Matthias
Kremin
Leiter des Programmbereichs „Kultur und Wissenschaft“ des WDR66
Vodafone
Stiftung
Andreas Lebert
Chefredakteur des Magazins ZEIT-Wissen67
Vodafone
Stiftung
Dr. Helmut
Reitze
Von 2003 bis 2016 Intendant des Hessischen Rundfunks68
ZEIT-Stiftung
Ebelin und Gerd
Bucerius
Giovanni di
Lorenzo
Chefredakteur der Tageszeitung DIE ZEIT69
ZEIT-Stiftung
Ebelin und Gerd
Bucerius
Prof. Jobst Plog
Von 1991 bis 2008 Intendant des NDR70
Quelle: Eigene Recherche, Stiftungssample
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
44
Wikipedia, Helmut Reitze, 08.07.2016
Wikipedia, Uwe Jean Heuser, 08.07.2016
ZDF, das Unternehmen, 27.05.2016
Wikipedia, Peter-Matthias Gaede, 08.07.2016
Auslandsjournal, 27.05.2016
Westdeutscher Rundfunk, 27.05.2016
ZEIT Online, 27.05.2016
Wikipedia, Helmut Reitze, 08.07.2016
Wikipedia, Giovanni di Lorenzo, 08.07.2016
Wikipedia, Jobst Plog, 08.07.2016
Tabelle 8: Einschlägige Vertreter/innen aus der Wissenschaftsgemeinschaft
Stiftung
Person
Position
Aventis Foundation
Prof. Werner MuellerEsterl
2009-2014 Präsident der GoetheUniversität Frankfurt a. M.71
Carlo und Karin
Giersch-Stiftung an
der TU Darmstadt
Prof. Hans Juergen
Prömel
Präsident der TU Darmstadt
Daimler und Benz
Stiftung
Prof. Matthias Kleiner
Seit 2014 Präsident der LeibnizGemeinschaft; von 2007 bis 2012 Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)72
Eberhard von Kuenheim Stiftung
Prof. Renate Köcher
Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD)73
Fritz Thyssen
Stiftung
Prof. Thomas Risse
Professor für internationale Politik und
Direktor der Arbeitsstelle Transnationale Beziehungen, Außen- und Sicherheitspolitik am Otto-Suhr-Institut für
Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin74
Gemeinnützige
Hertie Stiftung
Prof. Wolf Singer
Direktor am Max-Planck-Institut für
Hirnforschung, Frankfurt am Main75
Gemeinnützige
Hertie Stiftung
Prof. Otmar D. Wiestler
Seit September 2015 Präsident der
Helmholtz-Gemeinschaft76
Haniel Stiftung
Dr. Sascha Spoun
Präsident der Leuphana Universität77
Jacobs Foundation
Prof. Ulman
Lindenberger
Direktor des Forschungsbereichs Entwicklungspsychologie am Max-PlanckInstitut für Bildungsforschung in Berlin78
Klaus Tschira
Prof. Werner Hofmann
Stiftung gGmbH (KTS)
71
72
73
74
75
76
77
78
79
Direktor Max-Planck-Institut für Kernphysik, Heidelberg79
Wikipedia, Werner Müller-Esterl, 08.07.2016
Leibniz-Gemeinschaft, 27.05.2016
Wikipedia, Renate Köcher, 08.07.2016
Forum Internationale Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung, 27.05.2016
Ernst Strüngmann Institute, 27.05.2016
Wikipedia, Otmar Wiestler, 08.07.2016
Leuphana Universität Lüneburg, 27.05.2016
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, 27.05.2016
Wikipedia, Werner Hofmann, 08.07.2016
45
Schader-Stiftung
Prof. Hanns H. Seidler
Kanzler a.D. der Technischen Universität Darmstadt, Vorsitzender des Vorstands des Zentrums für Wissenschaftsmanagement Speyer (ZWM) 80
SRH Holding <Stiftung Rehabilitation
Heidelberg
Prof. Michael Hüther
Direktor des Instituts der deutschen
Wirtschaft Köln81
SRH Holding <Stiftung Rehabilitation
Heidelberg
Prof. Ernst-Ludwig von
Thadden
Rektor der Universität Mannheim82
Wilhelm und Else
Heraeus-Stiftung
Prof. Johanna Stachel
Vizepräsidentin der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DFG), deren Präsidentin sie von 2012 bis 2014 war83
Wilhelm und Else
Heraeus-Stiftung
Prof. Matthias Steinmetz
Wissenschaftlicher Vorstand des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam84
Prof. Jürgen Mlynek
Von 2005 bis 2015 Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft; von 2000 bis 2005
war er Präsident der HumboldtUniversität zu Berlin;85 von 1996 bis
2001 Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Wilhelm und Else
Heraeus-Stiftung
Quelle: Eigene Recherche, Stiftungssample
Unternehmensnähe
Die Legitimität vieler Stiftungen basiert stark auf der Vermittlung eines hinreichenden Abstandes zu Unternehmensinteressen. In der nachfolgenden Analyse
interessiert uns deshalb besonders, wie viele Personen in den Stiftungsgremien
Unternehmensbezüge aufweisen. Die Forschung zu personellen Verflechtungen
zwischen Unternehmen und politiknahen Beratungsorganisationen zeigt, dass Unternehmensinteressen insbesondere dann eine größere Rolle spielen, wenn über
personelle Verflechtungen eine enge Bindung an die Beratungsorganisation gegeben ist (vgl. Scott 1990); von dieser Annahme gehen wir auch in Bezug auf die personelle Verflechtung von Unternehmen und unternehmensnaher Stiftung aus. Um
Hinweise über die Verbundenheit der Stiftungen mit ihren jeweiligen „Mutter80
81
82
83
84
85
46
Technische Universität Darmstadt, 27.05.2016
Wikipedia, Michael Hüther, 08.07.2016
European Corporate Governance Institute, 27.05.2016
Universität Heidelberg, 27.05.2016
Wikipedia, Matthias Steinmetz, 08.07.2016
DAAD, 27.05.2016
konzernen“ zu verifizieren, wurde der Hauptarbeitgeber der Mitglieder der Stiftungsorgane erfasst. Bezüglich der Unternehmensnähe der einzelnen Personen
unterscheiden wir zwischen vier Relationen (vgl. Abb. 11):
1) Sitz im Unternehmen: Eine gleichzeitige Anstellung beim Unternehmen
und bei der Stiftung (rund 19 Prozent)
2) Ehemaliger Sitz im Unternehmen: Eine ehemalige Anstellung beim Unternehmen in Verbindung mit einer aktuellen Position in der Stiftung (rund 6 Prozent)
3) Verbindung zu einem anderen Unternehmen: Eine gleichzeitige Anstellung
oder Position in einem anderen Unternehmen (rund 23 Prozent)
4) Personen mit einer familiären Verbindung zum/zur Stiftungsgründer/in (rund
4 Prozent)
5) Keine Verbindungen: keine Verbindungen zu Unternehmen, anderem Unternehmen oder zum/zur Stiftungsgründer/in (rund 47 Prozent)
6) Keine Angaben gefunden (1 Prozent)
Zu Punkt 6 ist anzumerken, dass über die hauptberuflichen Aktivitäten von vielen
Personen auf den Stiftungsseiten keine Angaben gemacht werden (dies trifft auf
184 Personen, 34,3 Prozent, zu). Wir konnten aber durch eigene Recherchearbeiten
Beruf und Arbeitgeber in fast allen Fällen ermitteln.
Der zu beklagende Mangel an Angaben dient im Übrigen in vielen Fällen nicht
der Verschleierung einer Unternehmensnähe der betroffenen Person: Der Anteil
von Personen ohne direkte Verbindung zum Unternehmen stieg nach unserer Recherche mit ca. 15 Prozent am stärksten.
47
Abbildung 11: Personelle Verflechtungen unternehmensnaher Stiftungen und Unternehmen (Eigendarstellung)
300
253
47,2%
250
184
200
175
34,3%
32,6%
150
122
103
100
78
14,6%
22,8%
19,2%
71
13,2%
50
31
20 5,8%
3,7%
8
1,5%
21
6
3,9%
0
1,1%
Stiftungsinformationen
Eigene Recherche
Quelle: Stiftungssample, eigene Auswertung
Immerhin 103 Personen (19 Prozent) konnten wir aber identifizieren, deren
Hauptberuf im Unternehmen liegt, das mit der Stiftung verbunden ist. Weitere 122
Personen (knapp 23 Prozent) waren früher bei dem jeweiligen Unternehmen beschäftigt. Weitere 21 Personen (knapp 4 Prozent) konnten identifiziert werden, die
eine familiäre Bindung zum/zur Stiftungsgründer/in aufweisen. Summa summarum wird im Rahmen unseres Samples lediglich in etwa der Hälfte der unternehmensnahen Stiftungen schon dadurch Distanz zum verbundenen Unternehmen86
gewahrt, dass die mögliche Einflussnahme im Unternehmensinteresse nicht über
86
48
Von „verbundenen Unternehmen“ sprechen wir in einem weiten Sinn, wenn rechtliche, personelle oder Verbindungen durch Aktienbesitz zu verzeichnen sind. Es handelt sich also um eine
direkte oder um eine mittelbare Verbundenheit.
eine personelle Verflechtung organisiert wird. Ob und inwiefern es den betreffenden Personen in der anderen Hälfte der Fälle (also mit Personalunionen zwischen
Unternehmen und Stiftung) tatsächlich gelingt, sich jeweils die verschiedenen
Hüte (Unternehmensinteresse oder Gemeinnützigkeit) aufzusetzen, bedarf einer
eingehenderen Untersuchung. Zweifel daran sind aber vor dem Hintergrund der
medialen Berichterstattung – mindestens in Einzelfällen – durchaus berechtigt.
Personalunionen höchster Stiftungs- und Unternehmensposten
Im Dezember 2015 wurde in den deutschen Medien kritisch diskutiert, dass Rupert
Stadler nicht nur Audi-Chef und Mitglied im VW-Aufsichtsrat ist, sondern gleichzeitig auch im Vorstand der drei Privatstiftungen der Familie Piech wirkt, die wiederum zu den Hauptaktionären des VW-Konzerns gehört. Die Stiftungen sind zwar
nicht gemeinnützig, aber das Prinzip der „Überschneidung“ von Stiftungs- und
Unternehmensinteressen wird auch in diesem Fall im Hinblick auf „Interessenkonflikte“ (sueddeutsche.de, 22.01.2016) kritisch besprochen. Die Überschneidung
von hohen Unternehmensämtern und gleichzeitiger Besetzung des Stiftungsvorstandes wird insbesondere bei den als gemeinnützig anerkannten unternehmensnahen Stiftungen mit großer Skepsis betrachtet. Unlängst stand wieder einmal die
Bertelsmann Stiftung im Zentrum der Kritik, weil sie sich – genau wie die Deutsche Telekom Stiftung – im Bereich Digitalisierung neu ausrichtet, während die
dazugehörigen Unternehmen Bertelsmann AG und Deutsche Telekom AG dies auch
tun (vgl. der Freitag, 29.10.2015). In beiden unternehmensnahen Stiftungen gibt es
auch Personalunionen in den höchsten Unternehmens- und Stiftungsgremien. Es
stellt sich im Übrigen schlicht die Frage: Was hat ein Unternehmensvorstand oder
-aufsichtsrat im Vorstand einer als gemeinnützig anerkannten Stiftung zu suchen,
die ihre Interessen unabhängig vom Unternehmen verfolgen soll? Die Vermutung
ist kaum von der Hand zu weisen, dass die Stiftung in solchen Fällen zumindest
auch zum Instrument von Unternehmensinteressen wird.
Doch sind hohe Unternehmensrepräsentanten/innen im Stiftungsvorstand
vielleicht eher eine Ausnahme? Keineswegs, wie unsere Analyse zeigt. Obwohl
solche Personalunionen öffentlich immer wieder beanstandet werden, kommen
sie bei vielen Stiftungen in unserem Sample vor: bei der Robert Bosch Stiftung,
der Carl-Zeiss-Stiftung, der Daimler und Benz Stiftung, der Haniel Stiftung usw.
(vgl. Tabelle 11, siehe Anhang). Besonders bemerkenswert ist der Fall der L’OréalUnternehmensstiftung, bei der der Stiftungsvorsitzende der Konzernvorsitzende
von L’Oréal Deutschland ist.
Bei 22 unternehmensnahen Stiftungen finden sich insgesamt 50 Personen aus
dem höheren Management, die neben ihrem Posten im Aufsichtsrat, Vorstand oder
in einer hohen Leitungsfunktion im Unternehmen auch einen solchen im Kuratorium oder Vorstand der jeweiligen Stiftung halten. Darüber hinaus konnten wir
fünf Personen identifizieren, die neben ihrer hohen Position im Unternehmen
einen Sitz im Kuratorium und im Vorstand der Stiftung halten. Dies trifft neben
Liz Mohn von der Bertelsmann Stiftung auch auf Friede Springer von der Friede
Springer Stiftung, Andreas Barner vom Boehringer Ingelheim Fonds, Thomas Dan-
49
nenfeldt von der Deutsche Telekom Stiftung und Werner Redeker von der KörberStiftung zu (vgl. Tabelle 11 im Anhang).
Abbildung 12: Personalunionen höchster Stiftungs- und Unternehmensposten
Deutsche Telekom Stiftung
RWE Stiftung für Energie und Gesellschaft
Körber‐Stiftung
Carl‐Zeiss‐Stiftung
Haniel Stiftung
BMW Stiftung Herbert Quandt
Bertelsmann Stiftung
L'Oréal‐Stiftung
Else Kröner‐Fresenius‐Stiftung
Dräger‐Stiftung
Daimler und Benz Stiftung
Allianz Umweltstiftung
Stiftung Deutsche Schlaganfall‐Hilfe
Software AG‐Stiftung
SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn
Siemens Stiftung
Robert Bosch Stiftung
Gerda Henkel Stiftung
Friede Springer Stiftung
Freudenberg Stiftung
Eberhard von Kuenheim Stiftung
Carl‐Zeiss‐Stiftung
Boehringer Ingelheim Stiftung
0
1
2
3
Quelle: Stiftungssample, eigene Auswertung (Eigendarstellung)
50
4
5
6
7
8
Stiftungstyp „Unternehmensstiftung“ und Gremienbesetzung
Unternehmensstiftungen, die wir in Kapitel 3.1 als „Typ 3“ aufgeführt haben und
zu denen auch die CSR-Stiftungen gehören, werden direkt vom Unternehmen gegründet. In den Gremien dieses Typs sind (im Vergleich zu den anderen unternehmensnahen Stiftungstypen) signifikant mehr Personen in den Stiftungsgremien vertreten, die ehemals im Unternehmen gearbeitet haben (vgl. Abb. 13). Möglicherweise spielt der Typ der Unternehmensstiftung eine größere Rolle in der
Personalpolitik der Unternehmen, als dies bei anderen unternehmensnahen Stiftungstypen der Fall ist. Auch gibt es bei diesem Typ insgesamt mehr direkte Verbindungen zum Unternehmen als im Durchschnitt des Samples.
Abbildung 13: Personelle Verflechtungen zwischen Unternehmen und Stiftungen vom Typ
„Unternehmensstiftung“
80
70
67
60
47
50
40
28
30
20
10
14
41,1%
28,8%
17,2%
8,6%
0
2
1,2%
5
3,1%
Keine Position im
Position im
Position in einem
Ehemalige
Familiäre Bindung Keine Angaben
Unternehmen
Unternehmen
anderen
Position im
zum
Unternehmen
Unternehmen Stiftungsgründer
Unternehmensnähe
Quelle: Stiftungssample, eigene Auswertung (Eigendarstellung)
51
Institutionelle Struktur von Stiftungen und Kontrollmechanismen
Wenn eine unternehmensnahe Stiftung ihre Distanz zum verbundenen Unternehmen durch eindeutig getrennte Führungsstrukturen und Beratungsgremien manifestiert, die mit weiteren unabhängigen Personen besetzt sind, wird damit eine
Art der öffentlichen Kontrolle angestrebt: Eine öffentliche Kontrolle, die nach Legitimation für die gemeinnützigen Ziele strebend aktiv Distanz zur Interessenlage
des jeweiligen Unternehmens sucht. Umgekehrt scheinen Stiftungen, die nur ein
Stiftungsorgan haben, und Stiftungen, die zwar zwei Organe haben, diese jedoch
teilweise in Personalunion besetzen, wenig daran interessiert zu sein, eine Art der
öffentlichen Kontrolle in ihrer Struktur zu verankern. Aus diesem Grunde haben
wir erhoben, welche Stiftungen Personalunionen innerhalb ihrer Stiftungsgremien aufweisen (Tabelle 9) und welche Stiftungen über nur ein Stiftungsorgan verfügen (Tabelle 10).
Tabelle 9: Personalunionen in Stiftungsorganen
Stiftung
Anzahl Personalunion
Körber-Stiftung
3 (Werner Redeker, Lothar Dittmer, Thomas
Paulsen)
Boehringer Ingelheim Fonds. Stiftung
2 (U. Benjamin Kaupp, Jan-Michael Peters)
Deutsche Telekom Stiftung
1 (Thomas Dannenfeldt)
BMW Stiftung Herbert Quandt
1 (Michael Schäfer)
Friede Springer Stiftung
1 (Friede Springer)
SRH Holding (Stiftung Rehabilitation
Heidelberg)
1 (Christof Hettich)
Bertelsmann Stiftung
1 (Liz Mohn)
Quelle: Eigene Recherche, Stiftungssample
52
Tabelle 10: Stiftungen mit nur einem Stiftungsorgan
Stiftung
Robert Bosch Stiftung
Auerbach Stiftung
Dräger-Stiftung
Eberhard von Kuenheim Stiftung
Fürst Donnersmarck-Stiftung
Haniel Stiftung
Herbert Quandt-Stiftung
Jacobs Foundation
L‘Oréal-Stiftung
Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung
Schwarzkopf-Stiftung
Stiftung Ev. Kranken- und Versorgungshaus zu Mülheim
Wüstenrot Stiftung
Quelle: Eigene Recherche, Stiftungssample
3.2.1.2 Zwischenfazit: Unternehmensnahe und elitäre Besetzung von
Stiftungsgremien sind keine Ausnahme
Die Gremienanalyse der 61 „klassischen“ unternehmensnahen Stiftungen bestätigen die Vermutungen zum elitären Einfluss in und über Stiftungen, die in der Forschungsliteratur zu finden sind: Die Gremien der von uns untersuchten unternehmensnahen und als gemeinnützig anerkannten Stiftungen können als höchst
elitär gelten. Sie werden von einer akademischen, bei weitem überwiegend männlich dominierten und in hohen gesellschaftlichen Positionen befindlichen Personengruppe geleitet. Lediglich ca. 20 Prozent der Gremienmitglieder sind weiblich,
über 50 Prozent haben einen Doktor- oder Professoren-Titel. Zwar könnte der hohe Anteil von Akademikerinnen und Akademikern mit dem Stiftungszweck Wissenschaftsförderung im Zusammenhang stehen, aber es ist zu bedenken, dass fast
alle Stiftungen nicht ausschließlich im Wissenschaftsbereich tätig sind und keine
reinen Wissenschaftsstiftungen sind.
Rund 20 Prozent der Führungskräfte der Stiftungen haben auch eine Position
im mit der Stiftung verbundenen Unternehmen. Etwa die Hälfte der Personen
weist eine Unternehmensnähe auf – d.h. sie sind oder waren entweder in dem Un-
53
ternehmen beschäftigt, das mit der Stiftung (auf höchst unterschiedliche und, wie
dargestellt, nicht immer öffentlich einsehbare Weise) verbunden ist, oder sie haben eine Funktion in einem anderen Unternehmen. Der Typ der Unternehmensstiftung scheint in den Stiftungsgremien (im Vergleich zu anderen unternehmensnahen Stiftungstypen) einen besonders hohen Anteil an Personen zu haben,
die ehemals im Unternehmen tätig waren; der Typ spielt also möglicherweise in
der Personalpolitik des mit der Stiftung verbundenen Unternehmens eine eigenständige Rolle.
Neben dem hohen Anteil von Personen aus der Privatwirtschaft finden sich in
den Stiftungsgremien der untersuchten unternehmensnahen Stiftungen Politiker/innen, Medien/vertreter/innen und Stiftungs- und Verbandsvertreter/innen
zu jeweils rund 10 Prozent. Aus dem öffentlichen Bereich sind viele führende Personen aus der Politik repräsentiert, darunter amtierende Politikerinnen und Politiker, aber besonders viele ehemalige. Dabei spielt neben dem Dank für die Übernahme von öffentlichen Ämtern sicherlich eine Rolle, dass ehemalige Führungspolitiker/innen noch über gute Kontakte zur Politik verfügen. Während die Karenzzeitdiskussion im Hinblick auf den Wechsel aus der Politik in die Wirtschaft
eine große Rolle spielt und für Mitglieder der Bundesregierung und anderes Spitzenpersonal 2015 Abkühlungsphasen von 12 bis 18 Monaten eingeführt wurden,
gibt es solche Vorschriften nicht für unternehmensnahe Stiftungen.
Besonders brisant im Hinblick auf Fragen der Kontrolle von Stiftungsaktivitäten ist, dass es in acht Stiftungen nur ein einziges Stiftungsorgan gibt und sich in
rund 36 Prozent höchste Unternehmensvertreter/innen in dem höchsten Stiftungsorgan (Vorstand) befinden. Daraus lassen sich u.E. Zweifel am ausschließlich
gemeinnützigen Charakter dieser Stiftungen ableiten.
Über das Verhältnis zwischen unternehmensnahen Stiftungen und verbundenen Unternehmen hinaus erlaubt die Analyse der Stiftungsgremien ein Schlaglicht auf die Verbindungen zwischen den Stiftungen unseres Samples.
