Bizarres Schauspiel: Grusel-Clowns greifen Passanten an Panorama NEUESTE NACHRICHTEN AUS POLITIK, KULTUR, WIRTSCHAFT UND SPORT WWW.SÜDDEUTSCHE.DE HF1 (SZ) Kaum ein Thema beschäftigt den Menschen so sehr wie die eigene Sterblichkeit. Andererseits weiß der Mensch nicht, was er dazu sagen soll, weil er keine Ahnung vom Tod hat. So hüllt er seine Angst in Schweigen und bleibt wie so oft auf Franz Kafka angewiesen, der nur wenige Worte brauchte, um auszudrücken, wofür andere gigabyteweise Twitter-Nachrichten schreiben müssen. Kafka notierte in den „Zürauer Aphorismen“: „Ein erstes Zeichen beginnender Erkenntnis ist der Wunsch zu sterben.“ Bitte jetzt keine Panik! Sollen sich andere an der Fallhöhe dieses Satz abarbeiten. Wichtig ist, dass Kafka seine Mitmenschen kannte und wohl wusste, dass kaum einer von ihnen den Wunsch zu sterben hat. Auf lässige Weise teilte Kafka uns Ratsuchenden also mit, dass Erkenntnis in der Menschenwelt eher selten vorkommt. Richtig, es wird Zeit, über etwas anderes zu reden. Über Jude Law zum Beispiel, den bekannten englischen Schauspieler, der gerade einen Fachmann für Fragen des Lebens nach dem Tod dargestellt hat, den ersten amerikanischen Papst. Auch richtig, es gab bislang noch keinen amerikanischen Papst. Die Serie „Young Pope“ ist keine Dokumentation, sondern eine Fiktion, ein Blick in die Zukunft des Papstes, wenn er so gut aussieht wie der Sexiest Man Alive von 2004. Das klingt spannend, aber Jude Law ist an dieser Stelle nicht als Gottes Stellvertreter auf Erden gefragt, sondern als Privatmann, der Selbsterkenntnis pflegt. Wohin die geführt hat, das soll später Franz Kafka entscheiden, wenn die beiden sich in hundert Jahren im Paradies über alles Mögliche unterhalten werden. Gerne auch über Frauen, einsetzende Glatzenbildung und die Vergänglichkeit. Jude Law, 43, hat der Berliner Morgenpost nämlich klipp und klar gestanden, dass er nie mehr jugendliche Liebhaber spielen will, sonst „können Sie mich erschießen“. Das ist für einen Mann seines Alters eine respektable Entscheidung. Es ist nicht dokumentiert, aber es gab eine Reihe von amerikanischen Kinderdarstellern, bei denen man davon ausgehen darf, dass sie sich irgendwann entschieden haben, keine Kinder mehr spielen zu wollen. Shirley Temple, Jodie Forster, der wunderbare Mickey Rooney, der zwar so groß wie ein Kind blieb, aber auch schon mal schwere Jungs spielte. Den meisten Kinderdarstellern half bei dieser Entscheidung gegen ihr angestammtes Rollenfach womöglich, dass sie ins Erwachsenenalter eingetreten waren und die Agenten sie bei Kinderrollen links liegen ließen. Wer auch immer Jude Law bei dem Entschluss geholfen hat, in Zukunft keinen 15-jährigen Romeo mehr zu spielen – es ist eine Entscheidung, die seine Fans, seine Agenten und seine Schauspielkolleginnen hinnehmen müssen. Dabei zählt für diese erkenntnisarme Welt, dass wenigstens Jude Law weiß, was Sache ist. Und dass Julia, 14, sich jetzt echt wieder auf ihren Romeo freuen darf. MÜNCHEN, MONTAG, 24. OKTOBER 2016 72. JAHRGANG / 43. WOCHE / NR. 246 / 2,60 EURO Wie bei einem guten Drink kommt es auch im Leben auf die richtige Mischung an: In der Arbeitswelt vermischen sich Freizeit und Job, in der Pop- und Jugendkultur die Codes und Stile. Dieses jetzt-Magazin und der Online-Schwerpunkt unter jetzt.de/mischen suchen nach Antworten auf die Frage nach dem richtigen Mix: beim Entwerfen des perfekten Hauses für die Integration von Flüchtlingen, im Gespräch mit Gregor Gysi über die richtige Dosis Rebellion und beim