Wirtschaftspolitik aktuell 16 / 2016 PDF (194 kB )

November 2016
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Überstunden abbauen!
Für viele Menschen sind Überstunden der Normalfall: Jeder/jede zweite Vollzeitbeschäftigte
macht regelmäßig mehr als zwei Überstunden
pro Woche. Bei Teilzeit-Beschäftigten arbeitet
jede vierte Frau und jeder sechste Mann länger
als vertraglich vereinbart. Nur eine Minderheit
macht dies freiwillig – etwa aus Freude an der
Arbeit oder für ein Extrageld. Dies berichtet
die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in einem aktuellen Report. Und
der DGB-Index Gute Arbeit zeigt: Im Dienstleistungsbereich leisten die Beschäftigten im
Durchschnitt fast vier Überstunden pro Woche.
Überstunden verhindern die Schaffung neuer
Arbeitsplätze. Und ungefähr jede zweite Überstunde wird weder bezahlt noch durch Freizeit
ausgeglichen. Hinzu kommt: Je mehr Überstunden Beschäftigte leisten müssen, desto
häufiger leiden sie an Rückenschmerzen,
Schlafstörungen, Niedergeschlagenheit und
Erschöpfung. Hier wird Arbeit sprichwörtlich
auf dem Rücken der Beschäftigten flexibilisiert.
Gute Arbeit braucht hingegen Arbeitszeiten,
die den Bedürfnissen der Beschäftigten entsprechen. Notwendig sind dafür eine striktere
Einhaltung von Arbeitszeit-Regelungen und
der Abbau von Überstunden. ver.di hat deshalb
ein tarifpolitisches Konzept entwickelt, das zur
Angleichung von Voll- und Teilzeit führt.
Gleichzeitig brauchen wir Regelungen zur Reduzierung des Arbeitspensums sowie zu einem
vollumfänglichen Personalausgleich.
Normalfall Überstunden
Beschäftigte, die mehr als zwei Überstunden pro Woche leisten,
in Prozent aller Teilzeit-/Vollzeit-Beschäftigten
Frauen
52
Männer
54
Frauen
25
Männer
17
Teilzeit-Beschäftigte
Vollzeit-Beschäftigte
ver.di INFO GRAFIK www.wipo.verdi.de | Quelle: Arbeitszeitreport Deutschland 2016.
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