Die folgende Abbildung 14 stellt anhand der Personalverflechtungen in den
Stiftungsgremien die Verbindungen zwischen Stiftungen dar. Die höchste Zahl von
Verflechtungen sind bei Körber (5), Hertie (4) und Thyssen Stiftung (4) zu finden,
aber auch die Bosch Stiftung und die Telekom Stiftung sind mit immerhin drei
Stiftungen personell verflochten. Dieser Befund ist zunächst nur ein Hinweis auf
Formen der Koordination zwischen Stiftungen, die auch für die mit den Stiftungen
verbundenen Unternehmen von Belang sein könnten.
54
Abbildung 14: Vernetzung der Stiftungen durch Interlock-Positionen87
Schader-Stiftung
Alfried Krupp von Bohlen
und Halbach-Stiftung
Freudenberg
Stiftung GmbH
Deutsche Telekom Stiftung
Rut- und
Klaus-Bahlsen-Stiftung
Vodafone
Stiftung
Gemeinnützige
Hertie-Stiftung
Daimler und
Benz Stiftung
Schwarzkopf-Stiftung
Junges Europa
Bertelsmann
Stiftung
Fritz Thyssen
Stiftung
Stiftung Deutsche
Schlaganfall-Hilfe
Friede Springer
Stiftung
Boehringer Ingelheim
Stiftung
Heidehof Stiftung GmbH
Carl-Zeiss-Stiftung
Körber-Stiftung
Eberhard von
Kuenheim Stiftung
Allianz Umweltstiftung
Deutsche Wildtier Stiftung
Robert Bosch
Stiftung GmbH
Quelle: Eigene Recherche, Stiftungssample (Eigendarstellung)
87
Die Größe der Kreise ergibt sich aus der Anzahl sogenannter Interlock-Positionen. InterlockPositionen werden durch Personen erzeugt, die in verschiedenen Stiftungen Positionen in Gremien halten.
55
3.2.2 Stiftungstätigkeiten im Bereich Wissenschaft und wissenschaftsnaher
Politikberatung
3.2.2.1 Analyse
Mit dem Fokus auf das Spannungsverhältnis Gemeinwohl und Partikularinteressen rücken bei der Analyse von Stiftungstätigkeiten im Wissenschaftsbereich auch
Themen und Formate ins Zentrum der Aufmerksamkeit:
Über die Themenanalyse lässt sich ermitteln, welche Stiftungen Förderschwerpunkte aufweisen, die sich mit den Geschäftsfeldern des verbundenen Unternehmens überschneiden: zum Beispiel, ob eine Stiftung, die mit einem Pharmakonzern verbunden ist, medizinische und pharmazeutische Forschung fördert.
Damit wird ausdrücklich nicht in Abrede gestellt, dass die Stiftungstätigkeit den
Charakter der Gemeinnützigkeit erfüllt. Aber es ist für die Bewertung der Stiftungsfunktionen bereits von Interesse, ob und inwiefern ein engerer Zusammenhang zwischen Geschäftsinteressen und Stiftungsarbeit besteht. So kann zum Beispiel bei der Kühne-Stiftung (die jedoch nicht in unserem Sample ist) davon ausgegangen werden, dass die Logistikschwerpunkte der Stiftung (u.a. im Bereich
Wissenschaft) auch etwas mit den Geschäftsinteressen der Großspedition Kühne &
Nagel AG zu tun haben (vgl. Holland-Letz 2015, S. 54ff.). Je weiter entfernt die Geschäftsinteressen und die thematische Stiftungsarbeit auseinander liegen, desto
unwahrscheinlicher ist es, dass Unternehmensinteressen eine Rolle für die Fokussierung der Stiftungsarbeit spielen.
Bei der Format-Analyse haben wir demgegenüber untersucht, ob Stiftungen
im Bereich der wissenschaftsnahen Politikberatung aktiv sind. Solche Formate
bieten politische Einflussmöglichkeiten, die auch dazu dienen können, Interessen
der verbundenen Unternehmen durchzusetzen bzw. Eigentümer/innen-Interessen
zu verallgemeinern. Viele Stiftungen geben z.B. an, bei Veranstaltungen Entscheidungsträger/innen (meist ist nur von „Entscheidungsträgern“ die Rede) aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zusammenzubringen (zum Beispiel die Robert
Bosch Stiftung, die BMW Stiftung Herbert Quandt, die Stiftung Mercator) oder wissenschaftliche Expertise für die Politik zu erarbeiten. Diese Stiftungen wurden
dann in die Kategorie „betreiben Politikberatung“ eingeordnet. Der über die Stiftungsarbeit ermöglichte Zugang zu politischen Entscheidungsträgern/innen kann
bei der Verfolgung weiterer Unternehmensinteressen auch dann eine Rolle spielen, wenn die Stiftungsschwerpunkte keine offensichtliche Überschneidung mit
dem Tätigkeitsprofil des Unternehmens erkennen lassen. Die Politikberatungsaktivitäten deuten wir, genau wie die Überschneidung mit dem Unternehmensprofil,
als Möglichkeiten, Eigeninteressen zu realisieren. Ob und inwiefern dies jeweils
der Fall ist, lässt sich nur über eine vertiefende qualitative Studie ermitteln.
56
Über Stiftungszwecke
Zunächst sei einführend darauf hingewiesen, dass es üblich ist, dass Stiftungen
mehrere Zwecke haben; einen Stiftungszweck müssen sie mindestens angeben. In
der Regel sind es mehr als ein oder zwei Stiftungszweck/e – zum Teil wesentlich
mehr. In unserem Datensatz hat nur die Boehringer Ingelheim Fonds - Stiftung für
medizinische Grundlagenforschung einen einzigen Stiftungszweck angegeben. Die
Bertelsmann Stiftung, die RWE Stiftung für Energie und Gesellschaft und die Altenheim-Stiftung der Stadtsparkasse Duisburg geben 14 Stiftungszwecke an, die
Stiftung Mercator sogar 16.88
In unserem Sample, zu dem unternehmensnahe Stiftungen gehören, die Stiftungszwecke im Bereich Wissenschaft, Forschung und Studentenhilfe angeben,
waren für einige Stiftungen jedoch keine oder kaum Aktivitäten im Wissenschaftsbereich zu finden. Darunter die McDonald’s Kinderhilfe Stiftung, die G. u. L.
Powalla Bunny’s Stiftung, die Fürst Donnersmarck-Stiftung, die AltenheimStiftung der Stadtsparkasse Duisburg, die Stiftung van Meeteren oder die höchst
intransparenten Stiftungen Dietmar Hopp Stiftung und Bertelsmann Wissenschaftsstiftung.89 Bei den Stiftungen, die wissenschaftliche Aktivitäten betreiben,
ist es mangels Daten z.T. schwierig zu beurteilen, in welchem Verhältnis diese zum
Umfang der anderen Stiftungszwecke stehen. Damit ist es des Weiteren schwierig
zu bewerten, ob eine starke akademische Besetzung der Stiftungsgremien gerechtfertigt werden kann.
Überschneidung Unternehmens- und Stiftungstätigkeit im Bereich Wissenschaft und
Forschung
Unserer Analyse zufolge weisen rund 41 Prozent der Stiftungen Aktivitäten im
Förderbereich auf, die sich mit einem der Geschäftsfelder des verbundenen Unternehmens offensichtlich überschneiden. Bei rund 46 Prozent ist das nicht der
Fall. Bei rund 13 Prozent der Stiftungen fehlen die nötigen Angaben, um das beurteilen zu können, wie Abbildung 15 zeigt (vgl. ausführlich: Tabelle 12 im Anhang).
88
89
Die Stiftungszwecke sind im Verzeichnis Deutscher Stiftungen zu finden (vgl. BDS 2014).
Vergleiche hierzu die Ausführungen in Kapitel 3.2.3.
57
Abbildung 15: Überschneidung der Wissenschaftsförderung von Stiftungen und der
Geschäftsfelder der verbundenen Unternehmen
30
28
25
25
20
15
10
8
5
41,0%
45,9%
13,1%
Überschneidungen
Keine Überschneidungen
Keine Angaben
0
Quelle: Eigene Recherche, Stiftungssample (Eigendarstellung)
Wir betonen, dass es sich bei den nachfolgenden Ausführungen um Hinweise auf
eine sehr allgemeine Überschneidung der Stiftungsaktivitäten im Wissenschaftsbereich mit dem jeweiligen Unternehmensprofil des Unternehmens handelt; sie
werden an einzelnen Fällen genauer erörtert. Erst vertiefte Recherchen ermöglichen Differenzierungen bezüglich des Umfangs der Überschneidung und möglichen weiteren Zusammenhängen. Dies trifft insbesondere auf die Unternehmer/innen-Stiftungen zu, deren Verbindungen zu einem oder mehreren Unternehmen genauer erforscht werden müssen.
Die Hinweise auf die Überschneidungen einiger Stiftungsaktivitäten mit den
Geschäftsfeldern der Unternehmen ist – wie bereits erwähnt – selbst noch kein
Beleg für die These, dass unternehmensnahe Stiftungen nicht gemeinnützig arbeiten, sondern den Interessen des Unternehmens dienen. Diese These kann aufgrund
der begrenzten Ressourcen für diese Studie nicht überprüft werden. Die einzelnen
Fälle von Überschneidung müssten genauer untersucht werden. Vertiefende Fallstudien könnten Aufschluss über die mögliche Verknüpfung von Unternehmensinteressen mit Stiftungszielen geben, die über thematische Überschneidungen
hinausgehen. So kann ein Unternehmen auch gemeinnützige Anliegen der Stiftungsarbeit mit standortpolitischen Anliegen verbinden: zum Beispiel, wenn die
Förderung von Grundlagenforschung gleichzeitig Einfluss an einer Hochschule
sichert, die auch unternehmensnahe Ausbildungsaufgaben übernimmt. Ferner
können gemeinnützige Aufgaben Maßnahmen zur Landschaftspflege darstellen,
also für einen regelmäßigen Zugang und Ansehen bei Entscheidungsträgern/innen
sorgen. Untersuchungen im Zeitverlauf könnten hierbei längerfristige Strategien
beteiligter Unternehmen sichtbar machen. Nachfolgend werden Einzelfälle angesprochen, die sich für eine vertiefende Analyse anbieten. Es wird bei diesen Beispielen deutlich, dass unternehmensnahe Stiftungen Forschungstätigkeiten för58
dern, die auch der Weiterentwicklung der Produkte für das Unternehmen zuträglich oder der Ausbildung von Mitarbeitern/innen dienlich sein können.90
-
Die Wüstenrot Stiftung ist als Unternehmensbeteiligungsstiftung „über die
Wüstenrot Holding AG mit 66 Prozent an der Wüstenrot & Württembergische AG
beteiligt“, die im Bereich Versicherungen und Bausparkasse aktiv ist. Die Stiftung betreibt Forschung „in den Bereichen Baukultur, Wohnen und Stadtentwicklung sowie die Erforschung der Chancen und Gefahren des demografischen Wandels in Bezug auf verschiedene Altersgruppen und deren Wohn-, Arbeits- und Freizeitverhältnisse in den Städten und im ländlichen Raum“.91
- In unserem Sample sind drei Stiftungen, die mit einem Pharma-Unternehmen
verbunden sind und medizinische Forschung betreiben:
Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung ist zu 27 Prozent Anteilseigner bei dem
Medizintechnik- und Gesundheitsunternehmen Fresenius; die Stiftung „dient
der Förderung medizinischer Wissenschaft und unterstützt medizinischhumanitäre Hilfsprojekte“.92
Die Boehringer Ingelheim Fonds. Stiftung für medizinische Grundlagenforschung „wurde 1983 von den Holdinggesellschaften des Unternehmensverbandes Boehringer Ingelheim gegründet“.93 Im Kuratoriumsvorstand der Stiftung
sitzt der Vorsitzende der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim, Andreas Barner. Der Tätigkeitsschwerpunkt der Stiftung liegt auf der „Förderung
biomedizinischer Grundlagenforschung“.94 In der taz wurde über den Verdacht
berichtet, dass der Unternehmenskonzern 150 Millionen Euro an die JohannesGutenberg-Universität Mainz gespendet haben könnte, um sich etwaige Patente
zu sichern; die Spende tätigte die „formell vom Konzern getrennte Boehringer
Ingelheim Stiftung“ (vgl. taz, 16.01.2016). Unabhängig davon, dass es sich hier
um einen Verdacht handelt, verweist genau dieser Verdacht auf Möglichkeiten
der Einflussnahme und Instrumentalisierung einer Stiftung im Sinne der Geschäftsinteressen. Jüngst wurde zudem bekannt, dass „einzelne Regelungen in
den Vereinbarungen“, die die Stiftung mit der Universität Mainz getroffen hat,
„gegen das Hochulrecht [verstoßen] oder (…) mit der grundgesetzlich geschützten Forschungsfreiheit unvereinbar [sind]“ (vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.08.2016). So wird es als gesetzeswidrig eingeordnet, dass die Stiftung
eine Veto-Möglichkeit bei Berufungsverfahren erhält; der Verstoß gegen die
Forschungsfreiheit manifestiert sich darin, dass laut Kooperationsvereinbarung
alle Veröffentlichungen der Zustimmung der Stiftung bedürfen. Journalisten
90
91
92
93
94
Darauf weist auch die Studie von Hanke aus dem Jahr 1971 hin, in der Stiftungen „als Instrumente der Monopolherrschaft“ untersucht werden (vgl. Hanke 1971, S. 50). Den Hinweis der Forschungsförderung bezieht Hanke z.B. auf die Carl-Zeiss-Stiftung (vgl. ebd., S. 31).
Wüstenrot Stiftung, 14.01.2016
Else Kröner-Fresenius-Stiftung, 22.01.2016
Boehringer Ingelheim Fonds. Stiftung für medizinische Grundlagenforschung, 29.06.2016
Dies., 22.01.2016
59
konnten die Kooperationsvereinbarung einsehen, weil sich die Stiftung „zu ein
wenig Transparenz bewegen ließ“ (vgl. ebd.).95
Die Aventis Foundation „wurde 1996 von der Hoechst Aktiengesellschaft als
Hoechst Foundation gegründet“96 und legt im Bereich Wissenschaft ihren
Schwerpunkt auf die „Verknüpfung der Forschungsgebiete Chemie-BiologieMedizin“.97 Der Pharmakonzern Aventis besteht mittlerweile nicht mehr und ist
zum Teil in den heutigen Pharmakonzern Sanofi-Aventis aufgegangen; dieser
führt die Stiftung als eine seiner CSR-Initiativen.98
- Die RWE Stiftung für Energie und Gesellschaft ist die Unternehmensstiftung
der RWE AG. Sie hat eine wissenschaftliche Studie zu sogenannter „Energiebildung“ erstellen lassen und stellt hier einen Bedarf fest: “Jugendliche hierzulande wissen zu wenig über Energie. So das Kernergebnis der ersten umfassenden
Studie zur Energiebildung an deutschen Schulen“ (RWE Stiftung für Energie und
Gesellschaft, Energie?, 14.01.2016). Dieses Ergebnis kann zur Legitimation der
Stiftungsziele verwendet werden, nämlich einer „umfassende[n] Energiebildung”, die „Voraussetzung” für „energiemündige Bürgerinnen und Bürger”
(ebd., Was wir wollen, 22.01.2016) sei. Des Weiteren geht die Stiftung in einem
dreijährigen Forschungsprojekt Nutzerinnovationen für den Energiemarkt nach
und damit auch neuen Geschäftsmodellen und Produktlinien, wie das nachfolgende Zitat von der Stiftungshomepage belegt: Im Auftrag der Stiftung untersucht das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft,
„welche Gründe Nutzer zur Innovation antreiben und welche sie daran hindern, sich für intelligente Stromtechnologien zu interessieren, diese zu implementieren und sich in Online-Foren, offenen Werkstätten und mit Gleichgesinnten darüber auszutauschen und diese weiterzuentwickeln. Dabei wird
auch erforscht, wie die Anbieterseite durch nutzerzentrierte Geschäftsmodelle
diese Entwicklung unterstützen kann. Wir möchten mit der Studie Grundlagenwissen für Innovationen im Energiemarkt bereitstellen und Verhaltensweisen von Nutzern aufzeigen. So kann eine Basis für Energieversorger geschaffen werden, diese Erkenntnisse für Entwicklungen von Smart-EnergyTechnologien zu nutzen.“ (Ebd., Projekte, 14.01.2016)
Die Stiftung organisiert auch die jährliche Seminarwoche „Akademie für Energie & Akzeptanz“, bei der sich 40 Studierende und Promovierende aus verschiedenen Fachrichtungen austauschen. Im Hinblick auf die Akademie sieht die
Stiftung „eine ausgewogene Energiebildung als Grundstein für einen sachlichen
Diskurs über Chancen und Risiken, Möglichkeiten und Grenzen der Energie95
96
97
98
60
Auch im Kontext dieses Falls wirft der Wirtschaftswissenschaftler Christian Kreiß die Frage auf,
ob durch die zahlreichen Stiftungsprofessoren der Pharmaunternehmen nicht auch andere Forschungsfelder vernachlässigt würden – wie z.B. „Prophylaxe vor Krankheiten, Folgen von Übermedikamentierung und Naturheilverfahren“ (vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.08.2016).
Aventis Foundation, Die Aventis Foundation, 14.01.2016
Dies., Was wir fördern, 14.01.2016
Vgl. Sanofi, 14.01.2016
wende. Dabei gilt es, Werte und Wirklichkeit in eine realistische Relation zueinander zu bringen.”99 Recht offensichtlich sind diese Themen von großem Belang für einen großen Energiekonzern, der vom Kohle- und Atomausstieg betroffen ist.
- Die Auerbach Stiftung wurde von Tjark Auerbach gegründet, der Gesellschafter
der Firma Avira ist, die Virenschutzprogramme für PCs herstellt. Die Stiftung
fördert zum Beispiel zwei Stiftungsprofessuren, die im Einklang mit dem Geschäftsfeld von Avira stehen: die eine zu „IT-Sicherheit“ an der Hochschule
Ravensburg-Weingarten,100 die andere zu „Datensicherheit in cloudbasierten
Systemen und IT-Forensik“101 an der Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft
und Gestaltung (HTWG).
- Die L’Oréal-Unternehmensstiftung wurde vom Kosmetik-Konzern L’Oréal gegründet. Die Stiftungshomepage läuft unter „loreal.de“ und es ist dort der direkte Hinweis „Besuchen Sie die Webseite L’OREAL.DE“ zu finden. Die Stiftung
„engagiert sich in zahlreichen sozialen Projekten aus den Bereichen Wissenschaft und Schönheit”102 und gibt an, sie „vermittelt benachteiligten Menschen
mehr Selbstwertgefühl“.103 Dazu führt sie aus:
„Wenn Sie jemandem dabei helfen, sein Aussehen wiederherzustellen, dann
fühlt sich diese Person wieder in die Gesellschaft eingegliedert, gewinnt Würde und Selbstvertrauen, kann wieder selbstbewusst als Individuum auftreten
und ihre Rolle in der Gesellschaft spielen. Dieses Ziel will L'Oréal mit seinem
Wissen über Schönheit seit jeher erreichen.” (Ebd.)
Die Stiftung vergibt zum Beispiel zusammen mit der französischen Nationalbibliothek BNF die „‚Art of Being and Appearance‘-Stipendien“ und möchte damit
„die Erarbeitung und Verbreitung von Wissen über die Bedeutung des physischen Aussehens“104 unterstützen.
- Die Daimler und Benz Stiftung, die von der Daimler AG (ehemals Daimler-Benz
AG) gegründet wurde, fördert „gesellschaftsrelevante Forschungsprojekte von
interdisziplinärem Charakter. Dabei definiert sie klare Schwerpunktthemen,
von denen künftig weitreichende Auswirkungen zu erwarten sind“ (Daimler
und Benz Stiftung Forschung, 14.01.2016). Dazu gehört zum Beispiel eine Tagung zum Thema „Roboterethik“ oder Publikationen zum Thema „autonomes
Fahren“ (vgl. ebd., Roboterethik, 14.01.2016).
