Leseprobe zum Titel: Süddeutsche Zeitung (24.10.2016)

Bizarres Schauspiel: Grusel-Clowns greifen Passanten an
Panorama
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HF1
(SZ) Kaum ein Thema beschäftigt den Menschen so sehr wie die eigene Sterblichkeit.
Andererseits weiß der Mensch nicht, was
er dazu sagen soll, weil er keine Ahnung
vom Tod hat. So hüllt er seine Angst in
Schweigen und bleibt wie so oft auf Franz
Kafka angewiesen, der nur wenige Worte
brauchte, um auszudrücken, wofür andere
gigabyteweise Twitter-Nachrichten schreiben müssen. Kafka notierte in den „Zürauer Aphorismen“: „Ein erstes Zeichen beginnender Erkenntnis ist der Wunsch zu sterben.“ Bitte jetzt keine Panik! Sollen sich andere an der Fallhöhe dieses Satz abarbeiten. Wichtig ist, dass Kafka seine Mitmenschen kannte und wohl wusste, dass kaum
einer von ihnen den Wunsch zu sterben
hat. Auf lässige Weise teilte Kafka uns Ratsuchenden also mit, dass Erkenntnis in der
Menschenwelt eher selten vorkommt.
Richtig, es wird Zeit, über etwas anderes
zu reden. Über Jude Law zum Beispiel, den
bekannten englischen Schauspieler, der gerade einen Fachmann für Fragen des Lebens nach dem Tod dargestellt hat, den ersten amerikanischen Papst. Auch richtig, es
gab bislang noch keinen amerikanischen
Papst. Die Serie „Young Pope“ ist keine Dokumentation, sondern eine Fiktion, ein
Blick in die Zukunft des Papstes, wenn er
so gut aussieht wie der Sexiest Man Alive
von 2004. Das klingt spannend, aber Jude
Law ist an dieser Stelle nicht als Gottes
Stellvertreter auf Erden gefragt, sondern
als Privatmann, der Selbsterkenntnis
pflegt. Wohin die geführt hat, das soll später Franz Kafka entscheiden, wenn die beiden sich in hundert Jahren im Paradies
über alles Mögliche unterhalten werden.
Gerne auch über Frauen, einsetzende Glatzenbildung und die Vergänglichkeit. Jude
Law, 43, hat der Berliner Morgenpost nämlich klipp und klar gestanden, dass er nie
mehr jugendliche Liebhaber spielen will,
sonst „können Sie mich erschießen“.
Das ist für einen Mann seines Alters
eine respektable Entscheidung. Es ist
nicht dokumentiert, aber es gab eine Reihe
von amerikanischen Kinderdarstellern,
bei denen man davon ausgehen darf, dass
sie sich irgendwann entschieden haben,
keine Kinder mehr spielen zu wollen. Shirley Temple, Jodie Forster, der wunderbare
Mickey Rooney, der zwar so groß wie ein
Kind blieb, aber auch schon mal schwere
Jungs spielte. Den meisten Kinderdarstellern half bei dieser Entscheidung gegen ihr
angestammtes Rollenfach womöglich,
dass sie ins Erwachsenenalter eingetreten
waren und die Agenten sie bei Kinderrollen links liegen ließen. Wer auch immer
Jude Law bei dem Entschluss geholfen hat,
in Zukunft keinen 15-jährigen Romeo
mehr zu spielen – es ist eine Entscheidung,
die seine Fans, seine Agenten und seine
Schauspielkolleginnen hinnehmen müssen. Dabei zählt für diese erkenntnisarme
Welt, dass wenigstens Jude Law weiß, was
Sache ist. Und dass Julia, 14, sich jetzt echt
wieder auf ihren Romeo freuen darf.
MÜNCHEN, MONTAG, 24. OKTOBER 2016
72. JAHRGANG / 43. WOCHE / NR. 246 / 2,60 EURO
Wie bei einem guten Drink kommt es auch
im Leben auf die richtige Mischung an: In
der Arbeitswelt vermischen sich Freizeit
und Job, in der Pop- und Jugendkultur die
Codes und Stile. Dieses jetzt-Magazin und
der Online-Schwerpunkt unter jetzt.de/mischen suchen nach Antworten auf die Frage nach dem richtigen Mix: beim Entwerfen des perfekten Hauses für die Integration von Flüchtlingen, im Gespräch mit Gregor Gysi über die richtige Dosis Rebellion
und beim genaueren Betrachten der jungen Instagrammerinnen, die aussehen wie
Modebloggerinnen, aber gegen die Islamisierung Europas mobilmachen.
