Int erface Podium für Naturw issenschaft, Technik, Philosophie und Kunst Montag, 14. November 2016 Prof. Dr. Michael Hagner, ETH Zürich Digital Humanities oder Geistesw issenschaften? Hochschule für Technik FHNW, Aula 3.–111, Klosterzelgstrasse 2, 5210 Windisch, 17.15 bis 18.30 Uhr, freier Eintritt Zum Referenten Studium der Medizin und Philosophie an der Freien Universität Berlin. 1987 Promotion, Wissenschaftlicher Assistent in Berlin, London, Lübeck und Göttingen, wo er 1994 habilitierte. Ab 1995 am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin, zunächst als HeisenbergStipendiat der DFG, dann als Senior Scientist. Seit 2003 Professor für Wissenschaftsforschung an der ETH Zürich. 2008 Fellow an der Maison des Sciences de L’Homme, Paris. 2008 SigmundFreud-Preis für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Forschungsschwerpunkte: Wissenschaft und Demokratie, Geschichte der Neurowissenschaften, Buchgeschichte, Visualisierung in den Wissenschaften. Mitglied der Leopoldina, der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Zum Referat Big data ist in den Geisteswissenschaften angekommen, auch wenn es noch unklar ist, welche Konsequenzen das haben wird. Unter dem Begriff Digital Humanities werden gegenwärtig ganz verschiedene technologischen Möglichkeiten und Praktiken verstanden. Der Anspruch, Bewegung in die geisteswissenschaftliche Landschaft zu bringen, wird verstärkt durch eine Erwartungshaltung, der ein Gemenge an kulturkritischen Frustrationen, sozialen Hoffnungen, teilweise sogar säkularen Heilsversprechungen zugrunde liegen. Dabei spielen nicht nur Effizienzüberlegungen, notwendige Anpassungen an das digitale Zeitalter und die Überwindung der oft beschworenen Krise der Geisteswissenschaften eine große Rolle, sondern auch Egalitätsideale, die die hierarchisch erscheinenden Strukturen des akademischen Systems in Frage stellen. Letztlich sollen die Digital Humanities als Werkzeug zur Neuorganisation des gesellschaftlichen Wissens und damit zur Reform des menschlichen Zusammenlebens dienen. Der Vortrag möchte beide Aspekte, den epistemischen und den sozialutopischen, aus einer historischen Perspektive durchleuchten. Kontakt Hannelore Gerber, Hochschule für Technik FHNW, Klosterzelgstrasse 2, 5210 Windisch, T +41 56 202 78 43, [email protected] w w w .fhnw .ch/ technik/ interface
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