Kaffee fasziniert uns seit fast 500 Jahren Aleppo. Der Name steht heute für Tod und Verwüstung. Für Leid und Hass. Dabei war die Stadt über Jahrhunderte Drehkreuz zwischen Morgen- und Abendland. Ein Beispiel für das friedliche Zusammenleben der Völker und Kulturen. Von dort aus lernten wir ein Getränk kennen, das nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa maßgeblich beeinflusste: den Kaffee. Bereits vor gut 1.000 wussten die Araber um die belebende Wirkung des Getränks. Für die einen machte das schwarze Gebräu nach einer durchzechten Nacht den Kopf frei. Anderen ermöglichte es, bei der Arbeit wachzubleiben. Auch gelehrte und Priester liebten es. Und bei der jährlichen Pilgerfahrt nach Mekka wurde der Kaffee, der in kleinen Tassen getrunken wurde, in der muslimischen Welt bald bekannt. Und schließlich überdies in Europa. Von dort kamen Besucher nach Aleppo, zum Beispiel der Arzt und Naturforscher Leonhart Rauwolf. Das war im Jahre 1573. Wenige Jahre später berichtete er in seinem Reisebericht von diesem »gut getränck«, das munter mache und gut schmeckte. Kaffee in der Kritik Seitdem hat sich Kaffee nicht nur seinen Platz in unserer Kultur erobert. Immer wieder steht das Gebräu auch in der Diskussion. Einmal, wenn es um Fragen des Livestyles geht. Denn Kaffeetrinken ist nicht gleich Kaffeetrinken. Und schließlich bei der Frage, wie gesund die dunkelbraunen Bohnen wirklich sind. Gerade erst machte der Forscher und Autor Travis Bradberry auf sich aufmerksam, der für den Kaffeegenuss eine Suchtproblematik konstatierte. Laut Bradberry wirke Kaffee nur dann positiv, wenn er die Entzugserscheinungen der Süchtigen vertreibe. Daraus folge, dass Kaffee alles andere als unbedenklich sei. Sein regelmäßiger Genuss schwäche zudem das rationale Denken und mache Menschen emotionaler. Genussmittel und Verantwortung Tatsächlich steht der Forscher mit dieser These aber ziemlich allein da. Hans Hauner, Direktor des Else Kröner-FreseniusZentrums für Ernährungsmedizin an der TU München konstatiert zum Beispiel, dass Kaffee aufgrund seines Koffeeingehaltes nur im Übermaß ungesund sei. Bis zu 400 mg seien unproblematisch, meint der Forscher. Das wären dann bis zu fünf Tassen Espresso täglich für einen erwachsenen Menschen. Alle Beteiligten, nicht zuletzt die Kaffeeproduzenten- und Händler sind sich zudem einig. Kaffee ist ein Genussmittel, das verantwortungsvoll gebraucht werden muss. Auf dem Blog Kaffee Partner und seinen Aktivitäten in den sozialen Netzwerken wie Facebook wird deshalb zum Beipsiel regelmäßig neben Livestyltipps auch auf Themen hingewiesen, auf was bei besonderen Situationen, etwa bei der Schwangerschaft, beim Kaffeegenuss geachtet werden muss. Fast 500 Jahre haben wir in unseren Breiten »Übung« mit diesem Getränk, das heute wie damals die Menschen fasziniert.
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