ED I TORI AL | 3 Wie gesprächig ist die Gemeinnützigkeit? Die Mappe mit Ihren Unterlagen dürfte längst eingegangen sein, aber auf eine kurze Bestätigung warten Sie vergeblich. Der Termin, zu dem Ihr Ansprechpartner sich spätestens zurückmelden wollte, ist auch schon verstrichen. Als Sie telefonisch nachfragen, kommen Sie nur bis zum Vorzimmer, das Ihnen mitteilt, dass sich die Entscheidung noch hinziehen wird. Und während Sie selbst sich scheuen, nochmals nachzuhaken, um nicht aufdringlich zu wirken, liegt Ihnen Ihr bester Freund in den Ohren, dass man „solchen Leuten auf die Füße treten muss“. Klingt wie die Zeit, in der Sie das letzte Mal auf Jobsuche waren. Aber genau das kann auch einer Organisation passieren, die sich bei Förderstiftungen um Zuwendungen bemüht. Den Erfahrungsbericht einer Fundraiserin finden Sie ab S. 50. Gespräche bei großem Machtgefälle können aufschlussreich sein. Doch natürlich geht es auch anders. Deshalb berichten wir ebenso über Stiftungen, die nicht nur verlässliche Ansprechpartner für ihre Destinatäre sind, sondern auch deren Vernetzung voranbringen, reichlich Feedback einfordern und die Programme entsprechend nachjustieren. Ja, ihnen ist es sogar wichtig zu erfahren, was nach Auslaufen des Projekts aus den Organisationen geworden ist und welche Veränderungen die Stiftung bewirken konnte. Mehr dazu ab S. 44. Es ist eben eine Grundsatzfrage: Sehe ich die Stiftung als Instrument, um meine Werte umzusetzen, oder leiste ich – auch als areligiöser Mensch – Dienst am Nächsten. Ist Ersteres der Fall, so reicht es völlig, mich zu erkundigen, ob die Mittel gemäß den Vorgaben verwendet wurden. Doch wer seine Arbeit als Dienst am Nächsten sieht, dürfte auch ein Interesse daran haben, wie diesem noch effizienter gedient werden kann. Wer selbst bei einem großen Gefälle an Macht und sozialem Status das Gespräch sucht, erfährt mitunter, dass die gut gemeinte Hilfe sehr demütigend wirkte oder etwas anderes viel dringender benötigt wird. Das Stiftungsund Gemeinnützigkeitsrecht lässt Ihnen die Wahl zwischen diesen Wegen. Und auch die Engagementpolitik der Bundesregierung wird beides gleichermaßen loben und fördern. Entscheiden Sie selbst, womit Sie sich wohler fühlen. Uns ist Ihr Feedback in jedem Fall willkommen. Sprechen Sie uns gerne einmal darauf an, was Sie in diesem Heft vermissen oder noch öfter lesen möchten. Egal ob auf dem Deutschen Stiftungstag oder einem anderen Event. PROBLEME SIND DAZU DA, GELÖST ZU WERDEN. Wir helfen Ihnen dabei. Strukturiert, unkompliziert und sehr persönlich. Rufen Sie Ihren persönlichen Ansprechpartner an oder besuchen Sie uns im Internet unter: www.ebnerstolz.de Ihr Gregor Jungheim Redaktionsleiter P.S.: An Sommerlektüre soll es Ihnen nicht fehlen. Deshalb haben wir diesem Magazin unseren neuen „ATLAS Unabhängige Vermögensverwalter“ und das Themenheft „Stiftungen machen Bildung“ beigelegt. Ich wünsche Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre. Thomas Krönauer , LL.M. Arnulfstraße 27 I 80335 München Tel. +49 89 549018-212 Fax: +49 89 549018-241 E-Mail: [email protected]
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