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8488 Tur ben thal
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Nr.113/139.
xx/139. Jahr
Jahrgang
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21.x.Oktober
Monat 2015
2016
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Amtliches Publikationsorgan der Gemeinden Schlatt, Turbenthal, Wila, Wildberg und Zell
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Viktor Rohr
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Frischer Wind für die
Fischenthaler Schulpflege
Ende November findet der zweite Wahlgang für die Fischenthaler Schulpflege inklusive Präsidium statt. Die drei Anwärterinnen
auf den Vorsitz möchten sich hauptsächlich für eine eigenständige Schule einsetzen. Potential wird auch bei der Kommunikation geortet.
Fischenthal – In Fischenthal gilt
es am 27. November drei Sitze in der
Schulpflege und das Amt des Schulpflegepräsidenten, der gleichzeitig im
Gemeinderat Einsitz nimmt, zu besetzen. Dies nachdem im Frühjahr
drei Schulpflegemitglieder inklusive
Präsident zurückgetreten sind. Und
im ersten Wahlgang Ende September
aufgrund der wahren Kandidatenflut
– sieben Kandidierende für drei Sitze;
drei Anwärterinnen auf das Präsidium – niemand das absolute Mehr
erreichte. Bis auf Corinne Fust treten
alle Kandidierenden nochmals für die
Sitze in der Schulpflege an (siehe
Box). Auch die drei Anwärterinnen
auf das Präsidium stellen sich nochmals zur Wahl.
Eine von ihnen ist Judith Rüegg.
Sie ist die einzige Bisherige, die für
das Präsidium kandidiert. «Dieser
Schritt war naheliegend», erklärt
die Mutter von vier schulpflichtigen
Kindern. Sie ist bereits etwas länger
als fünf Jahre Mitglied der Schulpflege und jetzige Vizepräsidentin.
Im ersten Wahlgang hat sie das absolute Mehr nur knapp verpasst und
rechnet sich entsprechend gute
Chancen aus, Ende November als
Präsidentin gewählt zu werden.
Rüegg will sich für eine gute und
starke Schule einsetzen und dafür,
dass alle Schulstufen in Fischenthal
erhalten bleiben. Zudem will sie
den Ruf der Schule wieder geradebiegen. Potential ortet sie bei der
Kommunikation «Manche Bürger
haben den Eindruck, dass die Behörde zu wenig strukturiert arbeitet
und die Transparenz fehlt», weiss
Rüegg aus diversen Rückmeldungen. «Das will ich verbessern, aber
so einfach ist das nicht bei einer
kleinen Schule wie Fischenthal.»
«Medial allzu
sehr aufgebauscht»
Auf die Situation der Gibswiler
Schüler im Schulhauses Ried angesprochen, erklärt Rüegg, dass es
sich beim Zugehen auf die Schulpflege Wald im Herbst letzten Jahres nur um eine erste, unverbindliche Anfrage gehandelt habe. Um die
Schülerkosten tief zu halten, sollten
die Klassen besser gefüllt werden.
Die Fischenthaler Schulpflege klärte
deshalb ab, ob es sich lohnen würde,
wenn Gibswiler Mittelklässler nach
Fischenthal in die Schule gehen
würden. «Im Ried gibt es zwei
kleine Halbklassen, die das betreffen würde.» Momentan stelle sich
diese Frage aber nicht. Letztlich
müsste darüber die Gemeindeversammlung entscheiden, sagt Rüegg.
Judith Rüegg (bisher), Nelly Villiger und Michaela Oberholzer Huber (beide neu)
kandidieren für das Fischenthaler Schulpflegepräsidium (von links)
Und fügt an: «Die ganze Angelegenheit wurde medial allzu sehr aufgebauscht.»
Würde sie als Präsidentin gewählt, würde die gelernte Pflegefachfrau ihr Pensum im Alters- und
Pflegeheim Blumenau reduzieren,
wo sie derzeit zweimal in der Woche arbeitet. Rüegg lebt seit rund elf
Jahren in der Gemeinde Fischenthal. Sie ist verheiratet, parteilos
und wird bald 40 Jahre alt.
