Gegen das Vergessen – Nie wieder Faschismus „Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen.“ (Primo Levi) Am 4.+5.11.16 um 20.00 Uhr, am 6.+7.11.16 um 19.30 Uhr Fritz Bauer - Tod auf Raten D 2010, 110 Min, R: Ilona Ziok Filmemacherin für den 4.11.16 angefragt “Nichts gehört der Vergangenheit an. Alles ist Gegenwart und kann wieder Zukunft werden“, so formulierte Fritz Bauer seine Überzeugung. Wenn die junge deutsche Demokratie dauerhaft Freiheit und Gerechtigkeit garantieren soll, muss sie ihre Vergangenheit bewältigen. Aufsätze und Reden Bauers tragen Titel wie „Mörder unter uns“ und „Am Ende waren die Gaskammern“, In den 1960er Jahren provoziert er nicht nur Alt-Nazis, sondern auch diejenigen, die wieder mitmischen und denen es lieber wäre, den Ballast der deutschen Geschichte ganz zurückzulassen. Bauer initiierte den Auschwitz-Prozess von 1963 und sorgte u.a. dafür das Adolf Eichmann gefasst wurde. Ein wichtiger Film, den jeder schauen sollte.. Am 8.11.16 um 20.00 Uhr Zum 100. Geburtstag von Peter Weiss Die Ermittlung BRD 1966, 155 Min, R: Peter Schulze-Rohr, Autor: Peter Weiss, D: Horst Beck, Pinkas Braun, Ida Ehre, Heinz Giese, Viktor S. Görtz u.a. „Vor gut 50 Jahren - zwischen Dezember 1963 und August 1965 - fand in Frankfurt am Main der Auschwitz-Prozess statt, in dem die für das Funktionieren der Vernichtungsmaschinerie Verantwortlichen vor Gericht standen. Am 19. Oktober 1965 fand an 15 Orten in Ost- und Westdeutschland die Uraufführung des dokumentarischen Theaterstückes von Peter Weiss statt, welches die Fakten über Auschwitz darstellt, die im Prozess von über 300 Zeugen zur Sprache gebracht wurden. Elf Gesänge beschwören den Ablauf der Menschenvernichtung in Auschwitz herauf, vom ersten, dem „Gesang von der Rampe“ mit der „Selektion“, der Auswahl der Häftlinge für die Ermordung, bis zum letzten, dem „Gesang von den Feueröfen“, der Massenverbrennung der Leichen in den Krematorien, in denen im Sommer 1944 bis zu 20.000 durch Gas vergiftete Häftlinge täglich vernichtet wurden. 1.350.000 Jüdinnen und Juden aus ganz Europa, sowie Zehntausende Zigeuner und sowjetische Kriegsgefangene wurden in Auschwitz umgebracht. Der Text beruht auf den Prozessakten, den persönlichen Prozessbesuchen des Autors und den Prozessberichten, die Bernd Naumann für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ geschrieben hat. Es werden Täter und Opfer miteinander konfrontiert, und auf diese Weise wird, gerade durch den Verzicht der Rekonstruktion individueller Erlebnisse und die Betonung der funktionalen Aspekte, das Grauen dieser Tötungsfabrik deutlich. Zugleich wird die Möglichkeit gezeigt, dass sich Ähnliches wiederholen könnte, und die Notwendigkeit, dies zu verhindern.“ Faz Unter der Regie von Peter Schulze Rohr entstand diese Aufzeichnung, die in einem Hamburger Theater vor Publikum erfolgte. Am 11.+12.+13.+14.11.16 um 20.00 Uhr GOLEM, L’ESPRIT DE L’EXIL OmU FR/NL/IT/DE/GB 1991, 90 Min, 35mm, R: Amos Gitai, D: Hanna Schygulla, Vittorio Mezzogiorno, Ophrah Shemesh, Samuel Fuller, Mireille Perrier, Sotigui Kouyaté, Fabienne Babe, Bernardo Bertolucci, Bernard Eisenschitz, Marisa Paredes, compagnie Pina Bausch „In das heutige Paris verlagert, basiert die Erzählung Golem, der Geist des Exils auf Texten aus der Bibel und der Kabbala sowie auf dem Mythos des Golems. Die Geschichte von Naomi und ihrem Exil ist eine moderne Auslegung des Bibeltextes. Der Golem (Hanna Schygulla), von spanischen Kabalisten aus Lehm und Ton erschaffen, ist in dieser Geschichte Beschützer der Exilanten, Vagabunden und all derer, die auf der Erdkugel umherirren, um leben zu können. Am 11.+12.11.16 um 22.00 Uhr DEUTSCHE POP ZUSTÄNDE – EINE GESCHICHTE RECHTER MUSIK D 2015, 81 Min, Digital, R: Dietmar Post, Lucia Palacios Ein Dokumentarfilm über das Zusammenspiel von Popkultur und rechter Ideologie, der die Entwicklung nationalistischer Musik seit den späten 1970er Jahren in Deutschland reflektiert. Im ersten Bekennervideo des NSU werden die Songs Am Puls der Zeit und Kraft für Deutschland der populären RechtsrockBand Noie Werte zur musikalischen Untermalung des Gezeigten verwendet. Musik spielte im NSU um Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe eine zentrale Rolle. Von ihnen ist bekannt, dass sie in der subkulturell geprägten neonazistischen Szene politisiert wurden und häufig auf Konzerte gingen. Die rechtsextreme Musikszene hat später die untergetauchten mutmaßlichen NSU-Terroristen unterstützt. Der Dokumentarfilm von Dietmar Post und Lucía Palacios zeichnet diese Entwicklungen nach und stellt Verbindungen zu sozialen und politischen Entwicklungen in Deutschland seit den späten 1970er Jahren bis in die Gegenwart her.
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