handzettel herunterladen

Foto: kunertus – iStockphoto.com
Ihre Apotheke informiert!
Liebe Kundin, lieber Kunde,
mit Zimt aromatisiertes Gebäck gehört traditionell zur Weihnachtszeit. Zimt kann jedoch den Aromastoff Cumarin, der
bei empfindlichen Menschen leberschädigend wirken kann,
enthalten. Deshalb gibt es in der Europäischen Union
Höchstmengen für Cumarin in Lebensmitteln. Welcher Zimt
viel Cumarin enthält und was das für den Verzehr von Zimt
bedeutet, haben wir hier für Sie zusammengestellt. Ihr Apothekenteam
Zimt in Lebensmitteln
Cumarin – in größeren
­Mengen leberschädigend
Cumarin kann bei empfindlichen Menschen zu Leberschädigungen führen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung
(BfR) hat für Cumarin eine tolerierbare
tägliche Aufnahmemenge abgeleitet.
Diese Menge kann ein Leben lang aufgenommen werden, ohne dass ein gesundheitliches Risiko zu erwarten ist. Sie
liegt bei 0,1 mg Cumarin pro kg Körpergewicht und Tag und gilt auch für besonders empfindliche Verbraucher.
Wie kann man die
Zimtsorten unterscheiden?
Rein optisch kann man den Unterschied
nur bei den Zimtstangen sehen. Als Pulver kann der Verbraucher die Zimtsorten
nicht unterscheiden, aber es gibt Produkte, auf denen die Zimtsorte auf der
Packung angegeben ist. Bei CassiaZimtstangen ist eine relativ dicke Rindenschicht zu einem Röllchen eingerollt,
eine Ceylon-Zimtstange hingegen besteht aus mehreren feinen Rindenlagen
mit einem vergleichsweise dicht gepackten Querschnitt. Da die Hersteller
meistens nicht angeben, welchen Zimt
sie in verarbeiteten Lebensmitteln verwendet haben, sollten Verbraucher zurückhaltend mit Lebensmitteln umgehen, die viel Zimt enthalten.
Zimtsterne beispielsweise dürfen maximal 50 mg Cumarin pro kg enthalten.
Damit soll sichergestellt werden, dass
bei normalem Verzehr die täglich zulässige Cumarin-Aufnahme nicht überschritten wird.
Foto: GMVozd – iStockphoto.com
Zimt ist die abgeschälte, getrocknete
und fermentierte innere Rinde der
Zweige des Zimtbaums. Es wird seit alters zum Würzen orientalischer Gerichte, Süßspeisen und Gebäck sowie
als Aroma für Glühwein, Punsch oder
Likör verwendet. Im Handel erhält man
das Gewürz als Stangen (Rollen), Bruch,
Zimtpulver, -öl oder -extrakt. Je nach
Herkunft unterscheidet man zwischen
Ceylon-Zimt und Cassia-Zimt (ChinaZimt). Der teurere Ceylon-Zimt ist aromatischer und heller als der billigere,
dunklere Cassia-Zimt und enthält deutlich weniger Cumarin, dem aus gesundheitlichen Gründen kritisch zu bewertenden Inhaltsstoff.
Wie viele Zimtsterne
darf man ­essen?
Beim Verzehr von größeren Mengen
zimthaltiger Lebensmittel wird Zurückhaltung empfohlen. Dies gilt insbesondere für Kinder wegen ihres niedrigen
Körpergewichts. Bei kleinen Kindern mit
einem Körpergewicht von 15 kg wäre
die tägliche maximal akzeptable Cumarinaufnahme mit sechs kleinen Zimtsternen à 5 g erreicht. Bei Erwachsenen
(60 kg Körpergewicht) läge diese Grenze bei 24 Zimtsternen à 5 g täglich. Allerdings sollten dann keine weiteren
cumarinhaltigen Lebensmittel oder Getränke wie Milchreis mit Zimt, zimthaltige Frühstückscerealien, Glühwein oder
Punsch zusätzlich aufgenommen werden. Gleiches gilt für zimthaltige Nahrungsergänzungsmittel. Insgesamt ist
also zu einem maßvollen Verzehr von
zimthaltigem Gebäck zu raten.
Zimt sollte nicht übermäßig verzehrt werden, da er
in größeren Mengen die Leber schädigen kann.
dingt auf den cumarinarmen echten
Ceylon-Zimt zurückgreifen. Kaufen Sie
ihn in Stangen und reiben Sie ihn selbst,
dann sind Sie hinsichtlich des Cumarins
auf der sicheren Seite.
Apothekenstempel
Zimt in der eigenen Küche
Wenn Sie Zimtsterne selbst backen oder
oft mit Zimt würzen, sollten Sie unbe-
© PTAheute | Nr. 22 November 2016
P-22-2016_119_Handzettel_Ernaehrung_22 119
09.11.2016 15:29:52