99
100
101
102
103
104
RWE Stiftung für Energie und Gesellschaft, Die Akademie für Energie und Akzeptanz, 18.01.2016
Auerbach Stiftung, IT-Sicherheit als Thema der Zukunft, 14.01.2016
Dies., Datensicherheit in cloudbasierten Systemen und IT-Forensik, 14.01.2016
L’Oréal-Stiftung, Wissenschaft und Schönheit, 14.01.2016
Dies., Mit Schönheit etwas erreichen, 14.01.2016
Dies., Wissen über Schönheit teilen, 14.01.2016
61
- Die Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung ordnen wir als Unternehmer/innenStiftung ein: Sie ist von dem Ehepaar Rut und Klaus Bahlsen gegründet worden;
Klaus Bahlsen ist einer der Erben von Hermann Bahlsen, der das BackwarenUnternehmen Bahlsen gegründet hat. Die Stiftung legt einen ihrer Schwerpunkte auf „Ökologische(n) Landbau und Gesunde Ernährung“.105
- Die Deutsche Wildtier Stiftung ist eine „nach unternehmerischen Prinzipien
geführte private gemeinnützige Stiftung, die sich für den Schutz und die Förderung heimischer Wildtiere einsetzt.“106 Der ehemalige Bundespräsident Roman
Herzog ist ihr Schirmherr. Die Stiftung ist eine Unterzeichnerin der Initiative
Transparente Zivilgesellschaft (die 7 der 61 „klassischen“ utnernehmensnahen
Stiftungen in unserem Sample unterzeichnet haben, vgl. Kapitel 3.2.3). Entsprechend der ITZ-Kriterien gibt die Stiftung ihre gesellschaftsrechtliche Verflechtung an: Zu 40 Prozent hält sie Anteile an der Gourmet Manufaktur Gut Klepelshagen GmbH. Der Stiftungsvorstand besteht aus einer Person: Fritz Vahrenholt,
der auch einer der Geschäftsführer der Gourmet Manufaktur Gut Klepelshagen
ist.107 Dieser Gourmet-Betrieb wiederum wirbt für seine Produkte – z.B. Wildfleisch – auf der Stiftungshomepage. Die Stiftung selbst bietet auf ihrer Homepage einen „Shop“ an und vertreibt dort „Naturschutzprodukte“,108 zum Beispiel
Vogel- und Bienenhäuser. Die Stiftungsaktivitäten im Bereich Wissenschaft
umfassen zum Beispiel die Vergabe des Forschungspreises, „der intensive Forschungsvorhaben rund um die heimische Tierwelt ermöglicht“.109
Die Dieter Schwarz Stiftung „ist eine gemeinnützige GmbH, die sich aus Ausschüttungen der beiden Unternehmen Lidl Stiftung und Kaufland Stiftung um
die Schwarz-Gruppe finanziert“.110 Diese Angabe ist jedoch nicht auf der Stiftungshomepage, sondern bei Wikipedia zu finden. Zur Schwarz-Gruppe gehören
mehrere Supermarkt-Ketten, darunter Lidl und Kaufland. Die Stiftung fördert
u.a. Studiengänge zu Konsumgüterhandel und Dienstleistungsmanagement, die
in der Außenstelle der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach
in Heilbronn angeboten werden. Mit dem Campus Heilbronn hat die Stiftung
der DHBW „Tausende Quadratmeter Land und ein Ensemble moderner Seminargebäude spendiert“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.08.2016). Die Hochschule steht im Kontext der Kooperation mit der Stiftung mittlerweile stark in
der Kritik: Zum einen würde der von der Schwarz-Stiftung geförderte Campus
ausgebaut, während die anderen Akademien der DHWB zunehmend geschröpft
seien; Studierende müssten zudem lange Anfahrten in Kauf nehmen, um den
Campus zu erreichen (vgl. ebd.). Zum anderen wechselte der Präsident der DHBW
im Februar 2016 in die Geschäftsführung der Stiftung und es steht der Ver-
-
105
106
107
108
109
110
62
Rut und Klaus-Bahlsen-Stiftung, Projekte, 14.01.2016
Deutsche Wildtier Stiftung, Unser Leitbild, 14.01.2016
Vgl. Gourmet Manufaktur Gut Klepelshagen, 22.01.2016
Deutsche Wildtier Stiftung, Naturschutzprodukte, 15.01.2016
Deutsche Wildtier Stiftung, Forschungspreis, 25.06.2016
Wikipedia, Dieter Schwarz Stiftung, 18.01.2016
dacht im Raum, dass er hohe Beratungshonorare schon zu seiner Amtszeit als
Präsident von der Stiftung erhalten haben soll (vgl. ebd.). In Anspielung auf die
öffentliche Weiterfinanzierung des Campus Heilbronn urteilt die FAZ, dass sich
das Engagement der Stiftung für dieselbige gelohnt habe, da sie „dem Konzern
mit öffentlichen Geldern eine verlängerte Werkbank vor der Haustür verschafft“ (ebd.).
-
Die Unternehmer/innen-Stiftung Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung wird
von dem Technologiekonzern Heraeus unter dem Stichwort „Verantwortung“111
auf der Homepage geführt; das Unternehmen ist in den Bereichen „Edel- und
Sondermetalle, Medizintechnik, Quarzglas, Sensoren und Speziallichtquellen“112
tätig. Die Stiftung fördert die „Forschung und Ausbildung auf dem Gebiet der
Naturwissenschaften“113 und viele Aktivitäten im Bereich Physik.
Grenzfälle und weiterer Forschungsbedarf zur Überschneidung von Unternehmensund Stiftungstätigkeit im Bereich Wissenschaft und Forschung
Wir möchten beispielhaft auf einige Grenzfälle hinweisen, in denen die Stiftungsaktivitäten im Dienste eher allgemeiner Interessen von Unternehmen stehen:
- Bei der Joachim-Herz-Stiftung stammt das Stiftungsvermögen aus dem Privatvermögen des (bereits verstorbenen) Unternehmers Joachim Herz; es setzt
sich zu rund 65 Prozent aus „unternehmerischen Beteiligungen“ zusammen,
wobei „der Schwerpunkt (…) in der Beiersdorf AG“ liegt. Genauere Angaben
macht die Stiftung nicht. Sie hat einen ihrer Schwerpunkte auf „Wirtschaft verstehen und gestalten“ gelegt und fördert u.a. Projekte zum Thema „Wirtschaftsbildung erforschen“ sowie das Forschungsprojekt „Wie Emotionen die Unternehmensführung beeinflussen”.114
- Die Jacobs Foundation hält „sämtliche Vermögensrechte an der Jacobs Holding
AG“.115 Zu dieser gehört die 50-prozentige Beteiligung an dem Unternehmen
Barry Callebaut, das wegen Kinderarbeit/-sklaverei in die Kritik geriet.116 Ein
Schwerpunkt der Stiftung ist die Forschung zur Kinder- und Jugendentwicklung: Sie „unterstützt Forschung und Praxisprojekte höchster Qualität, die
weltweit zu wichtigen Erkenntnissen und grundlegenden Verbesserungen für
Kinder und Jugendliche führen“.117 Diese Stiftungsaktivitäten kann man im
Kontext einer Imageaufbesserung der Marke Jacobs verorten.
111
112
113
114
115
116
117
Heraeus Group, Verantwortung, 18.01.2016
Wikipedia, Heraeus (Unternehmen), 18.01.2016
Wilhelm und Else Heraeus Stiftung, 22.01.2016
Vgl. Joachim Herz Stiftung, Wirtschaftsbildung erforschen, 14.01.2016
Jacobs Foundation, Jahresbericht 2015, 29.06.2016
Wikipedia, Barry Callebaut, 29.06.2016
Jacobs Foundation, Jahresbericht 2015, 29.06.2016
63
-
Die Possehl-Stiftung ist die alleinige Gesellschafterin der Unternehmensgruppe Possehl, einem Lübecker Handelsunternehmen.118 In Lübeck fördert sie
„alles Gute und Schöne“ und setzt sich „für die Erhaltung des schönen Bildes
der Stadt und ihrer Anlagen, die Förderung der Jugend, die Pflege von Kunst
und Wissenschaft und die Linderung der Not der Bedürftigen ein“ (ebd.). Dabei
habe die Stiftung „(v)on 1950 bis heute (…) mit knapp € 40 Mio. dazu beitragen
können, die Lübecker Altstadt in ihrer architektonischen Vielfalt zu erhalten
und gestalten.“119 Unseres Erachtens ist in solchen Fällen zu prüfen, inwiefern
die Stiftungsaktivitäten auch im Kontext einer Standortpolitik der Unternehmen zu verstehen sind.
Auch wenn keine „offensichtliche“ Überschneidung schnell ersichtlich wird (also
zum Beispiel durch die Stiftungsschwerpunkte im Bereich Wissenschaft), können
vertiefte Recherchen zu einem anderen Ergebnis gelangen. Eine umfassendere
Forschung wäre hierfür notwendig.
Politikberatung
Unter dem Sammelbegriff Politikberatung werden unterschiedliche Aktivitäten
zusammengefasst, welche gemein haben, dass sie politische Fragestellungen handlungsorientiert analysieren. Auftraggeber sind dabei längst nicht mehr nur politische Institutionen, sondern auch private und zivilgesellschaftliche Organisationen, jedoch bleiben politische Akteure meist Adressat der entwickelten Handlungsvorschläge. Politikberatung geht dabei heutzutage über das klassische Beratungsformat hinaus und kann in verschiedensten Formen realisiert werden. In
Bezug auf Think-Tanks unterscheidet Speth (2006) zwischen staatlichen, akademischen und advokatorischen Akteuren. Letztere zeichnen sich aus durch die Produktion einer „politikkompatiblen Form des Outputs: kürzere Texte mit handlungsorientierten Inhalten (policy briefs), Konferenzen, Kurzstudien, mediengerecht aufbereitete Inhalte und gezielte Information von Multiplikatoren und Entscheidungsträgern“.120 Demnach können Kongresse, Podien und Policy Papers als
Formen der (advokatorischen) Politikberatung eingeordnet werden, sofern zumindest auch politische Entscheidungsträger/innen angesprochen werden.
Rund 43 Prozent der unternehmensnahen Stiftungen in unserem Sample betreiben (basierend auf dieser Definition) Politikberatung und können insofern als
Think-Tanks, mithin als Organisationen politiknaher Forschung und Beratung,
definiert werden.121 Die nachfolgende Grafik (Abb. 16) und Tabelle 12 (vgl. Anhang)
geben einen Überblick.
118
119
120
121
64
Possehl-Stiftung, Die Stiftung, 30.06.2016
Dies., Engagement der Stiftung, 30.06.2015
Speth, 30.06.2016
In Orientierung an Speth verstehen wir den Begriff Think-Tank nicht als eine „(…) bestimmte
Organisationsform, sondern eher eine spezifische Handlungsweise und Funktion“. (Speth 2010,
S. 394; vgl. auch Pautz 2011, S. 419ff.)
Abbildung 16: (Advokatorische) Politikberatung durch Stiftungen
30
28
26
25
20
15
10
7
5
42,6%
45,9%
11,5%
Beratend tätig
Nicht beratend tätig
Keine Angaben
0
Politikberatung
Quelle: Eigene Recherche (vgl. Tabelle 12 im Anhang), Stiftungssample (Eigendarstellung)
Anhand einiger Beispiele kann veranschaulicht werden, welche Aktivitäten im
Einzelnen verfolgt werden:
- Die RWE Stiftung für Energie und Gesellschaft ist eine Unternehmensstiftung
des Energieversorgungskonzerns RWE. Sie erklärt auf ihrer Homepage:
„Es gilt Antworten auf drängende Fragen zu finden, vor die uns die Energiewende stellt. Wir wollen Diskussionen anstiften und Prozesse initiieren, etwa
anhand aktueller Studienergebnisse oder mit Hilfe innovativer Ideen und Projekte. Die Transformationsprozesse rund um das Themenfeld ‚Energie und Gesellschaft‘ sind von zahlreichen Interessenkonflikten gekennzeichnet, die wir
nicht lösen können. Wir verstehen es aber als unsere Aufgabe, sie zu thematisieren und die unterschiedlichen Akteure miteinander ins Gespräch zu bringen.“122
Die von der Stiftung finanzierte Studie zum Thema „Energiebildung“ wurde im
Rahmen einer Podiumsdiskussion in Berlin besprochen. Eingeladen war u.a. die
NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann.
Die Vodafone Stiftung hat in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband deutscher Stiftungen
2011 die Studie „Denken fördern. Think Tanks als Instrumente wirkungsvoller Stiftungsarbeit“
(Berlin) publiziert, in welcher Stiftungen zu stärkerem Engagement in der politiknahen Forschung und Beratung ermuntert werden (vgl. BDS/Vodafone Stiftung (Hrsg.), Denken fördern.
Think Tanks als Instrumente wirkungsvoller Stiftungsarbeit, Berlin 2011; unter:
<https://www.stiftungen.org/fileadmin/bvds/de/Publikationen/Thinktank_Studie/THINKTANK_
GESAMTANSICHT_final.pdf> am 06.07.2016).
122 RWE Stiftung für Energie und Gesellschaft, Über die Stiftung, 18.01.2016
65
- Die BMW Stiftung Herbert Quandt ist eine Unternehmensstiftung der BMW
Group.123 Ihre Hauptzielgruppe sind „internationale Führungspersönlichkeiten“;124 ihre Zielgruppen-Ausrichtung ist somit als dezidiert elitär zu beschreiben und ihre Veranstaltungen sind oftmals nicht für jede/n zugänglich: Sie
„bringen Menschen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und dem Nonprofit-Bereich zusammen. Teils öffentlich, teils auf Einladung.“125 Die Veranstaltungen finden zu den Schwerpunkten „Pro bono und Engagement“, „Social Finance“, „Social Entrepreneurship“, „Social Intrapreneurship“, „Europas Zukunft“, „Europa und seine Nachbarn“, „Europa und die neuen Gestaltungsmächte“ statt.126 Ein Event ist dabei der Munich Economic Summit, der sich als „politische Plattform für einen intensiven Dialog über Kernfragen der wirtschaftlichen Entwicklung in Europa und der Welt”127 versteht. Die Einladungsliste128
liest sich wie ein Who is Who der Industrie-, Finanz- und Versicherungswirtschaft, ergänzt um Professoren/innen renommierter Institute, Vertreter/innen
der nationalen und EU-Politik sowie vereinzelte wirtschaftsnahe NGOs. Das Forum ist damit vergleichbar der Praxis des Davoser World Economic Forum, wo
sich alljährlich die globale Wirtschafts- und Politikelite versammelt.
Gemeinsam mit dem Tönissteiner Kreis und dem Studentenforum hat die BMW
Stiftung Herbert Quandt 2013 eine Studie zum Thema „Seiteneinsteiger in die
Politik. Analyse, Bewertung und Empfehlungen“ veröffentlicht. Studierende haben dafür 600 Lebensläufe „von Abgeordneten und über 70 Tiefeninterviews“
analysiert, die laut den Autorinnen und Autoren zeigen, „dass Seiteneinsteiger
überdurchschnittliche Führungskompetenz, internationale Erfahrung sowie Fachexpertise haben und diese auch aktiv in die Gremienarbeit im Deutschen
Bundestag einbringen“.129 Dieser Befund deutet unterdessen darauf hin, dass die
Studie nicht in erster Linie „Menschen mit niedrigen Bildungsabschlüssen“130
dient, die in der Einleitung im Hinblick auf das Thema Seiteneinsteiger in der
Politik und auf (fehlende) Repräsentativität im politischen Raum erwähnt werden. Nach Einschätzung der Autoren/innen würden Seiteneinsteiger aber jedenfalls die „Chance“ bieten, „die Qualität und Akzeptanz der politischen Arbeit
zu erhöhen“ (ebd.). In den Handlungsempfehlungen werden „Ausstiegs- und
Rückkehrregelungen in die Privatwirtschaft“ gefordert,
„die nicht nur den Einstieg in die Politik ermöglichen, sondern auch die Rückkehr erleichtern. (…) Berufliche Netzwerke unter den Parlamentariern und innerhalb der Parteien könnten helfen, den Absicherungsdruck zu mindern und
zu einer höheren Durchlässigkeit des Parlaments in beiden Richtungen beizu123 Die BMW Stiftung Herbert Quandt ist im März 2016 mit der zweiten Unternehmensstiftung der
BMW Group, der Eberhard von Kuenheim Stiftung, zusammengeführt worden.
124 BMW Stiftung Herbert Quandt, Über uns, 18.01.2016
125 BMW Stiftung Herbert Quandt, Veranstaltungen, 18.01.2016
126 BMW Stiftung Herbert Quandt, Was wir tun, 18.01.2016
127 BMW Stiftung Herbert Quandt, 14th Munich Economic Summit, 18.01.2016
128 Vgl. Munich Economic Summit, List of Participants 2015, 06.07.2016
129 BMW Stiftung Herbert Quandt, Studie des Tönissteiner Kreises, 18.01.2016
130 BMW Stiftung Herbert Quandt/Tönissteiner Kreis/Studentenforum (Hrsg.), S. 5, 22.01.2016
66
tragen. Um der Gefahr illegitimer Einflussnahme durch Loyalitätskonflikte
von Seiteneinsteigern (z. B. gegenüber ehemaligen und zukünftigen Arbeitgebern) entgegenzuwirken, könnte eine freiwillige Selbstverpflichtung zur Offenlegung potentieller Interessenkonflikte eingeführt werden (…)“ (ebd., S. 20).
Das Projekt versteht sich als „politisch unabhängig“ (ebd., S. 6). Die Empfehlung,
Seiteneinstiege zu befürworten und diese lediglich mit einer „freiwillige[n]
Selbstverpflichtung zur Offenlegung potentieller Interessenkonflikte“ (ebd., S.
20) zu belegen, stellt aber offensichtlich eine Intervention in eine gesellschaftliche Debatte dar, in deren Rahmen Drehtüreffekte zwischen Politik und Wirtschaft auf nationaler und europäischer Ebene kritisch analysiert wurden. 2015
wurde in Deutschland mit Karenzzeiten bis zu 18 Monaten der Missbrauch von
privilegiertem Zugang begrenzt; NGOs forderten dreijährige Karenzzeiten. Die
Empfehlungen aus der Studie lagen offenbar sehr viel näher bei den Interessen
der BMW Group und der Automobilbranche, die möglichst ohne Hindernisse erfahrenes Personal aus dem Politikbetrieb rekrutieren will.
- Manche Stiftungen sehen ihre politische Arbeit explizit im Vordergrund ihrer
Aktivitäten, so zum Beispiel die Stiftung Weltbevölkerung, deren Stiftungsvermögen unter anderem aus dem Privatvermögen von den Unternehmern Erhard Schreiber und Dirk Roßmann stammt. Letztgenannter hält 60 Prozent der
Unternehmensanteile der von ihm gegründeten Drogeriemarktkette Rossmann.
Die Stiftung, die im Bereich Gesundheitspolitik engagiert ist, greift dabei auch
auf Großspenden des BASF-Konzerns zurück (als Unterzeichnerin der ITZ macht
die Stiftung Angaben zu Großspenden). Die Stiftung versteht sich als „parteipolitisch unabhängig“,131 verfolgt aber dezidiert politische Zielstellungen und ist
insofern wohl kaum politisch neutral: Sie
„setzt sich dafür ein, dass die Verbesserung der Gesundheitsversorgung in
Entwicklungsländern – insbesondere im Bereich Aufklärung und freiwillige
Familienplanung – zur Priorität der nationalen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit wird. Wir engagieren uns für die Erhöhung der öffentlichen Mittel im Bereich Entwicklungszusammenarbeit, innovativer Finanzierungsmechanismen wie zum Beispiel die Finanztransaktionssteuer sowie für
größere Transparenz und Effektivität bei der Verwendung der Mittel im Gesundheitsbereich.” (Ebd.)
Der erklärte Einsatz für die Finanztransaktionssteuer ist insofern von besonderem Interesse, als Attac in Frankfurt insbesondere deshalb der Status der Gemeinnützigkeit abgesprochen wurde (vgl. w.o. die Einleitung dieser Studie). Um
politische Zielstellungen umzusetzen, wendet sich die Stiftung an „politische
Entscheidungsträger“:132
131 Stiftung Weltbevölkerung, Auf einen Blick, 18.01.2016
132 Dies., Unsere politische Arbeit, 18.01.2016
67
„In Deutschland stehen wir in ständigem Austausch mit den politischen Entscheidungsträgern im Deutschen Bundestag und den Ministerien – allen voran
dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).”
(Ebd.)
Die Stiftung verabschiedet politische Positionspapiere (z.B. 2013 zu „Bevölkerungsdynamiken in der Post-2015-Entwicklungsagenda“133) und kommentiert
aktuelle politische Entscheidungen, zum Beispiel in Pressemitteilungen.134 Im
Jahresbericht verweist sie auf ihre politischen Erfolge:
„Auch auf politischer Ebene haben wir viel erreicht. In Deutschland haben wir
unter anderem dazu beigetragen, dass sich die Regierungsparteien im Koalitionsvertrag dazu verpflichtet haben, einen stärkeren Fokus auf globale Gesundheit zu legen und bis zum Jahr 2017 zwei Milliarden Euro zusätzlich für
Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung zu stellen.“135
- Die Stiftung Mercator, deren Stiftungsvermögen aus dem Privatvermögen der
Familie Schmidt stammt, die wiederum ein Hauptanteilseigner der Metro Group
ist, hat Politikberatung als einen Schwerpunkt ihrer stifterischen Tätigkeiten.
Dies findet seinen Ausdruck in zahlreichen Veranstaltungsformaten mit Politiker/innen und Studien. Aktuell (2014-16) lässt die Stiftung eine „Umfrage zur
Nutzung von wissenschaftlicher Politikberatung” erarbeiten. Befragt werden
Politiker/innen und Wissenschaftler/innen. Die Studie soll “klären, welche Mechanismen dafür entscheidend sind, dass wissenschaftliche Expertise in politischen Entscheidungsprozessen Beachtung findet“ (Stiftung Mercator 2015, S. 15,
21.01.2016).
Die Verbindungen zwischen der Mercator-Stiftung und bestimmten Wissenschaftszweigen sind in Deutschland mittlerweile sehr eng: Zum Beispiel wird
die Erforschung des Klimawandels im Rahmen des Mercator Research Institute
on Global Commons and Climate Change (MCC) gefördert. Im Bereich Klimawandel verfolgt die Stiftung Mercator (ebenso wie in anderen Bereichen) dezidiert
politische Ziele:
„Wir setzen uns dafür ein, die anthropogene Emission von im Kyoto-Protokoll
eingeschlossenen Treibhausgasen in Deutschland um 40 Prozent bis 2020 und
um mindestens 80 Prozent bis 2050 im Vergleich zu 1990 zu senken.“136
Auch die China-Forschung wird stark von der Stiftung vorangetrieben und ist
beim Mercator Institute for China Studies (MERICS) angesiedelt. Es versteht sich
als
133
134
135
136
68
Dies., Positionspapier, 18.01.2016
Stiftung Weltbevölkerung, Blog, 18.01.2016
Dies., Jahresbericht 2013/2014. S. 2, 18.01.2016
Stiftung Mercator, Klimawandel, 18.01.2016
„ein unabhängiges Forschungsinstitut, das Erkenntnisse aus der ChinaForschung aktiv in die Öffentlichkeit hinein vermittelt. MERICS informiert
Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und ist ständiger
Ansprechpartner für die Medien“ (MERICS, Das Mercator Institute for China
Studies, 18.01.2016).