Nichts wie weg
Irakische und kurdische Truppen rücken auf Mossul vor, die ersten Zivilisten flüchten in die Gegenrichtung. Diese Familie musste
ihr Auto auf den letzten Metern schieben, um ein Flüchtlingslager zu erreichen. Die Offensive findet auch weiter ohne türkische Truppen statt, Ankaras Wunsch nach einer Beteiligung lehnte der irakische Premier Haidar al-Abadi ab. Er widersprach damit US-Verteidigungsminister Ashton Carter, der schon von einer „grundsätzlichen Einigung“ hierzu gesprochen hatte. FOTO: AFP
Seite 2
Skandal-Kanzlei aus Panama „am Ende“
Präsident Varela sagt, das Anwaltsbüro Mossack Fonseca habe keine Zukunft, und distanziert sich
von seinem Vertrauten Ramón Fonseca. Panama solle zum Modell für Steuerehrlichkeit werden
von frederik obermaier
und sebastian schoepp
München/Hamburg – Die Rechtsanwaltskanzlei Mossack Fonseca, die im Zentrum
des Skandals um die Panama Papers steht,
ist nach Angaben des panamaischen Präsidenten Juan Carlos Varela „am Ende“. Die
Kanzlei habe etlichen Mitarbeitern kündigen und Büros schließen müssen, sagte Varela der Süddeutschen Zeitung während seines Deutschlandbesuchs, der am Wochenende zu Ende ging. Varela distanzierte sich
zugleich von Ramón Fonseca, einem der
Eigentümer der Kanzlei, der zu einem der
engsten Vertrauten des Präsidenten zählt
und bis vor wenigen Monaten auch in dessen Kabinett saß. „Er wird sich seiner Verantwortung stellen müssen – und am Ende
auch dem Richter“, sagte Varela.
Die Enthüllungen der Panama Papers
zeigen, dass Fonsecas Kanzlei nicht nur
Premierministern und Diktatoren geholfen hat, Geld zu verstecken, sondern auch
Drogenkartellen, Mafia-Clans, Betrügern,
Waffendealern und Regimen wie Nordkorea oder Syrien. Seit den ersten Veröffentlichungen der Panama Papers durch
die Süddeutsche Zeitung und Partnermedien wurden in vielen Ländern Ermittlungen
aufgenommen, es kam zu Massenprotesten, in Island trat der Premier zurück.
Ramón Fonseca, dem die Kanzlei zusammen mit dem Deutschen Jürgen Mossack
gehört, hatte stets seine Unschuld beteuert
und Kritiker als linke Aktivisten bezeichnet. Präsident Varela sagt jedoch: „Wenn er
wirklich immer korrekt gehandelt hätte,
hätte er jetzt auch keine Probleme.“ Die Panama Papers, so erklärte Varela in Ham-
burg, hätten ein globales Problem aufgezeigt, „nämlich wie legale Konstrukte zur
Steuerflucht genutzt werden“. Er selbst
habe schon vor den Veröffentlichungen
auf Reformen des Finanzsektors in seinem
Land gedrängt. „In der Vergangenheit mögen dubiose Geschäfte Wirklichkeit gewesen sein, damit ist aber Schluss.“ Viel wichtiger als das Geschäft mit den Briefkastenfirmen sei der Ausbau der Infrastruktur,
der Tourismus und der Panamakanal, die
wichtigste Einnahmequelle des Landes. Er
wünsche sich, dass Panama bis 2020 ein
Vorbild in Lateinamerika sei „als demokratisches Modell, als Modell von Ehrlichkeit
und Transparenz“, sagte er der SZ.
