15022313_169 24. Februar 2015 pld – Pressedienst der Landeshauptstadt Düsseldorf Paul-Spiegel-Filmfestival Herausgegeben vom Amt für Kommunikation Rathaus - Marktplatz 2 10 Jahre "Jüdische Welten" in Düsseldorf Postfach 101120 40002 Düsseldorf Telefon: +49. 211/ 89-93131 Fax: +49. 211/ 89-94179 [email protected] www.duesseldorf.de/presse www.facebook.com/duesseldorf www.twitter.com/duesseldorf Redaktionsteam: mb - Michael Bergmann - 97298 bla - Manfred Blasczyk - 93132 bu - Michael Buch - 93134 fri - Michael Frisch - 93115 jäk - Kerstin Jäckel - 93131 vm - Valentina Meissner - 93111 mun - Angela Munkert - 97018 pau - Volker Paulat - 93101 arz - Dieter Schwarz - 93138 Michael Verhoeven präsentiert "Let's Go"/"IDA" gerade Oscarprämiert/Schauplätze: Filmmuseum und Jüdische Gemeinde Eingebettet in die Jüdischen Kulturtage im Rheinland, feiert das PaulSpiegel-Filmfestival 2015 ein ganz besonderes Jubiläum: Seit nunmehr zehn Jahren präsentieren das Filmmuseum und die Jüdische Gemeinde Düsseldorf vielfältige Einblicke in jüdische (Film-)Welten. Vom 1. bis zum 5. März warten bewegende Geschichten, starke Persönlichkeiten und spannende Begegnungen auf das Publikum – und das nicht nur auf der Leinwand. Das Motto der diesjährigen Jüdischen Kulturtage – "angekommen – jüdisches (er)leben" – könnte nicht besser zum zehnjährigen Bestehen des Festivals passen. Dank der Kooperation zwischen der Landeshauptstadt, dem Filmmuseum und der Jüdischen Gemeinde hat sich das Paul-Spiegel-Filmfestival als ein Ort des Austausches etabliert und ist ein fester Bestandteil in der Düsseldorfer Kulturlandschaft geworden. In diesem Jahr ist auch das Polnische Institut mit an Bord, um gemeinsam einen Blick auf die Verhandlung jüdischer Identität in unterschiedlichen Kontexten der polnischen Geschichte zu werfen. Das "Paul-Spiegel-Filmfestival – Jüdische Welten" findet in der Black Box/Kino des Filmmuseums, Schulstraße 4, sowie in der Jüdischen Gemeinde, Paul-Spiegel-Platz 1, statt. Der Eintritt für alle Filme in der Black Box beträgt sieben Euro/ermäßigt fünf Euro und mit Black-BoxPass vier Euro. Karten können an der Museumskasse, Telefon 0211.8992232 reserviert werden. Die Eintrittspreise für die Veranstaltungen in den Räumlichkeiten der Jüdischen Gemeinde variieren; man findet sie unter: ... 10 Jahre "Jüdische Welten" in Düsseldorf -2- www.duesseldorf.de/filmmuseum/aktuelles/paul_spiegel_filmfestival_20 15.shtml. Bei allen Veranstaltungen in der Jüdischen Gemeinde ist es notwendig, einen gültigen Personalausweis vorzulegen. Die Filme und Spieltermine im Einzelnen: 1. März Eröffnung im Leo-Baeck-Saal der Jüdischen Gemeinde 15 Uhr: "Das Weiterleben der Ruth Klüger" (Renata Schmidtkunz · Österreich 2011) Der Dokumentarfilm portraitiert die aus Wien stammende amerikanische Literaturwissenschaftlerin Ruth Klüger an den Orten, die für ihr Leben eine entscheidende Rolle gespielt haben. So führt die Reise in die Städte Wien und Göttingen und beleuchtet, welche Stationen in Kalifornien und Israel kennzeichnend für die bewegte persönliche Geschichte sind. Ruth Klüger lässt das Publikum auch in sehr intimen Situationen an ihren Gedanken teilhaben, die sich um ihr Aufwachsen im "judenkinderfeindlichen" Wien, ihre Eltern, die eigene Rolle als Mutter und Frau sowie das Verhältnis von Gedenkstätten und Gedenken drehen. Regisseurin Renata Schmidtkunz zeichnet das beeindruckende Portrait einer herausragenden Persönlichkeit, großen Denkerin und Feministin. Im Anschluss (ca. 17.30 Uhr): "Piano und Film –Eine musikalische Reise von der Ufa bis nach Hollywood" Die Pianistin Elena Gurevich und die Sängerin Christina Gößlbauer nehmen die Besucher mit auf einen Streifzug durch 75 Jahre Filmmusikgeschichte. Präsentiert werden eingängige und berührende Melodien von Komponisten und Filmthemen jüdischer Provenienz. Die Karten für die Eröffnungsveranstaltung (Film + Konzert) kosten sieben Euro. Da es nur ein beschränktes Kartenkontingent gibt, sollten Karten bis 26. Februar reserviert werden per E-Mail: [email protected]. 