- Die Robert Bosch Stiftung richtet zahlreiche Konferenzen aus, bei der sie Entscheidungsträger/innen und Wissenschaftler/innen zusammenbringt: Zum Beispiel die „Transatlantic Academy“, die
„die transatlantische Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Entscheidungsträgern und damit die Nutzung wissenschaftlicher Expertise in politischen Entscheidungsprozessen [fördert]“.137
Mit dem EDAM Roundtable finanziert die Stiftung „eine Plattform, auf der sich
europäische und türkische Entscheidungsträger zu globalen, für die EU und
Türkei gleichermaßen relevanten Fragestellungen austauschen“.138 Neben Konferenzen initiiert die Stiftung auch „Expertenkommissionen“ – z.B. von März
2015 bis Januar 2016 die „Expertenkommission zur Neuausrichtung der Flüchtlingspolitik“.139 In ihr hat die Stiftung
„zehn hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammengebracht, um konkrete Reformvorschläge zur deutschen Flüchtlingspolitik
zu entwickeln. Die Kommission verstand sich dabei als ein parteiübergreifendes und unabhängiges Gremium. Ihr ‚Mandat‘ beinhaltete den Auftrag, eine offene und sachliche Diskussion zu ermöglichen, unterschiedliche Perspektiven
einzubeziehen und konstruktive Vorschläge und Konzepte zu entwickeln. (…)
Auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Praxis entwickelte die Kommission Handlungsempfehlungen für die mittel- und
langfristige Integration von Flüchtlingen.“ (Ebd.)
Das Mandat setzt die Stiftung zu Recht in Anführungszeichen – schließlich verfügt die Kommission über kein öffentliches Mandat. Den Kommissionsvorsitz
führte Armin Laschet, der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion in NRW. In einem von mehreren von der Kommission erarbeiteten Dossiers wird zur „Finanzierung der Flüchtlingspolitik“ u.a. festgehalten:
„Gegenwärtige Staatsüberschüsse sind eine gute Ausgangslage. Sollten die
Einnahmen dennoch nicht für alle Staatsleistungen einschließlich Flüchtlingsleistungen reichen, sind höhere Steuern das Mittel der Wahl – auch wenn sie
zuweilen inopportun erscheinen.“
So mag sich das Gremium zwar als parteiübergreifend und unabhängig verstehen (was angesichts der Zusammensetzung des Gremiums kontrovers diskutiert
137 Robert Bosch Stiftung, Transatlantic Academy, 19.01.2016
138 Dies., EDAM Roundtable, 19.01.2016
139 Dies, Robert Bosch Expertenkommission zur Neuausrichtung der Flüchtlingspolitik, 29.06.2016
69
werden kann).140 Die Ergebnisse seiner Arbeit sind jedoch – wie das Zitat zeigt –
hochpolitisch und natürlich auch parteiisch im Sinne einer politischen Positionierung.
Neben Konferenzen und Kommissionen ist die Bosch Stiftung auch über wissenschaftliche Studien politikberatend tätig. Solche Studien gibt sie z.B. beim
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Auftrag, das als „arbeitgebernahes wirtschaftswissenschaftliches Forschungsinstitut“ (vgl. Lobbypedia, 25.06.2016) gilt. So die Studie „Youth Unemployment in Europe - Appraisal and Policy Options“,141 die
„zeigt, wie sich die Arbeitslosigkeit junger Menschen in Europa in den letzten
Jahren entwickelt hat. Sie diagnostiziert die wichtigsten strukturellen Hürden
beim Berufseinstieg und entwickelt daraus allgemeine Handlungsempfehlungen. Im Fokus stehen südeuropäische Länder, in denen die jungen Menschen
besonders unter Beschäftigungsproblemen leiden: Spanien, Italien und Portugal“.142
Eingangs wurde unter Bezug auf den Forschungsstand die Annahme formuliert,
dass unternehmensnahe Stiftungen Eigentümer/innen-Interessen nahe stehen.
Unseres Erachtens sollte dieser These in vertiefter Forschung nachgegangen
werden – wie wir nachfolgend beispielhaft an einer Aussage aus der Studie
veranschaulichen, bei der Jugendliche, die i.d.R. als lohnabhängig Beschäftigte
ihre Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt veräußern müssen, als Humankapital
verhandelt werden und Bildung als Mittel zur besseren Verwertung von Arbeitskraft verstanden wird:
„(…) die Schwierigkeiten, die sowohl ungelernte als auch qualifizierte Jugendliche bei der Arbeitsmarktintegration haben, [sind] ein Ausdruck von qualifikatorischem Mismatch: Für einen Teil des angebotenen Humankapitals innerhalb der jungen Generation haben die Arbeitgeber keinen Bedarf. Die Bekämpfung solcher Ungleichgewichte erfordert eine Modernisierung der Bildungsund Ausbildungssysteme. Ein wesentliches Element hierbei ist, die Unterneh140 Zu den Mitgliedern gehören: Armin Laschet (Stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU,
Fraktions- und Landesvorsitzender der CDU Nordrhein-Westfalen und ehemaliger Integrationsminister des Landes Nordrhein-Westfalen); Heinrich Alt (Bundesagentur für Arbeit); Günter
Burkhardt (Geschäftsführer PRO ASYL); Peter Clever (Mitglied der Hauptgeschäftsführung der
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände); Michael Griesbeck (Vizepräsident des
Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge); Renate Köcher (Geschäftsführerin des Instituts für
Demoskopie Allensbach); Ulrich Maly (Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg und Vizepräsident
des Deutschen Städtetags); Bilkay Öney (Ministerin für Integration des Landes BadenWürttemberg); Roland Preuß (Süddeutsche Zeitung); Hans Peter Wollseifer (Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks) sowie Christine Langenfeld (Vorsitzende des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration) als ständiger Gast (vgl. Robert Bosch Stiftung, Mitglieder der Expertenkommission, 30.06.2016).
141 Robert Bosch Stiftung, Youth Unemployment in Europe - Appraisal and Policy Options,
18.01.2016
142 Dies, Studie: Jugendarbeitslosigkeit in Europa, 19.01.2016
70
men stärker an Bildungs- und Qualifizierungsprozessen zu beteiligen.“ (Ebd.,
S. 10)
Wie der letzte Satz zeigt, wird die Studie auch dazu genutzt, die Aktivitäten von
Unternehmen im Bildungsbereich zu legitimieren. Entsprechend des Verständnisses von Jugendlichen als Humankapital wird in der Studie resümiert, es gelte „(s)prachliche und psychologische Mobilitätsbarrieren [zu] senken” (ebd.,
S. 11). Für globale Großkonzerne, wie die Bosch-Gruppe, ist es in Zeiten der
Vollbeschäftigung an zentralen Standorten wichtig, über international mobile
Arbeitskräfte zu verfügen. Die Studie wurde 2014 an den Staatssekretär des
Bundeswirtschaftsministierums überreicht, „der sie kurzfristig in Vertretung
für Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel entgegennahm” (ebd.). Im Anschluss an die Studie gründete die Robert Bosch Stiftung zusammen mit dem
Verband Arbeitgeber Baden-Württemberg ein „(z)entrales Servicecenter in Baden-Württemberg zur Internationalisierung beruflicher Bildung” – das Center
for European Trainees (CET). Diese Initiative, wie auch die Studie selbst, wird
auch in der „internationale[n] Mitarbeiterzeitung der Bosch Gruppe“, dem
„Bosch Zünder“, aufgegriffen. An diesem Beispiel wird deutlich, wie mit sozialwissenschaftlicher Forschung politische Maßnahmen von unternehmensnahen
Stiftungen vorangetrieben und legitimiert werden und nicht zuletzt die Konzernmitarbeiter/innen adressieren. Die Bosch Stiftung hat einen Schwerpunkt
bei ihrer wissenschaftlichen Förderung im Bereich Sozialwissenschaften und
lässt Studien u.a. in den Bereichen Asylpolitik, Bildungspolitik, Gesundheitspolitik und –forschung, Arbeitsbedingungen und Arbeitsmarktpolitik erstellen.
- Die Körber-Stiftung ist Alleinaktionärin des internationalen Technologiekonzerns Körber AG. Sie produziert Maschinen u.a. in einem politisch sensiblen Bereich, nämlich für die Herstellung von Zigaretten. Ähnlich wie bei der BMW
Stiftung Herbert Quandt143 verweisen bereits ihre Stiftungsschwerpunkte auf
Bezüge zur Politikberatung, z.B. „Internationale Politik“.144 Die Körber-Stiftung
hat zahlreiche Veranstaltungsformate, bei der sie „Experten“ und „Politiker“145
zusammenbringt. Einige Beispiele:
- Bergedorfer Gespächskreis: „Seit 1961 diskutieren hochrangige internationale Politiker und Experten in kleiner und vertraulicher Runde Grundfragen deutscher und europäischer Außen- und Sicherheitspolitik“ (ebd.).
2015 fand ein Gesprächkreis in Peking statt – zu Gast war u.a. die Bundeskanzlerin Angela Merkel.146
- Berliner Forum Außenpolitik: Hier werden „Kernfragen deutscher und europäischer Außenpolitik in einem internationalen Kreis von 200 hochran-
143 Die BMW Stiftung Herbert Quandt hat u.a. den Stiftungsschwerpunkt „Europas Zukunft“
(vgl. BMW Stiftung Herbert Quandt, Was wir tun, 18.01.2016).
144 Körber Stiftung, Internationale Politik, 20.01.2016
145 Dies., Bergedorfer Gesprächskreis, 20.01.2016
146 Vgl. dies., Angela Merkel besucht Bergedorfer Gesprächskreis in Peking, 20.01.2016
71
-
-
gigen Politikern, Regierungsvertretern, Experten und Journalisten [diskutiert]“.147
Körber Dialogue Middle East: Dies „bietet eine Plattform für multilaterale
Gespräche zu aktuellen außen- und sicherheitspolitischen Fragestellungen des Nahen und Mittleren Ostens. In regelmäßigen Abständen kommen
außenpolitische Experten aus der EU, den USA sowie Staaten des Nahen
und Mittleren Ostens zusammen, um in vertraulicher Atmosphäre politikorientierte Ideen zu entwickeln und Handlungsempfehlungen zu formulieren.”148
Politische Mittage: Hierbei „geben renommierte internationale Vordenker, Praktiker, Politiker oder Wissenschaftler zu den Themenfeldern Alter/Demografischer Wandel und Zivilgesellschaft Impulse für einen hochrangigen Kreis aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und NGOs“.149
Die Beispiele zeigen, dass Stiftungen politischen Einfluss geltend machen und dazu
der Stiftungszweck Förderung von Wissenschaft und Forschung genutzt werden
kann – durchaus auch in Verbindung mit anderen Stiftungszwecken, wie z.B. Völkerverständigung. Die Stiftungen beeinflussen die politische Willensbildung zu
bestimmten Themen, zum Beispiel über die Einladung hochrangiger Politiker/innen zu Veranstaltungen oder nutzen wissenschaftliche Studien, um Handlungsempfehlungen an die Politik zu formulieren. An erarbeitete Studienergebnisse knüpfen sie zudem mit konkreten Maßnahmen an.
Insbesondere durch die Zusammenarbeit mehrerer unternehmensnaher Stiftungen (und ggf. noch weiterer Organisationen) kann dezidierter Einfluss über
Politikberatung ausgeübt werden, ebenso wie durch das vereinzelte Wirken mehrerer großer Stiftungen in einem Themenbereich. Dies wird im Nachfolgenden
anhand einiger Beispiele aufgezeigt, bei denen ein starkes Agenda-Setting betrieben wird. An diesen Beispielen wird einmal mehr deutlich, dass die Einflussmöglichkeiten, die unternehmensnahe Stiftungen besitzen, allein mit dem Blick auf
die Summe der Stiftungsausgaben nicht erfasst wird:
- Die Stiftung Mercator, die Bertelsmann Stiftung, die Freudenberg Stiftung, die
Robert Bosch Stiftung und die Vodafone Stiftung Deutschland kooperieren (gemeinsam mit der Volkswagen Stiftung und dem Stifterverband für die Deutsche
Wissenschaft) bei dem Sachverständigenrat Migration (SVR). Im SVR selbst
sitzen neun „Sachverständige“; das Gremium versteht sich als „ein unabhängiges, interdisziplinär besetztes Expertengremium, das die Politik handlungsorientiert berät und der Öffentlichkeit sachliche Informationen zur Verfügung
stellt“.150
147
148
149
150
72
Körber Stiftung, Berliner Forum Außenpolitik, 20.01.2016
Dies., Körber Dialogue Middle East, 20.01.2016
Dies., Politische Mittage, 20.01.2016
Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration, 22.01.2016
- Die Deutsche Telekom Stiftung, die Hertie-Stiftung, die Jacobs Foundation, die
Joachim Herz Stiftung, die Körber-Stiftung, die Siemens Stiftung kooperieren
(gemeinsam mit vielen anderen Partnern) bei dem Nationalen MINT Forum,
das sich „für die Förderung der Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik einsetzt (MINT-Bildung)“.151
- Die Bosch Stiftung, die Deutsche Telekom Stiftung und die Bertelsmann Stiftung
haben 2014 das Positionspapier „Bildungsföderalismus mit Zukunft“152 herausgegeben. Gemeinsam mit der Vodafone Stiftung wurde begleitend zu dem
Papier die Tagung „Bund, Länder und Kommunen in gemeinsamer Verantwortung: Wege in einen leistungsfähigeren Bildungsföderalismus“153 durchgeführt.
Bei der Tagung waren neben Wissenschaftlern/innen und Stiftungsvertretern/innen hochrangige Politiker/innen als Referenten/innen geladen. Darunter die Bundesministerin für Bildung und Forschung, der Präsident der Kultusministerkonferenz sowie mehrere Landesminister.
- Viele Stiftungen setzen sich wissenschaftlich mit dem Thema Social Entrepreneurship auseinander, bei dem soziale Missstände mit einer unternehmerischen Herangehensweise „gelöst“ werden sollen.154 Die Stiftung Mercator hat
zum Beispiel einen Forschungsverbund zu dem Thema mit einer Million Euro
gefördert. In diesem Rahmen wurden „Handlungsempfehlungen für Politik,
Wissenschaft, Wirtschaft und Sozialunternehmer“155 sowie ein Policy Paper156
entwickelt. Die Siemens Stiftung hat das „internationale Forschungsnetzwerk
IRENE I SEE” initiiert; dieses „erforscht die Wirkungsformen von Sozialunternehmen und erarbeitet praktische Handlungsempfehlungen“.157 Bei der BMW
Stiftung Herbert Quandt gehört das Thema zum Stiftungsschwerpunkt.158 Sie
wie auch die Stiftung Mercator, die Vodafone Stiftung und der Stifterverband
für die deutschen Wissenschaft (und andere Akteure) unterstützen die Social
Entrepreneurship Akademie, die „den Aufbau eines breiten Netzwerks zur Verankerung von Social Entrepreneurship in der Gesellschaft voran[treibt], um unternehmerisches Handeln mit sozialem Denken in Einklang zu bringen“.159 Die
Etablierung und Ausweitung der Entrepreneurship-Forschung und -Diskurse ist
ein bemerkenswerter Beitrag zur Deutung der Sozialpolitik, weil grundlegende
151 Nationales MINT Forum, 22.01.2016
152 Robert Bosch Stiftung, Bildungsföderalismus mit Zukunft, 18.01.2016
153 Robert Bosch Stiftung, Bund, Länder und Kommunen in gemeinsamer Verantwortung,
22.01.2016
154 So schreibt beispielsweise Ashoka, eine Non-Profit-Organisation zur Förderung von sozialem
Unternehmertum, auf seiner Homepage: „Dem Social Entrepreneur geht es darum, das richtige
Modell zu entwickeln, ein gesellschaftliches Problem nachhaltig zu lösen.“ Ashoka, 25.06.2016.
155 Stiftung Mercator (Hrsg.), Handlungsempfehlungen (…), 22.01.2016
156 Stiftung Mercator (Hrsg.), Sozialunternehmer (…), 22.01.2016
157 Siemens Stiftung, Forschungsnetzwerk IRENE I SEE, 22.01.2016
158 Vgl. BMW Stiftung Herbert Quandt, Was wir tun – Themenfeld Social Entrepreneurship,
22.01.2016
159 Vodafone Stiftung, Social Entrepreneurship Akademie, 22.01.2016
73
Prinzipien und Verhaltensweisen vermittelt werden, die sich an unternehmerischem Denken und Handeln orientieren (Stichwort Eigenverantwortung, Initiative), als dies die traditionelle Sozialpolitik (Unterstützung durch den Staat, die
Gemeinschaft, Versorgung etc.) getan hat.
Desiderate für die weitere Forschung
Bei der Analyse der Tätigkeiten von unternehmensnahen Stiftungen im Wissenschaftsbereich wird deutlich, dass nicht nur über Politikberatung politischer Einfluss ausgeübt werden kann. Viele Stiftungen betreiben institutionelle Förderung.
Nutznießer sind zum Beispiel private Hochschulen (Hochschule Witten-Herdecke,
Alanus Hochschule, Duale Hochschule Baden-Württemberg/DHBW) oder auch private Law Schools (z.B. Bucerius Law School) und Governance-Universitäten (Hertie
School of Governance, NRW School of Governance). So sind die Alfried Krupp von
Bohlen und Halbach-Stiftung, die Bertelsmann Stiftung, die Robert Bosch Stiftung,
die Software AG-Stiftung, die Stiftung Mercator, die Stiftung van Meeteren, die
Vodafone Stiftung Deutschland und die Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius
(gemeinsam mit weiteren Institutionen) Partner und Förderer der Hochschule Witten-Herdecke. Mit der Unterstützung durch Unternehmen und unternehmensnahe
Stiftungen wurde hier ein ganz neuer Zweig an Hochschulen aufgebaut: private
Hochschulen, für die mitunter hohe Studiengebühren zu zahlen sind. Diese Hochschulen kommen vor allem der gesellschaftlichen Elite zugute, die sich den Besuch
leisten kann – insofern lässt sich sicher darüber streiten, wie gemeinnützig die
Förderung privater Hochschulen ist.
Zur institutionellen Förderung gehört es zudem, Lehrstühle und Stiftungsprofessuren einzurichten oder Forschungszentren zu etablieren. Institutionelle Förderungen gehören nicht zur Politikberatung, verweisen aber als wissenschaftspolitische Aktivität im Wissenschaftsbereich auf die politische Gestaltungskraft von
unternehmensnahen Stiftungen und damit auf wichtige Forschungsdesiderate zur
politischen Einflussnahme unternehmensnaher Stiftungen im Bereich Wissenschaft.
3.2.2.2 Zwischenfazit: Umfangreiche Möglichkeiten zur Realisierung
von Partikularinteressen
Mit der Analyse der Stiftungstätigkeiten im Bereich Wissenschaften sollte im
Rahmen dieser Exploration ausdrücklich nicht die Wirksamkeit unternehmensnaher Stiftungen evaluiert werden. Es wurden Überschneidungen zwischen Stiftungs- und Unternehmenstätigkeiten sowie die Aktivitäten im Bereich wissenschaftsnaher Politikberatung in den Blick genommen, da dem Forschungsstand die
These zu entnehmen ist, dass unternehmensnahe Stiftungskonstruktionen zur
Verfolgung partikularer Interessen genutzt werden können. Für eine nähere Beurteilung – auch zum Beispiel, ob und welcher gesellschaftliche Nutzen aus den vor-
74
handenen Überschneidungen und Politikberatungsaktivitäten ggf. gezogen werden kann - bedarf es weiterer Forschung.
Festzuhalten bleibt nach der Analyse: Es bestehen umfangreiche Möglichkeiten, Eigeninteressen über Stiftungsaktivitäten im Wissenschaftsbereich zu verfolgen. Denn bei rund 40 Prozent der unternehmensnahen Stiftungen in unserem
Datensatz konnten wir eine (offensichtliche) Überschneidung von Stiftungstätigkeiten mit Geschäftsfeldern der verbundenen Unternehmen feststellen. Zudem
betreiben ebenfalls rund 40 Prozent der untersuchten Stiftungen Politikberatung.
Es wird deutlich, dass über wissenschaftsnahe Veranstaltungsformate und Studien
sowie institutionelle Förderungen Möglichkeiten zur dezidierten politischen Einflussnahme bestehen, womit selbstverständlich nichts über den Erfolg oder Misserfolg versuchter politischer Einflussnahme gesagt ist. Offensichtlich erfolgreich
sind aber Strukturbildungen im Hochschulsektor und in der Forschungsförderung,
die recht unterschiedlichen Zwecken dienen und von denen keineswegs alle im
engeren Interesse der verbundenen Unternehmen liegen müssen - dies aber sehr
wohl können (z.B. Aus- und Weiterbildung).