Bis zu voller Steuertransparenz ist es
aber ein weiter Weg. Ursprünglich war geplant, ein Abkommen zum automatischen
Informationsaustausch zwischen Deutsch-
land und Panama während Varelas Besuch
in Berlin zu unterzeichnen. Wie aus dem Finanzministerium zu hören ist, bremste bislang noch die panamaische Seite. Varela
sagte der SZ, das Abkommen werde in Kürze geschlossen. Viel mehr noch: Panama
sei zum automatischen multilateralen Informationsaustausch – also mit allen Ländern – bereit. „Wir wollen keine Zuschauer
sein, sondern bei diesem Thema mit an der
Spitze der Länder arbeiten, die für eine Verbesserung stehen.“ Bis 2018 sei es soweit,
verspricht Varela.
Panama gilt seit Jahrzehnten als Paradies für Geldwäscher und Kartelle, für
Steueroptimierer und -betrüger. OECDGeneralsekretär José Ángel Gurría nannte
das Land nach den Panama-Papers-Veröffentlichungen die „letzte große Bastion“
für Steuerflüchtlinge.
Seite 3
HEUTE
Meinung
Es hagelt Kritik an Sachsen. Doch die
ist meist so pauschal, dass sich die
Kritisierten damit leicht tun
4
Schule und Hochschule
Der Lehrerberuf ist anspruchsvoll
wie nie. Das schlägt vielen
auf die Stimmung
13
Das Politische Buch
Griff nach der absoluten Macht:
Paul Lendvai seziert das Ungarn
des Viktor Orbán
14
Wissen
Die Angst, lebendig begraben zu
werden. Eine Ausstellung zeigt
die irrsten Apparaturen
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Für alle, die sich mal gefragt haben, wie
sich Päpste nächtens betten: Sie tun es
recht bescheiden, ohne Baldachin und
ähnlichen dekorativen Firlefanz. Die Matratze? Weder King Size noch Queen Size,
sondern höchstens eineinhalb Schlafplätze. Dennoch hofft man im Vatikan, dass
nun viele Neugierige nach Castel Gandolfo bei Rom fahren und dort im Apostolischen Palast gegen zehn Euro Eintritt die
Gemächer der Päpste besuchen werden.
Das „Appartamento“, die Ferienwohnung in der päpstlichen Sommerresidenz, gehörte bisher zu den geheimnisvollsten Räumlichkeiten der Welt. Franziskus öffnet sie dem Volk. Er brauche sie
nicht, sagte der Argentinier, er mache ja
nie Urlaub. Die Verantwortlichen der Vatikanischen Museen, die den Palast verwalten, versichern, sie hätten alles genau so
belassen, wie sie es vorgefunden hätten.
In aller Einfach- und Nüchternheit. Man
muss ihnen wohl glauben.
Sport
Skirennfahrer Felix Neureuther
wird Dritter in Sölden – sein
bislang bester Saisonstart
Medien, TV-/ Radioprogramm
Forum & Leserbriefe
München · Bayern
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4 190655 802602
Im Schlafzimmer des Herrn
Papst-Gemächer in Castel Gandolfo werden für Besucher geöffnet
Die Privatwohnung besteht aus zwei
Teilen. Im Haupttrakt gibt es einige
prunkvolle Säle mit buntem Marmor und
schweren, wertvollen Gemälden. Sie dienten früher dem Zeremoniell, wenn Staatsgäste oder Kardinäle hochfuhren, um den
Pontifex dort zu treffen, wo er der Hitze
der Stadt manchmal monatelang entsagte. Im kleineren Teil finden sich ein Arbeitszimmer, eine Privatkapelle und –
das Schlafzimmer. Die geschwungene
Bettumrahmung aus Messing, der ockerfarbene Überwurf, der dunkelbraune Kleiderschrank, die bleichen Perserteppiche
– die Ausstattung verströmt den Charme
eines angestaubten italienischen DreiSterne-Hotels aus den Siebziger- oder
Achtzigerjahren.