genaueren Betrachten der jungen Instagrammerinnen, die aussehen wie Modebloggerinnen, aber gegen die Islamisierung Europas mobilmachen. Nichts wie weg Irakische und kurdische Truppen rücken auf Mossul vor, die ersten Zivilisten flüchten in die Gegenrichtung. Diese Familie musste ihr Auto auf den letzten Metern schieben, um ein Flüchtlingslager zu erreichen. Die Offensive findet auch weiter ohne türkische Truppen statt, Ankaras Wunsch nach einer Beteiligung lehnte der irakische Premier Haidar al-Abadi ab. Er widersprach damit US-Verteidigungsminister Ashton Carter, der schon von einer „grundsätzlichen Einigung“ hierzu gesprochen hatte. FOTO: AFP Seite 2 Skandal-Kanzlei aus Panama „am Ende“ Präsident Varela sagt, das Anwaltsbüro Mossack Fonseca habe keine Zukunft, und distanziert sich von seinem Vertrauten Ramón Fonseca. Panama solle zum Modell für Steuerehrlichkeit werden von frederik obermaier und sebastian schoepp München/Hamburg – Die Rechtsanwaltskanzlei Mossack Fonseca, die im Zentrum des Skandals um die Panama Papers steht, ist nach Angaben des panamaischen Präsidenten Juan Carlos Varela „am Ende“. Die Kanzlei habe etlichen Mitarbeitern kündigen und Büros schließen müssen, sagte Varela der Süddeutschen Zeitung während seines Deutschlandbesuchs, der am Wochenende zu Ende ging. Varela distanzierte sich zugleich von Ramón Fonseca, einem der Eigentümer der Kanzlei, der zu einem der engsten Vertrauten des Präsidenten zählt und bis vor wenigen Monaten auch in dessen Kabinett saß. „Er wird sich seiner Verantwortung stellen müssen – und am Ende auch dem Richter“, sagte Varela. Die Enthüllungen der Panama Papers zeigen, dass Fonsecas Kanzlei nicht nur Premierministern und Diktatoren geholfen hat, Geld zu verstecken, sondern auch Drogenkartellen, Mafia-Clans, Betrügern, Waffendealern und Regimen wie Nordkorea oder Syrien. Seit den ersten Veröffentlichungen der Panama Papers durch die Süddeutsche Zeitung und Partnermedien wurden in vielen Ländern Ermittlungen aufgenommen, es kam zu Massenprotesten, in Island trat der Premier zurück. Ramón Fonseca, dem die Kanzlei zusammen mit dem Deutschen Jürgen Mossack gehört, hatte stets seine Unschuld beteuert und Kritiker als linke Aktivisten bezeichnet. Präsident Varela sagt jedoch: „Wenn er wirklich immer korrekt gehandelt hätte, hätte er jetzt auch keine Probleme.“ Die Panama Papers, so erklärte Varela in Ham- burg, hätten ein globales Problem aufgezeigt, „nämlich wie legale Konstrukte zur Steuerflucht genutzt werden“. Er selbst habe schon vor den Veröffentlichungen auf Reformen des Finanzsektors in seinem Land gedrängt. „In der Vergangenheit mögen dubiose Geschäfte Wirklichkeit gewesen sein, damit ist aber Schluss.“ Viel wichtiger als das Geschäft mit den Briefkastenfirmen sei der Ausbau der Infrastruktur, der Tourismus und der Panamakanal, die wichtigste Einnahmequelle des Landes. Er wünsche sich, dass Panama bis 2020 ein Vorbild in Lateinamerika sei „als demokratisches Modell, als Modell von Ehrlichkeit und Transparenz“, sagte er der SZ. Bis zu voller Steuertransparenz ist es aber ein weiter Weg. Ursprünglich war geplant, ein Abkommen zum automatischen Informationsaustausch zwischen Deutsch- land und Panama während Varelas Besuch in Berlin zu unterzeichnen. Wie aus dem Finanzministerium zu hören ist, bremste bislang noch die panamaische Seite. Varela sagte der SZ, das Abkommen werde in Kürze geschlossen. Viel mehr noch: Panama sei zum automatischen multilateralen Informationsaustausch – also mit allen Ländern – bereit. „Wir wollen keine Zuschauer sein, sondern bei diesem Thema mit an der Spitze der Länder arbeiten, die für eine Verbesserung stehen.