An den Beispielen wird auch deutlich, dass etliche unternehmensnahe Stiftungen Formen der Politikberatung betreiben, die im Kontext unmittelbarer Unternehmensinteressen steht, zum Beispiel wenn die RWE Stiftung eine Energiebildungsstudie macht oder die Daimler und Benz Stiftung Projekte im Bereich „Autonomes Fahren“ durchführt. Auch können zahlreiche Politikberatungsformate im
Kontext mittelbarer Unternehmensinteressen gedeutet werden: Aus einer wissenschaftlichen Studie über Seiteneinsteiger/innen in die Politik (BMW Stiftung Herbert Quandt) lassen sich auch Schlüsse für den Lobbyismus der Automobilbranche
ziehen. Am Beispiel der Bosch Stiftung wurde gezeigt, dass in einer von ihr beauftragten Studie zum Thema Jugendarbeitslosigkeit Jugendliche auch als Humankapital verhandelt werden, das es zu optimieren gilt. Die Förderung naturwissenschaftlicher Fächer (sog. MINT Forum) dürfte auch im Eigeninteresse der Technologiekonzerne liegen, deren Stiftungen das Forum fördern (z.B. Körber-Stiftung, Telekom Stiftung, Siemens Stiftung). Die Einführung unternehmerischer Prinzipien
im sozialen Bereich wird durch Social-Entrepreneurship-Geschäftsmodelle von
sehr vielen ressourcenstarken unternehmensnahen Stiftungen massiv vorangetrieben. Insgesamt sind also partikulare Interessen - nämlich unmittelbare und
mittelbare Unternehmensinteressen - zu erkennen, was jedoch wenig überrascht
angesichts der elitär und unternehmensnah besetzten Stiftungsorgane. Politikberatung ist zudem als ein Teil politischer Arbeit zu verstehen – dies wird deutlich
u.a. an Konferenzen, die sich an elitäre Kreise richten und z.T. deutliche Merkmale
interner Elitenkoordination tragen, weil sie nur geschlossenen Kreisen zugänglich
sind, oder auch an den genannten Positionspapieren und Policy Papers mit Handlungsempfehlungen.
Dem globalisierungskritischen Bündnis Attac wurde für zwei Jahre die Gemeinnützigkeit aberkannt, weil mit der Arbeit allgemeinpolitische Ziele verfolgt
würden. Unsere Untersuchung zeigt, dass dies bei vielen unternehmensnahen
Stiftungen zweifelsfrei auch der Fall ist. Viele Stiftungen bezeichnen sich zwar
offensiv als unabhängig, neutral und parteipolitisch nicht gebunden. Aber zum
75
einen werden politische Haltungen auch dann vertreten, wenn sie keiner bestimmten Partei zuzuordnen sind. Zum anderen werden Verbindungen von Unternehmens- und Stiftungsinteressen nicht einfach sichtbar, wenn deren Zusammenhänge nicht vertieft untersucht werden. Die rechtliche Fachaufsicht (z.B. Stiftungsaufsicht) leistet dies nicht (vgl. Kapitel 2.3). Weil „politische Zwecke (Beeinflussung der politischen Meinungsbildung) grundsätzlich nicht zu den gemeinnützigen Zwecken“ gehören,160 müssen solche aus steuerrechtlichen Gründen anders
gedeutet werden. Dies führt aber offenkundig eher zur Konfusion als zu einer realitätsnahen Abwägung der Zusammenhänge der Arbeit von gemeinnützigen Organisationen. Hier gibt es in Deutschland eine Schieflage, die sich langsam auch im
öffentlichen Bewusstsein niederschlägt (vgl. der Freitag, 29.10.2015). In den USA
wird gemeinnützigen Organisationen z.B. das Recht eingeräumt, bis zu 10 Prozent
ihres Budgets für Lobbyaufgaben einzusetzen. Solche Regeln verlangen unterdessen offensichtlich nach transparenten Strukturen und Veröffentlichungspflichten,
die es erlauben, die Finanzierung der gemeinnützigen Organisationen sowie deren
Haushaltsgebahren zu untersuchen. Auf Fragen der Transparenz gehen wir im
nächsten Abschnitt ein.
Bei einer umfangreicheren Untersuchung von Stiftungen als politischen Akteuren wäre zu berücksichtigen, welche Rolle Stiftungszwecke bei der Legitimierung politischer Arbeit spielen, z.B. die Förderung von Wissenschaft und Forschung, aber auch Bildung oder Völkerverständigung. Des Weiteren müsste die
Korrelation zwischen der Ausgestaltung der Stiftungsgremien und der Ausgestaltung der politischen Arbeit der Stiftungen stärker berücksichtigt werden: Kann
hier ein Unterschied ausgemacht werden zwischen Stiftungen, die viele und z.T.
sehr hohe Unternehmensvertreter/innen in ihren Gremien haben und Stiftungen,
auf die das nicht zutrifft? Auch lassen sich Politikberatungsformate finden, die
sich momentan weder unmittelbaren noch mittelbaren Unternehmensinteressen
zuordnen lassen und die u.E. der vertieften Analyse bedürften, weil es gleichwohl
um elitäre Zusammenhänge und Interessen gehen kann, die nicht ohne weiteres
ersichtlich sind.
3.2.3 Der Umgang mit Transparenz
3.2.3.1 Analyse
Es gibt bis heute keine gesetzlichen Transparenzstandards für Stiftungen. Auch an
freiwillige Standards halten sich unternehmensnahe (wie auch andere) Stiftungen
kaum, z.B. durch die Beteiligung an der Initiative für eine transparente Zivilgesellschaft (kurz: ITZ) (vgl. Transparency International Deutschland, 22.01.2016). Was
aber kann genauer über das Verhalten der Stiftungen diesbezüglich ausgesagt
werden? Wir haben die unternehmensnahen Stiftungen in unserem Sample auf
einige Transparenzkriterien hin analysiert, um jenseits von Mutmaßungen zu er160 Attac zitiert hier aus dem Aberkennungsbescheid des Finanzamtes (vgl. Attac, Kampagne Jetzt
erst recht, 25.06.2016).
76
örtern, ob und welche Mängel im Hinblick auf Transparenz bestehen. Im Einzelnen
diskutieren wir im Folgenden die Einträge im Verzeichnis deutscher Stiftungen
und die Beteiligung an der Initiative Transparente Zivilgesellschaft.
Abbildung 17: Transparenzmerkmale der Stiftungen und Förderungstypen
Fördernd
21%
Fördernd und operativ
36%
Operativ
28%
Keine Angaben
15%
Satzung veröffentlicht
36%
Satzung nicht veröffentlicht
64%
ITZ Standards unterzeichnet
11% 7
ITZ Standards nicht unterzeichnet
89%
Regelmäßiger Tätigkeitsbericht
34%
Unregelmäßiger Tätigkeitsbericht
15%
Tätigkeitsbericht nicht vorhanden
51%
0
13
22
17
9
22
39
54
21
9
31
20
40
60
Transparenzmaßnahmen
Quelle: Eigene Recherche, Stiftungssample. (Eigendarstellung)
77
Eintrag im Verzeichnis Deutscher Stiftungen des Bundesverbands Deutscher Stiftungen
(BDS)
Die Angaben im Verzeichnis Deutscher Stiftungen des Bundesverbands Deutscher
Stiftung (BDS) beruhen auf den freiwilligen Angaben der Stiftungen und fallen in
ihrem Umfang sehr unterschiedlich aus. Bemerkenswert ist, dass in dem käuflich
zu erwerbenden Register die eher „sensibleren“ Daten zu finden sind (wie Angaben zu den Stiftungsgründern/innen und –organen) – in der frei zugänglichen,
gekürzten Online-Version des Verzeichnisses (auf der Homepage des BDS) finden
sich diese Angaben nicht. Für Stiftungsanalysen sind dies bereits wichtige Informationen, die durch Online-Recherchen nicht immer beschafft werden können.
Im Stiftungsverzeichnis des BDS waren insgesamt 3 von 78 Stiftungen nicht
aufgeführt:
- die Jacobs Foundation und die L’Oréal-Unternehmensstiftung, da sie Stiftungen
schweizerischen bzw. französischen Rechts sind (zumindest nehmen wir an,
dass die L’Oréal-Unternehmensstiftung eine Stiftung französischen Rechts ist);
- die Hasso-Plattner-Stiftung, von der nicht bekannt ist, ob sie eine Stiftung
deutschen Rechts ist; jedenfalls ist Hasso Plattner ein deutscher Unternehmer
(Mitbegründer des Software-Unternehmens SAP).
Anders als von der Jacobs Foundation und der L’Oréal-Unternehmensstiftung ist
von der Hasso-Plattner-Stiftung noch nicht einmal eine Adresse ausfindig zu machen.
Operativ und fördernd
Das Verzeichnis Deutscher Stiftungen erfasst i.d.R. die Art der Förderung (sofern
Stiftungen dies angeben) und damit die Weise, wie sie ihr Stiftungsengagement
realisieren: „operativ“ oder „fördernd“. „Operativ“ bedeutet, dass sie vorwiegend
eigene Projekte umsetzen, „fördernd“ bedeutet, dass sie auch Projekte anderer
Einrichtungen oder von Einzelpersonen finanzieren. Die Förderungsart hilft als
ein Kriterium bei der Beurteilung der Frage, wie stark Stiftungen zur Pluralität in
liberalen Demokratien beitragen: Denn wer „fördert“, fördert auch andere Institutionen, verzichtet in höherem Maße auf eigene Kontrolle über die Arbeit mit den
Geldern der Stiftung. „[U]m wirklich Vielfalt und Zivilgesellschaft zu fördern“
spricht sich die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan deshalb für eine Begrenzung operativer Stiftungen aus – sie sollten „allenfalls 10 oder 20 Prozent für operative Zwecke“ (Kocka u.a. 2011, S. 187) verwenden. Ob Stiftungen nur operativ
oder auch fördernd tätig sind, reicht als Kriterium natürlich nicht aus, um zu beurteilen, inwiefern Stiftungen zur Pluralität beitragen. So hebt Adloff hervor, dass
auch fördernde Aktivitäten einen operativen Charakter haben, da entschieden
wird, was oder wer gefördert wird (vgl. Adloff 2010, S. 390). Für operative Stiftungen gilt dennoch festzuhalten, dass sie ausschließlich Projekte fördern, die sie
selbst konzipieren, und somit eine starke Steuerung vornehmen.
78
In unserem Datensatz waren rund 28 Prozent der Stiftungen ausschließlich
operativ tätig – fast ein Drittel also. Rund 21 Prozent der Stiftungen sind dagegen
ausschließlich fördernd und rund 36 Prozent Stiftungen operativ und fördernd
tätig; bei 15 Prozent konnten keine (eindeutigen) Angaben gefunden werden.
Teilnahme an Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ)
Die Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ) wurde 2010 von Transparency
International angestoßen, weil es keine „(e)inheitliche[n] Veröffentlichungspflichten für gemeinnützige Organisationen (…) in Deutschland”161 gibt. Nach Meinung
der Initiatoren soll eine Einrichtung, die „für das Gemeinwohl tätig wird, (…) der
Gemeinschaft dennoch sagen, welche Ziele die Organisation genau anstrebt, woher
die Mittel stammen, wie sie verwendet werden und wer die Entscheidungsträger
sind.” (Ebd.)
Aktuell (Oktober 2016) haben 786 Organisationen die Initiative unterschrieben, womit sich erst ein Bruchteil der gemeinnützigen Organisationen in Deutschland angeschlossen hat.162 Der Mangel an Transparenz ist also eher die Regel als
eine Ausnahme. Da unternehmensnahe Stiftungen oft kapitalstark sind und bei
diesen Organisationen partikulare und gemeinnützige Interessen häufig eng beieinander liegen oder zusammenhängen, halten wir die Beachtung der ITZKriterien aber gerade bei diesen Stiftungen für ein wichtiges Kriterium, um den
gemeinnützigen Charakter der Arbeit zu beurteilen. Wenn es um öffentliches Wohl
geht, dann sollten unternehmensnahe Stiftungen nichts zu verbergen haben.
Insgesamt 54 und damit rund 88 Prozent der untersuchten Stiftungen haben
die ITZ nicht unterzeichnet. Auch gibt es Stiftungen, die angeben, die ITZ unterzeichnet zu haben, aber nicht von der ITZ-Datenbank angezeigt werden (HanielStiftung). Die Körber Stiftung wird zwar in der ITZ-Datenbank angezeigt, erfüllt die
Kriterien aber im Vergleich zu anderen Stiftungen in unserem Sample eher nachlässig: Sie veröffentlicht beispielsweise keinen Jahresbericht (sie versteht ihre
Homepage als Bericht über ihre Tätigkeiten) und auch nicht den Bescheid des Finanzamts über die Gemeinnützigkeit. Dies verweist auf einen Mangel der ITZ: Die
Teilnahme einer Stiftung bedeutet, dass diese die ITZ-Kriterien bei der Unterzeichnung erfüllt – da jedoch die Initiative zu wenig Mittel hat, überprüft sie nicht
kontinuierlich ihre Mitglieder auf die kontinuierliche Einhaltung der Kriterien.
Das kann dazu führen, dass selbst die Stiftungen, die mitmachen, nicht allen Anforderungen der ITZ gerecht werden.
Zu den Stiftungen, die die ITZ unterzeichnet haben, gehören (neben der Haniel
Stiftung und der Körber Stiftung): die Deutsche Telekom Stiftung, die Siemens
Stiftung, die Klaus Tschira Stiftung, die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung und
die Deutsche Wildtier Stiftung.
Es kann vorkommen, dass weitere unternehmensnahe Stiftungen diese Transparenz-Standards erfüllen oder sogar über diese hinausgehen, aber – aus welchen
161 Transparency International Deutschland, 22.01.2016
162 Vergleiche zum Umfang des „dritten Sektors“: Priller/Zimmer, 06.07.2016
79
Gründen auch immer – nicht an der ITZ teilnehmen. Umgekehrt kann vermutet
werden, dass viele Stiftungen, die die ITZ nicht unterzeichnet haben, unter den
Minimalanforderungen der ITZ liegen, da Stiftungen eher für ihre Verschwiegenheit als für ihre hohe Transparenz bekannt sind. Einige ITZ-Standards haben wir
nachfolgend deshalb genauer analysiert.
Satzungen
Satzungen geben Auskunft über den Stiftungszweck, über den Umgang mit dem
Stiftungsvermögen, über die Zusammensetzung und Aufgaben der Stiftungsorgane. Sie sind relevant, um Kenntnisse über die institutionelle Struktur einer Stiftung zu gewinnen. Dennoch gibt es keine gesetzliche Verpflichtung, dass Stiftungen ihre Satzung veröffentlichen müssen.163 Nur rund 36 Prozent der untersuchten
unternehmensnahen Stiftungen veröffentlichen ihre Satzung, also gerade einmal
gut ein Drittel der Stiftungen im Sample. Mit der Größe bzw. den Ressourcen der
Stiftungen hat das offenbar nichts zu tun: So veröffentlicht die Körber Stiftung
ihre Satzung, die Robert Bosch Stiftung dagegen nicht. Auch gibt es Stiftungen, die
nur Auszüge veröffentlichen, so zum Beispiel die Aventis Foundation; dies haben
wir als „Nicht-Veröffentlichung“ eingeordnet.
Tätigkeitsberichte
Tätigkeitsberichte (oder Jahresberichte) geben einen Überblick über die Verwendung der Mittel, idealerweise unter Angabe der aufgewandten Summen. Bei den
unternehmensnahen Stiftungen unseres Samples unterscheiden sich die Tätigkeitsberichte in Bezug auf Inhalte und Erscheinungsrhythmus stark. In umfangreicheren Berichten findet sich meist ein Überblick über die durchgeführten Programme und Stiftungsschwerpunkte, ein Organigramm und Angaben zu Mittelherkunft und -verwendung. Manche Stiftungen geben alle ein bis zwei Jahre einen
Bericht heraus, andere lassen keine Regelmäßigkeit erkennen. So haben manche
Stiftungen trotz langjährigem Bestehen bisher nur einen Tätigkeitsbericht publiziert (z.B. die Freudenberg Stiftung).
Insgesamt geben rund die Hälfte der Stiftungen unseres Samples keinen Bericht heraus. Von den 30 Stiftungen unseres Samples (49 Prozent), die einen Bericht veröffentlichen, tun dies 9 Stiftungen nur unregelmäßig. Lediglich gut ein
Drittel (34 Prozent) der Stiftungen unseres Samples erfüllen die Anforderung,
mindestens einmal im Jahr regelmäßig über ihre Förderaktivitäten zu informieren.
Der größte Mangel an Transparenz herrscht bei Stiftungen, die keinen Tätigkeitsbericht publizieren und über die auch sonst kaum etwas herausgefunden
werden kann: Darunter die Bertelsmann Wissenschaftsstiftung, auf deren Homepage-Link wir über einen Zeitraum von 15 Monaten (August 2015 bis Oktober
163 Auf Basis des Informationsfreiheitsgesetzes (IFG) kann man aber bei den zuständigen Stiftungsaufsichten Satzungen anfragen. Allerdings sind zahlreiche Stiftungen vom IFG ausgenommen.
80
2016) die Angabe fanden, dass die Seite nicht verfügbar ist, aber es „in Kürze“164
sein soll. Ihre Stifterin, die Bertelsmann AG, konnten wir nicht durch Internetrecherchen, sondern nur mit dem Stiftungsverzeichnis des BDS ermitteln.
Stiftungsvermögen, Mittelherkunft und Mittelverwendung
Geprüft werden kann, ob die Stiftungen auf ihrer Homepage oder in ihrem Jahresbericht (sofern vorhanden) Angaben zu Stiftungsvermögen, Mittelherkunft und verwendung machen. In der Stiftungsdatenbank des Maecenata Instituts finden
sich auch Angaben zu Vermögen und jährlichen Ausgaben der Stiftungen. Jedoch
sind diese nicht für jede/n zugänglich, oftmals veraltet und obendrein beruhen sie
auf unterschiedlichen Jahresangaben; sie sind deshalb oft nicht vergleichbar. Im
Folgenden haben wir erhoben, welche Stiftungen auf ihrer Stiftungshomepage
oder im Jahresbericht Angaben machen und welche nicht.
Abbildung 18: Angaben zum Stiftungsvermögen, Mittelherkunft und Mittelverwendung
40
35
33
54%
35
33
57%
54%
30
25
23
38%
20
19
33%
20
31%
15
7
10
5
3
5%
2
2
3%
3%
4
7%
12%
2
3%
0
Stiftungsvermögen
Mittelherkunft
Aufschlüsselung aktueller/vergangener Werte
Lediglich (grobe) Summe genannt
Mittelverwendung
Aufschlüsselung aktueller Werte
Keine Angabe
Quelle: Eigene Recherche, Stiftungssample (Eigendarstellung)
164 Vgl. Bertelsmann Wissenschaftsstiftung, 29.10.2015
81
Stiftungsvermögen
Die Angabe des Stiftungsvermögens ist prinzipiell schlecht vergleichbar, da es auf
unterschiedlichen Berechnungsgrundlagen beruht. Unternehmensbeteiligungsstiftungen geben ihr Stiftungsvermögen z.B. manchmal basierend auf dem Buchwert, manchmal basierend auf dem Verkehrswert an. Indem der Buchwert und
nicht der Verkehrswert angegeben wird, wird das Vermögen ‚klein gerechnet‘.
Dies kann dazu dienen, geringe Ausschüttungen des Unternehmens an die Stiftung
zu kaschieren. Auf wen das zutrifft, konnten wir im Rahmen dieser Studie nicht
umfassend recherchieren. Bei den Unternehmer/innen-Stiftung ist (wie bereits in
Kapitel 2.1 erwähnt) zudem in der Regel nicht ersichtlich, wie sich das Privatvermögen zusammensetzt – zum Beispiel, ob Aktien und Unternehmensbeteiligungen
enthalten sind. Beispiele hierfür wären neben der Stiftung Mercator die ZEITStiftung Ebelin und Gerd Bucerius. Insgesamt 33 Stiftungen und damit mehr als
die Hälfte (rund 54 Prozent) der Organisationen in unserem Sample machen gar
keine Angaben zu ihrem Stiftungsvermögen (s. Abb. 18). Die Stiftungen wiederum,
die Angaben zu ihrem Stiftungsvermögen machen, tun dies auf sehr unterschiedliche Weise: z.T. schlüsseln sie es auf, z.T. nicht. Diese Unterschiede (bei Umfang
und Differenziertheit der Angaben zum Stiftungsvermögen) haben wir nicht erhoben, sondern wir weisen lediglich auf ihr Bestehen hin.
Mittelherkunft
35 der Stiftungen (rund 57 Prozent) machen gar keine Angaben zur Mittelherkunft. Bei den Stiftungen, bei denen wir Angaben finden konnten, sind die Angaben zur Mittelherkunft überwiegend als ungenau zu bewerten: Gibt eine Stiftung
zum Beispiel an, dass die Mittel von einem Unternehmen stammen, so ist – da es
sich bei den Stiftern in unserer Studie nicht selten um Großkonzerne handelt –
nicht bekannt, aus welchen Tochterfirmen die Mittel stammen. Auch werden oft
Immobilien und „weitere Unternehmensbeteiligungen“ ohne nähere Angaben genannt.
Mittelverwendung
Wir haben erhoben, bei welchen Stiftungen sich Angaben zur Mittelverwendung
finden lassen (auf der Homepage oder im Tätigkeitsbericht). Auch hier haben wir
bei mehr als der Hälfte der Stiftungen (rund 54 Prozent) unseres Samples keine
Angaben zur Mittelverwendung gefunden, wie etwa Angaben über Aufwendungen
für bestimmte Programme. Die Stiftungen, die Angaben machen, unterscheiden
sich im Umfang ihrer Angaben erheblich. Bei der Angabe der Mittelverwendung
wären Angaben zu Personalkosten, zu Honoraren für Mitglieder der Stiftungsorgane, zu den finanziellen Ausgaben je größerer Programmlinie und Förderschwerpunkten wünschenswert. Letzteres ist relevant, da hier zum Beispiel ersichtlich
82
werden kann, in welchem Maße eine Stiftung operativ und fördernd tätig ist und
für welche Stiftungszwecke sie überwiegend aktiv ist.
