Meister-Brief - Fleischerinnung Hamburg

Meister-Brief
1. Norddeutsche Fleischerfachschule
Ausgabe Februar 2015
Neue Prüfungsordnung
für Fleischermeister
Seite 3
Großer Zerlegewettbewerb auf FH Nord
Seite 5
Kennzeichnung von
loser Ware
Seite 6
Editorial
Aktuelle Kurse
Meisterkurs 165/166
Wir machen Meister!
Seit über 50 Jahren bildet die
1. Nord­deutsche Fleischerfachschule
Meister für unser Handwerk aus. Im
Januar 2015 ist in Hamburg der 166.
Meisterkurs angelaufen. Insgesamt
hat unsere Schule bis heute über 3.300
Meister ausgebildet. Viele unserer
Absolventen haben die Chance genutzt und sich mit dem Meistertitel
erfolgreich selbständig gemacht oder
Führungspositionen im Handel und
der Fleischwirtschaft eingenommen.
Vieles hat sich in 50 Jahren verändert.
Das wirtschaftliche Umfeld, die Anforderungen an den Beruf, die Menschen,
die ihn ausüben. Aber eines ist gleich
geblieben. Der Anspruch an unsere
Arbeit. Unser Auftrag ist es, Meister
zu machen! Wir tun dies auf einem
hohen fachlichen Niveau und in einem
Miteinander, das von Respekt und
Menschlichkeit geprägt ist.
Norbert Latz
Dr. Joachim Drescher
Pädagogischer Leiter,
1. Norddeutsche
Fleischerfachschule
GF Fleischerinnung
Hamburg
Der 165. Meisterkurs ist Ende
November 2014 erfolgreich zu Ende
gegangen. Von den 19 Teilnehmern
nahmen zwei Meisterinnen und 15
Meister am 24.11.2014 stolz ihre
Urkunde entgegen. Der 166. Meisterkurs startete am 5. Januar 2015 mit
25 Kursteilnehmern. Ganz gegen den
Trend: Am aktuellen Kurs nehmen
keine Frauen teil. In den zehn Kursen
zuvor waren regelmäßig drei bis vier
Teilnehmerinnen vertreten. Häufig
gehörten sie zu den Kursbesten.
Interview
Christian Reyers
aus Trittau, 26 Jahre alt,
verheiratet, ein Kind und
Klassensprecher des 166.
Meisterkurses
„Meine Erwartungen an den Kurs sind
bis jetzt voll erfüllt. Meine Kollegen
und ich frischen unsere Kenntnisse auf,
aber wir lernen auch Neues hinzu. Zum
Beispiel im Bereich Kalkulation. Die
Stimmung im Kurs ist sehr gut, kollegial.
Wir helfen uns gegenseitig. Viele von uns
haben an den Zusatzkursen zum Wurstmachen und Platten legen teilgenommen.
Ich hoffe, es geht so weiter!“
Karriere
Neue Meister braucht das Land
Die Anzahl von Auszubildenden im Fleischerhandwerk sinkt kontinuierlich. Die Anzahl der neuen Meister dagegen hält sich seit
zehn Jahren auf einem hohen Niveau. 2013 haben bundesweit 607
Prüflinge die Meisterprüfung bestanden, 59 davon waren Frauen.
Der pädagogische Leiter der
1. Norddeutschen Fleischerfachschule,
Fleischermeister und Studiendirektor
Norbert Latz, geht davon aus, dass
dieser Trend sich auch noch in den
kommenden Jahren fortsetzen wird.
„Die Unternehmen suchen nach gut
ausgebildetem Fachpersonal. Der Meister steht immer noch hoch im Kurs.
Das wird sich so schnell nicht ändern.“
Handlungsorientierung gefordert
Was sich geändert hat, das sind jedoch die Anforderungen an den Meisterberuf. Neben den anspruchsvollen
handwerklich-fachlichen Aufgabenstellungen nehmen im Rahmen der neuen
Meisterprüfungsordnung Theorie und
kaufmännisches Wissen einen größeren Raum ein. „Wir entsprechen diesen
Anforderungen indem wir handlungsorientiert ausbilden“, so Latz. „Wir
pauken nicht mehr bloße Theorie. Wir
verbinden handwerkliches, kaufmännisches und pädagogisches Wissen
in lebensnahen und praxistauglichen
Aufgabenstellungen.“
Qualität verkaufen
Der ganzheitliche Ansatz soll helfen,
auch in Zukunft wirtschaftlich erfolgreich zu arbeiten. Latz: „Gute Qualität
muss sich auch verkaufen können!