2. März Themenabend Fokus Polen in der Black Box 18 Uhr: "Lauf Junge, lauf" (Pepe Danquart · Deutschland/Frankreich/ Polen 2014 · Deutsche Fassung) ... 10 Jahre "Jüdische Welten" in Düsseldorf -3- Basierend auf dem gleichnamigen Jugendroman von Uri Orlev erzählt der Film die Geschichte des neunjährigen Srulik, dem während des Zweiten Weltkrieges gerade noch rechtzeitig die Flucht aus dem Warschauer Ghetto gelingt. Für den Jungen beginnt eine mehrjährige Odyssee durch das besetzte Polen, die ihm schmerzlich bewusst macht, dass die einzige Chance zu überleben im Verleugnen seiner jüdischen Identität liegt. Im alltäglichen Überlebenskampf erfährt Srulik, was Angst, Misstrauen und Verrat bedeuten. Doch dank seiner kindlichen Hoffnung, seinem eisernen Überlebenswillen und der Hilfe, die ihm manchenorts zuteil wird, schafft er es, den Wahnsinn der Kriegswirren zu überstehen. Im Anschluss: Gespräch mit Autor Uri Orlev, Filmwissenschaftler Dr. Christian Stewen (Ruhr-Universität Bochum) und Lidia Jansen (Polnisches Institut Düsseldorf). 20.30 Uhr: "IDA" (Pawel Pawlikowski · Polen 2013 · Deutsche Fassung) Polen 1962: Bevor die als Waise aufgewachsene Novizin Anna das Gelübde ablegen darf, wird sie von der Äbtissin auf eine Reise zu ihrer letzten verbleibenden Verwandten geschickt. Die Begegnung mit der für die 18-jährige Anna bis dato völlig unbekannten Schwester ihrer Mutter – einer ebenso mondänen wie parteitreuen Richterin – verändert das Leben beider Frauen nachhaltig. Gemeinsam begeben sie sich auf die Reise in die Vergangenheit und zu ihren jüdischen Wurzeln. Der Film nähert sich behutsam an die bis heute nur wenig aufgearbeiteten Verstrickungen von Antisemitismus, Katholizismus und Kommunismus in Polen an. Pawlikowskis vielfach preisgekröntes Werk "IDA" besticht durch seine eindringliche Schwarz-Weiß-Ästhetik und die stimmungsvolle, musikalische Gestaltung; soeben wurde "IDA" auch mit dem Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film ausgezeichnet. Mit einer Einführung von Lidia Jansen (Polnisches Institut Düsseldorf). 3. März Black Box – Kino im Filmmuseum 18 Uhr: "Anderswo" (Ester Amrami · Deutschland/Israel 2014 · Deutsche Fassung/Teilw. Untertitelt) ... 10 Jahre "Jüdische Welten" in Düsseldorf -4- Noa ist vor acht Jahren für ihr Studium von Israel nach Berlin gezogen. Ihre Abschlussarbeit, ein Verzeichnis unübersetzbarer Wörter, ist jedoch nicht das Einzige, was unabgeschlossen auf Noa lastet. Sie fühlt sich missverstanden und sucht nach ihrem Platz im Leben. Eine spontane Auszeit in der alten Heimat soll Klarheit bringen, doch Noa wird auch in Israel vom Alltag eingeholt und erkennt, dass sie sich hier genauso wie anderswo fremd fühlt. Als schließlich auch noch ihr deutscher Freund Jörg vor Ort auftaucht, prallen die zuvor strikt getrennten Welten aufeinander und Noa steht vor der Herausforderung, in all dem Wirrwarr einen Weg zu sich selbst zu finden. 20 Uhr: "Der Stadtneurotiker" (Woody Allen · USA 1977 · Originalfassung mit Untertiteln) Die Reihe "Stationen der Filmgeschichte" im Filmmuseum Düsseldorf bietet Gelegenheit, Orte der Abfahrt, Ankunft oder des Richtungswechsels auf der langen Reise durch die Geschichte bewegter Bilder kennenzulernen. Ausgewählte Regisseurinnen und Regisseure und ihre Werke illustrieren die markanten Einschnitte in der Kinolandschaft, die Neues geschaffen, Außergewöhnliches geleistet oder etwas Einmaliges hervorgebracht haben. Den Gästen des Paul-Spiegel-Festivals begegnet in diesem Rahmen "Der Stadtneurotiker": Alvy Singer – Komiker, Intellektueller und New Yorker Jude. Als er auf die ebenso neurotische Annie Hall trifft, nimmt sein Leben eine unerwartete Wendung. Mit einer Einführung von Joachim Manzin (Freundeskreis des Filmmuseums). 