Weihnachtskonzert 1. Dezember 2016, 18.45 Uhr Hombergerhaus, Schaffhausen Michael Erni, Gitarre Kammerorchester des Musik-Collegiums Schaffhausen Annedore Neufeld, Leitung Programm G. Ph. Telemann 1681 – 1767 Ouverture „Les nations“ in B, TWV 55: B 5 Ouverture, Les Turcs, Les Suisses, Les Moscovites, Les Portugais, Les Coureurs M. Giuliani 1781 – 1829 Konzert für Gitarre und Streicher, op. 30 in A Allegro maestoso - Siciliano, Andantino - Rondo alla Polacca, Allegretto A. Glazunov 1865 – 1936 Les Chanteurs de Noël aus „Jour de Fête“ A. Liadov 1855 – 1914 Glorification aus „Jour de Fête“ N. Rimsky-Korsakov 1844 – 1908 Coeur danse russe aus „Jour de Fête“ Mitwirkende Kammerorchester des Musik-Collegiums Schaffhausen unter Leitung von Annedore Neufeld Michael Erni, Gitarre Michael Erni ist einer der renommiertesten Schweizer Gitarristen. Er schloss seine Studien am Konservatorium Zürich mit dem Lehr- und Konzertdiplom ab. Das Solistendiplom erwarb er am Konservatorium Bern mit „Auszeichnung“ bei Prof. Miguel Rubio. Es folgten weitere Studien bei A. Segovia und P. Romero, Meisterkurse bei W. Kanengiser (Los Angeles Guitar Quartet), R. Brightmore (GB) und S. Thachuk (Can). Michael Erni machte verschiedene TV-, Rundfunk- und CD-Aufnahmen. Darin dokumentiert er eindrücklich seine virtuose Technik, seine vielfältigen, faszinierenden Gestaltungsmöglichkeiten und sein intimes Verhältnis zur spanischen Musik. Verschiedene CDs sind bei internationalen Labels erschienen, u.a. beim französischen Label REM (Gitarrenkonzerte von Vivaldi und Giuliani), beim britischen Label GUILD (Tarrega und Barrios) und bei Pan Classics (Albeniz und Granados). „The Lost Toccata“ und die Duo-CD mit Anton Kudryavtsev sind in der Serie „Artists“ des spanischen Saitenproduzenten RC Strings erschienen. Michael Erni pflegt eine vielseitige Konzerttätigkeit, auch an internationalen Gitarrenfestivals. Als Solist hat er unter anderem mit den „Festival Strings Lucern“ (Giuliani) und dem „London Concert Symphony Orchestra“ (Concierto de Aranjuez) gespielt. Als Komponist hat Michael Erni Werke für Gitarre und für verschiedene kammermusikalische Besetzungen geschaffen, darunter drei Konzerte für Gitarre und Orchester, die u.a. erfolgreich in der Zürcher Tonhalle gespielt wurden. Verschiedene seiner Werke sind in Deutschland publiziert, u.a. beim renommierten Musikverlag „Zimmermann-Frankfurt“. Michael Erni hat für sein vielseitiges musikalisches Schaffen verschiedene Auszeichnungen erhalten. 2007 verlieh ihm der Regierungsrat des Kantons Solothurn den „Preis für Musik“. Er ist ein ausgewählter Künstler des spanischen Saitenproduzenten Royal Classics. Komponisten G. Ph. Telemann: Ouverture „Les nations“ Die sogenannte „Völker-Ouverture“ beginnt im französischen Stil. Anschliessend erklingen lebhafte Charakterstücke, die klangmalerisch verschiedene Nationen vorstellen. Eindrücklich der Satz „Les Suisses“ - mit einer etwas kruden Musik charakterisiert. Aber die Schweizer des 18. Jahrhunderts sind vielleicht nicht dieselben gewesen wie die Schweizer von heute... M. Giuliani: Gitarrenkonzert op. 30 Mauro Giuliani, 1781 in Bisceglie (Bari) geboren, war eine der glanzvollsten Erscheinungen unter den Gitarrenvirtuosen des 19. Jahrhunderts. Seine Interpretation war durch individuelles künstlerisches Temperament geprägt, das stets Bewunderung und Enthusiasmus der Zuhörer weckte. 1806 liess er sich in Wien nieder, dem damaligen musikalischen Zentrum Europas, wo er als Solist, Lehrer und Komponist wirkte. Er konzertierte u.a. mit Anton Diabelli, Johann Nepomuk Hummel, Ignaz Moscheles und Louis Spohr, zudem erfreute er sich der Wertschätzung Beethovens. Die Berichte über das Auftreten Giulianis in Wien überschlugen sich vor Begeisterung. 1819 ging er nach Italien zurück, liess sich zuerst in Venedig nieder, später zog er nach Rom. Ende des Jahres 1828 erkrankte er immer häufiger, worauf er dann am 8. Mai 1829 in Neapel starb. Bis zu seinem Tod hatte er den tiefen Wunsch, wieder nach Wien zurückzukehren. Zu den wertvollsten Kompositionen Giulianis zählen seine drei Konzerte für Gitarre und Orchester. Man kann ihn als den Schöpfer des modernen Gitarrenkonzertes bezeichnen. Im Konzert op. 30 tritt die Gitarre mit Virtuosität und Natürlichkeit hervor, die in der Gitarrenliteratur im 19. Jahrhundert nie übertroffen wurde. A. Glazunov, A. Liadov und N. RimskyKorsakov: „Jour de Fête“ Das Streichquartett mit dem Titel «Jour de Fête» ist eine Gemeinschaftskomposition von A. Glazunov, A. Liadov und N. Rimsky-Korsakov. Es wurde 1888 dem vermögenden Kunstenthusiasten M. P. Belaieff gewidmet, der aus Verehrung und Bewunderung für Glazunov 1885 in Leipzig einen Verlag gründete. Um seine Werke öfter zu hören, engagierte Belaieff das Petersburger Opernorchester unter der Leitung RimskyKorsakov, woraus eine regelmässige Einrichtung wurde. Ausserdem veranstaltete er jeden Freitag Konzerte mit Werken aller seiner Freunde, die er in zwei Bänden unter dem Titel «Les Vendredis» herausgab. Als Vorlage für die Streichorchesterfassung diente für den Herausgeber die Partitur des Streichquartetts «Jour de Fête».
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