Angaben zu Funktionsträgern/innen
Die ITZ-Richtlinien verlangen lediglich, dass die Personen aus Vorstand und Kuratorium genannt werden (nicht aber deren Berufe und Funktionen). Dieser Forderung kommt die große Mehrheit der von uns untersuchten Stiftungen nach. Es
gibt nur vereinzelte Ausnahmen: Zum Beispiel benennt die finanzstarke und im
Bereich Forschungsförderung und Politikberatung sehr aktive Stiftung Mercator
nicht die Mitglieder der Gesellschaftsversammlung, die das zentrale Entscheidungsorgan der Stiftung ist.165 Für die RWE Stiftung für Energie und Gesellschaft
weist das BDS-Stiftungsverzeichnis auf die Existenz einer Gesellschafterversammlung hin – auf der Stiftungshomepage lassen sich jedoch keine Informationen
über diese Gesellschafterversammlung finden. Ob es noch mehr Stiftungen gibt,
die Organe haben, die nicht auf der Homepage ausgewiesen sind, konnten wir
nicht überprüfen. Die Hasso-Plattner-Förderstiftung oder die Bertelsmann Wissenschaftsstiftung benennen gar keine Stiftungsorgane, folglich auch nicht deren
Mitglieder. Bei einigen Stiftungen muss man die Homepages genauestens durchforsten und wird u.a. erst im Impressum fündig (welches eigentlich zur Identifikation der presserechtlichen Verantwortung der Webseite dient); dies ist z.B. bei der
SRH Holding der Fall.
Wie bereits erwähnt, wird von der ITZ nicht gefordert, dass die Berufe und
Funktionen der Gremienmitglieder angegeben werden sollen. Viele Stiftungen
geben dies jedoch an, was sehr zu begrüßen ist. Daneben gibt es zahlreiche Stiftungen, die unvollständige Angaben machen, also z.B. von einigen Kuratoriumsmitgliedern Funktionen und beruflichen Hintergrund benennen, von anderen
nicht. Wir halten diese Angaben für wichtig, da sie zum Beispiel Auskunft darüber
geben können, welche Mitglieder der Stiftungsgremien auch in Unternehmen,
Verbänden, Parteien usw. tätig sind. Ein Beispiel: Die Robert Bosch Stiftung gibt
die Berufe ihrer Gremienmitglieder nicht an. Durch eine Recherche wird ersichtlich, dass in der Gesellschafterversammlung der Stiftung, welche zugleich auch als
Kuratorium dient, Christoph Bosch Mitglied ist, der auch Mitglied im Aufsichtsrat
der Bosch AG ist.
Gesellschaftsrechtliche Verbundenheit
Eine weitere ITZ-Forderung ist die Angabe der gesellschaftsrechtlichen Verbundenheit, mithin Angaben zur „(g)esellschaftsrechtliche[n] Verbundenheit mit Dritten, z.B. Mutter- oder Tochtergesellschaft, Förderverein, ausgegliederter Wirtschaftsbetrieb, Partnerorganisation“ (vgl. Initiative Transparente Zivilgesellschaft,
165 Die Stiftung beschreibt sich „(a)ls eine führende Stiftung in Deutschland” (Stiftung Mercator,
Unsere Stiftung, 22.01.2016); eine Angabe der Mitglieder der Gesellschafterversammlung
scheint u.E. dringend geboten.
83
22.01.2016). Im Rahmen dieser Analyse haben wir auf die (eigentlich relevante)
Erhebung von Angaben zur gesellschaftsrechtlichen Verbundenheit verzichtet,
weil überprüft werden müsste, ob diese Angaben vollständig wären. Eine solche
Überprüfung, die mit vertiefter Recherchearbeit verbunden ist, konnte im Rahmen dieser Explorationsstudie nicht geleistet werden. Wir halten aber die Angabe
der gesellschaftsrechtlichen Verbundenheit für ein sehr zentrales Transparenzkriterium, da es über Verbindungen zu Unternehmen, weiteren Stiftungen und
Organisationen Auskunft gibt (bzw. umfänglich Auskunft geben müsste).
3.2.3.2 Zwischenfazit: Intransparenz ist vorherrschend
Bei unserer Untersuchung hat sich herausgestellt, dass manche Kriterien – wie die
gesellschaftsrechtliche Verbundenheit – schwer zu überprüfen, andere Daten wiederum schwer vergleichbar sind (wie das Stiftungsvermögen). Nur sehr wenige
Stiftungen (12 Prozent) haben die ITZ unterzeichnet. Die Untersuchung zeigt zudem, dass viele wichtige ITZ-Kriterien (unabhängig von der Unterzeichnung der
Initiative) nur sehr nachlässig erfüllt werden. So veröffentlichen nur 40 Prozent
der als gemeinnützig anerkannten Stiftungen unseres Samples ihre Satzungen
und nur rund 34 Prozent geben einen regelmäßig erscheinenden Tätigkeitsbericht
heraus. Darüber hinaus machen mehr als die Hälfte der Stiftungen gar keine Angaben zum Stiftungsvermögen, der Mittelherkunft sowie der Mittelverwendung.
Es bestehen große Transparenzlücken bei dem überwiegenden Teil der untersuchten unternehmensnahen Stiftungen. In einzelnen Fällen geht dies so weit, dass
noch nicht mal eine Adresse oder die Mitglieder der Stiftungsorgane genannt
werden. Gleichzeitig gibt es einige Stiftungen – hier sind die sieben Stiftungen,
die die ITZ unterzeichnet haben, hervorzuheben – die sich ernsthaft um Transparenz bemühen.
Durch die Verwendung der Kriterien der ITZ als Analyseraster haben wir auch
einen ersten Eindruck von der Zweckmäßigkeit dieser Kriterien erhalten. Die Kriterien der ITZ sind ein guter Anfang, um die Transparenz von Stiftungen erheblich
zu erweitern: Wenn die vollständige Satzung, ein regelmäßiger Tätigkeitsbericht,
Angaben zur gesellschaftsrechtlichen Verbundenheit, zu Stiftungsvermögen, Mittelverwendung und –herkunft veröffentlicht werden, weiß man offenkundig mehr
über eine Stiftung, als wenn dies nicht der Fall ist. Gleichzeitig sind die Kriterien
der ITZ u.E. als Mindeststandards zu bezeichnen, über die in einem Gesetz zur Verbesserung der Transparenz von gemeinnützigen Stiftungen hinausgegangen und
welche für gemeinnützige Stiftungen konkretisiert werden sollten. So werden von
der Initiative Transparente Zivilgesellschaft z.B. keine Vorgaben gemacht, wie der
Tätigkeitsbericht inhaltlich aussehen soll oder in welcher Form Angaben über das
Stiftungsvermögen und die Mittelverwendung/-herkunft zu leisten sind.
84
4. Fazit: Unternehmensnahe Stiftungen - Unterschätzter Einfluss und
Zweifel am ausschließlich gemeinnützigen Charakter
Unternehmensnahe Stiftungen bewegen sich in einem Spannungsfeld zwischen
Gemeinwohl und Eigennutz. Bereits der Forschungsstand macht deutlich, dass
Stiftungen neben gemeinnützigen auch partikulare Interessen verfolgen bzw. dass
die gemeinnützigen Arbeiten durchaus auch Eigeninteressen dienen (können),
dass sie als elitäre Institutionen gelten und der deutsche Gesetzgeber sie nicht zu
Transparenz verpflichtet. Aus politikwissenschaftlicher Sicht ist dies als problematisch einzuordnen, da gerade als gemeinnützig anerkannte Stiftungen aufgrund
ihrer steuerlichen Begünstigung und ihrem Wirken in öffentlichen Bereichen belastbar gemeinwohlorientiert und in maximalem Maße unternehmensfern, demokratisch (im Sinne von Kontrollmöglichkeiten) strukturiert und hinreichend
transparent sein sollten. Diesbezüglich bestehen große Zweifel. Es gibt jedoch bislang kaum empirische Untersuchungen über die Aktivitäten unternehmensnaher
Stiftungen.
Im Rahmen unserer Analyse wurde deshalb eine Stichprobe von insgesamt 78
unternehmensnahen Stiftungen zusammengestellt, um verschiedene Stiftungstypen näher zu betrachten. Ein Sample mit 61 „klassischen“ unternehmensnahen
Stiftungen166 wurde hinsichtlich der drei Merkmale genauer analysiert, die einen
ausschließlich gemeinnützigen Charakter infrage stellen: eine elitäre Ausrichtung,
eine Überschneidung der Arbeit der Stiftungen mit den Interessen der verbundenen Unternehmen und Intransparenz. Dazu wurden Stiftungsgremien, Tätigkeiten
im Wissenschaftsbereich und die Einhaltung von Transparenzstandards näher betrachet.
Auf der Basis der Ergebnisse dieser Studie kann zum einen gesagt werden,
dass der Einfluss unternehmensnaher Stiftungen bisher unterschätzt wird. Denn
viele Stiftungen werden nicht in den bestehenden Kategorien unternehmensnaher
Stiftungstypen erfasst – sie werden also überhaupt nicht als ‚unternehmensnah‘
eingeordnet, obwohl ihr(e) Stifter, Mittelherkunft und –verwendung auf dezidierte
Unternehmensnähe verweist. Auch wird deutlich, dass sich bei dem Typ der „Unternehmer/innen-Stiftung“, bei der das Stiftungsvermögen aus dem Privatvermögen eines/r Unternehmers/in oder einer Unternehmensfamilie stammt, die Verbindung zum Unternehmen (z.B. über Aktien) unterschiedlich gestaltet und wenig
transparent ist. Dadurch bleiben partikulare Interessen im Dunkeln. Durch die
fehlende Forschung werden aktuell viele Stiftungen (oftmals gerade auch die Unternehmer/innen-Stiftungen) einfach als ‚private Stiftungen‘ eingeordnet und
somit nicht als ‚unternehmensnah‘ identifiziert.
Die Zweifel an dem ausschließlich gemeinnützigen Charakter unternehmensnaher Stiftungen finden im Rahmen der Analyse der Stiftungen unserer Stichprobe weitere Nahrung: Erstens: Die führenden Kräfte der Stiftungen bilden eine
166 Als „klassische“ unternehmensnahe Stiftungen wurden in dieser Studie die folgenden Typen
verstanden: Unternehmensträgerstiftungen, Unternehmensbeteiligungsstiftungen, Unternehmensstiftungen, Unternehmer/innen-Stiftungen (vgl. Kapitel 3.1).
85
höchst elitäre Klasse, die häufig eng mit verbundenen und/oder weiteren Unternehmen verflochten ist. Es lassen sich zahlreiche Personalunionen zwischen
höchsten Stiftungs- und Unternehmensgremien finden (bei 22 Stiftungen); insgesamt weisen zudem 225 von 536 Gremienmitgliedern (42 Prozent) eine aktuelle
oder ehemalige Verbindung zu einem Unternehmen auf. Etwa die Hälfte der Gremienmitglieder hat einen Doktortitel, 80 Prozent sind Männer. In Verbindung mit
führenden Kräften der privaten Wirtschaft bestimmen sie als überwiegend männliche Akademiker über die Verwendung von Mitteln, die der Allgemeinheit dienen
sollen und werden dabei zudem kaum kontrolliert.
Zweitens werden Überschneidungen von Stiftungs- und Unternehmenstätigkeit bei mehr als 40 Prozen der Stiftungen schon mit wenig Recherchearbeit (z.B.
anhand der Stiftungsschwerpunkte) ersichtlich. Wie umfangreich diese Überschneidungen sind, konnten wir in dieser Untersuchung nicht erheben, hier bedarf es vertiefter Forschung. Ebenfalls mehr als 40 Prozent der Stiftungen verbinden wissenschaftliche Aktivitäten mit Formen der Politikberatung, einige leisten
dezidierte politische Arbeit, über deren Charakter durchaus gestritten werden
kann. Dabei wird am Beispiel der Unterstützung für die Finanztransaktionssteuer
durch die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung deutlich, dass offenbar zumindest
mit zweierlei Maß gemessen wird, wenn unternehmensnahe Stiftungen oder Aktionsbündnisse wie Attac als gemeinnützige Organisationen dieselben Ziele verfolgen, letzterer dann aber deshalb die Gemeinnützigkeit abgesprochen wird.167
Drittens untermauert die Überprüfung der Einhaltung freiwilliger Transparenzstandards die These hoher Intransparenz, auch wenn es große Unterschiede
zwischen den Stiftungen gibt. Lediglich ein Drittel der Stiftungen in unserem
Sample veröffentlicht zum Beispiel eine Satzung.
Für eine höhere Glaubwürdigkeit der gemeinnützigen Ausrichtung unternehmensnaher Stiftungen wäre also noch sehr viel zu leisten: demokratischere Strukturen, Unternehmensferne und Transparenz. In Anbetracht der Personalunionen
von Unternehmen und Stiftungen und der Nähe der Stiftungstätigkeiten zu den
Geschäftsfeldern der Unternehmen kann die apriori-These, dass Stiftungen weit
weg von Unternehmensinteressen arbeiten, nur sehr schwer aufrechterhalten
werden.168 Der Verdacht ist groß, dass Stiftungen mehr mit Partikularinteressen
zu tun haben, als es der Status der Arbeit im allgemeinen Interesse (gemeinnützig)
nahelegt. Und die hier betrachtete Stichprobe legt nahe, dass dies unabhängig davon gesagt werden kann, um welche unternehmensnahe Stiftungskonstruktion es
sich handelt.
Den Zweifeln am ausschließlich gemeinnützigen Charakter vieler unternehmensnaher Stiftungen gilt es u.E. in einer umfassenderen Forschung nachzugehen. Es muss genauer untersucht werden, ob und in welcher Form elitäre Interessen und Firmeninteressen grosso modo den gemeinnützigen Charakter der Stif167 Wie weiter oben bereits erläutert, wurde Attac (kurz vor Erscheinen dieses Diskussionspapiers)
die Gemeinnützigkeit wieder zuerkannt.
168 Wobei gerade bei dem Stiftungstypen der Unternehmensstiftungen sowieso davon ausgegangen
wird, dass sie „geschäftliche Interessen“ des Unternehmens „auf eine zurechenbare Weise fördern“ (Ultsch 2011, S. 2).
86
tungsarbeit insgesamt und die vorbildliche Arbeit einzelner Stiftungen beschränken. Zumindest muss für eine hinreichende Informationsgrundlage gesorgt werden, damit die Arbeit der Stiftungen untersucht werden kann. Damit könnte dann
möglicherweise auch die Spreu vom Weizen getrennt werden. Ohne verpflichtende
und verbindliche Angaben der Stiftungen kann dies unterdessen nicht gelingen.
Weder kritischen Journalistinnen und Journalisten, noch der wissenschaftlichen
Forschung ist es zudem zuzumuten, dass im Zeitalter der Digitalisierung und vermeintlich umfassender Information derartig im Nebel herumgestochert werden
muss, wenn es darum geht, Informationen über gemeinnützige Stiftungen einzuholen.
Wenn gemeinnützige Organisationen allgemeinpolitische Ziele verfolgen, kann
dies zur Aberkennung des Gemeinnützigkeitsstatus führen, wie 2014 bei der globalisierungskritischen NGO Attac in Deutschland geschehen. Dieser Fall verweist
u.E. nicht darauf, dass auch unternehmensnahen Stiftungen die Gemeinnützigkeit
aberkannt werden sollte, sondern auf die dringend notwendige Reform des Gemeinnützigkeitsrechts. Diese sollte mit einer Stiftungsreform verbunden sein, die
nicht wie bisher vor allem die verstärkte steuerliche Begünstigung zur Folge hat,
sondern als allererste und oberste Priorität die Einführung gesetzlich verpflichtender Transparenzstandards; diese sind längst überfällig. Ein öffentliches Stiftungsregister und die Minimalstandards der Initiative Transparente Zivilgesellschaft - als verpflichtende und einheitliche Angaben zu Vermögen, Mittelverwendung/-herkunft und zur gesellschaftsrechtlichen Verbundenheit – sind als absolute Mindestanforderung zu begreifen. Eine weitere Diskussion sollte es um die Ausdehnung des Informationsfreiheitsgesetzes auf Stiftungen geben, da sie zunehmend öffentliche Belange beeinflussen. Das Gesetz gewährt Bürgern/innen das
Recht auf Akteneinsicht in Bundesbehörden – warum sollte das Gesetz nicht auch
für das Stiftungswesen gelten, das über Steuervergünstigungen steuerlich subventioniert ist? Es gäbe den Stiftungen die Chance, die angezweifelte Gemeinnützigkeit unter Beweis zu stellen – fühlen sich doch nicht wenige von ihnen einem
demokratischen Gemeinwesen verpflichtet und möchten genau dieses in ihren
Stiftungstätigkeiten fördern. Reformen sollten aber nicht nur auf mehr Transparenz zielen: Einige unternehmensnahe Stiftungen sind Hauptanteilseigner von
Unternehmen – in den USA ist das beispielsweise verboten; und obwohl das deutsche Recht hier großzügiger als das amerikanische ist, gibt es für diese Stiftungen
noch nicht einmal eine Mindestausschüttungsquote. Auch dies wird in den USA
gesetzlich geregelt; Deutschland hinkt den USA weit hinterher.
Viele Stiftungen geben jährlich zwei bis dreistellige Millionenbeträge aus und
verfügen z.T. über ein milliardenschweres Stiftungsvermögen. Zu diesem gehört
ein Steueraufkommen, dass sich die Unternehmen und Unternehmer/innen als
Stifter/innen sparen und das dem öffentlichen Haushalt somit entgeht – die Stiftungen „[verfügen] privat über Steuergelder“.169 Werden die Stiftungen mit ihrer
Arbeit wirklich den Aufgaben gerecht, für die sie so viele Vorschub-Lorbeeren
169 Adloff 2010, S. 415. Das vollständige Zitat von Adloff lautet: „Stellt man die durch den Steuervorteil gewährten entgangenen Steuergelder hierbei ebenfalls in Rechnung, kann man die These vertreten, dass Stiftungen privat über Steuergelder verfügen.“ (Ebd.)
87
einheimsen? Tragen sie tatsächlich zur Bearbeitung großer gesellschaftlicher
Probleme bei, die etwa in der wachsenden sozialen Ungleichheit in der EU sowie
derzeit anhand der dramatischen Flüchtlingsbewegung erkennbar werden? In der
Politik entscheiden Wahlen über die Programme und die Bewertung der Verwendung der Steuermittel. In der Wirtschaft entscheiden Geldgeber und Anteilseigner
über den effizienten und gewinnbringenden Einsatz der Mittel. Wer entscheidet
über den Einsatz der Stiftungen? Und warum wird so viel Schatten oder Halbschatten gewährt bei dieser Arbeit?
Die Stiftungen bzw. die gesellschaftlichen Eliten in den Stiftungen entscheiden, was mit dem dort vorgehaltenen „privaten“ Kapital in öffentlichen Bereichen
wie der Wissenschaft, Bildung, Kultur und dem Sozialem geschieht. Dies führt u.E.
zu einer politischen Frage, die in der breiteren Öffentlichkeit grundsätzlicher diskutiert werden sollte: Wollen wir überhaupt private Stiftungen und damit eine
„wohlhabende Elite (…), die steuerfreie Dollars verwendet, um ihre Vision des öffentlichen Wohls geschehen zu lassen?“ (Prewitt 2011, S. 281), wie Prewitt es für
das US-Stiftungswesen ausdrückt. Diese (offensichtlich rhetorisch gemeinte) Frage
mit ja zu beantworten, fiele deutlich leichter, wenn mit der Umsetzung der genannten Reformvorschläge für ein gemeinnützigeres Stiftungswesen ein erster
ernsthafter Schritt hin zu mehr Öffentlichkeit und Verantwortung im Stiftungssektor unternommen würde.
88
Anhang: Tabellen
Tabelle 11: Vertreter aus dem höheren Management mit Sitz in der dazugehörigen Stiftung
Stiftungen
Personen
Stiftungsgremium
Funktion im Unternehmen
Allianz Umweltstiftung
Dr. Werner
Zedelius
Kuratorium
(Stellv. Vorsitzender)
Mitglied des Vorstands der
Allianz SE
Allianz Umweltstiftung
Dr. Klaus
Wehmeier
Kuratorium
(Vorsitzender)
Mitglied des Aufsichtsrats
der Körber AG
Bertelsmann
Stiftung
Stiftung Deutsche
SchlaganfallHilfe
Liz Mohn
Vorstand
(Stellv. Vorsitzende)
& Kuratorium
Kuratorium
Mitglied des Aufsichtsrats
der Bertelsmann SE &
Co.KGaA
Bertelsmann
Stiftung
Dr. Wulf H.
Bernotat
Kuratorium
Mitglied des Aufsichtsrats
der Bertelsmann SE &
Co.KGaA
Bertelsmann
Stiftung
Christoph
Mohn
Kuratorium
Mitglied des Aufsichtsrats
der Bertelsmann SE &
Co.KGaA
BMW Stiftung
Herbert Quandt
Dr. Friedrich
Eichiner
Kuratorium
Mitglied des Vorstandes der
BMW AG
BMW Stiftung
Herbert Quandt
Stefan Quandt
Kuratorium
Mitglied des Aufsichtsrats
der BMW AG
BMW Stiftung
Herbert Quandt
Dr. Norbert
Reithofer
Kuratorium
Vorsitzender des Aufsichtsrats der BMW AG
89
Boehringer
Ingelheim Fonds.
Stiftung für
medizinische
Grundlagenforschung
Prof. Dr. Dr.