“ Bis 2018 sei es soweit, verspricht Varela. Panama gilt seit Jahrzehnten als Paradies für Geldwäscher und Kartelle, für Steueroptimierer und -betrüger. OECDGeneralsekretär José Ángel Gurría nannte das Land nach den Panama-Papers-Veröffentlichungen die „letzte große Bastion“ für Steuerflüchtlinge. Seite 3 HEUTE Meinung Es hagelt Kritik an Sachsen. Doch die ist meist so pauschal, dass sich die Kritisierten damit leicht tun 4 Schule und Hochschule Der Lehrerberuf ist anspruchsvoll wie nie. Das schlägt vielen auf die Stimmung 13 Das Politische Buch Griff nach der absoluten Macht: Paul Lendvai seziert das Ungarn des Viktor Orbán 14 Wissen Die Angst, lebendig begraben zu werden. Eine Ausstellung zeigt die irrsten Apparaturen 16 Für alle, die sich mal gefragt haben, wie sich Päpste nächtens betten: Sie tun es recht bescheiden, ohne Baldachin und ähnlichen dekorativen Firlefanz. Die Matratze? Weder King Size noch Queen Size, sondern höchstens eineinhalb Schlafplätze. Dennoch hofft man im Vatikan, dass nun viele Neugierige nach Castel Gandolfo bei Rom fahren und dort im Apostolischen Palast gegen zehn Euro Eintritt die Gemächer der Päpste besuchen werden. Das „Appartamento“, die Ferienwohnung in der päpstlichen Sommerresidenz, gehörte bisher zu den geheimnisvollsten Räumlichkeiten der Welt. Franziskus öffnet sie dem Volk. Er brauche sie nicht, sagte der Argentinier, er mache ja nie Urlaub. Die Verantwortlichen der Vatikanischen Museen, die den Palast verwalten, versichern, sie hätten alles genau so belassen, wie sie es vorgefunden hätten. In aller Einfach- und Nüchternheit. Man muss ihnen wohl glauben. Sport Skirennfahrer Felix Neureuther wird Dritter in Sölden – sein bislang bester Saisonstart Medien, TV-/ Radioprogramm Forum & Leserbriefe München · Bayern Rätsel Traueranzeigen 31 23,24 15 32 23 12 Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München; Telefon 089/2183-0, Telefax -9777; [email protected] Anzeigen: Telefon 089/2183-1010 (Immobilien- und Mietmarkt), 089/2183-1020 (Motormarkt), 089/2183-1030 (Stellenmarkt, weitere Märkte). Abo-Service: Telefon 089/21 83-80 80, www.sz.de/abo A, B, F, GR, I, L, NL, SLO, SK: € 3,40; dkr. 26; £ 3,20; kn 29; SFr. 4,80; czk 96; Ft 920 11043 4 190655 802602 Im Schlafzimmer des Herrn Papst-Gemächer in Castel Gandolfo werden für Besucher geöffnet Die Privatwohnung besteht aus zwei Teilen. Im Haupttrakt gibt es einige prunkvolle Säle mit buntem Marmor und schweren, wertvollen Gemälden. Sie dienten früher dem Zeremoniell, wenn Staatsgäste oder Kardinäle hochfuhren, um den Pontifex dort zu treffen, wo er der Hitze der Stadt manchmal monatelang entsagte. Im kleineren Teil finden sich ein Arbeitszimmer, eine Privatkapelle und – das Schlafzimmer. Die geschwungene Bettumrahmung aus Messing, der ockerfarbene Überwurf, der dunkelbraune Kleiderschrank, die bleichen Perserteppiche – die Ausstattung verströmt den Charme eines angestaubten italienischen DreiSterne-Hotels aus den Siebziger- oder Achtzigerjahren. Als erster Papst verbrachte von 1626 an Urban VIII. seine Sommer jeweils hier oben. Der Florentiner Maffeo Barberini war ein baufreudiger Gottesmann; in seinem Pontifikat wurde auch der Petersdom fertig. Den Palazzo in Castel Gandolfo hatte er erstellen lassen, da war er noch Kardinal. Doch nicht alle seine Nachfolger beehrten die Sommerresidenz gleich gern, manche sogar überhaupt nie, obschon man von