Karriere im
Fleischerhandwerk
1971 war er Bundessieger im Leistungswettbewerb, 1982 hat er den väterlichen
Betrieb übernommen, seit über zehn
Jahren ist er stellv. Obermeister der Fleischerinnung Hamburg und im Prüfungsausschuss der 1. Norddeutschen Fleischerfachschule. Otto Meinert, aus Hamburg
Blankenese, ist Fleischer mit Herz und
Hand. Die Fleischerei Meinert besteht
seit 105 Jahren an Hamburgs schönster
Straße, der Elbchaussee. Das hört sich
alles gediegen an, wie man in Hamburg
sagt und natürlich nach viel Arbeit. Und
was macht einer wie Otto Meinert nach
der Arbeit? Hat er ein Hobby? „Ja“, sagt
er. „Mein Hobby sind meine Charolais.“
40 Rinder davon stehen in der Elbmarsch
auf extra dafür gepachteten Weiden. Sie
bilden die Basis für hochwertige Fleischund Wurstwaren aus eigener Herstellung.
Und was gibt der 1952 geborene Meinert
dem Nachwuchs mit auf den Weg? „Nach
der Lehre ein, zwei Jahre arbeiten. Dann
Meisterprüfung machen und den eigenen
Betrieb gründen oder einen bestehenden
übernehmen. Wer das Fachwissen hat und
den Willen, mehr zu leisten, wird immer
erfolgreich sein!“
Meisterbrief 1 :: 2015
Gewusst wie
Eierlegende Wollmilchsauen sind selten
Keiner kann
alles können und
schon gar nicht alles
gleich gut. Weil das
so ist, und weil die
Anforderungen an den
Fleischerberuf stetig wachsen, bieten
die Lehrkräfte der Hamburger Fleischerschule Zusatzworkshops für die
Kursteilnehmer an. „Manche der Teilnehmer haben lange keine Wurst mehr
gemacht, oder sie haben Schwächen
beim Plattenlegen“, sagt Thilo Maaßen,
Fleischermeister und Oberstudienrat.
„Für uns kein Problem! Gemeinsam
mit den Teilnehmern analysieren
wir das Verbesserungspotential und
trainieren individuell die wesentli-
chen Anforderungen.“ Das zusätzliche
Training zahlt sich aus. Die Kursteilnehmer gehen mit erweitertem Wissen
und gestärktem Selbstbewusstsein in
die Prüfungen.
BAfög
Sie wollen beruflich aufsteigen und
eine Ausbildung zum Meister machen?
Aber wer kann „Meister-Bafög“ in
Anspruch nehmen? Welche Aufstiegsmaßnahmen werden gefördert und wie
hoch ist die Förderung? Antworten auf
diese und viele andere Fragen erhalten Sie unter www.meister-bafoeg.
info oder unter der Hotline 088062236345 (gebührenfrei). Auf Anfrage
schicken wir Ihnen auch gern das
Faltblatt „Meister-BaföG“ zu. Wählen
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Fleischwarenhersteller auf der ganzen Welt sowohl
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FH NORD in Hamburg:
Halle H, Stand 203
Die Messe für
das Fleischerhandwerk
im Norden
15. – 17. März 2015
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FH Nord 2015
Messe FH Nord – die Messe für
das Fleischerhandwerk im Norden
Zum ersten Mal seit zehn Jahren wird es in diesem Jahr eine
Fleischer­fachmesse im Norden geben. Im Rahmen der
INTER­NORGA wird in einer extra Halle die FH Nord (Fleischerhandwerk Nord) vom 15.03.–17.30.2015 stattfinden.
Auf 7.000 m³ präsentieren Aussteller Produkte, Konzepte, Trends und
Innovationen exklusiv für das Fleischerhandwerk. Gemeinsam mit der
Messe Hamburg und den Landesverbänden der Innungen Norddeutschlands präsentiert die Fleischerinnung
Hamburg ein abwechslungsreiches
Rahmenprogramm, das allen Berufen
00 Eur
Meisterkurs im Wert von 2.6
des Fleischerhandwerks eine Bühne
bereitet. „Die FH Nord bietet für uns
Fleischer den Austausch untereinander
und mit den Fachleuten aus unserer
Branche. Nur so bleiben wir am Puls
der Zeit und damit wettbewerbsfähig“,
so Michael Durst, Obermeister der
Fleischerinnung Hamburg.
o gewinnen!