«Zielgerechte
Strukturen schaffen»
Die zweite Kandidatin für das Präsidium ist Nelly Villiger. Sie wohnt seit
vier Jahren in Steg und will sich durch
das Amt in der Schulpflege weiter in
die Gemeinde integrieren und etwas
bewirken. Mit der Schule in Kontakt
gekommen ist die 52-Jährige durch
ihre beiden nun erwachsenen Töchter. Zudem war sie an ihrem vormaligen Wohnort Russikon Mitglied im
Elternrat. «Dadurch weiss ich, was
auf mich zukommen würde», erklärt
die Stegerin. Als Erwachsenenbildnerin ist ihr eine gute und starke Schule
wichtig. Heute arbeitet sie als Berufsschullehrerin in Zürich und Bern, beendet aber im nächsten Semester ihre
Lehrtätigkeit, womit sie Zeit für das
Amt hätte. Weiter betreiben würde
sie das Kosmetik- und Wellnessstudio aeschacher in Steg, dessen Inhaberin sie ist.
Ein Hauptanliegen von Villiger
ist es, «zielgerechte Strukturen in
der Schulpflege zu schaffen». Dies
will sie mittels Teamarbeit erreichen. Ein gutes Ziel sei auch, dass
die Schule eigenständig bleibe und
die Ober- und Mittelstufe in Fischenthal behalten werden könne.
«Das alles ist aber auch eine finanzielle Frage», erklärt die 52-Jährige.
Auf die Diskussion um die Gibswiler Schüler angesprochen, die
allenfalls nach Fischenthal in die
Schule gehen würden, antwortet
sie: «Hier muss abgeklärt werden,
was am meisten Sinn macht.»
Dass sie sich gerade auch für das
Präsidium aufstellt, obwohl sie
noch nicht lange in der Gemeinde
wohnhaft ist, liege an der Motivation durch ihren Fischenthaler Bekanntenkreis zu diesem Schritt.
Und nicht am Drängen der SVP, deren Mitglied sie ist. Die kürzlich
vom Gemeinderat vorgeschlagene
Steuerreduktion von sieben Prozent
für das nächste Jahr befürwortet
Villiger grundsätzlich, hofft aber
auch, dass es kein «Schnellschuss»
sei, vor allem im Hinblick auf
die anstehende Sanierung des
Schwimmbades.
Dem «Gechnuschte»
entgegenwirken
Für Michaela Oberholzer Huber,
die auch für das Präsidium kandidiert, ist entscheidend, dass jemand
gewählt wird, der die Abläufe in der
Schule kennt. Deshalb sei sie prädestiniert: Oberholzer arbeitet seit
über 20 Jahren als Hauswirtschaftslehrerin in Stäfa – heute 50 Prozent
– und kommt dabei viel mit der
Schulpflege in Kontakt. Als Mutter
zweier schulpflichtiger Kinder
wisse sie zudem, wo die Eltern der
Schuh drücke. Die 42-jährige Parteilose ist schon vielfach auf ein Behördenamt angesprochen worden.
«Ich habe mir eine Kandidatur lange
überlegt und dachte, dass nun der
richtige Zeitpunkt dafür gekommen
ist», erzählt sie. Ihre beiden Kinder
seien schon ein wenig älter und
auch die Verantwortung für den Fischenthaler Familientreff, den Räbeliechtli-Umzug, aber auch das
Spielcafé habe sie abgegeben und sei
bereit für neue Aufgaben. Dadurch
sei das Pensum als Präsidentin
Fotos: zVg
machbar, inklusive Gemeinderatssitzungen.
Wichtig ist Oberholzer, dass
Ruhe in die Schulpflege einkehrt
und der Ruf wieder besser wird.
