Der Leib Die Auferweckung Jesu ist das Fest der Leibfreundlichkeit Gottes. Jesus ist ein Liebhaber des Leibes. Hilfen für die Begegnung mit Jesus Christus -Gebetshinweise- Gott sind leibliche Bedürfnisse wie Brot oder Gesundheit und körperliche und seelische Nöte nicht fremd. Gott liebt den Leib, nichts ist umsonst: kleine Formen der Aufmerksamkeit, ein Becher frischen Wassers, der gegeben wird, alltägliche Arbeiten, Zärtlichkeiten und Umarmungen, nichts geht verloren. Der Leib ist der Angelpunkt des Heiles, der Leib ist das Ende aller Wege Gottes. Die Auferweckung Jesu ist nicht das große Vergessen, nicht der Ausstieg aus der Realität, nicht das Abstreifen der Kleider dieser Welt, nicht die Auflösung, sondern die Aufnahme und Verwandlung all dessen, was sich in das Gedächtnis des Leibes eingeschrieben hat. Keine Tränen, kein Lächeln, kein Wort geht verloren. Gott hebt gut auf. Unser Name wird im Tod nicht zerschlagen. Freundschaft und Liebe sind keine bloße Illusion, sie haben Ewigkeitswert. Schrifttexte vom 32. Sonntag im Jahreskreis (C) 2 Makk 7, 1-2.7a.9-14 Manfred Scheuer Gott hat uns die Hoffnung gegeben, dass er uns auferweckt. 2 Thess 2, 16 - 3, 5 Jesus Christus hat uns seine Liebe zugewandt und uns sichere Hoffnung geschenkt. Lk 20, 27-38 Gott ist ein Gott der Lebenden. Schrifttext: Lk 20, 27-38 In jener Zeit kamen einige von den Sadduzäern, die die Auferstehung leugnen, zu Jesus und fragten ihn: Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn ein Mann, der einen Bruder hat, stirbt und eine Frau hinterlässt, ohne Kinder zu haben, dann soll sein Bruder die Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen verschaffen. Nun lebten einmal sieben Brüder. Der erste nahm sich eine Frau, starb aber kinderlos. Da nahm sie der zweite, danach der dritte, und ebenso die anderen bis zum siebten; sie alle hinterließen keine Kinder, als sie starben. Schließlich starb auch die Frau. Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt. Da sagte Jesus zu ihnen: Nur in dieser Welt heiraten die Menschen. Die aber, die Gott für würdig hält, an jener Welt und an der Auferstehung von den Toten teilzuhaben, werden dann nicht mehr heiraten. Sie können auch nicht mehr sterben, weil sie den Engeln gleich und durch die Auferstehung zu Söhnen Gottes geworden sind. Dass aber die Toten auferstehen, hat schon Mose in der Geschichte vom Dornbusch angedeutet, in der er den Herrn den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs nennt. Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn sind alle lebendig. Zur Betrachtung: Am Beginn dieser Gebetszeit stelle ich mich darauf ein, dem lebendigen Gott zu begegnen. Ich stelle mich darauf ein, meine Vorstellungen loszulassen, damit sie mich nicht hindern, Gottes Wort an mich zu hören, auch wenn es mich überrascht oder fremd auf mich wirkt. Mein Geist und mein Herz sind eingeladen, mich auf eine Wirklichkeit einzustellen, die völlig anders ist. • jene Welt und die Auferstehung Wir Menschen machen uns Vorstellungen vom Himmel, vom Paradies; und ganz natürlich denken wir dabei in unseren irdischen Kategorien. Welches sind meine Bilder, meine Gedanken und Vorstellungen vom ewigen Leben? Bin ich dabei bereit, mich von Gott überraschen, irritieren, beschenken zu lassen, mich immer wieder ganz neu auf ihn, den ganz Anderen einzulassen. • der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs Unser Gott ist einer, der sich an uns Menschen bindet, an unsere Geschichte und Geschichten. Er nimmt sogar die Namen von Menschen, um sich selbst zu kennzeichnen. Welche Menschen könnte ich aufzählen, die mir gezeigt haben, dass Gott ein Gott des Lebens ist, die das mit ihrer Erfahrung bezeugen? • ein Gott der Lebenden Gedanken in den Alltag: Ja nichts verpassen, alles jetzt! Tempo, Tempo! Die Zeit tickt. Das erleben wir heute mit allen Konsequenzen der Lebenssucht und Todesangst, der Hektik und Überforderung. Mächte und Gewalten, die ihre Opfer fesseln und bannen. Nur die Liebe kann uns daraus befreien. Wer jetzt nicht alles haben muss, weil ihm das Beste immer noch bevorsteht, verliert die Angst, zu kurz zu kommen. Er hat Zeit, sich anderen zuzuwenden, besonders denen, die keinen Menschen haben. Er kann gelassen ans Werk gehen. Meine ganze Lebenshoffnung ist darin versammelt, dass ich der Liebe Gottes glauben darf. Franz Kamphaus Immer wieder geraten wir in eine innere Haltung als gäbe es nur diese Welt und als wäre diese Welt die letzte Gelegenheit. Wohin führt es mich, wenn ich den Gedanken an den Tod und die andere Welt aus dem Blick verliere? Wie würde es (heute) meinen Alltag verändern, wenn ich die Wirklichkeit der Auferstehung und der jenseitigen Welt für wahr halte? Am Ende der Gebetszeit lasse ich mich von Jesus zum Vater führen, dessen Verheißung des Lebens alles übersteigt, was wir uns erbitten oder ausdenken können (Eph 3,20), er hat uns bereitet, was kein Auge geschaut und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist (1Kor 2,9).
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