Zerlegewettbewerb für Gesellen
Machen Sie mit und treten Sie in einem
spannenden Wettbewerb gegen andere
Fleischergesellen an! Die Aufgabe:
Einen Schinken ohne Pfote in fünf
Teile sauber zerlegen: Schinkeneisbein, Blume, Oberschale, Unterschale,
Schinkenecke (Hüfte). Zu einfach? Das
ist noch nicht alles! Aus jedem der fünf
Teile müssen weitere Produkte heraus
geschnitten werden: aus der Oberschale
vier gleichmäßige Schnitzel, aus der
Unterschale ein Schweinekrustenbraten
(mit Schwarte in Rauten geschnitten),
aus der Hüfte 200g Geschnetzeltes, aus
der Blume ein Rollbraten. Und das alles
in 45 Minuten. Nehmen Sie die Herausforderung an! Es können maximal 20
Gesellen/Gesellinnen teilnehmen.
Anmeldung
Der Zerlegewettbewerb findet statt am
15. März 2015 von 12:00 bis 16:00
Uhr (inkl. Siegerehrung) in der
Halle H am CCH Congress Center
Hamburg. Anmeldung für die Teilnahme bitte bis 27. Februar 2015 bei der
Fleischerinnung Hamburg, Marktstraße
57, 20357 Hamburg. Tel.: 040-35 07 04
00, E-Mail: [email protected].
Teilnahmegebühr 40 Euro. Die Gebühr
kann bei nicht Erscheinen nicht erstattet
werden.
Weitere Informationen zu Teilnahme­
bedingungen und Anmeldung finden Sie
auf der Website der FH-Nord:
www.fh-nord.de/fuer-besucher/rahmenprogramm/. Wir freuen uns auf Sie!
Aktuelles Thema
Da bin ich allergisch drauf …
Der Bundesrat hat am 28. November 2014 dem Entwurf des
Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft für
eine vorläufige Allergenkennzeichnungsverordnung zugestimmt.
Viele Fleischerfachgeschäfte
fürchteten im
Vorfeld ein Mehr
an Arbeit und
Bürokratie. Doch
die Interessenvertretung durch
den Deutschen
Fleischer Verband
hat Wirkung gezeigt.
Wichtig für Fleischerfachgeschäfte: Die Verordnung lässt auch in
Zukunft generell die Möglichkeit der
mündlichen Information zu. Basis
für die mündliche Information
muss allerdings eine schriftliche
Doku­mentation sein. Die muss
sowohl nachfragenden Verbrauchern
als auch den zuständigen Behörden zugänglich gemacht werden können. Weiterhin wird künftig in der Verkaufsstätte auf mündliche Information und
die Möglichkeit der Einsichtnahme in
die schriftliche Dokumentation an gut
sichtbarer Stelle und deutlich lesbar
hinzuweisen sein. Unter Berücksichtigung erster Praxiserfahrungen soll die
Allergeninformation bei loser Ware im
zweiten Quartal 2015 endgültig geregelt werden. Erst wenn diese Verordnung zur nationalen Durchführung der
Lebensmittelinformationsverordnung
vorliegt, werden die Länder in der Lage
sein, Verstöße zu sanktionieren.
Innungsbetriebe sind mit dem „weißen Ordner“ und der dazugehörigen
Software sehr gut aufgestellt. Unklar
ist allerdings noch, wie die Ausnahmen
hinsichtlich der Nährwertkennzeichnung bei verpackter Ware wie Dosen,
Gläser oder Vakuum- oder Tiefziehverpackungen ausgestaltet werden.
Die nächsten
Meisterkurse
Sommertermin
31. August bis 4. Dezember 2015
Wintertermin
4. Januar bis 13. April 2016
Impressum
Herausgeber: Fleischerinnung Hamburg,
verantwortlich für den Inhalt: Dr. Joachim
Drescher (Geschäfts­f ührer), Marktstr. 57,
20357 Hamburg, Tel 040-35 07 04 00,
info@fleischer‑hamburg.de,
www.fleischer-hamburg.de; Redaktion und
Umsetzung: SFE Servicegesellschaft zur
Förderung der Ernährungswirtschaft mbH,
20357 Hamburg, ©Fotos, wenn nicht anders
ausgewiesen: Fleischerinnung Hamburg