01 Gebetshinweis

Der Leib
Die Auferweckung Jesu ist das Fest der Leibfreundlichkeit Gottes.
Jesus ist ein Liebhaber des Leibes.
Hilfen für die
Begegnung mit Jesus Christus
-Gebetshinweise-
Gott sind leibliche Bedürfnisse wie Brot oder Gesundheit und
körperliche und seelische Nöte nicht fremd.
Gott liebt den Leib, nichts ist umsonst: kleine Formen der
Aufmerksamkeit, ein Becher frischen Wassers, der gegeben wird,
alltägliche Arbeiten, Zärtlichkeiten und Umarmungen, nichts geht
verloren.
Der Leib ist der Angelpunkt des Heiles, der Leib ist das Ende aller
Wege Gottes.
Die Auferweckung Jesu ist nicht das große Vergessen, nicht der
Ausstieg aus der Realität, nicht das Abstreifen der Kleider dieser
Welt, nicht die Auflösung,
sondern die Aufnahme und Verwandlung all dessen, was sich in das
Gedächtnis des Leibes eingeschrieben hat.
Keine Tränen, kein Lächeln, kein Wort geht verloren.
Gott hebt gut auf.
Unser Name wird im Tod nicht zerschlagen.
Freundschaft und Liebe sind keine bloße Illusion,
sie haben Ewigkeitswert.
Schrifttexte vom 32. Sonntag im Jahreskreis (C)
2 Makk 7, 1-2.7a.9-14
Manfred Scheuer
Gott hat uns die Hoffnung gegeben, dass er uns
auferweckt.
2 Thess 2, 16 - 3, 5
Jesus Christus hat uns seine Liebe zugewandt und uns
sichere Hoffnung geschenkt.
Lk 20, 27-38
Gott ist ein Gott der Lebenden.
Schrifttext:
Lk 20, 27-38
In jener Zeit kamen einige von den Sadduzäern, die die
Auferstehung leugnen, zu Jesus und fragten ihn:
Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn ein Mann, der einen
Bruder hat, stirbt und eine Frau hinterlässt, ohne Kinder zu haben,
dann soll sein Bruder die Frau heiraten und seinem Bruder
Nachkommen verschaffen.
Nun lebten einmal sieben Brüder. Der erste nahm sich eine Frau,
starb aber kinderlos. Da nahm sie der zweite, danach der dritte, und
ebenso die anderen bis zum siebten; sie alle hinterließen keine
Kinder, als sie starben. Schließlich starb auch die Frau. Wessen Frau
wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch
zur Frau gehabt.
Da sagte Jesus zu ihnen: Nur in dieser Welt heiraten die
Menschen. Die aber, die Gott für würdig hält, an jener Welt und an
der Auferstehung von den Toten teilzuhaben, werden dann nicht
mehr heiraten. Sie können auch nicht mehr sterben, weil sie den
Engeln gleich und durch die Auferstehung zu Söhnen Gottes
geworden sind. Dass aber die Toten auferstehen, hat schon Mose in
der Geschichte vom Dornbusch angedeutet, in der er den Herrn den
Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs nennt.
Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für
ihn sind alle lebendig.
Zur Betrachtung:
Am Beginn dieser Gebetszeit stelle ich mich darauf ein, dem
lebendigen Gott zu begegnen. Ich stelle mich darauf ein, meine
Vorstellungen loszulassen, damit sie mich nicht hindern, Gottes Wort
an mich zu hören, auch wenn es mich überrascht oder fremd auf mich
wirkt. Mein Geist und mein Herz sind eingeladen, mich auf eine
Wirklichkeit einzustellen, die völlig anders ist.
• jene Welt und die Auferstehung
Wir Menschen machen uns Vorstellungen vom Himmel, vom
Paradies; und ganz natürlich denken wir dabei in unseren irdischen
Kategorien. Welches sind meine Bilder, meine Gedanken und
Vorstellungen vom ewigen Leben?
Bin ich dabei bereit, mich von Gott überraschen, irritieren,
beschenken zu lassen, mich immer wieder ganz neu auf ihn, den
ganz Anderen einzulassen.
• der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs
Unser Gott ist einer, der sich an uns Menschen bindet, an unsere
Geschichte und Geschichten. Er nimmt sogar die Namen von
Menschen, um sich selbst zu kennzeichnen.
Welche Menschen könnte ich aufzählen, die mir gezeigt haben, dass
Gott ein Gott des Lebens ist, die das mit ihrer Erfahrung bezeugen?
• ein Gott der Lebenden
Gedanken in den Alltag:
Ja nichts verpassen, alles jetzt! Tempo, Tempo! Die Zeit tickt. Das
erleben wir heute mit allen Konsequenzen der Lebenssucht und
Todesangst, der Hektik und Überforderung. Mächte und Gewalten,
die ihre Opfer fesseln und bannen.
Nur die Liebe kann uns daraus befreien. Wer jetzt nicht alles haben
muss, weil ihm das Beste immer noch bevorsteht, verliert die Angst,
zu kurz zu kommen. Er hat Zeit, sich anderen zuzuwenden, besonders
denen, die keinen Menschen haben. Er kann gelassen ans Werk
gehen.
Meine ganze Lebenshoffnung ist darin versammelt, dass ich der Liebe
Gottes glauben darf.
Franz Kamphaus
Immer wieder geraten wir in eine innere Haltung als gäbe es nur
diese Welt und als wäre diese Welt die letzte Gelegenheit.
Wohin führt es mich, wenn ich den Gedanken an den Tod und die
andere Welt aus dem Blick verliere?
Wie würde es (heute) meinen Alltag verändern, wenn ich die
Wirklichkeit der Auferstehung und der jenseitigen Welt für wahr
halte?
Am Ende der Gebetszeit lasse ich mich von Jesus zum Vater führen,
dessen Verheißung des Lebens alles übersteigt, was wir uns erbitten
oder ausdenken können (Eph 3,20), er hat uns bereitet, was kein Auge
geschaut und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn
gekommen ist (1Kor 2,9).