Andreas
Barner
Vorstand
(Vorsitzender) &
Kuratorium
Vorsitzender der Unternehmensleitung von Boehringer
Ingelheim
Carl-ZeissStiftung
Dr. Hermann
Gerlinger
Vorstandsbeirat
Mitglied des Konzernvorstands der Carl Zeiss AG
Carl-ZeissStiftung
Dr. Matthias
Metz
Vorstandsbeirat
Mitglied des Vorstands der
Carl Zeiss AG
Carl-ZeissStiftung
Dr. Ludwin
Monz
Vorstandsbeirat
Mitglied des Konzernvorstands der Carl Zeiss AG
Carl-ZeissStiftung
Thomas
Spitzenpfeil
Vorstandsbeirat
Mitglied des Konzernvorstands der Carl Zeiss AG
Carl-ZeissStiftung
Dr. Michael
Kaschke
Vorstandsbeirat
Vorstandsvorsitzender
Carl Zeiss AG
Daimler und Benz
Stiftung
Wilfried Porth
Stiftungsrat
Vorstandsmitglied der
Daimler AG
Daimler und Benz
Stiftung
Prof. Dr.
Thomas
Weber
Stiftungsrat
(Vorsitzender)
Vorstandsmitglied der
Daimler AG
Deutsche Telekom Stiftung
Timotheus
Hoettges
Kuratorium
(Vorsitzender)
Vorstandsvorsitzender
Deutsche Telekom AG
Deutsche Telekom Stiftung
Christian P.
Illek
Kuratorium
Vorstand Personal Deutsche
Telekom AG
Deutsche Telekom Stiftung
Claudia Nemat
Kuratorium
Mitglied des Vorstandes der
Deutschen Telekom AG
90
Deutsche Telekom Stiftung
Reinhard
Clemens
Kuratorium
Geschäftsführer der
T-Systems
Deutsche Telekom Stiftung
Thomas
Dannenfeldt
Vorstand
(Vorsitzender) &
Kuratorium
Vorstandsmitglied Finanzen
Deutsche Telekom AG
Deutsche Telekom Stiftung
Niek Jan van
Damme
Kuratorium
Sprecher der Geschäftsführung der Telekom
Deutschland GmbH
Deutsche Telekom Stiftung
Wolfgang Kopf
Kuratorium
Leiter Politik und Regulierung Deutsche Telekom AG
Deutsche Telekom Stiftung
Thomas
Kremer
Kuratorium
Vorstandsmitglied Datenschutz, Recht und Compliance Deutsche Telekom AG
Dräger-Stiftung
Stefan
Dräger
Vorstand
(Vorsitzender)
Vorstandsvorsitzender der
Drägerwerke AG
Dräger-Stiftung
Claudia
Dräger
Vorstand
(Vorsitzende)
Leiterin des Corporate Office
der Drägerwerke AG
Eberhard von
Kuenheim Stiftung
Dr.-Ing. Klaus
Draeger
Kuratorium
(Stellv. Vorsitzender)
Vorstandsmitglied der BMW
AG
Else KrönerFreseniusStiftung
Dr. Karl
Schneider
Stiftungsrat
(Stellv. Vorsitzender)
Aufsichtsrat Mitglied der
Fresenius Management SE
Stiftungsrat
(Vorsitzender)
Stellvertretender Aufsichtsratchef von Fresenius und
der Fresenius Medical Care
(FMC)
Else KrönerFreseniusStiftung
Dr. Dieter
Schenk
91
Freudenberg
Stiftung GmbH,
Dr. Mohsen
Sohi
Mitglied der
Gesellschafterversammlung
Sprecher des Vorstands der
Freudenberg SE
Friede Springer
Stiftung
Dr. h.c. Friede
Springer
Vorstand
(Vorsitzende) &
Kuratorium
Stellv. Aufsichtsratsvorsitzende der Axel Springer SE
Gerda Henkel
Stiftung
Prof. Dr.
Ulrich Lehner
Kuratorium
Mitglied des Gesellschafterausschusses der Henkel AG &
Co. KGaA
Haniel Stiftung
Franz M. Haniel
Kuratorium
(Vorsitzender)
Aufsichtsratsvorsitzender
der Franz Haniel & Cie. GmbH
Haniel Stiftung
Stephan
Gemkow
Kuratorium
Aufsichtsratsvorsitzender
der Franz Haniel & Cie. GmbH
Haniel Stiftung
Dr. Nathalie
von Siemens
Kuratorium
Mitglied des Aufsichtsrats
der Siemens AG
Körber-Stiftung
Dr. Werner
Redeker
Stiftungsrat &
Kuratorium
Aufsichtsratsvorsitzender
der Körber AG
Körber-Stiftung
Christian
Wriedt
Kuratorium
(Vorsitzender)
Mitglied des Aufsichtsrats
Körber-Stiftung
Richard Bauer
Kuratorium
Aufsichtsratsmitglied der
Körber AG
Körber-Stiftung
Stephan
Seifert
Kuratorium
Aufsichtsratsmitglied der
Körber AG
92
L’Oréal-Stiftung
Laurent Attal
Vorstand
Vorsitzender und Executive
Vice-President Forschung &
Innovation von L’Oréal
L’Oréal-Stiftung
Jean-Paul
Agon
Vorstand
(Vorsitzender)
Konzernvorsitzender der
L’Oréal S.A.
Robert Bosch
Stiftung GmbH
Matthias
Georg
Madelung
Kuratorium
Mitglied des Aufsichtsrats
der Bosch-Gruppe
RWE Stiftung für
Energie und Gesellschaft
Peter Terium
Stiftungsrat
Vorstandsvorsitzender der
RWE AG
RWE Stiftung für
Energie und Gesellschaft
Dr. Frank
Weigand
Kuratorium
Kaufmännischer Geschäftsführer der RWE Generation
SE
RWE Stiftung für
Energie und Gesellschaft
Dr. Arndt
Neuhaus
Stiftungsrat
Vorstandsvorsitzender der
RWE Deutschland AG
RWE Stiftung für
Energie und Gesellschaft
Dr. Filip Thon
Kuratorium
Vorstandsvorsitzender der
RWE Polska SA
Siemens Stiftung
Janina Kugel
Kuratorium
Mitglied des Vorstands der
Siemens AG
SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn
Artur
Grzesiek
Vorstand
(Vorsitzender)
Vorstandsvorsitzender der
Sparkasse KölnBonn
Software AGStiftung
Markus Ziener
Vorstand
Mitglied des Aufsichtsrats
der Software AG
93
Tabelle 12: Überschneidung der Wissenschaftsförderung von Stiftungen und der
Geschäftsfelder der verbundenen Unternehmen; Politikberatung durch
Stiftungen
Stiftung
Überschneidung
Politikberatung
Alfred Toepfer
Stiftung F.V.S
Keine Überschneidung
Keine Politikberatung ersichtlich
Alfried Krupp
von Bohlen und
Halbach-Stiftung
Keine Überschneidung
Keine Politikberatung ersichtlich
Allianz Umweltstiftung
Das Projekt „vorsorgender Hochwasserschutz an der Elbe“ weist die
Möglichkeit einer Überschneidung
mit dem Versicherungsgeschäft der
Allianz SE auf,170 die wiederum die
Allianz Umweltstiftung gegründet
hat.
Organisation von Veranstaltungsreihen, z.B. Benediktbeurer Gespräche. Hierbei
treffen sich „Naturwissenschaftler und Politiker, Manager aus Wirtschaft und
Kultur, Vertreter von Umweltverbänden und Presse
zum Gedankenaustausch“.171
AltenheimStiftung der
Stadtsparkasse
Duisburg
K.A. (Kaum Angaben über die Stiftungsaktivitäten erkennbar)
K.A. (Kaum Angaben über die
Stiftungsaktivitäten erkennbar)
Auerbach
Stiftung
Die Stiftung wurde von Tjark Auerbach, einem Gesellschafter des ITUnternehmens AVIRA, gegründet.
Die Stiftung bezieht 5 Prozent aus
jedem verkauften AVIRA-OnlineProdukt172 und der Umfang eines
Teils ihres Budgets hängt damit unmittelbar vom Umsatz des Unternehmens ab. Die Auerbach Stiftung
hat u.a. zwei Stiftungsprofessuren
für die Bereiche IT-Sicherheit und
Datensicherheit eingerichtet.173
Keine Politikberatung ersichtlich
170 Allianz Umweltstiftung, Vorsorgender Hochwasserschutz an der Elbe, 25.05.2016
171 Allianz Umweltstiftung, Benediktbeurer Gespräche, 25.05.2016
172 „Von den Produkten für Privatanwender, die über den Onlineshop der Avira verkauft werden,
fließen jeweils fünf Euro in Stiftungsprojekte.“ (Auerbach Stiftung, Die Stiftung, 28.10.2015)
173 Auerbach Stiftung, Stiftungsprofessuren, 25.05.2016
94
Die Stiftung „wurde 1996 von der
Hoechst Aktiengesellschaft als
Hoechst Foundation gegründet“.174
Die Hoechst Aktiengesellschaft fusionierte 1999 mit einem anderen
Unternehmen zu Aventis S.A., Aventis wiederum fusionierte 2004 zu
Aventis-Sanofi. Bis heute führt der
Pharmakonzern SANOFI die Aventis
Foundation als ein Projekt im Bereich Unternehmensverantwortung.175 Die Aventis Foundation fördert u.a. Stiftungsprofessuren im
Bereich Chemie und Biologie.176
Keine Politikberatung ersichtlich
Bertelsmann
Stiftung
Die Bertelsmann Stiftung ist Hauptanteilseigner der Bertelsmann
AG.Bertelsmann ist ein „Fachverlag
für Bildung, Beruf und Sozialforschung“; die Stiftung ist stark im
Bildungsbereich sowie auch in den
Sozialwissenschaften aktiv. Aktuell
wird besonders die gleichzeitige
Ausrichtung von Verlag und Stiftung
im Bereich Digitalisierung/digitale
Bildung diskutiert (vgl. der Freitag).
Zahlreiche Veranstaltungsformate, in denen Vertreter/innen aus Wirtschaft,
Wissenschaft und Politik
zusammengebracht werden.
Zahlreiche Publikationen und
Forschungsprojekte zu gesellschaftlichtspolitischen
Themen; Fragen in der
Governance-Debatte werden
ebenfalls durch die (Bertelsmann) Stiftung bearbeitet
und gleichzeitig vom (Bertelsmann) Verlag publiziert.177
Bildung & Handwerk, Stiftung
Die Stiftung ist eine Unternehmensträger Stiftung, d.h. Stiftungs- und
Unternehmenszweck fallen zusammen.
Keine Politikberatung ersichtlich
Aventis Foundation
174
175
176
177
Aventis Foundation, Die Aventis Foundation, 29.06.2016
Sanofi, Unternehmensverantwortung CSR, 14.01.2016
Aventis Foundation, Stiftungsprofessur, 25.05.2016
Vergleiche die Publikationen der Bertelsmann Stiftung zur Governance-Debatte:
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/to-the-man-with-ahammer/, 14.01.2016
95
BMW Stiftung
Herbert Quandt
Keine Überschneidungen ersichtlich
Die Stiftung schreibt in ihrem Eintrag im Stiftungsverzeichnis des BDS: „(…) die
gezielte Förderung eines
internationalen und gemeinwohlorientierten Dialogs zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft [ist]
die erste Aufgabe der BMW
Stiftung Herbert Quandt.
Indem wir ein jährlich wechselndes Thema zu handlungsrelevanten Fragen der Globalisierung setzen, fördern wir
den Meinungsaustausch,
stärken tragfähige persönliche Netzwerke und zeigen
konkrete Möglichkeiten auf,
sich mit den von ihnen geführten Unternehmen oder
Organisationen sowie individuell an der verantwortungsbewussten Entwicklung
der Gesellschaft zu beteiligen.“178 Entsprechend dieses
Selbstverständnisses führt
sie zahlreiche Veranstaltungsformate mit Politiker/innen durch, gibt Policy
Papers heraus und lobbyiert
bestimmte politische Anliegen. Zum Beispiel will sie
„die Akzeptanz von Sozialunternehmern erhöhen und sie
durch die Vernetzung mit
Unternehmen, privaten Investoren, Staat und Verwaltung fördern.“179
178 BDS 2014, S.392
179 BMW Stiftung Herbert Quandt, Was wir tun – Themenfeld Social Entrepreneurship, 22.01.2016
96
Boehringer
Ingelheim Fonds.
Stiftung für medizinische Grundlagenforschung
Die Stiftung wurde 1983 von den
Holdinggesellschaften des Unternehmensverbandes Boehringer
Ingelheim gegründet.180 Der Hauptschwerpunkt der Stiftung liegt in
der „Förderung biomedizinischer
Grundlagenforschung“181; sie ist damit im selben Geschäftsfeld wie der
Pharmakonzern Boehringer Ingelheim tätig.
Keine Politikberatung ersichtlich
Carlo und Karin
Giersch-Stiftung
an der TU Darmstadt
Keine Überschneidungen ersichtlich
Keine Politikberatung ersichtlich
Carl-ZeissStiftung
Die Stiftung ist die Eigentümerin der
Carl Zeiss AG und der Schott AG. Unter anderem fördert die Stiftung in
Kooperation mit dem OptikUnternehmen Carl Zeiss AG und dem
Technologiekonzern Schott AG Stiftungsprofessuren in Physik und
Chemie.182 Das wissenschaftliche
Nachwuchsförderprogramm 2016
fokussiert die Schwerpunkte „Mathematik, Informatik, Big Data/Digitalisierung, Geowissenschaften und Physik“.183
Keine Politikberatung ersichtlich
180
181
182
183
Boehringer Ingelheim Fonds. Stiftung für medizinische Grundlagenforschung, 29.06.2016
Dies., Unser Leitbild, 22.01.2016
Carl Zeiss Stiftung, Geförderte Stiftungsprofessuren, 29.06.2016
Ebd.
97
Daimler und Benz
Stiftung
Die Stiftung wurde 1986 von der
Daimler Benz AG gegründet. Sie förderte u.a. ein Forschungsprojekt zum
Thema des autonomen Fahrens184
sowie eine Tagung zur Roboterethik.185
Deutsche Stiftung
Weltbevölkerung
(DSW)
Keine Überschneidungen ersichtlich.
184
185
186
187
188
189
98
Zum Beispiel die Veranstaltungsreihe „Berliner Kolloquium, bei dem sich jährlich
"Experten aus Wissenschaft,
Wirtschaft und Politik“ treffen: „Die Themenkomplexe
werden von der Stiftung
vorgegeben. Sie reichen von
aktuellen Fragestellungen
der Mensch-MaschineSchnittstelle, der Molekularmedizin, der Neuro- und
Kulturwissenschaften über
die Psychologie, Ökologie,
Urbanistik und Informatik
bis hin zu Kommunikationsund Managemententwicklungen.“ 186
Die Stiftung weist einen
Schwerpunkt in der politischen Arbeit auf.187 Sie
nimmt an Gesprächsrunden
zur Entwicklungszusammenarbeit teil,188 erstellt Positionspapiere und stellt konkrete Forderungsmaßnahmen an die Politik.189
Daimler und Benz Stiftung, Autonomes Fahren im Straßenverkehr der Zukunft, 14.01.2016
Dies., Roboterethik, 14.01.2016
Dies., Berliner Kolloquium, 25.05.2016
Vgl. Stiftung Weltbevölkerung, Auf einen Blick, 18.01.2016
Dies., Themenschwerpunkt Gesundheit, 25.05.2016
Dies., Mitteilung, 25.05.2016
Deutsche Telekom Stiftung
Deutsche Wildtier
Stiftung
Dieter Schwarz
Stiftung
190
191
192
193
194
195
196
197
198
Die Stiftung wurde von der Deutschen Telekom AG gegründet. Sie
fördert MINT-Fachdidaktik und
MINT-Fachwissenschaften190 sowie
Forschungsprojekte zur digitalen
Bildung u.a.191
Die Stiftung hält 40 Prozent Anteile
an der Gourmet Manufaktur Gut Klepelshagen GmbH, die u.a. Wildfleisch
verkauft; der Stiftungsvorstand wird
durch den Geschäftsführer der
Gourmet Manufaktur Gut Klepelshagen gehalten. Auf der Stiftungshomepage befindet sich ein „ShopBereich“ mit einem Link zur Gourmet Manufaktur.195 Die Stiftungsaktivitäten im Bereich Wissenschaft
umfassen zum Beispiel die Vergabe
des Forschungspreises, „der intensive Forschungsvorhaben rund um die
heimische Tierwelt ermöglicht“.196
Die Stiftung hält 99,9 Anteile an den
Unternehmen Lidl und Kaufland. Sie
fördert u.a. einen Studiengang in
Heilbronn (DHBW) zum Konsumgüterhandel.198
Veröffentlichung eines Positionspapiers; Ausrichtung
bildungspolitischer Symposien,192 mehrere politische
Initiativen im Bereich MINTBildung.193 Darunter findet
sich auch die Förderung des
Vereins „MINT Zukunft schaffen“, der vom BDA und BDI
gegründet wurde, und darauf
abzielt, dem „MINTFachkräftemangel hierzulande entgegenzuwirken“.194
Die Stiftung hat zum Beispiel
die Studie „Energiewende
und Naturschutz – Windenergie im Lebensraum
Wald“ erstellen lassen und
darin auch „Forderungen zu
Energiegewinnung im
Wald“197 veröffentlicht.
Keine Politikberatung ersichtlich
Deutsche Telekom Stiftung, Bildungsinnovationen, 29.06.2016
Dies., Schule digital, 29.06.2016
Dies., Pressemitteilung, 25.05.2016
Dies., MINT-Initiativen, 29.06.2016
Ebd.
Deutsche Wildtier Stiftung, Naturschutzprodukte der Deutschen Wildtier Stiftung, 15.01.2016
Dies., Forschungspreis, 25.06.2016
Dies. (Hrsg.), Energiewende und Naturschutz, 29.06.2016
DHBW Heilbronn, Studiengang Konsumgüterhandel, 25.05.2016
99
Dietmar Hopp
Stiftung
Dräger-Stiftung
Der StiftungsgründerDietmar Hopp
ist Unternehmer und gehört zu den
Mitgründern des Softwareherstellers
SAP. Die Dietmar Hopp Stiftung hält
28,8 Prozent Aktienanteile an der
SAP-AG.199 Hopp besitzt zudem das
Software-Unternehmen im Gesundheitswesen, InterComponentWare
AG, und das Bioinformatikunternehmen Molecular Health. Zu den
Schwerpunkten der Stiftung gehört
die Förderung medizinischer Forschung: „Die Bandbreite umfasst die
Unterstützung von Präventionsprogrammen, Studien zur Erforschung
von Krankheitsursachen und Prüfung neuer Therapieformen sowie
die Finanzierung innovativer Geräte
für eine exzellente technische Ausstattung medizinischer Einrichtungen.“200 201
Die Stiftung „hält 23,15 Prozent der
Aktienanteile der Drägerwerk AG &
Co. KGaA“, 202 die u.a. im Bereich Medizintechnik tätig ist. Zu den Förderbereichen der Stiftung gehört u.a.
Medizin.203
Keine Politikberatung ersichtlich
Publikationen und Veranstaltungen zu Themen wie
„Good Governance“ und ordnungspolitischen Fragestellungen sowie zum
Keynesianismus.204
Eberhard von
Kuenheim Stiftung
Keine Überschneidungen ersichtlich
Keine Politikberatung ersichtlich
Else KrönerFreseniusStiftung
Die Stiftung ist zu 27 Prozent Anteilseigner bei dem Gesundheitskonzern Fresenius; sie „widmet sich der
Förderung medizinischer Forschung
und unterstützt medizinischhumanitäre Projekte" und vergibt
Preise in der medizinischen Forschung.205
Keine Politikberatung ersichtlich
199
200
201
202
203
204
205
100
Vgl. Eulerich/Welge 2011, S. 56
Dietmar Hopp Stiftung, Medizin, 29.06.2016
Tagesspiegel, Molecular Health, 25.05.2016
Eulerich/Welge 2011, S. 48
Dräger-Stiftung, Allgemeine Zielsetzungen, 29.06.2016
Dies., Konferenzen, 25.05.2016
Else Kröner-Fresenius-Stiftung, Über die Stiftung, 25.05.2016
Freudenberg
Stiftung
Keine Überschneidungen ersichtlich
Die Stiftung fördert u.a. den
Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR),206
der als eine Institution für
Politikberatung gegründet
wurde.207 Außerdem fördert
die Stiftung die Weinheimer
Initiative, die ein bundesweiter Zusammenschluss von
Städten und Landkreisen ist,
„der sich für die Gestaltung
gelingender Übergänge für
alle jungen Menschen von
der Schule in die Arbeitswelt
einsetzt.“208
Friede Springer
Stiftung
K.A. (Kaum Angaben über die Stiftungsaktivitäten erkennbar)
K.A. (Kaum Angaben über die
Stiftungsaktivitäten erkennbar)
Fritz Thyssen
Stiftung
Keine Überschneidungen ersichtlich
Die Stiftung fördert u.a. das
Programm „THESEUS“, das
mittlerweile „zu einem wichtigen Netzwerk der gemeinsamen Reflektion von Wissenschaft und Politik über
europäische Herausforderungen geworden [ist].“ Zu
den Teilenehmenden gehören „Wissenschaftler, Experten, Politiker, Beamte und
Nachwuchsforscher.“209
Fürst Donnersmarck-Stiftung
Keine Überschneidungen ersichtlich
Keine Politikberatung ersichtlich
G. u. L. Powalla
Bunny's Stiftung
K.A. (Kaum Angaben über die Stiftungsaktivitäten erkennbar)
K.A. (Kaum Angaben über die
Stiftungsaktivitäten erkennbar.)
