Investitionen in die Infrastrukturanbindung: erste

Europäische Kommission - Pressemitteilung
Investitionen in die Infrastrukturanbindung: erste Gasverbindungsleitung
zwischen Finnland und Estland beendet Isolation im Energiebereich
Brüssel, 21. Oktober 2016
Die erste Gasverbindungsleitung zwischen Finnland und Estland wird die seit Langem
bestehende Isolierung Finnlands im Gasbereich beenden. Sie wird die Versorgungssicherheit
somit erhöhen und den wirtschaftlichen Aufschwung in der Region unterstützen.
Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, der estnische Ministerpräsident Taavi Rõivas und der
finnische Ministerpräsident Juha Sipilä waren heute bei der Unterzeichnung eines Vertrags über
Investitionen in Höhe von 187 Mio. € in den Balticconnector – die erste Gas-Pipeline zwischen
Finnland und Estland – zugegen. Die Verbindungsleitung wird der Isolation Finnlands im Energiebereich
ein Ende setzen, da das Land damit seine Abhängigkeit von nur einem einzigen Gasanbieter
überwindet. Bis 2020 soll der östliche Ostseeraum im Rahmen des Projekts mit dem restlichen EUEnergiemarkt integriert werden.
Kommissionspräsident Juncker äußerte sich erfreut über die Investition: „Die heutige
Vertragsunterzeichnung – Ergebnis enger Zusammenarbeit und Ausdruck echter europäischer
Solidarität – bestätigt erneut, dass die Europäische Union uns wirklich eint. Wir verbinden nicht nur die
Gasnetze zweier Länder miteinander, sondern wir bringen gleichzeitig die Menschen und
Mitgliedstaaten in der Region einander näher. Mit dem Bau dieser Gasverbindungsleitung rückt Europa
weiter zusammen. Durch Schließung bestehender Lücken in der Energieinfrastruktur im Zuge der
Energieunion integrieren wir Märkte, verbessern wir die Versorgungssicherheit und setzen wir der
Isolation von Mitgliedstaaten im Energiebereich ein Ende.“
Dazu der estnische Ministerpräsident Taavi Rõivas: „ Balticconnector ist ein Schlüsselelement für die
Integration des Energiemarkts der nordischen und baltischen Länder sowie die Sicherheit und
Diversifizierung ihrer Energieversorgung zum Vorteil der Verbraucher. Die regionale Zusammenarbeit
und der Beitrag der EU ermöglichen eine weitgehende Öffnung und Diversifizierung regionaler
Energiemärkte, die vorher völlig abgeschottet waren – mit weiterem Entwicklungspotenzial in den
kommenden Jahren.“. Der finnische Ministerpräsident Juha Sipilä fügte hinzu: „ Balticconnector ist ein
wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur vollständigen Integration des EU-weiten Energiemarkts und zur
Verbesserung der Energieversorgungssicherheit im Ostseeraum“ .
Im Rahmen der Strategie für die Energieunion hat sich die EU das Ziel gesetzt, bestehende Lücken in
der Energieinfrastruktur zu schließen und sicherzustellen, dass jeder Mitgliedstaat Zugang zu
mindestens drei verschiedenen Gasversorgungsquellen hat. Die Integration des Ostseeraums mit der
restlichen EU ist dabei eine der Prioritäten der Kommission.
Die Gasverbindungsleitung Balticconnector umfasst drei Abschnitte: 22 km auf dem finnischen
Festland, 80 km offshore und 50 km auf dem estnischen Festland. Sie wird eine Gesamtkapazität von
7,2 Mio. m3 Gas pro Tag haben und den Gastransport in beide Richtungen ermöglichen. Zusammen
mit der Gasverbindungsleitung Polen-Litauen (GIPL) trägt sie somit zur Energieversorgungssicherheit
bei und stärkt die Solidarität in der Region.
Hintergrund
Finnland ist derzeit in der Gasversorgung weitgehend von einem einzigen Anbieter abhängig, und bis
vor Kurzem traf dies auch auf die drei baltischen Staaten zu. Nach der Fertigstellung werden der
Balticconnector und die Gas-Pipeline Polen-Litauen es Finnland und den baltischen Staaten
ermöglichen, ihre Gasversorgungsquellen und -wege stärker zu diversifizieren und möglichen
Versorgungsstörungen somit gegenzusteuern.
Bis 2020 werden im Rahmen der Fazilität Connecting Europe (CEF) insgesamt 5,35 Mrd. € in
vorrangige europäische Projekte investiert. Nach ihrer Fertigstellung werden die Vorhaben die
Versorgungssicherheit erhöhen und zur Marktintegration beitragen. Die Finanzhilfe wurde im Rahmen
der Fazilität „Connecting Europe“ gewährt und deckt 75 % der Baukosten. Dies entspricht dem
höchstmöglichen Kofinanzierungsanteil.
Weitere Informationen
Factsheet: Balticconnector – Gas-Pipeline: Fragen und Antworten
Exekutivagentur für Innovation und Netze (INEA): http://inea.ec.europa.eu
Website zur Energieunion: http://ec.europa.eu/priorities/energy-union/index_en.htm
Verbundplan für den baltischen Energiemarkt (BEMIP):
http://ec.europa.eu/energy/en/topics/infrastructure/baltic-energy-market-interconnection-plan
Website der GD Energie: http://ec.europa.eu/energy/en/topics/infrastructure
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