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Serienschaltung von
Gehäuseheizung und Rohrbegleitheizung
Mineralisolierte
Begleitheizkabel
haben
viele
wünschenswerte Eigenschaften. Sie stehen jedoch
im Ruf, erhöhten Projektierungsaufwand und
zusätzliche Kosten für Regler und Begrenzer zu
verursachen. Dieses Datenblatt zeigt, dass das nicht
sein muss.
Die
Serienschaltung
ist
eine
ökologische
(Energieersparnis),
technisch
elegante
und
wirtschaftliche
Methode,
Schutzkasten
und
Impulsleitung einer Messstelle mit einem Thermostat
auf annähernde Konstanttemperatur zu regeln und
bei den Messstellen für eine Temperaturbegrenzung
zu sorgen. Dieses Datenblatt zeigt die physikalischen
Grundlagen.
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Warum Begleitheizen?
Im Chemie- und Umweltanlagenbau ist die
Beheizung von Messstellen (z. B. Drucktransmittern)
und Rohrleitungen (Prozess-, Impuls- oder
Analysenleitungen) oft unvermeidlich, um
 ein Einfrieren im Betrieb oder auch nur im
Anlagenstillstand zu verhindern,
 die Messgenauigkeit durch Thermostatisierung
des Sensors zu erhöhen oder
 ein Kondensieren oder Erstarren des Mediums zu
verhindern (z. B. Natronlauge-Dosierung)
Das
Beheizungssystem
muss
nach
den
Anforderungen des jeweiligen Anwendungsfalls
ausgelegt werden.
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Begleitheizung
Heizkabel in Serienschaltung (z. B. mineralisolierte
Heizkabel)
Die spezifische Heizleistung ist stark von der Länge
abhängig. Aus dem Ohmschen Gesetz ergibt sich:
P=
P
U
L
R
W/ m
V
m
Ohm/ m
Gl. 1, wobei
spezifische Leistung
Betriebsspannung
Länge des Heizkabels
spezifischer Widerstand
Direkt angeschlossen, kann also ein Heizkabel
immer nur in einem engen Längenbereich verwendet
werden.
Um die bestechenden Vorteile mineralisolierter
Heizkabel
 Temperaturbeständigkeit bis über 900° C; bei
Rohrtemperaturen von mehr als 190° C
(dampfgespülte Messleitungen) gibt es kaum eine
Alternative,
 große mechanische Robustheit (Edelstahlmantel),
 langfristige chemische Beständigkeit,
 sichere Überwachung und Betriebskontrolle
möglich, da bei einer Unterbrechung im gesamten
Heizkreis kein Strom mehr fließt,
 die Begleitheizung kann daher nicht auf einer
Teilstrecke ausfallen,
 relativ günstiger Preis pro Meter
zu nutzen, bedarf es intelligenter Anwendungen, wie
sie die folgenden Beispiele zeigen.
Die Temperaturregelung auf einen Sollwert – wie sie
allen folgenden Beispielen eigen ist – erlaubt eine
wesentlich
energiesparendere
Beheizung
als
selbstlimitierende
Heizbänder,
weil
deren
Eigenschaften die Temperatur lediglich auf einen
Bereich limitieren.
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Die in der Skizze als Einzelwiderstände dargestellten
Widerstandsleiter sind in Wirklichkeit natürlich
homogen.
U²
L²r
Serienschaltung von Schutzkastenheizung und Begleitheizkabel
In vielen Fällen muss sowohl das in einem
Schutzkasten eingebaute Messgerät mit seinen
Zusatzeinrichtungen (z. B. Differenzdrucktransmitter
mit Ventilblock), als auch die Impulsleitung zwischen
Prozess und Messgerät beheizt werden. Hier bietet
sich an, für Beides einen gemeinsamen Heizkreis zu
verwenden. Dadurch kann
 ein Thermostat Kasten- und Rohrtemperatur
gleichzeitig regeln und so eine betriebssichere
und
zugleich
energiesparende
Beheizung
ermöglichen,
 der gleiche Thermostat den durch die Länge
bedingten unterschiedlichen Widerstand des
Heizkabels in weiten Bereichen voll ausgleichen.
