Typologie Presse

Typologie der Schweizer Presse
Die Titelgruppen innerhalb der vielfältigen Schweizerischen Presselandschaft
wurden im 2004 durch eine Projektgruppe des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN
definiert.
Die Projektgruppe hatte sich zum Ziel gesteckt, für alle Bedürfnisse brauchbare Definitionen
zu schaffen und daraus eine Grundstruktur abzuleiten. Die Definitionen sollen idealtypische
Vertreter der jeweiligen Gruppe beschreiben. Dabei konzentrierte man sich auch auf die
Bedürfnisse des nationalen Werbemarktes und bezog auch die Anforderungen der Mediaplaner mit ein. Federführend bei den Zuteilungen der Typologien der einzelnen Titel ist das
Dokumentationscenter VSW, Verband Schweizerischer Werbegesellschaften.
Bewusst nicht verwendet wurden in der neuen Typologie die höchst unpräzisen Begriffe
Zeitung und Zeitschrift. Die äussere Form scheidet als Unterscheidungskriterium aus.
Entscheidend ist vielmehr der Inhalt.
Unterschieden werden die vier Sektoren:
- Tages-, regionale Wochen- und Sonntagspresse
- Publikums-, Finanz- und Wirtschaftspresse
- Spezialpresse
- Fachpresse
Unterteilt werden diese Sektoren in einzelne Segmente und diese wiederum in Gruppen.
In diesen Gruppen wird dann nach den Vertriebsarten verkauft bzw. gratis unterschieden.
Um zum Segment Tagespresse zu zählen, muss ein Titel universelle Informationen über
Aktualitäten, Politik, Wirtschaft und Sport enthalten, sowie sich regelmässig an breite
Bevölkerungsschichten richten und jedermann zugänglich sein. In Übereinstimmung mit
internationalen Definitionen erscheint eine Tageszeitung zudem mindestens viermal
wöchentlich.
Neben der Tagespresse wurde das Segment der regionalen Wochenpresse definiert.
Deren Titel erscheinen weniger als viermal wöchentlich, richten sich regelmässig an breite
Bevölkerungsschichten und sind jedermann zugänglich.
Als eigenes Segment figuriert schliesslich noch die Sonntagspresse mit dem Sonntag als
Erstvertriebstag.
Der zweite Sektor ist unterteilt in die beiden Segmente Publikumspresse sowie Finanzund Wirtschaftspresse. Während letztere gleichzeitig die einzige Gruppe in diesem
Segment bildet, wird die Publikumspresse in vier Gruppen unterteilt:
- Nationale Themen (Illustrierte/allgemeine Themen, Konsumthemen, Grossverteiler)
- News- und Themenpresse
- Programmpresse
- Frauen- und Peoplepresse
Die Titel der Publikumspresse erscheinen regelmässig und richten sich an ein breites
Zielpublikum und sind jedermann zugänglich.
Dem Sektor Spezialpresse sind Titel zugeteilt deren Inhalte auf die eher privaten Interessen
der Leser ausgerichtet sind, die sich aus ausgeübten Hobbys, der Zugehörigkeit zu Altersgruppen, aus den Lebensumständen oder aus bestimmten Interessengebieten ergeben.
Unterteilt sind diese Titel in die sieben Segmente:
- Private Interessen
- Tourismus
- Veranstaltungen
- Demographische Gruppen
- Kunden- und Wirtschaftsinformationen
- Interessenverbände
- Sport
- Kalender
Den anzahlmässig grössten Sektor bildet die Fachpresse. Ihre Titel richten sich an
Angehörige bestimmter Berufsgruppen mit spezifischen beruflichen Interessen. Dieser
Sektor ist in sechs Segmente unterteilt:
- Allgemein (alle Sektoren)
- Land- und Forstwirtschaft
- Industrie und Gewerbe
- Dienstleistungen
- Staat und Öffentlichkeit
- Wissenschaften
Innerhalb dieser Segmente gibt es über 20 verschiedene Gruppen mit zusätzlichen
Untergruppen.
Die Typologie der Schweizer Presse wird in allen marktrelevanten Statistiken und
Publikationen angewendet. Dazu gehören insbesondere die Publikationen der WEMF wie
das Auflagenbulletin, die monatliche Inserate-Statistik, die MACH, die jährliche
Werbeaufwand-Statistik der Stiftung der Werbestatistik Schweiz sowie die WerbeaufwandStatistik von Media Focus.
Projektgruppe Pressetypologie
Vorsitz:
Marco Bernasconi (WEMF AG für Werbemedienforschung)
Typologie-Zuteilung: Stefan Gsell (VSW Verband Schweizerischer Werbegesellschaften)
Cesare Patella (Publicitas AG), Ueli Custer (Fachjournalist),
Mitja Ruggle (Tamedia AG), Andreas Häuptli (Schweizer Medien)
SCHWEIZER MEDIEN, Departement Werbemarkt
WEMF AG für Werbemedienforschung
Zürich, Oktober 2016