Ein „Garten der Namen“ Stahlplatte. Sie stilisiert eines der jüdischen Häuser Nieheims. Im oberen Bereich ist ein Fenster angedeutet, aus dem während der Novemberpogrome des Jahres 1938 das Eigentum der jüdischen Mitbürger auf die Straße geworfen wurde. 2. Die drei Stelen Der Gedanke, das Namensgedenken an die ermordeten Nieheimer Juden als „Garten“ zu gestalten, ist der Not geschuldet, dass sich der ursprünglich angedachte Standort für das Holocaustdenkmal nicht realisieren ließ. Dies kann aber auch sinnbildlich gedeutet werden: Unsere Gärten sind voller Leben. Was wir in unsere Gärten pflanzen, soll leben. Dieses Leben können wir den Ermordeten nicht zurückgeben. Aber in diesem „Garten der Namen“ sollen die Namen unserer einstigen jüdischen Mitbürger nach der Zeit des Schweigens nun aufblühen dürfen. Sie sind die wertvollste Blume in diesem Garten. „Garten der Namen“ Entwurf für ein Holocaust-Mahnmal zum Namensgedenken an die ermordeten jüdischen Söhne und Töchter der Stadt Nieheim Das Denkmal „Jeder Mensch hat einen Namen Namen““ besteht aus mehreren Elementen. 1. Die „Mauer“ Den Hintergrund bildet eine gemauerte Wand oder Drei Sandstein-Stelen stehen im Vordergrund. Sie messen 35 x 35 cm im Grundriss und 120, 100 und 80 cm in der Höhe. Sie symbolisieren die Grabsteine, die nie für die Opfer des Holocaust errichtet wurden. Sie haben unterschiedliche Höhe, weil auch die Menschen, an die das Denkmal erinnern soll, unterschiedlich, einzigartig waren. Das älteste Opfer war 91, das jüngste nur 9 Jahre alt. 3. Die Inschrift Die mittlere Stele trägt in hebräischen Schriftzeichen die Inschrift „Lechol isch jesch schem“, auf den beiden kleineren Stelen links und rechts ist die deutsche Übersetzung zu lesen: „Jeder Mensch – hat einen Namen.“ 4. Die Namenstafeln Das nach oben weisende Dreieck symbolisiert dabei die Gewissheit, dass der Mensch zu Gott zurückkehren wird. Ein Ort der Besinnung und Begegnung Der Standort Die beiden Tafeln im Hintergrund werden ca. 50 Namen aufführen. Die Namenstafeln sind aus Eisen gefertigt, deren rostige Patina an das düstere Schicksal der Ermordeten erinnern soll. Sie sind wie zwei Seiten eines Buches gestaltet, aus dem sie herausgerissen wurden, damit sie dem Vergessen anheimfallen sollten. Die Buchstaben werden aus den Eisenplatten herausgefräst und sind somit durchscheinend. Zu den Namen wird das Geburtsjahr und das Jahr der Ermordung angegeben. Unter dem letzten Namen auf der zweiten Platte steht der Hinweis: „und deren Namen niemand mehr kennt.“ Der „Garten der Namen“ mit dem Holocaust-Mahnmal wird ab Mitte 2017 in der Kupferschmiede auf einer Grünfläche neben dem jüdischen Friedhof errichtet, auf der sich zur Zeit noch die Behelfsklassenräume der Grundschule befinden. Dieser Bereich der Stadt Nieheim trug im 19. Jahrhundert die Bezeichnung „Am Judendamm“. Der Garten lädt ein zum betrachtenden Verweilen. Vom Zugang aus der Kupferschmiede wird ein Weg durch den mit verschiedenfarbigen Büschen und Sträuchern bepflanzten Garten zum Denkmal führen. Vor dem Denkmal wird eine im Halbrund gefasste Sitzmauer einzelnen Besuchern die Möglichkeit bieten, in Stille die Namen und Jahreszahlen auf sich wirken zu lassen. Auch können – nach jüdischer Tradition – Steine vom Steinbeet vor dem Denkmal auf eine der Stelen gelegt werden als erinnerndes Zeichen: „Ich war hier und habe Euer gedacht.“ Darüber hinaus bietet der Garten auch Platz für Gruppen wie Stadtführungen und Schulklassen und eignet sich somit auch für Andachten und Gedenkstunden. 5. Der Davidstern (C) 2016 heribertESTER Auf der mittleren Stele ist ein Davidstern aus hellem Edelstahl angebracht, der somit einen bewussten Gegenpol vor den beiden eher dunklen Namenstafeln darstellt. Der Davidstern gilt als symbolische Darstellung der Beziehung zwischen Menschen und Gott. Das nach unten weisende Dreieck versinnbildlicht, dass der Mensch sein Leben von Gott erhalten hat. Der Hauptzugang zum „Garten der Namen“ wird den Weg von der Kupferschmiede her zum Denkmal führen. Ein Durchgang von und zum jüdischen Friedhof ermöglicht auch den Zugang von dort oder dorthin. Die Anlage des Weges und des Denkmals mit dem Halbkreis vor dem Denkmal wirken wie zwei ausgestreckte Hände, die das Denkmal schützend zu bergen scheinen; ein Schutz, der den Ermordeten in der Zeit der Verfolgung verwehrt geblieben ist. Wer diesen Garten besucht, der streckt gleichsam seine Hände aus zum Zeichen der Versöhnung. Ihre Spende ist willkommen. Kath. Kirchengemeinde Sankt Nikolaus Vereinigte Volksbank Nieheim IBAN: DE81 4726 4367 5500 0500 00 Sparkasse Höxter IBAN: DE75 4725 1550 0005 0002 60 Stichwort „Mahnmal“ Die Spendenquittung erhalten Sie von der Bürgerstiftung Nieheim
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