dem Ort aus einen wunderbaren Panoramablick hat – auf das Meer, auf den Lago Albano, auf die Stadt in der Ebene, auf die Berge der Abruzzen. Im vergangenen Jahrhundert war die Residenz wieder sehr populär. Pius XII. und Paul VI. waren oft oben, sie starben im Schlafzimmer des „Castello“. Johannes Paul II. ließ ein Schwimmbad einrichten. Benedikt XVI. flog mit dem Hubschrauber nach Castel Gandolfo, kaum dass er abgedankt hatte. Er blieb dort während der gesamten Sedisvakanz, entrückt in den Albaner Bergen, damit seine Präsenz keine Schatten werfe auf die Suche seines Nachfolgers. Die Residenz war also oft eine bedeutsame Bühne, für die Kirche wie für die Weltpolitik. Zum Mythos aber wurde sie im Zweiten Weltkrieg, als Bomben über den römischen Vorstädten niedergingen und Papst Pius XII., Eugenio Pacelli, das „Castello“ für die Evakuierten öffnete. Das päpstliche Schlafzimmer wurde zum Gebärsaal. Vierzig Römer kamen dort zur Welt. Ein Dutzend von ihnen heißt Eugenio. Auch sie können die Gemächer nun zum ersten Mal besuchen und den italienischen Medien von ihren Emotionen erzählen. Man nennt sie auch „Figli del Papa“, Kinder des Papstes, was natürlich nicht genau so gemeint ist. oliver meiler Ob das Freihandelsabkommen doch noch unterzeichnet wird, entscheiden an diesem Montag die EU, Belgien und Kanada DIZdigital: Alle Alle Rechte Rechte vorbehalten vorbehalten –- Süddeutsche Süddeutsche Zeitung Zeitung GmbH, GmbH, München München DIZdigital: Jegliche Veröffentlichung Veröffentlichungund undnicht-private nicht-privateNutzung Nutzungexklusiv exklusivüber überwww.sz-content.de www.sz-content.de Jegliche präsidenten Paul Magnette abgebrochen. Dessen Parlament stieß sich zuletzt noch an der Frage, wie rechtsverbindlich einige Punkte in der geplanten Zusatzerklärung zu Ceta sind. Man habe sich angenähert, sagte Magnette, seine Region brauche aber mehr Zeit. Am Samstag sprach EU-Parlamentspräsident Martin Schulz mit Freeland und erklärte, die offenen Punkte bei der wallonischen Regierung seien lösbar. Er sei sehr optimistisch. Über die Frage, wer die Schuld an dem Debakel trage, kam es zum Schlagabtausch zwischen EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). Oettinger machte in einem Interview die EU-Mitgliedstaaten, „die das Thema an sich ziehen wollen“, für die Probleme mit Ceta ver- antwortlich. Zudem kritisierte er Gabriel, der im September in Montreal mit Freeland gesprochen hatte. „Dass Minister einzelner Mitgliedstaaten zu Verhandlungen nach Kanada reisen, ist absurd.“ Gabriel reagierte mit scharfer Kritik an der EU-Kommission und Oettinger. Dieser gehöre „offenbar zu denen, die das technokratische Durchpauken von Handelsverträgen für richtig halten“, sagte Gabriel der Süddeutschen Zeitung. Anders als Juncker und Schulz, „die sich den Fragen und auch der Kritik der Bevölkerung stellen, will Oettinger sie ignorieren“. Oettingers Idee, Abkommen wie Ceta „mal eben durch die EUGremien zu pauken“, zeige das eigentliche Problem: „Die Brüsseler Technokraten haben ein Abkommen verhandelt, ohne die Menschen in den Ländern und Regionen Sozialisten akzeptieren weitere Amtszeit von Premier Rajoy Madrid – Die Führung der spanischen Sozialisten (PSOE) hat sich nach heftigen internen Debatten am Sonntag dazu durchgerungen, ihren Widerstand gegen den konservativen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy aufzugeben. Rajoy kann nun doch noch eine neue Regierung bilden. Damit steht ein Ende der seit Dezember 2015 andauernden politischen Lähmung Madrids