Als erster Papst verbrachte von 1626 an
Urban VIII. seine Sommer jeweils hier
oben. Der Florentiner Maffeo Barberini
war ein baufreudiger Gottesmann; in seinem Pontifikat wurde auch der Petersdom fertig. Den Palazzo in Castel Gandolfo hatte er erstellen lassen, da war er noch
Kardinal. Doch nicht alle seine Nachfolger beehrten die Sommerresidenz gleich
gern, manche sogar überhaupt nie, obschon man von dem Ort aus einen wunderbaren Panoramablick hat – auf das Meer,
auf den Lago Albano, auf die Stadt in der
Ebene, auf die Berge der Abruzzen. Im vergangenen Jahrhundert war die Residenz
wieder sehr populär. Pius XII. und Paul VI.
waren oft oben, sie starben im Schlafzimmer des „Castello“. Johannes Paul II. ließ
ein Schwimmbad einrichten. Benedikt
XVI. flog mit dem Hubschrauber nach Castel Gandolfo, kaum dass er abgedankt hatte. Er blieb dort während der gesamten Sedisvakanz, entrückt in den Albaner Bergen, damit seine Präsenz keine Schatten
werfe auf die Suche seines Nachfolgers.
Die Residenz war also oft eine bedeutsame Bühne, für die Kirche wie für die
Weltpolitik. Zum Mythos aber wurde sie
im Zweiten Weltkrieg, als Bomben über
den römischen Vorstädten niedergingen
und Papst Pius XII., Eugenio Pacelli, das
„Castello“ für die Evakuierten öffnete.
Das päpstliche Schlafzimmer wurde zum
Gebärsaal. Vierzig Römer kamen dort zur
Welt. Ein Dutzend von ihnen heißt Eugenio. Auch sie können die Gemächer nun
zum ersten Mal besuchen und den italienischen Medien von ihren Emotionen erzählen. Man nennt sie auch „Figli del Papa“,
Kinder des Papstes, was natürlich nicht
genau so gemeint ist. oliver meiler
Ob das Freihandelsabkommen doch noch unterzeichnet wird, entscheiden an diesem Montag die EU, Belgien und Kanada
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präsidenten Paul Magnette abgebrochen.
Dessen Parlament stieß sich zuletzt noch
an der Frage, wie rechtsverbindlich einige
Punkte in der geplanten Zusatzerklärung
zu Ceta sind. Man habe sich angenähert,
sagte Magnette, seine Region brauche aber
mehr Zeit. Am Samstag sprach EU-Parlamentspräsident Martin Schulz mit Freeland und erklärte, die offenen Punkte bei
der wallonischen Regierung seien lösbar.
Er sei sehr optimistisch.
Über die Frage, wer die Schuld an dem
Debakel trage, kam es zum Schlagabtausch zwischen EU-Kommissar Günther
Oettinger (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). Oettinger
machte in einem Interview die EU-Mitgliedstaaten, „die das Thema an sich ziehen wollen“, für die Probleme mit Ceta ver-
antwortlich. Zudem kritisierte er Gabriel,
der im September in Montreal mit Freeland gesprochen hatte. „Dass Minister einzelner Mitgliedstaaten zu Verhandlungen
nach Kanada reisen, ist absurd.“
Gabriel reagierte mit scharfer Kritik an
der EU-Kommission und Oettinger. Dieser
gehöre „offenbar zu denen, die das technokratische Durchpauken von Handelsverträgen für richtig halten“, sagte Gabriel der
Süddeutschen Zeitung. Anders als Juncker
und Schulz, „die sich den Fragen und auch
der Kritik der Bevölkerung stellen, will Oettinger sie ignorieren“. Oettingers Idee, Abkommen wie Ceta „mal eben durch die EUGremien zu pauken“, zeige das eigentliche
Problem: „Die Brüsseler Technokraten haben ein Abkommen verhandelt, ohne die
Menschen in den Ländern und Regionen
Sozialisten akzeptieren weitere
Amtszeit von Premier Rajoy
Madrid – Die Führung der spanischen Sozialisten (PSOE) hat sich nach heftigen internen Debatten am Sonntag dazu durchgerungen, ihren Widerstand gegen den
konservativen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy aufzugeben. Rajoy kann nun doch
noch eine neue Regierung bilden. Damit
steht ein Ende der seit Dezember 2015 andauernden politischen Lähmung Madrids
bevor. Die PSOE war selber mit ihren Versuchen gescheitert, die Regierung zu übernehmen, hatte anschließend aber auch Rajoy blockiert. Wegen des Patts im Parlament zu Madrid konnten keine Gesetze
mehr verabschiedet werden. Spanien ist
mit seinem Reformprogramm zur Sanierung der Staatsfinanzen in Rückstand geraten und bereitete zuletzt den europäischen
Nachbarn wegen seiner Instabilität zunehmend Sorgen. tu
Seite 6
Gabriel für Steinmeier
als Bundespräsident
Berlin – SPD-Chef Sigmar Gabriel hat sich
für Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) als nächsten Bundespräsidenten
ausgesprochen. Gefragt sei ein Bewerber,
„der unser Land repräsentieren kann, aber
auch die Herausforderungen unserer Zeit
kennt und Antworten darauf hat“, sagte Gabriel der Bild-Zeitung. „Die SPD hat bereits
einen Kandidaten, auf den all das zutrifft:
Frank-Walter Steinmeier.“ sz Seite 5
AT&T schafft neues
Medienimperium
New York – Der US-Telekommunikationskonzern AT&T übernimmt für 85 Milliarden Dollar das Medienunternehmen Time
Warner und schafft damit ein gigantisches
Medien- und Unterhaltungsimperium. Zu
Time Warner gehören der Nachrichtensender CNN, die TV-Produktionsfirma HBO
und das Hollywood-Studio Warner Bros.