4. März Black Box – Kino im Filmmuseum 18 Uhr: "Alles koscher!" (Josh Appignanesi · Großbritannien 2010 · Deutsche Fassung) Wenn das mal keine ordentliche Identitätskrise ist: Nach dem Tod seiner Mutter muss der Familienvater und überzeugte Moslem Mahmud feststellen, dass er nicht nur ein Adoptivkind, sondern zu allem Überfluss auch noch gebürtiger Jude mit dem wohlklingenden Namen Solly Shimshillewitz ist. Allerlei familiäre Verstrickungen ringen Mahmud ... 10 Jahre "Jüdische Welten" in Düsseldorf -5- einen urkomischen Spagat zwischen seinen neu entdeckten jüdischen Wurzeln und der von ihm erwarteten muslimischen Frömmigkeit ab. 20 Uhr: "Cupcakes" (Eytan Fox · Israel 2013 · Originalfassung mit Untertiteln) Eytan Fox, einer der bekanntesten Regisseure Israels, liefert mit "Cupcakes" einen knallbunten Leckerbissen, der die Zuschauer auf einen musikalischen Ausflug in die Glitzerwelt von Universong – einer Parodie auf den Eurovision Song Contest – mitnimmt. Ursprünglich als Aufheiterung für ihre Freundin Anat gedacht, entpuppt sich ein von Ofer und seinen Freundinnen komponierter Song als echtes Erfolgsmodell und verschlägt die Clique aus Tel Aviv bis nach Paris zum großen Finale des Gesangswettbewerbs. Ein liebenswert witziges Feelgood-Movie, das zum Mitsingen und Mitfiebern einlädt! 5. März Synagoge und Leo-Baeck Saal der Jüdischen Gemeinde 17.30 Uhr: Führung durch die Synagoge Jüdisches Leben in Düsseldorf – wie sieht das eigentlich aus? Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich vor Ort ein Bild davon zu machen. Verwaltungsdirektor Michael Szentei-Heise nimmt seine Gäste mit auf einen kleinen Rundgang durch die Synagoge, gibt Einblicke in den religiösen Alltag und beantwortet Fragen rund um das Gemeindeleben. 19 Uhr: "Alles koscher in Düsseldorf" (Eine Reportage von Stefan Quante, WDR · Deutschland 2015) Im Anschluss an die Führung präsentiert WDR-Reporter Stefan Quante seine Dokumentation über die Jüdische Gemeinde Düsseldorf – die drittgrößte in Deutschland. Der Autor ist tief in das faszinierende Gemeindeleben eingetaucht und berichtet unter anderem aus dem Unterricht in Kita und Grundschule, widmet sich den Festen und Feiern im jüdischen Kalender und begleitet Rabbiner Ahron Ran Vernikovsky bei seinen täglichen Aufgaben. Quante geht zudem der Frage nach, inwieweit der wachsende Antisemitismus auch in Düsseldorf zu spüren ist. ... 10 Jahre "Jüdische Welten" in Düsseldorf -6- Karten (Führung + Doku): fünf Euro. Anmeldungen zur Führung werden bis zum 2. März beim Rabbinat unter der Telefonnummer 0211. 4691216 angenommen. Nur Film: zwei Euro an der Abendkasse. 20 Uhr: "Let's Go" (Michael Verhoeven · Deutschland 2013) Laura kehrt Ende der 1960er-Jahre zur Beerdigung ihres Vaters aus den USA nach München zurück. Dort waren ihre Eltern, Überlebende des Holocaust, nach Ende des Krieges gestrandet. In Auseinandersetzung mit der schier unüberbrückbaren Distanz zu ihrer Mutter, beginnt Laura sich mit ihrer Familiengeschichte zu beschäftigen. Erinnerungen an die Nachkriegsjahre und ihr eigenes Verhältnis zum Judentum kommen wieder an die Oberfläche, und Laura fängt allmählich an, die Dimensionen des Traumas ihrer Eltern zu begreifen. Der Film wird in Anwesenheit von Regisseur Michael Verhoeven präsentiert. Karten: fünf Euro an der Abendkasse. Reservierungen bei der Event-Abteilung der Gemeinde unter der E-Mail Adresse: [email protected] (arz)
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