bevor. Die PSOE war selber mit ihren Versuchen gescheitert, die Regierung zu übernehmen, hatte anschließend aber auch Rajoy blockiert. Wegen des Patts im Parlament zu Madrid konnten keine Gesetze mehr verabschiedet werden. Spanien ist mit seinem Reformprogramm zur Sanierung der Staatsfinanzen in Rückstand geraten und bereitete zuletzt den europäischen Nachbarn wegen seiner Instabilität zunehmend Sorgen. tu Seite 6 Gabriel für Steinmeier als Bundespräsident Berlin – SPD-Chef Sigmar Gabriel hat sich für Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) als nächsten Bundespräsidenten ausgesprochen. Gefragt sei ein Bewerber, „der unser Land repräsentieren kann, aber auch die Herausforderungen unserer Zeit kennt und Antworten darauf hat“, sagte Gabriel der Bild-Zeitung. „Die SPD hat bereits einen Kandidaten, auf den all das zutrifft: Frank-Walter Steinmeier.“ sz Seite 5 AT&T schafft neues Medienimperium New York – Der US-Telekommunikationskonzern AT&T übernimmt für 85 Milliarden Dollar das Medienunternehmen Time Warner und schafft damit ein gigantisches Medien- und Unterhaltungsimperium. Zu Time Warner gehören der Nachrichtensender CNN, die TV-Produktionsfirma HBO und das Hollywood-Studio Warner Bros. AT&T ist zweitgrößter Mobilfunkanbieter in den USA. sz Seite 4 und Wirtschaft DAS WETTER ▲ TAGS Letzte Frist für Ceta Brüssel – Im Streit über das Freihandelsabkommen mit Kanada (Ceta) soll bis diesen Montagabend eine Entscheidung fallen. Im Laufe des Tages seien Gespräche geplant zwischen EU-Ratspräsident Donald Tusk, EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker, Belgiens Regierungschef Charles Michel und Kanadas Premier Justin Trudeau, sagten EU-Diplomaten am Sonntag in Brüssel. Am Ende werde Tusk den Belgier fragen, ob sich die Wallonie weiterhin gegen Ceta sperre, woraufhin Trudeau entscheide, ob er wie geplant am Donnerstag zur Unterzeichnung des Abkommens nach Brüssel fliegt. Ohne das Ja der Wallonen kann Belgien Ceta nicht zustimmen. Die kanadische Handelsministerin Chrystia Freeland hatte am Freitag die Gespräche mit dem wallonischen Minister- Spanien beendet politische Blockade zu fragen. Die Überzeugungsarbeit überlassen diese EU-Technokraten lieber den nationalen und regionalen Politikern.“ Kurz nach dem Brexit-Votum hatte Juncker verkündet, Ceta als reines EU-Abkommen anzusehen, das nicht von den nationalen Parlamenten ratifiziert werden müsse. Nach Druck vor allem aus Berlin – Gabriel hatte den Plan „unglaublich töricht“ genannt – lenkte der Kommissionspräsident Tage später ein, obwohl Beobachter auf absehbare nationale Blockaden hinwiesen. In Kommissionskreisen hieß es am Wochenende, Juncker habe damals keine Wahl gehabt: „Er wäre von den Staaten bei nächster Gelegenheit überstimmt worden.“ Nur Italien habe zur Kommission gehalten, dafür aber „böse Anrufe“ aus Berlin geerntet. thomas kirchner Seiten 4 und 7 20°/ 4° ▼ NACHTS Im Südosten nach Auflösung von Nebel häufig sonnig. Im Norden und Nordosten freundlich, später bewölkt und teils Regenfälle Richtung Osten. Im Norden werden bis zwölf, an den Alpen bei Föhn bis zu 20 Grad erreicht. Seite 15 Gewinnzahlen vom Wochenende Lotto (22.10.): 2, 21, 26, 32, 36, 48 Superzahl: 7 Toto: 1, 1, 2, 0, 1, 1, -, -, 1, 1, 2, -, Auswahlwette: lag noch nicht vor Zusatzspiel: lag noch nicht vor Spiel 77: 4 7 7 4 1 7 9 Super 6: 5 3 6 8 9 7(Ohne Gewähr) Weitere Gewinnzahlen: Wirtschaft, Seite 20 Die SZ gibt es als App für Tablet und Smartphone: sz.de/plus
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