AT&T ist zweitgrößter Mobilfunkanbieter
in den USA. sz Seite 4 und Wirtschaft
DAS WETTER
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TAGS
Letzte Frist für Ceta
Brüssel – Im Streit über das Freihandelsabkommen mit Kanada (Ceta) soll bis diesen Montagabend eine Entscheidung fallen. Im Laufe des Tages seien Gespräche geplant zwischen EU-Ratspräsident Donald
Tusk, EU-Kommissionschef Jean-Claude
Juncker, Belgiens Regierungschef Charles
Michel und Kanadas Premier Justin Trudeau, sagten EU-Diplomaten am Sonntag in
Brüssel. Am Ende werde Tusk den Belgier
fragen, ob sich die Wallonie weiterhin gegen Ceta sperre, woraufhin Trudeau entscheide, ob er wie geplant am Donnerstag
zur Unterzeichnung des Abkommens nach
Brüssel fliegt. Ohne das Ja der Wallonen
kann Belgien Ceta nicht zustimmen.
Die kanadische Handelsministerin
Chrystia Freeland hatte am Freitag die Gespräche mit dem wallonischen Minister-
Spanien beendet
politische Blockade
zu fragen. Die Überzeugungsarbeit überlassen diese EU-Technokraten lieber den nationalen und regionalen Politikern.“
Kurz nach dem Brexit-Votum hatte Juncker verkündet, Ceta als reines EU-Abkommen anzusehen, das nicht von den nationalen Parlamenten ratifiziert werden müsse.
Nach Druck vor allem aus Berlin – Gabriel
hatte den Plan „unglaublich töricht“ genannt – lenkte der Kommissionspräsident
Tage später ein, obwohl Beobachter auf absehbare nationale Blockaden hinwiesen. In
Kommissionskreisen hieß es am Wochenende, Juncker habe damals keine Wahl gehabt: „Er wäre von den Staaten bei nächster Gelegenheit überstimmt worden.“ Nur
Italien habe zur Kommission gehalten, dafür aber „böse Anrufe“ aus Berlin geerntet.
thomas kirchner
Seiten 4 und 7
20°/ 4°
▼
NACHTS
Im Südosten nach Auflösung von Nebel
häufig sonnig. Im Norden und Nordosten
freundlich, später bewölkt und teils Regenfälle Richtung Osten. Im Norden werden
bis zwölf, an den Alpen bei Föhn bis zu 20
Grad erreicht.
Seite 15
Gewinnzahlen vom Wochenende
Lotto (22.10.): 2, 21, 26, 32, 36, 48
Superzahl: 7
Toto: 1, 1, 2, 0, 1, 1, -, -, 1, 1, 2, -, Auswahlwette: lag noch nicht vor
Zusatzspiel: lag noch nicht vor
Spiel 77: 4 7 7 4 1 7 9
Super 6: 5 3 6 8 9 7(Ohne Gewähr)
Weitere Gewinnzahlen:
Wirtschaft, Seite 20
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