206 Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration, 29.06.2016
207 Ebd.
208 Freudenberg Stiftung, "Weinheimer Initiative" - Lokale Verantwortung für Bildung und Ausbildung, 29.06.2016
209 Fritz Thyssen Stiftung, Sonderprogramm Theseus, 25.05.2016
101
Gemeinnützige
Hertie-Stiftung
Kein Überschneidungen ersichtlich
Die Stiftung fördert u.a. gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für
Migration, Flüchtlinge und
Integration (und anderen
Partnern) das Institut für
empirische Integrations- und
Migrationsforschung (BIM).
Mit dem BIM werde „ein systematischer Forschungstransfer in den öffentlichen
Raum angestrebt, der von
der kritischen Begleitung
politischer Debatten über
öffentlichkeitsorientierte
Veranstaltungen bis hin zu
medialen Interventionen
reicht.“210
Georg Ludwig
Rexroth-Stiftung
Keine Überschneidungen ersichtlich
Keine Politikberatung ersichtlich
Keine Politikberatung ersichtlich
Gerda Henkel
Stiftung
Haniel Stiftung
Keine Überschneidungen ersichtlich
Hasso Plattner
Förderstiftung
K.A. (Kaum Angaben über die Stiftungsaktivitäten erkennbar)
Heidehof Stiftung
Keine Überschneidungen ersichtlich
Veranstaltungen aus der
Reihe „Haniel Circle“ und
„Haniel Lecture“ „beleuchten
stets aktuelle Themen aus
Wirtschaft, Wissenschaft,
Politik und Gesellschaft, wobei unterschiedliche berufliche und nationale Perspektiven der Referenten zu einer
intensiven Auseinandersetzung beitragen.“211
K.A. (Kaum Angaben über die
Stiftungsaktivitäten erkennbar)
Keine Politikberatung ersichtlich
210 Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung, Über uns, 29.06.2016
211 Haniel-Stiftung, Über die Stiftung, 25.05.2016
102
Herbert QuandtStiftung
Keine Überschneidungen ersichtlich
In der Veranstaltungsreihe
„Gedanken zur Zukunft
Schwerin“ widmen sich „Gäste“ aus Politik, Wirtschaft,
Wissenschaft, Medien und
Zivilgesellschaft“ in „nicht
öffentlichen Hintergrundgespräche[n] (…) aktuellen gesellschaftlichen Fragen
und entwerfen Gestaltungsmöglichkeiten für die Zukunft.“212Bei den „SinclairHaus-Gesprächen“ führt die
Stiftung „internationale Persönlichkeiten aus Politik,
Wirtschaft, Wissenschaft,
Kultur und Religion
zum Austausch
über grundlegende Fragen
der Gegenwart zusammen.“
Dieses Format findet ebenfalls „in einem geschlossenen
Kreis“213 statt.
Hermann
Reemtsma
Stiftung
Keine Überschneidungen ersichtlich
Keine Politikberatung ersichtlich
Jacobs
Foundation
Keine Überschneidungen ersichtlich
Agendasetting wird als Stiftungsziel im Jahresbericht
genannt.214
Joachim Herz
Stiftung
212
213
214
215
Keine Überschneidungen ersichtlich
Die Stiftung fördert das MINT
Forum und will „(d)urch die
Vernetzung von Akteuren,
die Ausrichtung von Konferenzen, Thementagen oder
Wettbewerben (…) die Bedeutung exzellenter MINTBildung in das Bewusstsein
von Eltern, Schülern, Lehrern und Entscheidungsträgern [rücken]“.215
Herbert Quandt Stiftung, Gedanken zur Zukunft Schwerin, 29.06.2016
Dies., Sinclair-Haus-Gespräche, 29.06.2016
Jacobs Foundation, Jahresbericht 2014, 29.06.2016
Joachim Herz Stiftung, Wer wir sind, 29.06.2016
103
Klaus Tschira
Stiftung
Die Stiftung wurde von Klaus Tschira
gegründet, der das SoftwareUnternehmen SAP mitgegründet hat;
die Stiftung hält 5 Prozent Anteile
am Unternehmen SAP.216 Die Stiftung
„konzentriert ihre Förderung der
Naturwissenschaften, Mathematik
und Informatik“.217 Die Stiftung fördert u.a. auch das Heidelberg Laureate Forum, in dessen Rahmen „aktuelle wissenschaftliche Fragen” in den
Bereichen Mathematik und Informatik diskutiert werden.218
Keine Politikberatung ersichtlich
Koenig & BauerStiftung zur Förderung des kulturellen Lebens
in Würzburg
K.A. (Kaum Angaben über die Stiftungsaktivitäten erkennbar.)
K.A. (Kaum Angaben über die
Stiftungsaktivitäten erkennbar)
Keine Überschneidungen ersichtlich
In unterschiedlichen Formaten diskutieren Experten und
Politiker aktuelle, außenpolitische Themen (u.a. Bergedorfer Gesprächskreis,219
Körber Policy Game,220 Berliner Forum Außenpolitik,221
Körber-Netzwerk Außenpolitik,222 Politische Frühstücke,
223
Politische Mittage224).
Körber-Stiftung
216
217
218
219
220
221
222
223
224
104
finanzen.net, Tschira-Stiftung senkt Anteil an Softwarekonzern SAP, 29.06.2016
Klaus Tschira Stiftung, Aktivitäten, 29.06.2016
Dies., Operative Projekte, 25.05.2016
Körber Stiftung, Bergedorfer Gesprächskreis, 20.01.2016
Dies., Körber Policy Games, 25.05.2016
Dies., Berliner Forum Außenpolitik, 20.01.2016
Dies., Körber Netzwerk Außenpolitik, 29.06.2016
Dies., Politische Frühstücke, 29.06.2016
Dies., Politische Mittage, 20.01.2016
L’Oréal-Stiftung
Die Stiftung wurde vom Kosmetikkonzern L’Oréal gegründet; sie „unterstützt Menschen dabei, durch
Aufwertung ihres Aussehens die
physische, psychische oder soziale
Wiedereingliederung zu erreichen.
Sie unterstützt außerdem Menschen,
die eine Ausbildung im Schönheitsbereich anstreben.“225 Die Stiftung
führt aus: „Wir bevorzugen Projekte
aus unseren Fachgebieten, die (…)in
Einklang mit den Werten des Konzerns oder der Stiftung stehen.“226
Bei der Projektauswahl „achtet die
Stiftung auch darauf, ob (…) das Projekt Auswirkungen auf die L'OréalMitarbeiter hat.“227
Keine Politikberatung ersichtlich
McDonald's Kinderhilfe Stiftung
Keine Überschneidungen ersichtlich
Keine Politikberatung ersichtlich
Museumsstiftung
Post und Telekommunikation
Die Stiftung wird finanziell getragen
von der „(f)inanziell getragen (…) von
der Deutschen Post AG und der Deutschen Telekom AG“. Ihr „Zweck ist
die Sammlung, Bewahrung, Erschließung und Vermittlung der gesamten
Entwicklung der Nachrichtenübermittlung in den Bereichen Post und
Telekommunikation“.228
Keine Politikberatung ersichtlich
Possehl-Stiftung
Keine Überschneidungen ersichtlich
Keine Politikberatung ersichtlich
225
226
227
228
L'Oréal-Stiftung, Programme der Stiftung, 29.06.2016
Ebd.
Ebd.
Museumsstiftung Post und Telekommunikation, 25.05.2016
105
Robert Bosch
Stiftung GmbH
Keine Überschneidungen ersichtlich
Die Stiftung fördert zahlreiche Veranstaltungsformate,
in deren Rahmen ein Austausch zwischen Politiker/innen, Wissenschaftler/innen und Experten/innen stattfinden soll:
z.B. Berliner Wissenschaftsgespräche,229 Berliner Demographiegespräche230, Expertenkommission zur Neuausrichtung der Flüchtlingspolitik,231 Euroscience Open Forum,232 Transatlantic
Academy,233 EU Integration,
Migration Strategy Group on
Global Competitiveness
(MSG).234 Die Stiftung beauftragt wissenschaftliche Studien zu gesellschaftlichen
Debatten wie etwa Migration
und Teilhabe, Asyl-, Arbeitsmarkt-, Gesundheits-, Familien-, Bildungs-, und Kulturpolitik, International Relations, Good Governance und
dem demographischen Wandel.235
Rut- und KlausBahlsen-Stiftung
Klaus und Rut Bahlsen haben ihr
Erbe in die Stiftung eingebracht.236
Inwiefern Bezüge zur Bahlsen AG
bestehen, die heute von ihrem Neffen Werner Michael Bahlsen geleitet
wird, ist nicht bekannt.
Ein Stiftungsschwerpunkt liegt auf
Ökologischem Landbau und Gesunder Ernährung,237 in dessen Rahmen
auch Forschungsprojekte durchgeführt werden.238
Keine Politikberatung ersichtlich
229
230
231
232
233
234
235
236
237
238
106
Robert Bosch Stiftung, Berliner Wissenschaftsgespräche, 29.06.2016
Dies., Berliner Demographiegespräche, 29.06.2016
Dies., Robert Bosch Expertenkommission zur Neuausrichtung der Flüchtlingspolitik, 29.06.2016
Dies., ESOF, 29.06.2016
Dies., Transatlantic Academy, 19.01.2016
Dies., Migration Strategy Group, 29.06.2016
Vergleiche dazu die Publikationsdatenbank auf der Seite der Robert Bosch Stiftung, 29.06.2016
Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung, Stifter, 29.06.2016
Dies., Aufgaben, 29.06.2016
Dies., Projekte der Stiftung, 25.05.2016
RWE Stiftung für
Energie und
Gesellschaft
Die Stiftung wurde von dem Energiekonzern RWE AG gegründet und
fördert u.a. Forschungsprojekte rund
um das Thema Energie.239 Ein Forschungsprojekt zielt auf die Untersuchung von Nutzerinnovationen für
den Energiemarkt.240 Auch hat die
Stiftung eine Studie „zur Energiebildung an deutschen Schulen“ beauftragt.241
Die Stiftung beschreibt ihr
Selbstverständnis wie folgt
(Auszug): „Wir wollen Diskussionen anstiften und Prozesse initiieren, etwa anhand
aktueller Studienergebnisse
(…). Die Transformationsprozesse rund um das Themenfeld „Energie und Gesellschaft“ sind von zahlreichen
Interessenkonflikten gekennzeichnet, die wir nicht
lösen können. Wir verstehen
es aber als unsere Aufgabe,
sie zu thematisieren und die
unterschiedlichen Akteure
miteinander ins Gespräch zu
bringen.“242
Schader-Stiftung
K.A. (Keine Angaben zur Zusammensetzung des Stiftungsvermögens)
Die Stiftung möchte „den
Praxisbezug der Gesellschaftswissenschaften und
deren Dialog mit der Praxis
stärken. (…) Praxis kann die
Anwendung in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kommunen, dem Dritten Sektor und
der angewandten Wissenschaft sein.“243
SchwarzkopfStiftung Junges
Europa
Keine Überschneidungen ersichtlich
Keine Politikberatung ersichtlich
239
240
241
242
243
RWE Stiftung für Energie und Gesellschaft, Projekte der Stiftung, 25.05.2016
Dies., Projekte, 14.01.2016
Dies., Studie: Energiebildung an deutschen Schulen, 25.05.2016
Dies., Über die Stiftung, 18.01.2016
Schader Stiftung, Förderung, 29.06.2016
107
Die Stiftung wurde von dem Technologiekonzern Siemens AG gegründet
und setzt sich für eine „nachhaltige
gesellschaftliche Entwicklung ein.
(…) In unserer internationalen Projektarbeit unterstützen wir deshalb
Menschen darin, diesen Herausforderungen unserer Zeit eigeninitiativ
und verantwortungsvoll zu begegnen. Hierfür entwickeln wir mit
Partnern Lösungsansätze und Programme und setzen diese gemeinsam um. Eine zentrale Rolle spielen
dabei technologische und soziale
Innovationen.“244 Die Stiftung hat so
z.B. eine Studie zur frühkindlichen
Sprachförderung herausgegeben und
eine Lernsoftware zur Sprachförderung entwickelt.245
Die Siemens Stiftung hat u.a.
ein Grundsatzpapier zur
MINT-Bildung mitherausgegeben.246 Die Stiftung betreibt zudem umfangreiche
Förderungen im Bereich
Social Entrepreneurship. Das
von der Stiftung geförderte
IRENE I SEE ist ein internationales Forschungsnetzwerkund „erforscht die Wirkungsformen von Sozialunternehmen und erarbeitet
praktische Handlungsempfehlungen.“247
SK Stiftung Kultur der Sparkasse
KölnBonn
Keine Überschneidungen ersichtlich
Die Stiftung richtet einmal
im Jahr eine Konferenz zum
Arbeitsmarkt im Bereich
Medien und Kultur aus. Die
Konferenz ist eine „Diskussions-Plattform für Medienund Kulturschaffende, Unternehmen der Kultur- und
Medienwirtschaft, Multiplikator/innen aus Wissenschaft und öffentlichen Einrichtungen“.248
Software AGStiftung
Keine Überschneidungen ersichtlich
Keine Politikberatung ersichtlich
Siemens Stiftung
SRH Holding
<Stiftung Rehabilitation Heidelberg
Stiftung Deutsche
SchlaganfallHilfe
244
245
246
247
248
108
Die Stiftung ist eine Unternehmensträger Stiftung, d.h. Stiftungs- und
Unternehmenszweck fallen zusammen.
Keine Überschneidungen ersichtlich
Siemens Stiftung, Mission, 29.06.2016
Dies., KIKUS digtial, 29.06.2016
Dies., Publikationen Grundsatzpaper MINT-Bildung, 25.05.2016
Dies., Forschungsnetzwerk IRENE I SEE, 22.01.2016
SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn, 25.05.2016
Keine Politikberatung ersichtlich
Keine Politikberatung ersichtlich
Stiftung Evangelisches Krankenund Versorgungshaus zu
Mühlheim an der
Ruhr
Die Stiftung ist eine Unternehmensträger Stiftung, d.h. Stiftungs- und
Unternehmenszweck fallen zusammen.
Stiftung Mercator
Keine Überschneidungen ersichtlich
Stiftung van
Meeteren
K.A. (Kaum Angaben über die Stiftungsaktivitäten erkennbar)
Keine Politikberatung ersichtlich
Die Stiftung hat einen
Schwerpunkt in der Politikberatung: Dies berührt zum
einen ihr grundsätzliches
Verständnis, in dem sie sich
als Einrichtung sieht, die „die
Phantasie aller anregt, die in
Politik und Gesellschaft besondere Verantwortung tragen“.249 Zudem lässt sie aktuell eine „Umfrage zur Nutzung von wissenschaftlicher
Politikberatung“ durchführen. 250 Schließlich richtet sie
sich mit zahlreichen Studien251 und wissenschaftsnahen Veranstaltungsformaten
an Politiker/innen (z.B.
„Rethink: Europe“, Mercator
Lecture, Mercator Salon, Neujahrsempfang)252 und hat
Forschungsinstitute zur Erforschung des Klimawandels
oder zur China-Forschung
gegründet, die auch als
Think-Tanks fungieren.253
K.A. (Kaum Angaben über die
Stiftungsaktivitäten erkennbar.)
249 Stiftung Mercator, Unser Leitbild, 29.06.2016
250 Dies. Jahresbericht 2014, S. 15
251 Über die Studien kann man sich hier einen Überblick verschaffen: Stiftung Mercator, Publikationen, 25.05.2016
252 Dies., RETHINK: EUROPE, 29.06.2016; dies., Mercator Lecture, 29.06.2016; dies., Mercator Salon,
29.06.2016; dies., Neujahrsempfang der Stiftung Mercator, 29.06.2016
253 Vgl. MERICS, Das Mercator Institute for China Studies, 18.01.2016; Stiftung Mercator, Mercator
Research Institute on Global Commons and Climate Change, 29.06.2016
109
Vodafone Stiftung
Die Stiftung wird „(g)etragen (…) vom
deutschen Telekommunikationsanbieter Vodafone sowie von Mitteln
der Vodafone Foundation“.254 Die
Stiftung fördert u.a. das Forum für
Soziale Innovationen, das 2015 zum
Thema „Digitaler Wandel“ tagte.255
Die Stiftung versteht sich als
„Think-Tank“ und möchte
Wissen u.a. als „Politikempfehlungen“ aufbereiten.256
Die Stiftung gibt die Schriftenreihe „Transmission“ heraus: „In unserer Schriftenreihe ‚Transmission‘ greifen
wir drängende gesellschaftliche Probleme auf. Hierfür
bitten wir renommierte Wissenschaftler und erfahrene
Praktiker aus dem jeweiligen
Bereich ihre Ideen in Form
von möglichst anwendungsorientierten Lösungsvorschlägen zu erläutern. Diese
Sammelbände versenden wir
an die relevanten Entscheidungsträger in Parlamenten,
Parteien und Administrationen in Bund, Ländern und
Kommunen.“257
Wilhelm und Else
Heraeus-Stiftung
Laut Wikipedia hinterließen Wilhelm
und Else Heraeus ihre „Anteile an
dem Technologie-Konzern Heraeus
(…) der Stiftung“.258 Die Heraeus Holding GmbH ist „ein Technologiekonzern mit den Schwerpunkten Edelund Sondermetalle, Medizintechnik,
Quarzglas, Sensoren und Speziallichtquellen“.259 Die Stiftung fördert
„Forschung und Ausbildung auf dem
Gebiet der Naturwissenschaften“;260
dabei hat sie einen Schwerpunkt im
Bereich Physik.
Keine Politikberatung ersichtlich
254
255
256
257
258
259
260
110
Vodafone Stiftung, Stiftung, 29.06.2016
Dies., Forum für Soziale Innovationen 2015, 25.05.2016
Dies., Ideen fördern, 29.06.2016
Dies., Schriftenreihe Transmission, 29.06.2016
Wikipedia, Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, 29.06.2016
Wikipedia, Heraeus (Unternehmen), 18.01.2016
Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, Stiftungszweck, 29.06.2016
Wüstenrot
Stiftung
Die Wüstenrot Stiftung ist als Unternehmensbeteiligungsstiftung „über
die Wüstenrot Holding AG mit
66 Prozent an der Wüstenrot & Württembergische AG beteiligt“, die im
Bereich Versicherungen und Bausparkasse aktiv ist. Die Stiftung betreibt Forschung „in den Bereichen
Baukultur, Wohnen und Stadtentwicklung sowie die Erforschung der
Chancen und Gefahren des demografischen Wandels in Bezug auf verschiedene Altersgruppen und deren
Wohn-, Arbeits- und Freizeitverhältnisse in den Städten und im ländlichen Raum“.261
ZEIT-Stiftung
Ebelin und Gerd
Bucerius
Keine Überschneidungen ersichtlich
Die Stiftung hat z.B. die Studie „Fokus Innenstadt“ beauftragt: „Im Mittelpunkt
dieser Studie standen die
wichtigsten Aufgaben und
Herausforderungen, denen
Mittelstädte in BadenWürttemberg aktuell und in
den kommenden Jahren gegenüber stehen. Zugleich
wurde eine Bilanz der Effekte
aus den zentralen Programmen und Maßnahmen der
Stadterneuerung erstellt und
die wichtigsten Konzepte für
die kommunale Steuerung
der zukünftigen Entwicklung
erarbeitet.“262
Zahlreiche Veranstaltungsformate bringen Wissenschaftler/innen und Politiker/innen in den Austausch
(ZEIT Forum Wissenschaft,
Schlagabtausch zur Demografie, Zur Zukunft des Friedens in Europa);263 in der von
der Stiftung geförderten
Bucerius Summer School on
Global Governance kommen
junge Führungskräfte aus
Politik, Medien und Wirtschaft zusammen.264
261 Wüstenrot Stiftung, Über die Stiftung, 14.01.2016
262 Dies., Zukunft Innenstadt, 29.06.2016
263 ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius; ZEIT Forum Wissenschaft, 29.06.2016; dies., Schlagabtausch zur Demografie, 29.06.2016; dies., Zur Zukunft des Friedens in Europa, 29.06.2016
264 Dies., Bucerius Summer School on Global Governance, 25.05.2016
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Bildung, Arbeit und Lebenschancen 2014-2016
Forschungsabteilung: Ungleichheit und Sozialpolitik
Sujoy Dutta
An Uneven Path to Accountability: A Comparative Study of MGNREGA in
Two States of India
SP I 2015-201
Forschungsabteilung: Ausbildung und Arbeitsmarkt
Heike Solga
“A fault confessed is half redressed”
Review essay on low-achieving school leavers’ access to apprenticeships
and their returns to participation in prevocational training measures
SP I 2015-501
Jan Paul Heisig, Heike Solga
Skills Inequalities in 21 Countries
PIAAC results for prime-age adults
SP I 2014-503
Heike Solga, Paula Protsch, Christian Ebner, Christian Brzinsky-Fay
The German vocational education and training system:
Its institutional configuration, strengths, and challenges
SP I 2014-502
Jonna M. Blanck
Organisationsformen schulischer Integration und Inklusion
Eine vergleichende Betrachtung der 16 Bundesländer
SP I 2014-501
Projektgruppe: Nationales Bildungspanel: Berufsbildung
und lebenslanges Lernen
Annika Grieb, Cornelia Gresch, Reinhard Pollak
Ehemalige Schülerinnen und Schüler von Förderschulen und Menschen
mit Beeinträchtigung auf dem Arbeitsmarkt
Erste Auswertungen und Analysepotenziale der Erwachsenenkohorte des
Nationalen Bildungspanels
All discussion papers are downloadable:
https://www.wzb.eu/de/publikationen/discussion-papers/bildung-und-arbeit
SP I 2014-504