«Frischer Wind tut hier sicherlich
gut», ist sie überzeugt. Sie hat den
Eindruck, dass die Schulpflege vielfach auf Gegebenheiten reagiert, anstatt dass sie das Zepter aktiv in die
Hand nimmt. Oberholzer schweben
Fünf- bis Zehnjahres-Pläne vor, an
denen sich das Gremium orientiert.
Zudem sollte die Bevölkerung stärker in den Meinungsbildungsprozess einbezogen werden. Dies beginne mit einer transparenteren und
offeneren Kommunikation, auch
bei schwierigen Themen. «Heute
kommt es mir so vor, als ob im stillen Kämmerlein etwas ‹gechnuschtet› wird. Das sollte nicht sein.»
Wichtig ist ihr auch, dass die Schule
in Fischenthal langfristig betrieben
werden kann. Erstmals könnten nur
Frauen in der Schulpflege sein. Für
Oberholzer kein Problem. «Ich bin
kein Fan einer Quote. Es sollten
einfach die Besten gewählt werden.»
Wahl von Villiger und
Oberholzer Huber nicht klar
Da Michaela Oberholzer Huber und
Nelly Villiger bis jetzt nicht in der
Schulpflege Einsitz nehmen, müssen
sie zuerst für einen einfachen Sitz gewählt werden. Träfe der ungewöhnliche Fall ein, dass eine von beiden als
Präsidentin gewählt würde, nicht
aber in die Schulpflege mittels eines
einfachen Sitzes, könnte sie das Präsidentenamt nicht antreten. Ob Oberholzer Huber und Villiger überhaupt
den Sprung in die Schulpflege schaffen, ist nicht sicher. Im zweiten Wahlgang gilt das relative Mehr; die drei
Kandidierenden mit den meisten
Stimmen erhalten den Sitz. Beim er-
sten Wahlgang schaffte niemand der
sieben Kandidierenden das absolute
Mehr. Villiger erhielt knapp vor
Oberholzer Huber am meisten Stimmen (269 zu 261 Stimmen). Damit
lagen beide nur leicht vor Hans Lazzarotto und Andrea Hegi (242 respektive 237 Stimmen).
Die im zweiten Wahlgang nicht
mehr antretende Gibswilerin Corinne Fust empfiehlt zudem, die
Stimme Sonja Wildhaber zu geben,
der einzig im Rennen verbliebenen
Einwohnerin aus Gibswil. Rechnet
man Fusts und Wildhabers Stimmen im ersten Wahlgang zusammen, wäre Wildhaber in diesem mit
rund 140 Stimmen Abstand zu Villiger deutlich obenaus geschwungen
und gewählt gewesen. Wildhabers
Wahlchancen stehen wohl gut.
Würde sie nicht gewählt, wäre niemand mehr aus Gibswil in der
Schulpflege. Denn mit Matthias
Gnehm und Michael Graf sind
gleich zwei Gibswiler aus der Schulpflege zurückgetreten. Ebenso dürften die unlängst geführten Diskussionen um die Zukunft von Gibswiler Schülern im Schulhaus Ried
Wildhabers Wahlchancen erhöhen.
Rolf Hug
KANDIDATENFELD
Kandidaten Schulpflege
Q Hegi Andrea (1981), Physiotherapeutin, Steg, parteilos
Q Lazzarotto Hans (1969), VZO
Chauffeur, Fischenthal, parteilos
Q Oberholzer Huber Michaela
(1974), Hauswirtschaftslehrerin, Fischenthal, parteilos
Q Schoch-Schäfli Corinne (1980),
Fachangestellte Gesundheit,
Steg, parteilos
Q Villiger Nelly (1964), Kosmetikern EFZ/ Erwachsenenbildnerin SVEB, Steg, SVP
Q Wildhaber Sonja (1976),
Reconnective Healing Practitioner/ Dipl. El.-Ing. HTL, Gibswil,
parteilos
Kandidatinnen
Schulpflegepräsidium
Q Oberholzer Huber Michaela,
neu
Q Rüegg Judith (1976), Pflegefachfrau, Steg, parteilos, bereits
Mitglied der Schulpflege
Q Villiger Nelly, neu