HD335-1 Serienschaltung von Gehäuseheizung und Rohrbegleitheizung
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INTERTEC-Hess GmbH · Raffineriestraße 8 · D-93333 Neustadt/Donau · Tel: +49 (0) 9445/95 32-0 · Fax: +49 (0)9445/95 32 32
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Serienschaltung von
Gehäuseheizung und Rohrbegleitheizung
Gleichung 2 in Gleichung 3 eingesetzt und nach den
Temperaturen aufgelöst, ergibt:
T R - Ta
2KKrR
=
T K - Ta
KKRK
Gl. 4
Wie Sie sehen, tauchen weder die Länge der
Begleitheizung noch der Strom in Gleichung 4 auf.
Für jede Kombination der Typen von Schutzkasten/
Kastenheizung/ Rohrisolierung/ Begleitheizkabel (die
bei den meisten Anlagen genormt sind) kann die
beheizte Leitung eine beliebige Länge zwischen 0
und der Maximallänge haben (die sich aus Gleichung
3 bei einem ED von 1 ergibt).
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Abb. 2: Heizkreis in Serienschaltung
Wie funktioniert das?
Eine
thermostatgeregelte
Schutzkastenheizung
regelt die Temperatur des Schutzkasteninneren über
die Einschaltdauer ED des Thermostaten auf den
vom Schaltpunkt vorgegebnen Wert. Im stationären
Zustand ist die effektive Heizleistung gleich dem
Wärmestrom, der durch die Isolation entweicht. Eine
in Serie vorgeschaltete Begleitheizung wirkt als
Vorwiderstand und vermindert den durch die
Kastenheizung
fließenden
Strom;
die
Heizungsanordnung regelt dies durch eine größere
ED aus (solange ED<=1). Zugleich wird dabei die
Rohrtemperatur geregelt.
In Formeln ausgedrückt:
Wärmestrombilanz des Schutzkastens
ED * I² * RK = KK * (TK – Ta)
ED
I
RK
KK
A
Ohm
W/K
TK
Ta
°C
°C
Gl.2,wobei
Einschaltdauer
Strom
Innenwiderstand der Kastenheizung
K-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) des
Schutzkastens
Innentemperatur des Schutzkastens
Außentemperatur
Gerätekombinationen
Im nicht-Ex-Bereich können die INTERTECHeizungen E155 und E158 mit den Heizkabeln K..Ex
in den Längen von 0 bis ca. 15 Doppelmetern
kombiniert werden. K..Ex sind mit mineralisolierten
Heizkabeln mit Edelstahl-Mäntel und mit Teflon
Heizkabeln lieferbar.
Heizungstyp
Heizprinzip
Heizkabel
EEX 500 T4 R Konvektionsheizung K..Ex
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Konfektioniert oder
Baustellenlösung?
Montageleistungen
auf
der
Baustelle
sind
grundsätzlich teurer als eine Fertigung im Werk.
Daher wird im Anlagenbau versucht, möglichst
weitgehend Standardlösungen und vorgefertigte
Elemente zu verwenden. Auch bei mineralisolierten
Begleitheizungen ist der Bezug montagefertiger
Einheiten die wirtschaftlichere Lösung.
INTERTEC
liefert
alle
Begleitheizungen
montagefertig innerhalb von 5 Arbeitstagen. Sie
können daher auch erst nach dem Ausmessen der
benötigten Länge auf der Baustelle bestellt oder
abgerufen werden.
Für die in Serie dazugeschaltete Begleitheizung gilt
eine ähnliche Gleichung
ED * I² *rR * 2* LR = KR * LR * (TR – Ta) Gl.3,wobei
rR
LR
KR
TR
Ohm/m spezifischer Widerstand der
Begleitheizung
m
Länge der zu beheizenden Rohrleitung
W/K
K-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient)
der Rohrleitungsisolation
°C
Temperatur der Rohrleitung
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